03.06.2019 Aufrufe

XiGuide 2019 - das Magazin (Special Edition)

Der XiGuide - das Kundenmagazin von XiTrust in der aktuellen Version. Alles rund um das Thema elektronische Signatur und Verschlüsselung, Interviews mit Referenzkunden und Hintergrundinformationen zu XiTrust. Viel Spaß beim Lesen!

Der XiGuide - das Kundenmagazin von XiTrust in der aktuellen Version. Alles rund um das Thema elektronische Signatur und Verschlüsselung, Interviews mit Referenzkunden und Hintergrundinformationen zu XiTrust. Viel Spaß beim Lesen!

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Nr. 4<br />

XIGUIDE<br />

<strong>das</strong> magazin<br />

Creating Security<br />

Developing Quality<br />

AVL | Fresenius Kabi Austria | BMW Group<br />

Adecco | KTM u. v. m.<br />

1<br />

<strong>Special</strong> <strong>Edition</strong>


EDITORIAL<br />

Liebe Leser innen,<br />

Was sich geändert hat, merkt man im täglichen Austausch<br />

mit Kunden. Die elektronische Signatur hat die<br />

Nische längst verlassen. „Noch vor wenigen Jahren war<br />

es im Kundengespräch essenziell, die gesamte Technologie<br />

zu erklären“, sagt CEO Georg Lindsberger. „Heute<br />

bringen Kunden fundiertes Vorwissen mit und interessieren<br />

sich zuerst dafür, was XiTrust besser kann als<br />

andere Anbieter.“ Es geht nicht länger darum, ob die<br />

elektronische Signatur überhaupt kommt, sondern mit<br />

welchem Produkt.<br />

Unternehmen rüsten heute global auf die elektronische<br />

Signatur um und ersetzen alte, papierbasierte Prozesse.<br />

Immer mehr tun <strong>das</strong> mit XiTrust MOXIS. Kein Produkt<br />

am Markt ist so vielseitig, keines ist so leicht in bestehende<br />

Officesysteme zu integrieren.<br />

Interviewtermin bei Fresenius Kabi Austria:<br />

v. l. Hans-Jürgen Moitzi (Fresenius), Alexandra<br />

Marine Nuñez, Christoph Schomberg (XiTrust)<br />

Davon handelt die neue Ausgabe des <strong>XiGuide</strong>. Wie<br />

arbeiten Kunden mit den Produkten von XiTrust? Wie<br />

hilft MOXIS konkret, Signaturprozesse zu verbessern?<br />

Das wollten wir in den Interviews mit ausgewählten<br />

XiTrust-Kunden ganz genau wissen. Ob es der Personaldienstleister<br />

Adecco ist, der Spezialist für alle Antriebssysteme<br />

AVL, der Pharmariese Fresenius oder der Zweiradhersteller<br />

KTM: Spannende Gespräche, von denen wir<br />

selbst auch immer wieder profitieren: Nur Kunden, deren<br />

Geschäft man haargenau kennt, werden am Ende auch<br />

zufriedene Kunden sein.<br />

Im großen Exklusiv-Interview mit Georg Lindsberger<br />

und Andreas Koller (CEO XiTrust Germany) lesen Sie,<br />

wie die Unternehmensführung von XiTrust die Marktentwicklung<br />

bewertet und wie es in Sachen elektronische<br />

Signatur weitergeht. Ergänzend dazu lesen Sie in einem<br />

Gastbeitrag die ganz persönliche Sicht von Herwig<br />

Springer zur digitalen Transformation. Herwig Springer<br />

ist CEO von i5invest, dem Partnerunternehmen, <strong>das</strong><br />

XiTrust bei der weiteren Internationalisierung seines<br />

Marktauftritts tatkräftig begleitet. Und wussten Sie<br />

schon, <strong>das</strong>s die elektronische Signatur ihre Ursprünge eigentlich<br />

schon im ausgehenden Mittelalter hat? Unser<br />

Essay rundet <strong>das</strong> <strong>Magazin</strong> ab und beleuchtet Geschichte<br />

und Gegenwart der (elektronischen) Signatur.<br />

Wir wünschen Ihnen eine spannende und inspirierende<br />

Lektüre mit dem neuen <strong>XiGuide</strong>!<br />

Ihre <strong>XiGuide</strong>-Redaktion<br />

3


XIGUIDE<br />

INHALT<br />

COMPANY<br />

CUSTOMERS<br />

CUSTOMERS<br />

INTERVIEW<br />

7<br />

24<br />

28<br />

46<br />

50<br />

52<br />

Georg Lindsberger,<br />

CEO XiTrust<br />

Andreas Koller,<br />

KTM<br />

Signieren auf der Überholspur<br />

AVL<br />

Wachstum mit MOXIS<br />

GULP – a Randstad<br />

company<br />

München, Argentinien<br />

und zurück<br />

BMW Group<br />

Aus Freude am Signieren!<br />

HABAU Group<br />

Auf IT gebaut<br />

CEO XiTrust Germany<br />

Sign und Bewusstsein<br />

PRODUKTE<br />

GASTBEITRAG<br />

ESSAY<br />

12<br />

MOXIS und xIDENTITY<br />

Die etwas bessere<br />

E-Signatur-Lösung<br />

14<br />

XBS und XMS<br />

Eine unendliche Geschichte<br />

34<br />

42<br />

56<br />

20<br />

60<br />

16<br />

Ecosystem MOXIS<br />

Der Star ist <strong>das</strong> Team<br />

Adecco Group<br />

Der Kunde ist König<br />

Fresenius Kabi Austria<br />

Neue Perspektiven<br />

AWO Saarland<br />

Lauf, Zettel, lauf!<br />

Herwig Springer<br />

Netz des Erfolgs<br />

Zur Kulturgeschichte der<br />

Unterschrift<br />

Ausgezeichnet unterzeichnet<br />

4 5


COMPANY INTERVIEW<br />

SIGN UND BEWUSSTSEIN<br />

In der Geschichte von XiTrust Secure Technologies<br />

spiegelt sich die gesamte Entwicklung der<br />

digitalen Signatur. Aus der Nische zum globalen<br />

Trend: Die Möglichkeit, qualifiziert elektronisch<br />

zu signieren und analoge Prozesse in die digitale<br />

Zukunft zu überführen, steht heute bei allen<br />

Unternehmen ganz oben auf der Agenda. Ein<br />

Gespräch mit DI Georg Lindsberger (CEO XiTrust)<br />

und DI Andreas Koller (CEO XiTrust Germany).<br />

Herr Lindsberger, Herr Koller, die digitale Signatur ist<br />

auf bestem Weg zum Standard. Was hat <strong>das</strong> Bewusstsein<br />

für <strong>das</strong> Thema gestärkt?<br />

Andreas Koller: Die digitale Transformation, die alle<br />

Unternehmen derzeit durchlaufen, ist zwar ein viel strapaziertes<br />

Modewort, aber die Unternehmen können ja<br />

auch rechnen: Konsequente Digitalisierung ist der Grundstein<br />

für mehr Effizienz und Umsatzsteigerung. Die digitale<br />

Signatur ist da so etwas wie <strong>das</strong> i-Tüpfelchen auf<br />

der Digitalisierungs-Agenda: Denn trotz umfassender Digitalisierung<br />

in allen möglichen Unternehmensbereichen<br />

sind zentrale Arbeitsprozesse vielerorts immer noch papiergebunden.<br />

Genau diese Lücke schließt nun die digitale<br />

Signatur.<br />

Georg Lindsberger: Ein Treiber ist die rasante technologische<br />

Entwicklung in den vergangenen Jahren. Was<br />

man nicht zuletzt an der Entwicklung unseres Produkts<br />

MOXIS ablesen kann. Wichtige Basis dafür ist der rechtliche<br />

Rahmen, der seit 2016 durch die eIDAS-Verordnung<br />

der EU geschaffen wurde. Die Fernsignatur ist dadurch im<br />

gesamten EU-Raum praktisch nutzbar geworden. Etwaige<br />

juristische Bedenken spielen seither keine Rolle mehr.<br />

Gleichzeitig ist durch die eIDAS-Verordnung eine ganz vitale<br />

Dynamik entstanden. Das hat auch XiTrust genutzt:<br />

Die digitale Signatur liegt jetzt im Trend.<br />

Koller: Dass es überhaupt einen signifikanten Bewusstseinswandel<br />

gibt, erleben wir in Kundengesprächen:<br />

Während wir vor einigen Jahren <strong>das</strong> Kerngeschäft der Xi-<br />

Trust noch in Grundzügen erklären mussten, stellen wir<br />

heute fest, <strong>das</strong>s Kunden vorab viel mehr wissen. Sie fragen<br />

jetzt eher: Wir brauchen eine Signaturlösung. Was<br />

könnt ihr besser als die Konkurrenz?<br />

Sie haben die eIDAS-Verordnung genannt. Ist der rechtliche<br />

Rahmen ein zentraler Entry Point, um bei Kunden<br />

auf offene Ohren zu stoßen? Gerade, wenn es um technologische<br />

Innovationen geht?<br />

Lindsberger: Das ist definitiv unsere Erfahrung. Wobei<br />

die eIDAS-Verordnung „nur“ eine Grundlage darstellt.<br />

Fast noch wichtiger sind spezifische Gesetzesänderungen,<br />

die ganze Branchen endgültig vor die Aufgabe stellen,<br />

technologisch zu reagieren. Das beste Beispiel für diese<br />

Art Bewusstseinstreiber ist <strong>das</strong> Arbeitnehmerüberlassungsgesetz.<br />

Das fordert in seiner Novelle ab sofort, <strong>das</strong>s<br />

Personaldienstleister jegliches Vertragswerk vor Arbeitsantritt<br />

des Personals abschließen müssen – da fährt die<br />

Eisenbahn drüber.<br />

Koller: Exakt. Ein derart straightes Vertragsmanagement<br />

hat sich auf analogem Wege als viel zu mühsam,<br />

fast nicht mehr leistbar erwiesen. Die Konsequenz ist die<br />

qualifizierte elektronische Signatur, die orts- und zeitungebunden<br />

geleistet werden kann. Die rechtskonforme digitale<br />

Signatur sorgt für klare Verhältnisse.<br />

Ist Europa bei der digitalen Signatur weiter als andere<br />

Länder?<br />

Koller: Fest steht, <strong>das</strong>s wir in der EU <strong>das</strong> höchste Level<br />

erfüllen, <strong>das</strong> der Gesetzgeber verlangen kann. In den<br />

USA sind sie da nicht ganz so strikt, etwa hinsichtlich der<br />

Rechtsgültigkeit elektronischer Signaturen. Die strenge<br />

Unterscheidung in einfache, fortgeschrittene und qualifizierte<br />

Signatur spielt nicht annähernd so eine Rolle wie in<br />

Europa. Da wird eine einfache Signatur ohne Problem als<br />

fortgeschrittene durchgewunken.<br />

DI Georg Lindsberger (CEO XiTrust) und DI Andreas Koller (CEO XiTrust Germany)<br />

6 7


COMPANY INTERVIEW<br />

Sind denn ausschließlich rechtliche Bedingungen Treiber<br />

für die Veränderungen, die wir aktuell erleben?<br />

Lindsberger: Jein. Es hängt immer auch mit der Größe<br />

des Unternehmens und der Masse an signaturpflichtigen<br />

Dokumenten zusammen. Ein Global Player wie die<br />

AVL schickt jährlich Hunderttausende Dokumente um die<br />

Welt. Diese mussten bis vor Kurzem handschriftlich signiert<br />

werden. Hier hat die Abteilung Human Resources den<br />

Stein ins Rollen gebracht. Die wollten proaktiv eine technologische<br />

Lösung, um kostspielige personelle Ressourcen<br />

zu entlasten! Die Antwort war die qualifizierte elektronische<br />

Signatur, wie sie von MOXIS unterstützt wird.<br />

Koller: Das ist ein Beispiel mit durchaus repräsentativem<br />

Charakter. Es funktioniert nicht selten nach dem Domino-Prinzip:<br />

Sobald eine Abteilung eines Unternehmens<br />

durch die digitale Signatur einen Effizienzgewinn nachweisen<br />

kann, folgen andere, die <strong>das</strong> Konzept für ihre tägliche<br />

Praxis prüfen. So schließen sich die letzten digitalen<br />

Lücken eines Unternehmens. Bis zur Größe einer AVL.<br />

Dabei schaut à la longue mehr heraus als ein interner Effizienzgewinn<br />

durch Kostensenkung, sondern mittel- und<br />

langfristig eine messbare Gewinnsteigerung: Durch die<br />

Schnelligkeit der Technologie digitale Signatur gewinnen<br />

Unternehmen Projekte und neue Aufträge und sichern<br />

auf diese Weise Wettbewerbsvorteile.<br />

Heißt <strong>das</strong> wachsende Bewusstsein für digitale Signaturen,<br />

<strong>das</strong>s wir tatsächlich auf dem Weg zum papierlosen Büro sind?<br />

Koller: Das ist eine Idealvorstellung, der man sich sicher<br />

sehr stark annähern kann. Aber <strong>das</strong> vollständig papierlose<br />

Büro ist auch aus unserer Perspektive wenig realistisch.<br />

Papier wird es auch in Zukunft noch in Büros<br />

geben. Haptik wird immer eine Rolle spielen.<br />

Ein weit verbreitetes Vorurteil besagt ja auch, <strong>das</strong>s die<br />

Branche Handschriftliches generell abschaffen will ...<br />

Das schlägt sich in der Weiterentwicklung von MOXIS<br />

nieder. Die elektronische Unterschriftenmappe ist in<br />

den vergangenen Jahren immer leistungsstärker geworden.<br />

Welchen Einfluss hat der Kunde auf die Arbeit am<br />

Produkt?<br />

Lindsberger: Die entscheidende. Es gibt derzeit sicher<br />

niemanden in unserer Branche, der so nahe am Markt ist<br />

wie XiTrust. Neue Produktfeatures entstehen zu 95 % im<br />

direkten Austausch mit unseren Kunden! Stellt sich bei<br />

einem der so auf den Weg gebrachten Features heraus,<br />

<strong>das</strong>s es eine sinnvolle Ergänzung für <strong>das</strong> gesamte Produkt<br />

ist, nehmen wir es als Kern-Feature auf und es wandert<br />

ins Basisprodukt. Ist es sehr spezifisch auf eine individuelle<br />

Kundenanforderung zugeschnitten, bekommt der<br />

Kunde <strong>das</strong> exklusiv in seiner MOXIS-Version. Welchen<br />

Weg <strong>das</strong> Produkt im Laufe der Jahre hinter sich gebracht<br />

hat, zeigt ein Blick in die Historie: Die Ausgangsüberlegung<br />

für MOXIS war ein Unterschriftentool, <strong>das</strong> analog<br />

wie ein Doodle zur digitalen Terminvereinbarung funktioniert.<br />

Daran gemessen haben wir aus einem Moped ein<br />

SUV der Luxusklasse gemacht. Mithilfe unserer Kunden.<br />

Zum Kundenstamm von XiTrust gehören Global Player<br />

wie Fresenius, BMW, Adecco und AVL. Wird sich am Fokus<br />

auf Unternehmen in dieser Liga etwas ändern?<br />

Lindsberger: Wir werden den Fokus eher erweitern.<br />

Das bedeutet einerseits, die Arbeit mit Großkunden<br />

noch zu intensivieren. Hier liegt die Kernkompetenz von<br />

XiTrust. Wir registrieren auf der anderen Seite aber auch,<br />

<strong>das</strong>s kleine und mittlere Unternehmen professionelle Signaturlösungen<br />

verstärkt nachfragen. Das ist eine neue<br />

Qualität. Wir tragen dem Rechnung mit neuen Produkten<br />

wie MOXISCloud. Das Konzept dahinter: Auch wer begrenzte<br />

Serverkapazitäten hat oder über kein hausinternes<br />

Rechenzentrum verfügt, kann alle Funktionalitäten<br />

von MOXIS mit unserer Cloudlösung nutzen.<br />

Lindsberger: Das ist natürlich Unsinn. Bei unserer<br />

Technologie geht es zuallererst darum, signaturpflichtige<br />

Unternehmensprozesse zu optimieren und für die<br />

Anwender einfach mehr rauszuholen. Da ist es wichtig,<br />

klar zu differenzieren. Der Mehrwert unserer Produktpalette<br />

tritt ja am deutlichsten bei dezentral aufgestellten<br />

Unternehmen zutage – eine Struktur, die sich im<br />

Zuge der Globalisierung immer häufiger herausbildet.<br />

Unternehmen arbeiten immer mit anderen Unternehmen<br />

zusammen. Um diese Zusammenarbeit effizient<br />

abzuwickeln, ist die digitale Signatur perfekt geeignet.<br />

Denn zwischen allen involvierten Unternehmen werden<br />

„tonnenweise“ papiergebundene Dokumente zur Unterschrift<br />

hin und her geschickt. Das kostet Zeit, Geld und<br />

nicht selten auch Nerven. Wenn wir etwas abschaffen<br />

wollen, dann <strong>das</strong>!<br />

Und vice versa?<br />

Koller: Kunden profitieren zunächst vom Produkt selbst,<br />

aber nicht nur. Es kommt relativ häufig vor, <strong>das</strong>s einzelne<br />

