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GesteinsPerspektiven 04/19

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E 43690 Ausgabe 4/20<strong>19</strong><br />

Offizielles Organ des Bundesverbandes<br />

Mineralische Rohstoffe und seiner Landesverbände<br />

NASS- & MODULARAUFBEREITUNG UMWELTTECHNIK MOBILE AUFBEREITUNGSTECHNIK<br />

TEREX AGGWASH 60 BEI KWO:<br />

WIRTSCHAFTLICH<br />

UND SAUBER.<br />

Kieswerk Obermayr GmbH & Co. KG,<br />

München<br />

Beratung und Service durch:<br />

Jürgen Kölsch GmbH | Wildspitzstraße 2 | 87751 Heimertingen | Tel.: 08335-9895-0 | info@koelsch.com | www.koelsch.com<br />

AUSBILDUNG Größeres anstreben<br />

Premieren-Meisterkurs im Spiegel der zufriedenen Teilnehmer<br />

MACH MAL WAS Vergangenes freilegen<br />

Besuch bei den Sauriern der Kreidezeit – erweckt durch Gewinnung<br />

AUFBEREITUNG Neuheiten einsetzen<br />

Wenn hohes Ingenieurwissen das Wort „Innovation“ rechtfertigt<br />

ANTRIEBSTECHNIK Scheuklappen ablegen<br />

Vom Einsatz neuer Möglichkeiten, gezeigten Prototypen und Trends


w w w . r o c k s t e r . a t<br />

PROFITORIENTIERTE<br />

TECHNOLOGIE<br />

PRALLBRECHER MOBIL KOMPAKT LEISTUNGSSTARK<br />

R700S R900 R1000s R1100S R1100Ds<br />

Windsichter *<br />

Rvb1700<br />

Einlauföffnungsbreite<br />

710 - 1100 mm<br />

Transportgewicht<br />

<strong>19</strong>,6 - 37,6 t<br />

Vollhydraulisch<br />

BACKENBRECHER<br />

GROBSIEBANLAGEN<br />

R800 R1200d<br />

Rss410 Rss514<br />

*Option<br />

Einlauföffnungsbreite<br />

800 - 1200 mm<br />

Transportgewicht<br />

Vollhydraulisch<br />

25,7 - 41,5 t<br />

Siebfläche<br />

Transportgewicht<br />

3,60 - 6,45 m 2<br />

15,3 - 25,5 t<br />

FEINSIEBANLAGEN<br />

Rds410 Rds514<br />

Rts514<br />

TROMMELSIEBE<br />

Rss410<br />

Rss514<br />

Siebfläche<br />

Transportgewicht<br />

3,60 - 6,52 m 2<br />

15,5 - 28,5 t<br />

Trommeldurchm.<br />

Trommellänge<br />

1,37 - 2,00 m<br />

5,15 - 5,50 m<br />

Transportgewicht 14,5 - 20,0 t<br />

AUFGABEBÄNDER<br />

Rfst10 Rfst15 Rfst20<br />

HALDENBÄNDER<br />

Rst15<br />

Rst18 Rst23 Rst30<br />

Hauptbandlänge 10 - 20 m<br />

Max. Abwurfhöhe 4,0 - 8,8 m<br />

Transportgewicht 14,4 - 17,0 t<br />

Bandlänge 15,4 - 31,0 m<br />

Max. Abwurfhöhe 7,6 - 13,5 m<br />

Transportgewicht 9,5 - <strong>19</strong>,0 t<br />

ASPHALT<br />

BETON<br />

ZIEGEL<br />

NATURSTEIN<br />

BAUSCHUTT<br />

w w w<br />

.<br />

r<br />

o c k s t e<br />

r . a t<br />

ROCKSTER Recycler GmbH / 4212 Neumarkt i.M., Matzelsdorf 72 / AUSTRIA / +43 720 70 1212 / office@rockster.at


LEITARTIKEL<br />

1<br />

Foto: gsz<br />

Nichts wird so<br />

heiß gegessen, wie<br />

es gekocht wird<br />

Ist das so? Die Realität lehrt uns oft das Gegenteil. Deshalb ist die<br />

Vorsicht gegenüber uns betreffende Erhebungen gewachsen. Im<br />

Moment biegt gerade der Serobau-Endbericht mit dem Titel<br />

„Energie- und Materialflüsse entlang der Herstellung und des Einsatzortes<br />

von Sekundärrohstoffen im Hochbau“ auf die Zielgerade.<br />

Dieser soll die Fortschreibung des Ressourceneffizienzprogramms<br />

ProgRess unterfüttern, dafür unter anderem den energetischen<br />

Aufwand für die Sammlung, Sortierung und Aufbereitung von<br />

Abbruchmaterialien aus dem Hochbau entschlüsseln und dem<br />

analogen Aufwand im Primärrohstoffbereich gegenüberstellen.<br />

Ein Ansatz, der Beifall verdient, zumal das Miteinander von Primärund<br />

Sekundärrohstoffen bei der Bedarfsdeckung ein Muss ist, das<br />

nicht in Zweifel steht. Wozu also stellen wir Bericht und Vorsicht in<br />

einen Kontext? Das Problem steckt wie üblich im Detail. Oder<br />

hätten Sie vermutet, dass sich der Weg vom Abbruchmaterial zur<br />

RC-Körnung energetisch deutlich günstiger darstellt als jener der<br />

Erzeugung von Primärgesteinskörnungen? Um diesen erstaunlichen<br />

Schnitt zu erreichen, werden im Primärsegment die energetischen<br />

Aufwendungen für Gewinnung und Transport zur Aufbereitung einbezogen,<br />

beim Recycling jedoch nicht. Dort beginnt die Erhebung<br />

erst mit der Aufbereitung ab Anlage. Abbruch, Rückbau und Transport<br />

zur Verarbeitung spielen energetisch keine Rolle – weil, so die<br />

Begründung, „das Bauwerk ohnehin abgerissen werden musste“.<br />

Diese Äquivalent-Betrachtung des Energieaufwands versucht<br />

MIRO gerade vom Äpfel-mit-Birnen- in den Äpfel-mit-Äpfel-<br />

Vergleich zu korrigieren. Ausgang ungewiss … Das Ergebnis selbst<br />

wird am Ende offenbaren, welchem Zweck es dient. Es wird zeigen,<br />

ob Vergleichbarkeit angestrebt ist oder ein neuer Hebel für eine<br />

eventuelle Primärrohstoffsteuer, vielleicht auch getarnt als Energieaufwandssteuer,<br />

gefunden werden soll. Mit einer klaren Abbildung<br />

der Realität wäre dieser Blumentopf schwerer zu gewinnen.<br />

Trotzdem Kopf hoch, Ihre<br />

Gabriela Schulz<br />

Chefredakteurin GP<br />

4/20<strong>19</strong> GESTEINS PERSPEKTIVEN


2<br />

INHALT<br />

TITELANZEIGE<br />

NASS- & MODULARAUFBEREITUNG UMWELTTECHNIK MOBILE AUFBEREITUNGSTECHNIK<br />

TEREX AGGWASH 60 BEI KWO:<br />

WIRTSCHAFTLICH<br />

UND SAUBER.<br />

Kieswerk Obermayr GmbH & Co. KG,<br />

München<br />

Beratung und Service durch:<br />

Jürgen Kölsch GmbH | Wildspitzstraße 2 | 87751 Heimertingen | Tel.: 08335-9895-0 | info@koelsch.com | www.koelsch.com<br />

