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Gustav-Meyrink Der Kardinal Napellus

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<strong>Gustav</strong> <strong>Meyrink</strong> • <strong>Der</strong> <strong>Kardinal</strong> <strong>Napellus</strong> • Novelle<br />

Seine Miene schien gelassen und greisenhaft wie immer<br />

und seine Hand ruhig, als er sich ein Glas Wein<br />

einschenkte und uns zutrank, aber es war eine ungewohnte<br />

Stimmung voll verhaltener Erregtheit mit ihm<br />

hereingekommen, die sich bald auf uns übertrug.<br />

Seine sonst müden und teilnahmslosen Augen,<br />

die die Eigentümlichkeit hatten, daß sich wie bei<br />

Rückenmarkskranken ihre Pupillen niemals zusammenzogen<br />

oder ausdehnten und scheinbar auf Licht<br />

nicht reagierten, – sie glichen grauen, mattseidenen<br />

Westenknöpfen mit einem schwarzen Punkt darin,<br />

wie Mr. Finch zu behaupten pflegte, – suchten heute<br />

fiebrig flackernd im Zimmer umher, glitten die<br />

Wände entlang und über die Bücherreihen hin, unschlüssig,<br />

woran sie haften bleiben sollten.<br />

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