BremerSport_Juni_2019-web
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
<strong>Juni</strong> <strong>2019</strong><br />
BREMER SPORT<br />
MAGAZIN DES LANDESSPORTBUNDES FÜR BREMEN & BREMERHAVEN<br />
E-Sport<br />
Zurück in die Vereine<br />
Rempeln auf Rollen<br />
Rollerderby mit den Meatgrinders<br />
Schwimm mit uns!<br />
Erstes mobiles Schwimmbad<br />
Lina Goncharenko, Bremer Sportlerin des Jahres<br />
Der Traum von Olympia
2<br />
Zuhause<br />
in Bremen.
Andreas Vroom, Präsident des<br />
Landessportbundes Bremen. <br />
Herausgeber & Verlag:<br />
Landessportbund Bremen e. V. (LSB)<br />
Auf der Muggenburg 30<br />
28217 Bremen<br />
0421 / 7928723<br />
info@lsb-bremen.de<br />
WESER-KURIER Mediengruppe<br />
Magazinverlag Bremen GmbH,<br />
Martinistraße 43, 28195 Bremen<br />
04 21 / 36 71-4990<br />
info@magazinverlag-bremen.de<br />
Redaktion:<br />
Martin Märtens (V.i.S.d.P.),<br />
Kristina Wiede, Jennifer Fahrenholz,<br />
Boris Butschkadoff (LSB)<br />
Grafik/Layout:<br />
B.O. Beckmann<br />
Foto: LSB<br />
IMPRESSUM<br />
BREMER SPORT<br />
MAGAZIN FÜR BREMEN & BREMERHAVEN<br />
Liebe Sportfreundinnen und Sportfreunde,<br />
die Sommerferien stehen vor<br />
der Tür und in unseren Sportvereinen<br />
kehrt entsprechend vielerorts eine Pause<br />
für den Spiel- und Sportbetrieb ein. Für die<br />
Sportvereine, die u. a. in Zusammenarbeit<br />
mit der Bremer Sportjugend ein attraktives<br />
Sommerferienprogramm für unsere Kinder<br />
und Jugendlichen in Bremen und Bremerhaven<br />
gestalten und anbieten, geht es munter<br />
weiter.<br />
Auch die Kreissportbünde in Bremen<br />
Stadt und Bremen Nord sind darauf vorbereitet,<br />
den Kindern einen sportlichen und<br />
abwechslungsreichen Sommer zu ermöglichen.<br />
Darüber hinaus bietet das Deutsche<br />
Sportabzeichen für Familien und Einzelpersonen<br />
den ganzen Sommer lang ein abwechslungsreiches<br />
Bewegungsangebot an.<br />
Schauen Sie doch spontan bei einem unseren<br />
Sportabzeichen-Treffs in Bremen und<br />
Bremerhaven vorbei.<br />
Die Bürgerschaftswahl in Bremen wurde<br />
erfolgreich durchgeführt und die deutlich<br />
gestiegene Wahlbeteiligung von 64<br />
Prozent gibt Anlass zur Freude. Dass sich<br />
so viele Menschen entschlossen haben ihr<br />
Wahlrecht zu nutzen, ist ein gutes Zeichen<br />
für die Demokratie. Jetzt warten alle – auch<br />
die Sportler – gespannt auf die neue Regierungszusammensetzung.<br />
Der Landessportbund<br />
wird die politische Konstellation und<br />
die Regierungsbildung aufmerksam verfolgen.<br />
Wir werden auch in Zukunft mit<br />
Nachdruck für die Interessen des organisierten<br />
Sports eintreten. Selbstverständlich<br />
fordern wir weiterhin eine eigenständige<br />
Sportdeputation, die sich politisch um die<br />
Belange der Sportvereine im Bundesland<br />
Bremen kümmert. Zudem hoffen wir, dass<br />
die Zusagen in Bezug auf unsere Wahlprüfsteine<br />
und dem Wahlhearing umgesetzt<br />
werden.<br />
Mit dem Kampf für eine Wiedereinführung<br />
des Sportstudiengangs an der Uni Bremen<br />
und dem damit verbundenen Erhalt<br />
der Universitätssportstätten hat der LSB<br />
verbandspolitisch derzeit alle Hände voll<br />
zu tun. Wir hoffen, dass die Universitätshallen<br />
u. a. auch für den Sportstudiengang<br />
erhalten bleiben. Die Wiedereinführung<br />
wäre für den organisierten Sport ein Segen.<br />
Nicht zuletzt, um wieder Anschluss an die<br />
angehenden Sportlehrerinnen und Sportlehrer<br />
zu finden, die aktuell so schmerzlich<br />
in unseren Mitgliedsorganisationen fehlen.<br />
Überdies ist aber auch ein qualifizierter<br />
Sportunterricht in den Schulen unverzichtbar,<br />
um Lernfähigkeit zu erhalten, Körperschulung<br />
durchzuführen und Bewegung als<br />
Gesundheitsprävention zu lehren.<br />
Jetzt wünsche ich Ihnen zunächst einmal<br />
eine schöne und hoffentlich sonnige<br />
Urlaubszeit. Lassen Sie es sich gut gehen<br />
und bleiben Sie in Bewegung!<br />
Ihr<br />
Andreas Vroom<br />
EDITORIAL<br />
Mit Nachdruck für die<br />
Interessen des organisierten<br />
Sports eintreten<br />
Anzeigen:<br />
Volker Schleich (verantwortlich),<br />
Anne Zeidler, Susanne Franke, Dieter Kück,<br />
Yvonne Bittner<br />
Druck:<br />
Bonifatius GmbH Druck - Buch - Verlag<br />
Karl-Schurz-Straße 26<br />
33100 Paderborn<br />
Urheberrechte:<br />
Der Nachdruck von<br />
Beiträgen ist nur mit<br />
Genehmigung des Verlages<br />
und mit Quellenangabe gestattet.<br />
Titelbild:<br />
Raniero Corbelletti<br />
3
INHALT<br />
STORY<br />
Der Traum von Olympia 14<br />
Rollkunstläuferin Lina Goncharenko<br />
AKTUELLES<br />
Leben für den Handball 6<br />
Trio auf dem Weg zur U17-Europameisterschaft<br />
Es rockt in Halle 7 7<br />
Handball: dextra FM-Cup mit vier Bundesligisten<br />
Nachwuchstalent:<br />
Lea Kaemena vom CzV<br />
18<br />
Oscar des Breitensports 8<br />
Jetzt für „Sterne des Sports“ bewerben<br />
Schwimm mit uns! 9<br />
Bremens erstes mobiles Schwimmbecken<br />
Generalprobe vor der EM 13<br />
Deutsche Volleyballerinnen treffen auf Polen<br />
Der Weg als Ziel 17<br />
Der 8. Gewoba City Triathlon<br />
BREMER SPORTJUGEND<br />
Fotos: Bea Ruffer, MÄR<br />
Rempeln auf Rollen:<br />
Die Meatgrinders<br />
30<br />
Zurück in die Vereine 24<br />
E-Football-Projekt soll die Jugend in die Vereine bringen<br />
AUS DEN VEREINEN<br />
Zuwachs für die Flotte 38<br />
Neues Einsatzboot für die DLRG<br />
Velo-Sport<br />
Ihr Radsporthaus GmbH<br />
Karl-Schmidt-Cup 49<br />
Jugendturnier mit mehr als 200 Mannschaften in Borgfeld<br />
4<br />
Ihr Spezialist für Renn-,<br />
City- und Trekkingräder<br />
Martinistraße 30-32 · 28195 Bremen<br />
Tel. 0421 - 18260 · www.velo-sport.de<br />
RUBRIKEN<br />
Editorial 3<br />
Impressum 3<br />
Kolumne 50
Sorge um marode Uni-Sportstätten<br />
Vereine, Verbände und Schulen sind alarmiert / Schnelle Lösungsansätze gesucht<br />
AKTUELLES<br />
Der Sportturm an der Universität Bremen.<br />
Foto: C. Kuhaupt<br />
Die Bürgerschaftswahlen im Land<br />
Bremen sind vorüber. Noch aber ist<br />
nicht abschließend geklärt, wer in<br />
Bremen und Bremerhaven politisch künftig<br />
das Sagen hat. Soviel steht fest: Auf den<br />
neuen Bremer Senat warten im Hinblick auf<br />
den organisierten Sport eine Menge Hausaufgaben.<br />
Vor allem im Bereich der Sportinfrastruktur<br />
ist schnelles und zielgerichtetes<br />
Handeln erforderlich.<br />
Denn nicht nur ein Großteil der Bremer<br />
Schulsport- und städtischen Sporthallen<br />
ist dringend sanierungsbedürftig, sondern<br />
auch die Sportanlagen an der Universität<br />
Bremen. Auf diesen Umstand weist der<br />
Landessportbund (LSB) bereits seit Jahren<br />
hin. Angesichts der Zustände rund um<br />
den Sportturm dürfte sich der Präsident<br />
des Deutschen Olympischen Sportbundes<br />
(DOSB), Alfons Hörmann, der Bremen<br />
bei einem Besuch im Rathaus im Jahr 2016<br />
vielsagend als „Sportnotlageland“ bezeichnete,<br />
in seiner damaligen Aussage bestätigt<br />
fühlen. Immerhin scheint in der Politik<br />
mittlerweile ein Umdenken eingesetzt zu<br />
haben. Die Abschaffung des Sportstudiengangs<br />
an der Uni Bremen soll mittelfristig<br />
korrigiert werden. Dafür sind funktionierende<br />
Sportstätten allerdings unabdingbar.<br />
Die Mängelliste der Universitätssportanlagen<br />
ist lang. Die Schließung oder Sperrung<br />
einzelner Gebäude wäre für den Leistungs-<br />
und Breitensport, aber auch für den<br />
Schulsport, der Supergau. Schon jetzt sind<br />
die Sporthallen der Universität Bremen<br />
nur eingeschränkt bzw. mit Auflagen nutzbar.<br />
Denn die in die Jahre gekommene Klima-<br />
und Belüftungsanlage ist so marode,<br />
dass in den Hallen bis auf Weiteres keine<br />
Zuschauer mehr Platz nehmen dürfen. Zudem<br />
wurde kürzlich bekannt, dass auch die<br />
Heizungsanlage nicht mehr funktionstüchtig<br />
ist. Schulen, Verbände und Sportvereine<br />
sind angesichts der Zustände besorgt,<br />
zumal durch die Sperrung der Uni-Hallen<br />
für Besucher eine zentrale Wettkampfstätte<br />
fehlt.<br />
Imageschaden wäre immens<br />
Zwar hat die Universität Bremen zwischenzeitlich<br />
provisorische Abhilfe für die in die<br />
Jahre gekommene Heizungsanlage in Aussicht<br />
gestellt, um Training und Sportunterricht<br />
im kommenden Herbst und Winter<br />
nicht gänzlich zu gefährden. Das Grundproblem<br />
der maroden und störungsanfälligen<br />
Uni-Sportanlagen aber bleibt. „Es<br />
ist eine Katastrophe, was da passiert“, sagt<br />
LSB-Geschäftsführerin Karoline Müller<br />
und verweist darauf, dass der LSB keinerlei<br />
Zugriff auf das Hallenmanagement an<br />
der Uni habe. Daher müssten dringend Ansprechpartner<br />
benannt werden, an die sich<br />
die betroffenen Klubs bei Bedarf wenden<br />
könnten. „Wir brauchen schnelle Lösungsansätze<br />
für die Organisatoren von sportlichen<br />
Wettkampfveranstaltungen“, fordert<br />
Müller. Andernfalls wäre der Imageschaden<br />
für Bremen immens.<br />
Auch bei den Vereinen und der sportbetonten<br />
Oberschule an der Ronzelenstraße,<br />
die die Uni-Hallen aufgrund ihres Sportprofils<br />
aktuell für rund 191 Stunden in der<br />
Woche nutzt, herrscht Alarmstimmung.<br />
Denn eine Schließung einzelner Uni-Anlagen<br />
kann jederzeit zu einem folgenschweren<br />
Engpass an Hallenkapazitäten führen.<br />
„Ein Wegfall der Hallen wäre katastrophal“,<br />
sagt Björn Jeschke vom TV Eiche Horn.<br />
Bislang sei zwar „nur“ der Wettkampfsport<br />
betroffen, aber ab Herbst sei der Tagesbetrieb<br />
der Sportvereine in den Uni-Hallen<br />
nicht mehr aufrechtzuerhalten, wenn<br />
keine Heizung vorhanden sei. Peter Lüttmann,<br />
stellvertretender Leiter der Oberschule<br />
Ronzelenstraße, sieht die Lage nicht<br />
weniger dramatisch. „Die Uni-Sporthalle<br />
ist für unsere Schule existenziell“, betont<br />
Lüttmann. Zumal im kommenden Schuljahr<br />
erstmals neun Sport-Leistungskurse<br />
angeboten werden sollen. Wenn keine verlässliche<br />
Sicherung der Hallenzeiten erfolge,<br />
fliege der Schule alles um die Ohren, so<br />
Lüttmann.<br />
5
6<br />
AKTUELLES<br />
Leben für den Handball<br />
Werder-Trio für U17-Nationalmannschaft nominiert<br />
Hanna Ferber-Rahnhöfer, Naomi Conze und Nina Engel (v.l.n.r.). Foto: M. Rospek<br />
Werders Handball-Talente Hanna<br />
Ferber-Rahnhöfer, Naomi Conze<br />
und Nina Engel haben ein großes<br />
Ziel: Sie wollen mit der deutschen U17-Nationalmannschaft<br />
Ende Juli zur Europameisterschaft<br />
in Slowenien.<br />
Die gute Jugendarbeit beim SV Werder<br />
Bremen bleibt auch bei den Verantwortlichen<br />
des DHB nicht unbemerkt. U17-Nationaltrainer<br />
Maik Nowak hatte mit Hanna<br />
Ferber-Rahnhöfer, Naomi Conze und Nina<br />
Engel gleich drei Talente für den letzten<br />
Lehrgang vom 29. April bis zum 2. Mai<br />
<strong>2019</strong> in Kienbaum nominiert. Damit stellt<br />
der SV Werder neben Bayer Leverkusen das<br />
größte Kontingent für den Lehrgang der Jugend-Nationalmannschaft.<br />
Die Spielerinnen<br />
„Nina ist für ihr Alter bereits eine erstaunlich<br />
komplette Spielerin“, weiß Werders<br />
hauptamtlicher Trainer Dominic Buttig,<br />
der die 2003 geborene Linkshänderin des<br />
jüngeren B-Jugend-Jahrgangs bereits in die<br />
A-Jugend integriert und ihr außergewöhnliches<br />
Spielverständnis lobt: „Sie versteht<br />
es, im Angriff sehr gute Entscheidungen<br />
zu treffen.“ Engel entstammt einer Handball-Familie,<br />
begann 2010 bei den Minis<br />
des Hagener SV und kam über die HG Bremerhaven<br />
zu den Grün-Weißen.<br />
Ebenfalls bereits seit den Minis jagt<br />
Naomi Conze dem Ball nach. „Ich hatte<br />
2006 mit meinem Opa die Fußball-WM<br />
in Deutschland geguckt und wollte unbedingt<br />
zum Fußball“, verrät sie. „Allerdings<br />
gab es in der Nähe keine Mädchen-Mannschaft.<br />
Also bin ich einfach zum Handball<br />
gegangen.“ Später kickte sie dann doch<br />
noch einige Jahre beim Vf L Stenum, entschied<br />
sich letztlich aber für den Handball,<br />
wechselte erst aus Bookholzberg zur TSG<br />
Hatten-Sandkrug und schließlich zum SV<br />
Werder. Naomi Conze kam im Januar in der<br />
Schweiz zu ihren ersten Länderspiel-Einsätzen<br />
und war dabei „sehr aufgeregt“, denn:<br />
„Erst beim Aufwärmen habe ich richtig realisiert,<br />
dass ich für Deutschland spiele und<br />
gleich das erste Länderspiel habe“, erinnert<br />
sich die großgewachsene Rückraumspielerin,<br />
die schon vor einiger Zeit ins Blickfeld<br />
des DHB gerückt war, sich dann aber<br />
ausgerechnet bei einem Auswahl-Lehrgang<br />
einen Kreuzbandriss zugezogen hatte. Conzes<br />
Stärke ist zweifellos die enorme Wurfkraft<br />
aus der zweiten Reihe.<br />
Hanna Ferber-Rahnhöfer ist nicht nur<br />
in den Werder-Teams, sondern auch in der<br />
Nationalmannschaft eine feste Größe am<br />
Kreis. „Hannas Stärken sind ihre Dynamik<br />
und ihr Durchsetzungsvermögen“, lobt Buttig.<br />
Zwar ist Ferber-Rahnhöfer beim DHB<br />
fast schon ein ‚alter Hase‘, ihre ersten Länderspiele<br />
liegen bereits einige Zeit zurück,<br />
aber: „Es ist eine große Ehre, für Deutschland<br />
zu spielen, ich habe jedes Mal wieder<br />
Gänsehaut.“<br />
Als einzige Spielerin des talentierten<br />
Trios begann Hanna Ferber-Rahnhöfer<br />
beim SV Werder mit dem Handball – in<br />
der E-Jugend, durch eine Schulaktion der<br />
Grün-Weißen. „Ich habe damals schon<br />
Leichtathletik bei Werder gemacht, aber ich<br />
brauchte dringend noch mehr Bewegung“,<br />
erinnert sie sich. „Also bin ich wie meine<br />
Schwester zum Handball gegangen. Das<br />
war etwas körperlicher und hat mir gut gefallen.“<br />
Mittlerweile besucht sie wie Conze<br />
die Sportbetonte Oberschule an der Ronzelenstraße<br />
und kommt dort zusätzlich zum<br />
Vereinstraining in den Genuss von zwei<br />
Frühtrainingseinheiten pro Woche, ebenfalls<br />
geleitet von Werder-Coach Dominic<br />
Buttig.<br />
DHB-Stützpunkt<br />
Der hat dadurch gewissermaßen den kompletten<br />
Überblick über seine Spielerinnen.<br />
Zumal der SV Werder seit einigen Monaten<br />
auch DHB-Stützpunkt und Buttig für<br />
diese Stützpunkt-Einheiten verantwortlich<br />
ist. Nicht nur die Handballerinnen<br />
der Grün-Weißen, sondern auch weitere<br />
Top-Talente aus der Region kommen dabei<br />
in Bremen zusammen. „Wir sehen uns als<br />
Ausbildungsverein, haben dafür sukzessive<br />
Strukturen aufgebaut und wollen diese<br />
weiter ausbauen und optimieren“, sagt<br />
Patrice Giron, Koordinator Leistungssport<br />
der Abteilung Handball. „Mit unseren Jugend-Oberliga-Teams<br />
sowie der ersten und<br />
zweiten Frauen-Mannschaft können wir<br />
sehr gute Bedingungen für leistungsstarke<br />
Spielerinnen bieten. Dass wir DHB-Stützpunkt<br />
geworden sind, ist Zeugnis der guten<br />
Arbeit unserer Trainerinnen und Trainer<br />
und zeigt das Vertrauen in die strukturelle<br />
Arbeitsweise unserer Abteilung.<br />
Welche Bedeutung gute, möglichst professionelle<br />
Strukturen haben, wird auch<br />
durch die große Belastung, der die Top-Talente<br />
ausgesetzt sind, deutlich. Während<br />
Hanna Ferber-Rahnhöfer das Privileg genießt,<br />
mit dem Fahrrad in kürzester Zeit<br />
zur Schule und zum Training zu kommen,<br />
nehmen Naomi Conze aus Bookholzberg<br />
und Nina Engel aus Hagen im Bremischen<br />
weite Wege für ihre Handballkarriere beim<br />
SV Werder auf sich: 5.45 Uhr Aufstehen, um<br />
6.30 Uhr zum Zug, um um 7.45 Uhr in der<br />
Schule zu sein – das ist zum Beispiel der<br />
Start in den Tag für Naomi Conze, deren<br />
Zug abends nach dem Training um 22.45<br />
Uhr wieder in Bookholzberg ankommt.<br />
„Ganz schön stressig“, gibt sie zu.<br />
Auch Nina Engel kommt mit der täglichen<br />
Belastung nach eigener Aussage „gut<br />
klar“. Dennoch: „Um zwischen Schule, täglichem<br />
Training, Spielen am Wochenende<br />
und Lehrgangsmaßnahmen noch Zeit für<br />
Familie und Freunde zu haben, bedarf es<br />
einer sehr guten Organisation“, weiß Patrice<br />
Giron. „Die sportliche und mentale Belastung<br />
ist hoch. Diese Belastung sinnvoll<br />
zu steuern, Regenerationstage einzuhalten,<br />
aufeinander aufbauende Trainingsinhalte<br />
zu gewährleisten – das ist die große Herausforderung<br />
und erfordert viel Kommunikation<br />
zwischen den Trainerinnen und<br />
Trainern in Verein, Verband und DHB sowie<br />
den Spielerinnen und Eltern.“<br />
Naomi Conze, Nina Engel und Hanna<br />
Ferber-Rahnhöfer beklagen sich nicht.<br />
Vielmehr machen sie deutlich, dass sie in<br />
ihrer Karriere noch einiges vorhaben. Und<br />
wer weiß, vielleicht gelingt der nächste große<br />
Coup ja bereits Ende Juli bei der EM in<br />
Slowenien. (WERDER.DE)
AKTUELLES<br />
Handball rockt die Halle 7<br />
dextra FM-Cup mit Melsungen, Göppingen, Bergischer HC sowie Hannover-Burgdorf<br />
Nationalspieler Finn Lemke tritt mit MT Melsungen<br />
in der Halle 7 an. <br />
Foto: FR<br />
Der Name ist neu, die Qualität bleibt<br />
gleich: Mitte August rocken beim<br />
dextra FM-Cup (ehemals Erima-Cup)<br />
mit MT Melsungen, Frisch Auf!<br />
Göppingen, Bergischer HC sowie der TSV<br />
Hannover-Burgdorf vier ambitionierte<br />
Handball-Bundesligisten das Parkett in<br />
Halle 7. Mit dabei: der gebürtige Bremer und<br />
Europameister von 2016 Finn Lemke.<br />
Nach drei Jahren Pause kehrt das Vorbereitungsturnier<br />
nach Bremen zurück. „Ich<br />
freue mich auf das Turnier, Spiele machen<br />
immer mehr Spaß als Training“, sagte Handballnationalspieler<br />
Finn Lemke Anfang<br />
April im Rahmen einer Pressekonferenz im<br />
Weserstadi0n. „Es ist die Möglichkeit, kurz<br />
vor Saisonbeginn noch einmal auf höchstem<br />
Niveau zu testen“, so Lemke weiter.<br />
Hautnah und live sind dabei aktuelle<br />
Weltmeister und ehemalige Europameister<br />
ebenso wie diverse Nationalspieler zu erleben:<br />
Unter anderem werden mit Sebastian<br />
Heymann (Göppingen), Christopher<br />
Rudeck (BHC), Timo Kastening (Hannover)<br />
Julius Kühn (Melsungen),Weltmeister<br />
Morten Olsen (Hannover), Arnor Gunnarson<br />
(Löwen) und Ivan Sliskovic (Frisch Auf<br />
Göppingen) nationale und internationale<br />
Stars auf dem Parkett zu erleben sein.<br />
„Für uns ist der dextra FM Cup in Bremen<br />
seit Jahren eine sehr gute Standortbestimmung<br />
vor dem Saisonstart. Es ist uns<br />
wichtig, sich auf höchstem Niveau mit Ligakonkurrenten<br />
zu messen“, sagt Sven-Soeren<br />
Christophersen, Sportlicher Leiter TSV<br />
Hannover Burgdorf. Und Christian Schöne,<br />
Sportlicher Leiter von Frisch Auf! Göppingen,<br />
fügt an: „Das Turnier bietet uns kurz<br />
vor Saisonbeginn attraktive Spiele gegen<br />
starke Gegner und ist somit eine wichtige<br />
Maßnahme in unserem Vorbereitungskalender.“<br />
10. und 11. August in Halle 7. Die Spiele finden<br />
täglich um 14 Uhr und um 16 Uhr statt. Für<br />
Vereine gibt es gesonderte Angebote.<br />
VERLOSUNG<br />
Wir verlosen für beide Tage je 3 x 2 Eintrittskarten.<br />
Schicken Sie uns bis zum 10. Juli eine<br />
E-Mail mit dem Betreff „dextra FM Cup“ sowie<br />
Ihren Kontaktdaten an pr@lsb-bremen.de.<br />
Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.<br />
HaNdball dER ExTRaklaSSE IN bREMEN<br />
P R Ä S E N T I E R T V O M :<br />
In der Halle 7<br />
auf der Bürgerweide<br />
in bremen<br />
Paarungen:<br />
Sa. 10.08.19<br />
14:00 Uhr<br />
Sa. 10.08.19<br />
16:00 Uhr<br />
Spiel um Platz 3 und Finale: Sonntag 11.08.19, 14:00 Uhr & 16:00 Uhr<br />
Einlass: 12:00 Uhr, am Samstag, d. 10.08.19 findet ein Jugend-Vorspiel statt.<br />
Tickets erhalten Sie an allen NWT-Vorverkaufsstellen, auf www.nordwest-ticket.de oder unter der 0421 / 36 36 36.<br />
Veranstalter: | langemarckstraße 122 | 28199 bremen | Tel.: 0421 / 322 778 5<br />
bke fislage<br />
7
AKTUELLES<br />
Oscar des Breitensports<br />
Wichtigster Vereinswettbewerb: Jetzt bewerben für die „Sterne des Sports“<br />
Der Deutsche Olympische Sportbund<br />
und die Volksbanken Raiffeisenbanken<br />
zeichnen Sportvereine aus,<br />
die sich über ihr sportliches Angebot hinaus<br />
besonders gesellschaftlich engagieren.<br />
Seit 1. April sind die<br />
Vereine in Sportdeutschland<br />
wieder aufgerufen, sich wieder<br />
für den „Oscar des Breitensports“<br />
<strong>2019</strong> zu bewerben und<br />
mit ihren Angeboten ins Rennen<br />
zu gehen.<br />
Die „Sterne des Sports“<br />
sind der bedeutendste Wettbewerb<br />
im Breitensport, mit<br />
dem das vorbildliche gesellschaftliche<br />
Engagement in<br />
den rund 90.000 Vereinen in<br />
Sportdeutschland gewürdigt<br />
wird“, sagte DOSB-Präsident<br />
Alfons Hörmann. „Nur mithilfe<br />
der wertvollen ehrenamtlichen<br />
Arbeit von mehr als 8 Millionen<br />
Menschen in den Vereinen ist es möglich,<br />
dass der Sport aktiv Brücken für ein gutes<br />
Miteinander in unserer Gesellschaft baut.<br />
Und zwar von Grund auf: Kinder und Jugendliche<br />
können in den Vereinen durch<br />
den Sport fürs Leben lernen – vom Fairplay,<br />
Respekt und Miteinander bis hin zum guten<br />
Umgang mit Niederlagen.“<br />
Der Bewerbungsprozess für den Wettbewerb<br />
<strong>2019</strong> erfolgt digital. Auf den Websites<br />
der teilnehmenden Volksbanken und<br />
Raiffeisenbanken finden die Vereine das<br />
entsprechende Online-Formular. Für die<br />
Sportvereine in der Stadt Bremen ist die<br />
Bremische Volksbank (www.BremischeVB.<br />
de/Sterne-des-Sports) zuständig.<br />
Vereine aus Bremen-Nord<br />
finden bei der<br />
Volksbank Bremen-Nord eG<br />
den richtigen Ansprechpartner<br />
für die „Sterne des<br />
Sports“ (www.vbbremennord.<br />
de/Sterne-des-Sports). Die<br />
Sportvereine aus Bremerhaven<br />
können ihre Bewerbung<br />
über das folgende Bewerbungsformular<br />
einreichen:<br />
www.sterne-des-sports.de/<br />
vereine/bewerbung.<br />
Bundesweiter Bewerbungsschluss<br />
ist am 30. <strong>Juni</strong><br />
<strong>2019</strong>. Mitmachen können alle<br />
Sportvereine, die unter dem<br />
Dach des DOSB organisiert sind, also in<br />
einem Landessportbund/Landessportverband,<br />
in einem Spitzenverband oder einem<br />
Sportverband mit besonderen Aufgaben.<br />
Foto: FR<br />
8<br />
Projekt „Platzwechsel“<br />
Neue Kampagne zur Bewegungsförderung in Walle<br />
Bewegung ist enorm wichtig für Körper<br />
und Geist. Ob zum Stressabbau, zur allgemeinen<br />
Förderung der Gesundheit und<br />
körperlichen Fitness oder der gezielten Gewichtsreduktion:<br />
Bewegung macht Spaß<br />
und tut gut. Um die Bewegung nachhaltig<br />
zu fördern, wurde das Projekt „Platzwechsel<br />
– Bewege dein Leben“ initiiert. Im September<br />
startet das Gesundheits-Projekt in<br />
Bremen-Walle.<br />
Die bundesweite Kampagne zur Bewegungsförderung<br />
wird federführend von der<br />
Team Gesundheit GmbH in Partnerschaft<br />
mit dem Deutschen Olympischen Sportbund<br />
(DOSB) in Städten und Kommunen<br />
umgesetzt. Als regionale Partner in Bremen<br />
beteiligen sich der TV Bremen-Walle 1875<br />
e.V., der Landessportbund Bremen, dessen<br />
Präsident Andreas Vroom die Schirmherrschaft<br />
für „Platzwechsel“ übernommen hat,<br />
der Beirat Walle und die Betriebskrankenkasse<br />
BKK firmus.<br />
Beim Sportverein TV Bremen-Walle<br />
können ab September zahlreiche spannende<br />
Bewegungsangebote und Bewegungsformen<br />
kostenlos ausprobiert werden.<br />
Ausführliche Infos zum Projekt finden<br />
Sie online auf www.platzwechsel.jetzt/<br />
Bremen-Walle.