Kunden in den Gesprächen über ihre neue Signaturlösung<br />

mit XiTrust MOXIS ihre Prozesse hinterfragen, insbesondere<br />

diejenigen, die „immer schon“ so waren, wie sie sind. Im<br />

Ergebnis werden die entweder angepasst oder, auch <strong>das</strong><br />

haben wir schon erlebt, ganz abgedreht: Da waren Dokumente<br />

seit Jahrzehnten im Umlauf und es wird zum Erstaunen<br />

der Verantwortlichen klar, <strong>das</strong>s diese eigentlich<br />

schon länger nicht mehr gebraucht werden. Aus einem<br />

schlecht aufgesetzten analogen Prozess wird ja nicht automatisch<br />

ein guter, nur weil man ihn digitalisiert. Deshalb<br />

sagen wir bei Kundengesprächen ganz bewusst: Einzelne<br />

ineffiziente Prozesse sollten geändert werden, erst dann<br />

macht es Sinn, sie mit MOXIS zu digitalisieren.<br />

«Niemand in unserer Branche<br />

«Konsequente Digitalisierung ist der<br />

ist derzeit so nah am Markt wie<br />

Grundstein für mehr Effizienz und<br />

XiTrust!»<br />

Umsatzsteigerung!»<br />

DI Georg Lindsberger,<br />

CEO XiTrust<br />

DI Andreas Koller,<br />

CEO XiTrust Germany<br />

8 9


COMPANY INTERVIEW<br />

Wie wird sich die digitale Signatur denn auf privater Ebene<br />

entwickeln? Ist sie überhaupt in der Masse praktikabel?<br />

Lindsberger: Das passiert ja jetzt schon und wird sich<br />

in den kommenden Jahren noch weiter verstärken. Die<br />

Anwendungsfälle reichen von Bankgeschäften bis zur Beteiligung<br />

an politischen Willensbildungsprozessen. Und<br />

die Identverfahren, die zur Leistung einer digitalen Signatur<br />

berechtigen, können ja ebenfalls ohne großen Aufwand<br />

online erledigt werden. Große Versicherungen arbeiten<br />

schon jetzt verstärkt mit digitalen Signaturen im<br />

Privatkundengeschäft.<br />

Koller: Abseits aller Spekulationen kann man die Eingangsfrage<br />

nur bestätigen: Digitale Signaturen sind auf<br />

dem Weg zum Standard. In Österreich hat man da einen<br />

gewissen Vorsprung, in Deutschland und der Schweiz stehen<br />

wir erst am Anfang. Bis 2024 werden vor allem digitale<br />

Identitäten zur Grundausstattung gehören – auch weil<br />

dieses Thema immer mehr in die öffentliche Hand zurückgeführt<br />

werden wird. Dokumente wie Reisepass oder<br />

Führerschein – all dies wird künftig digitalisiert sein.<br />

Herr Lindsberger, Herr Koller, danke für <strong>das</strong> Gespräch!<br />

Ein kleiner Blick in die Zukunft: Wo stehen wir in fünf<br />

Jahren, im Jahr 2024, beim Thema digitale Signatur?<br />

10 11


COMPANY MOXIS UND XIDENTITY<br />

DIE ETWAS BESSERE E-SIGNATUR-LÖSUNG<br />

Durch Digitalisierung werden Arbeitsabläufe effizienter und<br />

schneller. Es ist für alle daran Beteiligten leichter, Geschäftspro-<br />

zesse nachzuvollziehen und damit jederzeit „im Film“ zu sein.<br />

In diesem Spirit ist auch die Signaturlösung XiTrust MOXIS ent-<br />

wickelt worden. MOXIS ist die digitale Form der Unterschriften-<br />

mappe: eine Plattform, die die rechtsgültige elektronische<br />

Signatur von Dokumenten standardmäßig unterstützt.<br />

Die Ablösung papiergebundener<br />

Unterschriften ist heute Teil der Digitalisierungsstrategie<br />

von Unternehmen<br />

der Privatwirtschaft wie<br />

auch öffentlicher Institutionen.<br />

Sinnlose Medienbrüche durch Ausdrucken,<br />

Unterschreiben, Einscannen<br />

und wieder Ausdrucken gehören<br />

der Vergangenheit an. Mit MOXIS<br />

können Dokumente aller Art qualifiziert<br />

elektronisch – also rechtsgültig<br />

– unterschrieben werden: Verträge,<br />

Bestellungen, Angebote, Personal–<br />

unterlagen u.v.m..<br />

MOXIS ist bewusst als Unternehmenslösung<br />

zur Digitalisierung papierbasierter<br />

Unterschriftenprozesse<br />

konzipiert worden. Der permanente<br />

Dialog mit unseren Anwendern<br />

ist einer der Gründe, warum MOXIS<br />

kontinuierlich verbessert und an sich<br />

verändernde Kundenbedürfnisse angepasst<br />

worden ist. Das Ergebnis dieses<br />

Austausches ist eine einzigartige<br />

Funktionsvielfalt und optimale Usability.<br />

Die Integrationsmöglichkeiten<br />

von MOXIS in bestehende Prozesse<br />

und Systeme sind entsprechend umfangreich.<br />

Über Schnittstellen (APIs)<br />

können alle gängigen Drittsysteme<br />

im Bereich ERP, ECM, CMS, CRM, etc.<br />

angesprochen und MOXIS daran angebunden<br />

werden. Beispiele dafür<br />

sind SAP, OpenText, MS SharePoint<br />

oder Salesforce.<br />

MOXIS ist gleichzeitig ein offenes<br />

System: Dokumente, die bereits über<br />

andere Plattformen signiert worden<br />

sind, werden nahtlos verarbeitet,<br />

weitere Signaturen können ebenfalls<br />

angebracht werden. Die Integrität<br />

des Dokuments bleibt unberührt –<br />

eine in dieser Form einzigartige Interoperabilität<br />

am Markt für digitale<br />

Signaturen.<br />

In MOXIS steckt die ganze Welt<br />

der elektronischen Signatur!<br />

Fernsignatur – digitale Identität<br />

Eines der essenziellen Features von<br />

MOXIS ist die Möglichkeit, standardmäßig<br />

mit der qualifizierten elektronischen<br />

Signatur (QES) arbeiten zu<br />

können – gemäß der EU-weit gültigen<br />

eIDAS-Verordnung die einzige<br />

Form der digitalen Unterschrift, die<br />

in ihrer Rechtswirkung einer handschriftlichen<br />

Signatur entspricht.<br />

Eine QES kann entweder mit einer<br />

Signaturkarte oder per Fernsignatur<br />

via Mobiltelefon geleistet werden –<br />

eine Variante, die in der Praxis auch<br />

aufgrund ihrer Benutzerfreundlichkeit<br />

sehr beliebt ist. Voraussetzung<br />

für den Einsatz der Fernsignatur ist<br />

die persönliche Authentifizierung:<br />

Das Resultat ist eine digitale Identität.<br />

Mit xIDENTITY zur QES<br />

Gemeinsam mit dem langjährigen<br />

Partner und Trust Center<br />

A-Trust hat XiTrust dafür einen<br />

durchgängig digitalen Prozesses geschaffen:<br />

der Identitäts-Check erfolgt<br />

einmalig via Videoidentifikation,<br />

danach stellt <strong>das</strong> Trust Center<br />

ein qualifiziertes Zertifikat aus. Das<br />

Verfahren kann weltweit durchlaufen<br />

werden und dauert nur wenige<br />

Minuten. Die erhaltene digitale<br />

Identität xIDENTITY ist fünf Jahre<br />

lang gültig und sofort einsatzbereit.<br />

Schon können in MOXIS Dokumente<br />

mit dem Mobiltelefon rechtsgültig<br />

elektronisch signiert werden.<br />

XITRUST MOXIS<br />

KEY FEATURES<br />

• Unterschreiben von mehreren Dokumenten im Stapel<br />

• Konfigurierbare Workflows und Entscheidungsebenen<br />

• Intelligentes Platzhalterkonzept zur Visualisierung der<br />

Unterschrift<br />

• Definition von Unterschreibergruppen, Hinterlegung von<br />

Rollen und Hierarchien aus dem AD, Vertreterregelung<br />

• Vielfältige Integrationsmöglichkeiten und Anbindung an<br />

Drittsysteme (SAP, OpenText, SharePoint, Office365 etc.)<br />

• Anbindung verschiedener Identitätsprovider<br />

• Verschiedene Signaturtypen und -qualitäten (u. a. QES)<br />

• Customized Branding<br />

• Installation On-Premises oder als Cloud-Variante (SaaS)<br />

12 13


COMPANY XBS UND XMS<br />

EINE UNENDLICHE GESCHICHTE<br />

Wer Systeme über Jahre perfekt auf seine Bedürfnisse<br />

zugeschnitten hat, sieht sich bei neuen Komponenten nicht selten<br />

mit einer komplexen Aufgabe konfrontiert. Noch dazu, wenn<br />

die Hauptanforderung lautet: je einfacher, desto besser. Hier<br />

entscheidet intelligente Anpassungsfähigkeit – Beispiele: XiTrust<br />

Business Server (XBS) bzw. XiTrust Mailing System (XMS).<br />

gleichzeitig. Er dockt problemlos an<br />

alle schon vorhandenen Elemente eines<br />

IT-Systems an und beweist damit<br />

wahrhaft integrativen Charakter.<br />

Und was, wenn danach ein neues<br />

Workflow-System in die Unternehmensprozesse<br />

integriert wird? Auch<br />

Neuankömmlinge versorgt der XBS<br />

vom ersten Tag an, denn er ist ein<br />

durch und durch nachhaltiges System.<br />

BACKGROUND<br />

XITRUST MAILING SYSTEM<br />

Mit dem XiTrust Mailing System (XMS) bietet XiTrust seinen Kunden<br />

eine zentrale Signatur- und Verschlüsselungslösung, die alle Absender<br />

eines Unternehmens automatisch mit personenbezogenen<br />

S/MIME-Zertifikaten ausstattet. XMS ist einfach und ohne zusätzliche<br />

Installation von Software am E-Mail-Client in die bestehende<br />

E-Mail-Infrastruktur zu integrieren und wird wie eine Firewall dem<br />

E-Mail-System vorgeschaltet.<br />

Wenn von „gewachsenen Strukturen“<br />

die Rede ist, geht es meistens<br />

um die IT großer Unternehmen. Gemeint<br />

ist eine IT-Landschaft, die immer<br />

wieder an die aktuellen Bedürfnisse<br />

eines Unternehmens angepasst<br />

und erweitert wird. Neue Komponenten<br />

kommen im Laufe der Jahre<br />

hinzu und werden in die bestehende<br />

Landschaft integriert. Ziel dieses Prozesses<br />

ist es, Zahlungsverkehr, Workflow-Systeme,<br />

E-Mails oder Langzeitarchiv<br />

in individuell zugeschnittenen<br />

Abläufen darzustellen. Die mehr als<br />

anderthalb Jahrzehnte lange Erfahrung<br />

mit den Themen Verschlüsselung<br />

und Signatur bewahren wir wie<br />

einen Schatz in unserem XiTrust Business<br />

Server (XBS).<br />

Anwender aus allen Branchen können<br />

sofort mit ihm arbeiten. Der XBS<br />

mag nämlich gewachsene Strukturen,<br />

geht individuell auf sie ein und<br />

ist ungemein kontaktfreudig. Der<br />

XBS versieht seinen Signatur-Dienst<br />

für ein einzelnes System genauso<br />

zuverlässig wie für alle. Und zwar<br />

«XMS hat im Laufe<br />

der Jahre einen<br />

„Bauchladen“<br />

bekommen, mit dem<br />

wir individuell auf die<br />

jeweiligen Kundenwünsche<br />

reagieren<br />

Konkret zeigt sich dies etwa am<br />

Beispiel E-Mail-Sicherheit: Eines der<br />

Urprodukte von XiTrust hat sich in<br />

Form des XiTrust Mailing System<br />

(XMS) als flexible Lösung in puncto<br />

sichere E-Mail-Kommunikation<br />

für Unternehmen etabliert (siehe<br />

Infobox rechts). Damit lassen sich<br />

auch die bekannten Betrugsfälle, wo<br />

plötzlich Millionen Euro aufgrund einer<br />

nicht sicheren Mail auf unbefugte<br />

Konten überwiesen werden, ganz<br />

einfach verhindern!<br />

Das XiTrust Mailing System<br />

• stellt die Echtheit der Inhalte und die Authentizität des Absenders<br />

individuell sicher,<br />

• bietet denselben Komfort wie ein zentrales Gateway-Zertifikat<br />

mit allen Vorteilen des personenbezogenen Einzelzertifikats,<br />

• ermöglicht es, <strong>das</strong>s der Absender einer E-Mail immer persönlich<br />

zuzuordnen ist,<br />

• erstellt personenbezogene Zertifikate vollautomatisch und<br />

zentral,<br />

• übernimmt <strong>das</strong> unternehmensweite Roll-out von Einzelzertifikaten<br />

in Vollautomation.<br />

können und dafür nicht<br />

mehr in die<br />

Entwicklung gehen<br />

müssen.<br />

Ich nehme mir einen<br />

Workflow und klicke<br />

mir den einfach<br />

zusammen.»<br />

XiTrust Business Server (XBS)<br />

Wolfgang Bauer,<br />

Leiter Produktentwicklung XBS/XMS<br />

XiTrust Mailing System (XMS)<br />

14 15


COMPANY ECOSYSTEM MOXIS<br />

DER STAR IST DAS TEAM<br />

Der Erfolg eines Softwareprodukts korreliert naturgemäß mit dem<br />

Kundennutzen. Wie groß dieser in der Praxis ist, hängt nicht nur<br />

von Funktionalität und Usability ab. Genauso entscheidend für die<br />

bestmögliche Umsetzung eines Projekts ist, <strong>das</strong>s sich die Lösung wie ein<br />

Puzzleteil in bestehende Systeme und Prozesse einfügt – und keinen<br />

Fremdkörper darstellt, um den man sich gesondert zu kümmern hat.<br />

Das Beispiel des Ecosystems von MOXIS zeigt, wie <strong>das</strong> gelingen kann.<br />

