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© Montafon Tourismus GmbH, Schruns - Stefan Kothner<br />
© Montafon Tourismus GmbH, Schruns - Stefan Kothner<br />
Wiegensee, © Montafon Tourismus GmbH, Schruns - Stefan Kothner<br />
Eine Reise in die Zukunft<br />
Mystische Momente im Europaschutzgebiet Wiegensee<br />
Gerlinde Manz-Christ ist Wanderführerin<br />
– und »Naturdiplomatin«. Was bedeutet<br />
diese Bezeichnung? »Ich vermittle auf<br />
spannende und spielerische Weise Wissen<br />
über die Besonderheiten von speziellen<br />
Lebensräumen. Dabei zeige ich<br />
Möglichkeiten auf, wie der Mensch in<br />
der Natur wieder Kraft und Gelassenheit<br />
für den Alltag tanken kann.«<br />
Nach vielen Jahren im diplomatischen<br />
Dienst setzt sie diesen Ansatz auch bei<br />
einer Tour ins Natura-2000-Gebiet Wiegensee<br />
oberhalb von Partenen um. Den<br />
Wiegensee auf rund 1900 Metern Seehöhe<br />
haben Pflanzen aufgestaut, nicht Menschen.<br />
Damit ist er der älteste Stausee im<br />
Montafon – und eine unberührte Moorlandschaft,<br />
die besonders dann eine geradezu<br />
mystische Wirkung entfaltet,<br />
wenn einmal nicht die Sonne scheint.<br />
Steinadler und Wanderfalke<br />
Der Name des Wiegensees leitet sich<br />
von seiner Topographie ab. »Er liegt<br />
zwischen zwei Abhängen in einer Mulde,<br />
der sogenannten Wiege«, erklärt Gerlinde.<br />
Am Wiegensee wird die natürliche<br />
Verlandung eines flachen, alpinen Sees<br />
sehr anschaulich: Er beginnt zuzuwachsen,<br />
das Seebecken füllt sich – der See<br />
wird immer mehr zu Land. Von der Seite<br />
wächst bereits Schwingrasen auf den<br />
Wiegensee: »Da dieser Schwingrasen<br />
nicht mit dem Boden des Gewässers<br />
verbunden ist, schwingt er, wenn man<br />
darauf tritt.« So reizvoll so ein Schritt<br />
scheinen mag – er ist strengstens verboten.<br />
Das Betreten des Schwingrasens<br />
würde die sensible Pflanzendecke zerstören.<br />
Einen danebenliegenden Weiher<br />
füllen Pflanzen fast vollständig aus, ein<br />
weiterer Weiher ist bereits komplett<br />
verlandet. Als »Reise in die Zukunft«<br />
fasst die Naturführerin diese Eindrücke<br />
zusammen. So ist diese Tour in ihren<br />
Augen mehr als eine schöne Wanderung<br />
durch wunderbare Landschaft. Das liegt<br />
an diesem einzigartigen Lebensraum,<br />
zu dem auch das umgebende Verwall –<br />
ein weiteres Natura-2000-Gebiet – zählt.<br />
Es ist ein Vogelschutzgebiet, in dem die<br />
Teilnehmer dieser BergePLUS-Tour<br />
Steinadler und Wanderfalken sichten<br />
können.<br />
Abwechslung garantiert<br />
Zur Tour: Den größten Teil des Anstiegs<br />
überwinden die Wanderer mit Unterstützung<br />
der Tafamuntbahn. Von der<br />
Bergstation führt der Weg stetig bergauf<br />
bis zum Wiegensee. In leichtem Auf<br />
und Ab geht es weiter zur Alpe Verbella<br />
– auch dank des herrlichen Panoramas<br />
ein idealer Ort, um eine Pause mit Jause<br />
einzulegen: Der Montafoner Sura Kees<br />
beispielsweise ist vorzüglich. Über einen<br />
steilen Weg durch alpine Rasen und<br />
urtümlichen Bergwald erreichen die<br />
Teilnehmer Ganifer und schließlich Partenen.<br />
Auf diesem Weg fällt erneut der<br />
Blick auf einen beeindruckenden künstlichen<br />
Stausee, nämlich Kops mit seiner<br />
geschwungenen Staumauer. »Der Abstieg<br />
von 1000 Höhenmetern verlangt<br />
etwas Kondition«, berichtet Gerlinde,<br />
»Du wirst aber durch die sehr abwechslungsreiche<br />
Landschaft mehr als entschädigt.«<br />
Montafon Tourismus GmbH<br />
6780 Schruns/Vorarlberg<br />
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