TEREX AggWash 60 im Einsatz<br />

Eine Lösung, die sich auszahlt<br />

Das Unternehmen KWO (Kieswerk Obermayr<br />

GmbH & Co. KG) bei München besteht als Kies-,<br />

Wasch- und Quetschwerk bereits seit <strong>19</strong>65. Produziert<br />

werden unter anderem Pflaster- und Streusplitt,<br />

aktuell auch immer mehr Betonrecycling-<br />

Material, das vor Ort und nach allen Regeln der<br />

Ökologie wiederaufbereitet wird. Überwiegend<br />

Bauunternehmen aus dem Münchner Umfeld<br />

zählen zu den Kunden.<br />

Immer mehr Baustellen in München gehen in<br />

die Tiefe. Dadurch wächst der Anteil an Aushub<br />

dynamisch und die Entsorgung wird zunehmend<br />

schwieriger und teurer. Die Firmenleitung von<br />

KWO sieht die Nassklassierung im Baustoff-<br />

Recycling als zukunftsweisend an und setzt dafür<br />

auf die semimobile AggWash 60 von TEREX<br />

Washing Systems. Beratung, Aufbau und Service<br />

erfolgen durch die Jürgen Kölsch GmbH, dem<br />

Spezialisten für Aufbereitung im süddeutschen<br />

Raum.<br />

Die TEREX AggWash 60 ist zu einer „All-inone“-Lösung<br />

aufgerüstet: Mit Aufgabetrichter,<br />

Metallabscheidung, Überkornabscheidung und<br />

mit Vorwäsche. Die Doppelschwertwäsche der<br />

AggWash 60 sorgt dafür, dass auch lehmverschmutzte,<br />

klumpige Aufgaben zuverlässig getrennt<br />

werden. Eine Siebmaschine übernimmt<br />

das Nachklassieren in einzelne Kornfraktionen.<br />

Die Sandaufbereitung erfolgt mittels einer Zyklonanlage.<br />

Das Waschwasser wird unter Zuhilfenahme<br />

eines Flockungsmittels und eines Sedimentationssackes<br />

zurückgewonnen.<br />

28 Aufbereitung: Sowohl im<br />

Segment der stationären wie<br />

auch mobilen Aufbereitung<br />

bietet der Markt eine Menge<br />

Neuheiten zum Brechen, Sieben<br />

und zur Materialreinigung.<br />

Fotos: Siehe Beiträge<br />

LEITARTIKEL<br />

1 Nichts wird so heiß gegessen, wie es gekocht wird<br />

ZUR SACHE<br />

4 Alarmismus und Verzicht lösen die Probleme nicht<br />

Eine Anregung zum übergreifenden Umgang<br />

mit offensichtlichen Problemen<br />

WIRTSCHAFT<br />

7 Neue Norm bei Energiemanagement-Zertifizierung<br />

8 Rohstoffe in der Industriestrategie und die Industrie als solche<br />

9 Industrie und Bau in Zahlen<br />

AUS- UND WEITERBILDUNG<br />

10 Für Größeres gerüstet<br />

Die Meinung der branchenspezifischen Premieren-Meister<br />

Weitere Informationen:<br />

Jürgen Kölsch GmbH<br />

Wildspitzstraße 2<br />

87751 Heimertingen<br />

Tel.: 08335 9895-0<br />

Ansprechpartnerin: Bettina McCusker<br />

AKTUELL<br />

14 Nachrichten aus der Branche für die Branche<br />

MACH MAL WAS<br />

20 Steinbruch sei Dank! Ein Nachnutzungskonzept der etwas<br />

anderen Art<br />

23 Erster Vertragsabschluss in der Oberpfalz<br />

GESTEINS PERSPEKTIVEN 4/20<strong>19</strong>


INHALT<br />

3<br />

64 Antriebstechnik: Neue<br />

Antriebslösungen drängen<br />

voran. Welche am Ende<br />

die zukunftsfähigste ist,<br />

wird sich zeigen müssen.<br />

Inhalt<br />

Inhalt<br />

24 Forum mineralische Rohstoffe verleiht<br />

zum vierten Mal Nachhaltigkeitspreise<br />

26 Baggersee liefert Sonnenenergie<br />

27 Leitfaden für nachhaltiges Management<br />

von Steinbrüchen<br />

SCHWERPUNKT AUFBEREITUNG<br />

28 Exzenterwalzenbrecher wechselt von der bauma<br />

direkt in den Steinbruch<br />

32 Kein unnötiges Risiko bei bewährten Standards<br />

34 Mehr Material effizienter sieben<br />

36 Klasse für das schwere Segment<br />

38 Ein Pilot im Reifeprozess<br />

40 Brechen können viele, wir produzieren!<br />

44 Beständigkeit auf Norddeutsch mit gutem Grund<br />

46 Im Mittelpunkt der einfache und sichere<br />

Anlagenbetrieb<br />

48 Sphären mit Wow-Effekt<br />

50 Gesamtperformance konsequent optimiert<br />

56 Selbstbewusster Auftritt der Alles-in-einem-Anlage<br />

62 Nachhaltiges globales Wachstum<br />

SCHWERPUNKT ANTRIEBSTECHNIK<br />

64 Antriebstechnik für Baumaschinen:<br />

Wohin geht die Reise?<br />

Eine von der bauma inspirierte Trendanalyse<br />

aus Wissenschaftlersicht<br />

70 4.0-fähiges Antriebskonzept<br />

74 Antrieb am Trommelsieb spart Gewicht<br />

76 Testsieger beim Energiesparen<br />

im Muschelkalksteinbruch<br />

TREFFPUNKT<br />

78 Branchentag Baustoffindustrie greift aktuelles<br />

Hauptproblem auf<br />

80 Big-Data-Herausforderung: Kreative Zerstörung<br />

des Bestehenden<br />

82 Wo viel Gutes zusammentrifft … ist jetzt auch eine<br />

Reifenhochburg<br />

84 GP Top Online & Terminblitz<br />

86 Terminkalender / Impressum<br />

87 Inserentenverzeichnis<br />

88 Zu guter Letzt / Vorschau<br />

4/20<strong>19</strong> GESTEINS PERSPEKTIVEN


4<br />

ZUR SACHE<br />

MEINUNG<br />

Neue Herausforderung?<br />

Warum eigentlich nicht.<br />

Mehr als 7,6 Mrd. Menschen leben<br />

aktuell auf der Erde. Bis zum Ende<br />

des Jahrhunderts könnten es 11 Mrd.<br />

sein – könnten! –, verschiedene Szenarien<br />

lassen sich durchspielen, die<br />

Ergebnisse variieren. Mit der Anzahl<br />

der Menschen wächst zwangsläufig<br />

der Rohstoffbedarf. Speziell Baurohstoffe<br />

werden benötigt. Durch diese<br />

Entwicklung sind „Sand & Kies“ in<br />

den Fokus kritischer Betrachtungen<br />

geraten. Zusammen mit Naturstein<br />

sind Sande und Kiese die Basis von<br />

Wohlstand. Bei diesem Grundsatz<br />

gibt es keinen Unterschied zwischen<br />

Entwicklungs- oder fortschrittlichem<br />

Industrieland. Wer sollte also unterbinden,<br />

dass sie genutzt werden?<br />

Natürlich niemand. Wichtig ist jedoch,<br />

die Gewinnung von Rohstoffen<br />

dort, wo sie völlig ungeregelt oder<br />

unzureichend geregelt ist, zu ordnen.<br />

Wie gut das an Orten gelingt, wo sich<br />

wegen fehlender rechtlicher Korsetts<br />

bereits erfolgreich mafiöse Strukturen<br />

etabliert haben, bleibt abzuwarten.<br />

In Ländern wie Deutschland dagegen<br />

könnte man die allzu straff<br />

gezogenen (Über-)Regulierungs-Korsetts<br />

ein wenig lockern, wenn die<br />

Branche nicht allmählich in den Erstickungstod<br />

getrieben werden soll.<br />

Wer dann nämlich zu welchen CO 2 -<br />