beispielsweise die Anbindung an Europas<br />

führendes ECM-System – Doxis4<br />

von SER.<br />

Personaldienstleistungsbranche als<br />

Best Practice<br />

Ein Musterbeispiel in puncto Integration<br />

und Zusammenarbeit sind<br />

Personaldienstleister. Die Branche<br />

weist nicht zuletzt durch geänderte<br />

gesetzliche Rahmenbedingungen<br />

einen besonderen Bedarf an rechtsgültigen<br />

E-Signatur-Lösungen auf.<br />

Durch die Partnerschaften mit branchenführenden<br />

Softwareherstellern<br />

wie LANDWEHR oder Gedat können<br />

Personaldienstleister und Zeitarbeitsunternehmen<br />

die E-Signatur mit<br />

MOXIS in ihre Workflows integrieren,<br />

ohne dabei auf ihre gewohnte Umgebung<br />

verzichten zu müssen!<br />

Damit nicht genug: So zeigt<br />

sich etwa der Branchen-Riese und<br />

XiTrust-Kunde Adecco so überzeugt<br />

von MOXIS, <strong>das</strong>s die Lösung auch an<br />

den eigenen Kundenstamm selbst<br />

weitervertrieben wird.<br />

MOXIS QuickSign – einfach und<br />

schnell<br />

Unsere Produkte werden laufend<br />

überprüft, verbessert und weiterentwickelt.<br />

MOXIS QuickSign ist eine der<br />

neuesten Errungenschaften aus der<br />

Entwicklungsschmiede von XiTrust.<br />

Hier zeigt sich die Integrationsstärke<br />

des Produkts noch einmal deutlicher.<br />

Denn mit MOXIS QuickSign kann die<br />

grundlegende Signaturfunktionalität<br />

als eigenes Feature in einem Drittsystem<br />

angeboten werden. So geschehen<br />

beispielsweise bei Egnyte,<br />

dem führenden Anbieter für sicheres<br />

Enterprise-File-Sharing. Egnyte-<br />

Anwender können mit MOXIS Quick-<br />

Sign PDF-Dokumente direkt in der<br />

Benutzeroberfläche von Egnyte<br />

Connect einfach und rechtsgültig digital<br />

signieren.<br />

Mit starken Partnern an der Seite<br />

geht es leichter. Das gilt für alle Belange<br />

des menschlichen Miteinanders.<br />

Bei XiTrust ist dieses Prinzip<br />

seit Bestehen des Unternehmens fest<br />

verankert – egal ob in der Forschung,<br />

im Vertrieb oder bei Produktintegrationen.<br />

Mit dem Launch der E-Signatur-Plattform<br />

MOXIS wurde <strong>das</strong> Augenmerk<br />

verstärkt auf diesen Aspekt<br />

gelegt und ein Ecosystem geschaffen,<br />

in dessen Zentrum die digitale Unterschrift<br />

steht und in dem alle Beteiligten<br />

ihre passende Umlaufbahn<br />

finden – <strong>das</strong> „Universe of Signing“.<br />

Eng verbunden mit der Geschichte<br />

und auch dem Erfolg von<br />

XiTrust ist der Name A-Trust. Die<br />

Zertifikate des österreichischen<br />

Trust Centers und „qualifizierten<br />

Vertrauensdiensteanbieters“ laut<br />

eIDAS-Verordnung, ermöglichen<br />

elektronische Signaturen, die in ihrer<br />

Rechtswirkung einer händischen<br />

Unterschrift entsprechen. Gemeinsam<br />

wurde mit xIDENTITY ein Service<br />

auf den Weg gebracht, um Dokumente<br />

in MOXIS standardmäßig<br />

in verlässlicher Qualität digital signieren<br />

zu können. Diese Möglichkeit<br />

beschränkt sich nicht nur auf den<br />

Gültigkeitsbereich der eIDAS-Verordnung,<br />

nämlich die EU. Mit der Anbindung<br />

des „All-in Signing Service“ von<br />

Swisscom wird auch dem Schweizer<br />

Signaturgesetz ZertES Genüge getan.<br />

Integrationen anderer Identitätsprovider<br />

sind schon jetzt auf Wunsch<br />

problemlos realisierbar und werden<br />

in Zukunft ebenso standardmäßig<br />

angeboten werden.<br />

Individuell und vielfältig<br />

Einer der großen Pluspunkte von<br />

MOXIS ist die Integrationsfähigkeit,<br />

die sich ebenso individuell darstellt,<br />

wie die gewachsenen Systemlandschaften<br />

großer Unternehmen. Beginnend<br />

bei verschiedenen vorgefertigten<br />

Plug-ins für täglich genutzte<br />

Applikationen wie Office 365, kann<br />

MOXIS über eine entsprechende<br />

Schnittstelle an alle gängigen dokumentenerzeugenden<br />

oder -verarbeitenden<br />

Systeme eines Unternehmens<br />

angebunden werden, und zwar unabhängig<br />

von Branche oder Abteilung.<br />

Dank zahlreicher Partnerschaften<br />

sind auf diese Weise vielfältige<br />

Integrationen entstanden, die out-ofthe-box<br />

verfügbar sind und sich bereits<br />

als Standard etabliert haben,<br />

16 17


COMPANY INSIDE<br />

Büro-Impressionen ...<br />

18 19


GASTBEITRAG HERWIG SPRINGER<br />

NETZ DES ERFOLGS<br />

Wie Unternehmen von der digitalen Transformation profitieren<br />

«Daten sind als<br />

Vermögenswert zu<br />

betrachten und auch so<br />

zu behandeln.»<br />

ZUR PERSON<br />

HERWIG SPRINGER<br />

Herwig Springer,<br />

CEO der Unternehmensberatung i5invest<br />

Die weltweiten IT-Ausgaben werden<br />

von Gartner für <strong>2019</strong> auf 3,76 Billionen<br />

US-Dollar geschätzt. Das ist<br />

eine Summe, die sich in ähnlichen<br />

Regionen bewegt wie der Staatshaushalt<br />

der USA. Ausgegeben wird<br />

<strong>das</strong> IT-Geld größtenteils für Mobiltelefone,<br />

PCs und lokale Rechenzentrumsinfrastrukturen<br />

bis hin<br />

zu Cloud-Services und Internet of<br />

Things (IoT)-Geräten.<br />

Die IT-Architektur der Zukunft<br />

gruppiert sich um die Themenkomplexe<br />

Recht, Sicherheit und Enterprise<br />

Collaboration. Mit Letzterem meinen<br />

wir gewöhnlich Software- und<br />

Netzwerktools, die die interne Zusammenarbeit<br />

in Unternehmen unterstützen.<br />

Gerade wenn <strong>das</strong> Tagesgeschäft<br />

stark projektgetrieben ist,<br />

helfen diese Applikationen, die Produktivität<br />

jedes einzelnen Projektbeteiligten<br />

auf ein neues Level zu heben.<br />

In der Enterprise Collaboration<br />

lassen sich zwei Gruppen definieren,<br />

die in besonderem Maße von digitalen<br />

Konzepten profitieren: Dokumentenmanagement<br />

(Content Management)<br />

und Human Resources. Die<br />

Mitarbeiter stehen im Mittelpunkt,<br />

eine optimierte Unternehmenskommunikation<br />

ist <strong>das</strong> Ziel.<br />

Inhalt und Kommunikation<br />

Die gemeinsame Nutzung von Aktivitäten<br />

und Daten in einem weit<br />

verzweigten Netzwerk stellt sicher,<br />

<strong>das</strong>s die Unternehmen <strong>das</strong> Wissen,<br />

<strong>das</strong> sie erzeugen, und die Daten,<br />

die sie produzieren, jederzeit in<br />

jeder Kombination abrufen können.<br />

Eine Forrester-Studie kommt zu dem<br />

Ergebnis, <strong>das</strong>s Enterprise Communication<br />

Tools den Informationsfluss<br />

zwischen den Mitarbeitern massiv<br />

verbessern und etwaige Hindernisse<br />

auf dem Weg zu einer stärkeren Kundenbindung<br />

abzubauen helfen.<br />

Eine ganz wesentliche Antwort auf<br />

diese Fragen sind globale Allianzen<br />

von Unternehmen, die auf demselben<br />

Markt unterschiedliche Segmente abdecken.<br />

Eines der prominentesten<br />

Beispiele ist sicher die Partnerschaft<br />

zwischen Microsoft, Cisco und Slack.<br />

Hier bestätigt sich, was wir seit Jahren<br />

beobachten: Ein zeitgemäßes Unternehmen<br />

kennt keine Grenzen! Das<br />

Geschäftstempo beschleunigt sich<br />

und der Wettbewerb – also auch der<br />

Kampf um die Margen – erfordern intelligente<br />

IT-Lösungen. Ein Tempo,<br />

<strong>das</strong> nicht zuletzt auf immer mobilere<br />

Mitarbeiter und nahezu lückenlose<br />

Vernetzung mit den Kunden zurückzuführen<br />

ist.<br />

Die sofortige, effektive und effiziente<br />

Bereitstellung eines Produkts oder<br />

einer Dienstleistung ist unverzichtbare<br />

Anforderung an jedes erfolgreiche<br />

Unternehmen im digitalen Zeitalter.<br />

Das zeigt sich auch an vermeintlich<br />

kleinen Beispielen: Unternehmen, die<br />

nicht abgehängt werden wollen, sollten<br />

schon bei der E-Mail-Kommunikation<br />

beginnen. Es ist mittlerweile<br />

nicht mehr akzeptabel, <strong>das</strong>s auf<br />

eine Mailantwort zugewartet werden<br />

muss, wenn akuter Handlungsbedarf<br />

besteht. Noch während Sie der Angelegenheit<br />

nachgehen, um die betreffende<br />

Person zu kontaktieren, macht<br />

die Konkurrenz <strong>das</strong> Geschäft.<br />

Funktionierende EC-Tools bringen<br />

vielfältige Vorteile für Unternehmen<br />

und ihre Partner. Zu den wichtigsten<br />

zählen die Zusammenführung ver-<br />

streuter Teams, Schnelligkeit, mehr<br />

Flexibilität und Agilität – gerade auch<br />

bei kleineren Unternehmenseinheiten<br />

– und eine Steigerung der Produktivität<br />

des Personals.<br />

IT-Security und Legal Compliance<br />

Der zweite Themenkomplex kreist<br />

um IT-Security und Legal Compliance.<br />

Themen, die nicht selten auf<br />

komplexe Weise miteinander verwoben<br />

sind. Unter der Headline Enterprise<br />

Security finden wir Produkte<br />

und Cloud-basierte Dienste, die Cyber-Bedrohungen<br />

und Angriffe auf<br />

Unternehmen erkennen, verhindern,<br />

vor ihnen schützen und in wirkungsvoller<br />

Weise auf sie reagieren.<br />

Bei der Entscheidung, welches Produkt<br />

und welcher Dienst am besten<br />

passen, müssen zentrale Punkte geklärt<br />

sein: Das Verhältnis von Risiko,<br />

Resilienz, Benutzerfreundlichkeit<br />

und Preis sollte so ausgewogen wie<br />

möglich sein. Ziel ist es, immer (!) die<br />

größte Transparenz in allen Vorgängen<br />

zu gewinnen und diese dauerhaft<br />

darzustellen. Schließlich geht es<br />

darum, mehr Kontrolle über für <strong>das</strong><br />

Kerngeschäft wesentliche Prozesse<br />

zu gewinnen.<br />

Innovationsmotor Datenschutz<br />

Dass IT-Sicherheitsthemen im<br />

Zuge der digitalen Transformation<br />

so präsent sind, liegt auch am Datenschutzrecht.<br />

Hier sind Unternehmen<br />

gut beraten, im Rechts- und Regulierungsumfeld<br />

immer auf dem neuesten<br />

Stand zu bleiben. Schon ein<br />

einziger Verstoß gegen eine entsprechende<br />

Verordnung – hier mag u. a.<br />

die DSGVO als Beispiel genannt sein<br />

– kann zu massiven Verlusten und<br />

Reputationsschäden führen. Wir beobachten,<br />

<strong>das</strong>s eine sich dynamisch<br />

anpassende Rechtslage oft die Initialzündung<br />

ist, die Investitionen in Sicherheitsthemen<br />

überhaupt erst auf<br />

den Weg bringt.<br />

Daten sind dabei als Vermögenswert<br />

zu betrachten und auch so zu<br />

behandeln. Zugleich sind sie auch<br />

eine potenzielle Verbindlichkeit. Zwei<br />

Beispiele aus der jüngeren Vergangenheit<br />

dokumentieren die Folgen<br />

mangelnder IT-Sicherheit auf eindrückliche<br />

Weise. Der Finanzdienst-<br />

Herwig Springer ist CEO der Unternehmensberatung<br />

i5invest. Er ist verantwortlich<br />

für Business Development,<br />

Corporate Development/M&A. Hier<br />

bringt er seine reiche Erfahrung in den<br />

Bereichen Deals, Hightech-Unternehmensbewertung,<br />

erneuerbare Energien,<br />

Unternehmensentwicklung und<br />

grenzüberschreitende M&A ein.<br />

Herwig Springer ist als Valuation-and-Deals-Experte<br />

seit 2005 in den<br />

Bereichen Corporate Finance sowie<br />

Deals Consulting tätig und berät eine<br />

Vielzahl von Mandanten vom österreichischen<br />

Mittelstand bis hin zu multinationalen<br />

Konzernen. Herwig Springer<br />

studierte an der Wirtschaftsuniversität<br />

Wien, hat in Zusammenarbeit mit der<br />

Copenhagen Business School einen<br />

CEMS-Master-Abschluss in Internationalem<br />

Management erlangt.<br />

Darüber hinaus trägt er die Bezeichnung<br />

Chartered Financial Analyst®<br />

und ist Autor verschiedener Publikationen<br />

in der Wirtschaftsliteratur.<br />

20 21


GASTBEITRAG HERWIG SPRINGER<br />

leister Equifax mit einem Jahresumsatz<br />

von 2,6 Milliarden US-Dollar<br />

wurde 2017 Opfer eines gigantischen<br />

Datendiebstahls. Über drei Monate<br />

hinweg verschafften sich Hacker Zugriff<br />

auf die Daten von 143 Millionen<br />

Kunden. Neben Sozialversicherungsnummern<br />

und anderen persönlichen<br />

Daten waren es fast 300.000 Kreditkartennummern,<br />

die dabei den Kriminellen<br />

in die Hände fielen. Einfallstor<br />

war eine Sicherheitslücke in einer<br />

Anwendungssoftware, die in den Internetauftritt<br />

des Unternehmens eingebunden<br />

war.<br />

Sicherheit geht in die Cloud<br />

Nicht minder drastisch sind die<br />

Folgen eines Sicherheitslecks bei<br />

Maersk. Das Unternehmen wurde<br />

2017 Opfer der globalen "Petya"-Cyberangriffe.<br />

Maersk-CEO SØren Skou<br />

formulierte <strong>das</strong> Desaster damals so:<br />

„In der vergangenen Woche sind wir<br />

<strong>das</strong> Opfer eines Cyberangriffs geworden.<br />

Das Geschäftsvolumen wurde<br />

negativ beeinflusst. Wir gehen davon<br />

aus, <strong>das</strong>s der Angriff die Ergebnisse<br />

um 200 bis 300 Millionen USD negativ<br />

beeinflussen wird.“<br />

Die Folgen mangelnder IT-Sicherheit<br />

sind weitreichend. Sie bedrohen<br />

Arbeitsplätze, kosten Millionen<br />

von Dollar. Das Rampenlicht ist eingeschaltet.<br />

Supplier Relationship Manager<br />

sollten <strong>das</strong> Momentum nutzen,<br />

um sich viel stärker auf <strong>das</strong> zu konzentrieren,<br />

was in der Sicherheitsabteilung<br />

vor sich geht. Hier gilt es,<br />

die Sicherheitsstrategie intelligent<br />

mit Geschäftsinitativen zu verknüpfen.<br />

Nicht selten sind Unternehmen<br />

bei der Wahl der passenden IT-Sicherheitsstrategie<br />

überfordert. Ihre<br />

eigene IT wird unter der Wartungslast<br />

von Legacy-Sicherheitslösungen<br />

regelrecht begraben. Cloud-basierte<br />

Sicherheitsprodukte sind vergleichsweise<br />

agiler und können neue<br />

Erkennungsmethoden- und Dienste<br />

wesentlich schneller implementieren<br />

als „hausgemachte“ Lösungen vor<br />

Ort.<br />

Partner programmieren und integrieren<br />

Es ist am Ende auch eine Frage<br />

der Kultur. Durch APIs und Integration<br />

leben wir heute in einer hybriden<br />

Umgebung. Einige Anwendungen<br />

sind über die Cloud leicht verfügbar,<br />

andere sind nur vor Ort. APIs ermöglichen<br />

es Benutzern, Anwendungen<br />

wie Dropbox, Slack oder Google Drive<br />

nahtlos miteinander zu verbinden.<br />

Fast jedes Technologieunternehmen<br />

betreibt ein Partnerprogramm oder<br />

eine Reihe von Initativen, die darauf<br />

abzielen, sich mit Branchenpartnern<br />

zu vernetzen. Diese Partnerprogramme<br />

sind im Allgemeinen darauf ausgerichtet,<br />

die Integration mit komplementären<br />

Technologieanbietern<br />

zu unterstützen, deren Produkte und<br />

Dienstleitungen mit der jeweiligen<br />

IT-Plattform zu integrieren und harmonisieren.<br />

Die Partnerprogramme sind alles<br />

andere als Selbstzweck: Sie dienen<br />

dazu, die Erwartungen der (Bestands-)Kunden<br />

zu erfüllen und<br />

gemeinsam neue Kunden zu erschließen.<br />

IT-Entscheider suchen bei der<br />

Lösung für einzelne Themen nicht<br />

nach einem einzigen Tool, <strong>das</strong> „alles<br />

kann“. Gerade hier können Allianzen<br />

zwischen Technologieanbietern<br />

der Schlüssel zum Erfolg sein. Eine<br />

IDG-Studie bestätigt diesen Trend: 90 %<br />

der IT-Entscheider arbeiten mittlerweile<br />

mit Anbietern zuammen, die<br />

Teil einer Partnerschaft sind. Bleibt<br />

am Ende wieder einmal festzuhalten:<br />

Gelungenes Networking auf Kundenwie<br />

auf Anbieterseite ist <strong>das</strong> Modell<br />

der Zukunft!<br />

22 23


CUSTOMERS KTM<br />

SIGNIEREN AUF DER ÜBERHOLSPUR<br />

Die Welt auf zwei Rädern ist die Welt von KTM. Der österreichische<br />

Motorradhersteller hat auch in der digitalen Transformation einen<br />

Gang höher geschaltet: Mit XiTrust MOXIS werden Signaturprozesse<br />

nun elektronisch in zahlreichen Unternehmensworkflows abgebildet.<br />

Entscheidungskriterium war neben der Anwendungsvielfalt von MOXIS<br />

auch die Integrationsfähigkeit der elektronischen Unterschriftenmappe<br />

in bestehende Officesysteme wie SAP. Ein Interview mit Wolfgang<br />

Zwicknagl, Vice President IT & Organization, KTM AG.<br />

Die digitale Transformation ist eine<br />

der großen Herausforderungen für<br />

Unternehmen – gerade wenn es um<br />

<strong>das</strong> Thema elektronische Signaturen<br />

geht. Wie geht KTM damit um?<br />

Von 2014 bis 2016 haben wir die<br />

die Systemlandschaft und IT-Infrastruktur<br />

bei KTM einmal umgedreht<br />

und auf SAP umgestellt. Prozesse, die<br />

wir bis dahin in Papierform abgewickelt<br />

hatten, konnten nun digital dargestellt<br />

werden. Zu den Dingen, die<br />

dann noch übrig geblieben sind, gehörten<br />

qualifizierte elektronische Unterschriften.<br />

Wir brauchten zudem<br />

eine Lösung, die sich leicht in SAP integrieren<br />

lässt. Dann sind wir auf<br />

XiTrust MOXIS aufmerksam geworden.<br />

Wie sah generell der Signaturprozess<br />

in der Ära vor dem Einsatz von<br />

MOXIS aus?<br />

Der Zeitaufwand für <strong>das</strong> Einsammeln<br />

der nötigen Unterschriften in<br />

Papierform war doch recht heftig.<br />

Die Ausgangsfrage war aber zunächst<br />

eine andere: Wie gehen wir grundsätzlich<br />

mit dem Thema Unterschriften<br />

um? Und <strong>das</strong> ist alles andere als<br />

trivial. Als Unternehmen unserer Größe<br />

hat man schließlich eine präzise<br />

definierte Unterschriftenregelung.<br />

Was besagt die Unterschriftenregelung?<br />

Das ist ein klassisches Compliance-Thema.<br />

Da geht es allgemein darum,<br />

wer überhaupt unterschreiben<br />

darf, was konkret zu unterschreiben<br />

ist, ferner sind Betragsgrenzen festgelegt,<br />

die Art der Dokumente und<br />

anderes. Dies alles gilt es in Einklang<br />

zu bringen mit einer neuen Möglichkeit,<br />

qualifiziert elektronisch zu signieren.<br />

Wir wollten in erster Linie die<br />

Signaturprozesse nach außen verbessern.<br />

Wer unterschreibt?<br />

Das sind Vorstände, Prokuristen,<br />

Geschäftsführer von Sub-Gesellschaften.<br />

Ziel ist es, Beschaffungen<br />

