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LEBE_75

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Zeit der guten<br />

Hoffnung, der Kampf<br />

um das ungeborene<br />

Kind<br />

In der 6. Schwangerschaftswoche gratulierte mir die Frauenärztin zu<br />

meinem Kind. Bei der nächsten Vorsorgeuntersuchung, in der 11.<br />

Schwangerschaftswoche stellte der Frauenarzt fest, dass etwas nicht<br />

in Ordnung wäre, dem Kind ginge es nicht gut. Er schickte mich zu einer<br />

genaueren Ultraschalluntersuchung .<br />

Dort bestätigte mir ein weiterer Frauenarzt, dass unser Kind ein Omphalocele<br />

hatte: Die Leber und der Zwöflfingerdarm wuchsen außerhalb des<br />

Bauches. Wir waren geschockt und verzweifelt. Nach einer Woche wurde<br />

ich einer weiteren Untersuchung unterzogen, dabei wurde Gewebe von<br />

der Plazenta entnommen. Wieder<br />

eine Woche später bekamen wir<br />

einen Termin bei einem Spezialisten,<br />

der uns Omphalocele erklärte<br />

und keinerlei Hoffnung aufkommen<br />

ließ. Es sei bei uns nur ein Fall<br />

bekannt, dass ein Kind überlebt<br />

habe, das aber dann mit 12 Jahren<br />

verstorben (Jahre umsonst?). Es<br />

war also so gut wie aussichtslos.<br />

Ohne Hoffnung und sehr deprimiert<br />

fuhren wir wieder heimwärts.<br />

Der 5. Arzt in Folge riet uns, die<br />

Schwangerschaft zu beenden. Es<br />

wäre einfach das „Beste“ für Mutter<br />

und Kind. Auf dem Nachhauseweg<br />

wollte ich mich nocheinmal<br />

bei meinem Frauenarzt erkundigen,<br />

ob es denn nicht irgend eine Möglichkeit<br />

gäbe, vielleicht im Ausland.<br />

Manuel ist der Sonnenschein<br />

der Familie<br />

von Barbara Eller<br />

Dieser zog dann einen Facharzt aus<br />

München zu Rate. Dieser konnte<br />

uns von Erfolgen berichten, und<br />

setzte sich dann unverbindlich mit der Klinik in München und Innsbruck in<br />

Verbindung. Endlich ein kleiner Hoffnungsschimmer!<br />

Inzwischen war ich in der 20. Schwangerschaftswoche, es musste endlich<br />

entschieden werden, ob das Kind abgetrieben wurde oder nicht.<br />

Baldigst bekamen wir einen Termin in Innsbruck. Dort war nie die Rede<br />

von Schwangerschaftsabbruch. Der Arzt sagte, es sei technisch möglich,<br />

eine solche Operation vorzunehmen, wenn das Kind stark genug wäre.<br />

Durch eine Bekannte lernten wir auch noch eine Nordtiroler Familie kennen,<br />

welche vor 3 Jahren diese Situation durchgemacht hatte und der Junge<br />

heute gesund und munter ist.<br />

Unserer Sohn Manuel wurde in der 37. Woche per Kaiserschnitt geholt<br />

und sofort einer mehrstündigen Operation unterzogen. Diese verlief gut,<br />

obwohl noch 2 Brüche dazukamen, die ebenfalls mit Erfolg operiert werden<br />

konnten. Nach 6 Wochen konnten Mutter und Kind die Klinik gesund<br />

verlassen.<br />

Da uns viele im Gebet begleiteten, konnten ich diese Schwangerschaft<br />

überstehen. Ich möchte auf diesem Weg Frauen ermutigen, selbst in ausweglosen<br />

Situationen nicht aufzugeben.<br />

■<br />

Lesetipp:<br />

Erfahrung nach einer Abtreibung<br />

Wenn ich zuvor dachte: „Was macht es schon,<br />

eine Woche mehr oder weniger zu leben“, so<br />

kann ich jetzt sagen: Jede Minute länger zu<br />

leben ist kostbar! Vielleicht hat mir das passieren<br />

müssen, oder war es<br />

mir bestimmt, damit ich<br />

aus eigenem Erleben<br />

mithelfe zur besseren<br />

Aufklärung über die<br />

seelischen Probleme,<br />

die sich aus so einer<br />

Situation ergeben<br />

können. Denn<br />

ich weiß, ganz viele<br />

Frauen leiden darunter,<br />

nur zu wenige<br />

sprechen darüber.<br />

Jetzt, wo ich das<br />

schreibe, kommt<br />

Sandra herein und<br />

sieht den kleinen goldenen<br />

Fotorahmen<br />

mit den Rosen darauf<br />

und meint: „Der<br />

ist ja ganz neu, aber<br />

da ist kein Foto<br />

drinnen“. Leider! –<br />

Und es wird auch<br />

nie eines darinnen<br />

sein – nur in<br />

Gedanken,…<br />

denn es ist dein<br />

Fotorahmen.<br />

Aber du hast<br />

einen Namen, der zu<br />

dir passt:<br />

NADINE<br />

Eine Freundin erzählte mir, dieser Name bedeutet<br />

Hoffnung. Die Hoffnung, dass es nie wieder<br />

ein gebrochenes Herz gibt auf dieser Welt!<br />

Vielleicht hast du wirklich nur diese zwölf<br />

Wochen zum Leben gebraucht, aber du weißt<br />

auch, ich würde alles geben – für dich! Auch<br />

wenn aus all dem Schrecklichen doch noch<br />

etwas Positives geworden ist; für dich, für mich,<br />

und für unsere Familie hätte ich mir eine andere<br />

Geschichte gewünscht….<br />

Diese Broschüren können gegen<br />

eine Spende über unsere Büros<br />

bezogen werden.<br />

Tel. 0471 263005<br />

0473 237338<br />

NADINE -<br />

Südtirol<br />

Tel. 338 1962934<br />

wir helfen dir!<br />

<strong>LEBE</strong> <strong>75</strong>/2005<br />

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