Äquivalenten und ökologischen Fußabdrücken<br />

Rohstoffe an Baustoffhersteller<br />

und Bauwirtschaft liefert, um<br />

Grundbedürfnisse der auch hier<br />

wachsenden Bevölkerung zu decken,<br />

kann sich bestimmt nicht mit dem<br />

Prädikat „bedarfsnah“ schmücken.<br />

Was bleibt also als Ausweg übrig?<br />

Kollektiver Suizid, um die Erde zu entlasten<br />

– geht natürlich, kostet aber<br />

reichlich Überwindung. Vielleicht<br />

reicht es vorerst, einen Schritt zurückzutreten,<br />

die Situation aus einer<br />

anderen Perspektive zu betrachten<br />

und Lösungen zu suchen, wie sie die<br />

anpassungsfähige Menschheit auch<br />

in der Vergangenheit für sich gefunden<br />

hat.<br />

Anpassung im Miteinander<br />

Alarmismus und<br />

Verzicht lösen<br />

die Probleme nicht<br />

Vierzig bis fünfzig Milliarden Tonnen Sand und Kies werden jedes Jahr<br />

weltweit gewonnen und verbaut. Damit ist dieser Rohstoff, gemessen am<br />

Volumen, nach Wasser die zweitgrößte geförderte und gehandelte Ressource<br />

überhaupt. Darauf verweist das Umweltprogramm der Vereinten<br />

Nationen (UNEP) in einem Anfang Mai 20<strong>19</strong> in Genf vorgestellten Bericht.<br />

Weil mehr Menschen auf der Erde leben,<br />

sich die Lebensgewohnheiten geändert<br />

haben und es die meisten in die Städte<br />

zieht, werde immer mehr gebaut, bilanziert<br />

der Bericht. Eine ziemlich logische<br />

Konstellation. Obwohl sicher auch mehr<br />

Natursteingewinnung stattgefunden<br />

haben wird, konzentrieren sich die Verfasser<br />

auf Sand und Kies. Weltweit betrachtet<br />

und unter Berücksichtigung der<br />

in Kritik stehenden ungeregelten Entnahmen,<br />

bekommt man Lockergesteine an<br />

Stränden und Flussufern deutlich besser<br />

zu fassen und transportiert. Und da der<br />

weltweite Bauboom die Nachfrage nach<br />

Sand und Kies in den vergangenen zwei<br />

Foto: gsz<br />

Jahrzehnten verdreifacht haben soll,<br />

sind die Spuren dieses Bedarfs rund um<br />

die Hotspots speziell in Asien offenbar<br />

nicht mehr zu übersehen. Tatsächlich<br />

müssten aufgrund der festgestellten Ergebnisse<br />

und der Schätzungen, die jährlich<br />

von weiterhin mehr als 5 % Nachfragezuwachs<br />

ausgehen, in den betroffenen<br />

Staaten straffe Regeln erlassen werden.<br />

Die Ausweisung von unter definierten<br />

Bedingungen nutzbaren Lagerstätten,<br />

die bestehende Ökosysteme eben nicht<br />

in massive Mitleidenschaft ziehen, ist<br />

neben laufender Kontrolle die unabdingbare<br />

Basis. Küsten und Flusslandschaften,<br />

die als Negativbeispiele besonders<br />

GESTEINS PERSPEKTIVEN 4/20<strong>19</strong>


ZUR SACHE<br />

5<br />

auffällig geworden sind, könnten künftig<br />

ausgeklammert bleiben.<br />

Das Umweltprogramm der Vereinten<br />

Nationen empfiehlt zudem grenzüberschreitend<br />

einheitliche Regelungen im<br />

Kampf gegen die unverantwortliche illegale<br />

Entnahme und ein Engagement hin<br />

zu mehr Nachhaltigkeit und dreht damit<br />

ein großes Rad. Gleichfalls soll mit dem<br />

nun veröffentlichten Bericht eine internationale<br />

Diskussion über den Umgang<br />

mit der wichtigen Ressource Sand angestoßen<br />

werden.<br />

Das passt wiederum zu einem anderen<br />

Aspekt. Zeitgleich mit dem UN-Sand-<br />

Bericht erschien ein weiterer Bericht des<br />

Weltbiodiversitätsrates zum globalen Zustand<br />

der Natur. Die Kern-Botschaft lautet:<br />

Der Zustand der Natur verschlechtert<br />

sich dramatisch. Bis zu eine Million Arten<br />

seien vom Aussterben bedroht, wertvolle<br />

Ökosysteme zunehmend geschädigt, ihre<br />

wichtigen Leistungen für den Menschen<br />

in Gefahr. Die Älteren unter uns haben<br />

sich möglicherweise seit den „Waldsterben-Prophezeiungen“<br />

angewöhnt, nicht<br />

mehr allen Prognosen blind zu vertrauen.<br />

Hier und da fragen sie nach der Zahlenbasis<br />

und anderen Quellen von Behauptungen,<br />

vor allem wenn sie in einem Satz<br />

zwischen „Dutzende bis Hunderte Male<br />

An Diskussionen und besseren<br />

Beispielen mangelt es nicht<br />

Seitens MIRO können wir behaupten,<br />

dass Diskussionen durchaus schon<br />

stattfinden. Denn was speziell in den<br />

Problemregionen passiert und die UN<br />

auf den Plan gerufen hat, wird gerne<br />

auch zum Umgang mit Sand und Kies in<br />

Deutschland abgefragt. MIRO antwortet<br />

darauf gern. Nach den Erhebungen des<br />

Verbandes belief sich der nachfrageorientierte<br />

Bedarf 2017 auf 257 Mio. t Sand<br />

und Kies (+10 Mio. t mehr als 2016),<br />

wobei der Kiesanteil geschätzt 60 %<br />

ausmachte. Im Bedarfsvergleich zu den<br />

UN-Zahlen entspricht diese Menge etwa<br />

0,5 % der weltweiten Gesamtnachfrage.<br />

Nichtsdestotrotz ist ein genauer Blick<br />

auf Deutschland durchaus anzuraten,<br />

denn in Sachen Regulierung dürften wir<br />

dem Weltmeistertitel nahe kommen.<br />

Genau genommen haben wir so viel<br />

davon, dass die Unternehmen gerne<br />

etwas davon abgeben würden. Unser<br />

vielstufiges Regulierungsmodell würde<br />

sich, selbst wenn es nur halb so streng<br />

wäre, trefflich als Know-how-Transfer-<br />

Vorlage eignen. Vielleicht finden Experten<br />

aus Bereichen der internationalen<br />

Entwicklungszusammenarbeit oder der<br />

BGR Gefallen daran, Übertragungsmöglichkeiten<br />

auf Problemregionen zumindest<br />

in Teilen zu prüfen. Ob aber Regulierungen<br />

von den Staaten vorgenommen,<br />

von den Playern vor Ort akzeptiert und<br />

der Bedarf an Sand und Kies regional so<br />

kanalisiert werden kann, dass die Umwelt<br />

damit klarkommt, muss sich zeigen.<br />

Möglich wäre es, wie die zahlreichen<br />

Belege prosperierender Artenvielfalt<br />

gerade in Sand- und Kiesgruben sowie<br />

Steinbrüchen belegen. Sie zeigen, wie<br />

gut sich menschliche Rohstoffbedarfe<br />

und Biodiversität vertragen können.<br />

BEVÖLKERUNGSENTWICKLUNG: Wer wollte den neu Hinzukommenden das Dach über<br />

dem Kopf und Möglichkeiten der Mobilität verweigern?<br />

PERSPEKTIVE: Bevölkerung nach Kontinenten und Altersstruktur. Quelle der Grafiken: s. Hinweis<br />