AKTUELLES<br />
„Schwimm mit uns!“<br />
Erste mobile Schwimmschule hat in Huchting ihren Betrieb aufgenommen<br />
Fotos: Matthias Sabelhaus (3), LSB<br />
Ein vergleichbares Projekt gab es im<br />
Land Bremen noch nie: Ende Mai wurde<br />
auf dem Gelände der Kindertagesstätte<br />
St. Georg in Huchting die erste mobile<br />
Schwimmschule eröffnet. Unter Anleitung<br />
von qualifizierten Trainerinnen und Trainern<br />
sollen rund 70 Huchtinger Kinder bis<br />
zu den kommenden Sommerferien gezielt an<br />
das nasse Element herangeführt und durch<br />
frühzeitige Wassergewöhnung auf spätere<br />
Schwimmkurse vorbereitet werden. Das<br />
mobile Becken hat eine Fläche von rund 30<br />
qm, ist 95 Zentimeter tief und wird auf eine<br />
Wassertemperatur von 27 Grad erwärmt.<br />
Das Pilotprojekt „Schwimm mit uns“<br />
gründet auf eine Initiative der Bürgerstiftung<br />
Bremen in Kooperation mit dem Landesschwimmverband<br />
Bremen, dem DLRG Landesverband<br />
Bremen und dem Landessportbund<br />
(LSB) Bremen. Dank der Unterstützung<br />
und Spendenbereitschaft engagierter Organisationen,<br />
Sponsoren und Privatpersonen<br />
konnte das in Italien gefertigte Schwimmbecken<br />
nach nur drei Monaten Vorlaufzeit in<br />
Betrieb genommen werden.<br />
Auslöser für die Idee einer mobilen<br />
Schwimmschule war die hohe Zahl von<br />
Badetoten im vergangenen Sommer. Neun<br />
Menschen sind 2018 in Bremen gestorben,<br />
darunter drei Kinder unter fünf Jahren. „Wir<br />
waren geschockt nach den vielen tödlichen<br />
Badeunfällen. Untersuchungen haben gezeigt,<br />
dass die Hälfte der Grundschüler in<br />
Bremen nicht sicher schwimmen kann.<br />
Schwimmkurse haben oft lange Wartezeiten<br />
und kosten pro Kurs rund 80 Euro<br />
– etliche Familien können sich das nicht<br />
leisten. Deshalb wollten wir etwas tun und<br />
haben den Kontakt zum Landessportbund<br />
und den beiden Fachverbänden gesucht“,<br />
erklärt Eberhard Muras, Vorsitzender der<br />
Bürgerstiftung Bremen. „Dank der hervorragenden<br />
Zusammenarbeit mit den drei<br />
Verbänden und einer großen Spendenbereitschaft<br />
konnten wir die Idee sehr schnell<br />
in die Tat umsetzen“, freut sich Muras.<br />
Die mobile Schwimmschule in Huchting<br />
kostet insgesamt rund 30.000 Euro.<br />
Rund die Hälfte davon entfällt auf das patentierte<br />
Schwimmbecken, das vom Bremer<br />
Landesverband der Evangelischen<br />
Tageseinrichtungen für Kinder erworben<br />
wurde. Ohne die zahlreichen ehrenamtlichen<br />
Helferinnen und Helfer, beispielsweise<br />
von der DLRG oder der Freiwilligen<br />
Feuerwehr Huchting, wäre das aufwendige<br />
Schwimm-Projekt allerdings kaum<br />
zu stemmen. Auch deshalb halten die<br />
„Schwimm mit uns“-Initiatoren um Astrid<br />
Touray vom LSB-Projekt „Sport interkulturell“<br />
Ausschau nach weiteren Partnern und<br />
Unterstützern.<br />
Nach Ablauf der vierwöchigen Pilotphase<br />
in der Kita St. Georg wollen die<br />
Projektverantwortlichen eine erste Bestandsaufnahme<br />
machen, sagt LSB-Geschäftsführerin<br />
Karoline Müller. „Wir hoffen<br />
natürlich, dass wir zukünftig möglichst<br />
viele Kinder an unterschiedlichen Standorten<br />
mit dem Element Wasser in Berührung<br />
bringen können.“ Wenn es gut laufe,<br />
die Nachfrage da und die Finanzierung gesichert<br />
sei, könne der mobile Pool perspektivisch<br />
auch an anderen Kitas in Bremen<br />
aufgebaut werden, so Müller.<br />
9
AKTUELLES<br />
Neuer Sportentwicklungsbericht<br />
DOSB fordert höhere Freibeträge für Ehrenamtliche<br />
Ehrenamtliche Funktionsträger*innen,<br />
Übungsleiter*innen und Trainer*innen<br />
zu gewinnen und zu binden, ist<br />
eine der größten Herausforderungen<br />
der Zukunft für die rund 90.000<br />
Sportvereine in Sportdeutschland.<br />
So lautet eine zentrale Erkenntnis<br />
des Sportentwicklungsberichtes<br />
2017/2018 (SEB).<br />
Auffällig ist, dass einerseits die<br />
Motivation für Ehrenamtliche keinesfalls<br />
auf materiellen Aspekten<br />
beruht, sondern rein intrinsische<br />
Motive den Ausschlag für ein Engagement<br />
geben. Andererseits sind<br />
die befragten Zielgruppen, wenn<br />
sie denn im Ehrenamt angekommen<br />
sind, am wenigsten zufrieden<br />
mit den aktuellen steuerlichen Vergünstigungen.<br />
Für den Deutschen<br />
Olympischen Sportbund (DOSB)<br />
Grund genug, um das Thema in der<br />
Politik anzusprechen und entsprechende<br />
Forderungen zu stellen.<br />
Andreas Silbersack, Vizepräsident Breitensport/Sportentwicklung:<br />
„Das ist ein eindeutiges<br />
Zeichen, dass sich im Steuerrecht<br />
für die Ehrenamtlichen im Sport etwas ändern<br />
muss. Mit dieser Rückmeldung unserer<br />
Engagierten sehen wir uns in der Vorgehensweise<br />
bestätigt, die Bundesregierung aufzufordern,<br />
die gesetzlichen Freibeträge im Jahressteuergesetz<br />
2020 zu erhöhen“.<br />
Der 90 Seiten umfassende Bundesbericht<br />
steht zum Download unter www.<br />
dosb.de/seb oder als E-Book beim Bundesinstitut<br />
für Sportwissenschaft (BISp) zur<br />
Verfügung. Auftraggeber sind das BISp, der<br />
DOSB und die Landessportbünde.<br />
Die rund 90.000 deutschen<br />
Sportvereine leisten wertvolle<br />
Arbeit für ihre Mitglieder und übernehmen<br />
wichtige gesellschaftliche<br />
Aufgaben. Sie legen viel Wert auf<br />
Gemeinschaft, demokratische Beteiligung<br />
sowie die Qualifizierung<br />
ihrer Übungsleiter*innen und Trainer*innen.<br />
Zudem engagieren sie<br />
sich besonders im Kinder- und Jugendsport<br />
und bieten umfangreiche<br />
Angebote im Gesundheitsbereich<br />
an. Damit sind sie mit großem Abstand<br />
auch weiterhin Deutschlands<br />
Sportanbieter Nr. 1.<br />
Insgesamt haben sich rund<br />
20.000 Sportvereine an der Vereinsbefragung<br />
beteiligt. Die Rücklaufquote<br />
lag bei rund 26 Prozent. Die<br />
Ergebnisse sind die Grundlage der<br />
Politik- und Verbandsberatung und bieten<br />
wichtige Anhaltspunkte für Entscheidungs-<br />
und Entwicklungsprozesse im gemeinwohlorientierten<br />
Sport.<br />
Zuschüsse für junge Leistungssportler<br />
Sportstiftung Bremen schüttet neue Fördermittel für Nachwuchstalente aus<br />
Zweimal pro Jahr schüttet die Sportstiftung<br />
Bremen Fördergelder an junge Nachwuchstalente<br />
aus Bremen und Bremerhaven aus.<br />
Welche Sportlerinnen und Sportler in der<br />
jüngsten Förderrunde bedacht wurden,<br />
konnten die Besucher des Bremer Weserparks<br />
vor kurzem hautnah erleben.<br />
Über Zuschüsse für Trainingslager,<br />
Fahrten oder Sportgeräte können sich<br />
nicht nur acht Tänzerinnen und Tänzer von<br />
Grün-Gold Bremen sondern auch Luise<br />
Asmussen (Rudern/Vegesacker RV), Sandy<br />
Kruse und Julia Stavickaja (RSG/Bremen<br />
1860), Jerry Nhdine (Basketball/BTS<br />
Neustadt), Karina Schönmaier (Turnen/<br />
TuS Huchting) und Lennox Vogt (Squash/<br />
1. Bremer SC) freuen.<br />
10<br />
Weitere Informationen gibt es auf der Homepage<br />
der Bremer Sportstiftung unter<br />
www.sportstiftung-bremen.de.<br />
Die Vorstandsmitglieder Peter Gagelmann und Anke Precht mit den Nachwuchstalenten. Foto: Sportstiftung
Ungewisse Zukunft<br />
Quo Vadis, Eisbären Bremerhaven?<br />
Nach 14 Jahren Erstligazugehörigkeit<br />
sind die Seestadt-Korbjäger aus<br />
der Basketball-Bundesliga abgestiegen.<br />
Ob und wie es für den Klub in der Zweiten<br />
Basketball-Bundesliga weitergeht, ist zum<br />
Leidwesen der Basketball-Fans noch offen.<br />
Aktuell sind die Eisbären-Verantwortlichen<br />
bemüht, (neue) Sponsoren für das Abenteuer<br />
„Zweite Liga“ zu finden. Auch mit der<br />
Stadt Bremerhaven, die die Eisbären in der<br />
Basketball-Bundesliga (BBL) von Beginn<br />
an finanziell unterstützt hat, sei man im Gespräch,<br />
sagt Eisbären-Boss Wolfgang Grube.<br />
Eine Entscheidung darüber, ob die Eisbären<br />
tatsächlich in der Pro A an den Start gehen<br />
werden, dürfte frühestens Mitte <strong>Juni</strong> fallen,<br />
wenn sich die vier Gesellschafter des Klubs<br />
zum Krisengipfel in Bremerhaven treffen.<br />
Unabhängig von der ungewissen Zukunft<br />
AKTUELLES<br />
Eisbären Bremerhaven steigen nach 14 Jahren aus der Basketball-Bundesliga ab<br />
Auch Trainer Michael Mai konnte den Sturz in die Zweitklassigkeit nicht mehr verhindern. <br />
Foto: A. Bez<br />
der Eisbären ist der BBL-Abstieg sowohl<br />
für die Sportstadt Bremerhaven, als auch für<br />
den Spitzensport im Land Bremen ein herber<br />
Rückschlag. Immerhin drei ihrer insgesamt<br />
17 Heimspiele in der Basketball-Bundesliga<br />
trugen die Eisbären pro Saison in<br />
der Bremer ÖVB Arena aus – und lockten<br />
zu Hochzeiten über 10.000 Zuschauer in die<br />
riesige Halle auf der Bürgerweide. Bundesliga-Basketball<br />
in Bremen, das war lange<br />
Zeit eine Erfolgsgeschichte, die durch den<br />
Gang in die Zweitklassigkeit allerdings ein<br />
jähes Ende findet. Bis auf weiteres wird es<br />
in Bremen schon allein aus finanziellen<br />
Gründen keinen Bundesliga-Basketball<br />
mehr geben. Da die Veranstaltungskosten<br />
für die so genannten „Hanse-Games“ in der<br />
ÖVB-Arena im Vergleich zu den Spielen<br />
in der Stadthalle Bremerhaven doppelt so<br />
hoch sind, schließt das Eisbären-Management<br />
künftige Zweitliga-Auftritte in Bremen<br />
aus.<br />
„Das tut uns sehr weh, denn es hat allen<br />
Beteiligten viel Spaß gemacht, in der ÖVB<br />
Arena vor großer Kulisse zu spielen“, sagt<br />
der stellvertretende Eisbären-Geschäftsführer<br />
Marc Bergmann. Die Gegner in der<br />
Pro A seien jedoch längst nicht so attraktiv<br />
wie die EWE Baskets Oldenburg oder Bayern<br />
München. „Deshalb ist das wirtschaftlich<br />
einfach nicht mehr lukrativ für uns“, so<br />
Bergmann.<br />
Tennis on the Road<br />
28. talentino-Streettennis-Tour des Tennisverbandes Niedersachsen-Bremen<br />
Sie gehört inzwischen zum Portfolio des<br />
Tennisverbandes Niedersachsen-Bremen<br />
(TNB), wie die Punktspielsaison: Wie bereits<br />
in den vergangenen Jahren geht der<br />
TNB im <strong>Juni</strong> wieder auf „Streettennis-Tour“<br />
quer durch Niedersachsen und Bremen.<br />
Was ist die Streettennis-Tour? In 15 Orten<br />
wird der TNB in Zusammenarbeit mit<br />
den örtlichen Tennisvereinen sowie den<br />
Schulen die Kinder auf die Straße holen<br />
und mit ihnen Tennisturniere durchführen.<br />
Neben dem Turnier wird ein abwechslungsreiches<br />
und buntes Rahmenprogramm angeboten,<br />
sodass der Vormittag zu einem<br />
großen Sport- und Spielfest wird.<br />
Auf diesem Weg konnte der TNB im<br />
vergangenen Jahr mehreren zehntausend<br />
Kindern bereits zeigen, wie spielerisch die<br />
Sportart Tennis auch außerhalb des klassischen<br />
Sandplatzes umzusetzen ist. In<br />
diesem Jahr nehmen über 5000 Kinder der<br />
ersten bis sechsten Klassen an der Tour teil.<br />
Die Veranstaltung soll den Kindern ein<br />
Angebot zur Freizeitgestaltung unterbreiten<br />
und erst auf die Straße und dann von der<br />
Straße in den Verein holen. Darüber hinaus<br />
bietet es den Vereinen die Möglichkeit zur<br />
Mitgliederwerbung und zur Zusammenarbeit<br />
mit den örtlichen Schulen.<br />
Streettennis wird nach einfachsten Regeln<br />
gespielt. Jede teilnehmende Schulklasse<br />
erhält einen Kleinfeld-Tennisplatz am<br />
Veranstaltungsort zugewiesen. Dort werden<br />
im K.o.-System unter Spielzeitvorgabe<br />
und nach Tischtenniszählweise jeweils die<br />
Klassensiegerin und der Klassensieger ermittelt.<br />
Die Klassenbesten spielen dann<br />
– mit Kurzschläger und „Softball“ – den<br />
Foto: TNB<br />
Tagessieg aus. Beginn der Veranstaltung ist<br />
jeweils um 08:15 Uhr, Ende inklusive Siegerehrung<br />
gegen 13:00 Uhr. Bei der Siegerehrung<br />
ist oftmals der Bürgermeister des<br />
Ortes vertreten.<br />
Die Veranstaltung läuft vom 12. <strong>Juni</strong> bis zum<br />
2. Juli und macht dabei am 26. <strong>Juni</strong> auch beim<br />
TV Süd Station. Informationen zu den Veranstaltungen<br />
der Tour unter www.tnb-tennis.de<br />
11
AKTUELLES<br />
Foto: Privat<br />
Frauen-Tagung<br />
Jährliches Treffen der nördlichen<br />
Landessportbünde in Schwerin<br />
Auf Einladung des Landessportbundes Mecklenburg-Vorpommern<br />
fand in Schwerin die jährliche Frauen-Tagung der<br />
nördlichen Landessportbünde statt. Für den Landessportbund<br />
(LSB) Bremen waren Elke Regensdorff-Gloistein, LSB-Präsidiumsmitglied<br />
für Frauen und Gleichstellung, und LSB-Vizepräsidentin<br />
Helke Behrendt dabei.<br />
Das interessante Treffen diente unter anderem der Vorbereitung<br />
der nächsten Frauen-Tagung des Deutschen Olympischen<br />
Sportbundes (DOSB), die im September <strong>2019</strong> in Leipzig stattfindet.<br />
Beim Nord-Treffen in Schwerin wurde unter anderem über<br />
den Stellwert des Ehrenamtes, das Thema „E-Sport“, Frauenförderpläne,<br />
Frauensporttage und die Arbeitsschwerpunkte für das<br />
kommende Jahr diskutiert.<br />
Tag der Fans<br />
Genau eine Woche, bevor die Bundesligakicker von Werder Bremen<br />
mit der ersten Begegnung im DFB-Pokal offiziell in die neue<br />
Saison starten, findet der „Tag der Fans“ am 3. August statt. Gestartet<br />
wird wie im vergangenen Jahr um 15 Uhr mit einem Testspiel<br />
gegen den FC Everton, bevor es dann von circa 17.45 bis 20<br />
Uhr mit dem Rahmenprogramm rund ums Weserstadion weitergeht.<br />
Der Kader und die Trainer werden in gewohnter Weise auf<br />
der Bühne vorgestellt. Zudem soll es wieder ein musikalisches<br />
Programm geben. Und es darf auch mit der einen oder anderen<br />
Überraschung gerechnet werden. Nach dem offiziellen Bühnenprogramm<br />
werden die Spieler und Trainer wieder an verschiedenen<br />
Ständen für die Fans erreichbar sein.<br />
Foto: Gumz<br />
12<br />
Buntes Programm<br />
30-jähriges Jubiläum: Bremer Kindertag<br />
Der Bremer Bürgerpark wird am<br />
Sonntag, 18. August, wieder zu einem<br />
Paradies für Kinder: Der Bremer<br />
Kindertag, ausgerichtet vom Landesbetriebssportverband<br />
Bremen, feiert<br />
in diesem Jahr 30. Geburtstag. Zahlreiche<br />
Vereine und Initiativen stellen<br />
den Besuchern ab 11 Uhr Angebote<br />
vor, die Kinder stark machen und Eltern<br />
unterstützen können.<br />
Ein buntes Bühnenprogramm<br />
mit Musik von Raimund Michels und<br />
den Stars des Kika-Kanals, wie Wicki<br />
und Biene Maja runden das umfangreiche<br />
Angebot ab. Der Kindertag wird traditionell rund um den<br />
Marcus-Brunnen veranstaltet. Geplant sind mehr als 100 Attraktionen.<br />
2018 kamen über 60.000 Besucher.<br />
www.bremer-kindertag.de<br />
Foto: C. Kuhapt<br />
Spielfest für die ganze Familie<br />
Spaß und Freude an Bewegung und Sport<br />
Am Mittwoch, 3. Juli, findet im Spielpark Bremerhaven-Leherheide<br />
das traditionelle Kindersport- und Spielfest für die ganze Familie<br />
statt.<br />
Vorrangiges Ziel der Veranstaltung ist die Vermittlung von<br />
Spaß und Freude an Bewegung und Sport durch eine bunte Palette<br />
verschiedenster Mitmach- und Kennenlern-Aktionen. Sport und<br />
Spiel bieten ideale Möglichkeiten, damit Menschen mit und ohne<br />
Migrationshintergrund sich begegnen und miteinander in Kontakt<br />
kommen können.<br />
Das Fest wird um 14 Uhr eröffnet. Organisiert wird die Veranstaltung<br />
vom Netzwerk Leherheide – unter anderem in Kooperation<br />
mit der Integrationsabteilung des Landessportbundes<br />
Bremen. Ein buntes Programm soll für einen erlebnisreichen und<br />
spaßvollen Nachmittag sorgen. Bewegungshungrige Gäste können<br />
sich auf der Hüpfburg oder in der Turnlandschaft austoben. Zudem<br />
gehören Ponyreiten, Straßenschach, ein Taucherspiel und ein Fußballturnier<br />
zum Programm. Für das leibliche Wohl sind Kaffee-,<br />
Kuchen- und Getränkestände sowie eine Grillecke aufgebaut.
AKTUELLES<br />
Generalprobe vor der Europameisterschaft<br />
Volleyball Nationalmannschaft der Frauen: Schmetterlinge schlagen in der ÖVB-Arena auf<br />
Mitte August kommen alle Sportfans in Bremen in den Genuss<br />
eines weiteren Heimspiels der deutschen Volleyball-Nationalmannschaft<br />
der Frauen. Die Schmetterlinge,<br />
so der Spitzname des Teams, treffen vor dem großen Saison-Highlight,<br />
der Europameisterschaft, in ihrem letzten Testspiel auf Polen.<br />
Tickets gibt es bei ADticket.de.<br />
Bundestrainer Felix Koslowski, der mit gerade einmal 35 Jahren<br />
schon in sein viertes Jahr als Chef-Coach für Deutschland geht,<br />
freut sich auf die Fans: „Wir freuen uns sehr, dass wir wieder nach<br />
Bremen kommen. Für uns ist das letzte Spiel gegen Polen die perfekte<br />
Vorbereitung auf die Europameisterschaft. Natürlich wollen<br />
wir vor den eigenen Fans und mit einem Sieg Selbstvertrauen für<br />
die anstehenden Aufgaben bei der EM tanken“, sagt er.<br />
Dabei hat sich der Bremer „Boden“ schon 2018 als Glückbringer<br />
erwiesen, als man vor der Weltmeisterschaft gegen die Niederlande<br />
testete. Anschließend flogen die Schmetterlinge bei der WM<br />
in Japan zum historisch ersten Sieg über Brasilien. Bei der EM soll<br />
<strong>2019</strong> mindestens das Viertelfinale erreicht und in der ÖVB-Arena<br />
der Grundstein für eine weitere Erfolgsstory gelegt werden.<br />
Die EM wird vom 23. August bis 8. September erstmals von<br />
vier Nationen in Polen, der Türkei, der Slowakei sowie Ungarn<br />
ausgetragen. Mit insgesamt 24 Teams gibt es außerdem ein Rekord-Teilnehmerfeld<br />
zu verzeichnen. Für die deutsche Frauen-Nationalmannschaft<br />
startet die EM in der slowakischen Hauptstadt<br />
Bratislava. Dort heißen die Gegner in Pool D Slowakei, Spanien,<br />
Schweiz, Russland und Weißrussland.<br />
Freitag, 16. August, ÖVB-Arena, 18 Uhr<br />
VERLOSUNG<br />
Wir verlosen 10 x 2 Eintrittskarten. Schicken Sie uns bis zum 10. Juli<br />
eine E-Mail mit dem Betreff „Schmetterlinge“ sowie Ihren Kontaktdaten<br />
an pr@lsb-bremen.de. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.<br />
Foto: Fotoduda/DVV<br />
Tickets unter:<br />
www.volleyball-verband.de<br />
16. August <strong>2019</strong>,<br />
18:00 Uhr<br />
ÖVB Arena Bremen<br />
olleyball<br />
Länderspiel Frauen Deutschland – Polen<br />
13
TITELTHEMA<br />
Foto: Raniero Corbelletti<br />
„Ich bin ein sehr<br />
ehrgeiziger Mensch“<br />
Lina Goncharenko (Rollkunstlauf),<br />
Bremer Sportlerin des Jahres 2018<br />
Lina Goncharenko während eines Wettkampfs (Foto linke Seite), mit ihrer Trainerin Astrid Hoßfeld-Bader (oben links), mit der Goldmedaille und weiteren Medaillen-<br />
14<br />
Bereits im Alter von drei Jahren<br />
stand die kleine Lina erstmals<br />
auf damals noch viel zu großen<br />
Rollschuhen. Mittlerweile ist<br />
die 22-Jährige, die in Freiburg<br />
Molekularmedizin studiert<br />
und für den ERC Bremerhaven<br />
startet, Europameisterin<br />
in der Pflicht und zur Bremer<br />
Sportlerin des Jahres 2018<br />
gekürt worden. Wie Sie zum<br />
Rollkunstlaufen kam, warum<br />
die Verbindung nach Bremerhaven<br />
nie abgebrochen ist und<br />
welche Ziele sie für die Zukunft<br />
hat, verrät Lina Goncharenko<br />
im Interview.<br />
Wie sind Sie zum Rollkunstlaufen gekommen?<br />
Es war zu der Zeit, als ich noch im Kindergarten<br />
war. Ich war damals einfach viel zu<br />
hibbelig, konnte einfach nicht still sitzen.<br />
Zu der Zeit war ich zwar schon als Leichtathletin<br />
und Schwimmerin aktiv, das reichte<br />
aber nicht. Dann habe ich in der Zeitung<br />
einen Artikel übers Rollschuhlaufen gefunden<br />
und einen Tag der offenen Tür fürs<br />
Rollschuhlaufen in Verden. Also sind wir<br />
dahin. Meine Mutter erzählt noch heute:<br />
„Du bist damals immer hingefallen, hast<br />
geweint, bist wieder aufgestanden und hast<br />
weitergemacht. Du wolltest die Rollschuhe<br />
einfach nicht ausziehen.“ So bin ich zum<br />
Rollschuhlaufen gekommen.<br />
Wie ging es dann weiter?<br />
Ich trat in den Verein in Verden ein. Dem Trainer<br />
der Leistungsgruppe bin ich dann relativ<br />
schnell aufgefallen und er hat mich hochgezogen.<br />
Anschließend schaffte ich es in den Landes-<br />
und auch in den Bundeskader.<br />
Gehen Sie privat beispielsweise mit Freunden<br />
Rollschuhlaufen oder Inlineskaten?<br />
Nein, das hängt wohl auch damit zusammen,<br />
dass ich so schon viel auf den Rollen stehe.<br />
Brauchen Sie Herausfordeungen?<br />
Ich glaube, dass ich den Sport ohne Wettkämpfe<br />
nicht betreiben würde. Ich bin ein<br />
sehr ehrgeiziger Mensch. Wenn ich etwas<br />
mache, möchte ich es richtig machen – dann<br />
auch unbedingt etwas erreichen.<br />
Wieviel trainieren Sie in der Regel?<br />
Wenn ich ehrlich bin, habe ich in diesem<br />
Jahr bisher mit den Wettkämpfen pausiert,<br />
da ich viele kleinere Krankheiten hatte.<br />
Entsprechend wenig habe ich trainiert.<br />
Wenn aber Wettkämpfe anstehen, trainiere<br />
ich mindestens sechs Mal in der Woche<br />
für drei Stunden. Und am siebten mache ich<br />
eigentlich zumeist auch noch was.<br />
Was trainieren Sie dann genau?<br />
Das hängt von der Jahreszeit ab. Im Winter<br />
geht es vor allem um Ausdauer und Muskeltraining,<br />
im Frühjahr und Sommer dann<br />
mehr um die Technik. Man geht dann mehr<br />
auf die Bahn. Es beginnt mit Sprüngen, die<br />
einzeln trainiert werden, bis hin zu einer<br />
kompletten 4:30-Minuten-Kür. Hinfallen<br />
ist komplett tabu! (lacht).<br />
Wie wichtig ist für Sie ihre Trainerin Astrid<br />
Hoßfeld-Bader?
