audimax Wi.Wi 6/2019 - Das Karrieremagazin für Wirtschaftswissenschaftler
Beraten, steuern, gründen: Alles easy für Wiwis *** Consulting: Tauch ein in die Beraterwelt *** Controlling: Jobs für Zahlenfreaks *** Start-ups: Gründerwissen und Tipps von Profis *** Arbeitgeber als Marke: So arbeiten Employer-Branding-Experten *** Die Zukunft ist jetzt: Wie die Digitalisierung unsere Arbeitswelt verändert *** Mensagespräch: Unternehmer Frank Thelen verrät sein Erfolgsrezept *** Till Reiners beweist Mut zur Lücke
Beraten, steuern, gründen: Alles easy für Wiwis *** Consulting: Tauch ein in die Beraterwelt *** Controlling: Jobs für Zahlenfreaks *** Start-ups: Gründerwissen und Tipps von Profis *** Arbeitgeber als Marke: So arbeiten Employer-Branding-Experten *** Die Zukunft ist jetzt: Wie die Digitalisierung unsere Arbeitswelt verändert *** Mensagespräch: Unternehmer Frank Thelen verrät sein Erfolgsrezept *** Till Reiners beweist Mut zur Lücke
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WIRTSCHAFTSWISSENSCHAFTEN<br />
6 - <strong>2019</strong> · Juni - August <strong>2019</strong> · 13. Jahrgang<br />
BERATEN, STEUERN, GRÜNDEN – ALLES EASY FÜR WIWIS<br />
CONSULTING<br />
Tauch ein in die Beraterwelt<br />
CONTROLLING<br />
Jobs <strong>für</strong> Zahlenfreaks<br />
CO-FOUNDING<br />
Gründerwissen von Profis
Theorie haben<br />
Praxis bekommen<br />
Svenja Wendel<br />
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Dennis Herdt<br />
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INHALT<br />
KARRIERE<br />
STUDIUM<br />
GUT BERATEN …<br />
06 | MENSAGESPRÄCH<br />
Unternehmer Frank Thelen verrät sein Geheimnis <strong>für</strong><br />
erfolgreiches Gründen.<br />
08 | CONSULTING<br />
Fakten und Einblicke: So arbeiten Consultants. Plus:<br />
Die Unterschiede zwischen externer und interner<br />
Beratung.<br />
18 | CONTROLLING<br />
Fakten und Zahlen <strong>für</strong> Kontrollfreaks.<br />
37 | MASTERFORUM<br />
Masterstudiengänge im Kurzporträt.<br />
52 | INTERNATIONAL<br />
Idylle im Krisengebiet: Maximiliane erzählt von ihrem<br />
aufregenden Auslandssemester im Libanon.<br />
54 | STUDIENHILFE<br />
<strong>Wi</strong>e du deinen persönlichen Zielen näher kommst.<br />
Fotos: Sunny Studio, Jag_cz/fotolia.com, <strong>audimax</strong> MEDIEN, Maximiliane Rink<br />
… sind <strong>Wi</strong>wis mit einem Einstieg in die Consultingbranche.<br />
Als Berater musst du übrigens gar<br />
kein knallharter Workaholic sein, wie Redakteurin<br />
Alicia herausgefunden hat. Ab Seite 8<br />
verrät sie dir, wie Consultants arbeiten und welche<br />
Trends sie in Zukunft erwarten. +++ Trends<br />
aufspüren müssen auch junge Gründer. <strong>Wi</strong>e du<br />
mit deiner Idee erfolgreich wirst, erzählt Frank<br />
Thelen im Mensagespräch auf Seite 6. +++ Apropos<br />
›Gründen‹ – Redakteur Steffen hat mit<br />
einigen spannenden Start-ups gesprochen. Ob<br />
da wirklich alle Mitarbeiter in Jogginghose<br />
zur Arbeit kommen und welche Tipps sie <strong>für</strong><br />
dich haben, erfährst du ab Seite 26. +++ Familienunternehmen<br />
+ Internationalität = unmöglich?<br />
Falsch gedacht! Ab Seite 32 klären wir über<br />
Chancen und Klischees auf. +++ Der Sommer<br />
kommt – das heißt: Die Festivalsaison ist eröffnet!<br />
Unsere Redakteurin Kirsten hat sich <strong>für</strong><br />
dich durch den Festival-Wahnsinn gegraben<br />
und <strong>für</strong> jeden Geschmack ein passendes Musikevent<br />
gefunden. Außerdem philosophiert<br />
sie über ruhige Abende als Alternative zum<br />
Partymachen im Club. Ab Seite 57 kommst du<br />
in Feierlaune. +++ Auch im Arbeitsleben wird<br />
dir sicher nicht langweilig: Umschwung gibt es<br />
momentan in so gut wie jeder Branche. Lies ab<br />
Seite 39, was die Trends und ihre Entwicklungen<br />
<strong>für</strong> deine Karriere bedeuten.<br />
Viel Spaß beim Schmökern und sonnige Tage<br />
wünschen<br />
20 | EMPLOYER BRANDING<br />
<strong>Wi</strong>e Experten die Besonderheiten eines Unternehmens<br />
herausarbeiten und so Bewerber anlocken.<br />
22 | DIGITALE TRANSFORMATION<br />
Die Zukunft ist jetzt: So verändert die Digitalisierung<br />
die Arbeitswelt der <strong>Wi</strong>wis.<br />
26 | START-UPS<br />
Ganz schön innovativ: Diese Tipps haben junge Startups<br />
<strong>für</strong> mutige Gründer. Plus: An diesen Klischees ist<br />
wirklich was dran.<br />
30 | BUSINESS SKILLS<br />
Sahnehäubchen: Diese zehn Skills bringen <strong>Wi</strong>wis<br />
weiter.<br />
32 | FAMILIENUNTERNEHMEN<br />
Versteckte Chancen: So arbeiten Familienunternehmen<br />
auf Nischenmärkten. Plus: der Klischee-<br />
Wahrheits-Check.<br />
36 | GEWUSST WIE<br />
Der richtige Dresscode: <strong>Das</strong> solltest du bei deiner<br />
Outfitwahl <strong>für</strong> Messe oder Vorstellungsgespräch<br />
beachten.<br />
39 | TRENDBRANCHEN<br />
Schöne neue Arbeitswelt: Chancen & Challenges. Plus:<br />
Masterstudiengänge <strong>für</strong> die Trends von morgen.<br />
42 | FINANCE & INSURANCE<br />
Fakten, Zahlen und Klischees aus der Welt der Banken<br />
und Versicherungen.<br />
46 | FÜHRUNGSKRÄFTE<br />
Was eine gute Führungskraft ausmacht und wie du<br />
zu einer wirst.<br />
48 | PERSONALDIENSTLEISTUNG<br />
Antworten auf die drängendsten Fragen rund ums<br />
Personal Business.<br />
LEBEN<br />
57 | MUSIK & FESTIVAL<br />
Festivalsaison: go! Musikevents <strong>für</strong> jeden Geschmack<br />
und die ultimative Packliste.<br />
60 | WILL ICH<br />
Gadgets <strong>für</strong> den perfekten Festivalsommer.<br />
63 | EUROPAWAHL <strong>2019</strong><br />
Geh wählen: die wichtigsten Fakten zur Europawahl.<br />
66 | MUT ZUR LÜCKE<br />
Diesmal verrät Comedian Till Reiners, was er als Kind<br />
werden wollte und wie seine Flirttipps bei ihm selbst<br />
funktionieren.<br />
WIE IMMER<br />
04 <strong>Wi</strong>wi-<strong>Wi</strong>ssen<br />
38 Karriere News<br />
50 Studium News<br />
56 Leben News<br />
64 Rätsel & Impressum<br />
65 Inserentenverzeichnis<br />
www.career-center.de www.career-center.de – Die – Jobbörse Die Jobbörse <strong>für</strong> Akademiker <strong>für</strong> Akademiker | 03 | 03
WIWI WISSEN<br />
MARGEN, MÄRKTE, MILLIONEN:<br />
FAKTEN AUS DER WIWI-WELT<br />
GEGEN DEN STROM SCHWIMMEN<br />
Elinor Ostrom, die erste Frau, die den Nobel-Gedächtnispreis<br />
<strong>für</strong> <strong>Wi</strong>rtschaftswissenschaften erhielt, widmete sich<br />
unter anderem dem Phänomen der Überfischung. Es resultiert<br />
aus dem sogenannten Allmende-Problem: Möglichst<br />
viele Fische zu fangen, bevor es die anderen tun. Während<br />
Ökonomen den Staat als Lösungsfinder <strong>für</strong> dieses Dilemma<br />
sehen, kam Ostrom durch Forschungen vor Ort zu dem<br />
Schluss: Die Fischer selbst finden lokale Wege, um miteinander<br />
zu kooperieren. Bisweilen kann der Bürger also auch<br />
ohne den Staat – manchmal sogar besser.<br />
GRÜNDERTIPP DES MONATS<br />
»Als Gründer sollte ich in drei bis<br />
vier Sätzen glasklar sagen können,<br />
was ich mache. <strong>Das</strong> sollte selbst<br />
dann der Fall sein, wenn ich nachts<br />
betrunken geweckt werde.«<br />
Frank Thelen, Gründer und Unternehmer<br />
VIVA LA HOMEOFFICE<br />
Regelmäßig entspannt von zu Hause aus arbeiten und sich<br />
den Berufsverkehr sparen? <strong>Das</strong> findet auch das Bundesarbeitsministerium<br />
gut. Im Laufe dieses Jahres soll ein Recht<br />
auf Homeoffice festgelegt werden. Während theoretisch<br />
40 Prozent der Beschäftigten ihre Tätigkeit auch von zu<br />
Hause aus erledigen könnten, tun das bisher nur zwölf<br />
Prozent.<br />
KLARTEXT, BITTE<br />
Ein Konferenzteilnehmer hat sich<br />
verspätet und erkundigt sich, wie<br />
lange der berühmte Referent schon<br />
spricht. »Etwa eine halbe Stunde«,<br />
flüstert der Kollege. »Und über welches<br />
Thema spricht er?« – »<strong>Das</strong> sagt<br />
er leider nicht!«<br />
HORCH MAL<br />
Ursprünglich sollte die Automarke<br />
Audi ›August Horch Automobilwerke‹<br />
heißen. Da es eine<br />
gleichnamige Firma bereits gab,<br />
musste etwas anderes her: Der Imperativ<br />
›Horch!‹ wurde ins Lateinische<br />
›Audi‹ übersetzt. August<br />
Horch besaß übrigens nie einen<br />
Führerschein.<br />
VEREINBARKEIT VON BERUF UND FAMILIE<br />
Dem Job und den Liebsten gerecht werden – das ist ein Spagat,<br />
mit dem Arbeitnehmer in allen OECD-Ländern zu<br />
kämpfen haben. Dabei haben es die Schweden noch am besten:<br />
Hier bleiben nur 20 Prozent der Akademikerinnen zugunsten<br />
ihres Jobs kinderlos – in Deutschland sind es 27<br />
Prozent.<br />
TRAUMJOB<br />
Feierabend = Abschalten. <strong>Das</strong>s diese Gleichung aufgeht, ist<br />
Arbeitnehmern in Deutschland besonders wichtig. In einer<br />
Umfrage gaben 59 Prozent an: »Nach Arbeitsschluss möchte<br />
ich nicht mehr an die Arbeit denken müssen.« Überhaupt<br />
nicht begeistert waren die Befragten von der Idee, zugunsten<br />
der Arbeit notfalls auf eine Partnerschaft oder Familie verzichten<br />
zu müssen. 62 Prozent sind dazu nicht bereit.<br />
AUCH EIN BLINDES HUHN …<br />
»I failed in some subjects in exam, but my friend passed in<br />
all. Now he is an engineer in Microsoft and I am the owner<br />
of Microsoft.«<br />
Bill Gates, Unternehmer und zweitreichste Person der Welt<br />
SO VIEL ARBEIT WIE NIE<br />
<strong>Das</strong> Institut <strong>für</strong> Arbeitsmarkt- und Berufsforschung veröffentlichte<br />
Zahlen, die ein rosiges Bild der deutschen <strong>Wi</strong>rtschaft<br />
zeichnen: Aufgrund der hohen Beschäftigung ist<br />
erstmals seit Beginn der Arbeitsstundenerfassung 2018 die<br />
Schwelle von 61 Milliarden Stunden geknackt worden. Der<br />
bisherige Rekord lag bei 60,3 Milliarden Stunden im Jahr<br />
1991.<br />
TOTAL KOLLEGIAL<br />
Was verleiht Arbeitnehmern in<br />
Deutschland die nötige Motivation?<br />
Kostenlose Nervennahrung,<br />
moderne Büromöbel, die Möglichkeit<br />
eines Sabbaticals? Laut einer<br />
Studie zur Arbeitsmotivation<br />
der ManpowerGroup tragen diese<br />
Aspekte zwar zu einer höheren<br />
Arbeitsmoral bei. Doch der unantastbare<br />
erste Platz wird laut 46<br />
Prozent der befragten Arbeitnehmer<br />
von dem Wunsch nach einem<br />
guten Arbeitsverhältnis zu Kollegen<br />
und Chefs besetzt.<br />
Text: Kirsten <strong>Wi</strong>rsching | Quellen: marketinginstitut.biz, ManpowerGroup, Bertelsmann-Stiftung | Fotos: Kzenon, olezzo, golubovy/fotolia.com<br />
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MENSAGESPRÄCH<br />
VOM VISIONÄR<br />
ZUM MILLIONÄR<br />
FRANK THELEN VERRÄT DAS REZEPT FÜR<br />
SEINEN ERFOLG, TIPPS FÜR JUNGE GRÜNDER<br />
UND SEINE ZUKUNFTSPLÄNE<br />
Interview: Viktoria Feifer<br />
Frank, du bist Unternehmer, Investor, Mentor und<br />
TV-Star. Was ist dein Erfolgsgeheimnis?<br />
Ich brenne <strong>für</strong> das, was ich tue. In erster Linie<br />
bin ich Technologie-Investor, darin gehe ich auf.<br />
<strong>Wi</strong>e genau ich im Fernsehen gelandet bin, kann<br />
ich mir selbst manchmal nicht erklären, aber<br />
natürlich freut mich der Erfolg von ›Die Höhle<br />
der Löwen‹ sehr.<br />
Erfolg kommt aber nicht von ungefähr. Gerade zu<br />
Beginn deines Gründerdaseins hattest du zu kämpfen.<br />
Was ist damals passiert?<br />
Ich habe einen Linux-Router gebaut, der lokale<br />
Netzwerke mit dem Internet verbinden konnte.<br />
<strong>Das</strong> Produkt war gar nicht schlecht. Deshalb<br />
haben wir – zu einer Zeit, in der man bei Banken<br />
noch sehr leicht Geld bekam – 1,4 Million<br />
Deutsche Mark Wagniskapital eingesammelt.<br />
Leider hatte ich aus jugendlichem Leichtsinn<br />
privat da<strong>für</strong> gebürgt, dann platzte die Dotcom-<br />
Blase. <strong>Wi</strong>r hatten uns zu sehr auf die Entwicklung<br />
konzentriert und dabei den Vertrieb vernachlässigt.<br />
Als die Banken uns den Geldhahn<br />
zudrehten, hatten wir nicht genügend Produkte<br />
verkauft, um vom Cashflow zu leben. So sah ich<br />
mich mit Anfang 20 mit der privaten Insolvenz<br />
konfrontiert. <strong>Das</strong> war eine wirklich unschöne<br />
Zeit.<br />
Dr. Alexander von Frankenberg, Geschäftsführer<br />
des High-Tech Gründerfonds, hat über deine<br />
Autobiografie ›Startup-DNA‹ gesagt: »Er hat alles<br />
riskiert, alles verloren und doch gewonnen.« <strong>Wi</strong>e<br />
hast du das geschafft?<br />
Indem ich einfach weitergemacht habe. Obwohl<br />
ich mit meiner ersten Firma so böse gescheitert<br />
bin, habe ich mich auf das nächste Produkt<br />
gestürzt, eine Fotoservice-Software, die zu<br />
einem riesigen Erfolg wurde. Diesmal wuchsen<br />
wir aus dem Cashflow heraus – Geld hätte mir<br />
sowieso nie wieder irgendjemand gegeben. <strong>Wi</strong>r<br />
bauten mit ip.labs einen Marktführer in einer<br />
Nische auf und verkauften ihn an Fujifilm. Seitdem<br />
muss ich mir um Geld keine Sorgen mehr<br />
machen.<br />
<strong>Wi</strong>e hat dich diese Erfahrung geprägt und was hast<br />
du dadurch gelernt?<br />
Immer wieder aufzustehen, egal wie aussichtslos<br />
die Situation erscheint. Ich möchte nicht<br />
wissen, wo ich heute stehen würde, wenn ich<br />
nach der ersten Pleite nicht wieder aufgestanden<br />
wäre. Ich habe gelernt, dass es sich immer<br />
lohnt, weiterzukämpfen. Geprägt hat mich hier<br />
das Skateboardfahren. Du fällst ständig hin und<br />
musst immer wieder aufstehen. Diese Eigenschaft,<br />
das <strong>Wi</strong>ederaufstehen, zieht sich durch<br />
mein gesamtes Leben.<br />
Deine Story ist <strong>für</strong> viele junge Gründer sicher eine<br />
enorme Inspiration. Welchen Rat hast du neben<br />
dem Aufstehen und Weiterkämpfen <strong>für</strong> sie parat?<br />
Behaltet immer die Kunden beziehungsweise<br />
Technologie im Fokus. Im Markt gilt: Substanz<br />
vor Hype. <strong>Das</strong> kann gerade am Anfang<br />
sehr schwierig sein, weshalb es auch wichtig ist,<br />
möglichst schnell ein gutes und verlässliches<br />
Team aufzubauen. Allerdings bedeutet jeder<br />
Mitarbeiter auch noch mehr Verantwortung,<br />
das darf nicht vergessen werden – und Teamführung<br />
ist eine Herausforderung <strong>für</strong> sich.<br />
Mit deiner Risikokapital-Firma ›Freigeist Capital‹<br />
finanzierst und unterstützt du Jungunternehmer.<br />
Warum hast du deinen Fokus insbesondere auf<br />
technologiefokussierte Start-ups gelegt?<br />
Technologie ist und bleibt meine Passion. Da<strong>für</strong><br />
brenne ich. Es begeistert mich, was wir mit<br />
neuen Technologien erreichen können und wie<br />
schnell diese sich weiterentwickeln. Ich glaube<br />
daran, dass technologische Durchbrüche unsere<br />
einzige Chance sind, globale Herausforderungen<br />
wie den Klimawandel zu bewältigen.<br />
An welche Start-ups denkst du dabei konkret?<br />
Zum Beispiel an Lilium und Kraftblock. Lilium<br />
baut gerade ein Flugtaxi, das mit Null Emission<br />
komplett elektrisch fliegen kann. Kraftblock<br />
hat den ersten ökologisch und ökonomisch<br />
sinnvollen Energiespeicher entwickelt, indem<br />
es ein neues und besonderes Granulat entdeckt<br />
hat. <strong>Das</strong> sind Start-ups, die in meinen Augen<br />
unsere Welt nachhaltig verbessern können. Unser<br />
Traum: Eines unserer Start-ups soll mal ein<br />
bedeutender Weltmarktführer werden.<br />
Gestatte uns einen Blick hinter die Kulissen der<br />
beliebten TV-Show ›Die Höhle der Löwen‹: <strong>Wi</strong>e eng<br />
ist dein Verhältnis zu den anderen Investoren?<br />
Es ist ja kein Geheimnis, dass Judith und ich<br />
inzwischen sehr gut befreundet sind und ich<br />
sie sehr schätze. <strong>Wi</strong>r sind beide von Anfang<br />
an dabei und kennen uns somit nun schon seit<br />
fast sechs Jahren. Aber auch mit Ralf verstehe<br />
ich mich sehr gut und es macht mir Spaß, mit<br />
ihm zusammenzuarbeiten. <strong>Das</strong> Verhältnis<br />
zwischen den Investoren am Set ist gut und<br />
freundschaftlich.<br />
Gab es wegen eines Deals schon mal Streit?<br />
<strong>Wi</strong>e die TV-Zuschauer in der fünften Staffel verfolgen<br />
konnten, gab es tatsächlich schon mal<br />
wegen eines Deals Krach am Set. <strong>Das</strong> war beim<br />
Goleygo-Deal, dem ersten gemeinsamen Deal<br />
von Ralf und mir. Die Gründer waren auf unser<br />
Angebot eingegangen, ohne sich das Angebot<br />
der anderen Löwen anzuhören. Da wurde<br />
Foto: Joseph Ruben | Illustrationen: <strong>audimax</strong> MEDIEN<br />
06 | www.career-center.de – Die Jobbörse <strong>für</strong> Akademiker
MENSAGESPRÄCH<br />
kurz mal rumgefaucht, wir haben uns aber alle<br />
schnell wieder eingekriegt.<br />
Zurück zu den Gründern: Welche Kriterien entscheiden<br />
eigentlich darüber, ob du ein Start-up als<br />
Investor unterstützt?<br />
Ich muss spüren, dass die Gründer und ich die<br />
gleiche Sprache sprechen, dass wir die gleichen<br />
Ziele verfolgen. Am liebsten sind mir Gründerteams,<br />
die sich gegenseitig ergänzen und alle<br />
entscheidenden Kompetenzen untereinander<br />
verteilt mitbringen. Sie müssen <strong>für</strong> ihr Startup<br />
brennen und auf das Produkt fokussiert<br />
sein anstatt auf den großen, schnellen Gewinn.<br />
Wenn das alles passt und meine Partner und ich<br />
Potenzial sehen, investieren wir.<br />
Du hast gesagt, die Gründer müssen sich gegenseitig<br />
ergänzen. Welche Kompetenzen braucht ein<br />
erfolgreiches Team?<br />
Gerade am Anfang, wenn es noch kein richtiges<br />
Team gibt, müssen die Gründer alle anfallenden<br />
Aufgaben und Herausforderungen gut untereinander<br />
aufteilen. Bei einem Food-Start-up<br />
gibt es im Idealfall einen Produkt-Experten, der<br />
sich zu 100 Prozent auf das Produkt konzentriert,<br />
einen unaufhaltbaren Vertriebler, der das<br />
Produkt mit aller Kraft in den Markt bringt und<br />
einen Marketingstar, der die Geschichte zum<br />
Produkt erzählt und damit potenzielle Kunden<br />
begeistert.<br />
Welchen Tipp hast du außerdem <strong>für</strong> junge Gründer?<br />
Seid wissbegierig und versucht, immer am Puls<br />
der Zeit zu bleiben und euch so viele Skills wie<br />
möglich selbst anzueignen. Unsere Welt befindet<br />
sich ständig im Wandel, gerade die IT-Bereiche<br />
entwickeln sich so schnell weiter, dass<br />
die Unis überhaupt nicht hinterher kommen.<br />
Aber es gibt herausragende Angebote, die es jedem<br />
ermöglichen, sich beinahe alles anzueignen.<br />
Gründer müssen nur genug Eigeninitiative<br />
mitbringen.<br />
Welche Branchen brauchen deiner Meinung nach<br />
aktuell die Unterstützung von Start-ups?<br />
Beinahe jede Branche kann von mutigen<br />
Gründern profitieren. Besonderen Bedarf sehe<br />
ich aber in der Automobilbranche, da hier die<br />
Großkonzerne zu eingerostet sind und Themen<br />
wie E-Mobilität und Autonomes Fahren<br />
schlicht und einfach verpennt haben.<br />
Neues Jahr, neue Ziele: Welche Projekte wirst du<br />
<strong>2019</strong> anpacken?<br />
Ich habe diesmal keine Vorsätze speziell <strong>für</strong> das<br />
Jahr <strong>2019</strong>. Ich verfolge eine größere Mission, die<br />
länger als ein Jahr dauern wird: Ich möchte in<br />
den nächsten zehn Jahren einen Technologie-<br />
Marktführer in Europa aufbauen und konzentriere<br />
mich da<strong>für</strong> mit Freigeist ab jetzt auf disruptive<br />
Tech-Start-ups. <strong>Wi</strong>r haben Großes mit<br />
Lilium, Kraftblock und Neufund geplant, unsere<br />
Food-Family wird sicher auch wachsen.<br />
Lieblingsessen in der Mensa?<br />
Nudeln mit Gemüse<br />
<strong>Wi</strong>e viele Semester studiert?<br />
Zwei bis drei, dann habe ich es nicht<br />
mehr ausgehalten. Aber bitte nicht<br />
nachmachen<br />
Nebenjob als …<br />
Zeitungsverteiler und Tischtennis<br />
Trainer<br />
WG oder allein?<br />
WG<br />
Früher Vogel oder Langschläfer?<br />
Langschläfer<br />
Bier oder Wein?<br />
Wein<br />
Rucksack oder Koffer?<br />
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FAKTEN UND EINBLICKE AUS DER BERATERWELT<br />
Text: Alicia Reimann<br />
7,1<br />
33,8<br />
Milliarden Euro betrug der Umsatz der Consultingbranche<br />
2018. Damit ist er seit dem Vorjahr um 7,3 Prozent<br />
gewachsen.<br />
60<br />
9<br />
150.000<br />
90<br />
Vielfältigkeit, Weiterkommen, Austausch –<br />
wenn diese Punkte auf deiner Must-have-Liste<br />
<strong>für</strong> deinen Traumjob stehen, bist du im Consulting<br />
auf jeden Fall gut aufgehoben. In fast jeder<br />
Branche sind Consultants tätig. Heutzutage<br />
brauchen Unternehmen aller Art und Größe<br />
Spezialisten, die sie in wirtschaftlichen Fragen<br />
optimal beraten können. Die Aufgabenbereiche<br />
sind divers: Mal geht es darum, interne<br />
Unternehmensprozesse zu optimieren und<br />
effektiver zu gestalten, mal gibt es konkrekte<br />
Fragestellungen oder Probleme, die analysiert<br />
Prozent Wachstumsplus soll die Consultingbranche <strong>2019</strong><br />
laut Prognosen erzielen.<br />
Mitarbeiter waren letztes Jahr in der Consultingbranche<br />
beschäftigt. <strong>Das</strong> macht ein Plus von fünf Prozent im<br />
Vergleich zu 2017 aus.<br />
von zehn befragten Beratungsfirmen glauben, dass die<br />
Anzahl an Beratungsprojekten rund um die Digitalisierung<br />
weiter wachsen wird.<br />
Prozent der befragten Führungskräfte denken, dass<br />
die Unterstützung durch Consultants Betriebsblindheit<br />
vorbeugt.<br />
Prozent der großen Unternehmensberatungen mit über<br />
zehn Millionen Euro Umsatz wollen <strong>2019</strong> sowohl Berufserfahrene<br />
als auch Juniorberater einstellen.<br />
und behoben werden müssen und mal ist dein<br />
Expertenrat zur Finanzplanung gefragt. Dein<br />
persönlicher Bonus: Du siehst direkte Erfolge<br />
und bekommst dadurch die Bestätigung, etwas<br />
Sinnvolles zu tun.<br />
Quellen: Bundesverband Deutscher Unternehmensberater, Trendence, gehaltsreporter.de | Fotos: peterschreiber.media, rido, bunditinay, fitzkes/fotolia.com<br />
08 | www.career-center.de – Die Jobbörse <strong>für</strong> Akademiker
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AUTOMOBILHERSTELLERN.<br />
95<br />
FÜR RUND<br />
PROZENT DER WIRTSCHAFTS-<br />
WISSENSCHAFTLER SPIELT<br />
DER FÜHRUNGSSTIL DES<br />
ARBEITGEBERS EINE GROSSE<br />
ROLLE. 27 PROZENT WOLLEN<br />
EINEN EMPATHISCHEN CHEF.<br />
4<br />
DINGE,<br />
DIE DICH ZUM TOP-<br />
BERATER MACHEN<br />
1<br />
Durchhaltevermögen<br />
Lösungsfindungen brauchen manchmal<br />
viel Zeit und Energie.<br />
2<br />
Kommunikationsstärke<br />
Du solltest deine Kunden kompetent<br />
und auf verständliche Art und Weise<br />
beraten.<br />
3<br />
Analytische Fähigkeiten<br />
Du musst das Problem genau erkennen<br />
und analysieren, bevor du es lösen<br />
kannst.<br />
4<br />
Flexibilität<br />
Consultants arbeiten viel von unterwegs<br />
und nicht immer zu genau geregelten<br />
Arbeitszeiten.<br />
JUNG = INKOMPETENT? VON WEGEN!<br />
WIE DU ALS BERUFSANFÄNGER VON<br />
KUNDEN ERNST GENOMMEN WIRST<br />
Um dir die Sorge, einen unerfahrenen<br />
Eindruck zu machen,<br />
gleich zu nehmen: Als<br />
Berufsanfänger wirst du<br />
grundsätzlich nicht direkt<br />
alleine zu Kunden geschickt,<br />
sondern immer durch einen<br />
Senior Consultant begleitet.<br />
So kannst du dir erst mal alles<br />
mit Welpenschutz-Status<br />
ansehen.<br />
Ob der Kunde dich ernst<br />
nimmt oder nicht, merkst<br />
du schnell: Sieht er dich im<br />
Gespräch an oder nur deinen<br />
Chef? Bindet er dich<br />
mit ein oder lässt er dich<br />
außen vor? In solchen Fällen<br />
kannst du das Problem<br />
mit deinem Projektleiter besprechen.<br />
Es kann auch helfen,<br />
den Kunden daran zu<br />
erinnern, dass Berater anhand<br />
ihrer Expertise aus<br />
Beruf oder Studium einem<br />
Projekt zugeordnet werden<br />
– unabhängig von ihrem<br />
Alter.<br />
Du solltest anhand deiner<br />
Anmerkungen und Vorschläge<br />
zeigen, dass du <strong>für</strong><br />
das Projekt geeignet bist.<br />
Oft ist der frische, unvoreingenommene<br />
Blick eines<br />
Berufsanfängers ein Vorteil<br />
<strong>für</strong> den Kunden. Am wichtigsten<br />
beim Kundenkontakt<br />
sind Ehrlichkeit, Authentizität,<br />
die Fähigkeit,<br />
zuzuhören und Fragen zu<br />
stellen – Skills, die Berater<br />
unabhängig von ihrem Alter<br />
schon besitzen oder im<br />
Laufe der Karriere erwerben.<br />
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CONSULTING<br />
DEIN EINSTIEG<br />
INS PEOPLE BUSINESS<br />
CONSULTANTS HABEN ES MIT IMMER KOMPLEXEREN, DIGITALEN PROJEKTEN ZU TUN.<br />
WIR ZEIGEN, WAS DICH AKTUELL IN DER BRANCHE ERWARTET<br />
Text: Florian Vollmers<br />
Die Beraterbranche boomt: Von zuvor 31,5 Milliarden<br />
Euro ist ihr Umsatz 2018 auf insgesamt<br />
33,8 Milliarden Euro gestiegen. Für das laufende<br />
Jahr zeigen sich die deutschen Unternehmensberater<br />
weiter optimistisch: »Die Erfolgsgeschichte<br />
im Consulting mit durchschnittlichen<br />
Wachstumsraten von 7,5 Prozent geht ins achte<br />
Jahr«, bilanziert BDU-Präsident Ralf Strehlau.<br />
»Noch stärkeres Wachstum wird zurzeit nur<br />
durch den Mangel an qualifizierten Beratertalenten<br />
begrenzt.«<br />
DIE HÄLFTE ALLER CONSULTANTS SIND<br />
WIRTSCHAFTSWISSENSCHAFTLER<br />
Über 70 Prozent der großen, umsatzstarken Unternehmensberatungen<br />
haben im vergangenen<br />
Jahr laut BDU auf der Hierarchieebene ›Berater‹<br />
zusätzliche Mitarbeiter eingestellt. Auf der Juniorberaterebene<br />
lag die Quote bei 56 Prozent.<br />
Welches Bewerberprofil die Arbeitgeber in der<br />
Consultingbranche suchen, zeigt ein genauer<br />
Blick auf die Statistik: Mit 71 Prozent verfügt<br />
der überwiegende Teil der Berater über einen<br />
Magister- oder Diplomabschluss. Jeder zehnte<br />
kann einen Promotionstitel vorzeigen. Knapp<br />
die Hälfte hat auf Beraterebene ein wirtschaftswissenschaftliches<br />
Studium abgeschlossen. 15<br />
Prozent bringen einen Hochschulabschluss in<br />
Informatik und elf Prozent in Ingenieurwissenschaften<br />
mit.<br />
Die Consultingbranche braucht Menschen wie<br />
Nora Schäfer: Die 28-Jährige arbeitet seit rund<br />
zwei Jahren als Markenstrategin und seit Frühjahr<br />
dieses Jahres bei Deloitte Digital. Zuvor hat<br />
sie ihre ersten Berufserfahrungen beim Elektroroller-Start-up<br />
unu gesammelt. Als Beraterin<br />
begleitet sie Unternehmen dabei, die Kraft der<br />
Marke <strong>für</strong> sich nutzbar zu machen. »Im Moment<br />
arbeite ich an einem Projekt zur Digitalisierung<br />
des Gesundheitswesens«, erzählt Schäfer. »<strong>Das</strong><br />
Thema fasziniert mich, weil es jeden einzelnen<br />