und Vertragsthemen signifikant zu<br />

beschleunigen. Die Unterschriften<br />

«Motorsport ist für<br />

uns nicht nur ein<br />

Produkt oder ein<br />

Marketinginstrument.<br />

Es ist unsere Kultur.<br />

Deshalb ist alles, was<br />

der Beschleunigung<br />

dient, bei KTM immer<br />

willkommen. So wie<br />

MOXIS!»<br />

Wolfgang Zwicknagl,<br />

Vice President IT & Organization<br />

KTM AG<br />

nach außen waren ja auch nach der<br />

SAP-Umstellung nicht elektronisch<br />

unterstützt.<br />

Welche Dokumente werden in Ihrem<br />

Hause elektronisch unterschrieben?<br />

Das geht quer durch vom Non-<br />

Disclosure Agreement, also vertraulichen<br />

Dokumenten, über Verträge<br />

bis zu Bestellabrufen. Im Kontakt mit<br />

Zulieferern ist es meistens so, <strong>das</strong>s<br />

wir die entsprechenden Dokumente<br />

in Papierform erhalten und diese<br />

dann elektronisch signiert zurückschicken.<br />

Wie wird die elektronische Signatur<br />

intern bei KTM angenommen?<br />

Bei den Signaturpflichtigen ist <strong>das</strong><br />

sofort mit großer Selbstverständlichkeit<br />

aufgenommen worden und wird<br />

täglich genutzt. Etwas anders sah<br />

es zunächst bei der Personengruppe<br />

aus, die die Signatare erst mit den<br />

entsprechenden Dokumenten versorgt<br />

und diese dann zum Signieren<br />

in MOXIS einlädt. Inzwischen ist aber<br />

ganz deutlich geworden: MOXIS stellt<br />

für alle am Workflow Beteiligten eine<br />

Erleichterung dar!<br />

Wo konnten Sie Verbesserungen<br />

durch den Einsatz von MOXIS erzielen?<br />

In unseren Workflows gilt gemäß<br />

unserer Unterschriftenregelung oftmals<br />

<strong>das</strong> Vier-Augen-Prinzip. Aufgrund<br />

der hohen Mobilität gerade<br />

der Signaturpflichtigen und der zum<br />

Teil großen räumlichen Distanzen in<br />

einem Großunternehmen wie KTM<br />

ist dann oft mühsam gewesen, die<br />

notwendigen Unterschriften peu à<br />

peu zusammenzutragen. Wobei „tragen“<br />

hier durchaus wörtlich zu verstehen<br />

ist.<br />

Klingt recht zeitintensiv …<br />

KTM Mecky von 1957<br />

Stimmt, dafür ist viel Zeit drauf gegangen.<br />

Die Möglichkeit, mobil zu signieren,<br />

und <strong>das</strong> dann auch noch<br />

24 25


CUSTOMERS KTM<br />

BACKGROUND<br />

KTM<br />

qualifiziert, erlebe ich als erhebliche<br />

Verbesserung. Da ist es dann<br />

auch möglich zu signieren, wenn man<br />

sich gerade bei der MotoGP befindet,<br />

die ja bekanntermaßen leider nicht in<br />

Mattighofen stattfindet (lacht). Bei<br />

KTM stellen wir fest, <strong>das</strong>s MOXIS ein<br />

wertvoller Baustein auf dem Weg<br />

zum papierlosen Büro ist. Unser<br />

Ziel ist es, mit immer<br />

weniger Papier im Büro<br />

auszukommen.<br />

Haben Sie einen Überblick, wie es<br />

im Bereich Digitalisierung bei KTM<br />

weitergeht, insbesondere hinsichtlich<br />

der elektronischen Signatur?<br />

Es gibt nach wie vor einzelne Bereiche,<br />

in denen wir derzeit noch papiergebunden<br />

arbeiten. Da ist MOXIS à<br />

la longue natürlich wesentliches Element<br />

der Überlegungen. Ein Beispiel:<br />

Wenn ich eine einfache Genehmigung<br />

in SAP abbilden kann – ohne<br />

Unterschrift –, ist <strong>das</strong> immer ein interner<br />

Vorgang. Sobald aber nach außen<br />

kommuniziert wird, kommt MOXIS ins<br />

Spiel. Hier wird es mittelfristig deutlich<br />

mehr Anwendungsfälle geben.<br />

MOXIS ist ein sehr flexibles Produkt,<br />

<strong>das</strong> in unterschiedlichsten Branchen<br />

zum Einsatz kommt. Gibt es dennoch<br />

etwas Spezifisches, den Motorsport betreffendes,<br />

<strong>das</strong> MOXIS für Sie leistet?<br />

KTM ist ein Maschinenbauunternehmen<br />

und gleichzeitig ein Motorsportunternehmen.<br />

Motorsport ist<br />

dabei für uns nicht nur ein Produkt<br />

oder ein Marketinginstrument. Es ist<br />

unsere Kultur. Deshalb ist alles, was<br />

der Beschleunigung dient, bei KTM<br />

immer willkommen! So wie MOXIS.<br />

Herr Zwicknagl, vielen Dank für <strong>das</strong><br />

Gespräch.<br />

Der Name KTM ist weltweit Inbegriff für Motorsport. Weniger<br />

bekannt ist, <strong>das</strong>s <strong>das</strong> Firmenkürzel ursprünglich für „Kraftfahrzeuge<br />

Trunkenpolz Mattighofen“ stand. Gegründet von Hans<br />

Trunkenpolz, produziert KTM seit 1954 Motorräder in Serie. Bis<br />

heute hat sich <strong>das</strong> Unternehmen zu einem Global Player entwickelt,<br />

der dem Qualitätslabel Made in Austria seinen Stempel<br />

aufdrückt. Mit rund 4.200 Mitarbeitern und einem Umsatz von<br />

knapp 1,5 Milliarden Euro ist KTM heute der größte Motorradhersteller<br />

Europas.<br />

www.ktm.com<br />

26 27


CUSTOMERS AVL<br />

WACHSTUM MIT MOXIS<br />

Die AVL ist eines der innovativsten Industrieunternehmen in Österreich<br />

und weltweit führend bei der Entwicklung und dem Testen von<br />

Antriebssystemen. Das konstante Wachstum von AVL hat auch zu einem<br />

immer höheren Aufkommen von signaturpflichtigen Dokumenten<br />

geführt. In XiTrust MOXIS ist <strong>das</strong> Unternehmen fündig geworden bei<br />

der Suche nach einer integrationsstarken Signaturlösung, die auch<br />

global funktioniert. Ein Interview mit Karin Koch (Head of HR Corporate<br />

Services), Andreas Graf (Department Manager IT Governance<br />

and Project Office) und Burghard Ziegler (IT-Projektmanager).<br />

Die AVL arbeitet mit XiTrust<br />

MOXIS. Federführend war Human<br />

Resources. Können Sie, Frau Koch,<br />

als Abteilungsleiterin etwas zur Motivation<br />

sagen, jetzt von analogen<br />

auf digitale Signaturen umzustellen?<br />

Karin Koch: Bei uns gibt es ein striktes<br />

Schriftlichkeitsgebot. Für alle Mitarbeiter<br />

am Standort Graz werden sämtliche<br />

Vereinbarungen verschriftlicht. Das bedeutet,<br />

es sind Zehntausende Schriftstücke<br />

pro Jahr auszufertigen. Selbst<br />

bei Automatismen wie kollektivvertraglich<br />

geregelten Vorrückungen,<br />

wird der Vorgang noch einmal zu Papier<br />

gebracht. Und die meisten dieser<br />

Schriftstücke bedürfen zweier Unterschriften:<br />

von der Personalleitung sowie<br />

von der Fachabteilung.<br />

… eine analoge Lösung dürfte angesichts<br />

dieser Umfänge recht mühsam<br />

gewesen sein …<br />

Koch: Sie sagen es. Es war tatsächlich<br />

so, <strong>das</strong>s jedes Dokument per<br />

Hauspost an den Fachbereichsleiter<br />

zur handschriftlichen Signatur<br />

weitergeleitet worden ist. Begleitend<br />

hat die zuständige Sachbearbeiterin<br />

eine Kopie einbehalten mit dem Vermerk,<br />

wann <strong>das</strong> Dokument an wen<br />

ausgeschickt wurde. Ein mühsames<br />

Geschäft, denn mitunter hat man<br />

erst nach einigen Wochen auf der<br />

Tonspur erfahren, <strong>das</strong>s <strong>das</strong> Dokument<br />

nie angekommen ist, der Abteilungsleiter<br />

gerade urlaubt oder sich<br />

die Unterschrift aus anderen Gründen<br />

verzögert. Vor diesem Hintergrund<br />

stellt die digitale Signatur einen<br />

enormen Fortschritt dar. So kam<br />

<strong>das</strong> Projekt ins Rollen.<br />

Die AVL ist Vorreiter in Sachen Digitalisierung.<br />

Herr Graf, welche Rolle<br />

spielt <strong>das</strong> Thema digitale Transformation<br />

im IT-Gesamtkonzept?<br />

Andreas Graf: Eine ganz zentrale.<br />

Die elektronische Signatur ist da nur<br />

ein Ausschnitt des Gesamtbildes. Bei<br />

den technischen Prüfständen ist der-<br />

zeit ein großes Thema, digitale Zwillinge<br />

der physischen Anlagen zu erschaffen.<br />

Mit der digitalen Signatur<br />

hat sich die IT der AVL schon etwas<br />

länger beschäftigt. Wir haben uns<br />

dann aber gefragt, mit genaus welcher<br />

Lösung wir die digitale Signatur<br />

global implementieren können.<br />

Was meinen Sie mit globaler Implementierung?<br />

Graf: Unser Ziel war eine Signaturlösung,<br />

die global funktioniert. Wir<br />

wollten deshalb von Anfang wissen:<br />

Was kostet die Lösung, wenn man sie<br />

als Enterprise-Lizenz weltweit ausbaut?<br />

Es hilft mir nichts, ein Erst-Szenario<br />

zu entwickeln, <strong>das</strong> sich isoliert<br />

gesehen rechnet, nur um dann festzustellen,<br />

<strong>das</strong>s die Kosten beim globalen<br />

Roll-out mit 10.000 Mitarbeitern<br />

explodieren. MOXIS hat unseren<br />

Anforderungen standgehalten – auch<br />

im Zusammenspiel z. B. mit einer<br />

SharePoint-Lösung.<br />

Demnach ist die ausgeprägte Integrationsfähigkeit<br />

von MOXIS ein starkes<br />

Argument für Sie gewesen?<br />

Graf: Die Integrationsfähigkeit des<br />

Produkts ist essenziell. Ich muss mit<br />

einer Signaturlösung in SAP reinkommen<br />

und wieder raus. Damit haben<br />

wir natürlich auch die Option, Kunden<br />

einzubinden, wenn es etwa um<br />

Non-Disclosure Agreements geht.<br />

Auch bei Human Resources müssen<br />

externe Signaturen grundsätzlich<br />

möglich sein. Und die Lösung muss<br />

überall funktionieren: in China, in<br />

Australien, egal wo.<br />

Koch: Die Entscheidung, künftig<br />

mit digitalen Signaturen zu arbeiten,<br />

stellte uns aber noch vor eine ande-<br />

«Unser Ziel war eine<br />

Signaturlösung, die<br />

global funktioniert.<br />

Eine, die sich auch<br />

noch rechnet, wenn<br />

man sie im gesamten<br />

Unternehmen ausrollt.<br />

MOXIS hat all unseren<br />

Anforderungen<br />

standgehalten!»<br />

Andreas Graf,<br />

Department Manager IT Governance<br />

AVL<br />

28 29


CUSTOMERS AVL<br />

re Herausforderung: Weil es bei der<br />

AVL Kultur ist, wichtige Schriftstücke<br />

von Hand zu unterschreiben und<br />

dann persönlich zu überreichen, war<br />

es uns wichtig, <strong>das</strong>s die Signaturlösung<br />

individuelle Unterschriftsbilder<br />

unterstützt. Die sind dann zwar auf<br />

PDF, haben aber immer noch die persönliche<br />

Note. Wir wollten beim Look<br />

and Feel nichts verändern. Auch diese<br />

Anforderung erfüllt MOXIS perfekt.<br />

Sie haben <strong>das</strong> Thema digitale Signatur<br />

aber aus langjähriger leidvoller<br />

Erfahrung angeschoben?<br />

Koch: Ein Unternehmen, <strong>das</strong> so<br />

stark wächst wie die AVL, muss sich<br />

etwas überlegen, wenn <strong>das</strong> Wachstum<br />

immer mehr Schriftstücke mit<br />

sich führt und diese dann mit derselben<br />

Personalstärke bewältigt werden<br />

müssen. Wenn es um Effizienzsteigerung<br />

geht, kommt man an einer Lösung<br />

wie MOXIS nicht mehr vorbei.<br />

Wie hilft Ihnen MOXIS konkret?<br />

Koch: Durch die minutiöse Nachvollziehbarkeit<br />

des Weges und des<br />

Status quo eines Dokuments. Nach<br />

unserer Erfahrung ist die Rücklaufquote<br />

bei digitalem Signatur-Workflow<br />

deutlich höher als bei papiergebundenen<br />

Prozessen. Und die<br />

Stapelsignatur ist richtig toll! Genau<br />

wie die Möglichkeit, mobil zu signieren.<br />

Im analogen Szenario stapeln<br />

sich in meiner Mappe die Dokumente<br />

und ich muss physisch anwesend<br />

sein, um diese zu unterzeichnen. Das<br />

kostet Zeit. Man braucht kein Mathematik-Genie<br />

zu sein, um auszurechnen,<br />

was für einen Gewinn dann die<br />

mobile Signatur mit Stapelfunktion<br />

darstellt!<br />

Herr Graf, wie sehen Sie als IT-Verantwortlicher<br />

<strong>das</strong> Thema Effizienzsteigerung<br />

durch IT?<br />

Graf: Als Säule unserer IT-Strategie<br />

der Operational Excellence. Wenn ich<br />

an die Reduzierung der Durchlaufzeiten<br />

bei analogen Lösungen und die<br />

Ersparnis an ungezählten papiergebundenen<br />

Kopien denke, verzeichne<br />

ich mit MOXIS massive Effizienzsteigerungen!<br />

Nicht weniger wichtig ist<br />

<strong>das</strong>, was Frau Koch ausgeführt hat:<br />

Das Schriftbild ist bei uns essenziell.<br />

Warum eigentlich?<br />

Graf: Wenn die Unterschrift so geleistet<br />

wird, signalisiert <strong>das</strong>, <strong>das</strong>s sich<br />

der Auftraggeber mit dem digitalen<br />

Dokument ebenso intensiv auseinandergesetzt<br />

hat. Solche vermeintlichen<br />

Details sind es am Ende, die Vertrauen<br />

schaffen. Hinzu kommt: Sämtliche<br />

Freigabeprozesse in SAP und<br />

SharePoint werden in MOXIS "verheiratet".<br />

Der Mitarbeiter kann alles in<br />

einem Schritt erledigen, braucht die<br />

Oberfläche nicht zu verlassen.<br />

Wie schlägt sich <strong>das</strong> ökonomisch<br />

nieder?<br />

Graf: Hier entscheidet die Perspektive:<br />

Die AVL wächst jährlich im Schnitt<br />

um 10 %. Primäres Ziel der Integration<br />

von Applikationen wie MOXIS ist daher,<br />

<strong>das</strong> Wachstum mit den vorhandenen<br />

Ressourcen zu bewältigen und<br />

eben nicht in dem Maße aufbauen zu<br />

müssen, wie wir wachsen. So können<br />

wir dem wachsenden Druck auf die<br />

Margen am besten begegnen.<br />

Wie geht es weiter mit der digitalen<br />

Signatur bei der AVL? Gibt es Pläne<br />

eines globalen Roll-outs?<br />

Graf: Bei den Verantwortlichen unserer<br />

weltweiten Niederlassungen<br />

gibt es jetzt schon großes Interesse<br />

an einer Signaturlösung und mittelfristig<br />

sicher auch einen ersten Piloten.<br />

Im ersten Schritt haben wir die<br />

150 Führungskräfte am Standort Graz<br />

mit der MOXIS-Lösung vertraut gemacht.<br />

Von da sind wir ganz schnell<br />

bei Projektaufträgen und Freigaben.<br />

Das Projektgeschäft ist weltweit ein<br />

Schwerpunkt der AVL. Da steckt jede<br />

Menge Digitalisierungsbedarf drin.<br />

Inwieweit kann die digitale Signatur<br />

<strong>das</strong> Kerngeschäft der AVL unterstützen,<br />

also etwa Prüfstände für Motorenentwicklung?<br />

Graf: Das ist ein weites Feld. Jeder<br />

unserer Projektleiter weiß sofort, welcher<br />

Report, der zum Kunden geht, in<br />

welcher Weise signiert werden muss.<br />

Da sind überall Anwendungsszenarien.<br />

Die Projektleiter sind aus IT-Sicht<br />

eine der zentralen Zielgruppen, wenn<br />

wir über <strong>das</strong> globale Roll-out der digitalen<br />

Signatur reden. Dabei wird <strong>das</strong><br />

gesamte Geschäft der AVL abgebildet<br />

von der Brennstoffzelle bis zu E-Mobilität.<br />

Vom Sales-Prozess über die<br />

Angebotsfreigabe sowie Freigaben innerhalb<br />

des Projekts - bis <strong>das</strong> Ergebnis<br />

geliefert wird, habe ich immer<br />

wieder mit Freigaben zu tun.<br />

Herr Ziegler, Sie haben als Projektleiter<br />

die Integration von MO-<br />

XIS von Beginn an begleitet. Wie haben<br />

Sie die Zusammenarbeit mit der<br />

XiTrust erlebt?<br />

Burghard Ziegler: Als sehr entspannt.<br />

Man spürt in der Zusammenarbeit<br />

immer den agilen Gedanken,<br />

den Kunden zufriedenzustellen. Es ist<br />

von Beginn des Projekts schnell wei-<br />

Karin Koch, Burghard Ziegler, Andreas Graf (v. l. n. r.)<br />

30 31


CUSTOMERS AVL<br />

tergegangen. Innerhalb weniger Monate<br />

konnten wir einen ernsthaften<br />

Testbetrieb darstellen. Ich habe es<br />

übrigens auch als klaren Vorteil empfunden,<br />

<strong>das</strong>s die Wege zwischen uns<br />

und der XiTrust in Graz kurz sind.<br />

und Entwicklungsaufgabe. Denn es<br />

geht bei der Einführung von MOXIS<br />

nicht nur um eine neue Applikation,<br />

sondern auch darum, bestehende Papierprozesse<br />

in digitales Denken umzumünzen.<br />

Graf: Für die AVL kann ich sagen,<br />

<strong>das</strong>s die digitale Transformation in<br />

nahezu allen Geschäftsbereichen<br />

stattfindet. Das konsequent voranzutreiben<br />

ist ein Muss für alle Unternehmen.<br />

Wer hier zu lange zögert,<br />

katapultiert sich aus dem Markt.<br />

Für <strong>das</strong> Kerngeschäft der AVL werden<br />

Smart Services ein marktentscheidendes<br />

Thema sein. Hinter allen<br />

Überlegungen steht ja immer die Frage:<br />

Welchen Mehrwert kann ich meinem<br />

Kunden bieten? Darauf müssen<br />

wir täglich eine Antwort finden.<br />

Frau Koch, Herr Ziegler, Herr Graf,<br />

vielen Dank für <strong>das</strong> Gespräch.<br />

Wie wird so ein Projekt bei der AVL<br />

erfolgreich auf den Weg gebracht?<br />

Ziegler: Wir bringen fortlaufend<br />

Innovationen im Bereich IT auf den<br />

Weg. Das ist immer wieder neu und<br />

<strong>das</strong> kann sehr mühsam sein – zum<br />

Glück haben wir die da zur Unterstützung<br />

den bereits digitalisierten<br />

Projektprozess mit mobiler App. Es<br />

ist entscheidend, Begeisterung für<br />

<strong>das</strong> jeweilige Projekt im Team zu entfachen.<br />

Welche Vision verfolgen wir<br />

mit dieser Neuerung? So ein Projekt<br />

ist ebenso eine große Organisations-<br />

Wie sehen Sie die weitere Entwicklung<br />

der digitalen Transformation in<br />

der Weltwirtschaft?<br />

BACKGROUND<br />

AVL<br />

Die Anstalt für Verbrennungskraftmaschinen List (AVL) gibt es<br />

unter diesem Namen seit 1948. Was als Ingenieursbüro von Prof.<br />

Dr. Hans List begann, ist heute ein global agierendes Unternehmen<br />

mit mehr als 10.000 Mitarbeitern, über 4.000 davon am<br />

Headquarter in Graz. Kerngeschäft ist die Entwicklung und der<br />

Test von Antriebssystemen sowie die Erforschung alternativer<br />

Antriebe wie zum Beispiel die Brennstoffzellen-Technologie. Die<br />

AVL erzielt einen Jahresumsatz von 1,75 Milliarden Euro (2018).<br />

www.avl.com<br />

32 33


CUSTOMERS ADECCO GROUP<br />

DER KUNDE IST KÖNIG<br />

BACKGROUND<br />

Personaldienstleister stehen derzeit besonders im Fokus beim Thema<br />

elektronische Signatur. Eine Innovationswelle rollt durch die gesamte<br />

Branche. Für die Adecco ist die qualifizierte elektronische Signatur<br />

mit XiTrust MOXIS Schlüssel für die umfassende Digitalisierung von<br />

Geschäftsprozessen. Anstoß sind neue gesetzliche Anforderungen,<br />

wie sie <strong>das</strong> Arbeitnehmerüberlassungsgesetz (AÜG) formuliert.<br />