TITELTHEMA<br />
gewinnerinnen bei der EM 2018 (unten links), in Aktion (rechts) und als Dreijährige in damals noch viel zu großen Rollschuhen (kleines Foto). <br />
Fotos: Raniero<br />
Enorm wichtig. Ich bin zwar ein sehr ehrgeiziger<br />
Mensch, dennoch brauche ich ab<br />
und zu jemanden, der hinter mir steht und<br />
mir in den Allerwertesten tritt, wenn ich<br />
mal wieder nicht von alleine hochkomme.<br />
Ich studiere zwar derzeit in Freiburg, bin<br />
aber trotzdem permanent mit Bremerhaven<br />
in Verbindung. Frau Hoßfeldt-Bader ist<br />
zwar sehr streng, seit ich in Freiburg studiere<br />
habe ich aber gemerkt, wie sehr ich<br />
diese Strenge auch brauche. In Freiburg ist<br />
zwar der deutsche Rollkunstlaufstützpunkt<br />
und es gibt hier wirklich sehr gute Trainer.<br />
Für mich ist aber Astrid Hoßfeld-Bader die<br />
beste Trainerin, wir stehen ständig in Kontakt<br />
– auch wenn ich nicht mehr ganz so oft<br />
in Bremerhaven sein kann.<br />
Wie verträgt sich das Studentenleben mit<br />
dem Sport?<br />
Eigentlich ganz gut. Zwar gehe ich auch ab<br />
und zu mit den Freunden feiern – aber natürlich<br />
nicht, wenn ein wichtiges Training oder<br />
ein Wettkampf ansteht. Außerdem schmeckt<br />
mir Alkohol nicht, von daher braucht man<br />
sich auch keine Sorgen zu machen.<br />
Rollkunstlauf ist eine körperlich sehr beanspruchende<br />
Sportart mit Drehungen und<br />
Sprüngen. Sie sprachen eingangs davon, in<br />
diesem Jahr häufiger krank gewesen zu sein.<br />
Wie sieht es mit Verletzungen aus?<br />
Davon bin ich bisher zum Glück größtenteils<br />
verschont geblieben. Das Schlimmste<br />
war eine Verstauchung, die ich mir bei den<br />
Norddeutschen Meisterschaften zugezogen<br />
hatte. Und einmal habe ich mir die<br />
Achillessehne überdehnt, dann aber trotz<br />
Schmerzen weitergemacht. Hinzu kommen<br />
noch ein paar Prellungen und kleinere<br />
Blessuren, aber alles nichts wirklich<br />
Ernstes.<br />
Guckt man als Rollkunstläuferinnen neidisch<br />
auf die Eiskunstläuferinnen?<br />
Was heißt neidisch? Ich denke nicht allzu<br />
viel darüber nach, fände es aber natürlich<br />
super, wenn der Rollkunstlauf auch einmal<br />
olympisch würde. Aber im Gegensatz<br />
zum Eiskunstlauf haben wir einfach viel<br />
weniger Sponsoren, was sehr schade ist. Im<br />
Prinzip ähneln sich die beiden Sportarten ja<br />
sehr, nur dass die Eiskunstläufer auf Kufen<br />
statt auf Rollen stehen und auf Eis unterwegs<br />
sind. Aber wer weiß, vielleicht wird<br />
Rollkunstlauf ja irgendwann noch einmal<br />
olympisch. Hoffentlich bin ich dann noch<br />
nicht zu alt …<br />
Wie war es für Sie, als Sie zur Bremer<br />
Sportlerin des Jahres ausgezeichnet wurden?<br />
Vor allem sehr überraschend. Ich hatte im<br />
Leben nicht damit gerechnet. Rollkunstlaufen,<br />
so dachte ich, sei dazu gar nicht<br />
populär genug. Und dann diese Gala zur<br />
Verleihung im GOP. Ein großartiges Gefühl,<br />
danke noch einmal dafür.<br />
Welche Ziele haben Sie für die Zukunft?<br />
(lacht) Ich würde wahnsinnig gerne einmal<br />
bei Olympischen Spielen starten.<br />
Das Interview führte Martin Märtens<br />
Erfolge<br />
Europameisterin in der Pflicht sowie<br />
sechste bei der Weltmeisterschaft in<br />
der Pflicht in 2018, mehrfache Deutsche<br />
Meisterin sowie Deutsche <strong>Juni</strong>orenmeisterin<br />
und weitere Medaillen<br />
bei Europameisterschaften.<br />
15
82<br />
2 Ilmenau<br />
Gewässer.<br />
ser.<br />
5 0m<br />
MARDORF<br />
360<br />
HAGENBURG<br />
STEINHUDE<br />
STRAND<br />
WINZLAR KLEIN<br />
HEIDORN<br />
bis wir an unserem Start- und Zielbahnhof<br />
Neustadt am Rübenberge sind, wo wir schon<br />
vom Zugfenster aus den namensgebenden<br />
Anhang, den „Rübenberge“, suchen. Umsonst.<br />
Von einem Berg aus Rüben keine Spur.<br />
Vielleicht hä te man der Stadt besser und<br />
passenderweise den Zusatz „an der Leine“<br />
Aber gut – es gibt einen Berg bei Neustadt –<br />
den weithin sichtbaren, als „Kalimandscharo“<br />
verniedlichten weißen Kali-Abraum bei<br />
Wunstorf. Der ist mit ungefähr 140 Meter<br />
Höhe wirklich schon fast ein Berg und wird<br />
währen der Rundfahrt um das Steinhuder<br />
Meer immer mal wieder leuchtend zu sehen<br />
sein. Vie leicht hat der Dichter Robert Gernhardt<br />
(1937 – 2006) in seiner Trilogie „Hannover-Bremen.<br />
Eine Winterreise“ reise“ (Fischer,<br />
2008) ja ihn gemeint, als er sich während<br />
einer Zugreise Gedanken über Mit-oderohne-Berg-Neustadt<br />
machte:<br />
41<br />
ALTENHAGEN<br />
45<br />
STEINHUDER<br />
MEER<br />
BADEINSEL<br />
Länge: 55,2 km<br />
dass er jene Stadt verzwerge,<br />
347<br />
31535 Neustadt am Rübenberge<br />
31535 Neustadt am Rübenberge<br />
31<br />
32<br />
Schwierigkeit:<br />
42<br />
Kindertauglichkeit:<br />
34<br />
WUNSTORF<br />
Anhängertauglichkeit:<br />
Sehenswürdigkeiten:<br />
41<br />
42<br />
3 4<br />
ist. Wenn in einigen Jahren die letzten Genehmigungen<br />
für den Torfabbau ablaufen,<br />
33<br />
6<br />
Rauf auf den Sattel!<br />
36 37<br />
TOUR 8 NEUSTADT<br />
TOUR 8<br />
WEISSER<br />
BERG<br />
AM RÜBENBERGE<br />
4<br />
3<br />
WILHELMSTEIN<br />
1<br />
POGGENHAGEN<br />
2<br />
V<br />
on Bremen schnell mal ans Meer<br />
– das geht, auch wenn es nicht<br />
die Nordsee wird für diese Tour.<br />
Wir brauchen mit der Bahn eine<br />
knappe Stunde – nicht nach Nordwesten,<br />
sondern nach Südosten. Wir fahren durch<br />
Verden, überqueren die A ler, weiter durch<br />
Eystrup und Nienburg, sehen Kiefernwälder,<br />
Spargelfelder und Wiesenlandschaften,<br />
Anfang: B a h n h o f N e u s t a d t / R b g e .<br />
An der Eisenbahn<br />
Ende: B a h n h o f N e u s t a d t / R b g e .<br />
Ost-Seite<br />
TOUR 8<br />
„Aufsteigt da ein Hügel riesig,<br />
134 Seiten<br />
Eine Meerumrundung<br />
Von Neustadt am Rübenberge geht es über Steinhude und<br />
Mardorf fast ausschließlich durch naturgeschützte Landschaft<br />
TOUR 19<br />
geben sollen – denn das stark mäandernde<br />
Flüsschen dieses Namens bindet Neustadt<br />
tatsächlich an seinen Verlauf.<br />
die zu schaun ich nie erträumte<br />
,Neustadt‘, sprich: ,Am Rübenberge‘“.<br />
Aber wir suchen ja keine Berge, sondern<br />
wo len ans Meer. Also raus aus dem Zug und<br />
aus Neustadt. Gleich hinter dem Bahnhof<br />
geht’s auf der alten Moorbahntrasse ganz<br />
beschaulich durch ruhige Wohngebiete.<br />
Nach den letzten Häusern beginnt die Moorlandschaft:<br />
zur Linken birkendurchsetzter<br />
Kiefernwald, zur Rechten ein großes Torfabbaugebiet,<br />
das zum Toten Moor gehört: eine<br />
2300 Hektar große Fläche Hochmoor, die<br />
teilweise noch industrie l abgetorft wird, zu<br />
großen Teilen aber schon Naturschutzgebiet<br />
wi l die Region Hannover auch diesen Teil<br />
renaturieren. Man könnte dann mit einer<br />
Fläche von mehr als 3300 Hektar stolz auf<br />
das größte Naturschutzgebiet in der Region<br />
und das viertgrößte Niedersachsens sein.<br />
Ungefähr sieben Kilometer fahren wir ent-<br />
lang der Straße auf einem streckenweise<br />
etwas holprigen Radweg durch die zweigeteilte<br />
Landschaft, bevor es links ab geht<br />
– richtig hinein ins Moor. Der Weg ist nicht<br />
nur für Radfahrer da, weshalb man – wie übrigens<br />
häufig auf der Meerumrundung – an<br />
Sonn- und Feiertagen wirklich umsichtig<br />
fahren muss. Wir haben an einem Werktag<br />
freie Fahrt. Mehrere gut ausgebaute Bohlenwege<br />
führen zu Aussichtspla tformen,<br />
und man so lte sich die Zeit nehmen, zu-<br />
82 83<br />
TIPPS<br />
1 Café Samocca<br />
Menschen mit Behinderungen und Menschen<br />
mit psychischen Erkrankungen<br />
arbeiten mit. Das Café ist ein Standort<br />
und Außenste le der Werkstatt t Arbeit &<br />
Produktion. Ob Frühstück, Mi tag oder<br />
Café, die Speisekarte ist vielfältig. Eine<br />
Auszeit, hier im Herzen der Stadt, ist<br />
empfehlenswert. Das Café verfügt über<br />
eine eigene Rösterei, in der die angebotenen<br />
Ka feesorten vor Ort geröstet<br />
werden. Daneben bietet das Samocca ca<br />
eine kleine, feine Auswahl an Speisen<br />
und Getränken, die sich vom üblichen<br />
Angebot abhebt.<br />
Veerßer Straße 2, 29525 Uelzen<br />
9,80 €<br />
Der Flu s schlängelt sich durch Wiesen<br />
und Weideflächen, vorbei an Baumreihen,<br />
Sümpfen, durch kleine Orte und<br />
größere Städte. Die Ilmenau entsteht<br />
südlich von Uelzen aus dem Zusammenflu<br />
s der Gerdau und Stederau. Sie<br />
mündet kurz vor Hamburg bei Hoopte in<br />
die Elbe. Gut 100 Kilometer lang ist der<br />
Flu s, der mit den Bächen Lebensraum<br />
für zahlreiche schützenswerte Tier- und<br />
Pflanzenarten bietet. Der Ilmenauradweg<br />
mit 31 Natur-Informationspunkten<br />
führt an ihm entlang.<br />
In einem Abschni t von Uelzen bis Lüneburg<br />
bietet die Ilmenau auch für Paddler<br />
ein besonderes abwechslungsreiches<br />
3 St.-Nicolai-Kirche, Holdenstedt<br />
In der Nähe des Schlosses ses liegt die<br />
evangelisch-lutherische St.-Nicolai-Kirche.<br />
Sie ist eine der ältesten Kirchen in<br />
der Region und die früheste urkund-<br />
liche Erwähnung liegt im Jahr 1266. Das<br />
Kirchenschi f wurde 1690 an den erhal-<br />
tenen gotischen Chor barock verbreitert<br />
und neu angebaut. Dabei entstand der<br />
wuchtige Westbau des Turms in romani-<br />
schen Formen.<br />
4 Suderburg<br />
Der Ort hat rund 5000 Einwohner,<br />
darunter viele Studenten. An der Ostfalia-Hochschule<br />
für angewandte Wi senschaften<br />
bieten sich eine Vielzahl von<br />
Studienangeboten an. Von Angewandte<br />
Informatik über Soziale Arbeit bis hin<br />
zum Wa ser- und Bodenmanagement<br />
(Umweltingenieurwesen).<br />
5 Hö seringen<br />
Ein besonderer Tipp ist der Besuch der<br />
alten Dorfschule, die auch bis 1975 als<br />
Schule genutzt wurde. Jetzt ist es ein<br />
kleines Café, in dem Erinnerungen an<br />
die Schule früher geweckt werden. Nicht<br />
nur das Café mit Bistro bietet ein tolles les<br />
hausgemachtes Angebot. Hingucker ist<br />
der Tante-Emma-Laden im anliegenden<br />
zweiten Klassenzimmer. Mischung<br />
von Waren mit Kindheitserinnerungen<br />
(Liebesmarken, besondere Lo lies), aber<br />
auch ein Angebot an Bio- und Regionalwaren<br />
sind zu haben.<br />
Nach der Stadtbesichtigung in Uelzen geht es<br />
aufs Land. An der Strecke gibt es in Suderburg die<br />
„Radfahrer-Kirche“ St. Remigius. Wer den weiten<br />
Überblick sucht, findet ihn auf dem Au sichts-sichts<br />
turm bei Hö seringen, und wer sich für das Leben<br />
seiner Vorfahren intere siert, wird im Museums-Museums<br />
dorf vielfach fündig.<br />
rüche des Waldes, dann und wann landwirtschaftliche<br />
Motorgeräusche. Nach wenigen<br />
Kilometern entdecke ich ein He renhaus,<br />
das Schloss Holdenstedt, das seit 1985 als<br />
Heimatmuseum und Veranstaltungsort von<br />
verschiedenen kulture len Vereinigungen<br />
genutzt wird. Weiter geht es, durch kleine<br />
Dörfer mit alten Fachwerkbauernhäusern,<br />
das Niedersachsenpferd auf dem Dach.<br />
Schafgeblöke. Treckertuckern. Und wieder<br />
Wald. Sogar Heide, die im Herbst sicherlich<br />
mit ihrer leicht viole ten Farbe to le Farbkleckse<br />
bildet.<br />
Ich weiß, dass ein wenig abseits des Weges<br />
noch Besonderes zu sehen ist. In dieser idyllischen<br />
Landschaft liegt der 80000 Quadratmeter<br />
große Hardausee. Ein Kleinod zum<br />
Baden, Bootfahren, Angeln und am Strand in<br />
der Sonne liegen. Der Kinderspielplatz soll<br />
beliebter Tre fpunkt für die Kleinen sein.<br />
Ich e reiche Suderburg. Am Ortsrand liegt<br />
die St.-Remigius-Kirche mit ihrem fast 1000<br />
Jahre alten ursprünglichen Wehrturm. Weiter<br />
geht es Richtung Hösseringen. Nein, kein<br />
Stopp im Dorf-Café. Noch nicht. Ein paar<br />
Kilometer noch. Zwischen dem Dorf Räber<br />
und Hösseringen ragt ein Aussichtsturm<br />
aus dem Grün, der einen to len Blick in die<br />
Landschaft erlaubt. In 32 Meter Höhe ist die<br />
Aussichtsplattform.<br />
Ich radle weiter nach Hösseringen und noch<br />
ein schönes Stückchen weiter in den tiefen<br />
Wald. Natürlich auf Sand. Mi ten im Wald<br />
liegt am Landtagsplatz des ehemaligen Fürstentums<br />
Lüneburg das Freilichtmuseum der<br />
Lüneburger Heide. 1975 ist es als Museumsdorf<br />
auf einer zwölf Hektar großen Fläche<br />
entstanden: Dort sind 26 Gebäud e richtet<br />
worden. Imponierend ist das Niederdeutsche<br />
Ha lenhaus, der Brümmerhof. Darin<br />
ist etwas über das ländliche Wohnen und<br />
Arbeiten früherer Zeiten bis 1900 zu sehen<br />
TOUR 19<br />
und erfahren und davor ein wunderschöner,<br />
üppig blühender Bauerngarten der Zeit um<br />
1900 bis 1930. Aus dem Prospekt lese ich<br />
über besondere Veranstaltungen, werde auf<br />
die Dauerausste lungen zur Imkerei, Schafhaltung,<br />
Schmiede, Spinnen und Weben verwiesen.<br />
Doch mich zieht es ins schöne „Haus<br />
am Landtagsplatz“.<br />
Ich freue mich auf ein Stückchen frisch gebackener<br />
Torte und habe die Qual der Wahl.<br />
Ich genieße und lasse die bereichernden<br />
letzten Stunden Revue passieren. Schön<br />
war’s. Diese Tour und die folgenden drei<br />
lassen sich gut hintereinander kombinieren!<br />
Ute Bautsch<br />
16<br />
Das Magazin des<br />
WESER-KURIER<br />
> Weitere 22 neue Touren durch Bremen<br />
und die Region – getestet und empfohlen<br />
vom ADFC und der WESER-KURIER-Redaktion<br />
> Für Familien, Freizeitradler<br />
und sportliche Fahrer<br />
> Mit heraustrennbaren Streckenkarten,<br />
GPS-Daten und ausführlichen<br />
Streckeninformationen<br />
Pressehaus Bremen und regionale<br />
Zeitungshäuser, ADFC Radstation<br />
am Bremer Hauptbahnhof<br />
04 21 / 36 71 66 16<br />
weser-kurier.de/shop<br />
Auch als In-App-Kauf in der E-Paper-App<br />
erhältlich. Versandkostenfreie Lieferung dieses<br />
Verlagsproduktes innerhalb Deutschlands.<br />
Angebot solange der Vorrat reicht.
Fotos: A. Fanslau<br />
<br />
AKTUELLES<br />
Der Weg ist das Ziel<br />
8. GEWOBA City Triathlon für Profis und Hobbytriathleten<br />
Laufen, Schwimmen, Radfahren – am<br />
11. August <strong>2019</strong> startet der achte<br />
„GEWOBA City Triathlon Bremen“ für<br />
Profis und Hobbytriathleten!<br />
Bremen wird erneut vom Triathlon<br />
Fieber gepackt – denn der GEWOBA City<br />
Triathlon steht in den Startlöchern. Keine<br />
Frage, längst gilt Triathlon als eine der beliebtesten<br />
und angesagten Sportarten in<br />
ganz Deutschland mit stetig zunehmenden<br />
aktiven Sportlern. Auch in Bremen an der<br />
Weser spürt man das deutlich. Unter anderem<br />
auch, weil sich der Mehrkampf als<br />
ausgeglichene Balance aus Schwimmen,<br />
Radfahren und Laufen perfekt für Hobbysportler<br />
und Profis eignet. Das zeigt sich<br />
an den hunderten Athleten, die in Bremen<br />
jährlich an den Start gehen und ihre Kräfte<br />
und Ausdauer messen, wie auch an den<br />
tausenden Zuschauern in der Überseestadt<br />
und entlang der Schlachte.<br />
Längst sind es nicht mehr nur Teilnehmer<br />
aus der Region, sondern Athleten aus<br />
ganz Deutschland sowie den Mitgliedsländern<br />
der Europäischen Union, die am<br />
11. August in Bremen an den Start gehen<br />
werden. Für eine sportliche Meisterschaftsatmosphäre<br />
der Extraklasse sorgen in diesem<br />
Jahr die Deutschen Meisterschaften<br />
der Altersklassen auf der Sprintdistanz von<br />
der Deutschen Triathlon Union.<br />
Sportliche Herausforderung:<br />
„Ab ins Wasser, rauf auf’s Rad<br />
und rein in die Laufschuhe“<br />
Der Triathlon startet am Vormittag um<br />
11 Uhr mit den Rennen der Deutschen<br />
Meisterschaften auf der Sprintdistanz.<br />
Eine Stunde später machen sich dann auch<br />
schon die Teilnehmer der Olympischen<br />
Disziplin bereit. Am frühen Nachmittag<br />
gehen die Volkstriathleten sowie die Staffel-Teams<br />
und damit die größte Gruppe<br />
an den Start. Dank der zeitlich gestaffelten<br />
Startschüsse kommt sich beim Wettkampf<br />
niemand in die Quere, und dem begeisterten<br />
Publikum stehen somit viele adrenalingeladene<br />
Momente von der Startlinie bis<br />
zur Zielgeraden bevor.<br />
Los geht’s mit einem beherzten Sprung<br />
ins kühle Nass – und zwar ins Hafenbecken<br />
im Europahafen der Überseestadt. Volksund<br />
Staffeltriathleten durchqueren eine<br />
500 Meter lange Schwimmstrecke. Teilnehmer<br />
der DTU Meisterschaften schwimmen<br />
eine Runde mit 750 Metern und die Sportler<br />
der olympischen Distanz schwimmen<br />
diese Distanz gleich zwei Mal. Zügig muss<br />
jetzt sowohl der personelle Wechsel der<br />
Staffelteams als auch der Switch aus dem<br />
Wasser aufs Rad erfolgen.<br />
Schließlich läuft die Uhr in der Wechselzone<br />
am Hafenbecken unaufhaltsam weiter.<br />
Die flache Radstrecke führt mit einigen<br />
Kurven durch die Bremer Überseestadt bis<br />
zum Einkaufszentrum Waterfront und wieder<br />
zurück. Der Rundkurs ist 10 km lang.<br />
Die Athleten der Volksdistanz, die Radfahrer<br />
der Staffeln sowie die DM-Teilnehmer<br />
fahren die Strecke zwei Mal und die Sportler<br />
der Olympischen Distanz vier Mal. Vor<br />
allem die langen Geraden der Radstrecke<br />
und die hervorragenden Asphaltbedingungen<br />
sorgen für spannende Kopf-an-Kopf<br />
Rennen unter Applaus der am Wegesrand<br />
stehenden Zuschauer.<br />
Adrenalin pur<br />
In der Wechselzone heißt es nun „Rein in<br />
die Laufschuhe“ und damit startet die finale<br />
Laufrunde mit 5 Kilometern an der<br />
Schlachte entlang und zurück zum Ziel<br />
in der Überseestadt. Jetzt ist es (fast) geschafft.<br />
Nur die Olympic Triathleten drehen<br />
eine weitere letzte Runde, bis sie sich unter<br />
dem Jubel der Zuschauer bei ihrem Zieleinlauf<br />
feiern lassen.<br />
„Es wird ein tolles Triathlon-Event mit<br />
Meisterschaftsflair und spannenden Wettkämpfen“,<br />
verspricht Jan Brüning von der<br />
Agentur Spospom GmbH, die den Triathlon<br />
ausrichtet, „die Zuschauer am Europahafen,<br />
dem Herzen der Veranstaltung, können sich<br />
auf faszinierende Rennen sowie auf eine<br />
Reihe informativer Messestände freuen.<br />
In diesem Jahr haben wir die Messestände<br />
entlang der Promenade des Hafenbeckens<br />
gelegt, so dass sich kulinarisches<br />
Angebot der Restaurant und Cafés mit den<br />
Ausstellern noch besser ergänzen und für<br />
die Besucher ein harmonisches Angebot<br />
entsteht. Auf einige bauliche Veränderungen<br />
am Europahafen werden wir ebenfalls<br />
reagieren und eine Wechselzone verlegen.<br />
Besucher können sich weiterhin freuen,<br />
hautnah bei allen Disziplinen dabei zu sein!“<br />
Dabei sein ist alles<br />
Auch in diesem Jahr haben die Teilnehmer<br />
bei ihrer Anmeldung wieder die Chance,<br />
sich eines der beliebten Finisher-Shirts<br />
zu sichern, dessen frisches Design jährlich<br />
wechselt. Wer das bei seiner Online-Anmeldung<br />
versäumt hat, kann noch per Mail<br />
nachbestellen. Das Team des GEWOBA<br />
City Triathlon benötigt außerdem noch<br />
Unterstützung für die Ausgabe der Startunterlagen,<br />
in der Wechselzone sowie an<br />
der Schwimm-, Rad- und Laufstrecke. Wer<br />
Lust hat, bei dem sportlichen Wettkampf<br />
als Helfer dabei zu sein, kann über die Website<br />
mit den Organisatoren Kontakt aufnehmen.<br />
Auf geht’s zum GEWOBA City Triathlon<br />
Bremen – Anmeldung und weitere Infos<br />
unter https://citytriathlonbremen.de/start/<br />
und noch mehr Impressionen bei Facebook<br />
sowie Instagram.<br />
17
AKTUELLES<br />
„Ich möchte<br />
Profi werden“<br />
18<br />
Lea Kaemena vom Club zur Vahr<br />
Foto: Das gute Portrait, Bremen
AKTUELLES<br />
Fotos: MÄR (4), Das gute Portrait, Bremen<br />
„Wir unterstützen sie so gut wir<br />
können, fordern aber nichts von ihr<br />
ein. Letztendlich entscheidet Lea<br />
ihren Weg im Tennis selbst“.<br />
Silke und Jens-Christian Kaemena<br />
hart um gut zu werden, dann<br />
arbeite hart, um besser zu werden.“<br />
„Arbeite<br />
Dieser Satz von Tennisstar Roger<br />
Federer erscheint auf der Internetseite von<br />
Lea Emilia Kaemena. Die 11-Jährige vom<br />
Club zur Vahr (CzV), die im Mai Zweite bei<br />
den Norddeutschen Meisterschaften der<br />
U-11-<strong>Juni</strong>orinnen geworden ist, scheint<br />
das Motto verinnerlicht zu haben. Wobei<br />
das Tennisspielen bei ihr nicht wie Arbeit<br />
wirkt – der Spaß am Sport steht im Vordergrund.<br />
Vorhand Topspin an die Grundlinie, ein<br />
paar Zwischenschritte, dann eine krachende<br />
doppelhändige Rückhand bevor der Ballwechsel<br />
mit einem zielgenauen Volley beendet<br />
wird. Wenn Lea auf dem Platz steht,<br />
ist es vorbei mit dem bescheidenen und<br />
zurückhaltenden Mädchen, mit dem man<br />
eben noch gesprochen hat. Lea gibt auch<br />
im Training keinen Ball verloren und ihr<br />
gegenüber, in diesem Fall Vater Jens-Christian<br />
(immerhin Vereinsmeister der Herren<br />
40 im CzV), bekommt das zu spüren. „Sie<br />
war schon immer sehr sportlich und hatte<br />
einen großen Bewegungsdrang“, erklärt<br />
Mutter Silke. „Aber erst beim Tennis konnten<br />
wir das richtig kanalisieren“.<br />
Weil die Eltern Tennis spielten, hatte<br />
Lea im Alter von sechs Jahren auch Lust,<br />
den Sport einmal auszuprobieren. Also<br />
wurde sie im Tenniskindergarten des Clubs<br />
angemeldet und offenbarte schon dort<br />
recht schnell ihr außergewöhnliches Talent.<br />
Im Winter 2017 holte Trainer Lars Graubohm<br />
sie aufgrund Ihrer Stärke schon ein<br />
Jahr früher in seinen Turnierkader. Mittlerweile<br />
trainiert sie sechs Mal in der Woche<br />
– im Verein, im Verband und sogar in<br />
der Schule in der Kaderklasse der sportbetonten<br />
Oberschule Ronzelenstraße. Zudem<br />
ist Lea eine feste Größe im Tennisverband<br />
Niedersachsen-Bremen (TNB) und wird<br />
in ihrer Altersklasse derzeit auf Position<br />
eins geführt. Mit dem Verband holten Lea<br />
und ihr Team den Titel der Jüngsten-Meisterschaften<br />
Winter 2017/2018, Jüngsten-<br />
Meisterschaften Sommer 2018 und Verbands-Jüngsten-Mehrkampf<br />
2018. Seit<br />
dem Sieg bei den Jüngsten Meisterschaften<br />
im Winter 2017/2018 steht Lea im D2-Kader<br />
des TNB. In der DTB-Rangliste Jahrgang<br />
2007/2008 steht Lea auf dem 91. Platz<br />
(Stand 11.04.<strong>2019</strong>).<br />
„Eigentlich habe ich derzeit immer Lust,<br />
Tennis zu spielen“ sagt Lea. Das sei aber<br />
nicht immer so gewesen. Früher habe es<br />
schon mal Tage gegeben, an denen sie lieber<br />
etwas anderes machen wollte. „Dann<br />
ist es ganz klar, dass Lea entscheidet, ob<br />
sie ein Turnier spielt oder nicht“, so Vater<br />
Jens-Christian. In diesem Fall läuft die Zusammenarbeit<br />
des Club zur Vahr mit dem<br />
TNB auch sehr gut. Aber Lea hat fast immer<br />
Lust auf Tennis und beschreibt sich<br />
selbst als „sehr ehrgeizig“. Lea: „Wenn ich<br />
mal einen Tag kein Tennis spiele, fehlt mir<br />
auch irgendwie etwas“. Lars Graubohm,<br />
Trainer von Lea und sportlicher Leiter Tennis<br />
CzV: „Manchmal muss ich Lea bremsen,<br />
damit alles nicht zu viel wird. Sie hat großes<br />
Potenzial, was nicht verbrannt werden darf.<br />
Auf der anderen Seite geht es darum, das<br />
Feuer am Laufen zu halten.“<br />
Einen richtigen Lieblingsschlag beim<br />
Tennis habe sie nicht, erklärt die Schülerin.<br />
„Früher war es mal die Rückhand, heute<br />
eher die Vorhand. Mal hart, mal mit Spin.<br />
Man muss aber auch immer etwas variieren,<br />
um damit die Gegnerin aus dem Konzept<br />
zu bringen.“ Am liebsten mag Lea den<br />
Wettkampf, die Turniere. Und die möchte<br />
sie nach Möglichkeit auch alle gewinnen.<br />
Das klappt schon sehr oft, aber eben nicht<br />
immer. „Ich glaube, dass ich auch ganz gut<br />
verlieren kann. Ich bin danach zwar traurig,<br />
so wie nach dem Finale bei den norddeutschen<br />
<strong>Juni</strong>orenmeisterschaften. Aber dann<br />
heißt es Kopf hoch und weiter geht es.“<br />
Für die Zukunft hat die Elfjährige auch<br />
schon ganz klare Pläne: „Ich möchte Tennisprofi<br />
werden“. Vorher, da ist sich die Familie<br />
aber einig, wird noch die Schule zu Ende<br />
gemacht. Und wer weiß, vielleicht schafft<br />
sie tatsächlich einmal, so wie ihre Vorbilder<br />
Novak Djokovic und Angelique Kerber auf<br />
dem Center Court in Paris oder Wimbledon<br />
zu stehen. Zumindest mit der ehemaligen<br />
Nummer eins im Damen-Tennis, Angelique<br />
Kerber, hat Lea etwas gemein: Beide wurden<br />
in Bremen geboren. (MÄR)<br />
Mehr über Lea Kaemena auf ihrer Internetseite:<br />
www.kaemena-tennis.de.<br />
19
NACHBERICHTE<br />
Foto: F. T. Koch<br />
FCO Pokalsieger und im DFB-Pokal dabei<br />