von uns betrifft.« Es sei großartig, wenn Patienten<br />
nicht mehr bei jedem neuen Arzt eine<br />
Krankenhistorie referieren und wiederholt Untersuchungen<br />
über sich ergehen lassen müssten,<br />
sondern diese einfach in einer elektronischen<br />
Gesundheitsakte gespeichert wären. Auf der<br />
anderen Seite gebe es in der Bevölkerung große<br />
Ängste, was Datensicherheit und negative Konsequenzen<br />
durch zu große Transparenz angeht.<br />
»Unsere Aufgabe ist es, die Bedürfnisse<br />
der Menschen zu identifizieren und Maßnahmen<br />
im Sinne der Marke abzuleiten. Dabei fragen<br />
wir uns: Müssen wir anders kommunizieren,<br />
um Ängste zu nehmen? Oder müssen wir<br />
Produkte und Services anders gestalten, um den<br />
Bedürfnissen gerecht zu werden?«, berichtet die<br />
Deloitte-Beraterin.<br />
BERATER IN EINER VERNETZTEN WELT<br />
Laut einer aktuellen BDU-Marktstudie gaben<br />
93 Prozent der Marktteilnehmer an, dass Beratungsprojekte<br />
mit Digitalisierungshintergrund<br />
ein wesentlicher Wachstumstreiber bleiben<br />
werden. So sollen zum Beispiel Projekte mit den<br />
Fotos: kasto, bunditinay/fotoila.com<br />
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CONSULTING<br />
Klienten, in denen die Themen Big Data und Datenanalyse<br />
im Mittelpunkt stehen, weiter ausgebaut<br />
werden. Da die Projekte in der Consultingbranche<br />
immer komplexer werden, ändert<br />
sich auch das Anforderungsprofil an den Nachwuchs:<br />
»Spätestens mit der Digitalisierung verändert<br />
sich das klassische Beraterprofil und es<br />
wird ein interdisziplinäres Know-how wichtig«,<br />
sagt Dagmar Zippel, Leiterin Recruiting DACH<br />
bei Accenture. »Grundsätzlich sollte eine technische<br />
Affinität vorhanden sein. Es sind aber<br />
auch Soft Skills wie Kommunikationsstärke,<br />
Flexibilität und Teamgeist wichtig.« Berater arbeiteten<br />
oft in Teams zusammen, deren Mitglieder<br />
unterschiedliche kulturelle Hintergründe<br />
haben. »Die Fähigkeit, sich auf unterschiedliche<br />
Denk- und Herangehensweisen einzustellen,<br />
ist essenziell«, weiß Zippel. »Denn in einer<br />
vernetzten Welt müssen auch Berater vernetzt<br />
denken und arbeiten.«<br />
Die Auswahl neuer Mitarbeiter wird in den<br />
Consultingfirmen in der Regel mit viel Bedacht<br />
getroffen. <strong>Das</strong> oberste Ziel dabei ist es,<br />
durch die passende Zusammensetzung der<br />
Beratungsteams gegenüber den Klienten eine<br />
hohe Beratungsqualität sicherzustellen. Dabei<br />
investieren erfolgreiche Consultingfirmen<br />
»MIT DER DIGITALISIERUNG<br />
WIRD INTER DISZIPLINÄRES<br />
KNOW-HOW WICHTIG.«<br />
Dagmar Zippel, Leiterin Recruiting DACH bei Accenture<br />
besonders viel Zeit und Geld in die Gewinnung<br />
neuer Mitarbeiter. »Consulting ist und bleibt<br />
ein People-Geschäft«, so BDU-Präsident Ralf<br />
Strehlau. »Kräftige Investitionen in unsere Mitarbeiter<br />
bilden die zentrale Grundlage, um unsere<br />
Klienten optimal unterstützen zu können.«<br />
Branchenexperten raten BWL- und VWL-Studierenden,<br />
ihr Profil bereits während des Studiums<br />
zu erweitern. Sowohl Programmiersprachen<br />
und Analytics-Softwarekenntnisse als<br />
auch Know-how in Neurowissenschaften oder<br />
Robotik seien wertvoll. »Die Herausforderungen<br />
der <strong>Wi</strong>rtschaftswelt werden immer komplexer,<br />
das Tempo schneller und die Themen<br />
unserer Mandanten noch umfassender«, sagt<br />
Dr. Vera-Carina Elter, Vorstand Personal und<br />
Familienunternehmen bei der KPMG <strong>Wi</strong>rtschaftsprüfungsgesellschaft.<br />
»Gleichzeitig ist<br />
das aber eine spannende Zeit <strong>für</strong> den Einstieg<br />
in die Beratung. Unsere Kunden stehen vor der<br />
Aufgabe, alle Unternehmensbereiche zu hinterfragen<br />
und digital aufzurüsten. Hier<strong>für</strong> suchen<br />
wir motivierte und technikaffine <strong>Wi</strong>rtschaftswissenschaftler,<br />
die mit Begeisterung und Ansporn<br />
immer wieder neue Themen angehen<br />
wollen.«<br />
Bewerber könnten vor allem mit Kommunikationstalent<br />
und Verhandlungsgeschick punkten,<br />
wenn es darum geht, Unternehmen technische<br />
Lösungsansätze und Dienstleistungen zu<br />
veranschaulichen oder mit der nötigen Portion<br />
Empathie lösungsorientiert auf die Bedürfnisse<br />
des Kunden zu reagieren. KPMG-Personalerin<br />
Elter weiß, dass dabei gute Noten eine Voraussetzung<br />
<strong>für</strong> den Einstieg in die Branche sind:<br />
»Aber das allein macht noch keinen guten Berater<br />
aus. Noch wichtiger sind uns Hands-on-<br />
Mentalität, Teamspirit, Motivation, Freude an<br />
neuen Themen und eine hohe Leistungsbereitschaft.«<br />
Wer diese Mischung aus fachlichen und<br />
persönlichen Voraussetzungen mitbringt, dem<br />
stehen in der Beraterbranche alle Türen offen.<br />
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RUBRIK CONSULTING<br />
PRAXISCHECK<br />
GRÖSSENUNTERSCHIED<br />
GROSSE VS. KLEINE BERATUNGSFIRMA:<br />
ZWEI CONSULTANTS GEBEN EINBLICK<br />
NINA HIRSENS HAT BWL UND<br />
UNTERNEHMENSENTWICKLUNG<br />
STUDIERT UND ARBEITET JETZT<br />
ALS CONSULTANT BEI MCKINSEY.<br />
JULIA ZETTLER ARBEITET ALS PROJEKT-<br />
LEITERIN BEI DER RGE UNTERNEHMENS-<br />
BERATUNG. GESTARTET HAT ALLES MIT<br />
EINEM PFLICHTPRAKTIKUM IM JAHR 2012.<br />
Frau Hirsens, wieso haben Sie sich <strong>für</strong> den Einstieg in eine große Beratungsfirma<br />
entschieden?<br />
Ich wollte gerne als Generalistin einsteigen, um <strong>für</strong> meinen persönlichen<br />
Weg vielseitige Optionen offen zu haben. Zudem bietet mir<br />
McKinsey auch zahlreiche Freiheiten. So kann ich beispielweise<br />
nach zwei Jahren eine Pause einlegen, um zu promovieren, und<br />
werde dabei von der Firma sogar finanziell unterstützt.<br />
Welche Aufgaben übernehmen Sie?<br />
In den Projekten habe ich von Beginn an meine eigenen Workstreams<br />
verantwortet. Im Rahmen dessen arbeite ich zusammen<br />
mit unseren Klienten an Lösungen, führe Analysen durch, bereite<br />
Workshops vor und leite diese anschließend auch. Die Möglichkeit,<br />
selbst zu gestalten, ist mir bereits im Praktikum bei McKinsey positiv<br />
aufgefallen.<br />
Stichwort Teamarbeit und selbstständiges Arbeiten: <strong>Wi</strong>e ist hier das<br />
Verhältnis?<br />
<strong>Das</strong> hängt stark vom jeweiligen Projekt und den eigenen Präferenzen<br />
ab, auf die sehr bewusst Rücksicht genommen wird. Ich kann<br />
selbstständig meine Themen erarbeiten und diese dann mit dem<br />
Team testen. Übergreifende Fragestellungen werden häufig gemeinsam<br />
diskutiert und ausgearbeitet.<br />
Würden Sie sich rückblickend wieder <strong>für</strong> den Einstieg in eine große<br />
Firma entscheiden?<br />
Ich war ursprünglich unsicher, ob die Firma aufgrund der Größe<br />
nicht deutlich anonymer ist als eine kleine. Die Teams in den Projekten<br />
und Offices wachsen jedoch durch die intensive Zusammenarbeit<br />
und das grundsätzliche Interesse <strong>für</strong>einander sehr schnell<br />
eng zusammen.<br />
Frau Zettler, wieso haben Sie sich dazu entschieden, bei einer kleinen<br />
Beratungsfirma anzufangen?<br />
Mich hat der Finanzsektor interessiert und auch Herausforderungen<br />
wie Digitalisierung, Niedrigzinsphase und Regulatorik sowie<br />
die resultierenden Veränderungsbedarfe in der Branche. Bei RGE<br />
bietet sich mir ein interessanter Mix aus breitem Themenspektrum,<br />
unterschiedlichen Klienten und kleinem Team. Ich wollte schnell<br />
Verantwortung übernehmen, Expertise aufbauen und die Veränderung<br />
mitgestalten.<br />
<strong>Wi</strong>e sieht Ihr Arbeitsalltag aus?<br />
Bei mir gibt es keinen typischen Tag. <strong>Das</strong> liegt daran, dass wir<br />
trotz kleinem Team an vielen verschiedenen Themen <strong>für</strong> sehr unterschiedliche<br />
Klienten arbeiten. <strong>Das</strong> kann ein Digitalisierungsprojekt<br />
bei einem Versicherer sein, ein Strategieprojekt bei einem<br />
Verband oder ein Umsetzungsprojekt in einem einzelnen Institut.<br />
Je nach Standort ist das mal mit mehr, mal mit weniger Reisezeit<br />
verbunden.<br />
Was war die bisher größte Herausforderung <strong>für</strong> Sie?<br />
Die Herausforderungen bei RGE orientieren sich an den Fähigkeiten<br />
des Einzelnen. Anfangs waren das <strong>für</strong> mich die Erstellung von<br />
Unterlagen, dann die selbstständige Präsentation, später die Moderation.<br />
Aktuell begleite ich Projekte ab der Akquisephase, übernehme<br />
die Klientenbetreuung, strukturiere, steuere – ich trage also<br />
die Verantwortung <strong>für</strong> das gesamte Projekt und nicht wie bisher<br />
nur <strong>für</strong> einige Teilschritte.<br />
Welche Vorteile sehen Sie in der Arbeit bei einer kleinen Beratungsfirma?<br />
Jeder Consultant ist durch die enge Zusammenarbeit mit Projektleitern<br />
und Partnern sehr sichtbar. Mein Beitrag hat dementsprechend<br />
von Anfang an gezählt. Der eigene Gestaltungsspielraum ist<br />
obendrein besonders groß: Ich habe schnell Expertise aufgebaut,<br />
Verantwortung übernommen und das Beratungsangebot mitgestaltet.<br />
Meine Ideen treffen auf offene Ohren, über die Weiterverfolgung<br />
entscheiden wir gemeinsam. RGE bietet mir darüber hinaus<br />
die Flexibilität, in Teilzeit und nebenberuflich an meiner Promotion<br />
zu arbeiten.<br />
Text: Alicia Reimann | Fotos: McKinsey, RGE Unternehmensberatung , kasto/fotolia.com<br />
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PRAKTIKUM<br />
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CONSULTING<br />
VIELFALT ODER<br />
INTENSITÄT<br />
Text: Alicia Reimann<br />
Die Qual der Wahl: <strong>Das</strong>s die Möglichkeiten <strong>für</strong><br />
<strong>Wi</strong>wis, in die Consultingbranche einzusteigen,<br />
so divers sind, ist natürlich super – kann aber<br />
auch zur echten Herausforderung werden. An<br />
allen Ecken werden Berater gesucht, sowohl externe<br />
als auch interne. Auch wenn beides Consultant-Tätigkeiten<br />
sind, unterscheiden sie sich<br />
doch in einigen Punkten grundlegend. Deshalb<br />
solltest du gut überlegen, bevor du dich <strong>für</strong> eine<br />
›Seite‹ entscheidest.<br />
VIELFALT ALS EXTERNER BERATER<br />
Der Einstieg in eine große, externe Beratungsfirma<br />
ist <strong>für</strong> viele <strong>Wi</strong>wis attraktiv. Für Maren<br />
Mende, Associate bei Oliver Wyman, war es die<br />
richtige Entscheidung: »Mich haben vor allem<br />
die abwechslungsreiche Arbeit, das internationale<br />
Umfeld und somit die Möglichkeit, viel<br />
zu reisen, sowie die schnelle Arbeitsweise gereizt.<br />
Ein hochmotiviertes und ambitioniertes<br />
Arbeitsumfeld ist ein weiteres Plus.« Für Mende<br />
liegt der Vorteil der Arbeit als externe Beraterin<br />
darin, dass sie nicht nur viele unterschiedliche<br />
Projekte, sondern auch Unternehmen und Industrien<br />
kennenlernt und somit zügig Knowhow<br />
über eine große Bandbreite an Themen<br />
gewinnt. Einen typischen Arbeitstag gibt es<br />
nicht, bestätigt Gerwin Fels, Senior Consultant<br />
bei Roland Berger: »Durch die vielfältigen Aufgabenstellungen<br />
und Lösungsansätze sieht jeder<br />
Tag unterschiedlich aus. <strong>Wi</strong>r arbeiten immer<br />
eng mit dem Kunden zusammen und sind<br />
in der Regel auch bei unseren Klienten vor Ort.«<br />
<strong>Das</strong> heißt: Arbeiten von unterwegs. Berätst du<br />
global agierende Unternehmen, kannst du so<br />
fremde Kulturen und Arbeitsweisen kennenund<br />
verstehen lernen. Eine entsprechende Reiseaffinität<br />
ist <strong>für</strong> Berufseinsteiger also ein Muss,<br />
ebenso wie Belastbarkeit und die Bereitschaft,<br />
nicht nur ›from nine to five‹ zu arbeiten, sondern<br />
auch mal länger oder an Wochenenden.<br />
»Angehende Berater brauchen vor allem eine<br />
hohe Anpassungs- und schnelle Lernfähigkeit.<br />
Einen guten Handgepäckskoffer sollten sie sich<br />
EXTERNE VS.<br />
INHOUSE-BERATUNG:<br />
SO WIRKEN SICH<br />
DIE UNTERSCHIEDE<br />
AUF DIE ARBEIT DER<br />
CONSULTANTS AUS<br />
20<br />
Prozent der DAX-Chefs starteten ihre<br />
Karriere als Unternehmensberater.<br />
700<br />
Verträge mit externen Beratern schließt<br />
die Bundesregierung jährlich.<br />
24<br />
Unternehmen sind Mitglieder des Inhouse<br />
Consulting Network.<br />
auch zulegen – der wird viele Jahre ein treuer<br />
Begleiter sein«, ergänzt Maren Mende von Oliver<br />
Wyman.<br />
INTENSITÄT ALS INHOUSE-BERATER<br />
Im Gegensatz zur externen Beratung bist du als<br />
Inhouse-Consultant <strong>für</strong> ein einzelnes Unternehmen<br />
zuständig. Du kannst dich also intensiv<br />
mit dessen Problemstellungen und seiner Optimierung<br />
beschäftigen. »Der größte Gegensatz<br />
zur externen Beratung ist <strong>für</strong> mich die Nachhaltigkeit.<br />
Ich verlasse den Kunden nach einem abgeschlossenen<br />
Projekt nicht, sondern stehe weiterhin<br />
als Ansprechpartnerin zur Verfügung.<br />
So bekomme ich auch genau mit, ob die Initiativen,<br />
die ich implementiert habe, auch erfolgreich<br />
umgesetzt werden oder nicht«, beschreibt<br />
Jessica Sonsalla, Commercial Excellence Manager<br />
bei Heraeus, ihre Arbeit. <strong>Das</strong> heißt aber<br />
nicht, dass interne Berater immer nur <strong>für</strong> einen<br />
Bereich tätig sind und die Arbeit deshalb<br />
eintönig werden kann: »<strong>Wi</strong>r werden konzernweit<br />
eingesetzt und lernen somit eine Vielzahl<br />
an Themen – von HR, Finance und IT bis hin<br />
zu Supply Chain und Operations – kennen«, so<br />
Monika Schweitzer, Management Consultant<br />
bei DHL Consulting. Wenn dir eine ausgewogene<br />
Work-Life-Balance besonders wichtig ist,<br />
bist du wahrscheinlich besser <strong>für</strong> die interne als<br />
<strong>für</strong> die externe Beratung geeignet. Bevor Jessica<br />
Sonsalla zu Heraeus kam, war sie extern tätig<br />
und hat seit dem Wechsel mehr Zeit <strong>für</strong> ihr Privatleben:<br />
»Vorher war ich stark fremdbestimmt<br />
und Termine konnten sich sehr schnell ändern.<br />
Heute habe ich eine höhere Planungssicherheit,<br />
vielleicht auch wegen der reduzierten Reisetätigkeit.<br />
Und ich kann das Handy auch einfach<br />
mal ausschalten – ohne ein schlechtes Gewissen<br />
zu haben.«<br />
Du siehst: Die Wahl zwischen interner und externer<br />
Beratung muss keine Qual sein – solange<br />
du dir klar darüber bist, was dich erwartet und<br />
wie du dir deine Arbeit als Consultant vorstellst.<br />
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CONSULTING<br />
INSIDE<br />
EIN INHOUSE- UND EIN EXTERNER<br />
BERATER ERZÄHLEN VON IHREN SPANNENDSTEN<br />
BERATUNGSPROJEKTEN<br />
IN OR OUT<br />
DAS ERWARTET DICH<br />
ALS EXTERNER BERATER:<br />
DU BETREUST UNTERSCHIEDLICHE KUNDEN<br />
Quellen: Personalberatung Korn Ferry, Finanzministerium, Inhouse Consulting Network | Fotos: Roland Berger, DHL, bunditinay, contrastwerkstatt/fotolia.com | Illustrationen: vecteezy.com<br />
COACH FÜR FÜHRUNGSKRÄFTE<br />
»Ich habe letztes Jahr in einem <strong>für</strong> uns als Strategieberatung<br />
sehr ungewöhnlichen Projekt im Bereich Operations mitgewirkt.<br />
Ein Teil unserer Projektarbeit fand in Paketzentren<br />
vor Ort statt und beinhaltete unter anderem das Coachen<br />
von operativen Führungskräften. Es war zwar sehr intensiv,<br />
jedoch zugleich extrem lehrreich, die Kerngeschäftsprozesse<br />
des Konzerns hautnah zu erleben.«<br />
Monika Schweitzer, Management Consultant bei DHL Consulting<br />
INTERNATIONAL BERATEN<br />
»<strong>Wi</strong>r haben ein europäisches Unternehmen bei einem Post-<br />
Merger-Integration-Projekt begleitet. Ziel war die Eingliederung<br />
einer US-amerikanischen Firma. Hierbei waren<br />
sowohl strategische als auch operative Fragestellungen relevant,<br />
darunter auch die IT-Integration. Zudem war das Projekt<br />
sehr international mit verschiedenen Aufenthalten in<br />
Europa, Asien und Amerika.«<br />
Gerwin Fels, Senior Consultant bei Roland Berger<br />
DU BIST VIEL AUF REISEN<br />
DU BRINGST DICH IN VIELE BEREICHE EIN<br />
DU HAST PROJEKTBEDINGT AUCH MAL<br />
LÄNGERE ARBEITSZEITEN<br />
DU BERÄTST AUF INTERNATIONALER EBENE<br />
DAS ERWARTET DICH<br />
ALS INHOUSE-BERATER:<br />
DU BERÄTST EIN UNTERNEHMEN<br />
DU BIST EHER SELTEN AUF REISEN<br />
DU BRINGST DICH IN VIELE BEREICHE EIN<br />
DU HAST GENUG ZEIT FÜRS PRIVATLEBEN<br />
DU BERÄTST AUF NATIONALER ODER<br />
INTERNATIONALER EBENE<br />
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CONSULTING<br />
DER STELLENMARKT BOOMT<br />
»Die Consultingbranche in Deutschland wird<br />
1<br />
weiter wachsen und das spiegelt sich auch in den<br />
geplanten Neueinstellungen wider. 90 Prozent der<br />
großen Unternehmensberatungen mit über zehn Millionen<br />
Euro Umsatz planen <strong>für</strong> <strong>2019</strong> zusätzlich sowohl<br />
berufserfahrene Consultants als auch Juniorberater einzustellen.<br />
Bei den mittelgroßen Marktteilnehmern sind es rund<br />
drei Viertel.«<br />
Matthias Loebich, Vize-Präsident des Bundesverbands Deutscher Unternehmensberater<br />
AB INS AUSLAND<br />
2<br />
»Meltwater hat heute über 2.000 Mitarbeiter<br />
weltweit. Unsere DACH-Region<br />
(Deutschland, Österreich, Schweiz) ist<br />
eng mit umliegenden Areas wie Frankreich<br />
oder den Benelux-Ländern verbunden.<br />
In meinem zweiten Monat habe ich<br />
bereits einen Case mit einem internationalen<br />
Team aufgesetzt. Gegenseitige<br />
Besuche in den Offices sind gern gesehen.<br />
Wer längerfristig ins Ausland<br />
möchte, kann dies bei Meltwater perspektivisch<br />
umsetzen.«<br />
Jenny Teschke, Talent Acquisition Manager DACH bei<br />
Meltwater<br />
BERATERLEBEN<br />
SO STEHT'S WIRKLICH UM AUFGABEN, ARBEITSBELASTUNG, AUSLANDSAUFENTHALTE<br />
UND CO.: EINBLICKE UND FAKTEN<br />
Text: Alicia Reimann<br />
DER SCHLÜSSEL ZUM ERFOLG<br />
4Neben den fachlichen Kenntnissen entscheiden bei Consultants<br />
häufig die Soft Skills über Sieg oder Niederlage. Zu den wichtigsten<br />
gehören eine strukturierte Arbeitsweise, Problemlösungskompetenz,<br />
strategisches Denken und Überzeugungskraft.<br />
Außerdem solltest du innovative Ideen haben und über<br />
den Tellerand schauen sowie transparent arbeiten, damit alle<br />
Interaktionen mit Kunden und Kollegen reibungslos ablaufen.<br />
EIN TYPISCHER ARBEITSTAG<br />
»Nach der Fahrt ins Büro starten<br />
wir bei uns im Team mit einem<br />
›Check in‹. Hier besprechen wir kurz<br />
die Aufgaben des Tages, klären offene Fragen<br />
und diskutieren aktuelle Herausforderungen.<br />
Dann folgen Expertengespräche, Analysen, Konzeptentwicklungen<br />
und Umsetzungsplanungen.<br />
Bei der Arbeit als Inhouse-Consultant ist<br />
3<br />
der Kunde dabei direkt ›vor Ort‹.«<br />
Jessica Sonsalla, Commercial Excellence Manager bei<br />
Heraeus<br />
KLISCHEE ›WORKAHOLIC‹ – WAS IST DRAN?<br />
»Anders als in meinem Praktikum<br />
in einer klassischen Be-<br />
5<br />
ratung kann ich bei Meltwater<br />
meine Arbeitszeit und<br />
die Unterstützung durch<br />
meinen Manager frei einteilen. Ich kann<br />
mich nach meiner eigenen Vorstellung entwickeln.<br />
Wenn es doch mal später wird, liegt das an<br />
abwechslungsreichen Teamevents. Ganz nach dem<br />
Motto: Spaß bei der Arbeit!«<br />
Lea Reutter, Sales Consultant bei Meltwater<br />
Fotos: Bundesverband Deutscher Unternehmensberater, Meltwater, fizkes/fotolia.com<br />
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CONSULTING<br />
6 7<br />
STEILE LERNKURVE<br />
Kaum eine Branche ist so dynamisch, schnelllebig<br />
und bietet Berufseinsteigern so rasche Entwicklungsmöglichkeiten<br />
wie die Unternehmensberatung.<br />
Du begleitest dein Team von Anfang an bei der zielgerichteten<br />
Abwicklung interessanter Projekte. Nach<br />
dem Prinzip ›learn on the Job‹ profitierst du unmittelbar von<br />
der Erfahrung anderer Teammitglieder. Oft bieten große Consulting-Unternehmen<br />
ihren Top- Beratern die Möglichkeit, ein<br />
MBA-Studium zu beginnen. Mittelständler und kleine Beratungen<br />
locken dagegen mit flacheren Hierarchien und der frühen<br />
Übertragung von Verantwortungsbereichen. Teilweise halten<br />
sie noch steilere Lernkurven und hervorragende Aufstiegschancen<br />
bereit.<br />
AUFGABEN SELBSTSTÄNDIG ERLEDIGEN<br />
»Meine Aufgaben beinhalten die Identifikation<br />
von Kunden, den gemeinsamen<br />
Lösungsentwurf sowie den Vertragsabschluss.<br />
Am Telefon oder vor Ort<br />
habe ich täglich mit Executives Kontakt<br />
und treffe inspirierende Persönlichkeiten.<br />
Vom ersten Tag an kann ich eigenständig<br />
mein Kundenportfolio auf- und<br />
ausbauen.«<br />
Lea Reutter, Sales Consultant bei Meltwater<br />
INTERNATIONALE PROJEKTE<br />
»Mein spannendstes Projekt war ein<br />
Markteintrittsstrategieprojekt in<br />
Afrika <strong>für</strong> eine internationale<br />
Bank. Hier ging es nicht nur darum,<br />
eine Strategie auf Basis einer<br />
schwierigen Datengrundlage<br />
zu entwickeln, sondern auch<br />
politische und soziale Entwicklungen<br />
8<br />
in fernen und ganz anders laufenden<br />
Ländern zu beachten.«<br />
Maren Mende, Associate bei Oliver Wyman<br />
TIPP FÜR BERUFSEINSTEIGER<br />
»Berufseinsteiger sollten sich<br />
9<br />
eine Unternehmensberatung<br />
suchen, die diverse Themen<br />
und Branchen bedient. So können<br />
sie Erfahrungen in sehr unterschiedlichen<br />
Projekten und<br />
Themenstellungen sammeln.<br />
<strong>Wi</strong>chtig: Sie sollten zeigen, dass sie innovativ,<br />
proaktiv und kundenorientiert denken und<br />
handeln.«<br />
Matthias Loebich, Vize-Präsident des Bundesverbands<br />
Deutscher Unternehmensbrater<br />
EINBLICK<br />
SCHLAU IN 60<br />
SEKUNDEN<br />
PIA UND DANIEL, DIE GRÜNDER DES START-UPS BATAILLON BE-<br />
LETTE, HABEN ES SICH ZUR AUFGABE GEMACHT, EINE LANG-<br />
LEBIGE UND NACHHALTIGE STRUMPFHOSE ZU KREIEREN<br />
Foto: Bataillon Belette<br />
Pia und Daniel, was hat euch dazu bewegt, ein<br />
Start-up zu gründen?<br />
<strong>Wi</strong>r haben uns gefragt: Warum gehen Strumpfhosen<br />
aller Preisklassen so schnell kaputt?<br />
Diese Verschwendung passt nicht mehr in<br />
unsere Zeit. Unsere Produkte sind zwar nicht<br />
unzerstörbar, aber wir geben uns die größte<br />
Mühe, den Lebenszyklus dieser filigranen<br />
Geschöpfe bis an die Grenzen hochzuschrauben.<br />
Verwunderlich fanden wir auch die abstrakten<br />
Passformen. Früher musste man immer<br />
eine Nummer größer kaufen und dann reichten<br />
sie bis unter die Achseln – etwas lieblos <strong>für</strong><br />
diese einstige Innovationsbranche.<br />
<strong>Wi</strong>e kann eure Strumpfhose so reißfest und auch<br />
noch bequem sein?<br />
<strong>Das</strong> ist natürlich unser sehr gut gehütetes Geheimnis.<br />
Aber tatsächlich ist es die Kombination<br />
aus Garnen mit unterschiedlichen<br />
Eigenschaften, die den richtigen Mix <strong>für</strong> unsere<br />
robuste Strumpfhose ausmacht. Die perfekte<br />
Balance zwischen Langlebigkeit und idealer<br />
Haptik zu finden, war die nächste Herausforderung.<br />
Dann kam die Passform, diese hatten<br />
wir allerdings recht schnell und vor allem realistisch<br />
entwickelt. Hier galt es, dem Rutschen<br />
entgegenzuwirken und einen attraktiven, komfortablen<br />
Schnitt zu machen.<br />
Was war bisher eure größte Herausforderung?<br />
Reichweite. Also, follow us!<br />
Welche Ziele verfolgt ihr mit Bataillon Belette,<br />
auch in Bezug auf Nachhaltigkeit?<br />
<strong>Wi</strong>r fühlen uns dazu verpflichtet, Schönes und<br />
Sinnvolles zu tun. Deshalb möchten wir aus dem<br />
Einwegprodukt ›Strumpfhose‹ ein langlebigeres<br />
Essential machen. So schonen wir wertvolle Ressourcen.<br />
<strong>Wi</strong>r verstehen uns als Slow Wear Label.<br />
20%-Rabatt-Code: BEL-STUDI-7410 *einzulösen bis 30.06.19 auf www.bataillonbelette.com.<br />
Nicht kombinierbar mit anderen Aktionen. Eine Barauszahlung ist nicht möglich.<br />
<strong>Das</strong> bedeutet auch, dass wir uns keinen Kollektionszwang<br />
auferlegen. Sicher freut sich kein Hersteller<br />
so sehr wie wir, wenn eine Kundin eine<br />
Strumpfhose manchmal jahrelang trägt.<br />
Welche Rolle übernehmt ihr als Gründer derzeit im<br />
Unternehmen?<br />
<strong>Wi</strong>r sind Geschäftsführer und die Designer, die<br />
jedes Detail entwerfen, sei es am Produkt, an der<br />
Verpackung oder im Webshop. <strong>Das</strong> ist ein toller,<br />
umfassender und abwechslungsreicher Job.<br />
<strong>Wi</strong>e lautet euer Tipp <strong>für</strong> junge <strong>Wi</strong>rtschaftswissenschaftler,<br />
die selbst ein Start-up gründen wollen?<br />
Es ist wundervoll, einen Mehrwert zu erschaffen<br />
– über ein Produkt oder über eine Dienstleistung.<br />
Unser Tipp: Keep it simple. Außerdem<br />
gehört <strong>für</strong> uns auch Prokrastinieren zum Qualitätsmanagement,<br />
um so manche Idee zu verwerfen<br />
oder im Hinterkopf auszubauen.<br />
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CONTROLLING<br />
KONTROLLE IST BESSER<br />
ZAHLEN ANALYSIEREN UND VERANTWORTUNG ÜBERNEHMEN SIND<br />
GENAU DEIN DING? MACH DICH SCHLAU ÜBER DEN BERUF DES<br />
CONTROLLERS<br />
37,6<br />
Prozent der Controller denken, dass der Aufwand <strong>für</strong><br />
Standardberichte erheblich reduziert werden muss.<br />
44<br />
6.500<br />
13<br />
39<br />
70<br />
Neben guten analytischen Fähigkeiten und einem<br />
ausgeprägten logischen Denkvermögen<br />
brauchst du als Controller vor allem eine vorausschauende<br />
Arbeitsweise. Auch Excel sollte<br />
dir bestens vertraut sein – das Planen, Steuern<br />
und Kontrollieren von Zahlen wird meist darüber<br />
erledigt. Da du quasi die rechte Hand der<br />
Geschäftsleitung bist und immer wieder aktuelle<br />
Zahlen präsentierst, solltest du ebenso<br />
eine kommunikative Art sowie gute Präsentationsskills<br />
besitzen. Zudem trägst du als Controller<br />
viel Verantwortung: Du triffst <strong>für</strong> dein<br />
Unternehmen weitreichende Entscheidungen<br />
– schon kleine Fehler können schwerwiegende<br />
Prozent der managementgeführten Unternehmen glauben,<br />
dass das Controlling in den nächsten fünf Jahren<br />
stark an Bedeutung gewinnen wird.<br />
Mitglieder umfasst der in zwölf europäischen Ländern<br />
aktive Internationale Controller Verein (ICV), dessen<br />
Ziel es ist, Philosophie und Anwendung des Controllings<br />
zu verbreiten.<br />