Ziel ist es darüber hinaus, die Zusammenarbeit mit Kunden bei<br />

Signaturprozessen zu optimieren. Ein Interview mit Martin Souczek,<br />

Leiter des IT-Anforderungsmanagements bei der Adecco.<br />

Herr Souczek, als Leiter des IT-Anforderungsmanagements<br />

reagieren<br />

Sie auf neue Anforderungen innerhalb<br />

Ihrer Branche und auf Innovationsideen<br />

von Mitarbeitern. Wie<br />

kam es zur Integration der elektronischen<br />

Signatur in die Arbeitsprozesse<br />

der Adecco?<br />

Die Initialzündung war die geänderte<br />

rechtliche Situation in Deutschland<br />

durch die Novelle des AÜG: Vor<br />

Arbeitsantritt des Mitarbeiters hat<br />

<strong>das</strong> Dokument rechtssicher unterzeichnet<br />

zu sein. Aus diesem Anforderungsprofil<br />

heraus war die elektronische<br />

Signatur die logische<br />

Konsequenz.<br />

Welche Abteilungen haben intern<br />

die Veränderungen vorangetrieben?<br />

sche Ziel dahinter ist die umfassende<br />

Digitalisierung von Geschäftsprozessen.<br />

«Der Kunde soll sich<br />

frei aussuchen, mit<br />

welchen Identitäten<br />

er arbeitet. Deshalb<br />

ist es für die Adecco<br />

ein Riesenvorteil, <strong>das</strong>s<br />

XiTrust MOXIS mehrere<br />

Identitätsanbieter<br />

unterstützt!»<br />

Steckt nur die Gesetzesänderung AÜG<br />

dahinter oder haben Sie für Adecco<br />

weitere Vorteile definieren können?<br />

Die Arbeit mit der qualifizierten<br />

elektronischen Signatur (QES) kommt<br />

auch als Vorteil bei den Kunden an.<br />

Das hat einen rechtlichen Hintergrund:<br />

Ist <strong>das</strong> Dreiecksverhältnis zwischen<br />

Adecco, Mitarbeiter und Kunden<br />

nicht klar geregelt, kann sich der<br />

Arbeitnehmer nach deutschem Recht<br />

– theoretisch und praktisch – auf<br />

Festanstellung einklagen.<br />

Passiert <strong>das</strong> häufig?!<br />

Solche Fälle sind zwar selten, aber<br />

es ist schon vorgekommen. Die-<br />

ses Worst-Case-Szenario ist durch<br />

die qualifizierte elektronische Signatur<br />

zum vorgeschriebenen Zeitpunkt<br />

prinzipiell ausgeschlossen. Mit der<br />

qualifizierten elektronischen Signatur<br />

sind auch unsere Kunden auf der<br />

sicheren Seite. Eine klare Entlastung<br />

im Kundenverhältnis für die Adecco!<br />

Digitalisierte Prozesse waren für die<br />

Adecco ja auch vor der Einführung<br />

der QES kein Neuland. Wie kam<br />

letztlich der Stein ins Rollen?<br />

ADECCO GROUP<br />

The Adecco Group mit Sitz in Zürich ist einer der größten Personaldienstleister<br />

weltweit und in 60 Ländern präsent. Mit mehr als<br />

einer Million Mitarbeitern in rund 5.100 Niederlassungen bietet<br />

<strong>das</strong> Unternehmen ein breites Spektrum an Personaldienstleistungen<br />

und bringt täglich über 700.000 Arbeitskräfte mit über<br />

100.000 Unternehmen zusammen. Unter dem Dach der Adecco<br />

Group ist die Adecco Personaldienstleistungen GmbH Arbeitgeber<br />

für rund 15.000 Mitarbeitern und verfügt über 130 Niederlassungen.<br />

Kerndienstleistungen sind Arbeitnehmerüberlassung,<br />

Personalvermittlung, Consulting sowie Arbeitsschutz und Prävention.<br />

www.adeccogroup.com<br />

Im Personalmanagement hatten wir<br />

schon vor der Einführung der QES einen<br />

hohen Digitalisierungsgrad: Kandidaten<br />

werden dem Kunden elektronisch<br />

vorgeschlagen, nachdem diese<br />

sich bereits elektronisch beworben haben.<br />

Dann gab es einen Bruch in der<br />

Prozesskette: Es war noch nicht möglich,<br />

<strong>das</strong> Vertragswerk digital abzuwickeln.<br />

Die entsprechenden Dokumente<br />

trafen in Papierform beim Kunden ein.<br />

Andere Teilprozesse waren bereits digital,<br />

wie etwa die elektronische Zeiterfassung.<br />

Wenn man so will, ist die QES<br />

so etwas wie <strong>das</strong> Missing Link im Digitalisierungsprojekt<br />

der Adecco.<br />

Zunächst die Rechtsabteilung, die<br />

dafür sorgt, <strong>das</strong>s alle Geschäftsprozesse<br />

der Adecco rechtssicher abgebildet<br />

werden. Maßgeblicher Treiber<br />

dieser Innovation ist aber die Geschäftsleitung<br />

selbst. Das strategi-<br />

Martin Souczek,<br />

Leiter IT-Anforderungsmanagement<br />

Adecco Group<br />

34 35


CUSTOMERS ADECCO GROUP<br />

Das hören wir öfter. Haben Sie eine<br />

Erklärung dafür, warum die QES<br />

immer wieder in dieser Rolle in Erscheinung<br />

tritt?<br />

In der Vergangenheit waren die<br />

Möglichkeiten zur qualifizierten elektronischen<br />

Signatur noch nicht so<br />

ausgereift, wie wir es jetzt mit Xi-<br />

Trust MOXIS erleben. Signaturkarten,<br />

Kartenlesegeräte und so fort: okay,<br />

<strong>das</strong> geht theoretisch auch, hat sich<br />

aber für ein großes Unternehmen wie<br />

die Adecco intern wie extern als limitiertes<br />

Signaturkonzept erwiesen. Da<br />

bleibt man lieber bei den alten analogen<br />

Prozessen. Die Kombination<br />

aus MOXIS und xIDENTITY mit der<br />

A-Trust im Hintergrund bietet für die<br />

Adecco die ideale Plattform, um die<br />

qualifizierte elektronische Signatur<br />

im Unternehmen auszurollen.<br />

Hat <strong>das</strong> Prinzip „One Face To The<br />

Customer” die jetzige Lösung angetrieben?<br />

Das war tatsächlich ein Entscheidungsfaktor!<br />

Denn Signaturlösungen<br />

sind eben nicht trivial – etwa im Vergleich<br />

zu Zeiterfassungssystemen.<br />

Und durch die hausinternen Schulungen<br />

zum Registration Officer sind<br />

wir in der charmanten Position, unsere<br />

Kunden nach einer Präsentation<br />

zum Thema QES sofort mit digitalen<br />

Identitäten versorgen zu können.<br />

Das ist in der Form mit anderen Anbietern<br />

nicht denkbar!<br />

Welche Flexibilität erwarten Sie von<br />

einer Signaturlösung?<br />

Der Kunde soll sich frei aussuchen,<br />

mit welchen Identitäten er arbeitet.<br />

Deshalb ist es ein Riesenvorteil,<br />

<strong>das</strong>s XiTrust MOXIS unterschiedliche<br />

Identitätsanbieter unterstützt! Das<br />

potenziert die Flexibilität hinsichtlich<br />

der Signaturlösungen um ein Vielfaches.<br />

Es ist optimal, <strong>das</strong>s der Kunde<br />

mit anderen Signaturlösungen erstellte<br />

Dokumente auch in MOXIS<br />

unterschreiben kann!<br />

für XiTrust MOXIS entschieden. An<br />

diesem prominenten Beispiel zeigt<br />

sich unsere Strategie: Weil bei uns<br />

Themen wie automatische Dokumentenerstellung<br />

oder Archivierung<br />

auf MOXIS zugeschnitten werden,<br />

haben wir ein Interesse daran, <strong>das</strong>s<br />

möglichst viele Kunden mit XiTrust<br />

MOXIS unterzeichnen.<br />

Wie ist <strong>das</strong> bei BMW gelaufen?<br />

BMW ist einer der größten Kunden<br />

der Adecco-Gruppe in Deutschland.<br />

Da entstehen bei der gleichen Signaturlösung<br />

natürlich willkommene Synergieeffekte.<br />

Der nächste Entwicklungsschritt<br />

ist bereits geplant, <strong>das</strong>s<br />

nämlich die beiden Instanzen von<br />

MOXIS untereinander kommunizieren:<br />

Wir erstellen einen Signaturauftrag,<br />

der wird dann automatisch an<br />

BMW übermittelt und unterzeichnet<br />

und dann wieder an unsere Instanz<br />

zurückgespielt. Das ist optimales Arbeiten!<br />

Herr Souczek, vielen Dank für <strong>das</strong><br />

Gespräch.<br />

«BMW ist einer der<br />

größten Kunden<br />

der Adecco-Gruppe<br />

in Deutschland.<br />

Da entstehen<br />

bei der gleichen<br />

Signaturlösung<br />

natürlich willkommene<br />

Synergieeffekte.»<br />

Martin Souczek,<br />

Leiter IT-Anforderungsmanagement<br />

Adecco Group<br />

Können Sie als Adecco darauf Einfluss<br />

nehmen?<br />

Mit solchen Lösungen punktet<br />

man, wenn die Lösung flexibel ist<br />

und gut funktioniert. Das haben wir<br />

bei unserem Kunden BMW so erlebt.<br />

Nachdem wir unsere Lösung vorgestellt<br />

haben, hat sich BMW ebenfalls<br />

36 37


SPONSORING<br />

POLEPOSITION<br />

Der neue XiTrust-Porsche! Schon seit sieben Jahren engagiert sich XiTrust erfolgreich als<br />

Sponsor im Motorsport. Der Porsche mit dem Kult-Piloten Denis G. Watt am Steuer hat in der<br />

Vergangenheit immer wieder für Überraschungen im starken Starterfeld des Porsche Cups<br />

gesorgt. Kunden und Freunde des Unternehmens können den Rennwagen live erleben auf<br />

der Rennstrecke am Red Bull Ring in Spielberg, wenn <strong>das</strong> Friends of XiTrust Network Event<br />

seine Pforten öffnet. Unser Fotograf Klemens Grassl war schon früher am Start. Er hat den<br />

frisch gebrandeten Rennwagen exklusiv beim Geheim-Training auf dem Pannonia-Ring in<br />

Ungarn ablichten dürfen. Wir haben hier einige Impressionen für Sie zusammengestellt!<br />