Durch einen 1:0-Erfolg im Endspiel über den Bremer SV sicherte sich der FC Oberneuland nicht nur den Lotto-Pokal sondern<br />
gleichzeitig die Teilnahme am DFB-Pokal. Damit darf der Bremen-Ligist für den August auf eine attraktive Auslosung Erstrundenmatch<br />
hoffen. Die Spieler um Torschütze Ebrima Jobe (mit Pokal) freuten sich jedenfalls schon einmal ausgiebig und auch<br />
Trainer Kristian Arambasic kam nicht ohne Bierdusche davon.<br />
20
NACHBERICHTE<br />
Foto: O. Kowalzik<br />
Sensationell – ATSV Habenhausen<br />
gewinnt den DHB-Amateur-Pokal<br />
Damit hätten wohl nur die wenigstens gerechnet: Die Oberliga Handballer des ATSV Habenhausen sicherten sich im Vorfeld des<br />
DHB-Pokalfinales in Hamburg den Deutschen Amateurpokal der Männer. Im Enspiel besiegten die Spieler um Trainer Matthias Ruckh<br />
den BTB Aachen mit 31:29 nach Siebenmeter-Werfen. Der Pokalsieg berechtigt zudem am 17./18. August zum Ausrichten eines der bundesweiten<br />
DHB-Pokalturniere.<br />
Rekordergebnis<br />
Zum 5. Mal „Kinder laufen für Kinder“<br />
Rund 915 Kinder waren in diesem Jahr beim Benefiz-Lauf „Kinder<br />
laufen für Kinder“ am Start. Mit großer Motivation und sichtlich<br />
Spaß gingen die jungen Sportlerinnen und Sportler auf die etwa<br />
1200 Meter lange Laufstrecke in der Pauliner Marsch. Nach insgesamt<br />
rund 5700 Kilometern kam so ein Gesamtspendenergebnis<br />
von etwa 15.000 Euro zusammen. Ein Großteil dieses Geldes bleibt<br />
in Bremen. Zehn Prozent der Gesamtspendensumme können die<br />
teilnehmenden Schulen und Kitas für eigene Zwecke verwenden.<br />
Seit mittlerweile 17 Jahren sammelt die bundesweite Aktion Spenden<br />
für Projekte aus den drei Themenschwerpunkten Gesundheit,<br />
Bildung und Soziales in Deutschland und der Welt. Der Erfolg<br />
spricht für sich: Etwa 800.000 Kinder und Jugendliche haben in<br />
dieser Zeit rund 3,4 Millionen Kilometer zurückgelegt und damit<br />
eine Spendensumme von circa 7,2 Millionen Euro erlaufen. Jedes<br />
Jahr finden neben den beiden großen Schulläufen in Bremen und<br />
München Benefizläufe an Schulen in ganz Deutschland statt.<br />
Foto: J. Rathke<br />
21
BREMER SPORTJUGEND<br />
BSJ erhöht<br />
Förderbetrag<br />
„Kids in die Clubs“<br />
Die Bremer Sportjugend (BSJ) hat sich mit<br />
ihrem Projekt „Kids in die Clubs“ zum Ziel<br />
gesetzt, möglichst vielen Kindern aus einkommensschwachen<br />
Familien die Mitgliedschaft<br />
im Sportverein ermöglichen.<br />
Dafür sammelt die BSJ Spenden, die nach<br />
entsprechender Beantragung durch die<br />
Familien an Bremer und Bremerhavener<br />
Sportvereine weitergeleitet werden.<br />
Rückwirkend zum 1. Januar <strong>2019</strong> hat<br />
die Bremer Sportjugend eine Erhöhung<br />
des Förderbetrages für „Kids in die Clubs“<br />
auf 12 Euro pro Monat beschlossen. Alle<br />
weiteren Fördermodalitäten der Rahmenvereinbarung<br />
mit den am Projekt beteiligten<br />
Sportvereinen bleiben bestehen.<br />
Die entsprechenden Anträge für „Kids in<br />
die Clubs“ stehen online unter https://<br />
www.bremer-sportjugend.de/ Ueber_uns/<br />
Downloads/Index.aspx zum Download bereit.<br />
Das Projekt richtet sich an Kinder und<br />
Jugendliche zwischen 3 und 18 Jahren. Die<br />
Leistung ist vom Familieneinkommen abhängig.<br />
www.bremer-sportjugend.de<br />
Dank diverser Spenden konnten seit<br />
dem Projektstart von „Kids in die Clubs“<br />
über 2700 Kinder aus Bremen und Bremerhaven<br />
am sportlichen Spiel- und Wettkampfbetrieb<br />
in den Partnervereinen teilhaben.<br />
Seit Beginn des Programms wurden<br />
bereits mehr als 255.000 Euro für sozial<br />
schwache „Kids“ zur Übernahme von Vereinsmitgliedschaften<br />
ausgeschüttet.<br />
Weitere Informationen zu „Kids in die<br />
Clubs“ gibt es unter https://www.bremersportjugend.de/<br />
Themen/Kids_in_die_<br />
Clubs/Index.aspx per E-Mail (info@<br />
bremer-sportjugend.de) oder telefonisch<br />
unter 0421/792 87 20. Da das Projekt ausschließlich<br />
über Zuschüsse und Spenden getragen<br />
wird, ist die Bremer Sportjugend für<br />
jede Unterstützung dankbar.<br />
SPENDENKONTO<br />
Bremer Sportjugend im LSB Bremen e.V.<br />
IBAN: DE40 2905 0101 0001 1588 56<br />
Stichwort: Kids in die Clubs<br />
Erwachsenenwelt im Miniaturformat<br />
Erste Bremer Kinderstadt soll Ende Juli ihre Türen öffnen<br />
Die Planungen der Bremer Sportjugend<br />
(BSJ) für die erste Kinderstadt<br />
in Bremen laufen auf Hochtouren.<br />
Die Erwachsenenwelt im Miniaturformat<br />
mit eigener Regierung, Wirtschaft, Arbeit,<br />
Kultur und Freizeitmöglichkeiten soll in<br />
den kommenden Sommerferien auf dem<br />
Vereinsgelände des TV Bremen-Walle ihre<br />
Tore öffnen.<br />
Um die Vorbereitungen für das Projekt<br />
„Bremopolis“ zu finalisieren, traf sich die<br />
Arbeitsgruppe mit verschiedenen Vertreterinnen<br />
und Vertretern aus unterschiedlichsten<br />
Institutionen und allen Interessierten<br />
am 13. <strong>Juni</strong> zum Informations- und Planungstreffen.<br />
Die Initiatoren suchen dringend<br />
weitere Unterstützung. Vor allem Personen<br />
und Institutionen, die beim Projekt<br />
aktiv mithelfen und finanziell unterstützen<br />
wollen, sind aufgerufen sich zu beteiligen.<br />
Die Kinderstadt soll vom 29. Juli bis<br />
2. August sowie vom 5. bis 9. August <strong>2019</strong><br />
von jeweils 8 bis 16 Uhr geöffnet werden. Pro<br />
Woche sind bis zu 100 Anmeldungen möglich.<br />
Der Aufwand für die Kinderstadt ist<br />
enorm. Organisiert werden muss eine professionelle<br />
Betreuung und die entsprechende<br />
Infrastruktur – von den sanitären Anlagen<br />
über Verpflegung, Energieversorgung<br />
und Müllentsorgung, Zelte und Mobiliar. Vor<br />
Ort dürfen sich die teilnehmenden Kids täglich<br />
verschiedenen Berufen annähern und<br />
zugleich durch pädagogische Begleitung aus<br />
den Bereichen Umweltbildung, Demokratiebildung,<br />
Gesundheitsbildung, Medienbildung,<br />
kulturelle Bildung und sportliche<br />
Bildung spannende Lernerlebnisse erfahren.<br />
Interessierte, die sich an der Gestaltung<br />
der Bremer Kinderstadt beteiligen möchten<br />
beziehungsweise Ideen für Angebote, Projektpartner<br />
oder Sponsoring haben, können<br />
sich telefonisch unter 0421/992 87 20 oder<br />
per Email (info@bremer-sportjugend.de)<br />
an die BSJ wenden.<br />
Für das Projekt „Kinderstadt“ wird Hilfe in folgenden Bereichen benötigt:<br />
XX<br />
Ein/e Expert/in (Pädagoge/in) für Demokratieprozesse auf Honorarbasis<br />
XX<br />
Ein/e Expert/in (Pädagoge/in) für Umweltbildung / Nachhaltigkeit / Ökologie auf Honorarbasis<br />
XX<br />
Ein/e Expert/in (Pädagoge/in) für Kultur / Theater / Musik auf Honorarbasis<br />
XX<br />
Ein/e Expert/in (Pädagoge/in) für Gesundheit / Ernährung auf Honorarbasis<br />
XX<br />
Bis zu 15 engagierte Betreuer/innen täglich Kernzeit: 8 bis 16 Uhr, Aufwandsentschädigung<br />
XX<br />
Firmen, die (eine/n) Mitarbeiter/in täglich vormittags zur Verfügung stellen, um mit Kleingruppen<br />
ihre Expertise zu erarbeiten (z. B. Bank, Post, Werkstatt, Gastronomie, Supermarkt, Polizei,<br />
Feuerwehr, Maurer, Energie, usw.)<br />
XX<br />
Sachspenden oder Leihgaben: Musikinstrumente, Werkzeug, Holz, T-Shirts, (Brett)Spiele,<br />
Bücher, Material, Straßenbahntickets, Sportmaterial, Stifte, Bastelsachen etc.<br />
XX<br />
Sponsoren, die das Projekt finanziell unterstützen<br />
XX<br />
Sponsoren, die das Projekt sachlich unterstützen: z. B. mit Obst, Brötchen, Aufschnitt, Getränken<br />
XX<br />
Ehrenamtliche Helfer/innen und Helfer, die beim Transport sowie Auf- und Abbau unterstützen<br />
XX<br />
Paten, die für „bedürftige“ Kinder den Teilnahmebeitrag übernehmen (100 Euro)<br />
Foto: W. Gerbracht<br />
22
BREMER SPORTJUGEND<br />
Thema Digitalisierung<br />
Bremer Sportjugend bietet erstmalig Freiwilliges Soziales Jahr im Sport #digital an<br />
Digitale Medien sind für Sportvereine<br />
und deren Freiwilligendienstleistende<br />
bereits seit vielen Jahren alltäglich.<br />
Zum Beispiel im Bereich der Informationsweitergabe<br />
an Mitglieder*Innen und<br />
Medien. Das Freiwillige Soziale Jahr (FSJ) im<br />
Bereich Sport #digital soll den Einsatzstellen<br />
ermöglichen, gezielt junge Menschen anzusprechen,<br />
die bereits eine hohe Affinität zu<br />
digitalen Medien mitbringen. Die Deutsche<br />
Sportjugend befasst sich mit dem Thema<br />
Digitalisierung bereits seit Jahren und befürwortet<br />
das Erweiterungskonzept der Bremer<br />
Sportjugend. Das FSJ im Sport bekommt<br />
#digital als Zusatz und ist keine Sonderform<br />
des Freiwilligendienstes. Es beinhaltet neben<br />
den üblichen Themenfeldern im Kinder- und<br />
Jugendbereich eine zusätzliche digitale Komponente.<br />
Die Freiwilligen erwerben digitale<br />
Kompetenzen in Seminarform, um diese gezielt<br />
in den Einsatzstellen umsetzen zu können.<br />
Der Zugang zu Computer, Internet und<br />
anderen Medien muss von der jeweiligen<br />
Einsatzstelle ermöglicht werden. Die Anzahl<br />
der Stellen ist zunächst auf vier begrenzt.<br />
Für weitere Informationen zum<br />
FSJ Sport #digital stehen Beke Herbst,<br />
b.herbst@bremer-sportjugend.de, 0421-<br />
79 287 48 und Neele Tödter, n.toedter@<br />
bremer-sportjugend.de, 0421-79 287 49 zur<br />
Verfügung.<br />
Neues Stellenportal für Freiwilligendienste<br />
im Sport<br />
Im Rahmen der Digitalisierung hat die<br />
Bremer Sportjugend ein Stellenportal für<br />
den Freiwilligendienst geschaffen. Ziele des<br />
Bewerberportals ist der schnelle Kontakt<br />
zwischen Einsatzstellen und potenziellen<br />
Freiwilligen sowie die Vereinfachung der organisatorischen<br />
Abwicklung der Stellenbesetzung<br />
für Bewerber*Innen, Einsatzstellen<br />
und Bremer Sportjugend. Anerkannte Einsatzstellen<br />
können ihre aktuellen Stellenangebote<br />
für ein Freiwilliges Soziales Jahr<br />
oder für Bundesfreiwilligendienste im Portal<br />
einstellen.<br />
Bewerber*Innen können sich auf diese Stellen<br />
direkt bewerben und ihre Unterlagen hochladen.<br />
Erreichbar ist das neue FSJ-Stellenportal<br />
unter https://www.bremer-sportjugend.de/<br />
Themen/Freiwilligendienste/Index.aspx.<br />
Foto: BSJ<br />
Jeder einzelne Fall einer zuviel<br />
Bremer Sportjugend und Landessportbund Bremen unterstützen Aufruf zur<br />
Aufarbeitung sexuellen Kindesmissbrauchs im Kontext Sport<br />
Die Unabhängige Kommission zur Aufarbeitung<br />
sexuellen Kindesmissbrauchs in<br />
Deutschland hat einen Aufruf im Kontext<br />
Sport gestartet. Der Aufruf richtet sich explizit<br />
an Menschen, die in ihrer Kindheit<br />
oder Jugend sexuellem Missbrauch im<br />
Sport ausgesetzt waren. Sexualisierte Gewalt<br />
ist ein gesellschaftliches Problem und<br />
auch für den organisierten Sport ein wichtiges<br />
Thema, weil jeder einzelne Fall einer<br />
zu viel ist.<br />
Ebenso wie der DOSB und die Deutsche<br />
Sportjugend sehen auch die Bremer Sportjugend<br />
und der Landessportbund Bremen<br />
diesen Aufruf als wichtigen Beitrag, damit<br />
das noch immer vorhandene Tabu weiter<br />
gebrochen wird und Betroffene von sexualisierter<br />
Gewalt sich einer unabhängigen<br />
Stelle anvertrauen können.<br />
Die Kommission möchte weitere wichtige<br />
Erkenntnisse gewinnen, damit Kinder<br />
und Jugendliche in Zukunft besser geschützt<br />
werden können. Darum ruft sie erwachsene<br />
Betroffene auf, die in ihrer Kindheit und<br />
Jugend sexueller Gewalt beim Freizeit-,<br />
Breiten- und Leistungssport sowie beim<br />
Schulsport ausgesetzt waren, von ihren Erfahrungen<br />
zu berichten. Die Kommission<br />
bietet dafür einen geschützten Rahmen in<br />
Form von vertraulichen Anhörungen oder<br />
von schriftlichen Berichten. Alle Informationen<br />
zum Aufruf erhalten Interessierte<br />
unter www.aufarbeitungskommission.de/<br />
sport oder telefonisch unter 0800 40 300 40<br />
(kostenfrei und anonym).<br />
Der Schutz von Kindern und Jugendlichen<br />
spielt auch für die Bremer Sportjugend<br />
eine zentrale Rolle. Ziel ist es, das<br />
Thema sexualisierte Gewalt im Sport noch<br />
stärker in den Fokus der Vereine zu rücken<br />
und sie dabei zu unterstützen, das Thema<br />
proaktiv anzugehen.<br />
Informationen zum Thema sind unter<br />
www.bremer-sportjugend.de/ Themen/<br />
Kinderschutz/Index.aspx abrufbar.<br />
23
BREMER SPORTJUGEND<br />
Zurück in die Klubs<br />
Neues E-Football-Projekt soll Nachwuchs-Kicker an die Sportvereine binden<br />
Fotos: BFV/S. Peter<br />
24<br />
Der Bremer Fußball-Verband (BFV)<br />
und die Bremer Sportjugend (BSJ)<br />
haben ein E-Football-Pilotprojekt<br />
für Bremer Klubs ins Leben gerufen, um<br />
junge Mitglieder im Verein zu halten und<br />
gleichzeitig neue Mitglieder zu gewinnen.<br />
Die Bewerbungsphase für „E-Football im<br />
Jugendsport“ läuft noch bis Ende <strong>Juni</strong>. Interessierte<br />
Vereine können sich per Email unter<br />
efootball@bremerfv.de bewerben. Hintergrund<br />
des Projekts ist die Tatsache, dass<br />
Jugendliche immer mehr Zeit an der Spielkonsole<br />
verbringen. Allerdings vornehmlich<br />
in den eigenen vier Wänden. Deshalb haben<br />
BFV und BSJ eine gemeinsame Initiative gestartet,<br />
um die Jugend-Fußballer/innen zurück<br />
in die Vereine zu holen.<br />
„In verschiedenen Gesprächsrunden<br />
mit Führungsspielern aus den Fußballvereinen<br />
kam heraus, dass viele Jugendliche<br />
Probleme haben, Schule, Fußball und Playstation<br />
unter einen Hut zu kriegen“, sagt<br />
BFV-Projektleiter Sönke Löhmann. „Am<br />
Ende leidet meist das Training darunter,<br />
weil das Zocken den Jungs eben auch verdammt<br />
wichtig ist.“ Hier setzte die Grundidee<br />
des Projekts an. E-Football und das<br />
klassische Fußball-Training sollen unter<br />
einen Hut gebracht werden.<br />
Ein wichtiger Punkt: Die Jugendlichen<br />
sollen nach der Schule nicht mehr im heimischen<br />
Zimmer an die Konsole, sondern<br />
bei ihren Fußball-Klubs. Dort kann unter<br />
entsprechender Aufsicht E-Football gespielt<br />
und anschließend trainiert werden.<br />
„Wir rüsten bis zu zehn Bremer und Bremerhavener<br />
Sportvereine mit jeweils einer<br />
Konsole, Controllern und einem entsprechenden<br />
Sport-Simulations-Spiel aus“, so<br />
Löhmann. Starten soll das Projekt Ende<br />
August, laufen soll es bis Dezember 2020.<br />
Um einen reibungslosen und nachhaltigen<br />
Verlauf zu gewährleisten, sollen Fachleute<br />
eingebunden werden, um Fragen zu<br />
Suchtverhalten, Ernährung und Gesundheit<br />
mit den beteiligten Jugendlichen zu diskutieren.<br />
Interessierte Vereine müssen zudem<br />
verschiedene Kriterien erfüllen: Einmal<br />
pro Woche muss es ein offenes Angebot für<br />
E-Football geben, bei dem Jugendliche bis<br />
zu zwei Stunden unter Aufsicht einer Begleitperson<br />
spielen können. Darüber hinaus<br />
ist pro Quartal ein Treffen mit allen<br />
Projekt-Beteiligten geplant, um sich detailliert<br />
auszutauschen.<br />
Perspektivisch plant die Sportjugend,<br />
anhand der Erfahrungen aus diesem Projekt<br />
weitere Fachverbände und Sportarten einzubeziehen.<br />
Mittelfristig könne das Projekt<br />
zur modernen Jugend- und Vereinsentwicklung<br />
beitragen. Denkbar sei auch, durch<br />
dieses Angebot junge Menschen für neue<br />
Formate des ehrenamtlichen Engagements<br />
im Verein zu gewinnen, so Bernd Giesecke,<br />
Vorsitzender der Bremer Sportjugend.<br />
Interessierte Vereine, die mehr zu dem<br />
Vorhaben erfahren möchten, können sich<br />
gerne an info@bremer-sportjugend.de<br />
oder 0421/792 87 20 wenden.
BREMER SPORTJUGEND<br />
„Junge Menschen für einen<br />
modernen Sportverein begeistern“<br />
Interview mit Tobias Ketz, Verantwortlicher für den E-Sport-Bereich beim Habenhauser FV<br />
Herr Ketz, was bedeutet E-Sport eigentlich?<br />
Tobias Ketz: E-Sport ist ein ganz normales<br />
Hobby, bei dem die Spieler eine virtuelle<br />
Sportart am Computer oder an der Konsole<br />
betreiben. Bei uns im Verein spielen wir<br />
ausschließlich das Fußballsimulationsspiel<br />
Fifa. Die Kinder und Jugendlichen haben<br />
Controller in der Hand, steuern Fußballspieler,<br />
gehen Taktiken nach, trainieren und<br />
wollen sich im Wettkampf messen.<br />
Wie oft mussten Sie schon erklären, dass<br />
E-Sport nicht nur „Zocken“ bedeutet?<br />
Ich werde immer wieder gefragt, ob<br />
E-Sport wirklich Sport ist. Der Deutsche<br />
Olympische Sportbund differenziert zwischen<br />
E-Gaming und virtuellen Sportarten.<br />
Wir im Verein bieten E-Sport als virtuelle<br />
Sportart an, weil wir ein reiner Fußballverein<br />
sind. Fifa zu spielen, verlangt sicherlich<br />
nicht die Ausdauer, die ein Fußballer auf<br />
dem Platz mitbringen muss, aber es bedeutet<br />
ein sehr hohes Stresslevel und ist damit<br />
mental sehr anstrengend. Die Spieler müssen<br />
sehr viele Interaktionen am Controller<br />
und viele kleine Bewegungen in kurzer Zeit<br />
ausführen.<br />
Was macht einen guten E-Sportler aus?<br />
Das kommt darauf an. Es gibt sehr strategische<br />
Spiele, bei denen geht es um bis zu 400<br />
Klicks pro Minute. Diese E-Sportler müssen<br />
eine sehr gute Wahrnehmung haben<br />
und in Sekundenschnelle reagieren können.<br />
Fifa ist ein eher langsames Spiel, bei<br />
dem es darauf ankommt, ein gutes Spielverständnis<br />
zu haben, sich eine gute Taktik<br />
zu überlegen und – wie im echten Fußball<br />
– die Taktik des Gegners zu lesen und sich<br />
daran anzupassen. Die Spieler benötigen<br />
also gute analytische Fähigkeiten und müssen<br />
außerdem bestimmte Schusstechniken<br />
und Tricks kennen.<br />
Sie setzen sich dafür ein, dass E-Sport als<br />
Sportart anerkannt wird. Warum?<br />
Wir möchten, dass E-Sport unter eine Förderrichtlinie<br />
fällt, damit Vereine auf Mittel<br />
zugreifen und den virtuellen Sport für Jugendliche<br />
und Kinder anbieten können. Wir<br />
im Habenhauser FV wollen diese Sparte vor<br />
allem deshalb anbieten, weil es junge Menschen<br />
interessiert. Für uns ist der virtuelle<br />
Möchte E-Sport als Breitensport im Verein: Tobias Ketz. <br />
Sport ein neues Medium, um junge Menschen<br />
für einen modernen Sportverein begeistern<br />
zu können. Wir wollen eben nicht,<br />
dass die Jugendlichen zu Hause alleine auf<br />
der Couch „zocken“. Im Verein lernen sie soziale<br />
und demokratische Strukturen kennen.<br />
Ist es nicht schwer, eine Grenze zu ziehen<br />
zwischen intensivem Training und zu viel<br />
Zeit vor der Konsole?<br />
Es gibt einen großen Unterschied zwischen<br />
Leistungssport und Breitensport. Gerade<br />
beim professionellen E-Sport kommt<br />
oft die Frage auf, ob es sich dabei nur um<br />
Kommerz handelt. Die Bundesliga oder die<br />
Champions League werden ja auch nicht<br />
infrage gestellt. Ähnlich ist es beim E-Sport<br />
als Leistungssport, der dadurch massiv im<br />
Fokus steht, dass sehr hohe Preisgelder ausgeschüttet<br />
werden. Wir im Verein wollen<br />
E-Sport allerdings als Breitensport betreiben,<br />
und da sitzen wir nicht acht Stunden<br />
am Tag vor der Konsole, sondern treffen uns<br />
ein bis zweimal die Woche zum Trainieren.<br />
Dabei gehen wir am Whiteboard Strategien<br />
durch, schauen uns Trainingsvideos an und<br />
diskutieren.<br />
Videospiele haben nicht gerade den Ruf,<br />
besonders sozial zu sein, weil die Jugendlichen<br />
dabei meistens alleine vor dem Bildschirm<br />
sitzen.<br />
Den Gamern wird häufig angelastet, sie<br />
säßen zu Hause allein vor der Konsole.<br />
Das war früher sicherlich auch so. Das hat<br />
Fotos: Privat/MÄR<br />
sich aber etwas gewandelt, da die meisten<br />
Spiele heute Multiplayer-Spiele sind, also<br />
mehrere Spieler benötigen. Trotzdem sind<br />
sie nur über das Internet verbunden und<br />
räumlich getrennt. Wenn Jugendliche alleine<br />
spielen, haben sie niemanden, mit dem<br />
sie sich freuen oder ärgern können. Sie haben<br />
keinen Kanal, um mit ihren Emotionen<br />
umzugehen. Im Verein können wir dagegen<br />
soziale Kontakte bieten und die Jugendlichen<br />
anleiten. Dazu gehört es auch, zum<br />
Beispiel zusammen mit Krankenkassen<br />
Suchtprävention anzubieten.<br />
Im Moment gibt es in Bremen kaum Vereine,<br />
die E-Sport anbieten. Was muss sich<br />
ändern?<br />
Ich wünsche mir einen organisierten Wettbewerb,<br />
etwa eine Bremen-Liga, wie es sie<br />
auch beim Fußball gibt. Und zwar unter dem<br />
Dachverband des Bremer Fußballverbands<br />
mit einem Spieltag pro Woche. Anstatt,<br />
dass die Spieler ihre Schienbeinschoner und<br />
Schuhe anziehen und auf den Platz gehen,<br />
streifen sie ihr Trikot über und nehmen die<br />
Controller in die Hand. Sie kommen mit den<br />
Gegnern in Kontakt, gratulieren sich und<br />
können Fair-Play lernen. Den Leistungsbereich<br />
streben wir nicht an. Sollte es einen<br />
Spieler von uns dennoch zu einem der Profivereine<br />
ziehen, dann würde ich sagen, wir<br />
haben gute Nachwuchsarbeit geleistet.<br />
Das Gespräch führte Ina Bullwinkel vom<br />
WESER-KURIER.<br />
25
AUS DEM LSB<br />
Fotos: LSB/Sven Peter<br />
Große Sportabzeichen-Ehrung<br />
Der Landessportbund Bremen und die Sparkasse Bremen übergaben die Urkunden<br />
26<br />
Der Landessportbund Bremen (LSB)<br />
hat die Wiederholer, Prüfer, Familien<br />
und Vereine zur alljährlichen<br />
Ehrung für das Deutsche Sportabzeichen in<br />
die Sportgalerie Oslebshausen eingeladen.<br />
Nach der Begrüßung durch LSB-Vizepräsidentin<br />
Monika Wöhler und Lothar Fäsenfeld<br />
von der Sparkasse Bremen (kl. Foto rechts)<br />
führte Moderator Torven Schröder durch die<br />
Veranstaltung, die mit der Ehrung der Sportvereine<br />
begann. Die Urkundenübergabe und<br />
Prämierung erfolgte durch die Sparkasse<br />
Bremen. Der Vereinswettbewerb wird seit<br />
Jahren gemeinsam vom LSB und der Sparkasse<br />
durchgeführt. Die ersten Plätze gingen<br />
an die Seriensieger LG Bremen-Nord<br />
(Gruppe A), Blumenthaler TV (Gruppe B),<br />
LTS Bremerhaven (Gruppe C) und TSV Osterholz-Tenever<br />
(Gruppe D). Erstmalig dabei<br />
waren der ATS Buntentor, Bremer Sport-<br />
Club und Bremen 1860 (alle Gruppe D).<br />
Im zweiten Block der Ehrungsveranstaltung<br />
wurde es familiär, denn die Familien,<br />
die im Jahr 2018 das Deutsche Sportabzeichen<br />
erworben hatten, standen im<br />
Mittelpunkt. Auch dieses Jahr variierte die<br />
Konstellation der Familienmitglieder und<br />
Generationen. Mit sieben Personen stellten<br />
Familie Kietzmann und Familie Gerke<br />
den „Rekord“ auf. Überreicht wurden die<br />
Urkunden durch LSB-Präsident Andreas<br />
Vroom.<br />
Durchhaltevermögen, Ehrgeiz und<br />
eiserner Wille – diese Attribute beschreiben<br />
die Sportlerinnen und Sportler, die<br />
zum wiederholten Male das Deutsche<br />
Sportabzeichen abgelegt haben. Spitzenreiter<br />
ist Gerd Steenken (85 Jahre) mit dem<br />
65. Sportabzeichen im Jahr 2018, dicht gefolgt<br />
von Hans-Georg Wolf (90 Jahre) mit<br />
55 Sportabzeichen. Zusätzlich zu den Urkunden<br />
überreichte Kathy Path, LSB-Präsidiumsmitglied<br />
für Breiten- und Gesundheitssport<br />
(kl. Foto links, mit Gerd<br />
Steenken), noch ein Präsent des Deutschen<br />
Olympischen Sportbundes.<br />
Zum Schluss wurden die langjährig<br />
verdienten Prüfer des Sportabzeichens geehrt,<br />
denn ohne sie wären die Abnahmen<br />
unmöglich. Für 25 Jahre ehrenamtliches<br />
Engagement wurde Iris Fuge, für 30 Jahre<br />
Günter Finke, für 40 Jahre Hans-Jürgen<br />
Böschen, Ehepaar Heike und Heiko Köhn<br />
sowie für die 45 Jahre Prüferengagement<br />
Adolf Mudder ausgezeichnet. Nach den Ehrungen<br />
klang die Veranstaltung mit kleinen<br />
Snacks und alkoholfreien Getränken aus<br />
und die Anwesenden nutzten die Gelegenheit<br />
für den einen oder anderen Plausch.<br />
Das Deutsche Sportabzeichen ist eine<br />
Auszeichnung des Deutschen Olympischen<br />
Sportbundes (DOSB). Es ist die höchste<br />
Auszeichnung außerhalb des Wettkampfsports<br />
und wird als Leistungsabzeichen<br />
für überdurchschnittliche und vielseitige<br />
körperliche Leistungsfähigkeit verliehen.<br />
Jede(r) kann es machen, auch Nicht-Mitglieder<br />
von Sportvereinen. In den vier Disziplingruppen:<br />
Ausdauer, Kraft, Schnelligkeit<br />
und Koordination muss jeweils eine<br />
Disziplin aus den Sportarten Leichtathletik,<br />
Radfahren, Schwimmen oder Geräteturnen<br />
absolviert werden. Die Leistungen<br />
sind nach Alter und Geschlecht gestaffelt.<br />
Der Nachweis der Schwimmfähigkeit ist<br />
Voraussetzung für den Erwerb des Deutschen<br />
Sportabzeichens.<br />
Kontakt Landessportbund Bremen e.V.,<br />
Daniel Fangmann, Tel.: 0421/792 87 30, Email:<br />
d.fangmann@lsb-bremen.de.