Prozent der Controller in Deutschland sind weiblich.<br />
Prozent der Kleinunternehmen nutzen Management-<br />
Informations-Systeme zur Verbesserung ihres<br />
strategischen Controllings. Bei Mittelständlern sind es<br />
55 Prozent.<br />
Prozent der IT-Unternehmen setzen <strong>2019</strong> eine erhöhte<br />
Priorität auf den Controllingbereich. Damit sind sie die<br />
Branche mit dem niedrigsten Wert.<br />
Konsequenzen nach sich ziehen. Weitere Aspekte<br />
nennt Nathalie Schröder, Director Controlling<br />
beim Dufthersteller Mäurer & <strong>Wi</strong>rtz:<br />
»Bei der täglichen Arbeit sollte ein Controller<br />
Potenziale erkennen, Verbesserungen aktiv vorantreiben<br />
und seine Kollegen da<strong>für</strong> begeistern,<br />
diese Veränderungen mitzugestalten.«<br />
Text: Steffen Rothhaupt | Quellen: springerprofessional.de, FH Dortmund, controllingportal.de, Internationaler Controller Verein, Deloitte, Operations Efficiency Radar, roberthalf.de<br />
18 | www.career-center.de – Die Jobbörse <strong>für</strong> Akademiker
DIE GEHÄLTER EINES<br />
CONTROLLERS SIND JE NACH<br />
BERUFSERFAHRUNG SEHR<br />
UNTERSCHIEDLICH:<br />
42.000 EURO<br />
VERDIENST DU ALS JUNIOR-CONTROLLER<br />
57.000 EURO<br />
BEKOMMST DU ALS CONTROLLER MIT<br />
MITTLERER BERUFSERFAHRUNG<br />
82.000 EURO<br />
BETRÄGT DEIN GEHALT ALS SENIOR-CONTROLLER<br />
4<br />
AUFGABEN<br />
DES CONTROLLINGS<br />
Fotos: carloscastilla, stockpics, WrightStudio/fotolia.com | Illustration: iracosmazip, /fotolia.com<br />
59 PROZENT DER<br />
DEUTSCHEN UNTERNEHMEN<br />
HABEN KEINERLEI ERFAH-<br />
RUNG MIT DEM AUSLAGERN<br />
DES CONTROLLINGS.<br />
8 NUR PROZENT DER<br />
DEUTSCHEN UNTERNEH-<br />
MEN HABEN DAUERHAFT<br />
EXTERNE DIENSTLEISTER<br />
MIT CONTROLLINGAUF-<br />
GABEN BETRAUT.<br />
1<br />
Planung:<br />
Budgetplanung, Liquiditätsplanung bis<br />
hin zur langfristigen Ausrichtung des<br />
Unternehmens.<br />
2<br />
Information:<br />
In letzter Zeit treten Controller hier<br />
vor allem als Kommunikator<br />
und Vermittler auf.<br />
3<br />
Kontrolle/Analyse:<br />
Abweichungen werden erfasst<br />
und analysiert. Dann können<br />
Maßnahmen ergriffen werden.<br />
4<br />
Steuerung:<br />
Es muss in jeder spezifischen Situation<br />
neu überprüft werden, ob aktuelle<br />
Methoden und Modelle noch anwendbar<br />
sind.<br />
UNTERSCHIEDLICHE BRANCHEN ERFORDERN<br />
VERSCHIEDENE SKILLS.<br />
IM FOKUS: FINANZ- SOWIE MEDIZINCONTROLLING<br />
Für das Controlling in der<br />
Finanzbranche zählt vor allem<br />
eines: gutes Englisch.<br />
Infolge von Übernahmen,<br />
Expansionen und Joint Ventures<br />
werden Unternehmen<br />
immer internationaler –<br />
selbst die beste Ausbildung<br />
kann da schlechte Englischkenntnisse<br />
nicht ausgleichen.<br />
Doch das ist nicht die<br />
einzige relevante Anforderung.<br />
Gerade in der Finanzbranche<br />
sind Berufserfahrung<br />
und Know-how<br />
äußerst wertvoll. Demnach<br />
müssen sich gerade Absolventen<br />
darauf einstellen,<br />
erst einmal klein anzufangen<br />
– etwa mit dem simplen<br />
Aufbereiten von Zahlen.<br />
Analog zu nahezu allen Berufen<br />
in der Finanzbranche<br />
muss ein Controller außerdem<br />
eine hohe IT-Affinität<br />
besitzen, da viele Geschäftsprozesse<br />
in IT-Systemen<br />
hinterlegt werden.<br />
<strong>Das</strong> Medizincontrolling<br />
dagegen versteht sich als<br />
Bindeglied zwischen Leistungserbringern<br />
wie Ärzten<br />
oder Therapeuten und dem<br />
Krankhausmanagement.<br />
Neben betriebswirtschaftlichen<br />
Kenntnissen ist daher<br />
vor allem medizinisches<br />
<strong>Wi</strong>ssen gefragt. Viele Unternehmen<br />
fordern dabei eine<br />
zusätzliche Ausbildung aus<br />
dem Gesundheitsbereich.<br />
Auch die IHK bietet eine<br />
Weiterbildung zum Medizincontroller<br />
an. Die Hauptgründe<br />
<strong>für</strong> das Controlling<br />
in der Medizinbranche sind<br />
übrigens, wie in den meisten<br />
anderen Branchen auch,<br />
sehr zweckorientiert. Es<br />
geht um Produktivitäts- und<br />
Leistungssteigerung sowie<br />
um eine allgemeine Kostenreduktion<br />
– Themenfelder,<br />
die <strong>für</strong> <strong>Wi</strong>rtschaftswissenschaftler<br />
wie gemacht sind.<br />
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EMPLOYER BRANDING<br />
ARBEITGEBER ALS MARKE<br />
W<br />
ie hebt sich ein Unternehmen als Arbeitgeber<br />
von der Konkurrenz ab, um genügend gute Bewerber<br />
zu bekommen und qualifizierte Mitarbeiter an sich<br />
zu binden? Indem es sich mithilfe von Marketingmaßnahmen<br />
als attraktiver Arbeitgeber positioniert. <strong>Das</strong> ist Aufgabe des<br />
Employer Branding. Die Idee, den Arbeitgeber als Marke aufzubauen,<br />
entstand in den späten 1990er-Jahren, als talentierte<br />
und qualifizierte Fach- und Führungskräfte knapp wurden<br />
und die Unternehmen merkten, dass sie mit dem Wettbewerb<br />
um Nachwuchs kämpfen müssen.<br />
<strong>Das</strong> Berufsbild des Employer-Branding-Experten ist also<br />
relativ neu. Entsprechend bunt sind die Lebensläufe der Beschäftigten,<br />
die in diesem Bereich arbeiten: Barbara Texter<br />
zum Beispiel, Leiterin Employer Branding Germany beim<br />
Technologiekonzern Continental, ist Kulturwissenschaftlerin<br />
und beschäftigt in ihrem Team unter anderem Produktmarketing-Experten,<br />
Elektroingenieure und Spezialisten <strong>für</strong> visuelle<br />
Kommunikation. Dana Schilling, Leiterin des Employer Branding<br />
beim <strong>Wi</strong>rtschaftsprüfungs- und Beratungsunternehmen<br />
EY, ist <strong>Wi</strong>rtschaftsrechtlerin und schart Kommunikationswissenschaftler<br />
sowie Mitarbeiter mit Marketing- und Personalhintergrund<br />
um sich. »<strong>Wi</strong>chtiger als der Studienabschluss ist<br />
die Leidenschaft <strong>für</strong> das Marketing und Freude an passender<br />
Zielgruppenkommunikation«, sagt Dana Schilling. Gute Employer-Branding-Experten<br />
sind ihrer Ansicht nach Trendsetter<br />
mit dem Ohr am Markt, die erkennen, wie sie die Zielgruppe<br />
immer wieder neu und spannend auf das Unternehmen aufmerksam<br />
machen können. Andy Fuchs, Leiter des Personalmarketing<br />
bei TÜV Rheinland und ebenfalls Employer-Branding-Experte,<br />
fügt als Qualifikation »Neugier auf Neues und<br />
Spaß am Netzwerken, sowohl intern als auch extern« hinzu.<br />
»Schließlich arbeiten wir an der Schnittstelle zwischen Marketing,<br />
Kommunikation, Presse und Recruiting«, so Fuchs.<br />
EINE BESTIMMTE BOTSCHAFT KOMMUNIZIEREN<br />
Doch was genau machen eigentlich Employer-Branding-<br />
Teams? Manuela Klimek, Leiterin HR-Marketing und Talent<br />
Management bei Wacker Chemie und in dieser Funktion auch<br />
zuständig <strong>für</strong> Employer-Branding-Maßnahmen, nennt ein Beispiel:<br />
»Auf unserer Karriere-Website erzählen wir ausführlich,<br />
was wir als Arbeitgeber anbieten und was unser Unternehmen<br />
EMPLOYER-BRANDING-EXPERTEN<br />
ARBEITEN DIE BESONDERHEITEN<br />
EINES UNTERNEHMENS HERAUS,<br />
UM INTERESSANTE KANDIDATEN<br />
ANZULOCKEN<br />
Text: Sabine Olschner<br />
so besonders macht. Durch Umfragen im Unternehmen und<br />
Gespräche mit den Mitarbeitern kristallisierte sich heraus,<br />
dass es das familiäre Miteinander in einem internationalen<br />
Umfeld ist.« Diese Botschaft wird nun auf allen Kanälen<br />
kommuniziert und an die jeweiligen Zielgruppen angepasst.<br />
»Zum Beispiel bieten wir Kennenlernwochen <strong>für</strong> Ingenieur-,<br />
Chemie- und IT-Studenten an, um ihnen unser Unternehmen<br />
als Marke vorzustellen«, sagt Manuela Klimek. Zudem wurde<br />
ein Talentpool aufgebaut, aus dem immer wieder interessante<br />
Kandidaten ins Unternehmen eingeladen werden. Auch<br />
Events, etwa auf Hochschulmessen, werden an die Besonderheiten<br />
der Arbeitgebermarke angepasst.<br />
EINE FRAGE DER ZIELGRUPPE<br />
Barbara Texter von Continental empfindet es als größte Herausforderung,<br />
dass sich die über 50 Standorte des Unternehmen<br />
alleine in Deutschland als einheitliche Arbeitgebermarke<br />
präsentieren. Damit dies gelingt, erarbeitet ihr Team zentral<br />
Strategien, die dann in die Standorte getragen werden. »Zum<br />
Beispiel entwickeln wir gerade ein Mitarbeiterempfehlungsprogramm<br />
mit einem Belohnungssystem. <strong>Wi</strong>r stellen die<br />
Regeln da<strong>für</strong> auf und probieren Pilotprojekte an einzelnen<br />
Standorten aus, bevor das Programm allen anderen vorgestellt<br />
wird.« Dazu müssen die Zielgruppen, die angesprochen werden<br />
sollen, genau analysiert werden. Eine weitere Aufgabe ihres<br />
Teams ist die Zielgruppen-Analyse <strong>für</strong> die Zukunft: Welche<br />
Kandidaten werden in fünf Jahren in den verschiedenen Abteilungen<br />
gebraucht, und wie kann das Unternehmen schon<br />
jetzt mit ihnen in Kontakt kommen? Ein Beispiel ist die Entwicklung<br />
eines Hackathons – ein Kunstwort aus Hacker und<br />
Marathon –, der an verschiedenen Standorten durchgeführt<br />
wird und mit dem vor allem Softwareingenieure angesprochen<br />
werden sollen.<br />
20 | www.career-center.de – Die Jobbörse <strong>für</strong> Akademiker
EMPLOYER BRANDING<br />
Andy Fuchs vom TÜV Rheinland überarbeitet aktuell die<br />
Arbeitgeber-Positionierung des Unternehmens. »<strong>Wi</strong>r wollen<br />
nach außen und nach innen eine Botschaft kommunizieren,<br />
mit der sich alle identifizieren können.« Dazu wurden Mitarbeiterbefragungen<br />
durchgeführt, um herauszufinden, welche<br />
Art von Mensch im Unternehmen arbeitet und was ihre Besonderheiten<br />
sind. Heraus kam:<br />
Allen ist das Thema ›<strong>Wi</strong>ssen‹<br />
gemein. »<strong>Das</strong> Ergebnis wollen<br />
wir nun zum Beispiel ins Layout<br />
unserer Stellenanzeigen und in<br />
unsere Karriere-Website überführen.«<br />
Für die Umsetzung<br />
arbeitet Fuchs mit externen<br />
Kreativ-Agenturen zusammen,<br />
die die Konzepte da<strong>für</strong> erstellen.<br />
Darüber hinaus tauscht er<br />
sich mit dem Marketing aus, um<br />
auch auf Fachmessen mit Personalvertretern<br />
dabei zu sein –<br />
denn genau dort tummeln sich<br />
die interessanten Kandidaten.<br />
»WIR WOLLEN NACH AUSSEN<br />
UND NACH INNEN EINE<br />
BOTSCHAFT KOMMUNIZIEREN,<br />
MIT DER SICH ALLE<br />
IDENTIFIZIEREN KÖNNEN.«<br />
Andy Fuchs, TÜV Rheinland<br />
FÜR ANALYSTEN UND STORYTELLER<br />
<strong>Das</strong> Image des Arbeitgebers zeigt sich nicht nur in Stellenanzeigen<br />
und auf Karriereseiten. Employer-Branding-Experten<br />
müssen sich in vielen weiteren Bereichen auskennen. Dana<br />
Schilling von EY zählt einige Aufgaben ihres Teams auf: »Eine<br />
Kollegin informiert unsere Community, also <strong>für</strong> uns interessante<br />
Bewerber, über Neuigkeiten im Unternehmen. Eine andere<br />
betreut unsere Social-Media-Kanäle. <strong>Wi</strong>r haben Campus-<br />
Experten, die Kontakte zu Hochschulen pflegen, und Kollegen,<br />
die sich ums Schülermarketing kümmern.« <strong>Wi</strong>eder andere<br />
analysieren die Ergebnisse aller Employer-Branding-Aktivitäten<br />
oder sorgen da<strong>für</strong>, dass darüber in den Medien gesprochen<br />
wird. Wer in diesem Bereich arbeiten<br />
will, sollte also auch ein<br />
Faible <strong>für</strong> Analysen haben und<br />
gleichzeitig ein Storyteller sein,<br />
der gute Geschichten aus dem<br />
Unternehmen und von den Mitarbeitern<br />
erzählen kann.<br />
Employer Branding ist eine langfristige<br />
Aufgabe. <strong>Das</strong> Image als<br />
Arbeitgeber muss aufgebaut,<br />
gepflegt und weiterentwickelt<br />
werden. Nicht nur interessante<br />
Kandidaten sollen auf das Unternehmen<br />
aufmerksam werden,<br />
auch bestehende Mitarbeiter<br />
bleiben länger, wenn sie sich mit ihrem Arbeitgeber identifizieren<br />
können. Daher wird es sicher auch in Zukunft Bedarf<br />
an Employer-Branding-Experten geben, die mit frischen Ideen<br />
Kandidaten und Mitarbeiter von den Vorteilen eines Unternehmens<br />
überzeugen.<br />
EINBLICK<br />
NACHGEFRAGT<br />
FRANZISKA TRENKLER IST SEIT 2018 TRAINEE MIT DEM SCHWER-<br />
PUNKT EINKAUF FOOD/NONFOOD IN DER EDEKA-ZENTRALE IN<br />
HAMBURG. WAS FÄLLT IHR ZU UNSEREN STICHWÖRTERN EIN?<br />
Foto: Sonja Brüggemann | Illustrationen: vecteezy.com<br />
Motivation<br />
<strong>Das</strong> spannende am Einkauf sind die abwechslungsreichen<br />
Tätigkeiten, die von der<br />
Wettbewerbs- und Sortimentsanalyse, der<br />
Produkt- und Lieferantenauswahl über die Qualitätskontrolle<br />
bis hin zur Markteinführung reichen.<br />
Während meines Traineeprogramms<br />
finde ich vor allem die Einblicke in unterschiedliche<br />
Warenbereiche und Schnittstellen des Einkaufs<br />
interessant.<br />
Besonderheit<br />
<strong>Das</strong> Traineeprogramm enthält einen fest integrierten<br />
Regionseinsatz: In einer der sieben<br />
Regionalgesellschaften lerne ich in drei Monaten<br />
den Großhandel, den Einzelhandel sowie<br />
die Zentrale von Netto Marken- Discount<br />
kennen. Dabei erhalte ich einen Überblick<br />
über die unterschiedlichen Aufgaben- und<br />
Tätigkeitsbereiche des dreistufigen EDEKA-<br />
Verbunds. Dieser Einsatz steht mir noch bevor.<br />
Ich freue mich schon sehr auf den ganzheitlichen<br />
Einblick in die Prozesse und Strukturen<br />
des Unternehmens.<br />
Projekt<br />
Gemeinsam mit meinen Traineekollegen arbeite<br />
ich an einem ausgewählten EDEKA-Projekt.<br />
Dabei analysieren wir im Team eine spezifische<br />
Fragestellung, beispielsweise aus der<br />
Logistik, dem Marketing oder dem Einkauf. Gemeinsam<br />
erarbeiten wir ein Konzept und lernen<br />
neben der Projekt- und Teamarbeit ein breites<br />
Netzwerk an Ansprechpartnern kennen.<br />
Teamarbeit<br />
Eine gute Zusammenarbeit spielt nicht nur<br />
während des Traineeprojekts eine große Rolle.<br />
So organisieren wir zum Beispiel selbstständig<br />
Exkursionen oder gemeinsame Trainee-Meetings<br />
mit relevanten Fachvorträgen. Auch in<br />
jedem Einsatzbereich werde ich vollständig integriert<br />
und arbeite eng mit den Kollegen zusammen,<br />
um den Geschäftsalltag und aktuelle<br />
Projekte gemeinsam zu gestalten.<br />
Ziel<br />
Ich will mich mit dem erlangten Know-how <strong>für</strong><br />
die Position als Einkäuferin bei EDEKA qualifizieren<br />
und später eigenverantwortlich einen<br />
Warenbereich leiten.<br />
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DIGITALE TRANSFORMATION<br />
SCHNELLES<br />
WISSEN<br />
DIE ZUKUNFT IST<br />
JETZT<br />
Die Digitalisierung wird alle Bereiche unseres Lebens nachhaltig verändern – auch die Arbeitswelt.<br />
Digitale Technologien werden immer schneller entwickelt oder ebnen wiederum den Weg <strong>für</strong><br />
neue Technologien. <strong>Das</strong> bedarf Änderungen: sowohl bei den Unternehmen als auch bei den<br />
Absolventen von morgen. Was genau passieren wird, liest du hier<br />
FUTURE SKILLS<br />
AGILES ARBEITEN<br />
DIGITALKOMPETENZ NÖTIG<br />
Um <strong>für</strong> die Arbeit der Zukunft<br />
gewappnet zu sein, müssen Absolventen<br />
vor allem ihre Kompetenzen<br />
des digitalen Lernens, der<br />
vernetzten Teamarbeit und des<br />
unternehmerischen Agierens ausbauen.<br />
Digitales Lernen bedeutet,<br />
sich selbst immer wieder neues<br />
<strong>Wi</strong>ssen anzueignen – vorrangig<br />
durch die Nutzung digitaler Medien.<br />
Ein kompetenter Umgang mit<br />
digitalen Technologien wird somit<br />
künftig unerlässlich sein. Nach einer<br />
aktuellen Studie des Stifterverbands<br />
<strong>für</strong> die Deutsche <strong>Wi</strong>ssenschaft<br />
und McKinsey & Company<br />
besteht aber gerade in diesem Bereich<br />
der größte Nachholbedarf.<br />
GREEN AND INNOVATIVE<br />
»<strong>Wi</strong>r wollen als Deutsche Bahn<br />
die grüne Mobilität der Zukunft<br />
gestalten. Deshalb braucht es zunächst<br />
einmal Leidenschaft <strong>für</strong> die<br />
Bahn, <strong>für</strong>s Reisen und <strong>für</strong> nachhaltige<br />
Mobilität – und damit ein<br />
Denken, das immer beim Kunden<br />
beginnt«, sagt Cornelius Fischer,<br />
tätig im Think Tank Digitalisierung<br />
und Technik der Deutschen<br />
Bahn. Zudem ist Innovationskraft<br />
gefragt, da die Mobilitätsbranche<br />
zurzeit vor sehr großen Veränderungen<br />
steht.<br />
ARBEITSWEISEN<br />
WANDEL AUF GANZER LINIE<br />
»Die Digitalisierung wird unsere Arbeitsweisen<br />
nachhaltig verändern. Sie beschleunigt<br />
das Tempo. Neue, innovative<br />
Methoden wie das Agile Projektmanagement<br />
berücksichtigen das. Deshalb wenden<br />
wir sie im Unternehmen an. Auch die<br />
virtuelle Zusammenarbeit wird zunehmen,<br />
getrieben durch eine immer stärkere<br />
Internationalisierung und durch die<br />
Flexibilisierung der Arbeitszeit und des<br />
Arbeitsorts. «<br />
Tanja Dörrich, Head of Global HR, Chief Technology<br />
Officer/Chief Digital Officer bei Trumpf<br />
VERNETZUNG VON TEAMS<br />
Laut Inez Lenhof, HR-Manager Young Talents<br />
bei Villeroy & Boch wird in der Zukunft<br />
zunehmend in abteilungsübergreifenden<br />
Projektteams gearbeitet. »Hierbei<br />
profitieren wir sowohl von der Nutzung<br />
von Collaboration Tools als auch von unserem<br />
neuen Büro- und Konferenzzentrum<br />
am Unternehmenssitz in Mettlach,<br />
das unter anderem spezielle Flächen <strong>für</strong><br />
Projektteams und Skype-Räume bietet«,<br />
so Lenhof.<br />
WAS IST DAS ÜBERHAUPT?<br />
<strong>Das</strong> Agile Arbeiten stellt die klassische<br />
Arbeitsweise eines Unternehmens<br />
komplett auf den Kopf.<br />
Ziel ist es, mehr Effizienz und Reaktionsfähigkeit<br />
bei Veränderungen<br />
zu erhalten. Um das zu erreichen,<br />
wird die Verantwortung<br />
umverteilt: vom Management weg,<br />
hin zu den Arbeitsteams. <strong>Das</strong> Management<br />
wiederum bekommt<br />
dadurch ganz neue Aufgaben,<br />
wie zum Beispiel die Ermutigung<br />
und Unterstützung der Mitarbeiter.<br />
Klare Ziele und Richtlinien ersetzen<br />
kleinteilige Planungen und<br />
werden von allen Teammitgliedern<br />
getragen.<br />
WIE WIRD ES UMGESETZT?<br />
Hierarchieebenen müssen auf ein<br />
Mindestmaß reduziert werden.<br />
Auch der Personalservice Franz &<br />
Wach hat diesen Schritt gewagt:<br />
»Es wurden zwei Hierarchieebenen<br />
abgeschafft und Entscheidungskompetenzen<br />
verlagert. Die Filialund<br />
die Abteilungsteams können<br />
nun selbstbestimmt Entscheidungen<br />
treffen. Sie werden dazu von<br />
den Führungskräften und von den<br />
zentralen Abteilungen bekräftigt«,<br />
erklärt Dr. Ralf Eisenbeiß, Pressesprecher<br />
bei Franz & Wach.<br />
Text: Steffen Rothhaupt | Illustrationen: vectortatu/fotolia.com, vecteezy.com<br />
22 | www.career-center.de – Die Jobbörse <strong>für</strong> Akademiker
DIGITALE TRANSFORMATION<br />
AGILITÄT<br />
WAS BEDEUTET DAS FÜR MICH?<br />
Du musst dich mit den <strong>für</strong> das Agile Arbeiten zugrunde<br />
liegenden Werten auseinandersetzen. <strong>Wi</strong>chtig sind vor allem<br />
Selbstverpflichtung, Respekt, Offenheit, Fokus und<br />
Mut. Nur wenn jeder einzelne Mitarbeiter diese Kultur des<br />
gemeinsamen Arbeitens beherzigt, kann die Umsetzung<br />
gelingen.<br />
WENIGER STRESS, MEHR TEAMWORK<br />
<strong>Das</strong> Agile Arbeiten macht Arbeitnehmer effizienter und<br />
kreativer und führt dazu, dass Teams besser zusammenarbeiten<br />
sowie ihr <strong>Wi</strong>ssen eher teilen. Der Zeit- und Ergebnisdruck<br />
reduziert sich und es gibt insgesamt weniger Krisen.<br />
Zudem fördert es den Teamzusammenhalt, da sich die Mitarbeiter<br />
weitestgehend selbst organisieren und Probleme somit<br />
unter sich klären. Aufgrund kürzerer Entwicklungszyklen<br />
gibt es auch häufiger Erfolgserlebnisse – der Erfolg lässt<br />
sich also nicht mehr erst am fertigen Produkt ablesen. Außerdem<br />
können Entscheidungen schneller getroffen und<br />
müssen nicht mehr ›von oben‹ genehmigt werden. Last but<br />
not least: Die Mitarbeiter fühlen sich stärker wertgeschätzt,<br />
weil sie mehr gestalten können und einen größeren Anteil<br />
am Unternehmenserfolg haben.<br />
SETZE DEIN KREUZ<br />
WELCHE KOMPETENZEN<br />
BRINGST DU MIT?<br />
EIGENINITIATIVE<br />
SELBSTREFLEXION<br />
FLEXIBILITÄT<br />
OFFENHEIT FÜR NEUE<br />
ENTWICKLUNGEN<br />
LERN- UND<br />
VERÄNDERUNGSBEREITSCHAFT<br />
NO RISK, NO SUCCESS<br />
<strong>Das</strong> größte Problem <strong>für</strong> viele Firmen ist die Angst vor dem<br />
Ungewissen. Um sich kontinuierlich weiterzuentwickeln,<br />
bedarf es einiger Änderungsprozesse, die vielen Unternehmen<br />
nicht leicht fallen. Auch die neu gewonnenen Freiheiten<br />
können negative Auswirkungen haben: Dadurch, dass sich<br />
die Teams ihre Arbeitszeit nun mehr oder weniger frei einteilen<br />
können, kann es passieren, dass sie falsche Einschätzungen<br />
treffen und sich damit selbst überfordern.<br />
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DIGITALE TRANSFORMATION<br />
DIE WIRTSCHAFT<br />
BESCHLEUNIGEN<br />
DER EXPERTE DAVID BAUM KLÄRT DICH DARÜBER AUF, WIE SICH DIE<br />
ARBEITSWELT VON WIRTSCHAFTSWISSENSCHAFTLERN VERÄNDERT<br />
Interview: Steffen Rothhaupt<br />
Welche neuen Skills sollten sich angehende <strong>Wi</strong>rtschaftswissenschaftler<br />
schon während ihres Studiums aneignen?<br />
Digitale Bildung hat, denke ich, zwei Facetten. Zum einen<br />
sollten Studierende verstehen, wie digitale Technologien<br />
ganz konkret funktionieren, um besser einzuschätzen, wo<strong>für</strong><br />
sie sich eignen und wo sie ihre Grenzen haben. Auf der<br />
anderen Seite sind soziale und kommunikative Kompetenzen<br />
extrem wichtig, um Bedenken der Menschen im Zusammenhang<br />
mit Digitalisierung ernst zu nehmen und sie nicht<br />
abzuhängen, sondern mitzunehmen.<br />
David Baum<br />
ist Junior Innovation Advisor beim Trendforschungsunternehmen<br />
Trendone und dabei vor allem <strong>für</strong> das Eventmanagement und die<br />
Identifikation von neuen Trendströmungen zuständig. Er selbst<br />
studierte BWL an der CAU Kiel.<br />
Herr Baum, wie verändern digitale Prozesse die Arbeitswelt von<br />
<strong>Wi</strong>rtschaftswissenschaftlern?<br />
Diese Frage ist schwer zu beantworten, da <strong>Wi</strong>rtschaftswissenschaftler<br />
sehr vielfältige berufliche Perspektiven haben.<br />
Grundsätzlich beschleunigen digitale Prozesse unsere <strong>Wi</strong>rtschaftskreisläufe,<br />
weil die Kommunikation zwischen Personen<br />
an vielen Stellen automatisiert und dezentralisiert wird.<br />
Für die Forschung in den <strong>Wi</strong>rtschaftswissenschaften bedeutet<br />
Digitalisierung vor allem einen größeren Quellenschatz,<br />
weil Studien aus aller Welt im Internet kursieren.<br />
Bitte zeigen Sie den Wandel an einem konkreten Beispiel auf.<br />
Betrachten Sie den Wertpapierhandel. Früher übernahmen<br />
Broker, wie in ›Wolf of Wall Street‹, die Abwicklung. Heute<br />
ist das Trading computergesteuert und der Mensch beteiligt<br />
sich nur noch mit seinem Kontostand. Trotz superschneller<br />
Datenübertragung zählt dabei dennoch mehr denn je die<br />
geografische Nähe zu Behörden, die wirtschaftsrelevante<br />
Zahlen veröffentlichen, weil es bei Investitionsentscheidungen<br />
auf jeden Sekundenbruchteil ankommt.<br />
<strong>Wi</strong>e können Universitäten und Hochschulen dazu beitragen, die<br />
Studierenden besser auf die digitale Transformation vorzubereiten?<br />
So rasant wie sich unsere Welt zurzeit entwickelt, sollten<br />
auch Universitäten und Hochschulen ihr Bildungsprogramm<br />
immer wieder überarbeiten. Ein Vorschlag wäre,<br />
stärker mit sozialen und technologischen Trends zu arbeiten,<br />
um den Studierenden einen besseren Einblick in unsere gesellschaftliche<br />
Entwicklung zu geben. Ein anderer Vorschlag<br />
wäre, das Bildungsangebot praxisnäher zu gestalten, denn<br />
Probieren geht nach wie vor über Studieren.<br />
<strong>Wi</strong>e weit sind deutsche Unternehmen mit der digitalen Transformation<br />
im Vergleich zu anderen Ländern?<br />
Der Grad der digitalen Transformation lässt sich nur schwer<br />
messen. In Deutschland und in ganz Europa bremsen die Bedenken<br />
von Politik und Gesellschaft die Entwicklung im Vergleich<br />
zum Rest der Welt relativ stark. Technologisch haben<br />
uns zum Beispiel China und Indien deswegen schon in vielen<br />
Bereichen überholt.<br />
Welche Chancen ergeben sich durch die Digitalisierung von<br />
Arbeitsprozessen?<br />
Auf Digitalisierung folgt Automatisierung. Mit ihr können<br />
wir langweilige Aufgaben an Maschinen delegieren und uns<br />
stattdessen Tätigkeiten widmen, die uns als Menschen erfüllen<br />
und weiterbringen. Unsere technologische Abhängigkeit<br />
wird dadurch massiv, aber sie verschafft uns die Zeit und die<br />
Kraft, große gesellschaftliche Probleme zu lösen und unsere<br />
ganz persönlichen Fähigkeiten wie Empathie oder Kreativität<br />
stärker zu entfalten.<br />
Foto: Trendone | Illustration: vecteezy.com<br />
24 | www.career-center.de – Die Jobbörse <strong>für</strong> Akademiker
STRIPPEN<br />
<strong>für</strong> den Job?<br />
Für dich lassen über<br />
200 Arbeitgeber die Hüllen fallen.<br />
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Career-Center.<br />
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MEDIEN FÜR JUNGE ZIELGRUPPEN
START-UPS<br />
KRANKENHAUS.DE<br />
Transparenz und Digitalisierung in der Gesundheitsbranche sind die vordersten Ziele von Krankenhaus.de. Auf<br />
dieser Seite kannst du Rezensionen anderer Patienten lesen und selbst eine Kritik schreiben. Zudem können Patienten<br />
bei Krankenhäusern <strong>für</strong> einen Aufenthalt anfragen und diesen dann gegebenenfalls direkt dort buchen. Sebastian<br />
Schwenke, Chief Marketing Officer von Krankenhaus.de, erklärt, dass das Start-up nach einem viermonatigen<br />
Fundraising-Marathon mittlerweile sehr gute Chancen auf die Mithilfe zweier Investoren hat. Trotzdem ziehen sich<br />
immer noch viele Arbeitstage bis weit in die Nacht hinein. Gerade in der Frühphase, in der das Projekt immer noch<br />
steckt, gibt es unzählige kurzfristige Aufgaben, die schnell bearbeitet werden müssen. Welche Tipps Schwenke <strong>für</strong><br />
Gründer hat? Der eigenen Schwächen bewusst werden! »In Gesprächen mit Investoren wurden wir immer wieder<br />
ausgiebig auf die Defensibility unseres Produktes geprüft. Da lernten wir schnell dazu – aber es ist natürlich noch<br />
besser, wenn Gründer bereits gute, fundierte Antworten auf kritische Fragen haben «, so Schwenke.<br />