38 39


SPONSORING<br />

40 41


CUSTOMERS FRESENIUS KABI AUSTRIA<br />

NEUE PERSPEKTIVEN<br />

Hans-Jürgen Moitzi ist vielleicht nicht der typische IT-Leiter in<br />

Diensten eines weltweit agierenden Pharmaunternehmens wie<br />

Fresenius Kabi. Der IT-Profi denkt über den Tellerrand hinaus:<br />

Welchen Einfluss haben moderne Technologien wie XiTrust MOXIS<br />

auf Unternehmensprozesse und wie wandelt sich aktuell <strong>das</strong><br />

Anforderungsprofil von IT-Mitarbeitern in Unternehmen? Und er ist<br />

überzeugt: IT muss ein Schulfach werden wie Mathematik und Deutsch.<br />

Herr Moitzi, wie würden Sie Ihren<br />

Aufgabenbereich als Leiter der IT<br />

bei Fresenius Kabi in Graz beschreiben<br />

wollen?<br />

Ich bin mit meinem Team nicht nur<br />

für Graz zuständig, sondern auch für<br />

alle anderen Fresenius-Kabi-Standorte<br />

in Österreich und zum Teil auch<br />

in Italien. Wofür die IT zuständig ist<br />

und wofür nicht, unterliegt natürlich<br />

den konkreten Anforderungen, aber<br />

auch der immer weiter fortschreitenden<br />

Digitalisierung. Unser Selbstverständnis<br />

baut auf den drei Säulen<br />

Neue Technologien, Unternehmensprozesse<br />

und Mitarbeiter auf.<br />

Das klingt nach einer ganzheitlichen<br />

Herangehensweise. Hat sich<br />

die Bedeutung der IT in Unternehmen<br />

gewandelt?<br />

Auf jeden Fall. Die Wahrnehmung<br />

von IT-Dienstleistungen in Unternehmen<br />

war lange eher die, <strong>das</strong>s da jemand<br />

kommt, einen Standard-PC installiert,<br />

bei Bedarf wartet und <strong>das</strong><br />

war es auch fast schon. Die IT galt<br />

eher als notwendiges Übel. Das hat<br />

sich heute massiv gewandelt.<br />

Inwiefern?<br />

Das Profil von IT-Managern ist anspruchsvoller<br />

geworden. IT-Verantwortliche<br />

müssen immer näher an die<br />

Fachbereiche herankommen. Welche<br />

Prozesse gibt es dort überhaupt? Wie<br />

lassen sich die verbessern oder überhaupt<br />

erst digital darstellen? Dieses<br />

Wissen muss dann in die IT-Sprache<br />

übersetzt werden. Nur auf dieser Basis<br />

können die passenden Lösungen<br />

für die individuellen Bedürfnisse entwickelt<br />

werden.<br />

Ist <strong>das</strong> Verständnis von Unternehmens-IT<br />

auch global im Umbruch?<br />

Was wir gerade überall erleben,<br />

ist die Aufteilung der IT-Dienstleistungen.<br />

Die Standard-IT wird immer<br />

stärker outgesourct oder in die Cloud<br />

verschoben. Ich brauche heute meine<br />

Server nicht mehr selbst zu hosten,<br />

da gibt es mittlerweile gute und<br />

vor allem weniger kostenintensive Alternativen.<br />

Insgesamt rechne ich in<br />

Zukunft mit einer Abnahme der Standard-IT,<br />

an ihre Stelle werden immer<br />

mehr automatisierte Prozesse treten.<br />

Auf der anderen Seite brauchen wir<br />

«Bei Fresenius Kabi<br />

ist die<br />

elektronische<br />

Signatur auf dem Weg<br />

zum Standard in der<br />

Kommunikation.»<br />

Hans-Jürgen Moitzi,<br />

IT-Leiter Fresenius Kabi Austria<br />

viel mehr IT-Leute, die sich in den<br />

Unternehmen auskennen und wissen,<br />

wie man zum Beispiel papiergetriebene<br />

Prozesse in digitale überführt.<br />

Das betrifft allerdings auch all<br />

jene, die nicht klassisch der IT zuzuordnen<br />

sind, sondern den Fachabteilungen.<br />

Hier ist ein grundsätzliches<br />

Bewusstsein für digitale Prozesse gefragt.<br />

Bei Fresenius Kabi Austria werden<br />

papiergetriebene Prozesse digitalisiert,<br />

und zwar mit Unterstützung<br />

von MOXIS, der elektronischen Unterschriftenmappe.<br />

Wie ist die Entscheidung<br />

zustande gekommen,<br />

künftig elektronisch zu signieren?<br />

Vieles, worüber intern bei Fresenius<br />

Kabi und mit externen Partnern<br />

kommuniziert wird, unterliegt der<br />

Geheimhaltung. Strenger vielleicht<br />

als in anderen Branchen, weil wir es<br />

hier mit verschreibungspflichtigen<br />

Arzneimitteln und Medizinprodukten<br />

zu tun haben. Da ist es von großer<br />

Bedeutung, <strong>das</strong>s alles, was an Informationen<br />

hereinkommt oder <strong>das</strong><br />

Unternehmen verlässt, überprüfbare<br />

Datenintegrität und damit Rechtssicherheit<br />

voraussetzt. Der Wunsch,<br />

hierzu eine passende digitale Lösung<br />

zu entwickeln, wird immer häufiger<br />

auch von externen Partnern an uns<br />

herangetragen, die nur noch so Daten<br />

austauschen möchten.<br />

Warum ist Datenintegrität über die<br />

Geheimhaltung hinaus so wichtig<br />

für Fresenius Kabi Austria?<br />

Da geht es um Nachvollziehbarkeit.<br />

Papier ist bekanntlich geduldig.<br />

In papiergebundene Prozesse schleichen<br />

sich auf längere Sicht leichter<br />

Fehler ein. Vermeidbare Fehler! Bei<br />

einem elektronisch signierten Dokument<br />

können wir immer nachvollziehen,<br />

wer es verantwortet, ob es verändert<br />

worden ist und natürlich, wo<br />

es sich befindet. Ich bin überzeugt,<br />

<strong>das</strong>s immer mehr Systeme kommen<br />

werden, die diese Datenintegrität<br />

und Authentizität sicherstellen.<br />

Welche Rolle spielt für Sie der Aspekt<br />

des papierlosen Büros?<br />

Das Ziel müssen nicht nur papierlose<br />

Prozesse im Büro sein, sondern<br />

dies betrifft immer stärker<br />

auch die Produktion, die Logistik,<br />

Herstellungsprozesse. Das steht auf<br />

der Agenda führender Unternehmen<br />

mittlerweile ganz oben – einfach weil<br />

es schneller ist. Bei uns geht es dann<br />

auch noch um Altlasten wie papiergebundene<br />

Archive, die sukzessive<br />

digitalisiert werden.<br />

Zu Beginn war die Nutzung MOXIS<br />

auf einen ausgewählten Personenkreis<br />

zugeschnitten. Ist geplant,<br />

MOXIS bei Fresenius Kabi weiter<br />

auszurollen?<br />

Wir haben MOXIS zu Beginn stark<br />

projektbezogen eingesetzt. Wobei wir<br />

übrigens in großem Maße von der<br />

Flexibilität und Schnelligkeit unserer<br />

Ansprechpartner bei XiTrust profitiert<br />

haben. Im Kick-off-Projekt ging<br />

es darum, die Verifizierung der übermittelten<br />

Daten noch schneller und<br />

zuverlässiger durchführen zu können.<br />

Geplant ist allerdings, MOXIS<br />

in größerem Umfange im Unternehmen<br />

auszurollen. Den Anfang macht<br />

unsere Marketing-Unit, die MOXIS<br />

für interne Freigabeprozesse nutzen<br />

möchte. Das sind weniger geheimhaltungspflichtige<br />

Vorgänge, aber eben<br />

solche, bei denen zwei oder mehr<br />

Leute unterschreiben müssen, damit<br />

etwas weitergeht.<br />

Ist die Pharmabranche in Sachen Digitalisierung<br />

weiter als andere?<br />

Das ist natürlich so pauschal nicht<br />

zu beantworten. Sicher aber ist: Die<br />

42 43


CUSTOMERS FRESENIUS KABI AUSTRIA<br />

Pharmaindustrie ist extrem qualitätsgetrieben.<br />

Das umfasst dann<br />

eben nicht nur die reinen Produktionsprozesse.<br />

Bei uns ist die elektronische<br />

Signatur definitiv auf dem Weg<br />

zum Standard in der Kommunikation.<br />

Die Frage, wie authentisch und integer<br />

Daten sind, stellt sich auch im<br />

Privaten und ebnet den Weg für professionelle<br />

Lösungen wie eben die<br />

rechtssichere elektronische Signatur.<br />

Teilen Sie diese Einschätzung?<br />

Definitiv. Bei der privaten Nutzung<br />

von PCs muss umgedacht werden.<br />

Ist die Anlage wenigstens virengeschützt?<br />

Das können viele Nutzer<br />

nicht mit Sicherheit sagen. Da ist keine<br />

Kontrolle. Wie gehe ich mit meinen<br />

Kreditkarteninformationen um,<br />

wie signiere ich online? Da sind die<br />

meisten privaten Nutzer allein gelassen.<br />

Digitale Kompetenz ist ein politisches<br />

Thema: Die gehört auf den<br />

Stundenplan! Ich bin davon überzeugt,<br />

<strong>das</strong>s jedes Kind in der Schule<br />

eine Programmiersprache lernen<br />

sollte. So lässt sich digitale Kompetenz<br />

bei den nachfolgenden Generationen<br />

aufbauen.<br />

Kann die gesellschaftliche Entwicklung<br />

nicht mit dem Tempo der Digitalisierung<br />

mithalten?<br />

Klar ist: Diese Entwicklung geht viel<br />

schneller voran, als der Gesetzgeber<br />

nachziehen kann. Was im Moment<br />

passiert, kommt ja nicht an der Oberfläche<br />

der gesellschaftlichen Diskussion<br />

an. Die Leute, die damit auch beruflich<br />

zu tun haben oder sich für IT<br />

interessieren – die kriegen <strong>das</strong> mit.<br />

Die überwiegende Mehrheit eher<br />

nicht, und sie macht sich auch keine<br />

großen Gedanken darüber.<br />

Sie haben bei Fresenius Kabi Austria<br />

und Italien eine „IT-Resilienz“<br />

etabliert. Was steckt dahinter?<br />

Resilienz stellt ja eigentlich nur<br />

die Frage: Wieviel hält man aus? Das<br />

Thema spaltet sich in zwei Hälften.<br />

Die rein technische ist überschaubar:<br />

Da gibt es Mitarbeiterschulungen,<br />

Updates und verschiedenes anderes.<br />

Das alles ist klar definiert und<br />

zur Routine geworden. Der Faktor<br />

Mensch dagegen wird sowohl am Arbeitsplatz<br />

als auch im gesellschaftlichen<br />

Kontext bei der Nutzung von IT<br />

meistens ausgeklammert. Das muss<br />

sich ändern.<br />

«Wir haben in<br />

großem Maße von<br />

der Flexibilität und<br />

Schnelligkeit unserer<br />

Ansprechpartner bei<br />

XiTrust profitiert!»<br />

Hans-Jürgen Moitzi,<br />

IT-Leiter Fresenius Kabi Austria<br />

BACKGROUND<br />

FRESENIUS KABI AUSTRIA<br />

Fresenius Kabi ist einer von vier eigenständig agierenden Unternehmensbereichen<br />

der Konzerngruppe Fresenius. Mit 250.000<br />

Mitarbeitern in mehr als 100 Ländern erzielt der Pharmakonzern<br />

einen Jahresumsatz von 25 Milliarden Euro. Das Fresenius‐Kabi-Werk<br />

in Graz produziert sterile Arzneimittel und hat sich auf<br />

komplexe Prozessanforderungen und innovative Technologien<br />

spezialisiert. Das Produktportfolio umfasst Arzneimittel wie Anästhetika,<br />

Analgetika, Antiinfektiva und Antibiotika. Zudem werden<br />

großvolumige Produkte zur parenteralen Ernährung und<br />

Diagnostikprodukte wie Röntgenkontrastmittel hergestellt. Im<br />

IT-Management gelten auch aufgrund des sensiblen Produktportfolios<br />

höchste Qualitätsansprüche. Fresenius Kabi arbeitet<br />

seit 2017 mit XiTrust Secure Technologies zusammen.<br />

www.fresenius-kabi.com<br />

Herr Moitzi, vielen Dank für <strong>das</strong> Gespräch.<br />

44 45


CUSTOMERS GULP - A RANDSTAD COMPANY<br />

MÜNCHEN, ARGENTINIEN UND ZURÜCK<br />

Die Arbeitswelt ist in Bewegung. Immer häufiger arbeiten<br />

hochqualifizierte Experten aus den Bereichen IT, Engineering<br />

und Finance auf Projektbasis. Der Modus: Absolute Mobilität und<br />

spannende neue Projekte. Die Randstad-Tochter GULP Information<br />

Services aus Deutschland gehörte 1997 zu den ersten Projektbörsen<br />

für Freelancer im damals noch neuen Internet. Seitdem kamen<br />

neue Geschäftsbereiche hinzu, unter anderem auch der Bereich<br />

Vermittlungsagentur. Diese vermittelt jährlich Tausende Freelancer<br />

zu den passenden Auftraggebern. Umgekehrt funktioniert <strong>das</strong><br />

auch: Selbstständige Experten aus der ganzen Welt nutzen die<br />

Projektbörse auf GULP, um spannende Projektaufträge zu akquirieren.<br />

können und die gefragte Qualifikation<br />

mitbringen. Bestimmtes Knowhow<br />

kriegt man durch Freiberufler in<br />

der Regel viel schneller ins Haus. Das<br />

macht Unternehmen natürlich auch<br />

flexibler: Nicht jedes Know-how wird<br />

permanent gebraucht.<br />

Wie unterstützt GULP diese Abläufe?<br />

Das läuft immer nach dem gleichen<br />

Muster ab: Der Kunde kommt mit einem<br />

konkreten Projektbedarf auf uns<br />

zu. Die Freelancer haben ein Profil in<br />

unserer Datenbank hinterlegt und<br />

wir gleichen dann Skills und Erfahrungen<br />

mit den spezifischen Anforderungen<br />

der Auftraggeber ab.<br />

Vertragsmanagement spielt bei<br />

GULP demnach eine zentrale Rolle?<br />

scheidung zum digitalen Vertragsmanagement<br />

kam aus unserer Geschäftsführung,<br />

weil verschiedene<br />

GULP-Kunden bereits mit der elektronischen<br />

Signatur gearbeitet haben.<br />

Und da fragt man sich dann: Warum<br />

machen wir <strong>das</strong> nicht eigentlich<br />

auch?<br />

Zumal bei der Arbeit mit Freelancern<br />

…<br />

Genau. Die sind viel unterwegs und<br />

haben nicht immer Gelegenheit, ihre<br />

Post zeitnah zu bearbeiten. Da kann<br />

die Fertigstellung eines Vertragsvorgangs<br />

mitunter Wochen dauern.<br />

Und die Entscheidung für XiTrust<br />

MOXIS kam wie genau zustande?<br />

Business as usual: Wir haben verschiedene<br />

Anbieter auf dem Feld der<br />

elektronischen Signatur kontaktiert<br />

und MOXIS ist übrig geblieben, weil<br />

es sich als <strong>das</strong> beste Produkt erwiesen<br />

hat, mit allen Funktionen, die wir<br />

in der täglichen Arbeit im Vertragsmanagement<br />

brauchen. Langfristiges<br />

Ziel ist es, alle entsprechenden<br />

Transaktionen zu digitalisieren und<br />

damit weitgehend papierlos abwickeln<br />

zu können.<br />

«Für uns ist<br />

die Stapelsignatur<br />

ein Segen. Verträge<br />

werden zunächst<br />

inhouse von zwei<br />

Unterschrifts-<br />

berechtigten signiert<br />

und dann geht<br />

der Vertrag zum<br />

Unterschreiben an<br />

den Freelancer. Diese<br />

Ihre Projektverträge unterschreiben sie mit MOXIS. Ein Interview<br />

mit Thomas Gasteiger, Projektmanager bei GULP in München.<br />

Herr Gasteiger, GULP ist ein Personaldienstleister,<br />

der sich unter anderem<br />

auf Freelancer aus den Bereichen<br />

IT, Engineering und Finance<br />

spezialisiert hat. Ist <strong>das</strong> ein Trend<br />

am Arbeitsmarkt, <strong>das</strong>s hochqualifizierte<br />

Experten lieber zeitlich begrenzt<br />

auf Projektbasis arbeiten als<br />

fest angestellt?<br />

Die Idee dahinter war schon immer<br />

spannend: Gerade in den von<br />

Ihnen genannten Einsatzbereichen<br />

ist es von enormem Vorteil, technologisch<br />

immer am Ball zu bleiben,<br />

weil man sehr viel unterschiedliche<br />

Unternehmen und Spezialisierungen<br />

kennenlernt. So können Freelancer<br />

konsequent an ihrem Marktwert<br />

schrauben, sie lernen viel und bringen<br />

dieses Wissen in den nächsten<br />

Projektauftrag wieder ein. Die rasante<br />

technologische Entwicklung, gerade<br />

in den Bereichen IT und Engineering,<br />

stärkt dieses Prinzip sicherlich<br />

noch zusätzlich. Daneben schätzen<br />

sie die Unabhängigkeit und <strong>das</strong> größere<br />

Verdienstpotenzial.<br />

Stichwort Fachkräftemangel: Hat<br />

sich die Perspektive der Unternehmen,<br />

zumal in Deutschland, da gewandelt?<br />

Es wird immer schwerer, qualifiziertes<br />

Personal zu finden, <strong>das</strong> stimmt<br />

in vielen Bereichen tatsächlich. Daher<br />

gibt es immer öfter die Situation,<br />

Spitzen mit richtig guten Leuten<br />

abzudecken, die sofort anfangen<br />

Richtig, <strong>das</strong> liegt bei uns in der Natur<br />

der Sache: Der Freelancer hat mit<br />

uns einen Vertrag, der Kunde ebenfalls.<br />

Wir fungieren als Schnittstelle<br />

zwischen Auftraggeber und Auftragnehmer.<br />

Das stellt hohe Anforderungen<br />

an ein professionelles Vertragsmanagement.<br />

Und deshalb kam die Idee ins Spiel,<br />

diese Verträge mit MOXIS elektronisch<br />

zu signieren?<br />

Dass wir überhaupt auf die Idee gekommen<br />

sind, Verträge elektronisch<br />

zu signieren, hat eher mit leidvoller<br />

Erfahrung zu tun. Wenn man dieses<br />

Thema auf analoge Weise löst, kostet<br />

<strong>das</strong> enorm viel Zeit – durch den<br />

Postweg. Wann ist welcher Vertrag<br />

wo? Und ist er überhaupt schon unterschrieben?<br />

Das ist natürlich bei<br />

Verträgen, die noch in Umschlägen<br />

per Post geschickt werden, oft schwer<br />

zu sagen. Der Ausschlag für die Ent-<br />

Entscheidungsebenen<br />

bildet MOXIS<br />

perfekt ab.»<br />

Thomas Gasteiger,<br />

Projektmanager und Recruiter,<br />

GULP München<br />

46 47


CUSTOMERS GULP - A RANDSTAD COMPANY<br />

Wie ist der Roll-out von MOXIS konkret<br />

gelaufen?<br />

Wir haben MOXIS zunächst nur für<br />

interne Prozesse genutzt. Das hatte<br />

einen ganz praktischen Hintergrund:<br />

Wir wollten eine Testphase, um unsere<br />

Bedürfnisse bei Signaturprozessen<br />

genau kennenzulernen. Dabei<br />

haben wir MOXIS auch schon in seiner<br />

ganzen Bandbreite genutzt und<br />

schnell festgestellt, <strong>das</strong>s einzelne<br />

Funktionen perfekt zu unserem Anforderungsprofil<br />

passen.<br />

Zum Beispiel?<br />

träge intern im Stapel signieren.<br />

Bevor wir mit MOXIS an die Freelancer<br />

rausgegangen sind, hatten wir intern<br />

schon Tausende Dokumente damit<br />

unterschrieben. Mittlerweile sind<br />

wir schon im fünfstelligen Bereich.<br />

Das soll dann künftig auch über <strong>das</strong><br />

reine Vertragsmanagement hinausgehen<br />

und unter anderem auch bei<br />

standardisierten internen Freigabeprozessen<br />

zum Tragen kommen, die<br />

MOXIS ja auch abwickeln kann.<br />

Welche Rolle spielt die qualifizierte<br />

elektronische Signatur im Vertragsmanagement<br />

für GULP?<br />

Eine entscheidende! Obwohl Projektverträge<br />

streng genommen keiner<br />

bestimmten Form bedürfen,<br />

also eigentlich auch mündlich und<br />

per Handschlag geschlossen werden<br />

könnten, ist im geschäftlichen Umfeld<br />

– schon aus Nachweisgründen<br />

– die Schriftform einfach Standard.<br />

Der Vorteil bei der qualifizierten elektronischen<br />

Signatur mit MOXIS ist<br />

Für uns ist die Stapelsignatur ein<br />

Segen. Verträge werden zunächst inhouse<br />

von zwei Unterschriftsberechtigten<br />

signiert und dann geht der<br />

Vertrag zum Unterschreiben an den<br />

Freelancer. Diese Entscheidungsebenen<br />

bildet MOXIS perfekt ab. Und<br />

wenn <strong>das</strong> täglich 30 und mehr Verträge<br />

sind, kommt einiges zusammen.<br />

Jetzt können wir alle diese Verauch,<br />

<strong>das</strong>s wir damit die Identität des<br />

Vertragspartners nachweisen können.<br />

GULP arbeitet nicht nur mit Freelancern<br />

aus Deutschland, sondern ist<br />

international aufgestellt. Gewinnt<br />

hier <strong>das</strong> Thema elektronische Signatur<br />

noch einmal mehr Schubkraft?<br />

Unser Schwerpunkt liegt im<br />

deutschsprachigen Raum (D – A –<br />

CH), wir arbeiten aber auch mit Auftragnehmern<br />

z. B. aus Großbritannien,<br />

Spanien und Osteuropa. Das ist<br />

eine Personengruppe mit einer auffällig<br />

hohen Akzeptanz gegenüber<br />

relativ neuen Technologien wie dieser.<br />

Der Grund liegt auf der Hand: Die<br />

Möglichkeit, Verträge elektronisch zu<br />

signieren, wird als erhebliche Erleichterung<br />

wahrgenommen. Hier kostet<br />

der Postweg schließlich noch mehr<br />

Zeit als bei Freelancern aus Deutschland.<br />

Haben Sie einen konkreten Fall für<br />

uns?<br />

BACKGROUND<br />

GULP - A RANDSTAD COMPANY<br />

Bestes Beispiel war ein IT-Spezialist<br />

aus Argentinien. Auf dem Postwege<br />

hätte sein Vertragsprozedere Wochen<br />

gedauert. Mit MOXIS und der<br />

qualifizierten elektronischen Signatur<br />

schmilzt <strong>das</strong> zusammen auf wenige<br />

Stunden – inklusive aller administrativen<br />

Vorgänge!<br />

Herr Gasteiger, vielen Dank für <strong>das</strong><br />

Gespräch.<br />

GULP ist Personalagentur und Projektportal für zeitlich begrenzte<br />

Projektaufträge von hochqualifizierten Freelancern aus den Bereichen<br />

IT, Engineering und Finance. Gemeinsam mit GULP Solution<br />

Services, <strong>das</strong> sich auf die Bereiche Arbeitnehmerüberlassung<br />

und Personalvermittlung spezialisiert hat, bringt GULP so hochqualifizierte<br />