AUS DEM LSB<br />
Übersicht Sportabzeichen-Ehrungen 2018<br />
Gruppe A – bis 500 Mitglieder<br />
1. LG Bremen-Nord e.V.<br />
2. LAZ Bremen im Marathonclub HB e.V.<br />
3. Bf FnL Bremen<br />
4. Lüssumer Sportverein e.V.<br />
5. Airbus Sportgemeinschaft Bremen e.V.<br />
Gruppe B – 501 - 1000 Mitglieder<br />
1. Blumenthaler TV von 1862 e.V.<br />
2. Schwimmverein Bremen von 1910 e.V.<br />
3. Bremer Turnvereinigung v. 1877<br />
Gruppe C – 1001 - 1500 Mitglieder<br />
1. Leher Turnschaft v. 1898 e.V.<br />
Gruppe D – mehr als 1500 Mitglieder<br />
1. TSV Osterholz-Tenever<br />
2. TuS Komet Arsten<br />
3. Bremer Sport-Club e.V.<br />
3. ATSV Habenhausen<br />
5. TURA Bremen<br />
6. TuS Huchting von 1904 e.V.<br />
7. TV Eiche Horn<br />
8. ATS Buntentor<br />
9. Bremer Ski-Club e.V.<br />
10. SV Werder Bremen / Abt. Leichtathletik<br />
11. Bremen 1860 / Abt. Leichtathletik<br />
35. Sportabzeichen<br />
Anke Fiebig<br />
40. Sportabzeichen<br />
Ilse Birnbaum, Manfred Fluß, Olaf Neidhardt<br />
45. Sportabzeichen<br />
Peter Fautek<br />
50. Sportabzeichen<br />
Wolfgang Hartwig, Walter Sassenberg<br />
55. Sportabzeichen<br />
Friedrich Funke, Hans-Georg Wolf<br />
65. Sportabzeichen<br />
Gerd Steenken<br />
Übersicht langjährige Prüfer<br />
25 Jahre ehrenamtliches Engagement<br />
Iris Fuge und Jens Arkenau<br />
30 Jahre ehrenamtliches Engagement<br />
Günter Finke<br />
35 Jahre ehrenamtliches Engagement<br />
Cornelia Narloch<br />
40 Jahre ehrenamtliches Engagement<br />
Hans-Jürgen Böschen, Heike und Heiko Köhn,<br />
Bernhild Rosenthal<br />
45 Jahre ehrenamtliches Engagement<br />
Ehrhardt Boyke und Adolf Mudder<br />
Übersicht Familien<br />
Übersicht Wiederholer<br />
25. Sportabzeichen<br />
Martin Ganswindt, Manfred Pflüger, Frank Schröder,<br />
Manfred F. Schröder, Helmut Weichert, Rosemarie Weidanz,<br />
Bernhard Woiwode<br />
30. Sportabzeichen<br />
Rolf Ellermeyer, Jürgen Jaracewski, Susanne Meyer,<br />
Bernd Rosenthal, Frank Schindehütte, Dr. Gunda Sudmeyer,<br />
Katja Stöhr, Rosemarie Wöltjen, Hans-Jürgen Wünsch<br />
Zwei Generationen<br />
Biroth, Böhmer, Brünjes, Buss, Cullmann, Dahlmann, Gerken,<br />
Gottwald, Haas, Hadeler, Klosa, Kluge, Krieger-Ewen,<br />
Krüger, Maas, Manz , Mellin, Milz, Otremba, Philipp, Rohde,<br />
Schmieder, Ströhlein, Ullrich<br />
Drei Generationen<br />
Bolte, Gercke, Kietzmann/Dembny/Schilling, Pawlik,<br />
Runge/Szerbakowski, Schiemann<br />
Sportabzeichen-Abnahmen<br />
Bremen und Bremerhaven verzeichnen im<br />
Ländervergleich den größten Zuwachs<br />
Der DOSB hat kürzlich die neue Statistik für die Abnahmen des<br />
Deutschen Sportabzeichens veröffentlicht. Im Jahr 2018 haben<br />
bundesweit insgesamt 793.552 Menschen das Sportabzeichen abgelegt.<br />
Das ist ein Plus von 1,88% im Vergleich zum Vorjahr. Auch<br />
im Land Bremen gewinnt das Deutsche Sportabzeichen immer<br />
mehr an Popularität. 2.794 Personen aus Bremen und Bremerhaven<br />
haben sich 2018 der Herausforderung des Deutschen Sportabzeichens<br />
erfolgreich gestellt. Dank der tollen Arbeit in den beteiligten<br />
Sportvereinen und Stützpunkte sind das 284 Sportabzeichen mehr<br />
als 2017. Das entspricht einer Steigerung von satten 11,3 Prozent.<br />
Damit sind Bremen und Bremerhaven im Ländervergleich prozentual<br />
an der Spitze.<br />
Weitere Informationen: www.deutsches-sportabzeichen.de<br />
27
AUS DEM LSB<br />
Integration<br />
durch Sport<br />
DOSB-Sondermagazin<br />
Anfang <strong>Juni</strong> ist das Sondermagazin „Integration<br />
durch Sport“ zum 30-jährigen Bestehen<br />
des Bundesprogramms des Deutschen<br />
Olympischen Sportbundes (DOSB)<br />
erschienen. Das Heft wird gefördert durch<br />
das Bundesministerium des Innern, für Bau<br />
und Heimat (BMI) und das Bundesamt für<br />
Migration und Flüchtlinge (BAMF). Herausgekommen<br />
ist ein Magazin voller Geschichten,<br />
Interviews und Gastbeiträgen,<br />
die die Rolle vertiefen, die der Sport bei der<br />
Integration spielen kann.<br />
Sie nähern sich aus verschiedenen Perspektiven<br />
dem Thema Integration und spüren<br />
der bisweilen schwierigen Suche nach<br />
einer kulturellen und nationalen Identität<br />
der Menschen mit ausländischen Wurzeln<br />
nach. Das geschieht mal persönlich, mal<br />
politisch, mal rückschauend, mal vorausblickend,<br />
mal nachdenklich, mal unterhaltend,<br />
mal mit deutscher Sicht und mal mit<br />
internationaler. Es ist ein Heft, das anregen<br />
möchte, über das aktuelle und zukünftige<br />
Zusammenleben im Einwanderungsland<br />
Deutschland nachzudenken. Und über die<br />
Möglichkeiten, die der Sport als sozialer<br />
Akteur dabei einnehmen kann.<br />
Auf 84 Seiten kommen unter anderem<br />
Fußball-Weltmeister Miroslav Klose, die<br />
ehemalige Bundestagspräsidentin Rita<br />
Süssmuth und der aktuelle Amtsinhaber<br />
Wolfgang Schäuble, der Stadtentwickler<br />
Hans Fürst, die Volleyballerin Lenka Dürr,<br />
die Zweierbob-Olympiasiegerin Mariama<br />
Jamanka, die Judoka Samira Bouizgarne<br />
und der Chef der Punkrockband „Broilers“<br />
zu Wort.<br />
Das Magazin erscheint in einer Auflage<br />
von 40.000 Exemplaren. Die Hefte gehen<br />
an den organisierten Sport, die Mitglieder<br />
des deutschen Bundestages und an die des<br />
Bundesverbandes Deutscher Stiftungen.<br />
Sie liegen im <strong>Juni</strong> bei den Ruhr Games in<br />
Duisburg, an diversen Lufthansa-Gates sowie<br />
in ausgewählten Cafés und Geschäften<br />
aus. Zudem können die Magazine sowohl<br />
im Bahnhofsbuchhandel als auch im Onlineshop<br />
erworben werden.<br />
Foto: DOSB<br />
Lizenzausbildung<br />
LSB-Bildungswerk kooperiert<br />
mit der Hochschule<br />
Länderübergreifende Zusammenarbeit<br />
Nordtreffen „Integration durch Sport“ beim LSB Bremen<br />
28<br />
Ab dem Sommersemester <strong>2019</strong> können<br />
sportbegeisterte Studierende<br />
der Hochschule Bremen (HSB) die<br />
DOSB-Übungsleiter-Lizenz erwerben.<br />
Voraussetzung ist die erfolgreiche Absolvierung<br />
des Wahlmoduls „Übungsleiter-Ausbildung“<br />
aus dem Modulpool der<br />
Hochschule Bremen. Im Internationalen<br />
Studiengang „Angewandte Freizeitwissenschaft“<br />
sind die Übungsleiter-Ausbildung<br />
und weitere sportpädagogische<br />
Inhalte des LSB-Bildungswerks ab sofort<br />
verbindlich implementiert. Damit ist es<br />
den Verantwortlichen erstmalig gelungen,<br />
die DOSB-Übungsleiterausbildung<br />
in der Hochschulausbildung zu verankern.<br />
Ziel der neuen Kooperation ist es,<br />
qualifizierte Übungsleiter/innen für die<br />
Sportvereine und Verbände in Bremen<br />
und Bremerhaven zu gewinnen.<br />
Im 30. Jahr des Bundesprogramms „Integration<br />
durch Sport“ (IdS) haben sich Vertreterinnen<br />
und Vertreter der nördlichen<br />
Bundesländer Schleswig-Holstein, Bremen,<br />
Mecklenburg- Vorpommern, Hamburg<br />
und Niedersachsen sowie interessierte<br />
IdS-Gäste aus Nordrhein-Westphalen,<br />
Rheinland-Pfalz und Bayern kürzlich zum<br />
Fachkräfteaustausch in Bremen getroffen.<br />
Dabei standen verschiedene Pilotprojekte<br />
im Bildungs- und Projektbereich, die<br />
länderübergreifende Zusammenarbeit im<br />
Themenfeld Integration, die Öffentlichkeitsarbeit<br />
sowie die Bedarfe und Probleme<br />
der zu erreichenden Vereine und Personen<br />
auf der Tagesordnung.<br />
Ziel des zweitägigen Treffens im Veranstaltungscenter<br />
des Landessportbundes<br />
Bremen war es, Synergien zu schaffen und<br />
die Erfahrungen der Nachbarn zu nutzen,<br />
um die eigenen Arbeitsabläufe, Projekte<br />
und Inhalte zu verbessern.<br />
Foto: LSB
Das neue Magazin<br />
<br />
AUS DEM LSB<br />
des WESER-KURIER<br />
132 Seiten<br />
9,80 €<br />
Die Magazine des WESER-KURIER erhalten Sie hier:<br />
Pressehaus Bremen und regionale Zeitungshäuser<br />
04 21 / 36 71 66 16<br />
weser-kurier.de/shop<br />
Zeitschriftenhandel<br />
Auch als In-App-Kauf in der E-Paper-App erhältlich. Versandkosten 1,95 €<br />
(ab 30 € Bestellwert versandkostenfrei). Angebot solange der Vorrat reicht.<br />
29
AUSSERGEWÖHNLICHE SPORTARTEN<br />
Rempeln auf acht Rollen<br />
Ausprobiert: Ein Training bei den Meatgrinders<br />
Fotos (5): Bea Ruffer<br />
VON KRISTINA WIEDE<br />
Als Kind habe ich mit meinen Freunden<br />
Fangen auf Rollschuhen gespielt,<br />
dabei unzählige Löcher in die Hosenbeine<br />
geschlittert und mit jedem Buckel<br />
im Asphalt unserer Wohnsiedlung nähere<br />
Bekanntschaft geschlossen. 30 Jahre später<br />
stehe ich beim Training des Bremer Rollerderby-Vereins<br />
Meatgrinders erneut auf acht<br />
Rollen. Ein Selbstversuch.<br />
Ein greller Pfiff, dann sprintet die Fahrerin<br />
los. Weit kommt sie jedoch nicht, zwei Blockerinnen<br />
verstellen ihr in den Weg, Hüften<br />
und Schultern drängeln bis es kracht.<br />
Die Trainerin pfeift ein zweites Mal, blitzschnell<br />
entwirrt sich das Knäuel und das<br />
Manöver beginnt von Neuem. Drehe ich<br />
zwar am Osterdeich und Werdersee gern<br />
ab und zu meine Runde auf Rollschuhen<br />
und fühle mich dabei einigermaßen sicher,<br />
so bin ich beim Anblick der Fortgeschrittenen<br />
Spielerinnen trotzdem aufgeregt, als<br />
ich mir in der Halle an der Grazer Straße die<br />
Skates schnüre. Was für eine Energie!<br />
Mut zur Nähe<br />
Während die Fortgeschrittenen bereits<br />
trainieren, hantiere ich noch mit der<br />
Schutzkleidung herum. „Du hast deine<br />
Handgelenkschützer falsch rum an“, sagt<br />
Anne, die Trainerin der Anfängerinnengruppe,<br />
und prüft skeptisch meine restliche<br />
Ausrüstung. Helm, Knie- und Ellenbogenschoner<br />
sitzen und die Rollschuhe habe<br />
ich zum Glück richtig herum angezogen.<br />
Immerhin. Dann geht es auf den Track, ein<br />
ovales Spielfeld von etwa 27 mal 17 Metern.<br />
Wir bilden eine Kette, fahren hintereinander<br />
her. Die hinterste Spielerin überholt<br />
im Slalom und arbeitet sich vor. „Ihr könnt<br />
ruhig an den Hüften eurer Vorderfrau zupacken,<br />
um Schwung zu holen“, ermuntert<br />
uns die Trainerin. Zimperlich geht es hier<br />
also nicht zu und Mut zur Nähe ist von Vorteil.<br />
Wer gerade erst mit dem Roller Derby<br />
begonnen hat, scheut sich zuzupacken, das<br />
ist spürbar – auch für mich ist der Körperkontakt<br />
ungewohnt.<br />
Auch darum geht es: Geschlechterrollen<br />
umzudefinieren. Frauen eine Sportart<br />
anzubieten, die rasant ist, die sie aus ihrer<br />
Wohlfühlzone holt und bei der sie ihre starke<br />
Seite entwickeln. Dreimal pro Woche<br />
30<br />
Redakteurin Kristina Wiede (rechtes Bild) im Selbstversuch: Beim Training der Nachwuchsspielerinnen stehen diesmal Bremsübungen und die Stärkung der Rumpfmuskulatur<br />
auf dem Programm. Der Vollkontaktsport auf Rollschuhen erfordert Fahrtechnik, Fitness und Mut zur Nähe.
AUSSERGEWÖHNLICHE SPORTARTEN<br />
„Ein bestimmter Typ“<br />
Sylvia Träris im Kurzinterview<br />
In Aktion: Das Blocken ist ein zentraler Bestandteil des Spiels. <br />
trainieren die Meatgrinders, seit 2013<br />
ist der Verein Mitglied im Landessportbund<br />
Bremen. Zum festen Team<br />
zählen unter anderem Bombina, Bioshock<br />
und Clitbull, so ihre Derby-Namen.<br />
„Die Namen gehören zur Show, es<br />
sind Kampfansagen“, sagt Roxy Nyda,<br />
die eigentlich Sylvia Träris heißt, und<br />
sich als Erste Vereinsvorsitzende um<br />
die Geschicke des Vereins kümmert.<br />
Vom Showbizz zum<br />
Breitensport<br />
Roller Derby wird in Nordamerika seit<br />
den 1930ern gespielt. In Deutschland<br />
sind die ersten Teams ab 2006 mit einer<br />
klaren Botschaft auf den Plan getreten:<br />
Frauensport darf derbe sein. Mittlerweile<br />
gibt es bundesweit mehr als 50<br />
Teams, die sich zunehmend professionalisieren.<br />
Seit 2010 wird die Deutsche<br />
Meisterschaft ausgetragen, die erste<br />
Rollerderby-WM fand 2011 statt, die<br />
Deutsche Roller-Derby-Bundesliga<br />
formierte sich 2015.<br />
Sicherheit geht vor<br />
Vom Kräftemessen bei Wettkämpfen ist<br />
unsere Anfängerinnengruppe noch weit<br />
entfernt. Wer im Spiel an den Start gehen<br />
will, muss vorher einen Test bestehen.<br />
Er prüft ein Minimum an Fahrvermögen<br />
und Sicherheitsstandards ab. Um die<br />
Anfängerinnen auf diese Prüfung vorzubereiten,<br />
üben wir nach dem Slalomfahren<br />
das Blocken in Zweierteams. In<br />
der Praxis bedeutet dies: Wir schieben<br />
uns gegenseitig von einem Hallenende<br />
zum anderen. „Das trainiert die Po- und<br />
Beinmuskulatur“, weiß Anne – und meine<br />
besagten Muskelpartien stimmen zu.<br />
Zehn Neulinge, die Anne „Fresh Meat“<br />
(Frischfleisch) nennt, stärken im Anschluss<br />
ihre Rumpfmuskulatur. Wer sich<br />
ins körperbetonte Spiel wagt, soll gut<br />
vorbereitet sein.<br />
Die Regeln in Kürze<br />
Zwei Teams mit jeweils fünf Skaterinnen<br />
treffen bei einem Spiel aufeinander.<br />
Eine von ihnen wird als sprintende<br />
Jammerin bestimmt, die restlichen<br />
vier bilden das Pack und blocken. Ziel<br />
der Jammerin ist es, das gegnerische<br />
Team zu überholen und so Punkte für<br />
das eigene Team zu holen. Blocken ist<br />
mit Einsatz des Rumpfs erlaubt, um die<br />
konkurrierende Jammerin am Durchkommen<br />
zu hindern. Hat die Sprinterin<br />
zweimal die gegnerische Mauer durchbrochen,<br />
erhält das Team für jede überholte<br />
Gegnerin einen Punkt.<br />
Das Spiel hat jedoch etliche weitere<br />
Facetten: Rund 70 Seiten umfasst<br />
das offizielle Regelwerk. Bei Verstößen<br />
wie Schubsen und Ellenbogen-Checks<br />
muss die Fahrerin für 30 Sekunden auf<br />
die Strafbank. Platzverweise und Platzwunden<br />
kommen vor, schwere Verletzungen<br />
sind jedoch laut Statistik seltener<br />
als beim Fußball.<br />
Auch mein 90-minütiges Probetraining<br />
hinterlässt Spuren. An die<br />
kräftezehrenden Übungen und die<br />
Frauenpower soll mich während der<br />
kommenden Tage ein heftiger Muskelkater<br />
erinnern. (KW)<br />
Termine der Meatgrinders:<br />
Sommerfest: 3. August im Rollsportstadion.<br />
Das nächste Heimspiel: 23. November,<br />
der Austragungsort stand bei Redaktionsschluss<br />
noch nicht fest.<br />
Weitere Infos:www.meatgrinders.de.<br />
Wie kamen Sie zum Rollerderby?<br />
Durch Zufall habe ich einen Bericht in die Hand<br />
bekommen – das muss Anfang der 2000er Jahre<br />
gewesen sein. Damals hatte sich in Stuttgart<br />
gerade das erste deutsche Team gegründet.<br />
Dann habe ich mir eine<br />
Dokumentation über<br />
texanische Rollerderby<br />
Girls auf DVD bestellt.<br />
Damals war das Ganze<br />
ein riesiges Spektakel<br />
mit kommerziellem<br />
Showcharakter. Gespielt<br />
wurde auf abgeschrägten<br />
Bahnen, so wie beim<br />
Sechs-Tage-Rennen.<br />
Diese Bahnen sind aber<br />
sehr teuer und daher<br />
selten. Heute ist das<br />
massenkompatibele Flat<br />
Track Derby angesagt.<br />
„Roxy Nyda“ (sprich:<br />
Wie wurden Sie Teil der Rock sie nieder) lautet<br />
Meatgrinders Bremen? der Derby-Name der<br />
Die Meatgrinders haben<br />
sich 2008 gegrünzenden<br />
Sylvia Träris. <br />
Ersten Vereinsvorsitdet,<br />
2009 wurden sie als<br />
Verein eingetragen. Damals war ich noch in<br />
Bayreuth. Seit meiner Rückkehr nach Bremen<br />
im Jahr 2011 bin ich im Team und seit 7 Jahren<br />
als Erste Vereinsvorsitzende.<br />
Was hat sich seitdem verändert?<br />
Damals war der Sport eher ein Szeneding.<br />
Die Anfangsimpulse kamen aus der Alternative-<br />
und Punk-Ecke. Es ging darum, einen<br />
von Frauen dominierten Sport zu etablieren<br />
und ein aggressives Image zu pflegen. Das hat<br />
einen bestimmten Typ Frauen angesprochen,<br />
was sich auch in der Namensgebung der Meatgrinders<br />
widerspiegelte. Blutrünstige Namen<br />
gibt es heute immer noch, aber genauso gern<br />
wählen die Spielerinnen heute Referenzen auf<br />
starke Frauen aus Kunst und Wissenschaft.<br />
Heute überwiegt der sportliche Charakter.<br />
Wo steht das Team heute?<br />
Die Meatgrinders haben sich Schritt für Schritt<br />
professionalisiert. Zwar spielen wir nur in der<br />
dritten Bundesliga, aber mit etwa 30 aktiven<br />
Vereinsmitgliedern sind wir ganz gut aufgestellt.<br />
Darunter sind auch einige Officials, die<br />
sich während des Spiels um Punktzahlen und<br />
Strafen kümmern und als Schiedsrichter fungieren.<br />
Dieser Part ist beim Roller Derby sehr<br />
arbeitsintensiv, aber genauso wichtig, wie das<br />
aktive Spiel. (KW)<br />
Foto: Meatgrinders Bremen e.V.<br />
31
GESUNDHEIT<br />
Auf zur Venus <strong>2019</strong><br />
Solidaritätsläufe zugunsten krebskranker Menschen<br />
Der Benefizlauf im Bürgerpark wird von Marie Rösler (rechtes Bild) organisiert.<br />
Fotos: C. Kuhaupt<br />
Die Vorbereitungen laufen bereits auf<br />
Hochtouren und erste Teams haben sich<br />
bereits angemeldet. Im September finden<br />
die Solidaritätsläufe „Auf zur Venus“ zugunsten<br />
von Bewegungsangeboten für Menschen mit<br />
und nach Krebserkrankungen statt. Die Bremer<br />
Krebsgesellschaft e. V. veranstaltet den Bremer<br />
Venuslauf gemeinsam mit dem Landessportbund<br />
und den Bremer Krebs-Selbsthilfegruppen.<br />
In Bremerhaven ist der Lauf eine Kooperationsveranstaltung<br />
des Turnkreises und des GTV Bremerhaven<br />
mit dem Verein Leben mit Krebs.<br />
Der Bremer Venuslauf findet in diesem Jahr<br />
zum 19. Mal statt. 2018 drehten 3177 Bremerinnen<br />
und Bremer ihre Runden zu Fuß oder per<br />
Fahrrad im Bürgerpark, ruderten oder paddelten<br />
auf der Weser und legten sich beim ersten<br />
„Crown Mountain Survival“ des ATS Buntentor<br />
oder auf dem Golfplatz Bremer Schweiz für die<br />
gute Sache ins Zeug. Bremer Unternehmen und<br />
engagierte Bürger wandelten jeden zurückgelegten<br />
Kilometer in bares Geld um. „Dieses Engagement<br />
in der ganzen Stadt erhoffen wir uns<br />
auch für die 19. Auflage des Venuslaufs“, so Marie<br />
Rösler, Leiterin der Krebsberatungsstellen der<br />
Bremer Krebsgesellschaft und Organisatorin der<br />
Veranstaltung. Alle Bremer Sportvereine, Unternehmen<br />
und Organisationen sind herzlich eingeladen,<br />
sich mit ihren Teams an der Benefizveranstaltung<br />
zu beteiligen. Einzelpersonen können<br />
sich vor Ort für den Venuslauf anmelden.<br />
Die Teilnahme dient einem guten und wichtigen<br />
Zweck. Denn die Bremer Krebsgesellschaft<br />
finanziert von dem Erlös des Venuslaufs<br />
Aus- und Fortbildungen für Übungsleiterinnen<br />
im Krebs-Rehasport, fördert den Aufbau neuer<br />
Rehasport-Gruppen in den Vereinen und sorgt<br />
mit ihrer Krebssport-Lotsin dafür, dass krebsbetroffene<br />
Menschen den Weg dorthin finden.<br />
Venusläufe <strong>2019</strong>: 22. September (Bremen) und<br />
8. September (Bremerhaven)<br />
Anmeldung unter: www.krebs-bremen.de/index.php/<br />
venuslauf/team-anmeldung.<br />
Sport gegen<br />
Krebs<br />
„Sport ist so wichtig wie ein Medikament.“<br />
Dr. Christoph Sick,<br />
Krebsspezialist und Mitglied der<br />
Arbeitsgruppe Krebs und Sport<br />
des Landessportbundes, bringt<br />
es auf den Punkt. Studien zeigen<br />
eindrucksvoll den positiven Einfluss<br />
von körperlicher Aktivität:<br />
Ausreichend Bewegung unterstützt<br />
den Genesungsprozess<br />
und wirkt sich positiv auf den<br />
weiteren Krankheitsverlauf und<br />
die Lebensqualität von Krebspatienten<br />
aus. Durch körperliche<br />
Aktivität lassen sich Nebenwirkungen<br />
von Krebstherapien<br />
reduzieren, der Kopf wird frei<br />
und die körperliche Leistungsfähigkeit<br />
bessert sich. Studien<br />
deuten sogar darauf hin, dass<br />
erhöhte körperliche Aktivität<br />
das Rückfallrisiko senken kann.<br />
Diese Fakten unterstreichen<br />
eindrucksvoll den Wert des Reha-Sports<br />
für krebsbetroffene<br />
Menschen. Es lohnt sich also, am<br />
8. September in Bremerhaven<br />
und am 22. September in Bremen<br />
dabei zu sein, wenn es heißt<br />
„Auf zur Venus <strong>2019</strong>!“<br />
Weitere Informationen unter<br />
www.bremerkrebsgesellschaft.de<br />
oder Telefon 0421-491 92 22.<br />
AMBULANT. NICHT OPERATIV. SPORTMEDIZIN. ORTHOPÄDIE. KARDIOLOGIE.<br />
Schmerzende Gelenke, Muskeln, Sehnen? Steifer Nacken? Hexenschuss?<br />
Dr. Dimanski und sein Team! – Über 30 Jahre Erfahrung in Leistungssport und Praxis.<br />
Chronischer Schmerz, Stress, Übergewicht, Bewegungsmangel, Raucher? Erwerbsfähigkeit bedroht?<br />
RehaZentrum Bremen! – Über 30 Jahre Erfahrung auf dem Gebiet der Rehabilitation.<br />
32<br />
RehaZentrum Bremen GmbH | Senator-Weßling-Straße 1 | 28277 Bremen | Tel. +49 (0) 421 / 80 60 6 -3 | Fax +49 (0) 421 / 80 60 6 -459<br />
info@rehazentrum-bremen.de | www.rehazentrum-bremen.de
SPORTMEDIZIN<br />
„Das Tempo ist entscheidend“<br />
Was Sportanfänger wissen sollten: Dr. Götz Dimanski vom RehaZentrum im Interview<br />
Sport ist gesundheitsfördernd, birgt aber auch Risiken. Je nach<br />
Sportart stellt Bewegung ganz unterschiedliche Ansprüche<br />
an den Körper, derer sich insbesondere Anfänger gewahr sein<br />
sollten. Worauf ist zu achten und wer liefert verlässliche Informationen?<br />
Dr. Götz Dimanski, Ärztlicher Geschäftsführer des<br />
RehaZentrum Bremen, klärt auf.<br />
„Sport ist Mord“ oder „Bewegung ist die<br />
beste Medizin“?<br />
Dr. Götz Dimanski: „Sport ist Mord“ ist im<br />
übertragenden Sinne gemeint. Unfälle können<br />
im Sport zwar vorkommen, denn es bestehen<br />
je nach Sportart durchaus erhebliche<br />
Verletzungsgefahren. Mit Bedacht und in<br />
einem angemessenen Umfang ausgeführt<br />
ist Bewegung aber definitiv gesundheitsfördernd.<br />
Wer sich einer neuen Sportart<br />
widmen möchte, sollte sich im Vorfeld über<br />
Risiken informieren, um Gefahren zu minimieren.<br />
Darauf kommt es an.<br />
Wo informiere ich mich richtig?<br />
Das kann der Hausarzt, Orthopäde, Kardiologe<br />
sein oder im jungen Alter auch der<br />
Kinderarzt. Ideal sind Ärzte, die eine sportmedizinische<br />
Weiterbildung erfolgreich abgeschlossen<br />
haben.<br />
Welche Ärzte haben diese Qualifikation?<br />
Die kann grundsätzlich jeder Mediziner erwerben,<br />
unabhängig von der Fachrichtung.<br />
Was untersucht der Arzt?<br />
Er kann eine sportmedizinische Untersuchung<br />
anstellen oder andere Methoden<br />
anwenden. Je nach Sportart sind die Anforderungen<br />
an den Körper unterschiedlich.<br />
Boxen erfordert andere körperliche Voraussetzungen<br />
als Rhythmische Sportgymnastik<br />
– da muss man auf ganz unterschiedliche<br />
Dinge achten, bevor es losgeht.<br />
Wie dosiere ich den Umfang an sportlicher<br />
Betätigung angemessen?<br />
Das hängt zunächst von der Motivation ab.<br />
Warum mache ich Sport? Ist das Ziel, gesund<br />
zu werden? Oder möchte ich den Körper fit<br />
halten, ihn formen, oder die eigene Leistung<br />
steigern? Wieder andere genießen das Gemeinschaftsgefühl<br />
beim Sport. Bei der passenden<br />
Dosierung kann auch der Arzt beratend<br />
zur Seite stehen.<br />
Wie entscheidend ist das Alter für das Erlernen<br />
einer neuen Sportart?<br />
Jungen Menschen fällt es generell viel leichter,<br />
neue Bewegungsabläufe zu erlernen und<br />
sie haben einen deutlich höheren Bewegungsdrang.<br />
Wichtig ist generell, dass die<br />
Sportart möglichst unterschiedliche Fähigkeiten<br />
trainiert. Trainiert werden sollten die<br />
Ausdauer, Beweglichkeit und Koordination.<br />
Unbedingt ist darauf zu achten, nicht zu<br />
hohe Ansprüche an den eigenen Körper zu<br />
stellen – das Tempo ist entscheidend!<br />
Was bedeutet das konkret?<br />
Man sollte dem Körper viel Zeit gönnen, um<br />
sich an die neue Belastung zu gewöhnen.<br />
Reißerischen Versprechen in Zeitschriften<br />
wie „in drei Monaten zum Marathon“ sind<br />
skeptisch zu betrachten. Selbst wenn Anfänger<br />
diese Distanz bewältigen, zahlen sie<br />
dafür einen hohen Preis.<br />
Was passiert im Körper, wenn ich ihn „von<br />
null auf hundert“ bringe?<br />
Der Punkt ist: In Bezug auf die Muskulatur,<br />
Herz-Kreislauf-Leistung, Atmung zeigen<br />
sich im Training recht schnell Fortschritte.<br />
Andere Strukturen des Körpers hingegen<br />
entwickeln sich recht langsam. Auch die<br />
Sehnen, Knochen und Knorpel müssen sich<br />
erst an die neuen Belastung anpassen, sonst<br />
bestehen erhebliche Verletzungsgefahren.<br />
Welche sind das?<br />
Bleiben wir beim Beispiel Marathon: Die<br />
zu schnelle Leistungssteigerung setzt gravierende<br />
degenerative Prozesse in Gang:<br />
Arthrosen im Hüftgelenk, Kniegelenk und<br />
Sprunggelenk können der Preis sein, den der<br />
übermotivierte Sportler zahlt.<br />
Spielt das Internet in diesem Zusammenhang<br />
als unzuverlässiger Ratgeber eine Rolle?<br />
Ja, das Internet stellt sowohl verführerische<br />
Informationen als auch verlässliche bereit,<br />
die der Laie aber nur schwer unterscheiden<br />
kann. Auch versteckte Werbebotschaften,<br />
etwa für Nahrungsergänzungsmittel, stellen<br />
ein Problem dar, wenn sie Gesundheit versprechen.<br />
Zur Person<br />
Dr. Götz Dimanski erlangte 1989<br />
den Facharzt für Sportmedizin. 1991<br />
kam er von Leipzig nach Bremen, wo<br />
er 23 Jahre Werder Bremens Fußballer<br />
als Mannschaftsarzt betreute.<br />
Heute führt er die Geschäfte des RehaZentrum<br />
Bremen und praktiziert<br />
dort als Chefarzt der Abteilung für<br />
Sportmedizin und Physiotherapie.<br />
Seine Tätigkeitsschwerpunkte liegen<br />
im Bereich der nichtoperativen<br />
Diagnostik sowie der Therapie von<br />
Erkrankungen und Verletzungen des<br />
gesamten Bewegungsapparats. In seiner<br />
Freizeit dreht der frühere Leichtathlet<br />
im Bürgerpark seine Runden<br />
auf der Finnbahn.<br />
Was halten Sie von solchen Produkten?<br />
Davon rate ich dringend ab! Auch die großen<br />
Sportverbände warnen vor ihrem Gebrauch.<br />
Anders als Medikamente sind Nahrungsergänzungsmittel<br />
keinen Qualitätsanforderungen<br />
unterworfen. Untersuchungen<br />
zeigen: Oft sind diese Präparate mit Schwermetallen<br />
verunreinigt, die zu chronischen<br />
Vergiftungen führen können. Auch die Zufuhr<br />
von Magnesium kann fatale Auswirkungen<br />
haben, da es im Verdauungstrakt<br />
mit Eisen um die Aufnahme wetteifert.<br />
Chronischer Eisenmangel kann die Folge<br />
sein. Während die positiven Auswirkung<br />
überhaupt nicht erwiesen sind, wurden die<br />
negativen vielfach belegt. Mein Fazit lautet<br />