ADAM<br />
Ohne die richtigen Tools kann das Controlling eines Unternehmens lästig<br />
und ineffizient sein. Adam möchte das ändern und bietet da<strong>für</strong> ein Komplettpaket<br />
in vier unterschiedlichen Aboarten an: Von der klassischen Basic-Variante<br />
bis hin zur Enterprise-Version, bei der das Berichtswesen komplett individuell<br />
ist und der Preis erst auf Anfrage bestimmt wird. Für Christian Löw,<br />
Gründer und CEO Deutschland von Adam, ist ein kleines Team die größte<br />
Herausforderung im Arbeitsalltag eines Start-ups. Durch die relativ geringe<br />
Manpower sind die Mitarbeiter vom Vertrieb über die Produktentwicklung<br />
bis hin zur internen Organisation oder Kundenbetreuung <strong>für</strong> nahezu alles<br />
verantwortlich. Deswegen ist sein Tipp, sich nur mit Menschen zu umgeben,<br />
die einen wirklich weiterbringen. »Zu Beginn haben wir uns zu sehr von Leuten<br />
beeindrucken lassen, die uns ständig gesagt haben, was wir alles falsch<br />
machen und warum wir scheitern werden. <strong>Das</strong> führte oft zu unüberlegten<br />
und manchmal panikgetriebenen Entscheidungen «, verrät Löw.<br />
DURCHSTARTEN<br />
PREPMYMEAL<br />
Eine Idee, die <strong>für</strong> jeden Studenten wie ein Gedicht klingt: Nie<br />
mehr selbst kochen müssen, aber trotzdem täglich nahrhafte<br />
und ausgewogene Ernährung genießen. Mit Prepmymeal<br />
ist das jetzt ganz einfach möglich: Du musst dir nur<br />
dein Gericht im Internet zusammenstellen und schon wird<br />
es gut verpackt zu dir nach Hause geliefert. Alles was du tun<br />
musst, ist das fertige Essen aufzuwärmen. <strong>Das</strong> Gericht ist übrigens<br />
mindestens sieben Tage lang haltbar. Für Jonas Noyon,<br />
einer der beiden Gründer und Geschäftsführer, ist jeder einzelne<br />
Kunde, den sie langfristig binden können, ein großer<br />
Erfolg. »Wenn ein Kunde unseren Service fest und dauerhaft<br />
in seinen Alltag integriert, zeigt uns das, dass wir mit unserem<br />
Produkt Menschen helfen und ihr Leben erleichtern«, ergänzt<br />
er. Die Vermarktung des eigenen Produkts mit wenig<br />
Kapital war eine der schwierigsten Herausforderungen <strong>für</strong><br />
die beiden Gründer. <strong>Das</strong> geringe Kapital, das Start-ups zur<br />
Verfügung steht, sollte möglichst effizient eingesetzt werden.<br />
Er rät, bei einer Neugründung auch gewisse Risiken<br />
einzugehen.<br />
RISIKEN EINGEHEN UND NETZWERKEN: DAS RATEN DIR DIE<br />
GRÜNDER DIESER SPANNENDEN START-UPS<br />
ONSUMA<br />
Smart Lebensmittel einkaufen kannst du bei Onsuma.<br />
Egal ob Obst, Brot oder Fleisch – du kannst alle Produkte<br />
mit verschiedenen Shops vergleichen, um dir<br />
anschließend das beste Angebot rauszusuchen. Einzig<br />
und allein deine Postleitzahl musst du eingeben. Der<br />
Tipp von Gründer und CEO Dr. Angelo Canzaniello,<br />
um schnell Fuß zu fassen, ist eine frühzeitige Kontaktaufnahme<br />
mit anderen Start-ups: »Ich denke, es ist vor<br />
allem zu Beginn sinnvoll, Kontakt zu anderen Gründern<br />
aus der Region aufzubauen, da sich eigentlich fast<br />
jeder Gründer mit denselben Fragestellungen und Herausforderungen<br />
konfrontiert sieht. <strong>Wi</strong>r haben uns deshalb<br />
früh bei einem lokalen Inkubator beworben und<br />
profitieren noch heute vom regelmäßigen Austausch<br />
innerhalb der Start-up-Gemeinschaft. <strong>Das</strong> kann ich jedem<br />
Gründer nur empfehlen.« Wer diese Phase hinter<br />
sich hat, kann nach und nach die Früchte seiner Arbeit<br />
ernten. So auch Canzaniello, dessen bisheriges Highlight<br />
der Launch der Plattform war: Die harte Arbeit<br />
war auf einmal <strong>für</strong> alle greif- und nutzbar.<br />
Text: Steffen Rothhaupt | Fotos: Sunny Studio/fotolia.com<br />
26 | www.career-center.de – Die Jobbörse <strong>für</strong> Akademiker
START-UPS<br />
MATCHMANAO<br />
MatchManao hat sich auf die Fahne geschrieben,<br />
Freelancer mit passenden Auftraggebern zusammenzubringen.<br />
Dabei setzt das Start-up auf das<br />
aus Datingapps bekannte Matching-System. Ein<br />
Algorithmus,der nicht nur fachliche Fähigkeiten, sondern<br />
auch die Arbeitsweise oder persönliche Merkmale<br />
berücksichtigt, soll dabei behilflich sein. Chief<br />
Technology Officer Urs Merkel ist stolz auf den gesamten<br />
Weg, den das Unternehmen bislang zurückgelegt<br />
hat – von der Idee, über die Neugründung bis hin zur<br />
erfolgreichen Produktveröffentlichung. Auch anderen<br />
Gründern möchte er ein paar Tipps mit auf den Weg<br />
geben: »Such dir ein Team, das auf einer Wellenlänge<br />
ist, das deine Vision teilt und sich in den wichtigsten<br />
Fähigkeiten ergänzt. Ab dann: Fokussier dich auf eine<br />
Sache, alles andere raubt dir Zeit und Energie.« Gerade<br />
diesen Fokus auf die wirklich wichtigen Aufgaben zu<br />
halten, ist heute noch eine der größten Herausforderungen<br />
<strong>für</strong> das Team von MatchManao.<br />
HOW I LIKE<br />
How I Like beliefert verschiedenste Unternehmen mit intelligenten<br />
Kühlschränken. Intelligent deswegen, weil sich die Mitarbeiter<br />
individuell und schnell mit gesunden Lebensmitteln direkt<br />
im Büro versorgen können. Bis auf einen Platz <strong>für</strong> den Kühlschrank<br />
müssen sich die Unternehmen um nichts kümmern:<br />
Von der Installation bis hin zur regelmäßigen Befüllung mit innovativen,<br />
gesunden und vollwertigen Snacks und Drinks regelt<br />
alles How I Like. Dies führte dazu, dass die aktuell größte<br />
Herausforderung ein wahres Luxusproblem ist: »Gegenwärtig<br />
sieht sich How I Like der Schwierigkeit gegenüber, die hohe<br />
Nachfrage bedienen zu können«, sagt Sven Forgber, CEO und<br />
Co-Founder. Doch das sei eine Sache, die Gründer gerne bearbeiten.<br />
Um selbst erfolgreich durchzustarten, empfiehlt er, sich<br />
an Branchenkenner zu wenden, die im Idealfall als persönliche<br />
Mentoren behilflich sind.<br />
LYTT<br />
»Wer im Office sitzt, verliert«, so die Devise von Geschäftsführer<br />
Marvin Homburg – und vermutlich<br />
gleichzeitig einer der Hauptgründe, warum Lytt inzwischen<br />
so erfolgreich ist. »Nehmt den Hörer in<br />
die Hand, geht zu potenziellen Kunden und löchert<br />
sie mit Fragen. Solange ihr nicht mit mindestens<br />
100 Kunden gesprochen habt, wisst ihr nichts über<br />
den Wert eures Produktes «, fügt Homburg seinem<br />
anfänglichen Ratschlag hinzu. Demzufolge war<br />
auch der aktuell größte Erfolg nur eine Frage der<br />
Zeit: Der erste große Kunde und Gespräche mit vielen<br />
weiteren internationalen Firmen. Heute ist das<br />
Start-up Lytt eine Plattform, auf der du dich anonym<br />
und sicher zu schwierigen Themen innerhalb<br />
deines Unternehmens, etwa dem Arbeitsklima, äußern<br />
kannst. Bei sehr schwerwiegenden Problemen<br />
ist es auch möglich, von einer Vetrauensperson<br />
Hilfe zu erhalten. Darüber hinaus kannst du dir<br />
auch einfach nur einen Rat einholen oder Feedback<br />
zu bestimmten Themen geben.<br />
AIFORA<br />
<strong>Das</strong> Start-up Aifora möchte das Kundenverhalten voraussagen – so hilft es<br />
Unternehmen, unabhängig von der Art und Anzahl der Vertriebskanäle,<br />
kundenzentrisch zu handeln. Da<strong>für</strong> nutzt es eine Big-Data-Platform mit<br />
selbstlernenden Algorithmen. Ein Ziel ist, klassischen Marken und Händlern<br />
zu ermöglichen, ein Gegengewicht zur zunehmenden Vormachtstellung der<br />
Online Pure Player zu kreieren. »<strong>Wi</strong>r haben es geschafft, einen Investor zu<br />
finden, der uns mit drei Millionen Euro finanziell unterstützt«, kommentiert<br />
Thomas Jesewski, CEO und Gründer von Aifora, den bislang größten Erfolg.<br />
Auch die ersten zehn namhaften Kunden, die das Start-up <strong>für</strong> seine Plattform<br />
gewinnen konnten, blieben positiv in Erinnerung. Doch mit dem Erfolg kamen<br />
auch neue Herausforderungen: <strong>Das</strong> Team ist mittlerweile von zehn auf<br />
25 Leute angewachsen, was wiederum neuer Prozesse und Strukturen bedarf<br />
– darunter in naher Zukunft ein größeres Büro.<br />
STUDYSMARTER<br />
Smarter studieren – wer will das nicht? Da<strong>für</strong> gibt es jetzt eine App, die dir das Lernen<br />
mit einigen Kniffen erleichtern soll. StudySmarter bietet dir Tools zum besseren Organisieren,<br />
Erstellen und Lernen von Karteikarten sowie Lerngruppen <strong>für</strong> dich und<br />
deine Kommilitonen. Mittlerweile benutzen über 60.000 Studierende die App – <strong>für</strong><br />
Christian Felgenhauer, Co-Founder und CEO von StudySmarter, der bislang größte<br />
Erfolg. »Es freut uns sehr, dass wir auf unserem Weg allen Studierenden ein erfolgreiches<br />
Studium ermöglichen, es heute schon schaffen, Studienabbrüche zu vermeiden<br />
und Studierenden einen echten Mehrwert bieten«, ergänzt Felgenhauer. Sein Tipp <strong>für</strong><br />
Gründer? Feedback von potenziellen Kunden einholen! Die Anpassungen, die auf das<br />
Feedback folgen, sind oftmals wichtiger als die Idee selbst. Dementsprechend empfiehlt<br />
er, zu Beginn den Fokus auf den späteren Kunden zu richten und sich nicht allzu<br />
viele Gedanken über das Geschäftsmodell zu machen.<br />
www.career-center.de – Die Jobbörse <strong>für</strong> Akademiker | 27
START-UPS<br />
RUBRIK<br />
JOGGINGHOSE UND MATE-TEE<br />
ZU START-UPS GIBT ES ZAHLREICHE KLISCHEES.<br />
GRÜNDER VERRATEN DIR, WAS WIRKLICH STIMMT<br />
Text: Steffen Rothhaupt<br />
IN EINEM START-UP TRÄGT JEDER MITAR-<br />
BEITER JOGGINGHOSE UND HOODIE. ES GIBT<br />
KEINEN DRESSCODE.<br />
»<strong>Das</strong> würde ich so nicht unterschreiben. Intern<br />
handhaben wir es so, dass sich jeder Mitarbeiter<br />
so kleiden sollte, dass er am produktivsten ist und<br />
zielgerichtet arbeiten kann. Ob Jogginghose oder<br />
Anzug ist selbst zu entscheiden. Wenn wir uns jedoch<br />
Kunden oder Partnern gegenüber präsentieren,<br />
dann wollen wir unsere Kompetenzen auch<br />
dementsprechend vermitteln. Und das geht in professioneller<br />
Kleidung selbstverständlich um einiges<br />
besser.«<br />
Sven Forgber, CEO und Co-Founder von How I Like<br />
VOR ELF UHR HAT NOCH NIE EIN START-<br />
UPPER DAS ARBEITEN ANGEFANGEN.<br />
»In einem Start-up zu arbeiten, bedeutet nicht, besonders<br />
spät mit der Arbeit zu beginnen, sondern<br />
sich selbst seine Arbeitszeiten auszusuchen. Bei<br />
uns gibt es grundsätzlich keine Kernarbeitszeiten,<br />
sodass jeder flexibel die Uhrzeit wählen kann.<br />
Ich bin beispielsweise tatsächlich selten vor elf<br />
Uhr produktiv im Büro und bleibe dann länger,<br />
während andere schon ab sieben Uhr<br />
am Arbeiten sind.«<br />
Christian Felgenhauer, Co-Founder & CEO von<br />
StudySmarter<br />
MATE-TEE IST DAS EINZIGE<br />
GETRÄNK, DAS IN EINEM START-<br />
UP ZU FINDEN IST.<br />
»<strong>Wi</strong>r haben einen kontinuierlich hohen<br />
Konsum an Club-Mate mit<br />
regelmäßigen Tischtennis-Partien,<br />
wer den nächsten Kasten<br />
holen muss. Als Münchner<br />
Start-up darf aber natürlich<br />
auch das Feierabendbier im<br />
Kühlschrank nicht fehlen.<br />
Hier gilt es, auf die einzelnen<br />
Präferenzen einzugehen.<br />
Es soll ja auch Menschen<br />
geben, denen Club<br />
Mate nicht schmeckt.«<br />
Christian Felgenhauer, Co-Founder<br />
& CEO von StudySmarter<br />
DIE ARBEITSATMOSPHÄRE IST DEUTLICH<br />
ENTSPANNTER ALS IN EINEM KLASSISCHEN<br />
UNTERNEHMEN.<br />
»<strong>Das</strong> ist so schwer zu sagen. Die Arbeitsatmosphäre<br />
bei Start-ups lässt sich in der frühen Phase<br />
gut mit einem Segelschiff auf hoher See vergleichen.<br />
Es gibt ständig neue Herausforderungen und<br />
Richtungswechsel, aber mit der richtigen Crew<br />
und einem klaren Mindset kann jeder Sturm gemeinsam<br />
bezwungen werden.«<br />
Marvin Homburg, Geschäftsführer von Lytt<br />
DAS KICKERN IST DER START-UP-SPORT<br />
NUMMER EINS: ES STEHT IMMER EIN<br />
KICKERTISCH IM BÜRO.<br />
»Ich weiß nicht, ob den jedes Start-up hat. <strong>Wi</strong>r aber<br />
tatsächlich schon – einfach, um zwischendrin mal<br />
den Kopf freizubekommen. Wem das nicht liegt,<br />
der kann natürlich auch einfach nur eine Runde<br />
um den Block laufen. Uns hilft das Kickern vor allem<br />
<strong>für</strong> den kollegialen Zusammenhalt. Ich glaube,<br />
wichtig ist es hauptsächlich, ein Ritual <strong>für</strong> sich zu<br />
finden, das dem Stress entgegenwirkt.«<br />
Sven Forgber, CEO und Co-Founder von How I Like<br />
DEUTSCHE UNIVERSITÄTEN SIND<br />
AUF START-UPS ÜBERHAUPT<br />
NICHT AUSGERICHTET.<br />
»Für die Universität Bayreuth kann ich<br />
sagen: <strong>Das</strong> Gegenteil ist der Fall! Unternehmertum<br />
ist bei uns fächerübergreifend<br />
ein Thema in der Lehre – die<br />
Stabsabteilung Entrepreneurship &<br />
Innovation unterstützt zudem<br />
bei konkreten Projekten. Studierende<br />
der Universität<br />
Bayreuth können unternehmerisches<br />
Denken und<br />
Handeln erlernen, sich mit<br />
eigenen Geschäftsideen<br />
beschäftigen und sich im<br />
Gründungs- und späteren<br />
Wachstumsprozess unterstützen<br />
lassen.«<br />
Dr. Petra Beermann, Leiterin<br />
der Stabsabteilung Entrepreneurship<br />
und Innovation der Universität<br />
Bayreuth<br />
Foto: Sunny Studio/fotolia.com<br />
28 | www.career-center.de – Die Jobbörse <strong>für</strong> Akademiker<br />
www.career-center.de – Die Jobbörse <strong>für</strong> Akademiker | 28
EINBLICK<br />
7 FRAGEN<br />
ALINE HENKYS IST DIGITALSTRATEGIN BEI DER AGENTUR TORBEN,<br />
LUCIE UND DIE GELBE GEFAHR (TLGG). MIT UNS SPRICHT SIE ÜBER<br />
CHANCEN UND HERAUSFORDERUNGEN IN DER WERBEBRANCHE<br />
Foto: privat<br />
Aline, warum liebst du deinen Job?<br />
Weil die Themen bei uns sehr vielseitig sind,<br />
sowohl inhaltlich als auch methodisch. Ich<br />
betreue Kunden von der Luxus- bis zur Lebensmittelbranche<br />
und muss mich mit ganz<br />
verschiedenen Methoden wie der Markenentwicklung<br />
und der Datenanalyse auskennen.<br />
Dabei immer wieder neue Wege zu finden, um<br />
an Probleme heranzugehen und diese zu lösen,<br />
macht mir an meinem Job besonders viel Spaß.<br />
Ist es auch das, was dich täglich motiviert?<br />
Ja, ich lerne unglaublich gerne dazu – und genau<br />
das kann ich in meiner Agentur. Zum einen arbeite<br />
ich mit ganz unterschiedlichen Menschen<br />
zusammen, die jeweils eigene Kompetenzen<br />
haben. Durch sie kann ich meine eigene Perspektive<br />
erweitern. Daneben reflektieren wir bei<br />
TLGG Projekte gemeinsam und versuchen, aus<br />
Fehlern zu lernen. So wird ein konstanter Lernprozess<br />
garantiert. <strong>Das</strong> motiviert mich total.<br />
Gibt es etwas, das du gerne ändern würdest?<br />
Ich würde gerne die Diversität erhöhen: <strong>Wi</strong>r<br />
müssen es schaffen, dass sie auf allen Ebenen<br />
gelebt wird. Es geht um Vorbilder und neue Perspektiven:<br />
Nicht nur, was die Verteilung von<br />
Männern und Frauen angeht, sondern auch<br />
die Altersdiversität – wir müssen darauf achten,<br />
dass der Beruf beispielsweise auch <strong>für</strong> Menschen<br />
mit Kindern attraktiv wird.<br />
Was sollten Absolventen mitbringen?<br />
Eine große Portion Neugier <strong>für</strong> Themen, Ideen,<br />
Technologien und Trends. Wer selbst viel liest,<br />
hört und sieht, kann auch eine eigene Haltung<br />
entwickeln – die Grundlage <strong>für</strong> Beratungskompetenz.<br />
Dazu ist es wertvoll, eigene Gedanken<br />
prägnant zusammenfassen zu können.<br />
Welche Skills brauchen Strategen und Manager?<br />
Strategen sollten verschiedene Recherchemethoden<br />
beherrschen und Verständnis <strong>für</strong> Marke,<br />
Zielgruppe und Business Objectives haben. Projektmanager<br />
sollten excel- und zahlenaffin sein<br />
und Performance Manager sollten zumindest<br />
grundlegende KPIs kennen und sich schon einmal<br />
mit digitalen Advertising Tools auseinandergesetzt<br />
haben.<br />
Derzeit ist alles im Wandel. Auch die Werbebranche?<br />
Ja, das Themenspektrum wird immer breiter,<br />
dadurch nehmen auch die Herausforderungen<br />
zu. Werbung ist längst nicht mehr nur<br />
ein Plakat oder TV-Clip, sondern vielmehr ein<br />
kompletter Service, bei dem es auf die gesamte<br />
Brand Experience ankommt.<br />
<strong>Wi</strong>e werden Agenturen zukünftig arbeiten?<br />
Die Werbung wird immer datengetriebener.<br />
Die Kunden wollen den Return on Investment<br />
wissen, sprich: Was tu ich vorne rein, was krieg<br />
ich hinten raus? <strong>Das</strong> auf Datengrundlage beantworten<br />
zu können, ist definitiv die Zukunft.<br />
Weitere Einblicke unter: www.<strong>audimax</strong>.de/arbeitsleben/keine-falsche-romantik-die-beste-vorbereitung-auf-das-leben<br />
30 th in the international<br />
THE Ranking “250 under 50”<br />
One programme, two subjects,<br />
unlimited possibilities!<br />
Philosophy and Economics are best studied together.<br />
Combining the descriptive power of economics with the normative analysis of philosophy<br />
yields a single degree programme capable of tackling the most pressing problems of our<br />
times. That’s why the University of Bayreuth established its interdisciplinary P&E bachelor’s<br />
and master’s programmes two decades ago as the first of their kind in Germany.<br />
Nowhere else do scholars of both disciplines work together more closely than here.<br />
We offer outstanding students a top-class environment:<br />
A tight-knit, green campus where everything you need is right at your<br />
doorstep.<br />
English-taught, interdisciplinary programmes focused on key topics<br />
of the future.<br />
A broad spectrum of lectures and small seminars led by international<br />
experts. No tuition fees.<br />
Top positions in international rankings.<br />
Excellent prospects for a research-oriented doctorate.<br />
So when are you coming to Bayreuth?<br />
www.pe.uni-bayreuth.de<br />
Philosophy<br />
Economics<br />
THE LEADING<br />
PROGRAMME<br />
Since 2000:<br />
Philosophy & Economics<br />
in Bayreuth
BUSINESS SKILLS<br />
1<br />
KOMMUNIKATIONSFÄHIGKEIT<br />
Ob auf Messen, Branchenveranstaltungen oder in der<br />
Teamarbeit mit Kollegen: Kommuniziert wird immer –<br />
verbal wie nonverbal. Einem fachfremden Kollegen die<br />
wirtschaftlichen Zusammenhänge verständlich erklären<br />
zu können, ist unerlässlich – ebenso wie gut netzwerken zu<br />
können. Denn ein großes Netzwerk hilft nicht nur bei persönlichen,<br />
sondern auch bei beruflichen Angelegenheiten.<br />
3<br />
2<br />
KRAWATTE BINDEN<br />
Auch wenn die Kleiderordnung immer lockerer<br />
wird, braucht es manchmal noch Anzug und<br />
Krawatte. Nicht nur Männer müssen diese binden<br />
können. Auch <strong>für</strong> Fauen ist es hilfreich, einen<br />
Krawattenknoten zu beherrschen – allein<br />
schon, um eventuell mal einem Kollegen aus der<br />
Patsche zu helfen.<br />
BUSINESS ENGLISCH<br />
Ohne Englischkenntnisse kommt heutzutage auf dem Arbeitsmarkt<br />
keiner mehr weit. Deutsche Unternehmen agieren zunehmend<br />
global und die Teams werden immer internationaler.<br />
Auch die Kunden kommen aus aller Welt. Da braucht es eine<br />
Sprache zur Verständigung – und die sollte sitzen. Wer stottert<br />
und nicht die richtigen Worte findet, wirkt wenig kompetent.<br />
Fachbegriffe aus der Branche beziehungsweise dem Geschäftsfeld<br />
des Unternehmens zu kennen, ist ebenfalls wichtig.<br />
SAHNEHÄUBCHEN<br />
DIESE ZEHN EXTRA SKILLS<br />
BRAUCHEN WIWIS IM BUSINESS<br />
Text: Sabine Storch<br />
4<br />
MENSCHENKENNTNIS<br />
Erklären, verhandeln, überzeugen – nur wer Menschen kennt und sie<br />
einschätzen kann, ist als <strong>Wi</strong>wi erfolgreich. Dieser Erfolg ist wichtig, nicht<br />
nur, damit am Ende die Zahlen stimmen. Auch <strong>für</strong> die persönliche Karriere<br />
ist ein erfolgreicher Verhandlungsstil von Vorteil. Unterschiedliche<br />
Menschentypen zu erkennen und die eigene Kommunikation daran auszurichten,<br />
führt meist zu einem guten Ergebnis.<br />
5<br />
PRÄSENTIEREN<br />
Den Kollegen die eigene Idee im Meeting vorstellen, dem Chef<br />
die Quartalszahlen erläutern oder dem Kunden das Zwischenergebnis<br />
eines Projekts präsentieren – im Arbeitsleben müssen<br />
<strong>Wi</strong>wis oft vor einer großen oder kritischen Menschengruppe<br />
stehen und etwas präsentieren. Und das bitte kompetent, auf<br />
den Punkt und bestenfalls noch unterhaltsam. <strong>Das</strong> will gelernt<br />
sein – schon während des Studiums zu üben, lohnt sich.<br />
6<br />
KNIGGE ZU TISCH<br />
Je höher die eigene Position, desto wahrscheinlicher ein Geschäftsessen<br />
mit Kunden und Vorgesetzten. Um sich nicht zu blamieren, sind gute<br />
Benimmregeln zu Tisch Grundwissen <strong>für</strong> <strong>Wi</strong>wis: Von Besteckreihen<br />
<strong>für</strong> Mehrgangmenüs sollten sie sich nicht irritieren lassen. Je tiefer die<br />
Kniggeregeln verankert, desto leichter fallen Small Talk und geschäftliche<br />
Gespräche – darauf sollte die Konzentration schließlich hauptsächlich<br />
liegen.<br />
Illustrationen: vecteezy.com<br />
30 | www.career-center.de – Die Jobbörse <strong>für</strong> Akademiker
BUSINESS SKILLS<br />
8<br />
7<br />
INTERKULTURELLE<br />
KRITIKFÄHIGKEIT<br />
Niemand ist perfekt und kann immer fehlerfreie<br />
Arbeit leisten. Deshalb wird auch jeder einmal<br />
am Arbeitsplatz kritisiert. Damit gut umgehen zu<br />
können, ist eine wichtige Voraussetzung <strong>für</strong> den<br />
Start ins Berufsleben. Immer vor Augen halten:<br />
Aus Fehlern lernst du – und lieferst dann beim<br />
nächsten Mal ein perfektes Ergebnis ab.<br />
KOMPETENZ<br />
Um interkulturelle Kompetenz zu besitzen, müssen <strong>Wi</strong>wis nicht<br />
zwingend im Ausland gewesen sein. Über kulturelle Gepflogenheiten<br />
im Herkunftsland des Gegenübers kann man sich zuvor<br />
informieren – Empathie und Sensibilität helfen dann, nicht ins<br />
Fettnäpfchen zu treten. Interkulturelle Erfahrungen durch einen<br />
Auslandsaufenthalt oder aber internationale Kontakte helfen, das<br />
<strong>Wi</strong>ssen zu vertiefen und toleranter gegenüber fremden Gebräuchen<br />
zu sein.<br />
9<br />
BRANCHENWISSEN<br />
Je nachdem, in welcher Branche du später arbeiten<br />
wirst, ist es wichtig, dich mit den aktuellen<br />
Entwicklungen auszukennen und über<br />
wirtschaftliche Zusammenhänge, aktuelle Vorkommnisse,<br />
wichtige Führungskräfte beziehungsweise<br />
Influencer und Produktneuheiten<br />
Bescheid zu wissen. Außerdem solltest du über<br />
die Bedürfnisse und Erwartungen des Kunden im<br />
Bilde sein.<br />
EIGENINITIATIVE<br />
Wer Engagement und Initiative zeigt, hinterlässt in jedem Fall einen guten<br />
Eindruck. Selbst Fragen stellen, Hintergründe verstehen wollen und<br />
Interesse zeigen, kommt in den meisten Situationen gut an. Eigene Ideen<br />
sind gern gesehen – auch wenn du erst seit Kurzem im Team bist. Denn<br />
das zeigt, dass du dich mit dem Thema und deinem Arbeitsbereich aus-<br />
10 einandersetzt und mitdenkst.<br />
<strong>audimax</strong>_Anzeige_192x127mm_Satzspiegel.pdf 1 20.03.<strong>2019</strong> 10:06:21<br />
C<br />
M<br />
Y<br />
CM<br />
MY<br />
CY<br />
CMY<br />
K<br />
| www.career-center.de – Die Jobbörse <strong>für</strong> Akademiker | 31
RUBRIK FAMILIENUNTERNEHMEN<br />
VERSTECKTE<br />
CHANCEN<br />
VIELE FAMILIENUNTERNEHMEN AGIEREN IM<br />
VERBORGENEN: AUF NISCHENMÄRKTEN ABSEITS<br />
VOM ENDVERBRAUCHER. DOCH GERADE SIE SIND<br />
SPANNENDE ARBEITGEBER<br />
Text: Sabine Storch<br />
»Als international agierendes Unternehmen<br />
bieten wir Auslandsaufenthalte an all unseren<br />
Standorten in 17 Ländern weltweit. Hier durchlaufen<br />
Studierende keinen zentralen Bewerbungsprozess<br />
– es gilt vielmehr, die Kollegen vor Ort zu<br />
überzeugen.«<br />
Jacqueline Pollitt, Personalbetreuung bei Claas<br />
»In jährlichen Mitarbeitergesprächen erkennen<br />
wir, wer Potenzial <strong>für</strong> eine Führungs- oder Fachkarriere<br />
zeigt. Diese Talente fördern wir individuell<br />
in speziellen Programmen, um sie auf die Übernahme<br />
weiterer Verantwortung vorzubereiten.«<br />
Michael Bruggesser, Leiter Zentralbereich Personal bei<br />
Miele<br />
»Trotz der ›vornehmen Zurückhaltung‹ der sogenannten<br />
Hidden Champions können manchmal<br />
gerade diese Unternehmen besonders interessant<br />
sein.«<br />
Stefan Heidbreder, Geschäftsführer der Stiftung<br />
Familienunternehmen<br />
Familienunternehmen dominieren den<br />
Arbeitsmarkt – nicht nur in Deutschland,<br />
sondern in ganz Europa. Allein hierzulande<br />
machen inhabergeführte und familienkontrollierte<br />
Unternehmen knapp<br />
91 Prozent aller Unternehmen aus. Dabei<br />
sind sie unglaublich vielfältig: vom Kleinstbetrieb<br />
mit zwei Mitarbeitern über den<br />
klassischen Mittelständler mit 250 Angestellten<br />
bis hin zur großen Firma, bei der<br />
mehrere Tausend Menschen beschäftigt<br />
sind. Es gibt beispielsweise über 170 Familienunternehmen<br />
in Deutschland, die<br />
mehr als eine Milliarde Euro jährlich umsetzen.<br />
Viele sind eher unscheinbar – in Nischen<br />
aktiv, aber dort Weltmarktführer –<br />
sogenannte Hidden Champions.<br />
Diese Unternehmen haben oft Schwierigkeiten,<br />
geeigneten Nachwuchs zu finden.<br />
Denn ihr Unternehmenssitz befindet sich<br />
häufig abseits der Metropolen. <strong>Das</strong> muss<br />
<strong>für</strong> Arbeitnehmer jedoch nicht zwingend<br />
ein Nachteil sein: Die Mieten und Lebenshaltungskosten<br />
sind in ländlichen Regionen<br />
oft um ein Vielfaches geringer und die<br />
Natur bietet abwechslungsreiche Freizeitmöglichkeiten<br />
– gerade im Hinblick auf die<br />
Familienplanung sind das gute Voraussetzungen.<br />
Eine Überlegung kann hier auch<br />
sein, zunächst eine Zeit <strong>für</strong> das Unternehmen<br />
ins Ausland zu gehen. Denn auch<br />
Familienunternehmen haben oft Standorte<br />
im Ausland und darüber hinaus jede<br />
Menge internationale Kunden.<br />
Ein typisches Vorurteil von Absolventen<br />
ist zudem das vermeintlich gering ausfallende<br />
Gehalt. Stefan Heidbreder, Geschäftsführer<br />
bei der Stiftung Familienunternehmen,<br />
klärt auf: »Selbst wenn das<br />
Grundgehalt bei Familienunternehmen<br />
zu Beginn der Karriere etwas geringer ist,<br />
gleicht sich dieser Nachteil in wenigen<br />
Jahren aus.« Grund da<strong>für</strong> seien die häufig<br />
deutlich zügigeren Beförderungen in den<br />
Familienunternehmen. Die Verdienstunterschiede<br />
