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LEBE_113

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Thema<br />

Wunder<br />

Das ganz normale<br />

Glaubenszeugnisse<br />

100 von katholischen Priestern<br />

100 Priester aus der ganzen Welt erzählen in diesem Buch von den Wundern, die sie in ihrer<br />

Arbeit erleben: in der Metropole und dem abgelegenen Dorf, mit dem<br />

Unternehmer und dem Aidskranken, im Krieg und im Gefängnis.<br />

Eine fesselnde Wirklichkeit, die in keiner Tageszeitung zu finden ist.<br />

Lassen Sie sich berühren von einem Gott, der auch in unserer Zeit wirkt!<br />

Zwei Auszüge aus dem Buch:<br />

Eine Abtreibung weniger<br />

von Eustache Saint Hubert, Haiti<br />

Als ich vor fünf Jahren einer Priesterweihe vorstand, kam<br />

nach der heiligen Messe eine Frau auf mich zu und sagte<br />

mir sichtlich bewegt:<br />

„Herr Bischof, ich muss Ihnen etwas erzählen: Als Sie ein<br />

junger Priester waren, nahm ich an einem Einkehrtag teil,<br />

der in Port-au-Prince stattfand. In ihrem Vortrag sprachen<br />

Sie über Glaube, der verwandelt Abtreibung. Sie sagten,<br />

dass Mütter ihre Kinder behüten müssen.<br />

Kinder, die sie zu töten beabsichtigten, könnten eines<br />

Tages Präsidenten, Priester oder Bischöfe sein.<br />

Damals war ich schwanger und wollte abtreiben. Nach<br />

Ihrer Predigt dachte ich lange nach und dank ihrer Worte<br />

tat ich es nicht. Dieses Kind ist nun einer der Priester, die Sie<br />

heute geweiht haben und ich wollte Ihnen dafür danken.“<br />

Ausführliche Information und die Möglichkeit,<br />

„Das ganz normale Wunder“ zu bestellen,<br />

finden Sie unter www.100wunder.com oder unter<br />

„CIF“ (Center for Integral Formation), www.c-i-f.eu;<br />

ISBN 978-3-939977-18-6, Preis 12,99 Euro<br />

In Südtirol sind die Bücher im Haus des Lebens - Meran<br />

(Tel. 0473 237 338 - E-Mail: bfl@aruba.it) erhältlich<br />

oder bei Familie Gögele, Tel. 0473 233 962 - 340 46 45 171<br />

Bis dass der Tod uns scheidet<br />

von Christophe Prigent, Frankreich<br />

Am 20. Juli 2007 lernte ich Jorge und Beatrice beim<br />

Begräbnis ihres ältesten Sohnes kennen. Didier, 24 Jahre<br />

alt, hatte sich das Leben genommen. Jorge und Beatrice<br />

waren nicht verheiratet. Jorge war an Krebs erkrankt und<br />

die Krankheit war schon in einem weit fortgeschrittenen<br />

Stadium. Im August, nachdem ich von meinen Ferien<br />

zurückgekehrt war, besuchte ich die beiden in ihrem<br />

Haus. Dabei fand ich Jorge und seine Frau verstört und<br />

niedergeschlagen vor. Acht Tage darauf wurde Jorge ins<br />

Krankenhaus eingewiesen, wo ich ihn ebenfalls besuchte.<br />

Auf dem Rückweg betete ich zur Jungfrau Maria, dass<br />

Jorge doch seine Beatrice heiraten möge. Zwei Tage darauf<br />

wurde mein Gebet erhört: Beatrice war sehr glücklich, als<br />

sie mich anrief, um mir diese Neuigkeit mitzuteilen.<br />

Die Hochzeit wurde auf den 10. Oktober festgelegt<br />

und die Feier sollte im Krankenhauszimmer stattfinden.<br />

Wir legten die Dokumente für die zivile und die kirchliche<br />

Hochzeit bereit, und beide legten die Beichte ab. Auch<br />

das Krankenhauspersonal wurde in die Vorbereitungen<br />

einbezogen: Am Ende herrschte im Krankenhaus eine<br />

überaus freudige Stimmung. Um neun Uhr morgens erschien<br />

der Mitarbeiter des Notars, um die zivile Trauung<br />

durchzuführen.<br />

Die kirchliche Trauung wurde eine halbe Stunde später,<br />

im Beisein der Zeugen und des zweiten Sohnes des<br />

Brautpaars, gefeiert. Es war für uns alle ein bewegendes<br />

und wunderbares Erlebnis. Jorge und Beatrice strahlten<br />

vor Glück. Auch ich war sehr bewegt und wir feierten das<br />

Ereignis mit ein wenig Champagner.<br />

Am nächsten Morgen um elf Uhr rief mich Beatrice an<br />

und sagte mir, dass Jorge nun im Sterben liege. Ich begab<br />

mich sofort ins Krankenhaus, wir beteten zusammen und<br />

dann spendete ich ihm die Krankensalbung. Er starb um<br />

zwölf Uhr, im Kreise seiner Lieben.<br />

Auch jetzt noch, während ich diese Zeilen schreibe, bin<br />

ich zutiefst berührt. Während der Trauerfeierlichkeiten<br />

dankte ich Gott, dass er mir erlaubt hatte, diese Erfahrung<br />

mit Jorge und Beatrice zu machen. Allen ihren Bekannten<br />

hatten sie ein großartiges Zeugnis des Glaubens und der<br />

Liebe gegeben.<br />

38 <strong>LEBE</strong> <strong>113</strong>/2013

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