also: Finger weg von Nahrungsergänzungsmitteln!<br />
Das Interview führte Kristina Wiede.<br />
Foto: RehaZentrum<br />
33
GESUNDHEIT<br />
Karate gegen Parkinson<br />
GTV Bremerhaven: Training unter ärztlicher Aufsicht und mit Karatetrainer<br />
Seit einem Jahr gibt es in der Karate-Abteilung<br />
des GTV Bremerhaven<br />
die Gruppe „Karate gegen Parkinson“.<br />
Ins Leben gerufen haben die Initiative der<br />
Chefarzt für Geriatrie des Klinikums Reinkenheide,<br />
Dr. Helmut Ackermann, und<br />
GTV-Karatetrainer Manfred Schramm.<br />
Vorbild für das Gesundheitsangebot<br />
war eine Studie der Uni Regensburg in Zusammenarbeit<br />
mit dem Deutschen Karateverband.<br />
Die durchaus positiven Untersuchungsergebnisse<br />
waren Motivation und Anlass<br />
es in Bremerhaven gleich zu tun! So finden<br />
jeden Donnerstag regelmäßig Trainingsabende<br />
für Parkinson-Betroffene statt. Alle<br />
Übungsstunden finden unter medizinischer<br />
Aufsicht von Dr. Ackermann und Dr. Holger<br />
Honig, Neurologiearzt des Klinikums Reinkenheide,<br />
sowie den Karatetrainern Uli<br />
Hillebrand und Manfred Schramm.<br />
Die Erfolge für die Patienten sind<br />
durchaus positiv zu beurteilen: Stehvermögen,<br />
Gleichgewichtssinn, Koordinationsfähigkeiten<br />
der Teilnehmer wurden deutlich<br />
verbessert. Zudem hilft die gute Stimmung<br />
gegen Depression.<br />
Foto: Schramm<br />
34<br />
Bloß nicht<br />
stolpern<br />
In der Lauf- und Wandersaison<br />
gut auf die Füße achten<br />
Von Frühling bis Herbst ist Hochsaison<br />
für Läufer, Walker und Wanderer. Doch<br />
fast jeder, den der Bewegungsdrang ins<br />
Freie treibt, kennt das: Eine Wurzel auf<br />
dem Waldweg, ein wegrutschender Stein<br />
auf dem Bergpfad, und schon knickt das<br />
Sprunggelenk schmerzhaft um. Dabei werden<br />
Bänder und Gelenkkapsel oft so stark<br />
gedehnt, dass es zu einer Verstauchung,<br />
einer sogenannten Distorsion, kommt, bei<br />
der Schäden und Risse im Ge<strong>web</strong>e entstehen.<br />
Stechende Schmerzen schießen dann<br />
durch den Knöchel, er schwillt an, wird<br />
„blau“ und man kann nicht mehr richtig<br />
auftreten.<br />
Damit das gar nicht erst passiert, heißt<br />
es: aufgepasst. Beim Laufen oder Wandern<br />
in schwierigem Gelände sollte der Blick<br />
auf den Boden gerichtet sein. Zum Genie-<br />
ßen einer Aussicht oder für den Blick aufs<br />
Smartphone immer anhalten. Wichtig ist<br />
auch das für die jeweilige Aktivität passende<br />
Schuhwerk, das dem Fuß guten Halt<br />
geben und eine rutschsichere Sohle aufweisen<br />
sollte. Aufwärm- und Dehnübungen<br />
vor dem Start sind ebenfalls nützlich<br />
– zu großer Ehrgeiz dagegen nicht, denn Erschöpfung<br />
schwächt die Konzentration und<br />
macht Fehltritte wahrscheinlicher.<br />
Ist man trotz aller Vorsicht umgeknickt,<br />
sollte möglichst sofort die PECH-Regel angewendet<br />
werden: Pause machen (P), das<br />
Sprunggelenk kühlen (E wie Eis), einen<br />
leichten Druckverband anlegen (C wie<br />
Compression) und den Fuß hochlegen (H).<br />
Gerade Wanderer, die sich weitab von Ortschaften<br />
bewegen, sollten dafür immer eine<br />
Notfallapotheke mit Bandagen im Rucksack<br />
haben. (DJD)<br />
Foto: djd/Traumeel/Getty
Bremer Geschichte<br />
GESUNDHEIT<br />
auf der Spur!<br />
132 Seiten<br />
6,90 €<br />
Die neue Magazin-Reihe<br />
des WESER-KURIER<br />
> WK|Geschichte erscheint ab sofort regelmäßig zu besonderen<br />
Bremer Ereignissen und Themen.<br />
> Den Auftakt bildet das Magazin zur 120-jährigen Geschichte<br />
von Werder Bremen.<br />
> Von der Idee einiger Oberschüler über den Europapokalsieg<br />
bis hin zum Lebensgefühl einer ganzen Region.<br />
Pressehaus Bremen und<br />
regionale Zeitungshäuser<br />
weser-kurier.de/shop<br />
04 21 / 36 71 66 16<br />
Zeitschriftenhandel<br />
Auch als In-App-Kauf in der E-Paper-App<br />
erhältlich. Versandkosten 1,95 € (ab 30 €<br />
Bestellwert versandkostenfrei). Angebot<br />
solange der Vorrat reicht.<br />
35
BILDUNG<br />
Auszug aus den<br />
Fortbildungen<br />
des LSB-<br />
Bildungswerks<br />
23.06.<strong>2019</strong> | Bremerhaven<br />
Sport trifft Pubertät –<br />
Was nun?<br />
Sport als Ausgleich zum Lernstress. Sport als Rückhalt – der Teenager<br />
fühlt sich aufgenommen und wohl. Der Trainer – mehr als nur<br />
Trainer, sondern auch Berater und Zuhörer?<br />
Wie schaffe ich es als Übungsleiter, Jugendliche zu motivieren, weiter<br />
zum Sport zu gehen und nicht nur auf der Couch zu chillen?<br />
Körperlicher Sport contra Konsolensport. Zusammenarbeit zwischen<br />
Eltern, Teenager und Trainer – eine neue Herausforderung?<br />
25.06.<strong>2019</strong> | Bremen<br />
ARAG Sportversicherung<br />
Kennen Sie den Umfang Ihrer Leistungen? Nein?<br />
Kein Problem. Wir bieten Ihnen in Kooperation mit der ARAG<br />
speziell zu diesem Thema eine Fortbildung an.<br />
Erfahren Sie mehr über die Bereiche der Sportversicherung:<br />
XX<br />
Unfall<br />
XX<br />
Haftpflicht<br />
XX<br />
Vertrauensschaden<br />
XX<br />
Rechtschutz<br />
Die Sicherheit Ihrer Trainer, Übungsleiter, Betreuer, Sportler und<br />
Vorstandsmitglieder, sowie die Absicherung Ihrer Sportanlagen<br />
und Sportgeräte stehen im Mittelpunkt dieser Fortbildung.<br />
Auch Ihre Fragen sind herzlich willkommen!<br />
27.07.<strong>2019</strong> – 28.07.<strong>2019</strong> | Bremen<br />
Einführung in das<br />
Herz-Qigong<br />
Das Herz-Qigong ist eine Methode des medizinischen Qigong. Es<br />
hat sowohl vorbeugende als auch therapeutische Wirkung gegen<br />
die für unsere Zeit typischen Zivilisationskrankheiten, z. B. des<br />
Herz-Kreislauf-Systems.<br />
Die Übungsfolge besteht aus acht sanften, leicht zu erlernenden<br />
Einheiten, in denen besonderer Wert gelegt wird auf das Zusammenwirken<br />
von Bewegung und Atmung, innerer und äußerer Haltung,<br />
Entspannung des Körpers und Beruhigung des Geistes.<br />
07.09.<strong>2019</strong> | Bremen<br />
Steuerliche und finanzielle<br />
Risiken im Verein<br />
Wiederholung der Grundlagen sowie Aufbau und Erweiterung:<br />
XX<br />
Kassenführung<br />
XX<br />
interne und externe Rechnungslegung<br />
XX<br />
Muster für Haushaltsplanungen<br />
XX<br />
steuerliche Risiken im Verein<br />
Foto: Fotolia<br />
INFORMATION UND BERATUNG<br />
Landessportbund Bremen – Abteilung Bildung und Sportentwicklung<br />
Telefon: 0421-7 92 87 17/36<br />
E-Mail: bildungswerk@lsb-bremen.de<br />
Eine Übersicht mit allen Fortbildungen des LSB-Bildungswerks gibt es online unter<br />
www.lsb-bremen.de/bildung.aspx?id=567747. Dort ist auch die Anmeldung möglich.<br />
36
Einradfahren mit Schläger und Ball<br />
Wir stellen vor: Die Co-Trainerinnen im Einradhockey Alina Glinski und Lena Brückner<br />
In dieser Rubrik präsentiert<br />
der Ausschuss Frauen und<br />
Gleichstellung des Landessportbundes<br />
Bremen Frauen,<br />
die in ihrem Sportverein<br />
ehrenamtlich aktiv sind und<br />
oftmals unbemerkt von der<br />
Öffentlichkeit wertvolle<br />
Arbeit leisten.<br />
<br />
FRAUENPOWER IM SPORT<br />
Im Straßenverkehr streng verboten – für<br />
Alina und Lena ist freihändig Fahrrad<br />
fahren Hobby, und das auf einem einzigen<br />
Rad, dazu noch mit Schläger und Ball: Die<br />
beiden spielen Einradhockey. Inzwischen<br />
haben sie schon einige Erfahrungen im Turnverein<br />
Lilienthal von 1862 sammeln können.<br />
Da ergibt es sich, dass man bei plötzlichem<br />
Ausfall des Trainers gebeten wird, die Anleitung<br />
der Jüngeren mit zu übernehmen.<br />
Als Alina Glinski und Lena Brückner<br />
gefragt wurden, ob sie regelmäßig als<br />
Co-Trainerin an der Ausbildung des jungen<br />
Nachwuchs mitwirken wollen, war für<br />
beide klar: Schule bzw. Ausbildung geht<br />
vor. Jede Woche Training betreuen, und das<br />
zusätzlich zum eigenen Sport, wird zu viel.<br />
Also teilen sich die beiden die Aufgabe im<br />
wöchentlichen Wechsel. Im Internet stehen<br />
sie als Team bei den drei Angeboten Einradfahren<br />
für Anfänger, für Fortgeschrittene<br />
sowie Einradhockey für Kinder und<br />
Jugendliche.<br />
Der Trainer hat eine entsprechende<br />
Ausbildung und Lizenz und trägt die<br />
Hauptverantwortung. Wenn er jemanden<br />
zur Co-Trainerin ernennt, dann ist er sicher,<br />
dass diejenige dieser Aufgabe auch<br />
gewachsen ist. So empfinden Lena und Alina<br />
Wertschätzung für ihre Arbeit. Lena will<br />
Erzieherin werden. Da passen Ehrenamt<br />
und Beruf perfekt zusammen. Sie bringt aus<br />
ihrer Ausbildung inklusive Berufspraktika<br />
und Auslandsaufenthalt vielfältige Kompetenzen<br />
mit. Umgekehrt kann sie aus der<br />
Arbeit mit den Kindern und Jugendlichen<br />
im Sport Erfahrungen für ihren Beruf mitnehmen.<br />
Lena ist sportbegeistert von klein<br />
auf, hat schon diverse Sportarten ausprobiert.<br />
Beim Einrad ist sie jetzt seit elf Jahren<br />
dabei. Es macht ihr Spaß anzuleiten, sie<br />
arbeitet gerne mit den Kindern und freut<br />
sich mit ihnen, wenn sie Erfolgserlebnisse<br />
haben.<br />
Alina hat sich erst mit dem Einradfahren<br />
als Sportlerin entdeckt. Das ist aber<br />
auch schon zehn Jahre her. Jetzt steht sie<br />
kurz vor dem Abitur und hat vor ihrem<br />
Auslandsjahr schon einmal als Co-Trainerin<br />
gearbeitet. Der Freitag als Trainingstag<br />
passt perfekt, die Schule endet ohne Nachmittagsunterricht<br />
früher. Alina hat selbst<br />
auf die gleiche Weise von jungen Trainerinnen<br />
Einradfahren gelernt und möchte diese<br />
Erfahrung weitergeben. Sie kann Tipps geben<br />
und ist nah dran an den Kindern.<br />
Zwei Ansprechpersonen<br />
bringen Abwechslung<br />
Lena und Alina sind sich einig im Konzept,<br />
ermuntern und motivieren, nehmen die<br />
Vorschläge und Ideen der Kinder auf. Sie<br />
erwarten von ihnen aber auch ein gewisses<br />
Wollen und Bemühen. Sie geben Hilfestellung<br />
bei den ersten Versuchen freihändig zu<br />
fahren. Im wöchentlichen Training werden<br />
zum Aufwärmen ein paar Runden gefahren.<br />
Dann gibt es Techniktraining, Pässe<br />
spielen, Tore schießen – locker anfangen<br />
und am Ende immer ein Spiel. Dass dabei<br />
jemand vom Einrad fällt, kommt schon mal<br />
vor. Glücklicherweise hat es bisher höchstens<br />
blaue Flecke gegeben, und die eher von<br />
den Hockeybällen als von Stürzen. Dann ist<br />
Beruhigen, Trösten, Kühlen angesagt. Dass<br />
nicht mehr passiert, darum sorgen sich die<br />
beiden und ihr Trainer natürlich sehr.<br />
Die Kinder finden die verschiedenen<br />
Ansprechpersonen gut und genießen die<br />
Abwechslung. Im Verein ist das Engagement<br />
von Lena und Alina sehr willkommen.<br />
Sie kümmern sich selbstständig um das<br />
Training und um Belange ihrer Abteilung<br />
wie z. B. die Organisation der Weihnachtsfeier.<br />
So tragen sie zur Außenwirkung des<br />
Vereins bei und gestalten einen Teil des<br />
Vereinslebens mit.<br />
Der zeitliche Aspekt spielt für sie eine<br />
entscheidende Rolle, daher finden sie Teilen<br />
super. Die Arbeit als Co-Trainerin ist<br />
eine gute Möglichkeit sich ausprobieren<br />
und zu gucken, ob das etwas für einen ist.<br />
Wenn man selbst Spaß am Sport hat, dann<br />
färbt das auch auf die Kinder ab. Man lernt<br />
selbstbewusstes Auftreten, sich etwas trauen<br />
und auch den Kindern Grenzen setzen.<br />
(INGE VOIGT-KÖHLER)<br />
Sie kennen auch eine Frau, die für ihren Sportverein<br />
aktiv ist? Dann schicken sie uns gerne<br />
eine Mail an bildungswerk@lsb-bremen.de.<br />
Foto: Privat<br />
37
Foto: LKV<br />
38<br />
AUS DEN VEREINEN<br />
Zuwachs für Bremer Flotte<br />
Neues Einsatzboot für die DLRG: Starke Maschine begünstigt schnellen Einsatz<br />
Ende April wurde dem Landesverband<br />
Bremen der DLRG durch den Innensenator<br />
Ulrich Mäurer das ehemalige<br />
Polizeiboot Bremen 15 übergeben. Die Bremen<br />
15 ist vielen Wassersportlern bestens<br />
bekannt, da sie in ihrer Zeit als Polizeiboot<br />
hauptsächlich für die Überwachung der<br />
Sportschifffahrt eingesetzt wurde. Mit einer<br />
Restrukturierung der Wasserschutzpolizei<br />
des Landes fiel diese Aufgabe weg und für<br />
die Bremen 15 gab es als Polizeiboot keine<br />
Verwendung mehr.<br />
„Das Boot wird schon diese Saison im<br />
Bremer Wasserrettungsdienst eingesetzt“,<br />
berichtet DLRG-Landesverbandspräsident<br />
Martin Reincke. Nach einer Überholung<br />
durch ehrenamtliche DLRG-Techniker ist<br />
das 300 PS starke Boot optimal für diese Aufgabe<br />
gerüstet. „Die Bremen 15 ist das größte<br />
Rettungsboot der Bremer Flotte und wird<br />
neben dem regulären Streifendienst auch<br />
Großveranstaltungen auf und an der Weser<br />
sichern.“ so Reincke. Die starke Maschine<br />
Ein buntes Kanu-Event für Paddel-Interessierte<br />
und aktive Paddler hat der Landes-Kanu-Verband<br />
(LKV) Bremen Ende<br />
Mai am Werdersee organisiert. Viele Bremerinnen<br />
und Bremer nutzten die Gelegenheit,<br />
sich über den vielseitigen Wassersport<br />
Paddeln zu informieren. Beim<br />
Informationsstand des LKV, in dem 33<br />
Bremer und Bremerhavener Vereine mit 14<br />
Kanu-Disziplinen organisiert sind, holten<br />
sich Hunderte Interessierter Informationen<br />
über das Paddeln allgemein und über<br />
die verschiedenen Sparten des Kanusports<br />
wie Drachenboot, Auslegerkanu, Kanupolo,<br />
Kanurennsport, Stand up Paddling (SUP),<br />
Surfski oder Kanuslalom.<br />
des neuen Motorrettungsbootes sorgt für<br />
eine schnelle Anfahrt der Einsatzstelle und<br />
eignet sich zum Sichern und Schleppen von<br />
manövrierunfähigen Wasserfahrzeugen. Im<br />
Katastrophenschutz, bspw. bei Hochwasserlagen,<br />
ist die Bremen 15 ebenfalls ein ideales<br />
Einsatzmittel auf der Weser.<br />
Eine enge Zusammenarbeit zwischen<br />
DLRG, Feuerwehr und Polizei ist in der<br />
Feuerprobe auf dem Wasser<br />
Erstes Bremer Kanu-Testival verzeichnet hunderte Besucher<br />
Neben der Theorie interessierte vor allem<br />
auch die Praxis. Über 200 Mutige testeten<br />
verschiedenste Bootstypen. Bremer<br />
Vereine des LKV sowie Hersteller von Kanus<br />
hatten dafür gesorgt, dass Bootsmaterial<br />
zum Probepaddeln zur Verfügung stand.<br />
Ein Höhepunkt war ein Drachenbootrennen,<br />
bei dem die Bootstester, lautstark<br />
angefeuert, ihr Bestes gaben. „Dieses erste<br />
Bremer Kanu-Testival wird nicht das letzte<br />
bleiben.“, so Norbert Köhler, der Präsident<br />
des Landes-Kanu-Verbandes Bremen. „Wir<br />
sind sehr zufrieden mit dem Spektrum der<br />
Aussteller und freuen uns, dass sich so viele<br />
Bremer Kanu-Vereine beim Kanu-Testival<br />
engagiert haben.“<br />
Wasser-Rettung nicht mehr wegzudenken.<br />
Die DLRG ist in der Stadtgemeinde Bremen<br />
ganztägig mit zwei Tauchgruppen inklusive<br />
Rettungsbooten in den Rettungsdienst<br />
eingebunden, die acht Bremer Badeseen<br />
werden durch Ehrenamtliche der DLRG gesichert<br />
und ein DLRG-Rettungsboot kann<br />
im Ernstfall auch durch Beamte der Berufsfeuerwehr<br />
besetzt werden.<br />
Neuer Hallenboden<br />
SG Arbergen-Mahndorf<br />
Nach fast 40 Jahren hat er ausgedient: Der<br />
alte und massenhaft geflickte Boden in der<br />
Halle Heisiusstraße wurde ausgetauscht.<br />
War das Projekt ursprünglich mit über<br />
100.000 Euro veranschlagt, konnte durch<br />
die erfolgreiche Akquisition von Fördergeldern<br />
der Eigenanteil des Vereins auf unter<br />
20.000 Euro gesenkt werden. Dieser Betrag<br />
kann durch die Instandsetzungsumlage für<br />
das Jahr <strong>2019</strong> gedeckt werden und belastet<br />
nicht den laufenden Sportbetrieb. „Ein herzliches<br />
‚Dankeschön‘ gilt Sportdeputation<br />
der Bremischen Bürgerschaft, dem Landessportbund,<br />
dem Sportamt sowie dem Beirat<br />
Hemelingen“, sagt der Vereinsvorstandsvorsitzende<br />
Mike Bleyer. Verlegt wurde ein<br />
hochmoderner Schwingboden der Firma<br />
„Gerflor“. Mit diesem Spitzen-Produkt hoffen<br />
die Vereinsmitglieder auf die nächsten<br />
40 Jahre Ruhe vor einer erneuten Sanierung.<br />
Foto: SG Arbergen Mahndorf Foto: DLRG
Foto: werder.de<br />
Mit Geschmeidigkeit und Eleganz<br />
Balletttraining für Kinder bei Bremen 1860<br />
Noch klappt es nicht ganz so gut. Die Beine gehorchen<br />
noch nicht wirklich, die Füße drehen sich<br />
immer wieder dorthin, wo sie nicht hin sollen. Aller<br />
Anfang ist schwer, erst recht wenn diejenigen,<br />
denen die Beine und Füße gehören, erst vier Jahre<br />
alt sind. Doch mit Ballett fängt man am besten früh<br />
an. Bei Bremen 1860 geht das ab drei Jahre. Die beiden<br />
Trainerinnen Sophia Ernst und Alina Robbers<br />
haben selbst mit fünf Jahren mit dem Balletttanzen<br />
begonnen. Immer montags führen sie nun die<br />
nächste Generation in ihre Passion ein..<br />
Alina Robbers (17) und Sophia Ernst (16) entdeckten<br />
im Kindergarten ihre Leidenschaft für das<br />
Tanzen und meldeten sich gemeinsam bei einem<br />
Verein an, wo sie sieben Jahre lang neben klassischem<br />
Ballett auch kreativ getanzt haben. Mit zwölf<br />
Jahren wechselten sie zu Jazz Modern und tanzten<br />
das lange Zeit beim Grün-Gold-Club. Als ihre Trainerin Eileen Larm Ende 2017 zu Bremen<br />
1860 wechselte, folgten sie ihr. Als eine Nachfolgerin für die scheidende Balletttrainerin<br />
des Vereins gesucht wurde, wurden Alina Robbers und Sophia Ernst angesprochen. Lange<br />
überlegen mussten sie nicht. „Meine Trainerin war ein großes Vorbild für mich“, sagt Sophia<br />
Ernst. Jetzt wolle sie etwas zurückgeben und ihrerseits zum Vorbild werden.<br />
Jeweils montags: Fünf- bis Siebenjährige trainieren von 16.15 bis 17.15 Uhr und Drei- und Vierjährige<br />
von 17.15 bis 18 Uhr in den Hallen im Baumschulenweg 8-10. Infos unter Telefon 21 1860<br />
oder E-Mail info@bremen1860.de.<br />
2. Frauen ist Regionalligameister<br />
SV Werder Bremen bezwingt VfL Jesteburg<br />
Die 2. Frauen des SV Werder Bremen sichert<br />
sich die Meisterschaft in der Frauen-Regionalliga<br />
Nord. Am letzten Spieltag<br />
reichte ein 1:1 beim Vf L Jesteburg, um den<br />
Titel zu gewinnen. Den Ausgleichstreffer<br />
für das Team von Trainer Sven Gudegast erzielte<br />
Julia Suderburg für den SVW.<br />
„Wir freuen uns sehr für die Mannschaft<br />
und das Trainer- und Funktionsteam, gerade<br />
weil alle in dieser Serie ihre Rolle im<br />
Schattendasein des ersten Teams mit einer<br />
<br />
Foto: 1860<br />
hohen Kompromissbereitschaft und Professionalität<br />
umgesetzt haben“, sagt Birte<br />
Brüggemann, Abteilungsleiterin Frauenund<br />
Mädchenfußball.<br />
Die 2. Frauen holte in der Spielzeit<br />
2018/<strong>2019</strong> 44 Zähler in der Frauen-Regionalliga<br />
Nord. Neben 13 Siegen holte das<br />
Team von Trainer Sven Gudegast fünf Unentschieden<br />
und musste nur vier Mal als<br />
Verlierer vom Platz gehen. 44 Treffer stehen<br />
32 Gegentore gegenüber.<br />
AUS DEN VEREINEN<br />
In Kürze<br />
Mecklenburger Seenrunde<br />
300 Kilometer liegen hinter den<br />
Rennradlerinnen und Rennradlern<br />
von Bremen 1860, dem „Team therafit“.<br />
Bei der „Mecklenburger Seenrunde“<br />
gingen 25 Bremerinnen und<br />
Bremer von insgesamt 4000 Sportlerinnen<br />
und Sportlern an den Start.<br />
„So ein Rennen muss man nicht als<br />
Rennen fahren“, sagte 1860er Bernd<br />
Rennies anschließend. Stolz auf seine<br />
neun Stunden und 20 Minuten Fahrzeit<br />
ist er trotzdem. Zweitschnellster<br />
aus dem „Team therafit“ mit neun<br />
Stunden und 37 Minuten war Charly<br />
Ostermann.<br />
Foto: 1860<br />
1860 feiert Sommerfest<br />
Diesen Sommer will Bremen 1860<br />
feiern – und zwar mit allen! Interessierte<br />
sollten sich den 30. <strong>Juni</strong> dick im<br />
Kalender markieren. Dann laden der<br />
Sportverein und die Grundschule am<br />
Baumschulenweg von 11 bis 16 Uhr<br />
zu den „Summer Action“ powered by<br />
AOK Bremen/Bremerhaven und der<br />
ÖVB Vertretung Joachim Lodders ein;<br />
mit Hüpfburg, Wettbewerben, Food<br />
Court und vielem mehr.<br />
Scheibennageln<br />
Trotz Regens trafen sich am Himmelfahrtstag<br />
rund 150 Mitglieder der<br />
Borgfelder Schützengilde und befreundeter<br />
Vereine in Lilienthal, um<br />
bei Marschmusik zum nahegelegenen<br />
Haus des Schützenkönigs Klaus-Gerd<br />
Zuther zu marschieren. An dessen<br />
Hauswand wurde eine Scheibe angebracht,<br />
die an seine einjährige Regentschaft<br />
erinnern soll. Der 63-jährige<br />
LKW-Fahrer ist bereits zum<br />
zweiten Mal Schützenkönig. Vor 25<br />
Jahren hatte er bereits Königswürden<br />
erlangt. Zuther ist seit 50 Jahren Mitglied<br />
in der Borgfelder Schützengilde.<br />
39
AUS DEN VEREINEN<br />
Caragiuli löst Jeschke ab<br />
Eiche Horn wählt neuen Vorsitzenden<br />
Angelo Caragiuli heißt der neue Vorsitzende<br />
des TV Eiche Horn. Die<br />
über 80 Delegierten des auf 3650<br />
Mitglieder gewachsenen Großvereins wählten<br />
ihn einstimmig als Nachfolger von Björn<br />
Jeschke, der mit viel Beifall und herzlichem<br />
Dank verabschiedet wurde. „Ich bin beruflich<br />
zunehmend auch außerhalb Bremens<br />
tätig und kann daher nicht mehr so häufig<br />
vor Ort sein“, erläutert Jeschke seinen Rückzug<br />
vom Vereinsvorsitz, den er sechs Jahre<br />
lang innehatte. Dennoch sicherte er zu,<br />
den Vorstand bei zentralen Aufgaben weiterhin<br />
zu unterstützen. Diese Zusage war<br />
für Angelo Caragiuli (55), der bereits seit<br />
sechs Jahren Vorstandsmitglied ist, wichtig:<br />
Er möchte die ehrenamtliche Vorstandsarbeit<br />
auf eine breitere Basis stellen, um die<br />
wachsenden Anforderungen bewältigen zu<br />
können. Caragiuli ist beruflich als Personalleiter<br />
und Personalentwickler tätig. Für ihn<br />
sind vernetztes Arbeiten und eine Modernisierung<br />
der Infrastruktur wichtige Elemente,<br />
um den Verein auf einem erfolgreichen<br />
Kurs zu halten.<br />
Neben den Wiederwahlen der übrigen<br />
Vorstandsmitglieder gibt es aber auch ein<br />
neues Gesicht: Joaquim Soares (36) wurde<br />
neu in den Vorstand gewählt. Er bringt<br />
neben seiner beruflichen Expertise als Betriebswirt<br />
mehrjährige ehrenamtliche Erfahrung<br />
als Vizepräsident Finanzen des<br />
Landessportbundes mit. Von diesem Amt<br />
hatte er sich im Herbst zurückgezogen.<br />
Zudem stand der Jahresrückblick mit<br />
überwiegend erfreulichen Ergebnissen auf<br />
dem Programm. Gleich in mehreren Abteilungen<br />
wurden aber auch Kapazitätsengpässe<br />
bezüglich der Sportstätten deutlich.<br />
Der Verein möchte hier durch den Bau<br />
einer weiteren (kleinen) Sporthalle Abhilfe<br />
schaffen. Eine Entscheidung hängt aber<br />
noch von vielen Prüfungen ab und kann<br />
frühestens 2020 erfolgen.<br />
Angelo Caragiuli (links) dankt Björn Jeschke.<br />
<br />
Foto: Eiche Horn<br />
Deutliche Sorge klang auf der Versammlung<br />
wegen der Zukunft der Unisportstätten<br />
an, denen kürzlich ein erheblicher<br />
Sanierungsstau attestiert wurde.<br />
Der TV Eiche Horn ist insbesondere auf<br />
die „Alte Unihalle“ an der Grazer Straße für<br />
seinen Trainingsbetrieb angewiesen. Aber<br />
auch die Tribünenhalle auf dem Campus<br />
ist für den Sport von großer Bedeutung. Es<br />
wartet also weiter viel Arbeit auf den Vorstand,<br />
die er nun in veränderter Aufstellung<br />
und mit Rückenwind von den Delegierten<br />
angehen wird.<br />
Schwarze Gürtel für den TuS Huchting<br />
Mihriban Özoguz und Hamza Özoguz bestehen im Doppelpack<br />
Neuer Vorstand<br />
1. Bremer Squash Club<br />
40<br />
V. l. n. r.: Wolfgang Kutsche, Hamza Özoguz,<br />
Mihriban Özoguz und Oliver Marahrens.<br />
Karate ist im TuS Huchting sehr präsent.<br />
In den letzten Jahren konnte die Abteilung<br />
ausgebaut und vergrößert werden.<br />
Seit einem Jahr verstärkt Hamza Özoguz<br />
als 4. LSB-ausgebildeter Übungsleiter das<br />
Trainerteam, so dass der Verein seinen<br />
Mitgliedern noch mehr Trainingsmöglichkeiten<br />
bieten kann. Nun hat die Karateabteilung<br />
sogar ein eigenes Dojo in<br />
den Räumlichkeiten des Vereins- und Bewegungszentrums<br />
an der Obervielander<br />
Straße und fühlt sich dort mit derzeit rund<br />
130 Mitgliedern äußerst wohl.<br />
Die Aktiven der Karateabteilung des<br />
TuS Huchting können sich mittlerweile<br />
nicht nur auf der Breitensportebene,<br />
sondern auch auf der Leistungssportebene<br />
sehen lassen. So haben im vergangenen<br />
Jahr einige Mitglieder erfolgreich an<br />
internationalen Turnieren teilgenommen.<br />
Nun hat der TuS Huchting seine Qualität<br />
noch mal steigern können, denn fast alle<br />
Trainer sind nicht nur LSB-ausgebildete<br />
Übungsleiter, sondern haben auch mindestens<br />
den 1. Dan, also die Qualifizierung<br />
für den Schwarzgürtel. Im Mai konnten<br />
Mihriban Özoguz und Hamza Özoguz ihre<br />
Danprüfung im Doppelpack bei den Prüfern<br />
Oliver Marahrens (6. Dan) und Wolfgang<br />
Kutsche (6. Dan) bestehen und dürfen<br />
nun auch den Schwarzen Gürtel tragen.<br />
Mihriban Özoguz leitet nicht nur das<br />
Kindertraining beim TuS Huchting, sie ist<br />
auch eine von neun Sportlotsen*innen<br />
in ganz Bremen/Bremerhaven. Sie hat als<br />
Sportlotsin unter anderem die Aufgabe,<br />
die Sportaktivitäten des TuS insbesondere<br />
den Geflüchteten und Migrierten näherzubringen,<br />
sie zu den Angeboten zu beraten<br />
und Hilfestellungen anzubieten. Der TuS<br />
Huchting ist bunt und stolz auf seine vielfältigen<br />
Sportangebote für Jedermensch.<br />
Im Rahmen des Stadtteilfests am 29. <strong>Juni</strong> am<br />
Sodenmattsee zeigt der TuS Huchting eine<br />
Kata-Vorführung der Karateabteilung.<br />
Foto: TuS Huchting<br />
Foto: BSC<br />
Der 1. Bremer Squash Club (BSC) hat einen<br />
neuen Vorstand. Neben dem 1. Vorsitzenden<br />
Wilhelm Eickworth zählen Sven Schubert (2.<br />
Vorsitzender) und Jens Lamaack (Kassenwart)<br />
zum dreiköpfigen Gremium. Dem erweiterten<br />
Vorstand gehört unter anderem<br />
BSC-Sportwart Hendrik Sudholt an. Der<br />
BSC-Vorsitzende Wilhelm Eickworth gilt in<br />
Bremen als „Mr. Squash“ und hat die Sportart<br />
fest in der hiesigen Sportlandschaft und<br />
darüber hinaus verankert. Im BSC ist Eickworth<br />
seit 1978 in der Jugendarbeit und im<br />
Vorstand aktiv. Den Squash Rackets Verband<br />
Bremen (SRVB) hat er mitgegründet, wirkte<br />
als Landes-Jugendtrainer und steht seit 1988<br />
als 1. Vorsitzender an dessen Spitze.