in der Grafik<br />

4/20<strong>19</strong> GESTEINS PERSPEKTIVEN


6<br />

ZUR SACHE<br />

GEHT ZUSAMMEN: Richtig angefasst, lassen sich<br />

Bio diversität und Rohstoffgewinnung positiv ergänzen.<br />

Unregulierte Gewinnung in verschiedenen Regionen<br />

der Welt ist nicht mit Gewinnungsstätten in Deutschland<br />

vergleichbar. Fotos: Schmeer<br />

größer als im Durchschnitt der vergangenen<br />

zehn Millionen Jahre“ hinsichtlich der<br />

Aussterbewahrscheinlichkeit schwanken.<br />

Einräumen muss aber auch der Skeptiker,<br />

dass sich mit immer mehr Menschen auf<br />

dem Planeten zwangsläufig die Lebensräume<br />

anderer Arten verkleinern. Was<br />

bleibt also zu tun, wenn Massen-Suizid<br />

nicht als Lösung akzeptiert wird?<br />

Kopf anstrengen und<br />

über Teller ränder schauen<br />

Der Weltbiodiversitätsrat, IPBES, und<br />

seine nationalen Ableger werden – wenn<br />

ihnen wirklich an der formulierten Aufgabe<br />

und nicht nur an umfänglichen<br />

Fördermittelzuweisungen gelegen ist –<br />

alleine nicht weit kommen. Weder lassen<br />

sich Bevölkerungszuwächse bremsen,<br />

noch unwillige Staaten zwingen, sich<br />

neuen Restriktionen zu unterwerfen.<br />

Wäre es also nicht an der Zeit, über<br />

neue Anpassungs-Modelle mit einem<br />

integrierenden Ansatz nachzudenken?<br />

Immer wieder ist doch genau das in der<br />

Geschichte der Menschheit geschehen:<br />

Kriege, Warmzeiten, kleine Eiszeit,<br />

Katastrophen – ohne Menschen mit<br />

verschiedenem Wissen, Wollen und<br />

Können, die sich zusammentun für ein<br />

Ziel, wären im Anschluss keine Qualitätssprünge<br />

möglich geworden. Kann es<br />

sein, dass diese verschiedenen Denkrichtungen<br />

einander heute verloren<br />

haben? Dann müssen sie wieder zusammenfinden.<br />

Fakt ist, die Menschen auf dieser Welt<br />

brauchen ein Dach über dem Kopf, die<br />

Rohstoffe dafür müssen gewonnen werden.<br />

Recycling ist dafür ein wichtiger<br />

Aspekt. Dies wird von Gesteinsunternehmen<br />

weder negiert oder abgewertet – im<br />

Gegenteil. Vielfach haben sie an ihren<br />

Standorten selbst einen Recyclingzweig<br />

aufgebaut. Aber wer den Gesamtbedarf<br />

und die aus verfügbaren Abbruchmassen<br />

generierbaren RC-Baustoffmengen<br />

ins Verhältnis setzt, erkennt auch die<br />

Grenzen: Recycling allein kann den Bedarf<br />

nicht decken, allenfalls ist eine<br />

Substitution im unteren zweistelligen<br />

Prozentbereich möglich. Die Gewinnung<br />

heimischer mineralischer Gesteinsrohstoffe<br />

wird also auf absehbare Zeit zwingend<br />

erforderlich bleiben. Sie soll auf<br />

eine Weise stattfinden, die für Arten neue<br />

Räume schafft und der Biodiversität in<br />

die Karten spielt. Die Techniker sorgen<br />

derweil mit ihrem Können für Lösungen,<br />

dank der wir mit weniger oder anderem<br />

Ressourceneinsatz trotzdem zu unseren<br />

Zuschlägen und Baustoffen kommen.<br />

Auch hier ist viel in Bewegung! Das „Der-<br />

Sand-wird-knapp“-Argument hat Hersteller<br />

von Zerkleinerungstechnik motiviert,<br />

diverse neuartige Brechervarianten<br />

zur Herstellung künstlich gerundeter<br />

Sande zu entwickeln. Ein anderes Verfahren<br />

verspricht durch Aufmahlung,<br />

Pelletierung und den Einsatz von Spezialmischern<br />

die Herstellung von Hochleistungsbetonen,<br />

deren Zuschläge aus<br />

bislang nicht verwertbaren Fraktionen<br />

bestehen.<br />

Was also hilft uns wirklich weiter?<br />

Alarmismus und Verzicht oder ein gemeinsamer<br />

neuer Weg ohne künstliche<br />

Fronten – mit vielen Blicken über Tellerränder<br />

und der massiven Förderung von<br />

Innovationen – entlang der Linie, die mit<br />

dem Begriff Nachhaltigkeit perfekt beschrieben<br />

ist? Das mag jeder Einzelne<br />

für sich, ein gutes Stück aber auch für<br />

diese Welt entscheiden.<br />

(gsz)<br />

www.bv-miro.org<br />

GESTEINS PERSPEKTIVEN 4/20<strong>19</strong>


WIRTSCHAFT<br />

7<br />

AUS RISIKEN CHANCEN MACHEN<br />

Neue Norm bei Energiemanagement-Zertifizierung<br />

In weniger als einem Jahr, ab dem<br />

21. Feb ruar 2020, werden sich Audits<br />

zur Erst-/Rezertifizierung und Überwachung<br />

von Energiemanagementsystemen<br />

nur noch auf der Grundlage der<br />

ISO 50001:2018 durchführen lassen. Ab<br />

dem 21. August 2021 verlieren dann alle<br />

Zertifikate des DIN-EN-ISO-50001:2011-<br />

Standards ihre Gültigkeit.<br />

Die neue Norm stellt höhere Anforderungen<br />

an das Energiemanagement als<br />

bisher. Unternehmen müssen nunmehr<br />

ihre energiebezogene Leistung gegenüber<br />

einer Ausgangsbasis (Energy<br />

Baseline EnB) nachweisbar und fortlaufend<br />

verbessern und durch Zertifizierungsgesellschaften<br />

überprüfen lassen.<br />

Zusätzlich unterscheidet die Norm zwischen<br />

„statischen Faktoren“ wie tageslichtunabhängige<br />

Beleuchtung, Dauer<br />

und Anzahl von Schichten oder Hallengröße<br />

und „relevanten, dynamischen<br />

Variablen“ wie Produktionsmengen und<br />

Außentemperatur mit Einfluss auf den<br />

Energieverbrauch für die wesentlichen<br />

Energieeinsätze (SEU: Significant Energy<br />

Use). Des Weiteren müssen sich Unternehmen<br />

bereits bei der Planung ihres<br />

Energiemanagementsystems Gedanken<br />

über Chancen und Risiken von externen<br />

und internen Einflüssen wie Politik, verfügbarer<br />

Technik oder Interessen von<br />

Eigentümern und Mitarbeitern machen.<br />

Im ersten Schritt ist zu klären, wie und<br />

welche Daten zu erheben sind. Deshalb<br />

sollten sich die Verantwortlichen auch<br />

mit den Normen ISO 50006 und ISO<br />

50015, die sich mit Methoden der Datenerhebung<br />

befassen, und der ISO<br />

50003, die Anforderungen durch das<br />

Zertifizierungsaudit beschreibt, beschäftigen.<br />

Weiterhin können digitale<br />

Lösungen wie intelligente Mess- und<br />

Regelkonzepte bei der Erhebung und<br />

Kontrolle von Daten hilfreich sein.<br />

Neben höheren Anforderungen bietet<br />

die ISO 50001:2018 aber auch Chancen.<br />

Mit der Neustrukturierung gemäß der<br />

High Level Structure (HLS) ergeben sich<br />

Überschneidungen zu anderen Managementsystemen.<br />

Dank gleicher Kerntexte<br />

und Grundanforderungen, zum Beispiel<br />

zum Kontext des Unternehmens und zum<br />

Chancen- und Risikomanagement, lassen<br />

sich Synergieeffekte optimal nutzen<br />

und Prozesse verschlanken.<br />

Unternehmen, die ein Energiemanagementsystem<br />

einführen, sparen letztlich<br />

Kosten, da sich durch genaue Kennzah-<br />

len wichtige Erkenntnisse zu den Energieflüssen<br />

gewinnen lassen und weiteres<br />

Energieeinsparpotenzial erschließen<br />

lässt. Zusätzlich können sich Unternehmen<br />

für eine erfolgreiche Umsetzung der<br />

Norm zertifizieren lassen. Außerdem besteht<br />

die Möglichkeit, auf der Grundlage<br />

eines funktionsfähigen und zertifizierten<br />

Energiemanagementsystems entsprechende<br />

Steuererstattungen oder Befreiungen<br />

zu beantragen. Kleine und mittelständische<br />

Unternehmen können sich<br />

Energieberatungsleistungen über ein<br />

Förderprogramm des Bundesamtes für<br />

Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA)<br />

bezuschussen lassen. Ebenfalls werden<br />

bestimmte Effizienztechnologien über<br />

BAFA-Programme gefördert.<br />

www.tuev-nord-group.com<br />

IM RAHMEN diverser TÜV-Nord-Seminare erfahren Interessenten mehr zur neuen Norm<br />

sowie zu den Anpassungen. Grafik: TÜV Nord<br />

Technische Daten,<br />

Referenzen und Videos<br />

fi nden Sie auf: www.bhs-innovationen.de<br />

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4/20<strong>19</strong> GESTEINS PERSPEKTIVEN