fallen ohnehin meist nicht so<br />
gravierend aus. Außerdem ist das Leben in<br />
den ländlichen Gebieten erschwinglicher<br />
als in Großstädten, weshalb am Ende des<br />
Monats oft mehr vom Gehalt übrig bleibt.<br />
Auch wenn Familienunternehmen nicht<br />
mit Top-Gehältern locken, können sie<br />
mit komfortablen Zusatzleistungen<br />
punkten. Bei Haribo gibt es etwa ein süßes<br />
Extra: Mitarbeiter erhalten nicht nur<br />
Personalrabatt in den Fabrikverkäufen,<br />
sondern können am Arbeitsplatz kostenlos<br />
Haribo-Produkte essen. Miele wiederum<br />
unterstützt mit einer eigenen Kita am<br />
Hauptsitz sowie einem Familienservice die<br />
Vereinbarkeit von Familie und Beruf. <strong>Das</strong><br />
zeigt: Auch wenn Familienunternehmen<br />
und gerade die Hidden Champions vielleicht<br />
nicht den größten Prestigegewinn<br />
versprechen und eher versteckt agieren,<br />
sind sie interessante Arbeitgeber <strong>für</strong> Absolventen<br />
der <strong>Wi</strong>rtschaftswissenschaften.<br />
Illustration: vecteezy.com | Fotos: privat<br />
32 | www.career-center.de – Die Jobbörse <strong>für</strong> Akademiker
EINBLICK<br />
TATSÄCHLICH<br />
WANDELBARE RÄUME KÖNNTEN DIE STADT VON MORGEN PRÄGEN.<br />
DIE GESCHÄFTSFÜHRENDE GESELLSCHAFTERIN LISBETH FISCHBACHER<br />
STELLT DAS RAUMKONZEPT VON FLISSADE VOR<br />
Foto: tanjahuber.de, Tanja Huber Fotografie<br />
Frau Fischbacher, was war die Ausgangsidee <strong>für</strong> die<br />
Entwicklung von Flissade?<br />
Gerade in Zeiten der zunehmenden Urbanisierung<br />
hat unser Start-up mit der Idee eines wandelbaren<br />
Raums eine mögliche Antwort auf die<br />
wachsende Nachfrage nach Wohnraum gefunden.<br />
Flissade schafft ein revolutionäres, wandelbares<br />
Raumkonzept <strong>für</strong> flächeneffizientes Wohnen<br />
in der Stadt von morgen und gibt Antworten<br />
auf die Herausforderungen von knapper werdendem<br />
Wohnraum. Die patentgeschützte Idee entstand<br />
an der Architekturfakultät der Technischen<br />
Universität München.<br />
<strong>Wi</strong>e sieht diese Revolution genau aus?<br />
Als neue Kategorie an persönlichem Außenraum<br />
wird Flissade als wandelbarer Raum neben bekannten<br />
Konzepten wie Balkon, Loggia und <strong>Wi</strong>ntergarten<br />
einen wertvollen Beitrag zur Erstellung<br />
zukunftsfähiger, funktionaler und energieeffizienter<br />
Gebäude leisten. Die Fassade als Schnittstelle<br />
eines Gebäudes zu seiner Umgebung ist <strong>für</strong> die<br />
zukünftige Entwicklung der Stadtlandschaft, mit<br />
ihren räumlichen und sozialen Veränderungen,<br />
essenziell. Gerade hier greifen flexible Konzepte<br />
wie Flissade, die in ihrer Funktion als energieeffiziente<br />
Gebäudehülle neue Aufenthaltsqualitäten<br />
bieten und die flächeneffiziente Nutzung von<br />
Wohnraum fördern.<br />
<strong>Wi</strong>e funktioniert das transformierbare Wohnsystem?<br />
Flissade ist als flexibles Wohnkonzept Innenund<br />
Außenraum zugleich – an schönen Tagen<br />
Balkon, bei schlechtem Wetter kostbarer Wohnraum.<br />
Durch eine bewegliche Gebäudehülle<br />
kann der Wohnraum jederzeit schwellenlos erweitert<br />
werden. <strong>Das</strong> innovative Konzept basiert<br />
auf einem System von Schiebetüren, die auch um<br />
die Kurve fahren und an zwei unterschiedlichen<br />
Positionen den vollwertigen Raumabschluss bilden.<br />
Welche Vorteile bringt Flissade mit sich?<br />
Dem Bewohner bietet sich eine nie dagewesene<br />
Flexibilität bei der Nutzung der Wohnung. Neben<br />
dem Zugewinn an Wohnfläche hilft Flissade<br />
ganz nebenbei noch, Heizenergie einzusparen.<br />
Als bahnbrechendes Raumkonzept ermöglicht<br />
es auf gleichbleibender Fläche, bis zu 18 Prozent<br />
mehr Wohnraum zu schaffen und dies bei gleicher<br />
oder sogar höherer Wohn- und Ausstattungsqualität.<br />
Flissade ist, im Vergleich zu anderen<br />
Außenräumen, zu 100 Prozent vollwertiger<br />
Wohnraum.<br />
Was war die größte Herausforderung bei der Entwicklung<br />
des Konzepts?<br />
Der Start direkt aus der Uni heraus ins eigene<br />
Unternehmen war natürlich kein leichter Weg.<br />
Als Gründungsprojekt wurden wir in der Finanzierungsphase<br />
umfangreich durch öffentliche<br />
Förderungen unterstützt, das hat uns den Start<br />
enorm erleichtert. Dabei bekamen wir immer<br />
sehr positives Echo aus der Öffentlichkeit, so<br />
erhielt das Team 2016 den Innovationspreis des<br />
Bayerischen Staatsministeriums <strong>für</strong> <strong>Wi</strong>rtschaft,<br />
Landesentwicklung und Energie und 2017 den<br />
Münchener sowie den Bayrischen Gründerpreis.<br />
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28. Mai <strong>2019</strong><br />
www.career-center.de – Die Jobbörse <strong>für</strong> Akademiker | 33
FAMILIENUNTERNEHMEN<br />
KLARGESTELLT<br />
FAMILIENUNTERNEHMEN SIND ALLES ANDERE ALS INTERNA-<br />
TIONAL? BLÖDSINN! WIR ZEIGEN DIR, WIE ES WIRKLICH IST<br />
Text: Sabine Storch<br />
DIE ARBEIT BEI FAMILIENUNTERNEHMEN<br />
BESCHRÄNKT SICH AUF DEN PROVINZI-<br />
ELLEN UMKREIS DER UNTERNEHMENS-<br />
ZENTRALE.<br />
»Festo ist ein international ausgerichtetes<br />
Familienunternehmen – dies spiegelt sich in der<br />
täglichen Zusammenarbeit mit unseren oftmals<br />
global operierenden Kunden, in den Karriereperspektiven<br />
und unserer Grundhaltung wider.<br />
<strong>Wi</strong>r pflegen also in allen Bereichen eine teils<br />
intensive internationale Zusammenarbeit.«<br />
Martin Kimmich, Leitung Human Resources Development bei<br />
Festo<br />
FREMDSPRACHEN BRAUCHEN WIRT-<br />
SCHAFTSWISSENSCHAFTLER BEI FAMILIEN-<br />
UNTERNEHMEN NICHT.<br />
»<strong>Das</strong> ist keineswegs so. Bei vielen länderübergreifenden<br />
Projekten ist Englisch die Sprache, in<br />
der die Kollegen miteinander kommunizieren.<br />
In Deutschland wird zwar nach wie vor viel<br />
Deutsch gesprochen, aber sobald internationale<br />
Kollegen dabei sind, wechseln wir ins Englische.<br />
Jede weitere Fremdsprache ist natürlich ein<br />
Vorteil, denn es erleichtert die Zusammenarbeit,<br />
wenn man die Muttersprache seiner internationalen<br />
Kollegen spricht.«<br />
Bernd Konschak, Senior HR Manager Marketing bei Weidmüller<br />
AUF EINEN AUSLANDSAUFENTHALT<br />
MÜSSEN BERUFSEINSTEIGER BEI EINEM<br />
FAMILIENUNTERNEHMEN JAHRELANG<br />
HINARBEITEN.<br />
»Meine Bachelorarbeit wollte ich bewusst bei<br />
einem Mittelständler schreiben. Herrenknecht-<br />
Anlagen werden auf der ganzen Welt eingesetzt.<br />
Als ich mein Praktikum im Rahmen der<br />
Bachelorarbeit begonnen habe, dachte ich, ich<br />
könnte mit Glück vielleicht mal ins Ausland –<br />
nach drei Tagen bin ich bereits <strong>für</strong> zwei Wochen<br />
nach Warschau geflogen.«<br />
Jochen Kroll, Leiter Service Utility Tunnelling bei Herrenknecht<br />
FAMILIENUNTERNEHMEN SIND NICHT<br />
INTERNATIONAL.<br />
Viele mittelständische Familienunternehmen<br />
haben Standorte im Ausland – oft sogar nicht<br />
nur in der EU, sondern auch in den USA, China<br />
oder Indien. Die Unternehmen sind vielleicht<br />
nicht so bekannt, aber in den Nischen, in denen<br />
sie ihr Geschäft betreiben, oft international<br />
erfolgreich oder sogar Weltmarktführer –<br />
sogenannte Hidden Champions. So zum<br />
Beispiel Sennheiser bei Audiogeräten und<br />
Kopfhörern, Voith bei Antriebskomponenten<br />
oder Duravit im Bereich Bäder.<br />
WENN EIN AUSLANDSAUFENTHALT BEI<br />
EINEM FAMILIENUNTERNEHMEN MÖGLICH<br />
IST, DANN HÖCHSTENS IN ÖSTERREICH<br />
ODER DER SCHWEIZ.<br />
»Weidmüller ist in über 80 Ländern vertreten.<br />
Wer bei uns von Deutschland aus als Experte ins<br />
Ausland geht, wird in Produktionsstandorten,<br />
Entwicklungszentren und Wachstumsmärkten<br />
wie China, Singapur, USA, Rumänien oder der<br />
Tschechischen Republik arbeiten. In diesen<br />
Märkten passieren gerade die spannendsten<br />
Entwicklungen. Daher findet ein starker<br />
Austausch mit der Zentrale in Detmold statt.«<br />
Bernd Konschak, Senior HR Manager Marketing bei Weidmüller<br />
DIE KUNDEN VON FAMILIENUNTERNEHMEN<br />
KOMMEN OHNEHIN NUR AUS DEUTSCHLAND.<br />
Allein um wettbewerbsfähig zu bleiben, müssen<br />
mittelständische Familienunternehmen ihre<br />
Produkte ins Ausland exportieren. Fast jeder<br />
Mittelständler ist im Ausland aktiv und dadurch<br />
wirtschaftlich erfolgreicher als Unternehmen,<br />
die sich nur auf den deutschen Markt beschränken.<br />
Die Kunden kommen dabei keineswegs<br />
nur aus der EU, gerade Asien ist ein beliebtes<br />
Exportziel deutscher Familienunternehmen.<br />
Illustrationen: vecteezy.com<br />
34 | www.career-center.de – Die Jobbörse <strong>für</strong> Akademiker
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Alexander Plath hilft Menschen, ihre Leistung<br />
sichtbar zu machen – also zu zeigen, was an<br />
Kompetenzen, Fachwissen und Charakter in ihnen<br />
steckt. Er studierte <strong>Wi</strong>rtschaftsingenieurwesen<br />
und war lange Zeit im Vertrieb und<br />
Verkauf aktiv, darunter auch im Ausland. 2007<br />
gründete er die Plath & Partner AG <strong>für</strong> Training,<br />
Coaching und Beratung.<br />
www.alexanderplath.com<br />
WIE WICHTIG IST EINE ANGEMESSENE KLEIDUNGS-<br />
WAHL IM BERUFSLEBEN NOCH?<br />
Für mich ist sie nicht ›noch‹ wichtig, sondern immer wichtiger<br />
– auch wenn Kleidungsvorschriften sich geändert haben.<br />
Denn gerade in Zeiten der Digitalisierung, also der Entpersonalisierung,<br />
wird der persönliche Kontakt zwischen Menschen<br />
immer wichtiger – und damit der erste Eindruck. Dieser<br />
ist auch stark von der Kleidung geprägt, ob uns das gefällt<br />
oder nicht. <strong>Das</strong> ist Teil unserer evolutionären Prägung.<br />
WAS EMPFEHLEN SIE, BEI EINEM MESSEBESUCH<br />
ANZUZIEHEN?<br />
<strong>Das</strong> <strong>Wi</strong>chtigste bei der Kleidungswahl ist die ›Kundenbrille‹.<br />
Also, sich zu fragen, was das Gegenüber von einem erwartet<br />
und die eigene Kleidung so zu wählen, dass diese Botschaft<br />
ankommt. Im Berufsleben assoziieren wir unbewusst zum<br />
Beispiel einen Anzug mit Kompetenz. Oft passiert das, ohne<br />
dass uns das bewusst ist. Bei einem Messebesuch empfehle<br />
ich deshalb, einen Anzug oder eine Kombination zu tragen<br />
NÜTZLICHE LEKTÜRE<br />
– je nach Kundengruppe und Fachgebiet der Messe mit oder<br />
ohne Krawatte.<br />
WIE SOLLTEN SICH BEWERBER BEI EINEM VORSTEL-<br />
LUNGSGESPRÄCH KLEIDEN?<br />
Die Kundenbrille ist auch bei einem Vorstellungsgespräch<br />
das entscheidende Hilfsmittel. Die zentrale Frage lautet: Welche<br />
Fähigkeiten soll mein Auftreten und damit meine Kleidung<br />
präsentieren? Vermutlich wird in einer Bank eher Seriosität<br />
und in einer Werbeagentur eher Kreativität erwartet.<br />
Beides lässt sich über gut gewählte Kleidung ausdrücken. In<br />
jedem Fall gilt nach Giorgio Armani: »Kleide dich nicht <strong>für</strong><br />
die Position, die du hast, sondern kleide dich <strong>für</strong> die Position,<br />
die du haben möchtest«.<br />
WELCHE TIPPS HABEN SIE FÜR BEWERBER, DIE SICH<br />
UNSICHER SIND, OB SIE RICHTIG GEKLEIDET SIND?<br />
Bewerber sollten die Personalabteilung oder zukünftige Kollegen<br />
beziehungsweise Freunde im Unternehmen fragen,<br />
welcher Kleidungsstil dort gepflegt wird. Noch besser ist es,<br />
das Unternehmen im Vorfeld zu besuchen. Generell gilt: lieber<br />
overdressed als underdressed!<br />
IST ES TROTZ DRESSCODE MÖGLICH, SEINEN EIGENEN<br />
STYLE EINFLIESSEN ZU LASSEN?<br />
Langfristig ist es wichtig, der Kleidung etwas Persönliches zu<br />
geben, ohne ausgeflippt zu wirken. So kann sich ein Markenzeichen<br />
entwickeln, an das sich die Menschen erinnern. Ich<br />
rate jedoch, auf Comicsocken oder ähnliches zu verzichten.<br />
Zu meinen Markenzeichen zählen etwa mein Einstecktuch<br />
oder auch die Manschettenknöpfe. Damit kann ich konservativ<br />
auftreten und gleichzeitig ein Zeichen setzen.<br />
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In dem Buch ›Der kleine Outfit- und Stil-Knigge 2100:<br />
Business-Leute, Kleidung, Stil und Form‹ von Horst Hanisch<br />
findest du viele wertvolle Tipps zum richtigen<br />
Business-Outfit <strong>für</strong> Mann und Frau. Darüber hinaus gibt<br />
der Autor einen kurzen historischen Überblick zu verschiedenen<br />
Kleidungsstilen sowie Hilfestellungen zu<br />
Farben und der richtigen Parfümwahl.<br />
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Interview: Steffen Rothhaupt | Fotos: Alexander Plath – Trainer & Coach <strong>für</strong> Auftreten, <strong>Wi</strong>rkung & Präsentation, Books on Demand<br />
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zu identifizieren, zu analysieren und Lösungen zu erarbeiten. Außerdem<br />
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sowie Verhaltensökonomie. www.oth-aw.de<br />
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Text: Felix Schmidt, Alicia Reimann<br />
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HEITSUNTERNEHMEN an der Fachhochschule Krems lehrt dich moderne<br />
Management-Methoden und lässt dich dein <strong>Wi</strong>ssen in interdisziplinären<br />
Teams anwenden. Durch die enge Zusammenarbeit mit Gesundheitsunternehmen<br />
ist ein hoher Praxisbezug garantiert. Du kannst dich<br />
im Laufe der vier Semester beispielsweise auf Health Care, Controlling<br />
oder Human Resource Management spezialisieren. www.fh-krems.at<br />
VOLL TOURI<br />
Der Masterstudiengang NACHHALTIGE TOURISMUSENTWICKLUNG an der<br />
Hochschule Heilbronn vereint die Querschnittsdisziplin Tourismus<br />
mit den Bereichen Öffentliche <strong>Wi</strong>rtschaft, Management, Geographie<br />
und Recht sowie Nachhaltigkeit. Die Studenten erhalten Know-how im<br />
nachhaltigen Tourismusmanagement, der öffentlichen <strong>Wi</strong>rtschaft und<br />
den damit einhergehenden rechtlichen Gegebenheiten. Außerdem haben<br />
sie die Möglichkeit, eines der drei Semester im Ausland zu verbringen.<br />
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Der Masterstudiengang IMMOBILIEN- UND FACILITY MANAGEMENT an der<br />
Fachhochschule Münster erschließt dir Instrumente der strategischen<br />
Planung, des Beschaffungsmanagements sowie der integralen Planung.<br />
Ergänzend lernst du alles Relevante bezüglich Nachhaltigkeit, der Lebenszykluskostenrechnung<br />
sowie des Prozessmanagements. <strong>Das</strong><br />
vierte Semester kannst du komplett <strong>für</strong> deine Masterarbeit nutzen. Mit<br />
einem mindestens ›guten‹ Bachelorabschluss in Betriebswirtschaft<br />
kannst du starten. www.fh-muenster.de<br />
DOPPELT GEMOPPELT<br />
Wem eine Fachrichtung nicht reicht, der kann sich mit dem Masterstudiengang<br />
PHILOSOPHY & ECONOMICS an der Universität Bayreuth in gleich<br />
zwei Bereichen bilden. <strong>Das</strong> Studium gibt dir in vier Semestern tiefe Einblicke<br />
in Ethik, Moral und Politik, Philosophie der Sozialwissenschaften,<br />
philosophische und angewandte Logik sowie Entscheidungs- und<br />
Spieltheorie. Die Unterrichtssprache ist Englisch. Absolventen können<br />
eine wissenschaftliche Laufbahn in der Hochschulbildung oder im privaten<br />
und öffentlichen Sektor einschlagen. www.uni-bayreuth.de<br />
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und übe mit diesen zu Beginn der Messe Gespräch<br />
und Kontaktaufnahme. Informiere dich<br />
über die Unternehmen, mit denen du sprechen<br />
möchtest: aktuelle Geschäftszahlen, Projekte<br />
sowie wichtige News zu neuen Produkten, Strategien<br />
und Entwicklungen. Du solltest zudem<br />
zu jedem Unternehmen drei bis fünf eigene Fragen<br />
vorbereiten. Damit dein Gesprächspartner<br />
dich nicht vergisst, ist es gut, wenn du ihm einen<br />
Bewerbungsflyer oder auf Wunsch eine komplette<br />
Bewerbungsmappe von dir gibst. Deine<br />
Unterlagen müssen auf jeden Fall ein Foto von<br />
dir, deine wichtigsten Kontaktdaten und dein<br />
berufliches Profil enthalten. Dein Gesprächspartner<br />
wird dich so bestimmt in Erinnerung<br />
behalten.«<br />
ABLENKUNG BEI DER ARBEIT<br />
Die meisten Arbeitnehmer lassen sich am Arbeitsplatz<br />
ablenken – ganze 86 Prozent aller<br />
Erwerbstätigen. Zu diesem Ergebnis kommt<br />
eine Studie von YouGov. Demnach sind 60 Prozent<br />
der Abgelenkten fast 30 Minuten pro Tag<br />
mit etwas anderem als der Arbeit beschäftigt.<br />
Gründe sind vor allem private Gespräche mit<br />
Kollegen, die Geräuschkulisse anderer oder das<br />
Smartphone.<br />
AKADEMIKA NÜRNBERG<br />
Am 21. und 22. Mai kannst du mit deinen<br />
Wunscharbeitgebern in Kontakt treten: Die<br />
Akademika – eine der größten Jobmessen Süddeutschlands<br />
– findet in Nürnberg statt. Hier ist<br />
<strong>für</strong> Studenten aller Fachrichtungen etwas dabei.<br />
Der Eintritt ist frei.<br />
TERMINE<br />
14. – 15.05.<strong>2019</strong> stellenwerk Jobmesse | Ort:<br />
Bochum Info: www.stellenwerk-bochum.de<br />
17.05.<strong>2019</strong> e-fellows.net Karrieretag Jura | Ort:<br />
Frankfurt Info: www.e-fellows.net/Events<br />
17. – 18.05.<strong>2019</strong> StudyWorld | Ort: Berlin<br />
Info: www.studyworld.de<br />
21. – 22.05.<strong>2019</strong> akademika | Ort: Nürnberg<br />
Info: www.akademika.de/nuernberg<br />
28.05.<strong>2019</strong> Car Connects | Ort: München<br />
Info: muenchen.car-connects.de<br />
28.05.<strong>2019</strong> For your career | Ort: Lüneburg<br />
Info: www.leuphana.de<br />
04. – 06.06.<strong>2019</strong> stellenwerk Jobmesse | Ort:<br />
Hamburg Info: www.stellenwerk-hamburg.de<br />
05.06.<strong>2019</strong> KarriereTag Uni Duisburg-Essen | Ort:<br />
Essen Info: www.uni-due.de/karrieretag<br />
06.06.<strong>2019</strong> Jobvector career day | Ort: Hamburg<br />
Info: www.jobvector.de/karrieremesse<br />
13.06.<strong>2019</strong> Jurstart | Ort: Münster<br />
Info: www.jurstart.de<br />
14.06.<strong>2019</strong> E-fellows IT Day | Ort: München<br />
Info: www.e-fellows.net<br />
14. – 16.06.<strong>2019</strong> WFI Summer Challenge | Ort:<br />
Ingolstadt Info: www.wfisummerchallenge.de<br />
18.06.<strong>2019</strong> T5 Jobmesse | Ort: Berlin<br />
Info: www.t5-karriereportal.de/jobmesse<br />
24. – 27.06.<strong>2019</strong> IKOM | Ort: München<br />
Info: www.ikom.tum.de./de<br />
26. – 28.06.<strong>2019</strong> Symposium Verbundwerkstoffe |<br />
Ort: Kaiserslautern Info: https://verbund<strong>2019</strong>.dgm.de<br />
Interessant <strong>für</strong>:<br />
ING IT JURA Na<strong>Wi</strong> <strong>Wi</strong><strong>Wi</strong> Alle<br />
Text: Felix Schmidt | Fotos: privat, bnenin, deagreez/fotolia<br />
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TRENDBRANCHEN<br />
SCHÖNE NEUE<br />
ARBEITSWELT<br />
BERUFSBILDER ENTWICKELN SICH RASANT WEITER. DOCH WELCHE TRENDS GIBT ES,<br />
WAS BEWIRKEN SIE UND WIE HÄLTST DU DICH JEDERZEIT UP TO DATE?<br />
WIR HABEN NACHGEHAKT<br />
Text: Kirsten <strong>Wi</strong>rsching<br />
FUTURE VIBES<br />
ALI MAHLODJI VOM ZUKUNFTSINSTITUT VERRÄT, WIE<br />
SICH DIE ARBEITSWELT VERÄNDERN WIRD UND WAS<br />
DAS FÜR EINSTEIGER BEDEUTET<br />
Herr Mahlodji, wie entstehen Trends und<br />
welche sind derzeit besonders deutlich?<br />
»<strong>Das</strong> Internet ist nur ein Hype«, sagte der Microsoft-Gigant<br />
Bill Gates 1993. Damit demotivierte<br />
er wahrscheinlich nicht nur seine<br />
Mitarbeiter, sondern er verkannte auch einen<br />
bedeutenden Trend. Trends sind in den<br />
meisten Fällen von gesellschaftlichen oder<br />
wirtschaftlichen Bedürfnissen getrieben,<br />
wie in der Industrie zu sehen ist: Gerade um<br />
Geld zu sparen und Arbeitsabläufe zu vereinfachen,<br />
setzen sich Trends wie die Automatisierung<br />
durch. Auch das Thema Vernetzung<br />
spielt eine große Rolle – Technologien,<br />
die bereits vorhanden sind, müssen miteinander<br />
verknüpft werden, um die Ergebnisse<br />
weiter zu optimieren. Ein weiterer Trend ist<br />
das Thema Nachhaltigkeit. <strong>Wi</strong>r brauchen<br />
globale Lösungen, um verantwortungsvoll<br />
mit der Umwelt umzugehen. <strong>Das</strong>s das bei<br />
Konzernen und Verbrauchern angekommen<br />
ist, zeigt die Haltung in Sachen Autos. Früher<br />
hieß es: Hauptsache groß und viel Power,<br />
heute liegt der Fokus mehr auf der Umwelt.<br />
<strong>Wi</strong>e wirkt sich der Megatrend Globalisierung<br />
auf die Arbeitswelt aus?<br />
Nehmen wir als Beispiel Ingenieure: Stell<br />
dir vor, du entwickelst in Deutschland eine<br />
Technologie und irgendwo anders auf der<br />
Welt kommt jemand auf die gleiche Idee und<br />
setzt diese etwas besser um als du. Ingenieure<br />
arbeiten immer gegen die Zeit – eine<br />
neue Technologie wird schneller alt als je zuvor.<br />
Es gibt international zahlreiche innovative<br />
Start-ups und Unternehmen, die eine<br />
direkte Konkurrenz darstellen. <strong>Das</strong> hat die<br />
Konsequenz, dass Arbeitnehmer immer auf<br />
dem neusten Stand der Technik sein müssen,<br />
um mithalten zu können.<br />
<strong>Das</strong> gilt wohl <strong>für</strong> die meisten Berufe. Welche<br />
Branche sucht derzeit am stärksten nach<br />
Nachwuchskräften?<br />
Es werden dringend fähige Softwareentwickler<br />
gesucht. Hier kommt die Globalisierung<br />
ins Spiel: Viele kommen aus Indien<br />
und China, Deutschland möchte in diesem<br />
Wettbewerb mithalten. In Österreich gibt<br />
es die Meinung, dass Softwareentwicklung<br />
schon in der Schule als dritte Fremdsprache<br />
unterrichtet werden sollte. Da sich alles<br />
noch viel mehr digitalisieren wird, müssen<br />
Kinder ein Interesse und Verständnis<br />
<strong>für</strong> Technologien entwickeln. In Amerika<br />
gibt es ein Sprichwort: ›Software is eating<br />
the world‹. <strong>Das</strong> stimmt in gewisser Weise,<br />
denn dieser Bereich ist ein wahnsinniger<br />
Wachstumsmarkt.<br />
39 | www.career-center.de – Die Jobbörse <strong>für</strong> Akademiker<br />
www.career-center.de – Die Jobbörse <strong>für</strong> Akademiker | 39
TRENDBRANCHEN<br />
RUBRIK<br />
NACHHALTIGKEIT ETABLIEREN<br />
Der umweltschonende Umgang mit Ressourcen<br />
ist sowohl <strong>für</strong> Privatpersonen als auch <strong>für</strong><br />
Konzerne ein Muss. Kein Wunder, dass dieser<br />
Trend in vielen Branchen längst Einzug erhalten<br />
hat. Andreas Mayer, Director Management<br />
Systems and Sustainability bei Kärcher, erklärt:<br />
»Bei uns ist das Thema Nachhaltigkeit nicht nur<br />
ein Trend, sondern fester Bestandteil unserer<br />
Unternehmenskultur.« Eine der Herausforderungen<br />
sei es, Nachhaltigkeit als Querschnittsfunktion<br />
im Kerngeschäft zu etablieren. »Dies<br />
ist jedoch zugleich auch eine Chance, da gelebte<br />
Nachhaltigkeit nicht nur glaubwürdiger<br />
ist, sondern auch zu deutlich besseren Ergebnissen<br />
führt.« Praktisch lässt sich diese Chance<br />
unterschiedlich nutzen, meint Mayer: Zum Beispiel<br />
einerseits durch den Ansatz, deutlich mehr<br />
Recyclat-Kunststoffe in den Kärcher-Produkten<br />
zu verwenden, als auch durch die aktive Beteiligung<br />
der Mitarbeiter am Thema Nachhaltigkeit.<br />
DIGITALISIERUNG:<br />
FLUCH ODER SEGEN?<br />
In Zukunft werden immer<br />
mehr Routinearbeiten<br />
von Algorithmen<br />
erledigt. Laut Lucia Falkenberg, CPO im eco –<br />
Verband der Internetwirtschaft, wird dies demnächst<br />
selbst im Büro spürbar sein. »Es ist möglicherweise<br />
bald üblich, Routine-Mails von digitalen<br />
Assistenten sortieren und beantworten zu<br />
lassen. <strong>Das</strong> wird viele Jobs verändern, aber nicht<br />
zwangsläufig ersetzen.« Während bis vor Kurzem<br />
noch vor allem körperlich anstrengende<br />
Arbeiten an Maschinen ausgelagert wurden,<br />
sollten sie heute teilweise mitdenken. »Aber<br />
auch die Algorithmen haben Grenzen«, so Falkenberg.<br />
»Die Beschäftigten übernehmen vermehrt<br />
hochkomplexe und schwer automatisierbare<br />
Aufgaben wie kreative, sinnstiftende und<br />
soziale Tätigkeiten.«<br />
ALLE IM SELBEN BOOT<br />
Agiles Arbeiten, Digitalisierung, Nachhaltigkeit,<br />
Globalisierung – welche Fachbereiche<br />
sind von diesen und weiteren Trends überhaupt<br />
wirklich betroffen? Dr. Mirko Caspar,<br />
Geschäftsführer von Mister Spex, weiß: »Am<br />
stärksten natürlich technische oder betriebswirtschaftliche<br />
Fachrichtungen wie Ingenieurwissenschaften,<br />
BWL und Informatik – ich bin<br />
aber überzeugt, dass diese Trends <strong>für</strong> jeden relevant<br />
sind. Nur gibt es leider einige Branchen<br />
wie zum Beispiel die klassische Augenoptik,<br />
die die <strong>Wi</strong>chtigkeit und die Vorteile der Digitalisierung<br />
größtenteils verschlafen haben. Hier<br />
gibt es noch Nachholbedarf.« Wer denkt, Geisteswissenschaftler<br />
wären aus dem Schneider,<br />
irrt sich: »Neben Absolventen der MINT-Studiengänge<br />
werden auch Absolventen aus dem<br />
Bereich der Kreativ- und Kommunikationswissenschaften<br />
wieder verstärkt gesucht. Kommunikationstalent,<br />
Empathie und nicht-lineares<br />
Denken sind neben IT-Fachkenntnissen<br />
auf dem Arbeitsmarkt gefragter denn je«, meint<br />
Lucia Falkenberg, CPO bei eco – Verband der<br />
Internetwirtschaft.<br />
PREPARE YOURSELF<br />
WELCHE TRENDS WERDEN DIR MIT SICHERHEIT IM ARBEITSALLTAG BEGEGNEN?<br />
EXPERTEN ERZÄHLEN VON CHANCEN UND HERAUSFORDERUNGEN<br />
NEUE ENTWICKLUNGEN NUTZEN<br />
Unternehmen stehen vor der Herausforderung,<br />
in ihrer sich jeweils wandelnden<br />
Branche auf dem neuesten Stand zu bleiben<br />
und dabei Entwicklungen <strong>für</strong> sich zu nutzen.<br />
Doch welche Herausforderungen und Chancen ergeben<br />
sich durch diese Trends? Dr. Mirko Caspar, Geschäftsführer von<br />
Mister Spex, sieht sie vor allem als positiv: »Themen wie Agiles<br />
Arbeiten oder Digitalisierung sind nicht mehr nur Trends,<br />
sondern bereits in vielen Bereichen der heutigen Arbeitswelt<br />
angekommen. Einerseits fordert das natürlich ein digitales<br />
Grundverständnis und Kenntnisse im Umgang mit Daten. Andererseits<br />
ermöglichen diese Trends auch flexibler, transparenter<br />
und kreativer zu arbeiten.«<br />
DIVERSITÄT BEFLÜGELT<br />
In immer mehr Unternehmen halten agile Arbeitsmethoden<br />
Einzug. Florian Schönfeld, CTO bei Immowelt, erzählt: »<strong>Wi</strong>r arbeiten<br />
in der Immowelt seit über fünf Jahren mit agilen Methoden<br />
wie Scrum oder Kanban. Die Teams organisieren sich selbst,<br />
dadurch hat jeder Mitarbeiter mehr Verantwortung und ist zufriedener.«<br />
Agiles Arbeiten gehört bei Immowelt zum Alltag –<br />
