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KINO<br />

32<br />

TERMINE<br />

Kein Risiko,<br />

kein Fortschritt?<br />

Der Dokumentarfilm „Biologie<br />

2.0 – Wenn der Mensch zum<br />

Schöpfer wird“ zeigt, wie Bioingenieure<br />

die Welt verändern, indem<br />

sie Gene von Bakterien, Pflanzen<br />

und Tieren neu zusammensetzen.<br />

Sie versprechen Lösungen<br />

für die Gesundheits- und Ernährungsprobleme<br />

der Menschheit.<br />

Führt dieser Eingriff in die Natur<br />

wirklich zu den erwünschten<br />

Verbesserungen? Oder birgt er<br />

unabsehbare Risiken?<br />

Premiere mit anschließender Diskussion:<br />

Do., 2. Nov., Schauburg, 18 Uhr<br />

Ein ungleiches Paar<br />

Gérard und Isabelle, lange geschieden,<br />

werden nach dem<br />

Selbstmord ihres Sohnes wieder<br />

zusammengeführt – ausgerechnet<br />

im kalifornischen<br />

Death Valley. Isabelle glaubt<br />

fest daran, dass ihr Sohn dort,<br />

wie in seinem Abschiedsbrief<br />

angekündigt, mit ihnen Kontakt<br />

aufnehmen möchte. Gérard<br />

hält das für Mumpitz und würde<br />

am liebsten sofort wieder<br />

abreisen. Die Komödie „Valley<br />

of Love“ (2015) mit Isabelle<br />

Huppert und Gérard Depardieu<br />

läuft im französischen Original<br />

mit deutschen Untertiteln.<br />

Fr., 3. und Sa., 4. Nov., 20.30 Uhr,<br />

Mo., 6. Nov., 18 Uhr; City 46<br />

Sieben echte Abenteuer<br />

Gleich sieben aktuelle Outdoorsport-<br />

und Abenteuerfilme versammelt<br />

die European Outdoor<br />

Film Tour 17/18 auf der großen<br />

Leinwand. Die Protagonisten<br />

lassen uns an ihren inspirierenden<br />

Outdoor-Geschichten und<br />

sportlichen Höchstleistungen<br />

teilhaben. Ein moderiertes Rahmenprogramm<br />

vertreibt die<br />

Pausen zwischen den Vorführungen.<br />

Mo., 27. Nov., Pier 2, 20 bis 23 Uhr<br />

Analyse eines Busfahrers<br />

Die Reihe „Psychoanalytiker<br />

kommentieren Filme“ nimmt Jim<br />

Jarmuschs „Paterson“ (2016)<br />

unter die Lupe. Darin geht es um<br />

Paterson, einen unauffälligen<br />

jungen Mann, der im Bundesstaat<br />

New Jersey als Busfahrer<br />

arbeitet. Jeden Tag geht er dort<br />

seiner Routine nach.<br />

Di., 28. Nov., Atlantis, 20 Uhr<br />

„Madame“<br />

Sozialsatire: Eine moderne Version von Aschenputtel<br />

Seine Geschichte ist eine<br />

der Schuld ohne Vergebung.<br />

Er ist der einzige<br />

Feind, für den es keine Liebe<br />

gibt, der Meistgehasste,<br />

Meistverfolgte und Verteufelte:<br />

Judas, der Jünger Jesu, der<br />

Gottes Sohn mit seinem Kuss<br />

verrät und ans Kreuz liefert.<br />

Ben Becker übernimmt seine<br />

Die Societylady Anne<br />

steht vor einem Luxusproblem:<br />

Als ihr Stiefsohn<br />

unangekündigt zu ihrer<br />

Dinnerparty auftaucht, zählt<br />

die Festtafel 13 Gedecke –<br />

eine Katastrophe für die perfektionistische<br />

Hausherrin und<br />

ihren Ehemann Bob. Kurzerhand<br />

muss die Angestellte<br />

Maria einspringen. Doch der<br />

Abend verläuft ganz und gar<br />

nicht nach Annes Geschmack.<br />

Marias Sitznachbar David,<br />

ein wohlhabender Kunsthändler,<br />

erliegt dem Charme<br />

der kessen Haushälterin.<br />

Während Letztere zunehmend<br />

Gefallen an ihrer neuen Rolle<br />

findet, ist Anne um ihren guten<br />

Ruf besorgt und schickt<br />

sich an, das entstandene<br />

Chaos wieder ins Gleichgewicht<br />

zu bringen.<br />

In „Madame“ entführt die<br />

französische Star-Regisseurin<br />

Amanda Sthers das Kinopublikum<br />

hinter die Kulissen<br />

der Pariser High Society.<br />

Geistreich und voller Wortwitz<br />

wird die Geschichte der<br />

spanischen Hausdame Maria<br />

erzählt, hinreißend gespielt<br />

von Rossy de Palma. Ihren<br />

amerikanischen Dienstherren,<br />

gemimt von Toni Colette<br />

und Harvey Keitel, ist derweil<br />

kein Mittel zu schade, um<br />

Marias Aufstieg in ihre Riege<br />

zu verhindern. Während Anne<br />

„Ich, Judas“<br />

Der Film zum sensationellen Bühnenerfolg<br />

Foto: Maxim Brinckmann<br />

Rolle. Er verteidigt Judas mit<br />

einem Text von Walter Jens,<br />

nach dem nichts mehr ist, wie<br />

es schien.<br />

Mit „Ich, Judas“ hat der<br />

aus Bremen stammende<br />

Schauspieler Ben Becker den<br />

Nerv der Zeit getroffen: Seine<br />

leidenschaftliche und eindrückliche<br />

Solo-Performance<br />

und Bob in ihrem sozialen Status<br />

gefangen bleiben und stets<br />

leichte Bitterkeit ausstrahlen,<br />

gelingt es Maria mühelos, ihre<br />

Rolle zu wechseln und dieses<br />

Spiel zu genießen.<br />

Ein zentrales Thema der<br />

Komödie ist also die Kritik an<br />

der Klassengesellschaft, eine<br />

moderne Version von Aschenputtel,<br />

die Fragen aufwirft: Machen<br />

Geld und Status glücklich<br />

und was macht eigentlich eine<br />

ehrbare Madame aus? (SM)<br />

INFO<br />

„Madame“ startet am<br />

30. November in den deutschen<br />

Kinos.<br />

über Verrat und Gehorsam<br />

sorgte seit der Premiere im<br />

November 2015 für ausverkaufte<br />

Shows und stehende<br />

Ovationen in den größten Kirchen<br />

Deutschlands.<br />

Der Regisseur Serdar Dogan<br />

zeichnete im März 2017<br />

mehrere Vorstellungen im<br />

Berliner Dom auf und schuf<br />

daraus ein bildgewaltiges<br />

Filmwerk, das ganz bewusst<br />

am 500. Reformationstag in<br />

ausgewählten Kinos anläuft.<br />

Tipp: Am 23. März 2018 ist<br />

Ben Becker erneut mit einer<br />

Live-Veranstaltung von „Ich,<br />

Judas“ im Bremer St. Petri<br />

Dom zu erleben. (SM)<br />

INFO<br />

„Ich, Judas“ startet am 31. Oktober<br />

in den deutschen Kinos.<br />

Foto: StudioCanal

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