8<br />

WIRTSCHAFT<br />

FORDERUNGEN<br />

Rohstoffe in der Industriestrategie<br />

und die Industrie als solche<br />

Anfang Mai 20<strong>19</strong> hat der Bundesverband<br />

der Deutschen Industrie (BDI) sein<br />

Positionspapier „Deutsche Industriepolitik<br />

– Zum Entwurf der nationalen<br />

Industriestrategie 2030“ an den Bundesminister<br />

für Wirtschaft und Energie,<br />

Peter Altmaier, übergeben. Prominent<br />

platziert in den Vorschlägen für die<br />

künftige deutsche Industriepolitik findet<br />

sich auch die strategische Bedeutung<br />

einer nachhaltigen Rohstoffversorgung<br />

für den Industriestandort Deutschland.<br />

Dabei sollten alle drei Säulen – Importrohstoffe,<br />

heimische mineralische Rohstoffe<br />

und Sekundärrohstoffe – in gleicher<br />

Weise berücksichtigt werden.<br />

Darüber hinaus wird zu einer starken<br />

Verzahnung von Außenwirtschaft und<br />

Entwicklungszusammenarbeit geraten.<br />

Zentrale Forderung ist hier die Aufnahme<br />

eines wirksamen Anreizsystems für<br />

Auslandsinvestitionen unter Berücksichtigung<br />

nationaler Interessen in der<br />

Außenwirtschaftsförderung.<br />

Ebenso betont der BDI eine stärkere<br />

Industrie- und Innovationspolitik in Berlin<br />

und Brüssel. So sollten Förderpolitik<br />

und Wirtschaftsregulierung im Vergleichsmaßstab<br />

zu den USA und China<br />

stärker aufgestellt werden. Dazu gehöre<br />

zwingend auch eine ambitionierte Industrie-<br />

und Innovationspolitik, die mit ausreichenden<br />

Mitteln sowie innovationsfreundlichen<br />

regulatorischen Ansätzen<br />

unterlegt ist und damit für Innovationen<br />

den Weg ebnet.<br />

Zuvor, Anfang April, hatte BDI-Präsident<br />

Dieter Kempf im Rahmen der Hannover-Messe<br />

bereits angemahnt, die<br />

Bundesregierung müsse Investitionen<br />

und Innovationen ankurbeln. „Wir können<br />

froh sein, wenn sich das aktuelle<br />

Niveau der Industrieproduktion in<br />

Deutschland aufrechterhalten lässt. Im<br />

Falle des ungeordneten Ausstiegs der<br />

Briten aus der EU droht im laufenden<br />

Jahr ein Rückfall auf nur noch 0,7 %<br />

Zuwachs des Bruttoinlandsprodukts“,<br />

betonte Kempf. Zuvor hatte der BDI<br />

1,2 % Wachstum für 20<strong>19</strong> prognostiziert.<br />

Bei den deutschen Waren- und<br />

Dienstleistungsausfuhren rechnet der<br />

BDI für das laufende Jahr mit einem realen<br />

Plus von nur noch 1,5 %. Zum wiederholten<br />

Mal wachsen die heimischen<br />

Importe rascher als die Exporte, was die<br />

Konjunktur bremst. „Wenig hilfreich ist es<br />

bei diesem außenwirtschaftlichen Aprilwetter,<br />

wenn die Bundesregierung permanent<br />

nur an den letzten Sommer<br />

denkt. Es wird höchste Zeit für eine Wirtschaftspolitik,<br />

die Deutschlands Zukunft<br />

im Blick hat. Sie muss zugleich europäische<br />

und internationale Wetterumschwünge<br />

frühzeitig erkennen“, mahnte<br />

der BDI-Präsident.<br />

Die Bundesregierung müsse Investitionen<br />

und Innovationen ankurbeln, anstatt<br />

sie in den aktuellen Haushaltsplanungen<br />

zurückzufahren. Für die<br />

Förderung der künstlichen Intelligenz<br />

wolle die Koalition zusätzlich nur eine<br />

Milliarde Euro bis 2023 investieren. Dies<br />

sei das falsche Signal, kritisierte Kempf.<br />

„Jede vierte Maschine ist bereits mit<br />

dem Internet verbunden.“<br />

Die Bundesregierung entferne sich<br />

auch weiter vom Ziel, 3,5 % des Bruttoinlandsprodukts<br />

in Forschung und Entwicklung<br />

zu investieren. „Unser Fazit<br />

lautet: Die Große Koalition gibt das Geld<br />

falsch aus“, so Kempf weiter.<br />

Auch die EU müsse ihre Hausaufgaben<br />

machen: Mehr Förderung von Forschung<br />

und Entwicklung sei nötig, eine<br />

gesamteuropäische Infrastruktur für<br />

Verkehr, Energie und digitale Netze<br />

müsse vorankommen. Kurz: Die Institutionen<br />

der EU sollten sich wieder um<br />

mehr kümmern als nur um den Abschied<br />

der Briten.<br />

www.bdi.eu<br />

TRANSPARENZ IM ROHSTOFFSEKTOR<br />

Wichtiger Schritt für die Rohstoffpolitik<br />

der Bundesregierung<br />

Deutschland hat erfolgreich den internationalen Transparenzstandard<br />

der Extractive Industries Transparency Initiative<br />

(EITI) umgesetzt und damit als erstes EU-Mitglied<br />

und als achtes von weltweit 52 EITI-Mitgliedsländern das<br />

Prädikat EITI-konformes Land erhalten. Als erstes Land<br />

hat Deutschland dabei alle Anforderungen bereits mit seinem<br />

ersten EITI-Bericht erfüllt. Oliver Wittke, Parlamentarischer<br />

Staatssekretär und Sonderbeauftragter der Bundesregierung<br />

für die Umsetzung in Deutschland, erklärt:<br />

„Dieses erfreuliche Ergebnis ist ein wichtiger Schritt für<br />

die internationale Rohstoffpolitik der Bundesregierung.<br />

Mit der Erfüllung aller Anforderungen des Transparenzstandards<br />

setzen wir ein starkes politisches Signal für die<br />

Weiterverbreitung und Stärkung der Initiative. Auf nationaler<br />

Ebene fördern wir mit der D-EITI Dialog und Transparenz<br />

im Rohstoffsektor und erhöhen auf diese Weise<br />

die Akzeptanz für die heimische Rohstoffförderung. Wichtigster<br />

Bestandteil der EITI-Umsetzung ist ein jährlich<br />

vorzulegender Bericht, in dem neben Informationen und<br />

Daten zum nationalen Rohstoffsektor Zahlungen der rohstoffgewinnenden<br />

(extraktiven) Unternehmen und entsprechende<br />

Einnahmen des Staates transparent gemacht<br />

werden. Zentrale Voraussetzung für die Erstellung des<br />

Berichts war die freiwillige Beteiligung der rohstofffördernden<br />