Foto: BGC<br />
Minigolf satt!<br />
<br />
Mitmachen beim Familientag des BGC Bremen<br />
Am 29. <strong>Juni</strong> veranstaltet der BGC Bremen<br />
auf seiner Miniaturgolfanlage in der August-Bebel-Allee<br />
5c einen Breitensporttag<br />
unter dem Stichwort „Family Event“! An<br />
diesem Tag heißt es, so viele Runden spielen<br />
wie man möchte und das zum Preis von 5<br />
Euro für Erwachsene und 3 Euro für Kinder.<br />
Einzige Bedingung: Es müssen Familien<br />
eine Spielpaarung bilden. Egal, ob Oma<br />
mit den Enkelkindern oder Mama und Papa<br />
mit Sohn und/oder Tochter, der Onkel mit<br />
Nichten oder Neffen.<br />
AUS DEN VEREINEN<br />
„Profis“ des BGC Bremen geben gerne<br />
Tipps und darüber hinaus gibt es ein paar<br />
weitere Spielerleichterungen. Näheres soll<br />
hier aber noch nicht verraten werden. Die<br />
jeweils beste Familienrunde kommt in die<br />
Endwertung. Die Sieger und Platzierten dürfen<br />
sich bei der Siegerehrung um ca. 16:30<br />
Uhr auf einen Pokal und Medaillen freuen.<br />
Anmeldung per Mail an breitensport@mvbn.de<br />
oder telefonisch unter der Nummer:<br />
0173/821 03 19. Anmeldeschluss ist der 15. <strong>Juni</strong>.<br />
Fit mit dem Rad<br />
Aktion der SG Findorff und dem BUND:<br />
Punkte sammeln und gewinnen<br />
Der Name ist Programm. Im Rahmen der Klimazone Findorff hat die SG Findorff zusammen<br />
mit dem BUND Bremen eine Aktion aufgelegt, um das „Mit dem Fahrrad zum Sport<br />
fahren“ zu fördern. Denn es gibt gleich mehrere Pluspunkte dabei:<br />
XX<br />
Schon kurze Strecken mit dem Fahrrad zu fahren ist gesund, reduziert Stress und macht<br />
zufriedener.<br />
XX<br />
Fahrradfahren ist Teil des Aufwärmprogramms und macht Spaß.<br />
XX<br />
Wege sind schneller – kein Stau und keine Parkplatzsuche.<br />
XX<br />
Es gibt ein gutes Gefühl von Freiheit.<br />
XX<br />
Die Umgebung lässt sich viel besser wahrnehmen.<br />
XX<br />
Und: es ist es auch gut fürs Klima.<br />
Jetzt als SG Findorff-Mitglied mitmachen: Aktionskarte aus der Geschäftsstelle abholen<br />
(Hemmstr. 357 bis 359, Montag und Donnerstag 16 – 19 Uhr, Dienstag und Freitag 10 – 12<br />
Uhr), fleißig mit dem Fahrrad fahren und Aktionskarte ausfüllen. Das Beste: Zur Belohnung<br />
winkt ein Fahrrad, das unter den Teilnehmern verlost wird. Das Fahrrad wurde von<br />
Conrad-Fahrräder in Findorff gespendet. Dafür schon jetzt ein herzliches Dankeschön.<br />
Setzen sich ein für die Aktion: Celina Niestedt (Korbball)<br />
und Folkert Scherf (Prellball). <br />
Foto: SG Findorff<br />
Später Erfolg<br />
Neuer DAN-Träger bei Villa Vital<br />
Nach monatelanger Vorbereitung hat Matthias Kraaz den 1. DAN<br />
im „Allstyle Do Karate“ erreicht. Matthias Kraaz hat bereits in seiner<br />
Jugend mit dem Karatesport begonnen, dann aber komplett<br />
mit dem Sport aufgehört. Erst kam das Studium, dann die Familie<br />
– doch schließlich fand er seine Leidenschaft für den Kampfsport<br />
wieder.<br />
Stefan Buben, Trainer bei Villa Vital, konnte ihn wieder neu<br />
motivieren. Nun feiert Kraaz im Alter von 43 Jahren seinen späten<br />
sportlichen Erfolg. „Wir sind alle sehr stolz auf Matthias“, so Buben<br />
„denn es ist schon ein Unterschied ob man 20 Jahre oder 40 Jahre<br />
alt ist. Man muss ganz andere Verpflichtungen unter einen Hut bekommen<br />
und trotzdem stets fokussiert bleiben.“<br />
Foto: Villa Vital<br />
41
AUS DEN VEREINEN<br />
Rückblick<br />
25 Jahre Alptraum Buntentor<br />
Ein Testsonntag im Jahr 1994 auf der LBSV<br />
Anlage reichte aus, um den Sonntag zu einer<br />
regelmäßigen Einrichtung werden zu lassen.<br />
1997 spielte Alptraum Buntentor noch in<br />
einer „Wilden Liga“, um sich dann 2000 der<br />
LBSV Liga anzuschließen. Wichtig war und ist<br />
immer der Sonntag gewesen, der unter dem<br />
Motto „Mehr als nur Fußball und etwas weniger<br />
als ganz dicke Freunde“ stand. Heute steht<br />
zum Großteil schon die zweite Generation<br />
auf dem Platz. In den vergangenen 25 Jahren<br />
spielten mehr als 70 Alpträumer und erfreuten<br />
sich an der sonntäglichen Kickerrunde.<br />
Knapp am Finale vorbei<br />
Deutsche Meisterschaften im Doppelminitrampolin<br />
Foto:SVGO<br />
Foto: Alptraum Buntentor<br />
Von Oslebshausen aus starteten neun Ative<br />
des Sportvereins Grambke Oslebshausen<br />
(SVGO) Richtung Süddeutschland, wo die<br />
Deutschen Meisterschaften im Doppelminitrampolin<br />
am Bodensee stattfanden.<br />
Nach acht Stunden Fahrt turnten sich Joy<br />
Wilken, Maja Laubach und Alexandra Rudi<br />
auf den Wertkampfgeräten ein. Alle Qualifikanten<br />
des Sportverein Grambke Oslebshausen<br />
durften sich in der ersten Startklasse<br />
beweisen und zeigten ihre schwierigsten<br />
Sprünge auf dem Doppelminitrampolin. Joy<br />
und Alexandra landeten auf Grund leichter<br />
Unsicherheiten bei der Landung im guten<br />
Mittelfeld. Maja landete einen Durchgang<br />
nicht im vorgegebenen Bereich und verpasste<br />
nur knapp den Finaleinzug. „Wir<br />
sind für die erste Teilnahme an den Deutschen<br />
Meisterschaften mit den geturnten<br />
Leistungen sehr zufrieden“, kommentierte<br />
Sabrina Iwaniuk, eine der Trainerinnen, am<br />
Ende den Wettkampf.<br />
Erfreuliche Bilanz für Taekwondo Verein<br />
Po Eun e.V. holt Medaillen bei diversen Wettbewerben<br />
Sportliche Ferien<br />
Programm TSV Osterholz-Tenever<br />
42<br />
Der Bremer Taekwondo<br />
Verein Po Eun e. V. im Viertel<br />
kann sich bereits nach<br />
dem ersten Halbjahr <strong>2019</strong><br />
über Erfolge freuen. Den<br />
Auftakt hierzu machten<br />
die ITF Open im Februar<br />
in Monheim. 11 Kinder und<br />
Jugendliche aus Bremen<br />
nahmen den weiten Weg<br />
auf sich und kehrten mit<br />
einer Gold-, vier Silberund<br />
vier Bronzemedaillen<br />
zurück. Im April ging es<br />
stark weiter mit der Norddeutschen<br />
Meisterschaft<br />
der World Association of<br />
Kickboxing Organisation,<br />
kurz WAKO, in Hamburg.<br />
Da WAKOs Kampfstil (Leichtkontakt und<br />
Point-Fighting) dem des ITF Taekwondos<br />
ähnelt, ist der Po Eun e. V. seit 2018 auch<br />
hier Mitglied. Bei der Norddeutschen<br />
Meisterschaft traten drei Teilnehmer in<br />
den Disziplinen Leichtkontakt, Pointfighting,<br />
Kick- und Lightboxing an und<br />
holten dreimal Gold, zweimal Silber und<br />
Foto: Po Eun<br />
einmal Bronze. Alle drei Teilnehmer haben<br />
sich zusätzlich für die Deutsche Meisterschaft<br />
qualifiziert. Kickboxstark ging<br />
es dann Anfang Mai in Hamburg weiter,<br />
bei den Heroes of Hamburg, dem größten<br />
Kickboxturnier Deutschlands. Hier trat<br />
nur ein Teilnehmer aus Bremen an und<br />
holte zweimal Gold und einmal Bronze.<br />
Für Kinder zwischen 6 und 12 Jahren bietet<br />
der TSV Osterholz-Tenever e. V. ein sportliches<br />
und aktives Ferienprogramm an. Dies<br />
bedeutet für die Kinder attraktive Ferien<br />
mit Sport und Spiel. Auch die Eltern profitieren,<br />
denn sie können beruhigt sein, dass<br />
ihre Kinder zuverlässig und kompetent betreut<br />
werden. Auch behinderte Kinder mit<br />
eigenem Betreuer können am Ferienprogramm<br />
teilnehmen. Das Sommerferienprogramm<br />
findet an zwei Terminen für jeweils<br />
eine Woche statt:<br />
XX<br />
XX<br />
15. bis 19. Juli<br />
22. bis 26. Juli<br />
Betreut werden die Kinder jeweils Montag<br />
bis Freitag von 9 bis 15 Uhr. Frühbetreuung<br />
ist ab 8 Uhr möglich. Die Kosten betragen<br />
50 Euro für eine Woche inklusive Mittagessen.<br />
Die Frühbetreuung kostet 10 Euro<br />
extra. Die Teilnahme an dem Sommerferienprogramm<br />
ist auf 20 Teilnehmer pro Woche<br />
begrenzt.<br />
Weitere Infos unter www.otbremen.de
Bronze für Edgard Merkine<br />
Bremer Athleten bei der Deutschen Meisterschaft<br />
Edgard Merkine (Nippon Bremerhaven)<br />
ist bei den Deutschen Meisterschaften der<br />
Leistungsklasse im Karate nur knapp am Titel<br />
vorbeigerutscht: Der Kaderathlet errang<br />
auf der Spitzenveranstaltung des Deutschen<br />
Karate Verbandes e. V. die Bronzemedaille.<br />
Die Chancen für Merkine standen sogar<br />
besser als die letztendliche Platzierung<br />
vermuten lässt: In allen Kämpfen der Klasse<br />
bis 60 Kilogramm hatte er nicht einen<br />
Gegenpunkt kassiert. Allerdings sprachen<br />
die Kampfrichter bereits im ersten Kampf<br />
mehrere Verwarnungen aus, die ihm letztlich<br />
einen Finaleinzug verwehrten. Über<br />
die Trostrunde holte sich Merkine dann mit<br />
einem deutlichen 3:0-Sieg die Bronzemedaille.<br />
Etwas weniger Glück hatte das neu<br />
gebildete Kumite Team Herren von Nippon<br />
Bremerhaven. Dessen Mitglieder, Andreas<br />
Mörsch, Anil Gök, Kaan Kabatas, Edgard<br />
Merkine und Martin Pflaum unterlagen im<br />
kleinen Finale den Bayern und erreichte mit<br />
0:3 den fünften Platz.<br />
Martin Pflaum (Nippon Bremerhaven)<br />
errang in der Klasse bis 84 Kilogramm<br />
einen ebenfalls beachtlichen siebten Platz.<br />
Insgesamt ist der Bremer Karate Verband<br />
im Medaillenspiegel auf Rang 13 gelandet.<br />
<br />
AUS DEN VEREINEN<br />
Foto: BKV<br />
Das Hobby zum Beruf machen<br />
Impuls e. V. bietet Ausbildungen im Sportbereich an<br />
Kennerlerntag beim Gymnastics Club<br />
Gründerinnen stellen Besuchern ihr Programm vor<br />
Foto: Impuls e.V.<br />
Impuls e. V., der Verein für Bewegung, Tanz<br />
und Gesundheitsförderung bietet Ausbildungen<br />
an, in denen man sein Hobby zum<br />
Beruf machen kann. In der Berufsfachschule<br />
lernen Bewegungspädagoginnen<br />
und Bewegungspädagogen ihr Handwerk.<br />
In der Fachschule des Vereins werden Bewegungstherapeutinnen<br />
und -therapeuten<br />
ausgebildet. Unterrichtsschwerpunkte sind<br />
Prävention, Rehabilitation, Bewegungstherapie<br />
und Bewegung mit Musik. Die theoretischen<br />
Grundlagen beinhalten Medizin,<br />
Psychologie, Pädagogik und stehen mit den<br />
praktischen Fächern Gymnastik, Körperarbeit,<br />
Gesundheitssport und Tanz in enger<br />
Verknüpfung. Die Fachschule kann auch zur<br />
Umschulung genutzt werden und ist nach<br />
AZAV zertifiziert und damit berechtigt, Bildungsgutscheine<br />
anzunehmen. Der nächste<br />
Ausbildungsgang startet im Herbst.<br />
Weitere Informationen zu den Ausbildungsmöglichkeiten<br />
unter www.impuls-bremen.de<br />
sowie telefonisch unter 0421/441999.<br />
Sie haben ihren Traum Realität werden lassen:<br />
Mit Gymnastics haben Ulla Becker und<br />
Tanja Ahrens ihren eigenen Verein gegründet<br />
und widmen sich nun voll und ganz ihrer<br />
Leidenschaft für den Turnsport. Das Know<br />
how und die Qualifikationen haben sie sich<br />
über Jahrzehnte angeeignet, um dann zum<br />
Jahresbeginn ihr innovatives Programm in<br />
Bremen anzubieten. Seit Januar bieten sie<br />
bieten die Sportarten Gerätturnen weiblich,<br />
Akrobatik, Show und Fitness/Gesundheitssport<br />
an. Auch die ganz Kleinen wird<br />
sich im Baby Gym immer dienstags gekümmert.<br />
Wer ein Teil der Gymnastics-Familie<br />
werden möchte oder einmal in das Angebot<br />
hineinschnuppern möchte, hat dazu am<br />
Donnerstag, 20. <strong>Juni</strong>, ab 18 Uhr Gelegenheit.<br />
Dann steht die Halle des Schulzentrum<br />
Walle, für Besucher offen. Der befindet<br />
sich Eingang über den Schulhof.<br />
Für weitere Informationen stehen die Mitarbeiter<br />
des Gymnastics Club e.V. unter Telefon<br />
277 47 36 oder Gymnasticsclub@gmx.de zur<br />
Verfügung. Infos stehen zudem auf der Facebookseite<br />
www.facebook.com/GYMNASTIC-<br />
SCLUBBREMEN/ bereit.<br />
Foto: Gymnastics Club<br />
43
AUS DEN VEREINEN<br />
Überraschender Rekord<br />
Bremer Segelflieger fliegen erstmals 1000 Kilometer vom eigenen Flugplatz aus<br />
Rolf Struckmeyer (links) und Björn-Christian Michaelis nach ihrem zehnstündigem Flug in Tarmstedt.<br />
Zum ersten Mal ist ein Flug von tausend<br />
Kilometern im reinen Segelflug<br />
von einem Flugplatz des Deutschen<br />
Aero Club Landesverbandes Bremen aus<br />
gelungen. Da es innerhalb der Grenzen des<br />
Bundeslandes Bremen keine Segelflugplätze<br />
gibt, fliegen alle Bremer Segelflugvereine<br />
von niedersächsischen Flugplätzen aus.<br />
Einer dieser Flugplätze ist Tarmstedt-Westertimke,<br />
auf dem die Airbus Segelfluggemeinschaft<br />
Bremen e. V. zu Hause ist.<br />
Björn-Christian Michaelis und Rolf<br />
Struckmeyer hatten nach der Wettervorhersage<br />
für den 7. Mai einen Flug über eine<br />
Dreiecksstrecke von zunächst 800 Kilometern<br />
geplant, die von Tarmstedt in die Nähe<br />
von Pasewalk, nahe der Grenze zu Polen,<br />
und von dort nach Zerbst bei Dessau führen<br />
sollte. Danach sollte es zurück nach Tarmstedt<br />
gehen. Aufwinde, die sich in fast idealer<br />
Linie entlang des Kurses aufbauten und<br />
kräftiger Rückenwind begünstigten den Beginn<br />
des Fluges der beiden Bremer Piloten.<br />
Schon in einer frühen Phase des Fluges<br />
mutmaßten die beiden, dass das Wetter an<br />
diesem Tag sogar mehr als achthundert Kilometer<br />
erlauben könnte. So war im Cockpit<br />
des Arcus-T die vage Hoffnung geboren,<br />
die Traummarke von 1000 Kilometer zu<br />
brechen. Der auf dem ersten Teilstück hilfreiche<br />
kräftige Rückenwind wäre auf den<br />
übrigen Teilstrecken als Gegenwind hinderlich<br />
gewesen. Die Windstärke nahm jedoch<br />
ab. So konnten die beiden ihre 800 Kilometer<br />
fiel früher als erwartet absolvieren.<br />
Sie flogen dann noch über Bremerhaven<br />
nach Uelzen, um dann endgültig den Heimatplatz<br />
zur Landung anzusteuern. Nach<br />
knapp zehnstündigem Flug setzte der Arcus-T<br />
in Tarmstedt auf. Das Rekordergebnis<br />
kann sich sehen lassen: Genau 1001,8 Kilometer<br />
bei einer Durchschnittsgeschwindigkeit<br />
von 101,5 Stundenkilometern.<br />
Foto: ACLB<br />
Foto: LFV<br />
44<br />
Petrijünger, Vorstand und Ehrennadeln<br />
Jahreshauptversammlung des Landesfischereiverbands Bremen<br />
Im April veranstaltete der Landesfischereiverband<br />
(LFV) Bremen, seine Jahreshauptversammlung<br />
im Gasthof Würger<br />
in Uthlede. LFV-Präsident Rainer Schiller<br />
begrüßte die Gäste und die Delegierten aus<br />
den Mitgliedsvereinen, sowie die Ehrengäste,<br />
den Präsidenten Werner Gräßner des<br />
LFV Weser-Ems, Direktor Dr. Uwe Brämick<br />
vom Institut für Binnenfischerei aus<br />
Potsdam und Oliver Launer von der obersten<br />
Fischereibehörde in Bremen. Dem LFV<br />
sind 17 Mitgliedsvereine mit 6183 Mitgliedern<br />
angeschlossen. Auf der Tagesordnung<br />
standen Vorstandswahlen, Ehrungen, Ernennung<br />
des Petrijüngers, Aktuelles, Aussprachen,<br />
sowie ein Vortrag von Direktor<br />
Dr. Uwe Brämick, der zum Thema Aal referierte.<br />
Volker Birne vom FV Grambke und Jürgen<br />
Grüneberg vom SFV-Bremen Stuhr<br />
wurden mit der silbernen Ehrennadel geehrt.<br />
Heinz Dierker vom FV Grambke erhielt<br />
die goldene Ehrennadel und Richard Kurbjuhn<br />
wurde die goldene Medaille des DAFV.<br />
Fotowettbewerb<br />
Der Kreissportbund Bremen-Nord organisiert<br />
zum wiederholten Mal einen<br />
Fotowettbewerb. Gesucht wird „Das beste<br />
Sportfoto <strong>2019</strong>“ aus Bremen-Nord und<br />
umzu. Teilnehmen können Fotografie-Fans<br />
aus Bremen-Nord und dem Umland, sowohl<br />
Hobbyfotografen als auch Profis. Welches<br />
Sportmotiv den Finger zum Drücken<br />
des Auslösers bewegt, liegt in der Freiheit<br />
des Fotografen. Einzige Bedingung: Das<br />
Bild muss in Bremen-Nord oder im Bremer<br />
Umland aufgenommen worden sein.<br />
Zu gewinnen gibt es drei Geldpreise:<br />
Der Hauptpreis ist mit 150 Euro dotiert, der<br />
zweite Sieger erhält 100 und der Drittplatzierte<br />
50 Euro. Eine Jury mit Vertretern aus<br />
Sport, Politik und Fotografie entscheidet im<br />
November über die Sieger.<br />
Einsendeschluss ist der 31. Oktober <strong>2019</strong>.<br />
Die Wettbewerbs-Bilder können per E-Mail<br />
an info@ksb-bremen-nord.de oder per Post<br />
auf CD oder USB-Stick an folgende Adresse<br />
geschickt werden:<br />
Kreissportbund Bremen-Nord e.V.<br />
Bockhorner Weg 10<br />
28779 Bremen
Querfeldein golfen<br />
Crossgolfen für Einstieger beim TuS Komet Arsten<br />
Matthias Jürgens vermittelt beim<br />
TuS Komet Arsten und dem<br />
1. Bremer Cross Golf Club den<br />
Spaß am Crossgolfen. Wer neugierig<br />
ist und Lust hat, die Sportart<br />
Crossgolf auszuprobieren,<br />
hat immer montags von 16 bis<br />
18 Uhr, dienstags von 11 bis 12<br />
Uhr und donnerstags von 11 bis<br />
12 sowie 16 bis 18 Uhr beim TuS<br />
Komet Arsten, dazu Gelegenheit.<br />
Die erste Teilnahme ist kostenlos,<br />
danach kostet der Kursus für Einsteiger<br />
pro Stunde sechs Euro für<br />
Erwachsene. Schülerinnen und<br />
Schüler ab 5 Jahre zahlen ab dem<br />
zweiten Mal vier Euro.<br />
Weitere Informationen zum Crossgolf<br />
erhalten Interessierte unter<br />
www.tuskometarsten.de und unter<br />
der Telefonnummer 0176/34 29 51 28.<br />
Sportinfrastruktur optimieren<br />
StadtSportBund Bremerhaven setzt sich sportliche Ziele<br />
<br />
Foto: Tus Komet Arsten<br />
AUS DEN VEREINEN<br />
In Kürze<br />
Abenteuer-Familientag<br />
Nach vielen Jahren hat der Sportverein<br />
Grambke Oslebshausen wieder<br />
den beliebten Abenteuer-Familientag<br />
veranstaltet. „Nur für diesen Tag,<br />
wird unsere große Halle zu einem<br />
riesigen Abenteuerspielplatz umgebaut“,<br />
erklärt Susanne Hoffmann, die<br />
Organisatorin dieses Tages. Geboten<br />
wurde jede Menge. Unter anderem<br />
wurden Trampoline aufgebaut und<br />
die Akrobaten waren mit einem Airtrack<br />
und einen 16 Meter langen Hindernisparcours<br />
vor Ort.<br />
Foto: SVGO<br />
SG Findorff wählt neuen Vorstand<br />
Foto: D. Oldenbüttel/StadtSportBund<br />
Foto: SG Findorff<br />
Die Wahlprüfsteine des Bremerhavener<br />
Sports waren Thema des sportpolitischen<br />
Frühschoppens, zu dem der StadtSport-<br />
Bund (SSB) Bremerhaven die Bremerhavener<br />
Sportvereine und Organisationen im<br />
April eingeladen hatte. Frank Schildt, Vorsitzender<br />
des SSB Bremerhaven, teilt hierzu<br />
mit: „Für den Bremerhavener Sport ist es<br />
wichtig, seine zukunftsorientierten Aufgaben<br />
und Angebote auf einer soliden finanziellen<br />
Grundlage und in einer optimalen<br />
Sportinfrastruktur umsetzen zu können.<br />
Wir haben Ideen ausgearbeitet, die wir in<br />
Zusammenarbeit mit den Bremerhavener<br />
Vereinen und Organisationen entwickeln<br />
und als Anforderungen an die Kommunalpolitik<br />
formulieren haben.“ Aus der Politik<br />
nahmen teil: Sönke Allers Fraktionsvorsitzender<br />
der SPD Stadtverordnetenfraktion,<br />
Peter Skusa sportpolitischer Sprecher der<br />
CDU Stadtverordnetenfraktion, Doris Hoch<br />
Bündnis 90/Die Grünen, Sascha Schuster<br />
Bürger in Wut und Paul Bödeker Stadtrat<br />
für Sport und Gesundheit.<br />
Der SG Findorff hat einen neuen Vorstand<br />
gewählt. Nachdem der langjährige<br />
1. Vorsitzende Rüdiger Rosenkötter<br />
im Vorfeld seinen Rücktritt erklärt<br />
hatte, bedankte sich die Versammlung<br />
für seinen unermüdlichen Einsatz für<br />
die SG. Für die Vorsitzposition wählte<br />
die Versammlung dann den bisherigen<br />
Stellvertreter Frank Steinhardt,<br />
die Position des 2. Stellvertreters wird<br />
von Jürgen Zachar übernommen.<br />
45
AUS DEN VEREINEN<br />
BMX-Parcours mit Wellen und Kurven<br />
Zusätzlicher Trainingsbereich: Neuer Pumptrack auf Anlage der Leher Turnerschaft<br />
was?“, mögen sich viele fragen.<br />
Die BMX-Abteilung der Leher Turnerschaft<br />
(LTS) hat einige Wochen-<br />
„Pump<br />
enden damit verbracht, für ihre Fahrer einen<br />
so genannten Pumptrack zu bauen. Dieser<br />
ist nun für die Fahrer geöffnet und soll den<br />
BMX-Fahrern künftig als zusätzlicher Trainingsbereich<br />
dienen.<br />
Ein Pumptrack ist ein speziell gestalteter<br />
Rundkurs mit Wellen und Kurven. Beim<br />
Fahren auf einem Pumptrack wird die Geschwindigkeit<br />
durch Gewichtsverlagerung<br />
und gezielten Zieh- und Drückbewegungen<br />
aufgebaut. Geübte Fahrer können den Track<br />
ganz ohne Pedalumdrehung durchfahren.<br />
Das Fahren auf dem Pumptrack sieht<br />
deutlich einfacher aus, als es ist. Wichtig<br />
sind die geeignete Schutzausrüstung und<br />
natürlich das dafür geeignete Vehikel – das<br />
BMX. So kann man mit einem Straßenfahrrad<br />
nicht auf die Bahn. Die Kurbeln sind<br />
viel zu lang, man würde sich selbst aushebeln<br />
und Verletzungen riskieren!<br />
Besonders schön: Auch die Kleinsten<br />
können schon mit dem Laufrad über den<br />
Parcours düsen und so ihre motorischen<br />
Fähigkeiten trainieren. Sie entwickeln zudem<br />
ihre sozialen Kompetenzen durch das<br />
Fahren mit anderen BMX-Begeisterten<br />
und das gemeinsame Trainieren. Kinder<br />
ab zwei Jahren können und ihr Gleichgewicht<br />
verbessern. Sie stärken die Muskeln,<br />
entwickeln die Grobmotorik und bereiten<br />
sie darauf vor, die BMX-Bahn zu meistern.<br />
Alles auf spielerische Weise. Der Wechsel<br />
vom Laufrad zum Fahrrad wir danach ein<br />
Kinderspiel sein.<br />