wie auch internationale Zusammenarbeit: An acht Standorten<br />
arbeiten Kollegen aus über 20 verschiedenen Nationen. »<strong>Wi</strong>r<br />
haben beispielsweise Entwicklerteams in Kroatien und arbeiten<br />
eng mit den anderen europäischen Immobilienportalen aus<br />
der Axel-Springer-Familie zusammen. Die Sprachbarriere lässt<br />
sich durch Meetings und Dokumentationen auf Englisch relativ<br />
leicht überbrücken. Kulturelle Unterschiede beflügeln die<br />
Zusammenarbeit.«<br />
Txet: Kirsten <strong>Wi</strong>rsching | Fotos: Martin Stollberg, Immowelt, eco, Mister Spex, Kärcher | Illustration: monsitj/fotolia.com<br />
40 | www.career-center.de – Die Jobbörse <strong>für</strong> Akademiker
TRENDBRANCHEN RUBRIK<br />
FUTURE VOM FACH<br />
MASTERSTUDIENGÄNGE UND EXPERTENTIPPS FÜR DIE TRENDS VON MORGEN<br />
HEAL THE WORLD<br />
Führungskräfte mit einem ausgeprägten<br />
Verantwortungs- und Umweltbewusstsein<br />
sind heute wichtiger denn<br />
je. Unternehmen stehen vor neuen<br />
ökonomischen, ökologischen und sozialen<br />
Herausforderungen, die durch<br />
nachhaltiges Management bewältigt<br />
werden müssen. Der Master ›Sustainable<br />
Management‹ beinhaltet den bewussten<br />
Umgang mit Ressourcen und Umweltproblematiken<br />
sowie klassische<br />
Aspekte aus BWL, VWL sowie Sozialund<br />
Naturwissenschaften. Absolventen<br />
stehen berufliche Möglichkeiten<br />
in Konzernen mit Nachhaltigkeitsabteilungen<br />
oder Umweltprogrammen<br />
sowie im Consultingbereich in Politik<br />
und <strong>Wi</strong>rtschaft offen.<br />
WERDE COMPUTERFLÜSTERER<br />
Die Schnittstelle zwischen Mensch<br />
und Maschine wird im Arbeitsalltag<br />
immer wichtiger und bringt Studiengänge<br />
wie ›Human Computer Interaction‹<br />
hervor. Der Schwerpunkt dieses<br />
Masters liegt im Analysieren, Testen,<br />
Evaluieren, Gestalten und Implementieren<br />
von Softwaresystemen. Dabei<br />
kannst du dank einer starken Interdisziplinarität<br />
mit Fächern wie Psychologie,<br />
Kognitionswissenschaft und Design<br />
rechnen. Nach deinem Abschluss<br />
als Master of Science bist du Experte<br />
<strong>für</strong> Systeme, die eine Mensch-Computer-Interaktion<br />
voraussetzen. Damit<br />
stehen dir die Bereiche Softwaresystemgestaltung,<br />
Interface Design,<br />
Computerspielentwicklung, Medienpsychologie<br />
und Beratung offen.<br />
UP TO DATE<br />
»Um bezüglich neuer<br />
Trends auf dem Laufenden<br />
zu bleiben,<br />
kann ich nur raten:<br />
Sammle Eindrücke! Mache<br />
während des Studiums bei<br />
mehreren Unternehmen aus unterschiedlichen<br />
Branchen Praktika. So<br />
kannst du im späteren Berufsleben<br />
am besten erkennen, wo es Potenziale<br />
und Synergien zwischen den<br />
Branchen gibt. Tausch dich mit Studenten<br />
aus anderen Fachrichtungen<br />
aus und beschäftige dich intensiv mit<br />
der Start-up-Szene, denn hier werden<br />
viele neue Trends gesetzt. Besonders<br />
Barcamps kann ich empfehlen. Zahlreiche<br />
Blogs, Foren und Fachmagazine<br />
liefern zudem wertvollen Input.«<br />
Florian Schönfeld, CTO bei Immowelt<br />
TAKE A LOOK OUTSIDE<br />
»Sei neugierig und schaue<br />
bewusst über den Tellerrand.<br />
Änderungen und<br />
Neuerungen passieren<br />
nur selten direkt im Alltagsgeschäft.<br />
Beispielsweise das aktuelle<br />
Thema der Verschmutzung der<br />
Weltmeere durch Plastikmüll: Die<br />
spannende Frage wird sein, wie wir es<br />
schaffen werden, solche Herausforderungen<br />
nachhaltig zu lösen.«<br />
Andreas Mayer, Director Management Systems<br />
and Sustainability bei Kärcher<br />
MASTER OF WELTWEITE KOMMUNIKATION<br />
Auch der Supertrend Globalisierung verlangt nach wissenschaftlicher Auseinandersetzung:<br />
Im Master ›Globale Kommunikation‹ wirst du auf die internationale Arbeitswelt<br />
vorbereitet und setzt dich mit den Mediensystemen und Kommunikationskulturen im<br />
globalen Vergleich auseinander. Du bekommst einen vertieften Einblick in Strukturen,<br />
Prozesse und Auswirkungen massenmedialer Kommunikation. Absolventen finden<br />
Tätigkeiten in der Sozial-, Markt- und Medienforschung, im Journalismus, in der Öffentlichkeitsarbeit,<br />
in Ministerien sowie in NGOs und in der Forschung.<br />
Ready.<br />
Study.<br />
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An der TH Köln studieren<br />
und gemeinsam<br />
Zukunft gestalten.<br />
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technischehochschulekoeln<br />
Technology<br />
Arts Sciences<br />
TH Köln<br />
www.career-center.de – Die Jobbörse <strong>für</strong> Akademiker | 41
RUBRIK BANKING<br />
FINANCE<br />
INSURANCE<br />
ALLES, WAS DU WISSEN MUSST: ZAHLEN, DATEN & FAKTEN.<br />
PLUS: KLISCHEES IM CHECK<br />
9.004<br />
284<br />
private Banken gab es 2017 in Deutschland.<br />
7.927<br />
Filialen hatten die privaten Banken 2017 in Deutschland.<br />
1.192,3<br />
6.053<br />
586.250<br />
BANKEN GEGEN ODER MIT FINTECHS?<br />
Was zuerst nach einem harten Wettstreit zwischen<br />
etablierten Geldinstituten und innovativen<br />
Start-ups schrie, änderte sich schnell zu<br />
einer Wohlfühloase: Start-ups trieben die Banken<br />
mit ihren neuartigen, disruptiven Geschäftsideen<br />
vor sich her. Die Banken reagierten und<br />
gingen dazu über, FinTechs zu übernehmen<br />
oder zumindest mit ihnen zusammenzuarbeiten.<br />
Eine <strong>Wi</strong>n-win-Situation: Die jungen, agilen<br />
Start-ups können sich stärker auf die Entwicklung<br />
ihrer innovativen Ideen konzentrieren und<br />
müssen sich keine Gedanken mehr zur Finanzierung<br />
machen. Die Geldinstitute hingegen<br />
Milliarden Euro betrug die Summe aller Privatkredite<br />
2017 in Deutschland.<br />
Milliarden Euro betrug die Bilanzsumme aller deutschen<br />
Banken 2018.<br />
Beschäftigte arbeiteten 2017 in Deutschland im gesamten<br />
Kreditwesen.<br />
Milliarden Euro betrug das Privatvermögen der Deutschen<br />
2018.<br />
›kaufen‹ sich die Möglichkeit, ihr Dienstleistungsangebot<br />
zu differenzieren. Ein neuer<br />
Trend ist allerdings alarmierend: FinTechs beginnen<br />
eigene Netzwerke zu bilden, was sie erneut<br />
zu einer Gefahr <strong>für</strong> Banken macht.<br />
Text: Felix Schmidt | Quellen: Deutsche Bundesbank, ICC Report, GDV, VIS | Illustrationen: vecteezy.com | Fotos: vegefox, sebra/fotolia.com<br />
42 | www.career-center.de – Die Jobbörse <strong>für</strong> Akademiker
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1<br />
Leistet uneingeschränkt, also weltweit<br />
und ohne Beschränkungen<br />
auf bestimmte Situationen.<br />
2<br />
Leistet auch bei Unfällen, die durch<br />
Schlaganfall, Trunkenheit oder Medikamente<br />
verursacht wurden.<br />
3<br />
Inklusive Bergungs- und Rückholkosten<br />
von mindestens 5.000 Euro.<br />
4<br />
Leistet bereits ab einem Prozent<br />
Invalidität.<br />
Ein Gespräch mit Tamara Weber.<br />
Sie ist gelernte Bankkauffrau, hat BWL studiert und ist<br />
seit über zehn Jahren Vermögensberaterin.<br />
Erst BWL studiert, dann Bankerin, jetzt Vermögensberaterin<br />
– wie kam’s?<br />
Über meine Studienkollegin. In meinem Job<br />
bei der Bank wurde ich immer unzufriedener.<br />
Für mich als Frau gab es keine gute berufliche<br />
Perspektive. Bei der DVAG wird dagegen kein<br />
Unterschied zwischen Männern und Frauen<br />
gemacht. Was zählt, ist die eigene Leistung –<br />
transparent und fair! Heute bin ich Führungskraft<br />
und unterstütze junge Menschen auf ihrem<br />
Karriereweg.<br />
Hatten Sie Zweifel, ob dieser Beruf überhaupt das<br />
Richtige <strong>für</strong> Sie ist?<br />
Ich habe erst mal drei Monate neben meinem<br />
damaligen Job den Beruf Vermögensberater getestet<br />
– also ganz ohne Risiko. Dank persönlichem<br />
Mentor und einem hilfsbereiten Team<br />
habe ich schnell gemerkt, dass die Aufgabe genau<br />
das Richtige <strong>für</strong> mich ist.<br />
Sie haben im Bankvertrieb gestartet. Was ist der<br />
große Unterschied im heutigen Job?<br />
Ich habe als selbstständige Vermögensberaterin<br />
keine Ziel- und Leistungsvorgaben mehr. Ich<br />
kann selbst entscheiden, was <strong>für</strong> meine Kunden<br />
das Richtige ist und erarbeite maßgeschneiderte<br />
Konzepte. Sie sind dankbar <strong>für</strong> meine Hilfe –<br />
auch das ist immer wieder ein schönes Gefühl!<br />
Sie sind auch Mutter. <strong>Wi</strong>e bringen Sie Job und Familie<br />
unter einen Hut?<br />
Mein eigener Chef zu sein heißt auch, dass ich<br />
auf eine optimale Work-Life-Balance achten<br />
und meine Zeit frei einteilen kann. So ist die<br />
Kombination Job und Kinder kein Problem <strong>für</strong><br />
mich. Ich jedenfalls habe meine Entscheidung<br />
nie bereut. Deshalb: Einfach ausprobieren!<br />
Mehr Infos: www.dvag-karriere.de
RUBRIK BANKING<br />
ABGEHOBENE ANZUGTRÄGER<br />
KLISCHEE ODER WAHRHEIT? WIR HABEN BANKEN UND<br />
VERSICHERUNGEN GEFRAGT<br />
Text: Felix Schmidt<br />
BANKER SIND ABGEHOBEN UND WELTFREMD<br />
Früher hatte ich auch dieses Bild im Kopf. Weil ich<br />
aber nur Positives gehört hatte, habe ich mich einfach<br />
mal beworben – und wollte gar nicht mehr<br />
weg. Ich wurde sofort in die ›herzliche Familie‹ aufgenommen<br />
und fühle mich bis heute noch pudelwohl.<br />
<strong>Wi</strong>r unternehmen auch in unserer Freizeit<br />
viel zusammen und dann kommt eher die Frage:<br />
›Ihr seid echt von einer Bank?‹ – so weltfremd und<br />
abgehoben klingt das gar nicht.«<br />
Kimberley Elshoff, Kundenbetreuerin bei Targo Deutschland<br />
Unsere Kollegen sind bodenständig und nah am<br />
Kunden. Viele Mitarbeitende sind gesellschaftlich<br />
engagiert, in Vereinen aktiv und stark mit der Region<br />
verwurzelt. Oft stehen unsere Berater über<br />
lange Jahre im intensiven Kontakt mit ihren Kunden<br />
und bauen eine Vertrauensbeziehung auf. Die<br />
Beschäftigten der Sparkasse Krefeld zeichnen sich<br />
durch ihre Arbeit mit Herz und Verstand <strong>für</strong> die<br />
Menschen in ihrer Region aus.«<br />
Zorica Vukovic, Ausbildungsbetreuung und Führungskräfteberatung<br />
bei der Sparkasse Krefeld<br />
ANZÜGE TRAGEN, IST PFLICHT<br />
Keineswegs – auch Kostüme sind gern gesehen!<br />
Spaß beiseite, eine Kleiderordnung gibt es nicht.<br />
Die Welt ist bunt, das spiegelt sich auch in der Garderobe<br />
unserer Mitarbeiter wider. Allerdings sollte<br />
jeder Kollege ein Gespür da<strong>für</strong> entwickeln, je nach<br />
Job, Rolle und Arbeitskontext die passende Kleidung<br />
zu wählen.«<br />
Peter Ahlers, Personalleiter bei der HanseMerkur<br />
Ein gepflegtes Erscheinungsbild gehört <strong>für</strong> mich<br />
einfach dazu. Ich finde, dass es auch ein Zeichen<br />
des Respekts gegenüber unseren Kunden ist, wenn<br />
Männer Anzüge tragen. Frauen haben mehr Möglichkeiten:<br />
sie können einzelne Kleidungstücke<br />
kombinieren. Ich trage gerne eine schwarze Stoffhose,<br />
mit Blazer und Bluse: Eine einfache Kombination,<br />
die schick aussieht.«<br />
Kimberley Elshoff, Kundenbetreuerin bei Targo Deutschland<br />
OHNE AUSLANDSSEMESTER WIRD DER BERUFSEINSTIEG SCHWER<br />
Für die Tätigkeit in einem regionalen Kreditinstitut<br />
hat die Auslandserfahrung eine untergeordnete<br />
Bedeutung. Es gibt Aufgabenstellungen und Führungspositionen,<br />
bei denen dies wichtig sein kann.<br />
Hier haben unsere Mitarbeitenden aber die Möglichkeit,<br />
sich entsprechend vorzubereiten.«<br />
Zorica Vukovic, Ausbildungsbetreuung und Führungskräfteberatung<br />
bei der Sparkasse Krefeld<br />
Illustration: vecteezy.com, iracosma/fotolia.com<br />
44 | www.career-center.de – Die Jobbörse <strong>für</strong> Akademiker
BANKING RUBRIK<br />
BANKER HABEN KEINE FREIZEIT<br />
Freizeit ist wichtig! Nicht nur zur Entspannung,<br />
sondern vor allem um den Blick über den geschäftlichen<br />
Tellerrand hinaus zu schärfen. Die Bankenbranche<br />
befindet sich in einer der größten Umbruchphasen<br />
ihrer Geschichte. In solchen Phasen<br />
ist neben unternehmerischen Denken besonders<br />
Kreativität gefragt. Und wie kann man diese besser<br />
schöpfen, als abseits täglicher Routinen.«<br />
Jochen Werne, Direktor Bankhaus August Lenz<br />
<strong>Das</strong> ist Quatsch – dann wären alle Banker krank,<br />
frustriert und schlecht gelaunt. Auch in einer Bank<br />
arbeiten Menschen, die Familien, Freunde, Hobbys<br />
und private Interessen haben. <strong>Wi</strong>r versuchen,<br />
durch flexible Arbeitszeit und mobiles Arbeiten,<br />
alle diese Interessen gut unter einen Hut zu bringen.<br />
Dabei unterstützen wir auch mit dem Familienbüro<br />
oder einem Kindergartenzuschuss.«<br />
Gitta Hannig, Head of Recruiting & Employee Experience bei<br />
der Consorsbank<br />
HIER ARBEITEN DOCH NUR BWLER<br />
Bei einer digitalen Bank wie unserer ist dieses Klischee<br />
eindeutig falsch: Bei uns arbeiten beispielsweise<br />
etwa 350 ITler, mehr als ein Viertel unserer<br />
Gesamtmannschaft. Ich bin Juristin, mein Chef ist<br />
Psychologe, unsere COO ist Juristin, unser CEO<br />
ist VWLer – und wir haben jede Menge Quereinsteiger.<br />
<strong>Wi</strong>r möchten unsere Kunden begeistern<br />
und da<strong>für</strong> ist ein BWL-Studium nicht zwingend<br />
notwendig.«<br />
Gitta Hannig, Head of Recruiting & Employee Experience bei<br />
der Consorsbank<br />
<strong>Das</strong> wäre ja sehr eindimensional! Natürlich arbeiten<br />
bei uns auch Betriebswirte, aber aktuell und<br />
insbesondere in der Zukunft werden MINT-Absolventen<br />
besonders gefragt sein. Gleichzeitig ist bei<br />
uns aber längst nicht alles akademisch: Traditionell<br />
arbeiten bei uns viele Quereinsteiger: aus medizinischen,<br />
touristischen oder kaufmännischen<br />
Berufen. Außerdem setzen wir stark auf die eigene<br />
Ausbildung.«<br />
Peter Ahlers, Personalleiter bei der HanseMerkur<br />
DEIN KNOW-HOW, DEINE IDEEN<br />
ZEIG, WAS DU<br />
KANNST!<br />
Im Team sichern wir die Zukunftsfähigkeit<br />
unserer Kunden.<br />
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.denken .gestalten .wachsen<br />
www.career-center.de – Die Jobbörse <strong>für</strong> Akademiker | 45
FÜHRUNGSKRÄFTE<br />
GUTE FÜHRUNG WILL<br />
GELERNT SEIN<br />
WAS EINE GUTE FÜHRUNGSKRAFT AUSMACHT UND TIPPS FÜR DEINE EIGENE<br />
ENTWICKLUNG<br />
Text: Felix Schmidt<br />
»Es macht mir Spaß, meine Kollegen zu fördern,<br />
ihre Stärken zu entdecken und weiterzuentwickeln<br />
– und damit das Unternehmen<br />
voranzubringen.«<br />
Kristin Reck, Leiterin Vertrags- & Leistungsservice<br />
Tod/Heirat bei der Nürnberger Versicherung<br />
Führungskräfte stecken Ziele ab und geben die<br />
Richtung vor. Für Interessierte stehen ganze<br />
Abteilungen in Bibliotheken bereit, die den Weg<br />
zur erfolgreichen Leitungsstelle aufzeigen. Der<br />
Markt <strong>für</strong> die Selbstoptimierung zur<br />
Führungskraft ist groß: Von YouTube<br />
über Seminare, überall gibt es Tipps<br />
und Anleitungen. Dabei werden verschiedene<br />
Typen von Führungsstilen<br />
unterschieden: der Autoritäre, der Motivator,<br />
der Verständnisvolle, der Stromberg – sogar<br />
Fernsehserien werden über sie geschrieben.<br />
Aber wie gelingt der Weg zur Führungskraft<br />
und was brauchst du, um erfolgreich Menschen<br />
zu führen?<br />
Abteilungen, insbesondere im Rechnungswesen,<br />
in der Praxis kennengelernt«, so Küther.<br />
Verfeinert hat er dieses <strong>Wi</strong>ssen durch eine Weiterbildung<br />
zum Versicherungsmathematiker,<br />
also Aktuar.<br />
Den nächsten Karriereschritt machte er<br />
mit seinem Wechsel zur Württembergischen.<br />
»Ich war dort als Vorstandsassistent<br />
tätig und habe anschließend den Bereich Aktuarielles<br />
Produktcontrolling mit zwölf Mitarbeitern<br />
aufgebaut«, fasst Küther zusammen. Nach<br />
acht Jahren wechselte er 2016 zur VPV Lebensversicherung<br />
und ist jetzt <strong>für</strong> knapp 50 Mitarbeiter<br />
verantwortlich.<br />
»Als Tipp <strong>für</strong> das Berufsleben möchte ich<br />
mitgeben, immer neugierig zu bleiben und<br />
sich mit Kollegen auszutauschen, um vonund<br />
miteinander zu lernen.«<br />
Dr. Marc Küther, Leiter Aktuariat und Produktentwicklung<br />
bei der VPV Lebensversicherung<br />
46 | www.career-center.de – Die Jobbörse <strong>für</strong> Akademiker<br />
SOFT SKILLS FÜR CHEFS<br />
»Man muss seine Stärken und Schwächen gut<br />
kennen und konstruktiv mit Kritik umgehen<br />
können«, so Kristin Reck, Leiterin Vertrags- &<br />
Leistungsservice Tod/Heirat bei der Nürnberger<br />
Versicherung. Zudem müssen Führungskräfte<br />
Überzeugungskraft und genügend<br />
Selbstvertrauen besitzen, um Ideen durchzusetzen<br />
– ohne dabei andere vor den Kopf zu stoßen.<br />
Denn es ist wichtig, seine Mitarbeiter hinter<br />
sich zu wissen. Aber auch der <strong>Wi</strong>lle, sich immer<br />
weiterzuentwickeln und weiterzulernen, dürfe<br />
nicht vergessen werden, da lebenslanges Lernen<br />
eine zentrale Bedeutung <strong>für</strong> eine moderne Leitungsposition<br />
darstellt.<br />
AUF DEM WEG ZUR FÜHRUNGSKRAFT<br />
Ein gutes Beispiel da<strong>für</strong> ist Dr. Marc Küther, Leiter<br />
Aktuariat und Produktentwicklung Leben<br />
bei der VPV Lebensversicherung in Stuttgart:<br />
Nach seinem Mathematikstudium und der anschließenden<br />
Promotion fing er bei der Allianz<br />
an – ohne jegliche Kenntnis über Versicherungen.<br />
»In meinen sechs Jahren dort habe ich<br />
die Versicherungsmathematik in mehreren<br />
AGILITÄT FÖRDERT PRODUKTIVITÄT<br />
Führung heißt auch, feste Abläufe zu überdenken<br />
und zu optimieren. »Am meisten habe ich<br />
mit dem Satz ›<strong>Das</strong> haben wir schon immer so<br />
gemacht‹ zu kämpfen. Dabei ist es wichtig, gerade<br />
die starren Regeln zu hinterfragen«, so<br />
Kristin Reck. Mittlerweile sind viele neue agile<br />
Management-Methoden im Arbeitsalltag angekommen.<br />
Scrum und Selbstorganisation der<br />
Mitarbeiter sind hier<strong>für</strong> Stichworte. Sie sollen<br />
helfen, dass sich die Angestellten frei entfalten<br />
können, um so produktiver zu arbeiten und<br />
bestenfalls sogar neue Ideen einzubringen. Jedoch<br />
ist es wichtig, diesen freien Arbeitsstrukturen<br />
mit Führung zur Seite zu stehen, wie auch<br />
Reck feststellt: <strong>Wi</strong>chtige Fähigkeiten als Führungskraft<br />
seien Zielstrebigkeit, Begeisterungsfähigkeit<br />
und vor allem das Führen und Weiterentwickeln<br />
der Mitarbeiter. <strong>Wi</strong>e? »Indem die<br />
Führungskraft Mitarbeiter fördert, den Spaß<br />
an der Arbeit vorlebt, zuhört und auf Augenhöhe<br />
kommuniziert«, weiß Kristin Reck. Dabei<br />
dürfe aber nicht vergessen werden, authentisch<br />
zu bleiben und Haltung zu zeigen, da nur Ehrlichkeit<br />
und Transparenz langfristig Vertrauen<br />
schaffen.<br />
Fotos: privat | Illustration: vecteezy.com
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PERSONALDIENSTLEISTUNG<br />
PERSONAL<br />
BUSINESS<br />
1<br />
WAS TUN PERSONALVERMITTLER?<br />
Personalvermittler suchen im Auftrag von<br />
Unternehmen Kandidaten und übernehmen<br />
den Rekrutierungsprozess – von Stellenausschreibung<br />
über Vorauswahl bis zum Vorstellungsgespräch.<br />
Sie arbeiten oft lange mit<br />
den Unternehmen zusammen, wissen, wie<br />
diese ticken und was sie suchen. <strong>Das</strong> spart<br />
Kandidaten und Unternehmen Zeit.<br />
ANTWORTEN AUF DIE WICHTIGSTEN<br />
FRAGEN RUND UM DIE<br />
PERSONALDIENSTLEISTUNG<br />
Text: Kaja Godart, Florian Vollmers<br />
3<br />
WELCHE VORTEILE BIETET MIR<br />
EIN PERSONALDIENSTLEISTER?<br />
Er unterstützt beim Bewerbungsprozess,<br />
prüft Bewerbungsunterlagen<br />
und bereitet auf das Vorstellungsgespräch<br />
vor. Durch seine<br />
Kontakte landen die Unterlagen direkt<br />
auf dem Tisch der Entscheider<br />
in den Unternehmen, was dem Bewerber<br />
lange Wartezeiten erspart<br />
und die Erfolgschancen erhöht.<br />
5<br />
4<br />
2<br />
WELCHE SKILLS SOLLTEN ANGEHENDE PERSONALVERMITTLER MITBRINGEN?<br />
Sie sollten über sehr gute Kommunikationsfähigkeit, Einfühlungsvermögen und Menschenkenntnis<br />
verfügen. Im Berufsalltag sind zudem ein hohes Maß an Organisationstalent<br />
und Flexibilität wichtig, da die Arbeitsbelastung oft schwankt und viele Aufgaben<br />
zeitgleich und unter Termindruck bearbeitet werden müssen. Darüber hinaus<br />
sollten Recruiter natürlich fachliches Verständnis <strong>für</strong> die jeweilige Branche mitbringen,<br />
in der sie auf Bewerbersuche gehen, und ihre Zielgruppe genau kennen.<br />
SEIT WANN GIBT ES<br />
PERSONALVERMITTLER?<br />
1994 wurde die gewerbsmäßige Arbeitsvermittlung<br />
in Deutschland <strong>für</strong> alle Berufsgruppen<br />
möglich. Zuvor hatte die Bundesagentur <strong>für</strong><br />
Arbeit das Vermittlungs monopol. Heute gibt es<br />
circa 2.000 Personalvermittlungsunternehmen<br />
in Deutschland. Da sie jedoch nicht anmeldungspflichtig<br />
sind, schwanken die Zahlen. Manche<br />
sprechen auch von 3.500.<br />
MIT WELCHEM GEHALT KANN ICH ALS PERSONAL-<br />
VERMITTLER RECHNEN?<br />
30.000 bis 40.000 Euro brutto verdienen Berufseinsteiger<br />
in der Personalvermittlung im Schnitt pro Jahr. Dies entspricht<br />
etwa 60 bis 80 Prozent Fixgehalt. Hinzu kommen<br />
leistungsabhängige Variablen.<br />
6<br />
IST PERSONALDIENSTLEISTUNG NUR<br />
WAS FÜR WIWI-ABSOLVENTEN MIT<br />
SCHWERPUNKT HUMAN RESOURCES?<br />
Klar ist es von Vorteil <strong>für</strong> den Einstieg in<br />
die Recruitment-Branche, wenn Absolventen<br />
sich schon im Rahmen des Studiums<br />
auf Human Resources (HR) spezialisiert<br />
haben. Doch nicht alle späteren<br />
Recruiter hatten die Personalbranche<br />
schon in Ausbildungszeiten im Fokus.<br />
Auch viele Absolventen der Geisteswissenschaften,<br />
Psychologie, Soziologie<br />
oder wirtschaftswissenschaftlicher<br />
Studiengänge führt der Berufsweg<br />
in die HR-Branche. Der Einstieg gelingt<br />
meist durch ein Praktikum oder eine<br />
Werkstudentenstelle.<br />
Quellen: Bundesarbeitgeberverband der Personaldienstleister, Maturias Personalberatung, TOPOS Personal | Illustration: ivector/fotolia.com<br />
48 | www.career-center.de – Die Jobbörse <strong>für</strong> Akademiker
STUDIUM<br />
B'N'TREE<br />
START-UP DES MONATS<br />
Relaxen <strong>für</strong> die Umwelt: Angelehnt an B&B,<br />
also Bed & Breakfast, macht Bed and Tree das<br />
Reisen nachhaltiger. In Zusammenarbeit mit<br />
namhaften Buchungsplattformen kannst du<br />
beim Buchen deiner Reise nicht nur dir, sondern<br />
auch der Umwelt etwas Gutes tun: B'n'Tree<br />
pflanzt <strong>für</strong> jede Buchung mindestens einen<br />
neuen Baum. <strong>Wi</strong>e das funktioniert? Vor deiner<br />
Buchung wählst du auf www.bedandtree.com dein<br />
gewünschtes Buchungsportal aus und entscheidest<br />
dich dort wie gewohnt <strong>für</strong> eine Unterkunft.<br />
Die Buchungsplattformen zahlen eine Marketingaufwandsentschädigung<br />
an B'n'Tree, von<br />
der die Bäume bezahlt werden. Alle so entstandenen<br />
Einnahmen fließen direkt in die <strong>Wi</strong>ederaufforstung<br />
abgeholzter Regenwaldgebiete.<br />
Mehrkosten fallen dabei <strong>für</strong> dich keine an, gutes<br />
Gewissen da<strong>für</strong> umso mehr.<br />
NEBENJOBRAKETE: BALLONVERFOLGER<br />
Du nennst Improvisationstalent, Orientierungssinn<br />
und einen Führerschein der Klasse<br />
drei oder BE dein Eigen? Darüber hinaus hast du<br />
auch keine Angst, mit Anhänger im Gelände zu<br />
fahren? Dann solltest du dir den Job als Ballonverfolger<br />
genauer ansehen: Vor dem Start hilfst<br />
du, den Ballon bereit zu machen und die Gäste<br />
sicher an Bord zu bringen. Während der Ballon<br />
dann durch die Luft schwebt, verfolgst du am<br />
Boden mit Auto und Anhänger die Flugroute<br />
und hältst Kontakt zum Ballonfahrer. Dabei gilt<br />
es, Straße und Ballon im Blick zu behalten, um<br />
dann nach erfolgreicher Landung wieder bereit<br />
zu stehen. Anschließend fährst du Mitfahrer<br />
und Ballon wieder zurück zum Startpunkt.<br />
Geflogen wird je nach Wetterlage – gerne auch<br />
am Wochenende oder an Feiertagen. Der Stundenlohn<br />
liegt bei etwa zehn Euro. Jobs als Ballonverfolger<br />
gibt es im Internet oder direkt bei<br />
Ballonfahrtanbietern.<br />
NEUIGKEITEN DES MONATS<br />
STUDIEREN OHNE ABI, KI GEGEN STUDIEN-<br />
ABBRECHER UND SPEISSEPLÄNE<br />
ALLER STUDENTEN<br />
SIND SINGLE!<br />
STUDIEREN OHNE ABI<br />
60.000 Studierende an deutschen Hochschulen<br />
hatten 2017 keine Hochschul- oder Fachhochschulreife.<br />
Damit hat sich die Zahl seit 2007 vervierfacht!<br />
Voraussetzung ist eine abgeschlossene<br />
Berufsausbildung und Berufserfahrung.<br />
MENSA-JÄGER<br />
Die Übersichtsapp <strong>für</strong> alle Studenten, die gerne<br />
schon im Voraus wissen wollen, was es wann zu<br />
essen gibt. Die Mensa-Jäger-App umfasst die Speisepläne<br />
von 550 Mensen an Universitäten und<br />
Hochschulen in ganz Deutschland. Als nützliche<br />
Unterstützung gibt es eine Favoritenliste <strong>für</strong><br />
schnellen Zugriff auf deine Lieblingsmensen sowie<br />
eine Bewertungsfunktion <strong>für</strong> das Essen. Die<br />
App ist gratis <strong>für</strong> iOS und Android erhältlich.<br />
<strong>Das</strong> Essen des Monats? Jailhouse<br />
Chili mit geröstetem Kräuterbrot<br />
in der Archeteri@ Campus Süd in<br />
Dortmund.<br />
PSST!<br />
36 Studenten haben <strong>2019</strong> den Studiengang ›Intelligence<br />
and Security Studies‹ begonnen. <strong>Das</strong><br />
Besondere? Es ist der erste deutsche Masterstudiengang<br />
über Geheimdienste!<br />
MIT KI GEGEN ABBRUCH<br />
Ein Team des Karlsruher Institut of Technology<br />
(KIT) hat einen Algorithmus entwickelt,<br />
mit dessen Hilfe mögliche Studienabbrecher<br />
erkannt werden können. Aufgrund von Prüfungsleistungen<br />
bestimmter Fächer kann die<br />
KI bereits im ersten Semester mit 85-prozentiger<br />
Wahrscheinlichkeit einen zukünftigen Abbrecher<br />
erkennen. Die KI soll helfen, betroffene<br />
Studenten herauszufiltern, anzusprechen und<br />
deren Probleme zu adressieren, um einem Studienabbruch<br />
vorzubeugen.<br />
Text: Felix Schmidt | Quelle: BmBF | Fotos: Nejron Photo , guentermanaus, Sergey Bogdanov/fotolia.com<br />
50 | www.career-center.de – Die Jobbörse <strong>für</strong> Akademiker
IST<br />
SO<br />
DEMOKRATIE<br />
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DEMOKRATISCH,<br />
DASS<br />
MAN<br />
SIEAUCH<br />
ABWÄHLEN<br />
KANN?