Unternehmen sowie die Unterstützung der beteiligten<br />

Verwaltungen von Bund, Ländern und Kommunen.<br />

www.bmwi.de<br />

GESTEINS PERSPEKTIVEN 4/20<strong>19</strong>


WIRTSCHAFT<br />

9<br />

STATISTIK<br />

Industrie und Bau in Zahlen<br />

Die Produktion im Produzierenden Gewerbe war nach<br />

vorläufigen Angaben des Statistischen Bundesamtes (Destatis)<br />

im März 20<strong>19</strong> preis-, saison- und kalenderbereinigt<br />

0,5 % höher als im Vormonat. Für den Februar 20<strong>19</strong> ergab<br />

sich nach Revision der vorläufigen Ergebnisse ein Anstieg<br />

von 0,4 % gegenüber Januar (vorläufiger Wert: +0,7 %).<br />

Die Industrieproduktion ist im März 20<strong>19</strong> um 0,4 % gegenüber<br />

dem Vormonat gestiegen. Innerhalb der Industrie<br />

nahmen die Produktion von Vorleistungsgütern um 0,4 %<br />

und die Produktion von Konsumgütern um 1,1 % zu. Die<br />

Produktion von Investitionsgütern blieb auf dem Niveau<br />

des Vormonats. Außerhalb der Industrie lag die Energieerzeugung<br />

im März 20<strong>19</strong> um 0,3 % höher als im Vormonat.<br />

Die Bauproduktion stieg um 1 %.<br />

Die Umsätze im Bauhauptgewerbe waren im Februar<br />

20<strong>19</strong> um 10,9 % höher als im Februar 2018 und laut Destatis<br />

waren im Februar 3,2 % mehr Beschäftige im Bauhauptgewerbe<br />

tätig als im Vorjahresmonat.<br />

Alle Wirtschaftszweige des Bauhauptgewerbes verbuchten<br />

Umsatzzuwächse im Vorjahresvergleich. Diese<br />

Steigerungen können auf die weiterhin sehr stabile Lage<br />

der Auftragseingänge zurückgeführt werden, die sich in<br />

den Monaten Dezember 2018 bis Februar 20<strong>19</strong> auf Rekordniveau<br />

bewegten. Im Tiefbau stiegen die Umsätze im<br />

Februar 20<strong>19</strong> um 16,8 % und im Hochbau um 7 % im<br />

Vergleich zum Februar 2018. Unter den umsatzstärksten<br />

Wirtschaftszweigen innerhalb des gesamten Bauhaupt-<br />

KÖNNTE BESSER SEIN: Das produzierende Gewerbe bleibt<br />

mittlerweile zurück. Der Bau zeigt sich weiter aufsteigend.<br />

Grafik: Destatis<br />

gewerbes stiegen die Umsätze beim Rohrleitungstiefbau,<br />

Brunnenbau und Kläranlagenbau mit +23,4 % sowie beim<br />

Bau von Straßen und Bahnverkehrsstrecken mit +22 %<br />

am stärksten. Den geringsten Umsatzzuwachs gab es im<br />

Wirtschaftszweig „Sonstiger Tiefbau“ (zum Beispiel Wasserbau)<br />

mit +7,2 % gegenüber Februar 2018.<br />

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10<br />

AUS- UND WEITERBILDUNG<br />

Für Größeres gerüstet<br />

Am 16. Mai dieses Jahres stellten sich die Teilnehmer des neuen Weiterbildungsangebotes<br />

zum „Industriemeister Aufbereitungs- und Verfahrenstechnik<br />

IHK“ im Rahmen der Prüfung zum Abschluss der handlungsspezifischen<br />

Qualifikation (HQ) an den Eckert-Schulen in Regensburg einem<br />

umfassenden einstündigen anspruchsvollen Fachgespräch. Diesem wichtigen<br />

Ereignis folgte eine würdigende Meister-Feier am Nachmittag. Eingeladen<br />

hatten dazu genau jene vier Verbände, die sich für die Etablierung<br />

dieser Möglichkeit der spezifischen Fortbildung stark gemacht haben. Für<br />

GP eine gute Gelegenheit, die Klasse-Meister der ersten Meisterklasse zu<br />

befragen, mit den Akteuren der Maßnahme in Kontakt zu kommen und die<br />

gesamtheitlichen Zufriedenheitswerte von allen Seiten abzuklopfen.<br />

Wenn man etwas Neues kreiert, ist die<br />

stromlinienförmige Eingliederung in bestehende<br />

Systeme natürlich das gewünschte<br />

Idealbild. Die Wirklichkeit<br />

braucht im Sinne der vorgesehenen<br />

Qualität aber auch Anpassungen. Im beschriebenen<br />

Fall musste beispielsweise<br />

die HQ-Phase für die Qualifikation zum<br />

Industriemeister Aufbereitungs- und<br />

Verfahrenstechnik bei den Eckert-Schulen<br />

in Regensburg wegen der Stoff-Fülle<br />

von geplanten vier auf sechs Monate<br />

hochgefahren werden. Gut, wenn man<br />

dann im Hintergrund einen verständnisvollen<br />

Arbeitgeber hat, der zugunsten<br />

seiner fachlich und kompetenztechnisch<br />

aufgewerteten Mannschaft diesen<br />

Schritt spontan mitgeht. Fast alle haben<br />

dies getan, dafür verdienen die Arbeitgeber<br />

ebenfalls Anerkennung. Außerdem<br />

zeugt ihr Handeln von Weitblick,<br />

denn einen Mangel an neuen Möglichkeiten,<br />

ihr Können einzubringen, müssen<br />

die frischgebackenen Meister nicht<br />

fürchten. Nach Verbesserungswünschen<br />

gefragt, winken eigentlich alle ab:<br />

„Kleinigkeiten, nichts, worüber man groß<br />

reden müsste.“ Das läuft schon, bei den<br />

Eckert-Schulen. Tiefenentspannung bestimmt<br />

die Atmosphäre nach der Prüfung<br />

und gegenseitig wird auf eine Weise<br />

gelobt, die in dieser Größenordnung<br />

selten ist: Die Betreuung passt und die<br />

Dozenten sind einfach Spitze!<br />

StD Uwe Heider, der auch am BSZ,<br />

Staatliches Berufliches Schulzentrum<br />

Wiesau, lehrt, bekommt besonders viel<br />

Lob. Schließlich war es ihm gemeinsam<br />

mit den Verbänden ein großes Anliegen,<br />

den speziellen Meisterkurs zum Laufen<br />

zu bringen. Bereits vor etwa zehn Jahren<br />

von Gramatiki Satslidis, Geschäftsführerin<br />

beim Berufsförderungswerk, für die<br />

Beton- und Fertigteilhersteller angeregt,<br />

brauchte das Vorhaben Zeit zum Reifen.<br />

Etwa vor vier Jahren setzte sich auch der<br />

Bundesverband Mineralische Rohstoffe,<br />

MIRO, für eine Meister-Qualifikationsstufe<br />

zwischen Facharbeiter und Akademi-<br />

Der Meisterkurs<br />

im Spiegel der Absolventen<br />

„EINE EINGESCHWORENE GRUPPE“: Von diesen Männern wird noch zu hören sein. Ihr Beispiel<br />

