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Die Familie -<br />
unverzichtbares Fundament für die Gesellschaft<br />
Videobotschaft zum VI. Welttag der Familien in Mexiko-Stadt<br />
Ansprache von Papst Benedikt XVI am 18. Januar 2009<br />
Mit einem Appell zur Stärkung und Förderung<br />
der Familie ist am 18 Januar in Mexiko-Stadt<br />
der 6. katholische Weltfamilientag<br />
zu Ende gegangen. Vor rund einer Million<br />
Teilnehmern am Marienheiligtum von Guadalupe<br />
forderte Kardinal-Staatssekretär<br />
TARCISIO BERTONE, die zentrale Rolle<br />
der Familie rechtlich und materiell zu stärken.<br />
Die auf die Einehe von Mann und Frau<br />
gegründete Familie habe eine unersetzliche<br />
Bedeutung für die Erziehung zu<br />
menschlichen und christlichen Werten.<br />
Papst Benedikt XVI. verfolgte im Apostolischen<br />
Palast die Großmesse per Video-<br />
Schaltung. Am Ende der Zeremonie wandte<br />
er sich mit einem Grußwort an die Teilnehmer.<br />
Bertone sagte, die Familie habe die unersetzliche<br />
Aufgabe, die Kinder zu ausgeglichenen,<br />
kreativen und vertrauenswürdigen<br />
Personen zu erziehen, die den Herausforderungen<br />
des Lebens gewachsen seien.<br />
Um ihrer Erziehungsfunktion gerecht zu<br />
sein, sollte die Ehe jedoch geeint und stabil<br />
sein. Durch die christliche Erziehung und<br />
die Orientierung auf Werte hin leiste die<br />
Familie einen zentralen Beitrag zum Aufbau<br />
der Kirche und der Gesellschaft. – Während<br />
der Messe wiederholten Eheleute aus<br />
aller Welt ihr Eheversprechen, das sie sich<br />
bei der Trauung gegeben hatten.<br />
Bereits am 17. Januar hatte Papst Benedikt<br />
XVI. in einer ersten Videobotschaft an die<br />
Teilnehmer gefordert, die Familie nicht mit<br />
anderen Formen des Zusammenlebens zu<br />
verwechseln. Sie müsse gemäß ihrer Kinderzahl<br />
in kultureller, wirtschaftlicher und<br />
sozialer Hinsicht unterstützt werden. Außerdem<br />
hätten die Eltern das Recht und die<br />
Pflicht zur Erziehung ihrer Kinder und zur<br />
Auswahl einer geeigneten Schule. Die Botschaft<br />
des Papstes wurde während einer<br />
Gebetswache vor mehreren Zehntausend<br />
Gläubigen beim Marienheiligtum von Guadalupe<br />
ausgestrahlt.<br />
Die Familie habe eine zentrale Rolle für die<br />
Ausprägung und Weitergabe menschlicher<br />
und christlicher Werte, führte der Papst weiter<br />
aus. Das häusliche Umfeld sei eine<br />
„Schule der Menschlichkeit und des christlichen<br />
Lebens“ für die Gläubigen, mit<br />
unmittelbaren Konsequenzen für alle – für<br />
die Kirche und für die Gesellschaft. In der<br />
Familie lerne und pflege man gegenseitige<br />
Liebe und Wahrheit, Respekt, Gerechtigkeit,<br />
Loyalität und Zusammenarbeit.<br />
Zuvor hatten bei einem Familienfest vor der<br />
Basilika der Jungfrau von Guadalupe Sprecher<br />
aus aller Welt betont, christliche Werte<br />
leisteten für das Zusammenleben einen<br />
großen Beitrag. Vertreter aus Italien, Guatemala,<br />
Malawi und Pakistan sahen auch<br />
im Konsumverzicht eine Stärkung des<br />
Familienlebens. Großen Applaus erhielt<br />
eine italienische Familie, die zum Gebet für<br />
den Frieden im Gazastreifen aufrief.<br />
Obwohl viele Eltern und Kinder unter Krieg,<br />
Armut und Verfolgung litten, sei eine Familie<br />
„eine Gabe Gottes, ein Kulturgut der<br />
gesamten Menschheit“, sagte der Präsident<br />
des Päpstlichen Familienrates, Kardinal<br />
Ennio Antonelli.<br />
Heilige Mutter von Guadalupe, du<br />
hast den Völkern des amerikanischen<br />
Kontinents deine Liebe und<br />
Zuneigung gezeigt, erfülle alle Völker<br />
und Familien der Welt mit<br />
Freude und Hoffnung. Du gehst uns<br />
voran und führst uns auf unserem<br />
Weg des Glaubens zur ewigen Heimat,<br />
dir vertrauen wir die Freuden,<br />
die Pläne, die Sorgen und die<br />
Sehnsüchte aller Familien an.<br />
Oh Maria, zu dir kommen wir voll<br />
Vertrauen auf deine mütterliche<br />
Liebe. Höre auf die Gebete für die<br />
Familien der ganzen Welt, die wir<br />
in dieser entscheidenden Etappe<br />
der Geschichte an dich richten;<br />
schließe uns alle in dein mütterliches<br />
Herz und begleite uns auf<br />
unserem Weg zur ewigen Heimat.<br />
Amen.<br />
24 <strong>LEBE</strong><br />
<strong>94</strong>/2009