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City-Magazin-Ausgabe-2019-06-Linz

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Einfach<br />

nicht<br />

BÖSE<br />

sein<br />

AARON KARL. Der Schauspieler über Glaube, Liebe und Theater in St. Florian<br />

Als Meteorologe Lukas in<br />

der ORF-Serie „Walking<br />

on Sunshine“ spielte<br />

sich Schauspieler Aaron<br />

Karl in die Herzen des TV-Publikums.<br />

Nun macht er einen<br />

Ausflug auf die Theaterbühne.<br />

Was für ihn dabei reizvoll ist,<br />

verriet uns der sympathische<br />

Künstler im unerwartet ernsten,<br />

exklusiven CITY!-Talk.<br />

CITY!: Wie schon im Vorjahr<br />

dürfen wir Sie auch heuer<br />

wieder bei den Festspielen<br />

Schloss Tillysburg in einer<br />

Theaterrolle erleben.<br />

Karl: Voriges Jahr kam dieses<br />

Engagement eher unverhofft<br />

zustande. Ich wollte einmal<br />

Theater machen, und genau<br />

zum richtigen Zeitpunkt kam<br />

der Anruf von Intendant Nikolaus<br />

Büchel, ob ich denn<br />

nicht in Tillysburg mit dabei<br />

sein möchte. Nach dem ersten<br />

Kennenlernen war die Sache<br />

für mich klar. Das Team in<br />

Tillysburg ist zwar klein, aber<br />

jeder hat alles gemacht, die<br />

Bühne gefegt, beim Aufbau des<br />

Bühnenbildes geholfen, sich<br />

um Requisiten gekümmert.<br />

Der Zusammenhalt im Team<br />

war einzigartig und für mich<br />

ein guter Grund, heuer wieder<br />

zu kommen. Das Ensemble ist<br />

toll, das Ambiente ist prächtig,<br />

das Programm ist interessant –<br />

ich lade hiermit alle Menschen<br />

ein, zu den Festspielen Schloss<br />

Tillysburg zu kommen.<br />

Es steht eine Uraufführung<br />

auf dem Programm: die Bühnenfassung<br />

von „Da Jesus und<br />

seine Hawara“, im Wesentlichen<br />

eine Übersetzung des<br />

Neuen Testaments ins Wienerische.<br />

Ein reizvolles Projekt?<br />

Ich finde das Thema faszinierend.<br />

Religion und Glaube<br />

werden heutzutage von manchen<br />

Gruppen beschlagnahmt<br />

und mit Dogmen behaftet und<br />

den Menschen wird gar nicht<br />

mehr die Möglichkeit gegeben,<br />

selbst zum Glauben zu finden.<br />

Viele Menschen, auch meiner<br />

Generation, sind Suchende,<br />

wollen Antworten auf die großen<br />

Fragen des Lebens. Insofern<br />

finde ich es nicht nur unglaublich<br />

interessant, sondern<br />

vor allem wichtig, sich mit dem<br />

Neuen Testament, mit Jesus<br />

Christus, zu befassen.<br />

Warum ist Ihnen das wichtig?<br />

Jeder Mensch stellt sich<br />

wohl hier und da die Frage,<br />

was denn wirklich wichtig ist<br />

im Leben. Jesus Christus hat<br />

darauf eine ganz tolle Antwort<br />

gefunden: die Liebe. Natürlich<br />

ist es nicht leicht, anderen<br />

Menschen – ganz egal, wem<br />

und wo – mit Liebe zu begegnen.<br />

Aber wenn wir das alle<br />

gemeinsam schaffen würden,<br />

dann wären wir im Paradies.<br />

Wäre das nicht ein erstrebenswertes<br />

Ziel?<br />

Sind Sie gläubig?<br />

Durchaus. Ich versuche in<br />

meinem Glauben aber auch<br />

offen zu sein, Dinge oder Ereignisse<br />

von verschiedenen<br />

Perspektiven zu betrachten,<br />

nicht auf einer festgefahrenen<br />

Einstellung zu beharren und<br />

auch über den Tellerrand zu<br />

schauen. Für mich ist es wichtig,<br />

einen Konsens zu erzielen,<br />

alles andere ist destruktiv und<br />

unsinnig. Ich habe vor Jahren<br />

einmal meinen kleinen Bruder,<br />

damals 5 Jahre alt, gefragt, was<br />

denn für ihn das Wichtigste<br />

auf der Welt ist. Er antwortete<br />

mir nach kurzem Überlegen:<br />

„Das Wichtigste ist, nicht<br />

böse zu sein.“ Und das lehrt<br />

uns doch auch der christliche<br />

Glaube: gut miteinander umzugehen.<br />

Daran versuche ich<br />

mich in jeder Situation meines<br />

Lebens zu halten, auch wenn es<br />

schwierig ist und mir manchmal<br />

misslingt.<br />

Man kennt Sie aus dem TV.<br />

Nun der Ausflug auf die Bühne<br />

an. Was machen Sie lieber?<br />

Es kommt weniger darauf<br />

an, was man macht, sondern<br />

mit wem. Mir geht es in erster<br />

Linie darum, Sachen zu<br />

machen mit Menschen, die<br />

ich „leiwand“ finde, und das<br />

ist in Tillysburg optimal. Und<br />

natürlich hat der direkte Kontakt<br />

mit dem Publikum einen<br />

besonderen Reiz. Es freut mich<br />

sehr, wenn mir Leute ihre Aufmerksamkeit<br />

schenken; das ist<br />

ein Zeichen von Anerkennung<br />

und die Bestätigung, dass ich<br />

es auch auf der Theaterbühne<br />

geschafft habe.<br />

Wie geht’s mit „Walking on<br />

Sunshine“ weiter?<br />

Die erste Staffel ist sehr gut<br />

gelaufen und wir haben unser<br />

Publikum gefunden. Es wird<br />

eine zweite Staffel folgen und<br />

ich bin gespannt, was sich die<br />

Autoren ausdenken und wie<br />

sich meine Rolle entwickelt.<br />

Die Serie hat Potenzial und ich<br />

freue mich auf die Fortsetzung.<br />

Es sind ja auch tolle Kollegen<br />

dabei wie Proschat Madani<br />

und Robert Palfrader.<br />

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