sollte weitere Kandidaten für die nächsten Kurse ermutigen. Fotos: gsz<br />

Sebastian Briegel (31), demnächst<br />

verantwortlich für den<br />

Pflasterstein-Bereich bei Rinn<br />

Baustoffwerke & Naturstein:<br />

„Schon kurz nach meiner Ausbildung<br />

hatte ich mein Interesse an<br />

möglichen Weiterbildungsmaßnahmen<br />

gegenüber meinem Arbeitgeber<br />

signalisiert und mich<br />

schließlich auf Anraten meiner<br />

Firma beim Meisterkurs eingeschrieben.<br />

Ich muss sagen, dass<br />

ich mit der Unterstützung unseres<br />

Unternehmens wirklich sehr zufrieden<br />

bin. Die Geschäftsführung<br />

verhält sich bei der zukunftsorientierten<br />

Personalentwicklung sehr<br />

vorbildlich und denkt voraus.<br />

Wenn mein jetziger unmittelbarer<br />

Vorgesetzter in einigen Monaten<br />

in Rente geht, übernehme ich<br />

nahtlos seine Position als Abteilungsleiter.<br />

Als Meister fühle ich<br />

mich bestens für die Aufgabe gerüstet<br />

und der Kurs hat tatsächlich<br />

alle meine Erwartungen erfüllt.“<br />

GESTEINS PERSPEKTIVEN 4/20<strong>19</strong>


AUS- UND WEITERBILDUNG<br />

11<br />

KLEINE RUNDE, GROSSER ANLASS: In direkter Nachbarschaft des Regensburger Doms feierte die erste branchenspezifische Industriemeisterklasse<br />

am 16. Mai gemeinsam mit Dozenten, Betreuern, IHK-Vertretern und Verbandsinitiatoren ihren Abschluss.<br />

Markus Fuchs (29), bislang tätig in einem baden-württembergischen<br />

Schotterwerk, hat große Pläne und schließt an den Meisterkurs gleich<br />

noch eine weiterführende Qualifikation an. Der sympathische und<br />

redegewandte Jungmeister – nicht umsonst wurde er zum Sprecher<br />

der ersten Meisterklasse dieser Art gewählt – verfügt bereits über zwei<br />

abgeschlossene Ausbildungen als Maler und Lackierer sowie als Kaufmann<br />

im Groß- und Außenhandel. Familientraditionell in der Landwirtschaft<br />

verwurzelt, haben es ihm große Maschinen angetan. Ein wenig<br />

kannte er sich auch in einem benachbarten Gipsbruch aus und über<br />

diesen Kontakt kam er 2014 als Quereinsteiger ins Steinbruchgeschäft.<br />

„Das gab mir die Möglichkeit, meinen Kindheitstraum zu verwirklichen<br />

und als Maschinist große Baumaschinen sowie Anlagen zu bedienen.“<br />

Sein Arbeitgeber hätte ihn nun gerne wieder im Team, aber mehr als<br />

eine Aushilfe in den Sommermonaten ist vorerst nicht drin, denn ab<br />

September startet für Markus Fuchs die nächste Ausbildung zum<br />

Technischen Betriebswirt IHK direkt in Villingen-Schwenningen. Diese<br />

gebotene Weiterbildungsebene für Meister und Technische Fachwirte<br />

will Markus Fuchs gerne nutzen, um dann, ein Dreivierteljahr später,<br />

sein Können einem Unternehmen im Umkreis zur Verfügung zu stellen.<br />

Seine Einschätzung des Meisterkurses lautet: „Das Angebot war so<br />

gestaltet, dass es wirklich die Realität abgebildet hat. Im Segment<br />

Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz beispielsweise, das über<br />