INTERNATIONAL<br />
EINE IDYLLE IM KRISENGEBIET<br />
IHR STUDIUM FÜHRTE MAXIMILIANE IN DEN LIBANON,<br />
WO POLITISCHE UNSICHERHEIT DEN ALLTAG PRÄGT. DIESEM SCHLECHTEN<br />
IMAGE HAT DAS LAND EINIGES ENTGEGENZUSETZEN, FINDET SIE<br />
Die Mohammed al-Amin Moschee und die St.-Georges-<br />
Kathedrale stehen in der Innenstadt Beiruts direkt<br />
nebeneinander.<br />
<strong>audimax</strong>-Serie<br />
<strong>Das</strong> Leben<br />
anderswo<br />
DAS ANDERSWO<br />
Ein Studienjahr im Libanon zu verbringen, so<br />
wurde mir schon im Vorfeld durch zahlreiche<br />
Gespräche klar, ist ungewöhnlich. Aber das<br />
ist auch mein Studiengang, der mich in den<br />
Libanon führte. Nach Jahren der aufgeheizten<br />
Diskussion über die Rolle von Religion in der<br />
Gesellschaft entschied ich mich, neben meinem<br />
Studium der Evangelischen Theologie noch<br />
einen Bachelor mit dem Schwerpunkt Islamwissenschaft<br />
zu beginnen. Daraus ergab sich,<br />
zunächst ohne viel Nachdenken, auch das Ziel<br />
meines Auslandsaufenthalts: Ein Land, in dem<br />
ich mein gesprochenes Arabisch verbessern<br />
und zugleich weiter Theologie studieren kann.<br />
Es geht, so entschied ich, in den Libanon, in dessen<br />
Hauptstadt Beirut sich die einzige evangelische<br />
Hochschule im Nahen Osten befindet. Um<br />
dort studieren zu können, bewarb ich mich bei<br />
dem Studienprogramm des Ems, das den Aufenthalt<br />
vor Ort organisiert und in Zusammenarbeit<br />
mit einem Stipendium von ›Brot <strong>für</strong> die<br />
Welt‹ auch den Großteil der Kosten <strong>für</strong> Studiengebühren,<br />
Unterkunft und Verpflegung im Studentenwohnheim<br />
deckt.<br />
Da auch das Visum über das Ems organisiert<br />
wird, beschränkten sich meine Vorbereitungen<br />
in der Folge auf alles, was ich im Internet an<br />
Nützlichem über das Land finden konnte. Dabei<br />
fing meine Recherche schon bei den Basics an:<br />
Wenig wusste ich über das kleine Land am Mittelmeer,<br />
viel sollte ich in zwei Semestern lernen.<br />
AUFBRUCH INS UNBEKANNTE<br />
Wenige Wochen später ging es los. Ich landete<br />
in einem Land mit einer Fläche, die halb so groß<br />
ist wie Hessen, auf der 18 anerkannte Religionsgemeinschaften,<br />
vier Millionen Einwohner und<br />
momentan, so schätzen die Vereinten Nationen,<br />
knapp zwei Millionen Geflüchtete leben. Ein<br />
›Schmelztiegel sich überlagernder Kulturen, Religionen,<br />
Sprachen‹, so schreibt Pierre Jarawan<br />
in seinem Roman ›Am Ende bleiben die Zedern‹,<br />
der sich als Vorbereitung auf einen Auslandsaufenthalt<br />
im Libanon wunderbar eignet, um<br />
das Lebensgefühl dieses Landes einzufangen.<br />
Bevor mich selber dieses Lebensgefühl packte,<br />
war ich allerdings erst mal eins: überfordert.<br />
Beirut, diese laute und schnelle Stadt, fing mich<br />
ein, während ich in den ersten Wochen versuchte,<br />
meinen Alltag zu organisieren.<br />
Im Studentenwohnheim der Universität einen<br />
Ruhepol zu haben, habe ich dabei zu schätzen<br />
gelernt, auch wenn ich in Deutschland das Leben<br />
in einer WG bevorzuge. Laut, schnell – alles,<br />
was das Leben in Beirut anstrengend und<br />
herausfordernd macht, so begriff ich nach meiner<br />
Eingewöhnungsphase, spiegelt zugleich das<br />
Spannende der Stadt: Sie ist ein Haufen pulsierenden<br />
Lebens.<br />
LEBEN IM AUGENBLICK<br />
Sichtbare und unsichtbare Narben des Bürgerkriegs<br />
bestimmen den Puls der Stadt heute genauso<br />
mit wie die unsichere politische Situation<br />
der letzten Jahre. Die Grenze zum Nachbarland<br />
Israel wird durch eine Blauhelmmission der UN<br />
geschützt und die Syrienkrise umschließt das<br />
Land im Norden und Osten. Zu häufig haben<br />
die Menschen in Beirut erlebt, wie politische<br />
Unsicherheit ihr Leben auf den Kopf stellt. Um<br />
dem etwas entgegenzusetzen, heißt Leben hier<br />
<strong>für</strong> viele: Leben im Augenblick.<br />
Im Libanon treffen Mittelmeerküste,<br />
schroffe Berggipfel und fruchtbare Täler<br />
aufeinander. Wer die Hauptstadt Beirut<br />
besucht, wird auf überraschende Gegensätze<br />
stoßen: Während eine Vielzahl<br />
von Geschäften und Restaurants, zum<br />
Beispiel an der mit Palmen gesäumten<br />
Seepromenade Corniche, zum Vergnügen<br />
einladen, erinnern die Ruinen in der Stadt<br />
an den 16-jährigen libanesischen Bürgerkrieg.<br />
In den Städten Baalbek, Byblos und<br />
Tyros können römische Tempel oder Festungen<br />
der Kreuzritter bestaunt werden,<br />
die zum UNESCO-Weltkulturerbe zählen.<br />
In Baalbek steht einer der am besten erhaltenen römischen Tempel der Welt. Aufgrund seiner Nähe zu Syrien sind<br />
Besucher in den Ruinen fast alleine unterwegs.<br />
Text und Fotos: Maximiliane Rink | Illustrationen: vecteezy.com<br />
52 | www.career-center.de – Die Jobbörse <strong>für</strong> Akademiker
MAXIMILIANES TIPPS<br />
Unvergesslich Campen in den<br />
Bergen und Tage am Strand: <strong>Das</strong> libanesische<br />
Lebensgefühl im Sommer.<br />
Hinkommen Momentan gibt es keinen<br />
Landweg in den Libanon. Kosten<br />
<strong>für</strong> Direktflüge variieren von Monat<br />
zu Monat, liegen zumeist aber recht<br />
günstig bei unter 300 Euro.<br />
Geht nur hier 18 Religionsgemeinschaften<br />
auf einmal kennenlernen.<br />
Unbedingt probieren <strong>Das</strong> Restaurant<br />
›Mezyan‹ in Hamra bietet alles,<br />
was Libanesen zum Genießen brauchen:<br />
Arak, Essen und Musik.<br />
Typisch Libanon ›Baddak Shi?‹<br />
Heißt übersetzt so viel wie<br />
›Brauchst du was?‹. Die höfliche<br />
Antwort ist ›Nein, danke‹. Meistens<br />
wird einem trotzdem alles, was man<br />
möglicherweise brauchen könnte,<br />
mitgebracht.<br />
Feuerwerk und Feste feiern gehören schon fast zum libanesischen<br />
Kulturgut. Hier eine vorweihnachtliche Weihnachtsbaumeinweihung.<br />
In unserem Stadtviertel in Hamra, in dem auch die größte Universität<br />
des Landes, die American University Beirut, liegt, gibt es kaum<br />
eine Stunde, in der nicht an der Hauptstraße gesessen und Shisha<br />
geraucht wird. <strong>Das</strong> Ausgehviertel Mar Mikhael wandelt sich vom<br />
frühen Abend an in eine lange Partymeile, die in der ganzen Region<br />
bekannt ist, und auch die reiche Oberschicht kommt in schicken<br />
Cafés und sündhaft teuren Restaurants auf ihre Kosten. Was die<br />
Menschen in Beirut zu verbinden scheint, ist, ihre Stadt trotz aller<br />
<strong>Wi</strong>drigkeiten zu genießen, jeder auf seine Weise.<br />
LAND UND LEUTE<br />
Neben der Beiruter Stadtkultur, die so herausfordernd wie vielfältig<br />
ist, hat das Land auch außerhalb seiner Hauptstadt einiges zu bieten.<br />
Von einer der zwei zentralen Busstationen der Stadt erreichte ich in<br />
wenigen Stunden die südlichste Stadt Sour, mit einem der schönsten<br />
Sandstrände des Landes und in die nördlichste Stadt Tripoli, die<br />
von einer über tausendjährigen Geschichte erzählt. Wer die Stadt<br />
gen Osten verlässt, ist in weniger als einer Stunde in den Bergen –<br />
noch ein Stück weiter tauchen die Ruinen in Baalbek auf.<br />
Die Rolle der Hisbollah, stagnierende politische Zustände und<br />
eine mittel mäßig funktionierende öffentliche Versorgung: Was<br />
es aus dem Libanon hinaus und in die deutschen Medien schafft,<br />
sorgt meist <strong>für</strong> kein gutes Image. Gerade deshalb lautet mein Tipp:<br />
Schau dir das Land selber an. Den bewegten Bildern der politischen<br />
Großwetterlage trotzt das kleine Land nicht nur mit landschaftlicher<br />
Schönheit, sondern auch mit Gastfreundschaft. Touristen<br />
bewegen sich tags wie nachts sicher und können sich auf die Hilfe<br />
der Einheimischen verlassen, die mit ihrem trilingualen Englisch-<br />
Französisch- Arabisch-Mix Kommunikationsprobleme (fast) unmöglich<br />
machen. Ein Studienaufenthalt im Libanon ist ungewöhnlich,<br />
aber er lohnt sich.<br />
#Studis4dkms<br />
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Alle 15 Minuten erhält in Deutschland ein Patient die<br />
Diagnose Blutkrebs. Viele benötigen zum Überleben<br />
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jeder 10. Blutkrebspatient in Deutschland keinen<br />
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WER ZIELE HAT,<br />
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DEINEN PERSÖNLICHEN ZIELEN SCHRITT FÜR SCHRITT<br />
NÄHER KOMMST<br />
Text: Anke Fehring<br />
Ziele zu erreichen, ist nicht immer einfach. Aber fast noch<br />
schwieriger ist, herauszufinden, welche Ziele wir überhaupt<br />
erreichen wollen. Wo will ich unbedingt hin in meinem<br />
Leben? Wo will ich ganz sicher nicht hin? Welche der<br />
vielen möglichen Wege möchte ich gehen?<br />
<strong>Wi</strong>r haben heute so viele Möglichkeiten wie keine Generation<br />
vor uns. Und so fantastisch das ist – diese Freiheit kann<br />
auch manchmal erdrückend sein. Deshalb gebe ich dir hier<br />
Werkzeuge in Form von Fragen und Reflexionen an die<br />
Hand, die dich dabei unterstützen, unter den vielen Möglichkeiten<br />
deinen Weg zu finden und im nächsten Schritt<br />
deine Ziele zu erreichen! Let’s get this party started …<br />
#1 FILTERE DEINE TRÄUME<br />
<strong>Das</strong> Traumhaus, der Traummann, der Traumjob. Viele unserer<br />
Träume bleiben <strong>für</strong> immer Träume. Schade eigentlich!<br />
Denn unsere Träume sagen so viel darüber aus, was uns<br />
glücklich machen könnte. Leider geben wir meistens zu<br />
schnell auf. »Träum weiter!«, sagen wir dann zu uns selbst<br />
und probieren es gar nicht erst. Sei mutig und erlaube dir ab<br />
und zu das (Tag-)Träumen! Die Übung rechts verrät dir, wie<br />
du deine Träume in reale Ziele verwandeln kannst.<br />
#2 FINDE HERAUS, WOFÜR DU BRENNST<br />
Worüber kannst du dich einen ganzen Abend lang unterhalten,<br />
ohne dass dir langweilig wird? Welchen Inhalten<br />
folgst du auf Instagram? Bei welchen Themen fangen deine<br />
Augen an zu strahlen? Lass dich von diesen Themen leiten!<br />
#3 TRENNE DAS WOLLEN VOM SOLLEN<br />
Von klein auf versuchen wir, bestimmte Erwartungen zu<br />
erfüllen. Die der Eltern, der Freunde, der Lehrer, später die<br />
unserer Partner, unserer Kinder und auch die der Gesellschaft.<br />
Deswegen gehen wir oft Wege, von denen wir glauben,<br />
dass wir sie gehen sollen und merken irgendwann, dass<br />
wir sie gar nicht gehen wollen. Achte bei deinen zukünftigen<br />
Entscheidungen darauf, welcher Weg deinen eigenen<br />
Wünschen entspricht und nicht den Erwartungen anderer.<br />
Es ist nicht immer leicht, das auseinanderzuhalten, aber du<br />
kannst es üben!<br />
#4 STÄRKE DEINE STÄRKEN<br />
Deine Stärken einzusetzen, macht Spaß und bringt dich<br />
weiter. Entwickle ein Bewusstsein da<strong>für</strong>, was du besonders<br />
gut kannst – da<strong>für</strong>, was sich leicht, gut und richtig anfühlt.<br />
Schreibe am besten zehn deiner größten Stärken auf und<br />
überlege, wie du sie in deinem Leben einsetzt.<br />
#5 NIMM DEIN SCHICKSAL IN DIE HAND<br />
Leider konzentrieren wir uns schon vor dem Loslaufen<br />
häufig auf den Teil unseres Ziels, den wir nicht beeinflussen<br />
können: »Da muss ich mich doch gar nicht erst bewerben!<br />
Die nehmen mich sowieso nicht.« Ob sich zum Beispiel<br />
ein Unternehmen <strong>für</strong> dich entscheidet oder nicht, kannst du<br />
nur bedingt beeinflussen. Also konzentriere dich auf das,<br />
was du in der Hand hast: beispielsweise deine Bewerbungsunterlagen,<br />
deine inhaltliche Vorbereitung und das Vorstellungsgespräch.<br />
Danach kannst du dich entspannt zurücklehnen<br />
und dem Schicksal seinen Lauf lassen.<br />
#6 NUTZE DEIN ZIELE-TEAM<br />
Ob Fußballer, Manager oder Führungskraft – sie alle haben<br />
ein Team um sich, ohne das sie ihre Ziele niemals erreichen<br />
würden. <strong>Das</strong>selbe gilt <strong>für</strong> dich! Du brauchst Menschen, die<br />
an dich glauben, die dich an der Seitenlinie beraten und dir<br />
auf der Ziellinie zujubeln. Du brauchst Menschen, die auf<br />
dem Weg mit dir lachen, mit dir weinen und dir einen liebevollen<br />
Schubser geben, wenn dir die Puste ausgeht. Finde<br />
dein Ziele-Team und nutze es!<br />
#7 MACHE DEN ERSTEN SCHRITT<br />
Für viele von uns ist der erste Schritt der schwierigste. Zu<br />
viele Ängste plagen uns, zu viele Unsicherheiten stehen im<br />
Weg. Was, wenn ich es nicht schaffe? Was, wenn es anders<br />
wird als in meiner Vorstellung? Was, wenn andere mich<br />
verurteilen? Legitime Fragen. Stelle dir aber bitte auch diese:<br />
Was, wenn ich mein Ziel niemals erreiche, weil ich gar nicht<br />
erst losgegangen bin? Nutze die folgende Selbstcoaching-<br />
Übung, um loszulaufen!<br />
Illustration: vecteezy.com<br />
54 | www.career-center.de – Die Jobbörse <strong>für</strong> Akademiker
STUDIENHILFE<br />
SELBSTCOACHING-ÜBUNG: »LASS DICH<br />
VON DEINEN TRÄUMEN LEITEN!«<br />
Schritt 1: Lege ein Blatt Papier vor dich und beginne,<br />
zu träumen. Schreib auf: Was sind deine<br />
Wünsche, deine Träume? Sehnst du dich nach<br />
einer langen Reise? Liebäugelst du mit einem<br />
neuen Hobby oder träumst du von einem bestimmten<br />
Job? Lass dir Zeit – es kann ein bisschen<br />
dauern, bis sich deine Träume zeigen …<br />
Schritt 2: Wähle aus deiner Liste nun einen<br />
Traum aus, der dir intuitiv am wichtigsten ist.<br />
Zu welchem fühlst du dich spontan am stärksten<br />
hingezogen?<br />
Schritt 3: Überlege dir jetzt, was hinter diesem<br />
Traum oder Wunsch steht. Welche tieferen Bedürfnisse<br />
versuchen hier, an die Oberfläche<br />
zu gelangen? Wenn du von einer langen Reise<br />
träumst, könnte Freiheit ein wichtiges Bedürfnis<br />
sein, das aktuell nicht genügend Platz in deinem<br />
Leben hat. Wenn du sehnsüchtig daran denkst,<br />
ein Instrument zu lernen, hast du vielleicht das<br />
Bedürfnis nach mehr Kreativität? Oder leidest<br />
du unter Bore-out und brauchst dringend eine<br />
neue Herausforderung? Welche tieferen Bedürfnisse<br />
stecken hinter deinem Traum?<br />
Schritt 4: Du musst deinen Traum nicht sofort<br />
zu hundert Prozent umsetzen, um ein erfüllteres<br />
Leben zu leben. Sorge als erstes da<strong>für</strong>,<br />
dass die Bedürfnisse hinter deinem Traum<br />
Platz in deinem Alltag bekommen. Plane zum<br />
Beispiel kurze Zeiträume alleine ein – ohne<br />
Arbeit, ohne Stress, ohne Smartphone (Freiheit).<br />
Mache einen Malkurs, schreibe Tagebuch,<br />
streiche die Wände deiner Wohnung neu<br />
an (Kreativität) oder buche einen Online-Kurs<br />
(Herausforderung).<br />
Schritt 5: Werde verbindlich! Mit welchem ersten<br />
kleinen Schritt wirst du deinem Traum und<br />
den Bedürfnissen dahinter mehr Platz in deinem<br />
Alltag geben? Wann gehst du diesen ersten<br />
Schritt? Wem aus deinem Ziele-Team berichtest<br />
du davon? Letzteres steigert die Verbindlichkeit<br />
und deine Motivation.<br />
Mit diesem ersten Schritt nimmst du deine Ziele<br />
selbst in die Hand und machst dich auf deinen<br />
Weg. Get this party started!<br />
Anke Fehring ist Persönlichkeits-<br />
Coach, Dozentin und Autorin. Mit<br />
ihrem sechswöchigen Coaching-<br />
Programm ›MY WAY‹ unterstützt sie<br />
Abiturienten und Studierende dabei,<br />
ihren Weg zu finden und zu gehen.<br />
Bundesweit führt sie Workshops<br />
<strong>für</strong> Unternehmen, Universitäten<br />
und Stiftungen durch. Ihr erstes<br />
Selbstcoaching-Buch ›Wer Ziele hat,<br />
kommt an‹ (GABAL; 24,90 Euro) führt<br />
die Leser in 24 Übungen zu ihren<br />
Zielen. Mehr Informationen findest du<br />
hier: www.ankefehring.com<br />
Satte<br />
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LEBEN<br />
HÖREN<br />
Ins Leben startet heute <strong>für</strong><br />
dich Viktoria. Sie freut sich<br />
schon auf die erste Grillparty<br />
mit Familie und Freunden.<br />
DER BEFRAGTEN DEUTSCHEN WÜRDEN IN<br />
IHRER FREIZEIT GERNE HÄUFIGER EINEN<br />
TAGESAUSFLUG MACHEN.<br />
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LIEBEN WIR GERADE<br />
STICKER ON MY SUITCASE<br />
So heißt das Album von Alle Farben, das Mitte<br />
Juni <strong>2019</strong> erscheint. <strong>Wi</strong>e immer dürfen wir uns<br />
auf coole Beats und heiße Sounds freuen. Gute<br />
Laune ist vorprogrammiert.<br />
SEHEN<br />
PLÖTZLICH PAPA<br />
Bootfahren und Partys:<br />
Samuel genießt sein Single-Leben.<br />
Eines Tages<br />
drückt ihm eine seiner<br />
Verflossenen ein Baby in<br />
den Arm und verschwindet.<br />
Die scheinbar vorhersehbare<br />
Geschichte<br />
nimmt eine überraschende<br />
Wendung. Amüsant, herzzerreißend<br />
und absolut sehenswert.<br />
LESEN<br />
FRÜHSTÜCK MIT<br />
ELEFANTEN<br />
Atemberaubende Begegnungen<br />
mit wilden Tieren,<br />
Barfußlaufen durch<br />
die Savanne und lange<br />
Nächte unterm Sternenhimmel<br />
verbringen<br />
– Gesa Neitzel will sich<br />
einen Herzenswunsch<br />
erfüllen: Safari-Rangerin<br />
in Afrika werden. In ihrem Buch nimmt sie den<br />
Leser mit auf ihre Reise, die sie von Berlin in<br />
den afrikanischen Busch führt. Eine fesselnde<br />
Schilderung ihrer Erfahrungen – authentisch<br />
und sympathisch geschrieben.<br />
<strong>audimax</strong><br />
green life<br />
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Die ökologische Kühlbox aus 100 Prozent recyclingfähigen<br />
Materialien ist die perfekte Alternative<br />
zur umweltschädlichen Styroporbox:<br />
Sie verspricht, Getränke und Lebensmittel vier<br />
Tage lang kühl zu halten – ohne Strom oder andere<br />
Hilfsmittel! Mehr Infos: www.easy2cool.de<br />
MIT NATALY DIE WELT ERKUNDEN<br />
Von San Francisco bis Singapur: @muradosman<br />
und seine Frau Nataly nehmen dich unter dem<br />
#Followmeto mit auf ihre Reise rund um den Globus.<br />
<strong>Das</strong> Fotoprojekt des Paars wurde mehr<br />
oder weniger durch einen Zufall ins Leben gerufen:<br />
In Barcelona zog Nataly ihren Murad an<br />
der Hand. Er drückte im richtigen Moment den<br />
Auslöser – so entstand die erste händchenhaltende<br />
Pose. Mittlerweile haben die beiden Bilder<br />
von fast überall auf der Welt in der Pose geschossen.<br />
Atemberaubend!<br />
Viktorias<br />
Airbnb-Tipp<br />
NATUR PUR<br />
Wandern oder Reiten gehen und im Einklang mit der Natur leben. Wer mal eine Auszeit vom rasanten<br />
Alltagsleben braucht, ist in dieser Hirtenhütte mitten in den Cotswolds in England genau richtig.<br />
Fernab der Zivilisation heißt es <strong>für</strong> umgerechnet etwa 73 Euro pro Nacht: abschalten, loslassen und<br />
einfach nur in den Tag hineinleben.<br />
Fotos: B1 Recordings (Sony Music), Tobis Film GmbH & Co. KG, Ullstein Buchverlage GmbH, easy2cool GmbH, Instagram, Airbnb, <strong>audimax</strong> MEDIEN | Quelle: Freizeit Monitor 2018<br />
56 | www.career-center.de – Die Jobbörse <strong>für</strong> Akademiker
MUSIK & FESTIVAL<br />
DIE FESTIVALSAISON IST EINGELÄUTET!<br />
WIR ZEIGEN DIR MUSIKEVENTS FÜR JEDEN GESCHMACK, PRAKTISCHE GADGETS FÜRS<br />
FESTIVAL – UND PHILOSOPHIEREN ÜBER ENTSPANNTE FEIERALTERNATIVEN<br />
Text: Kirsten <strong>Wi</strong>rsching<br />
Quellen: mymolo.de, strongg.com, hawaii.com | Fotos: Asif Aman, pixabay | Illustration: Jag_cz/fotolia.com<br />
Turbulente Schlammpackungen<br />
Nach Südkorea fliegen, nur um sich im<br />
Schlamm zu wälzen? Klingt <strong>für</strong> Festivalwütige<br />
gar nicht so doof, denn hier findet jedes<br />
Jahr im Juli das legendäre Schlammfest statt.<br />
Boryeong, ein Dorf 200 Kilometer südlich<br />
von Seoul, lädt seit 1998 zu einer munteren<br />
Schlammschlacht ein. Ursprünglich wurde<br />
das Event aus Werbezwecken <strong>für</strong> Kosmetik<br />
ins Leben gerufen: Der Boryeonger Wattenmeerschlamm<br />
gilt nämlich als reich an natürlichen<br />
Mineralien und wird zur Herstellung<br />
von Schönheitsprodukten verwendet. Zwei<br />
Wochen lang suhlen sich die Festivalgänger<br />
im Schlammbecken, beim Schlammrutschen<br />
und beim Schlammski.<br />
Wer wohnt in ner Ananas ganz tief im Meer?<br />
Seit 31 Jahren bietet das Underwater Music<br />
Festival im Korallenriff der Florida Keys einen<br />
Wettbewerb der besonderen Art. Die Teilnehmer<br />
tragen selbstgebastelte Kostüme und<br />
spielen als Meerjungfrauen, Haifische & Co.<br />
Unterwasserinstrumente, um Preise zu gewinnen.<br />
Dabei spielt ein lokaler Radiosender<br />
über Lautsprecher, die unter Booten über dem<br />
Riff befestigt sind, Musik. Damit soll auf ökologische<br />
Nachhaltigkeit und verantwortungsbewusstes<br />
Tauchen aufmerksam gemacht<br />
werden.<br />
Total tomatig<br />
Ob dieses Fest sich eher <strong>für</strong> Tomatenhasser<br />
oder -fanatiker eignet, ist nicht ganz<br />
klar – ebenso wie der Ursprung dieser Tradition.<br />
Jedenfalls geht es bei ›La Tomatina‹<br />
um 125.000 Kilogramm überreife Tomaten,<br />
die in der spanischen Region Valencia,<br />
genauer auf dem Plaza del Pueblo, in einer<br />
wilden Schlacht umher geworfen werden.<br />
Eine Stunde lang toben sich Menschen jeden<br />
Alters und aus unterschiedlichsten<br />
Ländern aus, wobei sich alle daran halten<br />
müssen, die Tomaten vor dem Werfen zu<br />
zerdrücken. Ein harmloses, aber saftiges<br />
Spektakel!<br />
Brötchen des Glücks<br />
Wer auf ausgedehnte Frühstücke steht, kann<br />
die Jagd nach dem tollsten Brötchen wohl<br />
nachvollziehen: In Hongkong erklimmen<br />
junge Männer Brötchentürme, um das ›Spitzenbrötchen‹<br />
und damit symbolisch ihr Glück<br />
zu ergattern. <strong>Das</strong> jährliche Festival findet am<br />
Geburtstag von Buddha statt. Kwok Kam Kee,<br />
der Veranstalter des Spektakels, produziert<br />
da<strong>für</strong> mehr als 60.000 Brötchen, die an 18 Meter<br />
hohen Bambustürmen angebracht werden.<br />
Candles in the Sea<br />
Ein romantisches Festival mit einem traurigen<br />
Hintergrund ist das Laternenfest auf Hawaii.<br />
Hier versammeln sich jährlich bis zu<br />
40.000 Menschen an den Ufern der Insel und<br />
schicken tausende von schwimmenden Laternen<br />
in Richtung Meer. Was toll anzusehen ist,<br />
ist vor allem eine Geste zur Erinnerung an verstorbene<br />
Angehörige.<br />
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RUBRIK MUSIK & FESTIVAL<br />
DIESMAL: REDAKTEURIN KIRSTEN PLÄDIERT<br />
FÜR RUHIGE FEIER-ALTERNATIVEN<br />
17 Uhr: Haustür zu, raus aus den<br />
engen Jeans, rein in die Jogginghose<br />
– Feierabend-Modus ein!<br />
Was wahrscheinlich die Mehrheit<br />
der Schreibtischhocker und<br />
vorlesungsgebeutelten Studenten<br />
Deutschlands nach einem harten<br />
Arbeitstag als entspannend empfindet,<br />
könnte doch eigentlich<br />
auch mal am Wochenende etabliert<br />
werden. Im Grunde habe ich<br />
noch nie verstanden, wie Feierwütige<br />
jeden Samstagabend die<br />
Energie <strong>für</strong> stundenlanges Outfit<br />
zusammenstellen, Schminken<br />
und Aufhübschen als Vorbereitung<br />
auf einen teuren Clubbesuch<br />
aufbringen können. Auch ein übler<br />
Trend: Niemals aufhören wollende<br />
Runden an Pfeffishots. Welches<br />
Genie hat bitte Alkohol mit<br />
Mundspülunggeschmack erfunden?<br />
Da lob ich mir doch ein gediegenes<br />
Glas Weißwein daheim mit<br />
den besten Freunden. Aber mal<br />
vom Pfeffi abgesehen: Diese ›klassische‹<br />
Art des Feierns wird doch<br />
irgendwann langweilig!<br />
Ich habe da Alternativvorschläge!<br />
<strong>Wi</strong>e wär's zum Beispiel mit einer<br />
Schnitzelparty? Fritteuse auf<br />
den Balkon, dann stinkt es nicht<br />
in der Wohnung – und dann einfach<br />
alles frittieren, was du findest.<br />
Schon mal ausgebackene Zucchini<br />
probiert? Oder wie wäre es damit:<br />
Mobilisiere all dein eingerostetes<br />
Können aus dem Tanzkurs deiner<br />
Schulzeit und geh mit deinem oder<br />
deiner Liebsten eine Runde die<br />
