Gustav-Meyrink Der Kardinal Napellus
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<strong>Gustav</strong> <strong>Meyrink</strong> • <strong>Der</strong> <strong>Kardinal</strong> <strong>Napellus</strong> • Novelle<br />
Eshcuid, Mr. Finch, Giovanni Braccesco und ich<br />
schieden am nächsten Morgen voneinander; wortlos,<br />
fast ohne Gruß: die letzten bangen Stunden der Nacht<br />
waren zu beredt für jeden von uns gewesen, als daß<br />
es unsere Zungen nicht hätte in Bann legen sollen.<br />
Lange bin ich noch planlos und einsam über die<br />
Erde gewandert, doch keinem von ihnen bin ich je<br />
wieder begegnet.<br />
Ein einziges Mal nach vielen Jahren hat mich mein<br />
Weg in jene Gegend geführt: von dem Schlosse ragten<br />
nur mehr die Mauern, aber zwischen dem verfallenen<br />
Gestein sproßte mannshoch im sengenden, grellen<br />
Sonnenbrand, Staude an Staude, ein unabsehbares<br />
stahlblaues Beet:<br />
das Aconitum napellus.<br />
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