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WILDTIERE<br />
Wildökologe<br />
HubertSchatz<br />
Konfliktpotenzial:derWolfinKulturlandschaftenwieetwainSchönenbach<br />
dieseKulturlandschaftpflegen,fürSorgenfalten.Zwarwurdenschonzahlreiche<br />
Präventionsmaßnahmen ausgearbeitet,dochdiesegroßflächigumzusetzen,ist<br />
problematisch.Wie sollen<br />
Nutztiere–meistsindSchafegefährdet,dochgabesimAllgäuundinder<br />
SchweizauchschonAngriffeaufKälber–aufunwegigenAlpenständigeingezäuntwerden?Aucheinedauernde<br />
BehirtungoderdieHaltungvonHerdenschutzhundenistinderPraxisnicht<br />
soleichtumzusetzen,wieesineinKonzeptpapierzuschreibenist.<br />
Konkurrenten<br />
„Selbstdort,wodasWolfsmanagementalsgutbezeichnetwird,gibtes<br />
noch Probleme“,weißSchatz. Auch<br />
dervielzitierteSatz„DerMenschmuss<br />
wiederlernen, mit demWolf zusammenzuleben“,istfürdenBiologenein<br />
Widerspruch in sich selbst, denn:<br />
„MenschundWolfwarenimmerKonkurrenten,esgabnieeinZusammenleben,darumwurdederWolfjaauchausgerottet.“DerAufwand–auchderfinanzielle<br />
–für ausreichende SchutzmaßnahmenwärelautSchatzenorm.<br />
EineFragedesGeldes,diesichirgendwannvorallemdasLandVorarlberg<br />
stellen wird müssen, denn Landwirte<br />
werden fürihre Präventionsmaßnahmenentschädigt.Dochnochsinddie<br />
SchädendurchdenWolfinVorarlberg<br />
überschaubar,die Notwendigkeit, die<br />
AlpenmitkilometerlangenZäunenzu<br />
„elektrifizieren“, noch nichtgegeben.<br />
„WirsindnochinderAnfangsphase,<br />
dieSchweizkönnteeinVorbildfüruns<br />
werden,auchwennetwainGraubündendieKulturlandschaftenbeiWeitem<br />
nichtsostarkausgeprägtsindwiebei<br />
uns.“InderSchweizwurdedasProblem<br />
bisher entschärft, wirklichgelöst<br />
wurdeesnicht.Deshalbwirddortmittlerweile<br />
laut über die Bejagung des<br />
Wolfsnachgedacht.Immer mehrreproduzierendePärchensorgenfürimmermehrProbleme–auchbeianderen<br />
WildtierenwiedemRotwild,dasnach<br />
derSichtungeinesWolfsbeieinerFutterstelletagelangnichtmehrdortaufkreuztund<br />
sich dann im Waldvom<br />
Wald ernährt –zum Leidwesender<br />
Förster.<br />
AuchfürSchatzistdieBejagungdes<br />
WolfseinThema,dasnochzudiskutierenseinwird–nichtinVorarlberg,aber<br />
dort,wodie Wolfspopulationenheimischsind.„Manmussfrühgenugregulieren,esdarfproLebensraumnur<br />
einegewisseAnzahlvonWölfengeben<br />
–allesanderewirdzumassivenKonfliktenführen!“Schatzselbstsiehtim<br />
Wolfein„großartigesTier“,abereine<br />
Ansiedlung, etwa im Bregenzerwald,<br />
willersichliebernichtvorstellen.<br />
AngelikaDrnek<br />
Foto:DietmarMathis/Fotografenmeist,<br />
GerhardSchiel(5),HaraldKueng<br />
s’Magazin | Seite5