Experten und Unternehmen zusammen: Freelancer<br />

in Projekte, Arbeitnehmer in einen temporären Einsatz zu interessanten<br />

Unternehmen oder Mitarbeiter in Festanstellung.<br />

GULP beschäftigt derzeit über 400 interne Mitarbeiter und ist an<br />

17 Standorten in Deutschland und der Schweiz vertreten. Das<br />

Unternehmen ist eingebettet in den Verbund der Randstad Gruppe<br />

Deutschland und gehört zur niederländischen Randstad Holding<br />

nv, einem der größten Personaldienstleister weltweit.<br />

www.gulp.de<br />

48 49


CUSTOMERS BMW GROUP<br />

AUS FREUDE AM SIGNIEREN!<br />

Die Autos und Motorräder, die BMW baut, gehören zu den besten und begehrtesten weltweit. Der traditionsreiche Fahrzeughersteller,<br />

der 2016 sein 100-jähriges Bestehen feiern durfte, tut alles dafür, die „Freude am Fahren“ immer wieder<br />

aufs Neue unter Beweis zu stellen. Eine der Voraussetzungen ist höchstmögliche Flexibilität im Produktionsprozess selbst.<br />

Dafür garantiert nicht zuletzt BMW Zeitarbeit. Unter dem Dach der BMW Group erarbeitet dieser Unternehmensbereich<br />

Lösungen im Personalmanagement, die genau <strong>das</strong> sicherstellen. Die digitale Signaturlösung für diese Herkules-Aufgabe<br />

heißt seit Ende 2018 MOXIS! Die elektronische Unterschriftenmappe von XiTrust bringt dabei die nötigen PS auf die Straße<br />

und sorgt für Speed und Grip in allen Signaturprozessen. Das unternehmensinterne Roll-out hat noch ein paar Meilen<br />

vor sich. Nach der Zeitarbeit stehen mit dem Einkauf und der medizinischen Abteilung von BMW bereits zwei weitere<br />

Unternehmensbereiche an der Startlinie. Ziel: MOXIS. Aus Freude am Signieren!<br />

Mit full speed in die elektromobile Zukunft: BMW i8 Roadster<br />

50 51


CUSTOMERS HABAU GROUP<br />

AUF IT GEBAUT<br />

Das digitale Zeitalter ist auch in der Baubranche angekommen.<br />

Immer mehr IT-Anwendungen unterstützen die Unternehmen – in<br />

der Verwaltung und vor Ort auf der Baustelle. Die HABAU Group<br />

arbeitet mit MOXIStoolkit. Gefragt war eine Lösung, die einfach zu<br />

bedienen ist und leicht in <strong>das</strong> bestehende System integrierbar ist.<br />

