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6<br />
KOLUMNE<br />
Baby-Boomer Böhling<br />
Soll ich?<br />
Im Bremer Focke Museum läuft gerade eine tolle Ausstellung<br />
mit dem Titel: „Protest und Neuanfang – Bremen<br />
nach 68“. Da geht es also ganz genau um die Zeit,<br />
in der die Generation der Baby-Boomer gerade anfing,<br />
herumzulaufen und zukunftsweisende Fragen zu stellen –<br />
und so eine stelle ich heute auch. Jedes Mal, wenn ich im<br />
Focke Museum bin, schaue ich einmal in der unteren Etage<br />
vorbei, um in kindlichen Erinnerungen zu schwelgen.<br />
Dort sind sie zu finden, die Puppenstuben und Ritterburgen,<br />
wie ich sie einst auf dem Dachboden meiner Großeltern<br />
fand. Aber auch Spielzeug aus den späten 60erund<br />
frühen 70er-Jahren bringen mich zurück in die Zeit,<br />
als ich mit kleinen Plastik-Cowboys die erste Männer-WG<br />
des Fernsehens auf der Ponderosa nachspielte oder später<br />
die Straßen von San Francisco in meinem Kinderzimmer<br />
entstehen ließ. Grundausstattungen von Spielzeugkisten<br />
meiner Freunde finde ich dort wieder, und mein Entzücken<br />
entflammt beim Anblick dieser Devotionalien immer<br />
wieder neu.<br />
Nun muss man wissen, dass mein Arbeitszimmer der<br />
Spielzeugabteilung des Museums gar nicht so unähnlich<br />
sieht! Tatsächlich findet man auch hier jede Menge Zeugen<br />
einer glücklichen 70er-Jahre-Kindheit, und damit hat<br />
auch die Frage zu tun, die ich mir jedes Mal stelle, wenn<br />
ich im Focke Museum zu Gast bin.<br />
Mein größter Schatz inmitten meines eigenen kleinen<br />
Spielzeuglandes ist nämlich meine Gummiauto-Sammlung!<br />
Jawohl! Sie müssen sich das so vorstellen: Ein 60x40<br />
Zentimeter großer Glaskasten, gefüllt mit dreißig kleinen<br />
Gefährten, die bis auf die beiden Achsen komplett aus<br />
Gummi bestehen. Limousinen bekannter deutscher Automarken<br />
sind darunter, Lieferwagen, Cabriolets, Traktoren,<br />
ein Jeep und ein Polizei-Käfer – allesamt um die neun<br />
Zentimeter lang. Die Frage? Ach ja. Die Frage ist, ob ich<br />
diesen Spielzeugschatz vielleicht einmal dem Focke Museum<br />
als Leihgabe zur Verfügung stellen sollte? Vielleicht<br />
könnte ich meinen kleinen Fuhrpark ja eine Zeit lang<br />
entbehren? Gut – dann stellt sich gleich die nächste Frage:<br />
Womit fülle ich den Glaskasten in der Zwischenzeit?<br />
Vielleicht mit den Mainzelmännchen (ich habe sie alle),<br />
Wum und Wendelin, Speedy Gonzales, Charly Brown und<br />
Popeye? Vielleicht aber auch mit den Disney Figuren aus<br />
Mickey Mouse, Dschungelbuch,<br />
Aristocats, Bambi und Robin Hood,<br />
den Figuren aus der Sesamstraße<br />
oder der Muppet Show? Oder ich<br />
stelle einfach andere Autos hinein?<br />
Ich hätte ja noch den James-Bond-<br />
Lotus, den Superkäfer Dudu oder<br />
den roten Ford von Starsky & Hutch<br />
anzubieten …<br />
Kindskopf, höre ich Sie sagen<br />
Dirk Böhling, Jahrgang und Sie haben recht, aber das hilft<br />
1964, ist Schauspieler, mir jetzt wirklich nicht weiter!<br />
Regisseur, Moderator Hallo!? Andere verleihen ihre teuren<br />
Gemälde und Skulpturen an<br />
und Autor. Im STADT-<br />
MAGAZIN wirft er Museen und Galerien – da könnte<br />
einen Blick auf seine ich doch mal meine Gummiauto-<br />
Generation und auf Sammlung der Öffentlichkeit zugänglich<br />
machen. Soll Bremen.<br />
ich?<br />
LOKALES<br />
Weihnachtsmarkteröffnung<br />
Über drei Millionen Besucher aus dem In- und Ausland lassen sich<br />
jedes Jahr in Bremen in vorweihnachtliche Stimmung versetzen.<br />
Ab dem 27. November bietet der Markt mit rund 200 Ständen, Buden<br />
und Karussells bis einschließlich 23. Dezember alles, was das Herz<br />
begehrt: Schmuck und Kleidung, Kerzen und Pralinen, eine Runde im<br />
Kinderkarussell oder im historischen Riesenrad. Zeitgleich findet nur<br />
ein paar Meter weiter der Schlachtezauber statt, der mit historischem,<br />
winterlichem und maritimem Flair in diesem Jahr bereits zum 14. Mal<br />
stattfindet. <br />
Foto: C. Hinz<br />
Steigende Investitionen,<br />
mehr Beschäftigung<br />
Unternehmen verzeichnen laut Handelskammer-<br />
Report robuste Konjunktur zum Herbst 2017<br />
Die Unternehmen im Land Bremen zeigen sich zunehmend investitionsfreudig,<br />
die Nachfrage nach Arbeitskräften ist leicht<br />
ansteigend und die Exporterwartungen sind überwiegend<br />
gut. Zu diesem Ergebnis kommt die Handelskammer Bremen<br />
– IHK für Bremen und Bremerhaven in ihrer Konjunkturumfrage<br />
unter 354 Betrieben. Der Handelskammer-Konjunkturindikator<br />
liegt kaum verändert bei 113 Punkten und damit im<br />
Durchschnitt der zurückliegenden zehn Jahre.<br />
Dr. Andreas Otto, Syndicus der Handelskammer Bremen,<br />
sagte: „Alles in allem bleibt das Geschäftsklima in der bremischen<br />
Wirtschaft nahezu unverändert auf gutem Niveau.<br />
Einige Branchen, wie das Baugewerbe, arbeiten allerdings an<br />
ihrer Kapazitätsgrenze. Sie befürchten, offene Stellen nicht<br />
ausreichend mit Fachkräften besetzen zu können.“ Rund ein<br />
Drittel der befragten Unternehmen bezeichnen die gegenwärtige<br />
Situation als gut, 58 Prozent sind mit ihrer derzeitigen<br />
Lage zufrieden. Negativ äußern sich nur das Kredit- und das<br />
Gastgewerbe.<br />
Industrie und Dienstleister melden gute Geschäftsaussichten<br />
für die kommenden zwölf Monate. In der Stadt Bremen bleibt<br />
der Handelskammer-Konjunkturindex mit 115 Punkten unverändert<br />
und liegt leicht über dem zehnjährigen Vergleichsniveau<br />
von 114 Punkten. In Bremerhaven hat sich der Aufwärtstrend<br />
der vergangenen beiden Quartale vorerst nicht<br />
fortgesetzt. Der Index für die Wirtschaft in der Seestadt geht<br />
leicht um minus zwei Punkte auf 106 Punkte zurück.(SM)