Hüfte schwingen. Diesmal nicht in<br />
einem Club zwischen verschwitzten<br />
Schnapsnasen, sondern gepflegt<br />
in einer Tanzschule deiner<br />
Stadt. Standard- und Latein-Tanzpartys<br />
werden wöchentlich angeboten<br />
und bringen sogar noch eine<br />
sportliche Komponente ins Spiel.<br />
Übrigens auch ein toller Nebeneffekt<br />
des Partyverzichts: Du sparst<br />
dir richtig viel Geld. Eintrittsund<br />
Getränkepreise läppern sich<br />
nämlich. Spare ein bisschen und<br />
plane zum Beispiel einen Wochenendtrip<br />
mit den besten Freunden.<br />
Ich bin sicher: So sammelst<br />
du mehr wertvolle Erlebnisse, als<br />
wenn du jeden Samstag Geld <strong>für</strong><br />
Zahnpastaschnaps und einen Gehörschaden<br />
durch zu laute Clubmusik<br />
ausgibst.<br />
DU SIEHST DAS GANZ<br />
ANDERS ALS KIRSTEN?<br />
Dann antworte ihr!<br />
Mail an wirsching@<strong>audimax</strong>.de.<br />
Die<br />
Kolumne<br />
… ODER DIE IKEA-TASCHE ODER EINFACH DEN KOFFERRAUM – DEINE PACKLISTE<br />
FÜR DAS ULTIMATIVE FESTIVALWOCHENENDE<br />
Text: Kirsten <strong>Wi</strong>rsching | Illustrationen: Jag_cz/fotolia.com, vecteezy.com, <strong>audimax</strong>-MEDIEN<br />
58 | www.career-center.de – Die Jobbörse <strong>für</strong> Akademiker
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20 JAHRE PiCK UP!<br />
EINFACH MAL ABFEIERN<br />
ZWEI JAHRZEHNTE, ABER KEIN BISSCHEN LEISE. DIE PiCK UP!-FAMILY FEIERT<br />
RUNDEN GEBURTSTAG<br />
Schön knackig sind sie natürlich geblieben, haben sich aber aus gegebenem<br />
Anlass richtig schick in Schale geschmissen, ein Spendierfass<br />
aufgemacht und obendrein auch noch einen köstlichen Ehrengast<br />
aus tropischen Gefilden eingeflogen. So kann die große Party<br />
starten!<br />
<strong>Wi</strong>e schnell doch die Zeit vergeht: Eben noch in den Kinderschuhen,<br />
schmeißt sich die PiCK UP!-Truppe nun in ein einmaliges Partyoutfit.<br />
Erstmals präsentieren sich die Sorten CHOCO, CHOCO & MILK,<br />
BLACK'N WHITE und TRIPLE CHOC ohne ihr bekanntes Logo, sondern<br />
reißen stattdessen individuelle Sprüche auf der Verpackung:<br />
›GÖNN DIR!‹, heißt es da, ›SUPER NICE!‹ oder ›PARTY HARD!‹. Die<br />
nehmen wir doch gern beim Wort!<br />
EINE KNACKIGE PARTY<br />
In bewährter PiCK UP!-Manier geht es bei dieser Party nämlich ausgesprochen<br />
knackig zur Sache. Ob weiße oder dunkle, knackige<br />
Schokolade zwischen hellem oder dunklem Knusper-Keks, ob pur,<br />
mit vollmundiger Karamell- oder zarter Milchcreme-Füllung – in<br />
Sachen Genuss kommt kein Partygast zu kurz. Im Gegenteil: Anlässlich<br />
des großen Jubiläums feiert die Limited Edition PiCK UP! Cocos<br />
mit tropischer Kokoscremefüllung zwischen köstlichen Vollmilchund<br />
Keksschichten als limitierte Partyversion mit. Während die<br />
klassischen fünf PiCK UP!-Sorten im individuellen Fünfer-Party-<br />
Pack oder einzeln ihren großen Auftritt feiern, treten CHOCO,<br />
CHOCO & MILK, BLACK'N WHITE und TRIPLE CHOC auch geschwisterlich<br />
vereint in der PiCK UP! minis Mix Box auf und liefern<br />
nicht nur <strong>für</strong> jeden Geschmack den passenden Knusperspaß, sondern<br />
teilen auch ordentlich aus.<br />
CODES EINLÖSEN & GEWINNEN<br />
Glückscodes verstecken sich auf jeder Aktionspackung – einfach<br />
einlösen und einen von über 2.200 fetten Preisen absahnen! <strong>Wi</strong>e<br />
wäre es etwa mit 2.000 Euro <strong>für</strong> die eigene Geburtstagsparty? Einem<br />
Geburtstagsset samt hochwertiger PiCK UP! Fujifilm instax<br />
mini Kamera? Oder einem PiCK UP! Blue tooth Lautsprecher? Dem<br />
steht mit dem PiCK UP!-Partysortiment nichts mehr im Weg – also<br />
#einfachmalabfeiern.<br />
GEWINNSPIEL<br />
Mach mit und gewinne die passende<br />
Ausrüstung <strong>für</strong> deine ultimative PiCK<br />
UP!-Party!<br />
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jeweils ein PiCK UP!-Geburtstagsriegelpaket<br />
im Wert von<br />
je 20 Euro.<br />
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Fotos: PiCK UP!<br />
www.career-center.de – Die Jobbörse <strong>für</strong> Akademiker | 59
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Musikfans sollten sich gut anschnallen:<br />
Vom 21. bis 23. Juni <strong>2019</strong> bringt die Kult-<br />
Reifenmarke Firestone ein Lineup vom<br />
Feinsten auf das Southside Festival. Top-<br />
Acts wie Foo Fighters, Mumford & Sons,<br />
Die Toten Hosen und Macklemore heizen<br />
den Festivalgängern ein. Lust bekommen?<br />
Als Sponsor des Southside verlost Firestone<br />
zwei Tickets inklusive Camping!<br />
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HELLWACH DURCH DIE NACHT<br />
Du würdest am liebsten deine geliebte Kaffeemaschine<br />
mit auf den Zeltplatz schleppen?<br />
Für Espressojunkies gibt es eine – im<br />
wahrsten Sinne des Wortes – leichtere<br />
Lösung! Mit einem Gewicht von nur 360<br />
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INSTANT BARFEELING<br />
Hier wird nicht nur die Stimmung angeheizt:<br />
Der bernstein-goldene Likör ›Fireball‹<br />
sorgt <strong>für</strong> wohlige Wärme und einen<br />
scharf-kräftigen, langanhaltenden<br />
Nachklang. Von den USA als ›Most Often<br />
Consumed Liquor‹ gekrönt, eröffnet<br />
er Geschmacksnoten von Zimt, Pinie und<br />
Vanille. An heißen Festivaltagen vor allem<br />
als gekühlter Shot ein Genuss!<br />
Fireball | facebook.com/FireballDeutschland | 16,99 €<br />
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SAFE SMARTPHONE<br />
Keep your hands free: zum Trinken, Tanzen<br />
und Luft zufächeln. Für den Schnappschuss,<br />
die kurze WhatsApp oder das Erinnerungsvideo<br />
zwischendurch baumelt<br />
dein Handy nämlich um deinen Hals, und<br />
das in einer extra robusten Silikonhülle.<br />
Nie wieder Spiderman-App!<br />
Handykette | etsy.com | 24,99 €<br />
LEAVE A LIGHT ON<br />
Sieht blöd aus? Stimmt, ist aber saupraktisch!<br />
Nach dem letzten Act benebelt durch<br />
das Zeltlabyrinth irren, den Eingang zum<br />
eigenen Schlafsack wiederfinden und sich<br />
auf der Campingtoilette orientieren sind<br />
Herausforderungen, die dir diese Stirnlampe<br />
erheblich erleichtert – mit drei<br />
Helligkeitsstufen und einer maximalen<br />
Leuchtdauer von 80 Stunden.<br />
Stirnlampe | bergfreunde.de | 17,96 €<br />
JAMES BOND-STYLE<br />
Egal, ob du ein Multitool brauchst oder<br />
einfach nur cool aussehen willst: Der<br />
Schlüssel-Upgrader ist der Miniproblemlöser<br />
schlechthin. <strong>Das</strong> kleine, feine Multi-<br />
Werkzeug einfach über einen Schlüssel<br />
spannen und bei Bedarf nutzen. Und zwar<br />
als Schraubendreher, Nagelfeile, Pinzette,<br />
Flaschenöffner oder Drahtschneider!<br />
Schlüssel-Upgrader | radbag.de | 5,95 €<br />
Text: Kirsten <strong>Wi</strong>rsching | Fotos: Hersteller<br />
60 | www.career-center.de – Die Jobbörse <strong>für</strong> Akademiker
RUBRIK<br />
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Stundenlang tanzen, die Sonne genießen<br />
und sich einfach frei fühlen – mit dem<br />
neuen Damenduft FEELS LIKE SUMMER<br />
von s.Oliver wird dein Festivalsommer zur<br />
schönsten Zeit des Jahres. Zum luftigen<br />
Outfit passt dieser leichte, sommerliche<br />
Duft mit subtiler Frische von Apfel, Melone<br />
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der klappbare Festivalgrill in Werkzeugkasten-Optik<br />
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Grillkohle rein und mit Steak, Würstchen<br />
& Co bestücken – schon ist die gemütliche<br />
Chill-Lounge parat. <strong>Das</strong> ausgeklappte Ablagefach<br />
bietet übrigens auch Platz <strong>für</strong> leckere<br />
Grillsoßen.<br />
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SCHONENDER KLANGGENUSS<br />
Klar, Festivals leben von lauten Beats und<br />
mitreißenden Bässen. Aber mal ehrlich:<br />
Deine Ohren sind die extreme Geräuschbelastung<br />
nicht gewohnt. Da freuen sie<br />
sich mit Sicherheit über ›Vibes‹: Durch modernste<br />
Filtertechnik werden schädigende<br />
Dezibelwerte gesenkt, ohne die Tonqualität<br />
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EINPACKEN UND LOSFEIERN<br />
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dem Festival: In die 42 Liter (Trink)volumen<br />
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benötigst. Und solltest du dich nach dem<br />
Event in die Berge verirren, erfüllt der<br />
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solltest du auf deinem Festival parat haben.<br />
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Platz und klauen dir gleichzeitig keinen<br />
in der Hosentasche.<br />
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DON'T WORRY, BE HAPPY<br />
Ihr braucht etwas Zweisamkeit abseits der<br />
rockenden Menschenmenge? Auch <strong>für</strong><br />
verliebte Festivalcamper gilt: Safety first!<br />
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KLEIN, ABER ROCKIG<br />
Hip Hop, Indie und Rock in familiärer Atmosphäre bietet<br />
das Kosmonaut Festival – eine entspannte, kleine Alternative<br />
zum Giganten Rock am Ring. Die Band Kraftklub rief das<br />
Freiluftevent 2013 ins Leben – seitdem strömen jährlich<br />
mehr Besucher an die Ufer des Stausees Oberrabenstein<br />
in Chemnitz, an dem die Musik spielt. <strong>Das</strong> diesjährige Lineup<br />
wird von Künstlern wie Bosse, Von Wegen Lisbeth<br />
und Amilli angeführt. <strong>Das</strong> Beste: Obwohl sich das Festival<br />
immer größerer Beliebtheit erfreut, bleibt es mit Ticketpreisen<br />
ab 18 Euro noch sehr geldbeutelschonend. Außerdem<br />
hast du hier die Möglichkeit, feinste Livemusik ohne riesige<br />
Menschenmengen zu genießen.<br />
<strong>Das</strong> DOCK INN ist Deutschlands erstes Hostel aus upgecycelten<br />
Überseecontainern, die auf ein erfülltes Leben auf den Weltmeeren<br />
zurückblicken. 64 Zimmer in Containern machen Designfans<br />
und Backpacker gleichermaßen glücklich. Eine Unterkunft,<br />
die alles <strong>Wi</strong>chtige an Bord hat und dabei immer schön lässig bleibt.<br />
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bis zu acht Personen im Acht-Bett-Dorm mit Frühstücksbuffet und<br />
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EIN ABSOLUTER KLASSIKER<br />
Man nehme ein paar musikbegeisterte Freunde,<br />
einen prall gefüllten Picknickkorb, eine kuschelige<br />
Decke und ein paar Teelichter – schon<br />
bist du <strong>für</strong> das Klassik Open Air im Nürnberger<br />
Luitpoldhain gerüstet. Die örtliche Staatsphilharmonie<br />
und die Nürnberger Symphoniker<br />
entführen die Zuhörer in fantasievolle Klangwelten<br />
und spielen klassische Stücke von Bach<br />
über Beethoven bis hin zu Mozart. Abgerundet<br />
wird das Kulturerlebnis Anfang August durch<br />
ein funkelndes Feuerwerk.<br />
UMFRAGE<br />
WIR WOLLTEN WISSEN:<br />
AUF WELCHES FESTIVAL GEHT IHR DIESES JAHR?<br />
»<br />
»<strong>Wi</strong>r gehen aufs Klangtherapiefestival nach<br />
Plankenfels. <strong>Das</strong> findet jeden August in einem<br />
Maisfeld statt, manchmal ist es etwas<br />
matschig aber meistens einfach nur heiß.<br />
Die Stimmung ist jedenfalls immer super!«<br />
Alina und Jasmin (beide 27)<br />
»Festivals sind wie Kurzurlaube: Drei Tage<br />
lang einfach alles vergessen, abfeiern und<br />
gute Bands live sehen. Normalerweise gehe<br />
»<br />
ich zu Rock im Park, dieses Jahr ist das<br />
Lineup aber nicht so gut.«<br />
Stefano (22)<br />
»<br />
»<strong>Wi</strong>r haben nicht so das Bedürfnis, auf Festivals<br />
zu gehen. Da gefallen uns einzelne,<br />
übers Jahr verteilte Konzerte besser. <strong>Das</strong><br />
kostet auch nicht so viel auf einen Schlag.<br />
200 Euro <strong>für</strong> Rock im Park ist schon viel, das<br />
können wir uns als Studenten nicht einfach<br />
so leisten.«<br />
Bine (29), Judith (21) und Nadine (21)<br />
BUFFALO SOLDIER<br />
Entspannte Beats, wippende Dreadlocks und internationale<br />
Gigs: <strong>Das</strong> Summerjam-Festival, europaweit eines der<br />
größten seiner Art, ist dieses Jahr etwas Besonderes. Denn<br />
im November 2018 hat die UNESCO Reggae-Musik als<br />
›Immaterielles Kulturerbe der Menschheit‹ anerkannt.<br />
Eine besondere Ehrung <strong>für</strong> alle Reggae-Musiker – auch<br />
<strong>für</strong> Max Herre, Mono & Nikitaman, Jimmy Cliff und viele<br />
mehr, die im Juli am Fühlinger See in Köln um die Wette<br />
jammen.<br />
I LIKE TO – MOVE IT!<br />
Musik ist was Tolles – aber unkoordiniert vor<br />
der Bühne herumhüpfen oder müde vom Zelt<br />
aus lauschen? Wer schon bei der Vorstellung<br />
unruhige Füße kriegt und lieber ordentlich das<br />
Tanzbein schwingen will, ist beim Euro Dance Festival<br />
im Europapark Rust gut aufgehoben. <strong>Das</strong><br />
größte Tanzfestival Europas findet jährlich im<br />
Frühjahr statt und bietet mit 600 Tanzworkshops<br />
eine gigantische Auswahl an Kursen und<br />
Tanzstilen – darunter Standard, Latein, West<br />
Coast Swing, Salsa und Tango Argentino. Neben<br />
Kursen und spektakulären Tanzshows<br />
sind die Tanzflächen abends frei <strong>für</strong>s Üben der<br />
tagsüber gelernten Choreographien. Dancing<br />
Queens und Kings sind hier also goldrichtig!<br />
Text: Kirsten <strong>Wi</strong>rsching | Illustrationen: Jag_cz/fotolia.com, vecteezy.com, <strong>audimax</strong> MEDIEN<br />
62 | www.career-center.de – Die Jobbörse <strong>für</strong> Akademiker
EUROPAWAHL <strong>2019</strong><br />
GEH WÄHLEN,<br />
EUROPA<br />
KOMPAKT FÜR DICH: DIE WICHTIGSTEN FAKTEN<br />
ZUR EUROPAWAHL <strong>2019</strong><br />
WIE FUNKTIONIERT DIE EUROPAWAHL?<br />
Vor der Wahl sucht jede Partei Politiker aus den eigenen Reihen aus, die sie gerne ins Europäische<br />
Parlament schicken würde. Je höher der Stimmenanteil <strong>für</strong> die Partei, desto<br />
mehr Abgeordnete von ihrer Liste bekommen einen Sitz im Europäischen Parlament.<br />
Von insgesamt 751 Abgeordneten sind 96 aus Deutschland. Damit die kleinen Länder<br />
wie zum Beispiel Luxemburg und Belgien nicht permanent überstimmt werden, bekommen<br />
sie pro Stimme mehr Abgeordnete als große Länder wie Deutschland.<br />
WER WILL WAS?<br />
Deutschlands führende Parteien CDU/CSU –<br />
die diesmal übrigens erstmals ein gemeinsames<br />
Programm aufgestellt haben – und SPD sind<br />
sich zumindest im Titel ihrer Wahlprogramme<br />
einig: Ein starkes Europa ist das Ziel. Während<br />
die CDU/CSU als zentralen Punkt die Gestaltung<br />
Europas und dessen Rolle in der Welt<br />
behandelt, will die SPD den sozialen Zusammenhalt<br />
stärken, beispielsweise durch einen europäischen<br />
Mindestlohn, ein Programm gegen<br />
Kinderarmut und Jobgarantien <strong>für</strong> Jugendliche.<br />
Die Grünen wollen mit ihrem Wahlprogramm<br />
Europas Versprechen in Bezug auf Umwelt, Demokratie<br />
und Gemeinschaft erneuern. Außerdem<br />
sprechen sie sich klar gegen den Nationalismus<br />
aus. Soziale Gerechtigkeit und Frieden<br />
stehen <strong>für</strong> die Linke ganz oben auf der Agenda.<br />
Die FDP sieht die EU trotz ihrer Freiheiten und<br />
Frieden in der Krise und will auf europäischer<br />
Ebene daran arbeiten, Europas Chancen wieder<br />
mehr zu nutzen.<br />
WAS PASSIERT NACH DER WAHL?<br />
Wenn bei der Wahl eines der Wahlgesetze verletzt<br />
wurde, können noch zwei Monate lang<br />
Einspruch erhoben und gegebenenfalls Neuwahlen<br />
bewirkt werden. Falls alles korrekt ablief,<br />
treffen sich die gewählten Abgeordneten<br />
im Parlament und beginnen ihre Arbeit. Parteien<br />
verschiedener Länder, die ähnliche Ziele<br />
verfolgen, schließen sich zu Fraktionen zusammen<br />
und können so gemeinsame Ideen besser<br />
durchsetzen. Diese Fraktionen heißen dann etwas<br />
anders, als die Parteien in Deutschland genannt<br />
werden: Die CDU gehört beispielsweise<br />
zur ›Fraktion der Europäischen Volkspartei‹<br />
und die SPD zur ›Fraktion der Progressiven Allianz<br />
der Sozialisten & Demokraten im Europäischen<br />
Parlament‹.<br />
WARUM IST DIE EUROPAWAHL WICHTIG?<br />
Eine beliebte Ausrede, nicht zur Wahl zu gehen,<br />
ist: »<strong>Das</strong> betrifft mich ja eh nicht direkt.« <strong>Das</strong><br />
Europäische Parlament scheint <strong>für</strong> viele ganz<br />
weit weg zu sein. Dabei wirkt sich der Einfluss<br />
der EU häufig auf unseren Alltag aus: Der Euro,<br />
günstigere Flüge und abgeschaffte Grenzkontrollen<br />
zwischen den EU-Staaten sind Beispiele,<br />
die jeden Europäer betreffen. Der Einfluss des<br />
Europäischen Parlaments auf jeden einzelnen<br />
Europäer ist also größer, als viele Bürger denken<br />
– und nur wer wählt, kann mitentscheiden,<br />
wer unsere Gesetze macht. Plus: Wer ausschließen<br />
möchte, dass rechte Parteien dank<br />
Abschaffung der Drei-Prozent-Grenze Sitze im<br />
Parlament bekommen, sollte mit seiner Stimme<br />
dagegenwirken.<br />
Text: Alicia Reimann | Illustrationen: vecteezy.com<br />
WER HAT DIE NASE VORN?<br />
Laut einer Umfrage der Forschungsgruppe Wahlen vom 12. April liegen CDU und CSU mit 32 Prozent<br />
am höchsten im Kurs der Wählerschaft. Die SPD liegt mit 18 Prozent knapp hinter den Grünen<br />
mit 19 Prozent – das macht bei den Grünen ein Plus von neun Prozent im Vergleich zu 2014 aus,<br />
bei der SPD ein Minus von ebenfalls neun Prozent. AfD und FDP bewegen sich mit zehn und sieben<br />
Prozent im unteren Mittelfeld vor der Linken, die in der Rangliste der gängigen Parteien mit sechs<br />
Prozent hinten liegt.<br />
www.career-center.de – Die Jobbörse <strong>für</strong> Akademiker | 63
SOUVERÄN STUDIEREN. BESSER ARBEITEN.<br />
DAS ABITURIENTENMAGAZIN<br />
HAPPY HIRNING<br />
ZWEIMAL BRAINTRAINING FÜR DICH<br />
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11<br />
12 13<br />
14<br />
6<br />
3<br />
15 16<br />
17 18 19 20<br />
GEWINN-<br />
SPIEL<br />
21 22 23<br />
27<br />
31 32 33<br />
37<br />
5<br />
TRAIN YOUR BRAIN<br />
4<br />
1 2 3 4 5 6 7<br />
7<br />
24 25 26<br />
28 29 30<br />
1<br />
34 35 36<br />
Waagerecht 1 Hat meistens vier Füße und Zeug drauf 4 Wenn diese Inselgruppe Touristen anzieht, so keine<br />
Sonnenanbeter 12 Schnittiger Grund <strong>für</strong> Anämie 14 Begrenzt auf 1.000 Meilen 23 senkr. 15 Dient dem Taktiker,<br />
der in kleinen Etappen denkt 16 Haushaltsübliche Beschäftigung etwa zur Maienzeit 17 »So geht die Sonne wieder<br />
auf«, ließ uns Udo J. wissen 19 Herkunft des Kuchens, <strong>für</strong> den man buchstäblich entflammen kann 21 Werden<br />
bei Aufbruch gelöst 24 Kann Stammvater oder –mutter sein 26 Fast eine 8, der Ausdruck des Erstaunens 27<br />
Passt cineastisch zum Blick des Flics 28 Weltrekordhauptstadt, jedenfalls seit dem Papstbesuch neulich 30 Laut<br />
der Skepsis? Kennzeichnet aus Bremer Sicht Flussaufwärtige 31 Er muss sich bspw. vor Dingos in Acht nehmen<br />
36 Wohin wird Seemannsschweiß geweht? 37 Ihr Dogma lautet Verzicht 38 Von allen onomatopoetischen Begriffen<br />
der wohl bekannteste<br />
Senkrecht 1 Zeichnet sich durch ein hohes Schiff aus 2 Dort ist nicht alles Käse, aber viel 3 Sie ist, schlagerartig,<br />
so eine Art Wahrheitsserum 4 Grüner Teil der Palmenherzen 5 Mit Fachkenntnissen haben sie nichts am Hut<br />
6 Die passende Person zu Schneefall 7 Steht <strong>für</strong> Brauch, nicht Gebrauchtes 8 Wer ihm und seinesgleichen zum<br />
Verhängnis wurde? Kein Geringerer als Zeus 9 Gebirgsvorsatz aus dem Scherzartikelsortiment 10 Zeichnet Erfolgreiche<br />
aus, die nicht unbedingt Talent haben müssen 11 Sie kann verweigert werden, ballistisch zählt sie zum A<br />
und O 13 Erlaubt Fernsicht im östlichen Niedersachsen 16 <strong>Wi</strong>e eben, jedoch nicht temporal 18 Beklagten musikalisch<br />
den Verlust ihres Glaubens 20 Genscherheimatpassiererin 22 Vor seinen Waffen <strong>für</strong>chtet sich niemand – im<br />
Gegenteil 23 Erscheint staatlich im Spiegelbild der Karikaturen 25 Wo fühlte sich Faust menschlich? 29 Kurzversion<br />
des letzten Zeugnisses 32 Erstes Wort bei mancher nachbarlichen Zeitungslektüre 33 Wenn Sie sich mit Genesis<br />
auskennen, dann eventuell durch dieses Werk (Abk.) 34 Lang ist es her, dass das noch auf Briefen zu lesen<br />
war 35 Hier wird Pälzisch geschwetzt (Abk.)<br />
Der Frachter ›Kleine Prinzessin‹ liegt im Hamburger Hafen. Der<br />
Matrose Hein streicht das Schiff. Seine Strickleiter reicht bis<br />
10 cm über das Wasser, die Sprossen sind je 25 cm voneinander<br />
entfernt. Hein steht auf der untersten Sprosse, als die Flut<br />
kommt. Der Wasserspiegel steigt um 65 cm. <strong>Wi</strong>e viele Sprossen<br />
muss er höher steigen, damit er keine nassen Füße bekommt?<br />
Hein muss keine Stufe hochsteigen, weil das Schiff ja mitsteigt.<br />
38<br />
2<br />
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ansprechenden Design und ihrer Funktionalität.<br />
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Origami hat Chrome durch clever eingesetzte<br />
Gestaltungstechniken eine beeindruckende<br />
Multifunktionalität geschaffen. Geniale Organisation<br />
ist bei diesem Verwandlungskünstler,<br />
der blitzschnell an Volumen zu- oder abnehmen<br />
kann, Trumpf. Mit einem Hauptfach, das<br />
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• Zentrale: 0911. 23 77 9-0, Fax: 0911. 20 49 39 • E-Mail: info@<strong>audimax</strong>.de<br />
Herausgeber: Oliver Bialas<br />
REDAKTION Fon: 0911. 23 77 9-21/-44<br />
Mail: leserbriefe@au di max.de<br />
Heftentwicklung und Redaktionskonzeption: Barbara Martin<br />
Chefredaktion: Viktoria Feifer, Julia Wolf (V.i.S.d.P.)<br />
Redaktion: Alicia Reimann, Steffen Rothhaupt, Felix Schmidt, Kirsten <strong>Wi</strong>rsching<br />
Redaktionelle Mitarbeit: Kaja Godart, Anke Fehring, Sabine Olschner, Sabine<br />
Storch, Maximiliane Rink, Florian Vollmers<br />
Gestaltung: Sabine Barwinek, Christina Lukianov<br />
Titelbild: Deagreez/istockphoto.com<br />
Druck: Jungfer Druckerei & Verlag GmbH, Herzberg am Harz<br />
Vertrieb: Dipl.-Kfm. Joachim Bärtl, Fon: 09 11. 23 77 9-23<br />
ANZEIGEN Fon: 0911. 23 77 9-40 Mediaberatung: Markus Erhardt, Ivo Leidner,<br />
Josefine Lorenz, Stephanie Rogers-Graf, Antje Schmidtpeter, Dr. Rowena Sandner<br />
• Es gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 33 vom 01.01.<strong>2019</strong>. <strong>audimax</strong> erscheint<br />
monatlich in der Vorlesungszeit und ist politisch unabhängig. <strong>Wi</strong>r drucken,<br />
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Für die Vollständigkeit und Richtigkeit von Terminangaben wird keine Gewähr<br />
über nom men. Für an uns un verlangt ge sandte Ma nus kripte, Fotos und Illus<br />
wird nicht gehaftet. Bezug per Abo: siehe www.<strong>audimax</strong>.de/abo.<br />
Verbreitete Auflage laut IVW 1/19: 52.050 Expl., ISSN 1865-4495<br />
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Hinweis: Der Lesbarkeit halber wird in allen Artikeln die männliche Schreibweise<br />
verwendet. Selbstverständlich sind Frauen und Männer immer gleichermaßen<br />
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MUT ZUR LÜCKE<br />
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Till Reiners ist am 3. März 1985 in Duisburg als Sohn einer Germanistin und eines Berufspolitikers geboren.<br />
Zusammen mit einem seiner Theaterkollegen veranstaltet er regelmäßig die Lesung ›13 Kurze mit …‹ und wohnt seit<br />
2009 in Berlin. Im selben Jahr eroberte er Deutschlands Poetry-Slam-Bühnen und machte sich bereits durch Preise<br />
wie dem Bielefelder Kabarettpreis und dem Förderpreis Deutscher Kabarettpreis einen Namen. Daher landet er<br />
mittlerweile auch immer öfter auf Fernsehbühnen <strong>für</strong> Stand-up-Comedy.<br />
Mut zur Lücke beweist das nächste Mal: Nico Hülkenberg<br />
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