Die Laufrad-Liga trainiert mittwochs von 15<br />
bis 16 Uhr auf der LTS-Anlage, anschließend<br />
die BMXer von 16 bis 18 Uhr. Der Verein verleiht<br />
die nötige Schutzausrüstung, bestehend<br />
aus Helm, Handschuhe und Knieschonern.<br />
Spatenanstich für Kunstrasenplatz<br />
Freude beim TSV Wulsdorf: Verhandlungen führen zu rascher Umsetzung<br />
Foto: LTS<br />
46<br />
Nachdem beim SFL Bremerhaven im April der<br />
Spatenanstich für den neuen Kunstrasenplatz<br />
eine neue Ära eingeläutet hatte, trafen sich<br />
Politiker, Sportfunktionäre und Diplom-Ingenieur<br />
Jonas Heidbreder vom Planungsbüro<br />
Pätzold + Snowadsky in Osnabrück bei der<br />
TSV Wulsdorf zum Spatenanstich.<br />
Die Wulsdorfer müssen wie SFL<br />
150.000 Euro der insgesamt 800.000 Euro<br />
als Eigenanteil leisten. „Das ist heute ein<br />
ganz besonderer Tag für die TSV Wulsdorf,<br />
da wir in vielen Sitzungen auf diesen Tag<br />
hingearbeitet haben. Dass es nach dem<br />
Versprechen von Oberbürgermeister Melf<br />
Grantz während des Sommerfestes 2018<br />
so schnell gehen würde, hat wohl keiner<br />
gerechnet“, freute sich der TSV-Vorsitzende<br />
Jens Schwedhelm in seiner Dankesrede<br />
kurz vor dem Spatenanstich.<br />
Schwedhelm ist stolz auf das große Interesse<br />
am neuen Kunstrasenprojekt der<br />
TSV-Familie und den Geschäftsleuten aus<br />
dem Stadtteil: „Wir haben schon etliche<br />
Tausender für Patenschaften für den neuen<br />
Kunstrasenplatz eingenommen. Macht bitte<br />
weiter so. Jeder Euro hilft uns.“<br />
Necati Kahvecioglu von der ansässigen<br />
Weser-Elbe Sparkasse in Wulsdorf überreichte<br />
Schwedhelm drei Spenden: eine für<br />
den Kunstrasenplatz, zwei für die Turnabteilung<br />
des Vereins. „Ich bin froh, dass wir<br />
nach den Koalitionsverhandlungen nun<br />
zwei neue Kunstrasenplätze in Wulsdorf<br />
und Leherheide bekommen. Die Umsetzungen<br />
sind hervorragend angelaufen. In<br />
beiden Vereinen wird es in der Außenarbeit<br />
im Winter Entspannung geben. Ich bin mir<br />
sicher, dass sich beide Vereine weiterentwickeln<br />
werden und wünsche ihnen alles<br />
Gute“, betonte Stadtsportrat Paul Bödeker.<br />
Foto: Schmidt
Keine Chance für die Konkurrenz<br />
TURA: Imke Turner verteidigt in Antalya souverän ihren EM-Titel<br />
600 Taekwondo-Sportlerinnen<br />
und Sportler aus 25 Nationen<br />
kämpften bei den 14. Technik Europameisterschaften<br />
im türkischen Antalya um die<br />
Medaillen. Auch die amtierende Taekwondo<br />
Europa- und Weltmeisterin vom Turn- und<br />
Rasensportverein (Tura), Imke Turner, war<br />
für die deutsche Nationalmannschaft nominiert<br />
und in die Türkei gereist, um ihren<br />
Europameistertitel zu verteidigen.<br />
Bereits der überlegene Gewinn der Vorund<br />
Zwischenrunde ließ erahnen, dass die<br />
Titelverteidigung erfolgreich sein würde,<br />
denn zu groß zeigte sich die Überlegenheit<br />
der Turanerin in den Formen 10 und 15.<br />
Auch in der Endrunde mit den Formen 13<br />
und 16 bekam ihre Konkurrenz keine Chance<br />
auf die Goldmedaille. Mit der perfekten<br />
technischen Darbietung, den hohen Trittkombinationen<br />
in Verbindung mit sicher<br />
gestandenen Sprungtechniken – und insbesondere<br />
mit ihrer eindrucksvollen Präsentation<br />
– unterstrich Imke Turner erneut ihre<br />
weltweite Ausnahmestellung in der Disziplin<br />
Technik. Vier Punkte betrug schließlich<br />
der Abstand auf Platz 2 der Vizeweltmeisterin<br />
Charlotte Dalquist aus Schweden. Platz<br />
3 ging an die Sportlerin aus der Türkei.<br />
Bei ihrem Verein Tura Bremen und Trainer<br />
Roland Klein herrscht große Freude<br />
über diesen Titelgewinn in Antalya, da an<br />
dieser Wettkampfstätte 1997 mit Brigitte<br />
Karrasch erstmalig der Bundesverband und<br />
Tura eine Europameisterin stellen konnten.<br />
<br />
AUS DEN VEREINEN<br />
Auch dieses Mal war Imke Turner die einzige<br />
Goldmedaillen-Gewinnerin der Deutschen<br />
Taekwondo Union (DTU). Insgesamt<br />
belegte die Bundesrepublik Deutschland<br />
den dritten Platz hinter der Türkei und Dänemark.<br />
Foto: TURA<br />
Familientag mit Tennisverein Süd<br />
Kleinfeldtennis am Roland-Center in Huchting<br />
Jagd auf den Ball<br />
Neu: Riensberger Pandas<br />
Der Huchtinger Tennisverein Süd aus<br />
Bremen zeigte sich mit einer Reihe Kleinfeld-Tennisplätzen<br />
und engagierten<br />
Tennis-Jugendlichen. Der mit dem verkaufsoffenen<br />
Sonntag kombinierte Familien-Tag<br />
in Huchting bot Vereinen aus<br />
dem Stadtteil die tolle Möglichkeit, ihr<br />
Angebot zu präsentieren. Der Tennisverein<br />
Süd ist seit vielen Jahren dabei und<br />
auch am Sonntag wurde Kleinfeldtennis<br />
zum Ausprobieren für Jung und Alt großgeschrieben.<br />
Das Roland-Center gab das Motto<br />
„Mitmachen und Spaß haben“ vor und der<br />
Huchtinger Tennisverein führte dies mit<br />
seinen Vereinsmitgliedern vor. Erstaunt<br />
stellten die vielen interessierten Kinder<br />
und Familien fest, wie einfach es sein<br />
kann, einen Ball über ein Netz zu spielen.<br />
Der erklärte Breitensportfan Olaf<br />
Lücke – begeisterter Tennisspieler und<br />
-trainer – ist gerade dabei, Schnupper-Gutscheine<br />
zu verteilen: „Wir bieten<br />
nicht nur Schnupper-Training an, sondern<br />
mit ‚Fast Learning‘ ein Kursangebot,<br />
bei dem Erwachsene zwischen 25 und 60<br />
Jahren in 10 Einheiten die spielerischen<br />
Grundlagen des Tennisspielens erlernen<br />
können. Es geht hier mehr um Freude, Fitness<br />
und Spiel, als um Punkte.“ Wer mehr<br />
möchte, ist eingeladen, die erfolgreichen<br />
Mannschaften des TV Süd zu unterstützen.<br />
Derzeit kämpfen drei Mannschaften<br />
in der Nordliga und weitere 15 Mannschaften<br />
messen sich in anderen Ligen. Da<br />
ist für jeden etwas dabei.<br />
Foto: TV Süd<br />
Der FC Riensberg hat eine neue Kinderabteilung<br />
gegründet. Jungen und Mädchen im<br />
Alter von 5 bis 7 Jahren sollen dort die Möglichkeit<br />
bekommen, mit Spaß den Ballsport<br />
zu erleben. Trainiert wird immer montags<br />
von 16 Uhr bis 17.30 Uhr auf dem Sportplatz<br />
der Uni Bremen. Die „Riensberger Pandas“<br />
werden von Dennis Coppel, Jennifer Meyer<br />
und Houman Shokati trainiert und betreut.<br />
Auch das Funktionärs-Team hat sich erst<br />
Ende letzten Jahres gefunden.<br />
Weitere Infos unter www.fc-riensberg.de<br />
Foto: FC Riensberg<br />
47
AUS DEN VEREINEN<br />
Volleyball-Anlage lockt Kaderathleten an<br />
Leistungssport beim TV Bremen Walle 1875: Training und Ranglistenturnier<br />
Die neue Beachvolleyball-Anlage lockt den<br />
Leistungssport nach Bremen. An einem<br />
Maiwochenende haben die Beachvolleyball-Landeskader<br />
des Nordwestdeutschen<br />
Volleyballverbandes (NWVV) auf dem Vereinsgelände<br />
trainiert. Insgesamt 24 Jungs<br />
und 10 Mädchen aus den Jahrgängen 2003<br />
bis 2006 wurden in den verschiedenen Elementen<br />
des Spiels trainiert.<br />
Die Verbandsphysiotherapeutin Mareike<br />
Müller lehrte die Kaderathleten Methoden<br />
zur Regeneration nach hoher Belastung.<br />
Mithilfe von Videoanalysen wurden<br />
Spielbeobachtungen auf professioneller<br />
Ebene durchgeführt. Trotz der hohen physischen<br />
Belastung von bis zu 14 Stunden Training<br />
in 3 Tagen, zum Teil im Regen und bei<br />
moderaten Temperaturen, haben die Jungs<br />
und Mädchen sehr gut durchgehalten.<br />
Während für die jüngeren Jahrgänge am<br />
Samstag Abend der Lehrgang zu Ende war,<br />
konnten die Älteren am Sonntag noch das<br />
Ranglistenturnier der Kategorie B nutzen,<br />
um Spielerfahrung gegen etablierte Teams<br />
zu sammeln. Für einige Teams, die in der<br />
Konstellation noch nie zusammen gespielt<br />
haben, war dies auch ein Aha-Effekt: Wenn<br />
der Partner ungefähr die gleiche Spielidee<br />
hat und das gleiche Spielkonzept verwendet,<br />
dann kann man auch spontan gut zusammen<br />
spielen. Trotz der schweren Beine<br />
waren tolle Spiele zu sehen, in denen das<br />
Gelernte umgesetzt wurde.<br />
Wie beim A-Turnier am vorhergegangenen<br />
Wochenende wurde das hervorragende<br />
Catering von Hartmut Grucca und<br />
Co übernommen. Mit fast schon professionellem<br />
Barbecue-Equipment wurden die<br />
insgesamt knapp 100 Gäste sehr gut versorgt.<br />
Die Verbandstrainer Knut Powilleit,<br />
Michael Maurus und Philipp Huke sind<br />
einhellig der Meinung, dass die Anlage<br />
optimale Bedingungen für die Leistungssport-Lehrgänge<br />
bietet und wollen diese<br />
häufiger nutzen. Dementsprechend ist der<br />
nächste Lehrgang schon geplant.<br />
Foto: TV Walle<br />
Foto: Vegesacker Schützenverein<br />
48<br />
Bitte nicht verwechseln!<br />
Ostereierschießen birgt Missverständnis<br />
Beim Vegesacker Schützenverein findet seit den 1950er Jahren am<br />
Karfreitag das Ostereierschießen statt. Jedes Jahr finden sich Nachbarn<br />
und Freunde des Vereins und jene zusammen, die einfach mal<br />
einen kleinen Schießwettbewerb austragen wollen. Der Verein betont<br />
an dieser Stelle, dass beim Ostereierschießen um (rohe) Ostereier<br />
geschossen wird und nicht auf Ostereier geschossen wird.<br />
Die Eier sind also nur im übertragenen Sinn das Ziel der Übung.<br />
135 Schützen waren dieses Jahr am Schießen beteiligt und setzten<br />
wieder eine neue Rekordmarke in der Beteiligung. Die Bestplatzierten<br />
konnten 40 Eier mit nach Hause nehmen.<br />
Mehr SVGO geht nicht<br />
Vor zwanzig Jahren ging es<br />
ganz schnell. Die Tochter<br />
war neu im Verein und auf<br />
der Abteilungsversammlung<br />
wurde ein Kassenprüfer gesucht.<br />
„Meinen Mitgliedsantrag<br />
habe ich noch am selben<br />
Abend unterschrieben<br />
und sechs Wochen später<br />
war ich erster Vorsitzender<br />
des Sportvereins“. So schilderte<br />
Heiko Strohmann<br />
seine steile Karriere innerhalb<br />
der Sportgemeinschaft<br />
Oslebshausen (SVGO) anlässlich<br />
seines 20-jährigen<br />
Jubiläums, zu dem er zu einem kleinen Sektempfang in die<br />
Vereinsgaststätte „Sportgalerie“ eingeladen hatte. Mittlerweile<br />
heißt es Sportverein Grambke Oslebshausen und aus<br />
dem ersten Vorsitzenden ist laut Satzung ein Präsident geworden.<br />
Fast hundert Gäste aus dem Verein und aus den kooperierenden<br />
Einrichtungen waren gekommen.<br />
Foto: SVGO
AUS DEN VEREINEN<br />
Von der Pampersliga bis zu den B-<strong>Juni</strong>oren<br />
SC Borgfeld: 30. Internationaler Karl-Schmidt-Cup mit mehr als 200 Mannschaften<br />
Fotos: SC Borgfeld<br />
ist es inzwischen her, dass<br />
sich drei Vereinsmitglieder Fred<br />
30Jahre<br />
Wirth, Manni Menken und Dieter<br />
Sotta dachten, es wäre doch eine tolle<br />
Idee ein D-Jugendturnier zu organisieren.<br />
Gemeinsam mit dem damaligem Jugendleiter<br />
Hans-Walter Eiteljörge stellten sie<br />
das erste Turnier auf die Beine, ahnten aber<br />
sicher nicht, welche Erfolgsgeschichte es<br />
schreiben sollte. Mittlerweile umfasst das<br />
Turnier Mannschaften von der G- bis zur<br />
B-Jugend. Heute gilt der Karl-Schmidt-Cup<br />
als eines der größten Jugend-Fußballturniere<br />
Norddeutschlands.<br />
Insgesamt werden mehr als 200 Teams<br />
zum diesjährigen Turnier in Borgfeld erwartet.<br />
Von Schulmannschaften über Jungen<br />
und Mädchen, die Jüngsten aus der<br />
G-Jugend-Pampersliga, aber auch Einlageturniere<br />
der Frauen und Herren am Freitagabend<br />
und den Senioren am Samstagabend.<br />
Zudem ist es gelungen, mit dem Hamburger<br />
TV von 1816 ein Team vom ältesten Verein<br />
Deutschlands als Gast begrüßen zu können.<br />
Die weiteste Anreise dürfte es dabei für 16<br />
Kicker aus Afrika geben. Die Academy Kabongo<br />
de Parakou besucht den SC Borgfeld<br />
im Rahmen eines Jugendaustausches und<br />
wird als absolutes Highlight erstmalig beim<br />
KSC teilnehmen. Zudem starten mit Arena<br />
Kharkiv und JFC Arsenal Kyiv erstmals<br />
auch zwei Teams aus der Ukraine.<br />
Vom 28. bis zum 30. <strong>Juni</strong> auf der Anlage des<br />
SC Borgfeld.<br />
Auf ein Neues<br />
Borgfelder Schützengilde:<br />
Wiederwahl Ingo Buchenaus<br />
Alter und neuer Vorsitzender der Borgfelder<br />
Schützengilde ist Ingo Buchenau. Auf der<br />
mit 65 Mitgliedern gut besuchten Jahreshauptversammlung<br />
wurde der 45-jährige<br />
Polizeibeamte einstimmig wiedergewählt.<br />
In seinem Jahresbericht blickte Buchenau<br />
auf ein erfolgreiches Schützenjahr zurück.<br />
Die Schützengilde habe ihre Mitgliederzahlen<br />
von 316 auf 336 steigern können, berichtete<br />
Buchenau. Auf Antrag der Jugendabteilung<br />
beschloss die Versammlung, dass<br />
Jugendliche und Heranwachsende bis zum<br />
Alter von 21 Jahren künftig bei Ausmärschen<br />
statt der Tracht auch ein grünes Poloshirt<br />
oder einen grünen Pulli mit Gildeaufdruck<br />
zur schwarzen Hose tragen können.<br />
Damit soll einerseits der Tradition Rechnung<br />
getragen werden, andererseits mehr<br />
Beteiligung von Jugendlichen bei Ausmärschen<br />
erreicht werden, da diese sich nicht<br />
immer gleiche eine teurere Tracht leisten<br />
können.<br />
Auch für <strong>2019</strong> haben sich die Schützen<br />
wieder viel vorgenommen. Allen voran das<br />
Borgfelder Schützenfest, das in diesem Jahr<br />
vom 23. bis 26. August stattfindet. Traditionell<br />
beginnt dieses am Freitagabend<br />
mit dem Bierfassanstich im Festzelt. Neuer<br />
Programmpunkt: Am Samstagabend sorgt<br />
die Band Top Secret für Livemusik.<br />
Foto: Borgfelder Schützengilde<br />
49
KOLUMNE<br />
Die Schattenseiten der Digitalen Revolution<br />
Lars Figura, ehemaliger Leichtathlet und Trainer, hält ein Plädoyer für den Schulsport<br />
Foto: F. Bramkamp<br />
50<br />
Sport wird zunehmend zu einem Konsumgut,<br />
ist Teil der Unterhaltungsindustrie.<br />
Als medial aufbereitetes<br />
Produkt nimmt die Bedeutung von „Sport-<br />
Events“ und dem „Drumherum“ zu, was zuletzt<br />
bei „Kloppos Krönung“ veranschaulicht<br />
wurde. Das sport- und fußballbegeisterte<br />
Deutschland durfte an der Ankunft des<br />
Champions-League-Siegers, dem FC Liverpool,<br />
der von dem deutschen Fußballlehrer<br />
Jürgen Klopp trainiert wird, in Liverpool<br />
teilhaben – ein deutscher Privatsender<br />
machte es möglich. In gleichem Maße wie<br />
das Interesse am Zuschauen beim Sport<br />
steigt, geht die sportliche Betätigung im gesellschaftlichen<br />
Durchschnitt aber zurück.<br />
Die Gesellschaft – insbesondere die jugendliche<br />
Gesellschaft – wird bewegungslos.<br />
Wenig Freizeit – viel Technik<br />
Die Gründe liegen auf der Hand: Die bei früheren<br />
Generationen von (vormittäglicher)<br />
Schule und (nachmittäglicher) Freizeit geprägte<br />
Kindheit und Jugend stellt sich für die<br />
heutige Schülergeneration in den Ganztagsschulen<br />
weitaus einseitiger dar. Die Freizeit<br />
von Schülerinnen und Schülern (nachfolgend<br />
kurz, gender- und politisch korrekt:<br />
Beschulten) wurde eingeschränkt und auch<br />
das Freizeitverhalten in der verbliebenen<br />
Freizeit hat sich einem (digitalen) Wandel<br />
unterzogen. Binnen einer Generation ging<br />
die Freizeit von Beschulten um deutlich<br />
mehr als 50 % zurück. Für Sport, Spiel und<br />
Musik, für das Erleben eigener Interessen<br />
bleibt wenig Zeit – und Raum. Interessen<br />
werden nicht erlebt, sondern digital ausgelebt.<br />
Der durchschnittliche Tag eines Kindes<br />
besteht inzwischen aus neun Stunden Liegen,<br />
neun Stunden Sitzen, fünf Stunden stehen<br />
und einer Stunde Bewegung, wovon nur<br />
Bruchteile die gesundheitlich wertvollen<br />
„Intensivminuten“ sind. Der Anteil von Kindern,<br />
die höchstens einmal pro Woche an<br />
der frischen Luft Sport treiben oder aktivem<br />
kindlichem Spiel nachgehen, liegt heute bei<br />
25 Prozent, nur circa 33 Prozent der Kinder<br />
spielen noch täglich im Freien.<br />
Die Folgen des Rückgangs der Bewegung<br />
sind allgemein sichtbar und individuell<br />
spürbar. Die Zahl der übergewichtigen<br />
Beschulten steigt seit Jahrzehnten stetig.<br />
Das Konditionsvermögen und die Koordinationsfähigkeiten<br />
gehen in gleichem Maße<br />
zurück. Eine Umkehr der Entwicklung ist<br />
nicht absehbar – im Gegenteil. Es ist zu befürchten,<br />
dass sich diese Entwicklung mit<br />
der fortschreitenden Digitalen Revolution<br />
noch verstärkt. Das Allheilmittel gegen das<br />
schlechte Abschneiden von deutschen Beschulten<br />
in internationalen Bildungsvergleichstests<br />
– und selbstverständlich auch<br />
das Allheilmittel gegen das schlechte Abschneiden<br />
von in Bremen Beschulten im<br />
nationalen Vergleich – ist der Digitalpakt.<br />
Fünf Milliarden Euro für die Digitalisierung<br />
von Schulen – sicherlich gut gemeint<br />
und hoffentlich wird das Geld auch sinnbringend<br />
in funktionierende Technik (und<br />
deren Wartung) investiert.<br />
Es ist ein gutes Zeichen, wenn eine Gesellschaft<br />
erkennt, dass ihre Zukunft in den<br />
Kindern liegt und entsprechende Mittel<br />
für deren Ausbildung zur Verfügung stellt.<br />
Ebenso dringend wie Bits und Bytes fehlen<br />
im Bildungssystem aber Bewegungsangebote.<br />
Die Anzahl von schulischen Sportstunden<br />
ging seit den 1990er-Jahren um 50 Prozent<br />
zurück. Sporteinrichtungen in Bremen sind<br />
stark sanierungsbedürftig. Im nahezu gleichen<br />
Maß ist der Bildungserfolg rückläufig.<br />
Körper und Geist<br />
Ein Blick zurück mag Erkenntnis schaffen:<br />
Die Ursprünge des Gymnasiums liegen im<br />
antiken Griechenland. Das Gymnásion war<br />
ein Ort der körperlichen, charakterlichen<br />
und intellektuellen Erziehung, wo das Körperliche<br />
im Vordergrund stand und in den<br />
Ruhepausen, den Phasen der körperlichen<br />
Erschöpfung der unverändert freie Geist in<br />
der Schola gefördert wurde.<br />
Heutige Studien belegen die Zusammenhänge<br />
von körperlicher und geistiger<br />
Leistungsfähigkeit. Es gibt Belege, dass<br />
regelmäßige körperliche Aktivität, insbesondere<br />
koordinative Bewegungsaufgaben,<br />
eine Zunahme von Synapsen im Gehirn<br />
bewirken. Weitere positive Nebeneffekte<br />
sind ein Abbau von Aggression, Zunahme<br />
von Toleranz und Rücksichtnahme sowie<br />
höhere Aufgeschlossenheit gegenüber dem<br />
Unterricht.<br />
Der richtige Schritt zur besseren Ausstattung<br />
unserer Schulen mit digitaler Infrastruktur<br />
darf daher nicht zu einem weiteren<br />
Rückgang der Bewegungsangebote<br />
führen. Vielmehr gilt es, neben der Investition<br />
in Bits und Bytes auch in die gesamtheitliche<br />
körperliche Ausbildung unserer<br />
Kinder und Jugendlichen zu investieren.<br />
Der römische Dichter und Satiriker Juvenal<br />
drückte es treffend aus: Mens sana in<br />
corpore sano (ein gesunder Geist in einem<br />
gesunden Körper). Er wollte seinerzeit keineswegs<br />
auf den heute nachgewiesenen Zusammenhang<br />
von Körper und Geist hinweisen,<br />
sondern prangerte damit stattdessen<br />
die römischen Bürger an, die sich mit törichten<br />
Gebeten und Fürbitten an die Götter<br />
wandten.<br />
Bei der heutigen Technikgläubigkeit,<br />
die die Lösung aller Probleme in der Digitalisierung<br />
erhofft, hätte er unverändert<br />
recht. Um es auf den Punkt zu bringen: Die<br />
Digitalisierung der Schulen ist ein richtiger<br />
Schritt, dem umgehend der zweite Schritt<br />
in Bezug auf Sportangebote an und in den<br />
Schulen folgen muss. Hierzu ist die Landesregierung<br />
unabhängig von ihrer zukünftigen<br />
Zusammensetzung dringend aufgerufen!<br />
Zur Person<br />
Lars Figura wurde 1976 in Bremen geboren<br />
und verzeichnete seine ersten<br />
Erfolge im Schulsport, wo er sich als<br />
leistungsstarker Sprinter im 400-Meter-Lauf<br />
hervortat. Bei seinem Verein<br />
SV Werder war er Konditionstrainer<br />
bei den Jugendfußballmannschaften,<br />
bevor er ab 1997 der deutschen<br />
Leichtathletik-Nationalmannschaft<br />
angehörte und mehrfach den Meistertitel<br />
holte. Nach mehreren Vereinswechseln<br />
verabschiedete sich Figura<br />
2004 vom aktiven Sport, um sein Jurastudium<br />
zu beenden. 2008 folgte die<br />
Promotion, seit 2009 praktiziert er als<br />
zugelassener Rechtsanwalt. Zudem ist<br />
er Vorstandsmitglied der Sportstiftung<br />
Bremen und Mitglied der Kommission<br />
Jugend trainiert für Olympia<br />
der Deutschen Schulsportstiftung.
ARAG. Auf ins Leben.<br />
Abfahren auf Sicherheit:<br />
unsere Kfz-<br />
Zusatz versicherung<br />
Vorfahrt für vollen Versicherungsschutz! Mit der ARAG Kfz-Zusatzversicherung<br />
sind Mitglieder und Helfer Ihres Vereins sicher unterwegs.<br />
Europaweit. Versichert sind alle Unfallschäden an Fahrzeugen, die im<br />
Auftrag des Vereins genutzt werden – dies gilt neben Pkw auch für<br />
Krafträder und Wohnmobile bis 2,8 Tonnen.<br />
Mehr Infos unter www.ARAG.de<br />
Rechtsschutz<br />
inklusive<br />
51
KÖNNT<br />
IHR DAS, AOK?<br />
Können wir – <strong>2019</strong> gibt’s noch<br />
mehr Leistung * für noch weniger Beitrag.<br />
Versprochen.<br />
*Im Rahmen unseres Programms 750 € PLUS.<br />
Infos unter aok.de/bremen