Wie digitale Prozesse die Baubranche<br />

unterstützen können, ist auf den<br />

ersten Blick vielleicht nicht sofort ersichtlich.<br />

Dabei ist die Zukunftsvision<br />

einer „Industrie 4.0“ längst auch hier<br />

angekommen, zum Beispiel durch<br />

Building Information Modeling (BIM).<br />

Dahinter verbirgt sich nicht weniger<br />

als die digitale Baustelle, bei der von<br />

der Planung über die Ausführung bis<br />

zur Kalkulation alle Einzelschritte in<br />

einem Modell zusammengefasst werden.<br />

Sämtliche Informationen sind<br />

für alle Beteiligten jederzeit verfügbar,<br />

jede kleine Änderung im Projekt<br />

ist mit allen Auswirkungen sofort<br />

nachzuvollziehen.<br />

Konkret steht BIM für die Planung<br />

als 3-D-Modell und die digitale Erfassung<br />

aller relevanten Daten, die dann<br />

direkt ins Modell einfließen. Was im<br />

angelsächsischen Raum bereits gelebte<br />

Praxis ist, gehört in der österreichischen<br />

Baubranche noch nicht immer<br />

zum Tagesgeschäft. Auch bei der<br />

HABAU Group befindet man sich hier<br />

noch im Anfangsstadium. Ein erster<br />

wichtiger Schritt im Digitalisierungsprozess<br />

wurde nun mit der Einführung<br />

von XiTrust MOXIS und der<br />

elektronischen Unterschrift gemacht<br />

– in Form von MOXIStoolkit.<br />

Einfachheit im Vordergrund<br />

Mit MOXIStoolkit wird die Unterschriftenfunktion<br />

komplett in die bestehenden<br />

betriebsinternen Systeme<br />

integriert. Die Anwendung der elektronischen<br />

Unterschrift läuft im Prinzip<br />

unsichtbar im Hintergrund. „Ein<br />

entscheidender Vorteil!“, findet Gerhard<br />

Schaupp, IT-Leiter bei HABAU.<br />

„Ich kenne meine Anwender, es muss<br />

so einfach wie möglich sein. Wenn<br />

«Ich bin davon<br />

überzeugt, <strong>das</strong>s die<br />

elektronische<br />

Unterschrift jetzt<br />

und in den<br />

kommenden Jahren<br />

zum Durchbruch<br />

kommen wird.<br />

Die Zeit ist reif.»<br />

Gerhard Schaupp,<br />

IT-Leiter HABAU<br />

BACKGROUND<br />

HABAU GROUP<br />

Die HABAU Group mit Sitz in Perg/Oberösterreich,<br />

ist ein jahrzehntelang erfolgreich<br />

gewachsenes Familienunternehmen<br />

und zählt heute mit über 4.000 Mitarbeitern<br />

und einem jährlichen Bauvolumen<br />

von mehr als einer Milliarde Euro zu den<br />

Top 4 der österreichischen Bauindustrie.<br />

Die Bandbreite der HABAU Group als internationaler<br />

Komplettanbieter reicht vom<br />

Hochbau, Tiefbau, Fertigteilbau und Pipelinebau<br />

bis zum Untertage-, Stahl- sowie<br />

Anlagenbau.<br />

www.habau.at<br />

52 53


CUSTOMERS HABAU GROUP<br />

Zahlreiche Anwendungsfälle<br />

Mit der Implementierung von Xi-<br />

Trust MOXIS wurden zunächst interne<br />

Prozesse wie die Anforderung<br />

von IT-Assets mittels Online-Formular<br />

oder die Übermittlung<br />

zum Durchbruch kommen wird.<br />

Die Zeit ist reif!"<br />

es zu umständlich ist, weil man die<br />

Anwendung verlassen muss, wird<br />

es nicht genutzt.“ Mit MOXIStoolkit<br />

kann der Unterschriftenprozess immer<br />

direkt aus der Anwendung heraus<br />

erfolgen,<br />

mit der aktuell gearbeitet wird.<br />

„XiTrust hat uns in der Umsetzung<br />

super unterstützt. Aber ich war teilweise<br />

selbst überrascht, wie gut <strong>das</strong><br />

von den Mitarbeitern angenommen<br />

wird“, sagt Schaupp. Insgesamt 2.500<br />

IT-Arbeitsplätze gibt es bei der Habau<br />

Group, 1.400 davon betreuen<br />

Gerhard Schaupp und sein Team im<br />

Full-Service.<br />

von Stundenmeldungen<br />

abgedeckt. Für solche<br />

Dinge ist zumeist eine einfache<br />

Freigabe mittels fortgeschrittener<br />

Signatur ausreichend. Aber auch<br />

der Prozess für Leistungsmeldungen<br />

im Controlling, wo qualifizierte<br />

Signaturen notwendig sind<br />

und händisch nach dem Vier-Augen-Prinzip<br />

unterschrieben wurde,<br />

ist bereits umgesetzt. Was<br />

die Zukunft der elektronische Signatur<br />

auch und gerade in der Baubranche<br />

betrifft, ist IT-Leiter Gerhard<br />

Schaupp optimistisch: „Ich<br />

bin davon überzeugt, <strong>das</strong>s die<br />

elektronische Unterschrift jetzt<br />

und in den kommenden Jahren<br />

Das Einsatzgebiet von XiTrust MOXIS<br />

soll deshalb auch rasch ausgebaut<br />

werden – Anwendungsfälle gibt es<br />

bei HABAU genug. Behördliche Dokumente,<br />

bei denen mehrere Personen<br />

der Geschäftsführung unterschreiben<br />

müssen, sind aufgrund der<br />

dezentralen Struktur mit verschiedenen<br />

Standorten in ganz Österreich<br />

noch eine äußerst zeitaufwendige<br />

Angelegenheit. Gerhard Schaupp:<br />

„Hier kann die digitale Signatur mit<br />

ihrer ganzen Bandbreite<br />

an Vorteilen optimal genutzt<br />

werden. Auch im<br />

Einkauf soll schon bald<br />

elektronisch unterschrieben<br />

werden – auch von<br />

den Lieferanten!“<br />

54 55


CUSTOMERS ARBEITERWOHLFAHRT SAARLAND<br />

LAUF, ZETTEL, LAUF!<br />

Geschäftsführer Holger Wilhelm<br />

macht die Arbeiterwohlfahrt<br />

Saarland fit für die Zukunft. Die<br />

Integration von XiTrust MOXIS<br />

zeigt, wie Prozesse digitalisiert<br />

und gleichzeitig firmeninterne<br />

Synergieeffekte erzeugt werden.<br />

Ein Job wie jeder andere ist dies sicher<br />

nicht. Dass Holger Wilhelm<br />

überhaupt Manager in einem so traditionsreichen<br />

Wohlfahrtsverband<br />

wie der Arbeiterwohlfahrt (AWO)<br />

Saarland geworden ist, ist kein Zufall.<br />

„Die Arbeiterwohlfahrt ist tief<br />

in der Gesellschaft verankert, historisch<br />

gewachsen. So erklärt sich auch<br />

die große Zahl unserer ehrenamtlichen<br />

Mitarbeiter“, sagt der 46-Jährige.<br />

„In meiner Familie war <strong>das</strong> über die<br />

Generationen hinweg nicht anders.<br />

Ich bin mit dem Thema<br />

aufgewachsen.“ Das<br />

kann man wohl sagen:<br />

Die Großmutter war<br />

Ortsvereinsvorsitzende<br />

in einer kleinen saarländischen<br />

Gemeinde.<br />

Als sie den Vorsitz<br />

abgab, übernahm die<br />

Mutter <strong>das</strong> Amt. Seit<br />

2014 führt Holger Wilhelm<br />

die Geschäfte des<br />

Landesverbandes Saarland.<br />

Als kaufmännischer Geschäftsführer<br />

hat Holger Wilhelm heute <strong>das</strong> gesamte<br />

Unternehmen im Blick. Zu seinen<br />

Hauptaufgaben gehört es, die<br />

AWO zukunftsfähig zu machen und<br />

dort, wo dazu Modernisierungen notwendig<br />

sind, aktiv zu werden. Das<br />

geht von baulichen Maßnahmen<br />

und Anschaffungen an den jeweiligen<br />

Standorten bis zur Optimierung<br />

sämtlicher Verwaltungs- und IT-Prozesse<br />

im gesamten Verband.<br />

Modernisierung im Personalbereich<br />

In seinen Verantwortungsbereich<br />

fallen auch IT und Personal. Hier hat<br />

der Manager erheblichen Prozessoptimierungsbedarf<br />

gesehen. Auf seine<br />

Initiative hin ist dann die Zusammenarbeit<br />

mit XiTrust entstanden.<br />

Gefragt war eine Lösung, die einzelne<br />

Verwaltungsprozesse beschleunigt<br />

und jederzeit den vollen Überblick<br />

über <strong>das</strong> große Ganze gewährleistet.<br />

Eine Herausforderung in einem Unternehmen<br />

mit mehreren Hundert,<br />

über <strong>das</strong> gesamte Bundesland verteilten<br />

Standorten. „Da gibt es naturgemäß<br />

einen hohen Bedarf an<br />

gut funktionierender Kommunikation“,<br />

weiß Wilhelm. Das war in der<br />

Vergangenheit nicht immer einfach.<br />

Fast alle Vorgänge waren papierbasiert,<br />

vieles ist auf dem Postwege<br />

weitergeleitet worden – mit dem dazugehörigen<br />

logistischen Aufwand<br />

und der gelegentlichen Nachfrage,<br />

wann denn mit dem benötigten Dokument<br />

zu rechnen sei.<br />

„MOXIS gibt uns die Möglichkeit, alle<br />

diese Prozesse Schritt für Schritt zu<br />

digitalisieren.“ Der Einsatz von MOXIS<br />

ist dabei durchaus im Rahmen der<br />

Unternehmensstrategie zu interpretieren.<br />

Deren Ziel ist es, alle Ressourcen<br />

so effizient wie möglich einzusetzen,<br />

um auf diese Weise so viel Zeit<br />

wie möglich für die Kunden der AWO<br />

zu gewinnen.<br />

Prozessgenauigkeit und Transparenz<br />

Den Anstoß zur Zusammenarbeit<br />

der AWO Saarland mit XiTrust gaben<br />

die zahlreichen Anforderungen<br />

im Personalumfeld: Einstellungen,<br />

umfangreiche Meldeprozesse der<br />

dezentralen Einrichtungen und Urlaubsanträge<br />

sind dabei nur einige<br />

wenige Themen. Je größer <strong>das</strong> Unternehmen,<br />

desto komplexer auch der<br />

Bearbeitungsaufwand in allen Personalfragen.<br />

Bei der AWO spiegelt sich<br />

<strong>das</strong> in der Vielzahl der Prozessbeteiligten<br />

und den Anforderungen<br />

des Gesetzgebers an jeden<br />

einzelnen Vorgang.<br />

In einem Unternehmen dieser<br />

Größe schreibt der Gesetzgeber<br />

etwa im Falle<br />

einer Einstellung ein präzise definiertes,<br />

fristgerechtes Prozedere vor. Die<br />

einzelnen Akteure in Personalangelegenheiten<br />

kommen aus der Personalabteilung<br />

selbst, dem Datenschutz<br />

und dem Betriebsrat. Prozessgenauigkeit<br />

und Transparenz sind dann natürlich<br />

die zentralen Komponenten.<br />

„Ziel war es, die durch eine Vielzahl<br />

an Einzelschritten gekennzeichneten,<br />

papierbasierten Freigabeprozesse mit<br />

XiTrust MOXIS zu vereinfachen und<br />

zu beschleunigen“, sagt Holger Wilhelm.<br />

In Personalfragen kommt bei<br />

der AWO der „Laufzettel“ zum Einsatz.<br />

Ein Dokument, über <strong>das</strong> neun<br />

verschiedene Personalthemen abgebildet<br />

werden. Und es ist ein Dokument,<br />

<strong>das</strong> in der Vergangenheit papierbasiert<br />

war, teilmanuell erstellt<br />

wurde und für dessen Zustellung<br />

Postboten in die Pedale treten mussten.<br />

Blitzschnelle Korrekturen<br />

Beispiel Einstellung von neuen Mitarbeitern:<br />

Der Laufzettel enthält den<br />

gesamten Personalvorgang, von den<br />

Bewerbungsunterlagen bis zu den<br />

Genehmigungen aller Zeichnungsverpflichteten.<br />

Von entscheidender<br />

Bedeutung ist beim Laufzettel neben<br />

den einzuhaltenden Fristen seine<br />

Vollständigkeit. Ist diese nicht<br />

gegeben, wird der Laufzettel zurückgeschickt<br />

und der Prozess von Neuem<br />

angestoßen.<br />

Dies hat in der Vergangenheit immer<br />

wieder zu unnötigen Verzögerungen<br />

von bis zu einer Woche geführt.<br />

„Mit XiTrust MOXIS haben wir<br />

optimale Transparenz gewonnen: Ein<br />

unvollständiger Laufzettel wird innerhalb<br />

von fünf Minuten neu erstellt“,<br />

sagt Wilhelm. Der aktuelle<br />

Standort des Laufzettels und der jeweilige<br />

Status des Vorgangs ist für<br />

alle Beteiligten jederzeit ersichtlich.<br />

Die AWO Saarland hat in MOXIS genau<br />

die Klammer gefunden, die einen<br />

Vorgang, an dem mehrere Abteilungen<br />

beteiligt sind, sicher zusammenhält.<br />

Mit Unterstützung von XiTrust MO-<br />

XIS kann die AWO Saarland jetzt den<br />

gesamten Prozessablauf digital abbilden<br />

– bis hin zu den Signaturen der<br />

Entscheider. Synergieeffekte sind dabei<br />

inbegriffen: Das Unternehmen<br />

hat die Integration von MOXIS paral-<br />

56 57


CUSTOMERS ARBEITERWOHLFAHRT SAARLAND<br />

lel dazu genutzt, die eigenen Prozesse<br />

zu durchleuchten und wenn nötig<br />

einem Uplift zu unterziehen. Das Fazit<br />

von Holger Wilhelm: „MOXIS passt<br />

sich optimal an unsere dezentrale<br />

Unternehmensstruktur an!“<br />

Baustein für die Digitalisierung<br />

Beim Wohlfahrtsverband steht diese<br />

Form der Prozessoptimierung für<br />

mehr als gelungenes Ressourcenmanagement.<br />

Die Integration von<br />

XiTrust MOXIS in <strong>das</strong> firmeninterne<br />

IT-System ist für Holger Wilhelm<br />

und sein Team ein Baustein für die<br />

Digitalisierung insgesamt. „Die Arbeit<br />

mit MOXIS sehe ich als Kick-off<br />

für eine Vielzahl von Prozessen, die<br />

fit für die Unternehmenszukunft gemacht<br />

werden“, berichtet Holger Wilhelm.<br />

Deshalb hat die AWO Saarland<br />

von Beginn an auf eine „große Lösung“<br />

gesetzt, bei der Entscheider aus<br />

allen Abteilungen an einen Tisch geholt<br />

wurden.<br />

Derzeit konzentriert sich der Einsatz<br />

von MOXIS noch auf unternehmensinterne<br />

Prozesse im Saarland.<br />

Die Visionen von der digitalen Zukunft<br />

des Unternehmens werden indessen<br />

immer konkreter. „Jedes Unternehmen<br />

braucht Innovationen,<br />

um lebensfähig zu bleiben, da macht<br />

die AWO Saarland keine Ausnahme“,<br />

weiß Holger Wilhelm. „Für die Zukunft<br />

kann ich mir vorstellen, <strong>das</strong>s<br />

wir mit MOXIS auch Prozesse abbilden,<br />

die über die Unternehmensgrenzen<br />

hinausgehen. Zum Beispiel auch<br />

mit externen Lieferanten und Dienstleistern.“<br />

«MOXIS gibt uns<br />

die Möglichkeit,<br />

unsere Prozesse Schritt<br />

für Schritt<br />

zu digitalisieren.»<br />

Holger Wilhelm,<br />

Geschäftsführer<br />

Arbeiterwohlfahrt Saarland<br />

BACKGROUND<br />

ARBEITERWOHLFAHRT<br />

SAARLAND<br />

Die Arbeiterwohlfahrt (AWO) gehört zu den größten Arbeitgebern in<br />

Deutschland. Mit fast 150.000 hauptberuflichen Mitarbeitern ist die<br />

AWO nicht nur einer der bedeutendsten Wohlfahrtsverbände Europas,<br />

sondern auch einer der traditionsreichsten: Gegründet 1919 von der<br />

Schneiderin Marie Juchacz, um die akute Not nach dem Ersten Weltkrieg<br />

zu lindern, im Nationalsozialismus unter Verbot gestellt, spiegelt<br />

sich in der Geschichte der AWO gleichsam die Geschichte Deutschlands<br />

und Europas im 20. Jahrhundert.<br />

Die AWO ist ein dezentral organisierter Verband mit Niederlassungen<br />

in jedem deutschen Bundesland. Der Landesverband Saarland gehört<br />

mit 5.000 Mitarbeitern zu den kleineren und weist einen Jahresumsatz<br />

von rund 200 Millionen Euro aus. Kaum zu bewältigen wäre <strong>das</strong> Leistungsspektrum<br />

ohne die Unterstützung von 14.000 Ehrenamtlichen. Die<br />

AWO Saarland betreibt über 300 verschiedene Einrichtungen in den<br />

Bereichen der Jugend- und Familienhilfe, der Eingliederungshilfe sowie<br />

der Altenhilfe. Der Landesverband Saarland ist einer wenigen, der alle<br />

Dienstleistungsfelder der Sozialbranche abdeckt.<br />

www.awo-saarland.de<br />

58 59


ESSAY<br />

AUSGEZEICHNET UNTERZEICHNET<br />

ZUR KULTURGESCHICHTE DER UNTERSCHRIFT<br />

Mit Handschrift ist im landläufigen Sinne eine Charaktereigenschaft gemeint. Das persönliche und<br />

handschriftliche Verbürgen von Echtheit und Original hatte in der analogen Welt seinen festen Platz und<br />

erweist sich im digitalen Zeitalter oft als nicht mehr zeitgemäße Kultur- und Arbeitstechnik. Zumal dann,<br />

wenn es um <strong>das</strong> Unterschreiben im professionellen Kontext geht. Um sich die wandelnde Bedeutung<br />

von gemalten Unterschriften und die Ablösung durch elektronische Signaturen vor Augen zu führen,<br />

lohnt ein Blick in die Geschichte. Von den ersten Zeichen bis zum E-Signatur-Platzhalter in MOXIS.<br />

Wer <strong>das</strong> erste Mal mit elektronischen<br />

Signaturen in Berührung<br />

kommt, fragt sich meistens, ob die<br />

elektronische Signatur denn wirklich<br />

so viel gilt wie die handschriftliche.<br />

Diese auch im Jahre drei nach<br />

der eIDAS-Verordnung manchmal<br />

noch etwas bang vorgetragene Frage<br />

deutet es an: Die Geschichte der Unterschrift<br />

ist zuallererst ein gewichtiges<br />

Kapitel der Rechtshistorie. In<br />

ihr spiegelt sich nicht weniger als die<br />

Entwicklung Europas in wirtschaftlicher<br />

und kultureller Hinsicht.<br />

Die Erfolgsgeschichte der Unterschrift<br />

ab dem 15. Jahrhundert ist untrennbar<br />

verknüpft mit dem aufblühenden<br />

Kaufmannswesen in Europa.<br />

Das akkurate Anbringen eines Siegels<br />

mit Stempel und tropfendem Kerzenwachs<br />

wird zum Auslaufmodell. Zumal<br />

die Beurkundung mit Siegel ursprünglich<br />

eher eine Domäne des<br />

Adels und der Kirche gewesen war.<br />

Kaufleute griffen immer öfter zur Feder<br />

– angesichts der wachsenden Zahl<br />

von Kauf- und Handelsverträgen eine<br />

durchaus zeitsparende, pragmatische<br />

Methode. Unter Verträge setzten sie<br />

mit spitzer Feder ihr Zeichen oder ihren<br />

ausgeschriebenen Namen.<br />

Die Schwelle vom Mittelalter zur<br />

Neuzeit ist geprägt von rasant wachsendem<br />

Welthandel. Neue Märkte<br />

entstanden, größere Distanzen konnten<br />

in immer weniger Zeit überwunden<br />

werden. Mobilität spielt bei der<br />

Verbreitung der Signatur damit eine<br />

Schlüsselrolle. Das zeigt sich auch in<br />

der Kunst. Denn spätestens ab dem<br />

„Goldenen Zeitalter“ in der europäischen<br />

Malerei entstand im 17. Jahrhundert<br />

ein europaweiter Kunstmarkt.<br />

Da die Künstler nun die<br />

Käufer ihrer Werke nicht mehr zwingend<br />

persönlich kennenlernten, setzte<br />

sich die Signatur von Werken endgültig<br />

als Echtheitsbeweis durch und<br />

wurde zum Standard. Ein weiterer<br />

zentraler Schlüssel zur Verbreitung<br />

der handschriftlichen Signatur ist die<br />

Bildung: Immer mehr Menschen lernten<br />

schreiben und waren dadurch<br />

überhaupt erst in der Lage, mit ihrem<br />

Namen Unterschriften zu leisten.<br />

Signatur und Globalisierung<br />

Damit erzählt die Geschichte der<br />

Unterschrift von der Ökonomisierung<br />

der Welt, der Bildung und ja, wenn<br />

man so will, von den Ursprüngen der<br />

Globalisierung. Die Signatur breitete<br />

sich in alle Lebensbereiche aus. Nicht<br />

nur Künstler begannen ihre Werke<br />

grundsätzlich zu signieren, Staaten<br />

regelten ihr Miteinander per Unterschrift<br />

unter Vertragswerke, Arbeitsverhältnisse<br />

wurden festgeschrieben,<br />

Handelsverträge abgeschlossen. Die<br />

Unterschrift wurde zur weltumspannenden<br />

Kulturtechnik und zum Synonym<br />

für Echtheit. Sie bildete damit<br />

die gesellschaftsrechtliche Grundlage<br />

allen Gemeinwesens.<br />

Beweis schwarz auf weiß<br />

Heute ist die rechtsgültige Unterschrift<br />

u. a. im Paragraf 126 des BGB<br />

Deutschlands geregelt. Der Fachterminus<br />

lautet Schriftform. Es ist im<br />

Gesetzestext explizit festgehalten,<br />

<strong>das</strong>s die elektronische Signatur der<br />

handschriftlichen Signatur gleichgesetzt<br />

ist, also dieselbe Rechtsverbindlichkeit<br />

besitzt. Ausnahme ist die notarielle<br />

Beurkundung. Sie hat nach<br />

Paragraf 126 dieselbe Rechtsgültigkeit<br />

wie die Handschrift oder die<br />

elektronische Signatur. Beurkundet<br />

der Notar die Rechtmäßigkeit, können<br />

des Schreibens nicht Mächtige<br />

eine Willensbekundung durch einfache<br />

Zeichen kundtun.<br />

Im Zeitalter der elektronischen Signatur<br />

haben wir die Wahl, weiterhin<br />

analog zu signieren oder digitale<br />

Technik zu nutzen. Für größere Unternehmen,<br />

die ihren Schriftverkehr<br />

digitalisieren wie viele andere Geschäftsbereiche<br />

auch, ist die durch<br />

ein persönliches Zertifikat qualifizierte<br />

elektronische Signatur alternativ–<br />

los. Der übergeordnete Trend ist die<br />

abnehmende Bedeutung der Handschrift<br />

im Alltag. Was schreiben wir<br />

denn noch von Hand? Einkaufszettel,<br />

Post-its, Ansichtskarten, Tagebücher.<br />

Viel mehr ist es nicht. Durch die Digitalisierung<br />

ist kein Mensch mehr darauf<br />

angewiesen, sich handschriftlich<br />

mitzuteilen. Oder sich ausschließlich<br />

da mitzuteilen, wo seine Schreibmaschine<br />

steht.<br />

Unterschriftenautomat<br />

So antiquiert Handschrift und<br />

handschriftliche Signatur in Alltag<br />

und Beruf mittlerweile auch erscheinen<br />

mögen, so konkurrenzlos sind sie<br />

an exponierter Stelle: Wenn internationale<br />

Verträge und präsidiale Dekrete<br />

unter dem Blitzlichtgewitter der<br />

Presse gegengezeichnet werden, wird<br />

in einer medienwirksamen Inszenierung<br />

der goldene Füllfederhalter gezückt<br />

und <strong>das</strong> Ergebnis stolz der Öffentlichkeit<br />

präsentiert. Schwarz auf<br />

weiß ist der Beweis. Keine Überraschung<br />

ist es da auch, <strong>das</strong>s Autogramme<br />

bei ebay besser verkäuflich<br />

sind als Selfies mit Prominenten.<br />

Einer der Urväter der professionellen Signatur: Der Hanse-Kaufmann Georg Gisze auf<br />

einem Gemälde von Hans Holbein dem Jüngeren (1532)<br />

Einzelne Dokumente gelten als persönlicher,<br />

wenn sie mit einem Montblanc<br />

signiert sind. Von wem auch<br />

immer: So produziert ein deutsches<br />

Unternehmen Unterschriftenautomaten,<br />

die von Roboterhand Füllfederhalter<br />

führen und so ganz persönliche<br />

Unterschriften zu Papier<br />

bringen – von Kunden, die eigentlich<br />

keine Zeit zum eigenhändigen Signieren<br />

haben oder die Mühen der Schönschrift<br />

auf kostbarem, handgeschöpften<br />

Papier scheuen. Der Automat ist<br />

in der Lage, persönliche Signaturen<br />

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ESSAY<br />

perfekt zu imitieren – und <strong>das</strong> sogar<br />

mit minimalen Nuancen, da keine<br />

persönliche Unterschrift der nächsten<br />

aufs Haar gleicht.<br />

Unleserliche Rezepte<br />

Schwierig wird dieses Verfahren<br />

immer dann, wenn <strong>das</strong> unterschriebene<br />

Dokument ins Fadenkreuz<br />

rechtlicher Streitfälle gerät. Dann<br />

gilt es aufzuklären, wer wirklich auf<br />

den Startknopf gedrückt hat und ob<br />

der Inhaber der aufgemalten Handschrift<br />

tatsächlich wusste, <strong>das</strong>s mit<br />

seiner Signatur unter Steuererklärungen<br />

Gelder am Finanzamt vorbeigeschleust<br />

wurden. Per se rechtsgültig<br />

im Sinne des Paragrafen 126 BGB,<br />

also wie qualifizierte elektronische<br />

Signaturen oder klassische Handschriften,<br />

sind solche Kunstwerke<br />

nämlich nicht.<br />

Unterschrift von Michelle Obama<br />

Rechtsgültig signiert sind dagegen<br />

handgeschriebene Arztrezepte.<br />

Das kann hinsichtlich des Schriftbildes<br />

ganz originell sein, hat aber mitunter<br />

drastische Folgen. Nach einer<br />

Studie des Institute of Medicine der<br />

National Academies of Sciences aus<br />

dem Jahr 2006 sterben in den USA<br />

jährlich 7.000 Patienten an den Folgen<br />

unleserlicher Rezepte. Und Fehlverschreibungen<br />

sind teuer: Der<br />

Schweizer Krankenkassendachverband<br />

santésuisse hat ausgerechnet,<br />

<strong>das</strong>s unleserliche Ärzteverordnungen<br />

und Rezepte <strong>das</strong> Schweizer<br />

Gesundheitssystem jährlich mindestens<br />

100 Millionen Schweizer<br />

Franken kosten.<br />

Handschrift als Kunst<br />

Während die elektronische Signatur<br />

(leserliche) elektronische Arztrezepte<br />

ermöglicht, Unternehmensworkflows<br />

vereinfacht oder<br />

Bankgeschäfte mobil macht, feiert<br />

die Handschrift auf anderen Bühnen<br />

eine Renaissance. Als verschnörkelte<br />

Kalligrafie oder als kunstvoll geschwungenes<br />

Handlettering – Techniken,<br />

wie man sie in den Workshops<br />

der österreichischen Künstlerin Elke<br />

Wunsch aus Graz lernen kann. „In<br />

den letzten Jahren vollzieht sich ein<br />

deutlicher Wandel zu Handgefertigtem<br />

und Handschrift“, sagt Elke<br />

Wunsch. „Ich sehe <strong>das</strong> als Reaktion<br />

auf unser nach Perfektion strebendes,<br />

digitales Zeitalter. In der Welt<br />

der Computer, Tablets und Handys<br />

hebt sich Handgeschriebenes durch<br />

seinen ganz eigenen Charme ab und<br />

weckt bei Menschen ein emotionales<br />

Erlebnis. Die eigene Handschrift gewinnt<br />

zunehmend an Bedeutung!“<br />

Künstlerin Wunsch findet aber<br />

auch, <strong>das</strong>s heute die elektronische<br />

und die handgeschriebene Signatur<br />

gleichermaßen ihre Berechtigung besitzen.<br />

Immer da, wo es Handlungsabläufe<br />

vereinfacht und eine „persönliche<br />

Note“ fehl am Platze ist,<br />

sieht Signatur-Expertin Wunsch die<br />

elektronische Signatur im Vorteil.<br />

Aber auch im Geschäftsleben empfiehlt<br />

sie, hin und wieder die Handschrift<br />

zu bevorzugen: „Dort, wo man<br />

Personen emotional erreichen oder<br />

besondere Wertschätzung ausdrücken<br />

möchte, ist die handgeschriebene<br />

Signatur unumgänglich.“<br />

So geben verschiedene Unternehmen<br />

für einzelne Gelegenheiten bei<br />

ihr Handgeschriebenes in Schönschrift<br />

in Auftrag. Ein boomender<br />

Markt, der es im digitalen Zeitalter<br />

bis auf die Kreidetafeln gehobener<br />

Gastronomie geschafft hat. Am spannendsten<br />

findet Elke Wunsch aber<br />

immer noch die individuelle Handschrift.<br />

„Handschrift ist etwas, was<br />

uns einzigartig macht. Unsere eigene<br />

Schrift ist immer individuell und authentisch,<br />

emotional und asymmetrisch.<br />

Das macht sie außergewöhnlich,<br />

so wie unser ganz persönlicher<br />

Fingerabdruck.“<br />

Darauf, nämlich die eigene Handschrift,<br />

braucht man aber selbst im<br />

digitalen Zeitalter nicht zu verzichten.<br />

Wer will, kann zum Beispiel in<br />

XiTrust MOXIS sein persönliches<br />

Schriftbild in die elektronische Signatur<br />

einfügen. Der individuell gestaltete<br />

Platzhalter wird per Drag and Drop<br />

an die richtige Stelle im Dokument<br />

gezogen und ist genauso rechtsgültig<br />

wie die Signatur eines flämischen<br />

Meisters unter einem Stillleben im<br />

17. Jahrhundert.<br />

Individuelles Schriftbild in MOXIS<br />

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KARIKATUR<br />

Illustration: Michaela Nutz<br />

Mit diesem Werkzeug, volkstümlich „Kugelschreiber“ genannt,<br />

wurde noch bis Anfang des 21. Jahrhunderts auf Papier<br />

aus kostbarem Holz unterschrieben.<br />

IMPRESSUM<br />

Redaktion: Lukas Fölzer, Alexandra Marine Nuñez, Christoph Schomberg (Ltg.)<br />

Design: Michaela Nutz<br />

Fotografie: Klemens Grassl<br />

Lektorat: Jörg Eipper-Kaiser<br />

Fotonachweis: AVL (S. 32), Adecco (S. 35), Fresenius Kabi (S. 43-44), BMW Group (S. 50), AWO Saarland (S. 56), Foto-Bohn (S. 56), Cramers Kunstanstalt<br />

(S. 59) Staatliche Museen Berlin (S. 61)<br />

Druck: DMS DATA+MAIL Schinnerl e.U.<br />

© XiTrust Secure Technologies GmbH <strong>2019</strong><br />

Die Referenzinterviews geben ausschließlich die Angaben der interviewten Referenzkunden wieder. Der Abdruck derselben ist mit ausdrücklicher Genehmigung der Interviewpartner<br />

gestattet. Bei allen personenbezogenen Bezeichnungen gilt die gewählte Form für beide Geschlechter.<br />

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Österreich / Niederlassung Graz<br />

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