die BG gestaltet war, hat es einen Superaustausch gegeben mit Leuten<br />

aus der Praxis. Das und vieles andere auch hat mich bei der Vermittlung<br />

der Inhalte schwer begeistert. Es ist wirklich toll, dass es einen<br />

eigenen Meisterkurs für diesen Bereich gibt.“<br />

Ganz in der über Generationen gelebten Familientradition<br />

bewegt sich Lars Boehm (23). Er wollte nach<br />

eigener Aussage schon immer in den Bergbau, und<br />

wenn Großvater, Vater und Bruder bereits unter wie<br />

über Tage in der Rohstoffbranche ihre Berufung fanden,<br />

folgt der Jüngste in der Familie gleich einem mehrfachen<br />

Vorbild. Für diesen Weg entschied sich Lars<br />

Boehm nach seiner Ausbildung als Land- und Baumaschinenmechatroniker<br />

bei Schlüter in Hanau, nun über<br />

den Meisterkurs auf die Anwenderseite zu wechseln.<br />

„Ich freue mich auf die vielschichtigen Aufgaben in<br />

einem Steinbruch oder einer Sandgrube und denke,<br />

dass wir als Industriemeister Aufbereitungs- und Verfahrenstechnik<br />

in der Gesteinsindustrie gefragt sein<br />

werden“, freut er sich auf künftige Wunschaufgaben.<br />

Seine Einschätzung des Kurses: „Sich über das Kompaktangebot<br />

zum Meister zu qualifizieren, ist nach<br />

meiner Auffassung der beste Weg. Im Gegensatz zur<br />

Abendschule für den gestaffelten Erwerb der Basisqualifikation<br />

hat man den Kopf frei und kann sich voll<br />

auf den Lehrstoff konzentrieren. Klasse war auch, dass<br />

wir hier in Regensburg Superdozenten hatten. Hinzu<br />

kommt, dass der Austausch untereinander beinahe<br />

genauso hilfreich war wie die Ausbildung selbst. Vom<br />

Wissen der jeweils anderen haben wir alle profitiert.<br />

Insgesamt waren wir eine Supertruppe!“<br />

4/20<strong>19</strong> GESTEINS PERSPEKTIVEN


12<br />

AUS- UND WEITERBILDUNG<br />

S+E-KOMPETENZ:<br />

Lars Boehm,<br />

Markus Fuchs,<br />

Holger Würz, Ricardo<br />

Altmann, Sergej<br />

Vogel und Mario<br />

George (v. l.) sind<br />

in der Gesteinsindustrie<br />

verwurzelt.<br />

ANSTOSS: In der gemeinsamen<br />

Arbeitsgruppe<br />

Meisterkurs<br />

en gagierten sich unter<br />

anderem Franziska<br />

Seifert (UVMB), Thomas<br />

Reschke (DAV),<br />

Gramatiki Satslidis<br />

(bbf), Dr. Bettina<br />

Nickel (MIRO), Ceyda<br />

Sülün (BTB), Susanne<br />

Funk (MIRO).<br />

ker ein, die Bundesverbände Verbände der Asphalt- und<br />

Transportbetonindustrie (DAV und BTB) sahen das ähnlich.<br />

Eine gemeinsame übergreifende Arbeitsgruppe „Meisterkurs“<br />

fand sich und brachte den Stein endgültig ins Rollen.<br />

Der Basiswunsch verdichtete sich zur Möglichkeit, wobei sich<br />

die Kooperation mit den Eckert-Schulen als Glücksfall erwies.<br />

Die Spezial-Meisterschmiede, aus der nun die ersten Absolventen<br />

hervorgingen, war eröffnet. Seitens MIRO hat maßgeblich<br />

die Unternehmerin Dr. Bettina Nickel, Vorsitzende des<br />

Arbeitsausschusses Aus- und Weiterbildung, als Schrittmacher<br />

gewirkt. Ihr Einsatz wurde nicht zuletzt bei der jüngsten<br />

Mitgliederversammlung hervorgehoben.<br />

Am schönsten aber, das merkt man ihr und den anderen<br />

Verbandsvertretern beim Termin in Regensburg an, ist es<br />

immer noch, ein konkretes Arbeits ergebnis in Gestalt der<br />

ersten Absolventen mit eigenen Augen zu sehen. Die Meisterfeier<br />

zu ihren Ehren war eine gelungene Sache, ebenso<br />

wie der frisch etablierte Kurs als solcher. Alle hatten interessante<br />

Geschichten über den Kurs, das Davor und das<br />

erwartete Danach zu erzählen. Manche wurden vom Arbeitgeber<br />

empfohlen und ermuntert, andere fanden den Flyer<br />

während der steinexpo 2017 bzw. auf bv-miro.org und den<br />

Netzseiten der anderen beteiligten Verbände.<br />

Doch so verschieden der Weg auch war, alle Teilnehmer,<br />

die diesmal eine Altersspanne von 22 bis 48 Jahre abbildeten,<br />

eint ein hohes Maß an Ehrgeiz und der Wille, den Stier<br />

oder gelegentlich auch den inneren Schweinehund bei den<br />

Hörnern oder sonstwo zu packen, um zu zeigen, was sie<br />

tatsächlich draufhaben. Chapeau, liebe Premieren-Industriemeister<br />

Aufbereitungs- und Verfahrenstechnik. Wir gratulieren<br />

herzlich.<br />

(gsz)<br />

www.bv-miro.org<br />

Tobias Pehkonen (24) hat auf der steinexpo<br />

2017 vom Meisterkurs erfahren. Dort nämlich<br />

traf er seinen einstigen Berufsschullehrer<br />

StD Uwe Heider aus Wiesau, wo Tobias<br />

2015 als Bundesbester seine Lehre zum<br />

„Aufbereitungs- und Verfahrenstechniker<br />

Betonerzeugnisse“ abschloss. Ganz klar,<br />

dass ein solches Talent nach dem Hinweis<br />

seines Lehrers nicht nur den Meister-Flyer<br />

vom MIRO-Ausbildungsstand mitnahm,<br />

sondern damit auch bei seinem Arbeitgeber<br />

F.C. Nüdling in Rupsroth vorstellig wurde,<br />

um sich dessen Unterstützung für die Weiterqualifikation<br />

zu sichern. War er zuvor in<br />

der Produktion der Betonsteinfertigung<br />

tätig, wirkt er nun künftig in Rupsroth als<br />

Meister in der Werkstatt. „Die Werkstatt ist<br />

ein wichtiger Dreh- und Angelpunkt für<br />

beide Bereiche am Standort – für den Steinbruch<br />

genauso wie für die Betonsteinfertigung“,<br />

sagt er und ergänzt: „Die Meisterausbildung<br />

war eine absolut runde Sache. Es<br />

hat wirklich alles gepasst. Der Klassenzusammenhalt<br />

war geradezu perfekt, da lernt<br />

es sich leicht. Und was alles an Betonthemen<br />

geboten wurde, war für mich ein Gewinn.<br />

Das wollte ich unbedingt wissen!“<br />

Holger Würz (48), ist seit 24 Jahren bei<br />

den Rheinischen Baustoffwerken beschäftigt.<br />

Der gereifte Fachmann konstatiert:<br />

„Ich habe schon immer gesagt, dass<br />

es zwischen den Stufen Facharbeiter und<br />

Akademiker Qualifikationsangebote zur<br />

persönlichen Weiterentwicklung geben<br />

sollte. Den Meisterkurs auf die Beine zu<br />

stellen, war deshalb tatsächlich ein wichtiger<br />

Schritt. Und als mein Chef dann<br />

meinte: ‚Hier gibt es etwas Neues. Wie<br />

sieht’s aus – willst Du das machen?‘, habe<br />

ich kurz über meine sonstigen Verpflichtungen<br />

sinniert, dann aber zugegriffen<br />

und mich für den Vollzeitkurs entschieden.<br />

Das war genau richtig so. Nicht nur<br />

das zusätzliche Wissen wird mich voranbringen,<br />

auch meine ganze Sichtweise<br />

hat sich durch die vielfältigen Impulse von<br />

außen erweitert. Das ist eine ganz persönliche<br />

Bereicherung, so als hätte dir<br />

jemand eine neue Tür geöffnet. Dabei ist<br />

es natürlich ideal, wenn man wie ich so<br />

viel Rückhalt von seinem Arbeitgeber<br />

erfährt. Zusätzlich habe ich nach dem<br />

erfolgreichen Abschluss meine Chancen<br />

auf eine Werksleiterstelle verbessert.“<br />

Ricardo Altmann (34), ausgebildeter<br />

Baumaschinist, ist bei Heidelberger<br />

Sand & Kies im Werk Flemmingen als<br />

Schichtleiter und stellvertretender Betriebsleiter<br />

tätig. Nun, nach dem Meisterkurs,<br />

wird er in Kürze die Stelle des<br />

Betriebsleiters übernehmen. Auch ihm<br />

mangelte es nicht an Rückenwind für<br />

die Maßnahme: „Unser Geschäftsführer,<br />

Ulrich Schnarre, hat mir einen<br />

Flyer vom Meisterkurs in die Hand gedrückt<br />

und mich gefragt, ob das nicht<br />

etwas für mich wäre. Nach meiner<br />

positiven Entscheidung wurde ich vom<br />

Unternehmen und von ihm weiterhin<br />

voll unterstützt. Den Kurs belegt zu<br />

haben, war für mich rundum eine sehr<br />

gute Erfahrung. Das gilt für das gesamte<br />

Lehrangebot, aber auch für den<br />

Zusammenhalt und die anderen Perspektiven<br />

der verschiedenen Teilnehmer.<br />

Kennenzulernen, was in anderen<br />

Teilbranchen von Bedeutung ist, hat<br />

sich als eine echte Bereicherung erwiesen.<br />

Ein Blick auf andere Gewerke<br />

öffnet manchmal einfach auch neue<br />

eigene Horizonte.“<br />

GESTEINS PERSPEKTIVEN 4/20<strong>19</strong>


AUS- UND WEITERBILDUNG<br />

13<br />

SCHLICHTWEG EINMALIG<br />

… oder der Beginn einer großartigen Serie<br />

Uwe Heider, Studiendirektor am BSZ Wiesau und einer<br />

der Dozenten der Premierenklasse, ist seinerseits sehr<br />

zufrieden mit den ersten Meisterschülern: „So eine Truppe<br />

ist schlichtweg einmalig! Vermutlich hat man als Ausbilder<br />

auch nur ganz selten die Chance, das Miteinander,<br />

die Erfolge, den Spaß am Lernen und auch in der gemeinsam<br />

verbrachten Freizeit so zu erleben, wie es diesmal<br />

der Fall war. Hier hat wirklich alles geklappt!“, lobt er die<br />

Jungmeister – und fasst schwingt da ein Bedauern mit,<br />

dass dieser Kurs nun Geschichte ist. Aber … möchte man<br />

trösten … gerade in unserer Branche warten doch schon<br />

die nächsten großartigen Meisterschüler darauf, in den<br />

Folgekursen den Beweis anzutreten, dass sich perfektes<br />

Miteinander wiederholen kann.<br />

Nebenbei bemerkt hat Uwe Heider auch unglaublich<br />

viel Einsatz gezeigt, um seine ersten Meisterschüler fit zu<br />

machen und auf ihrem Weg zur Prüfung als Dozent zu<br />

begleiten. Mit Zustimmung der Schulleitung des BSZ<br />

Wiesau hat er seinen Unterricht als Berufsschullehrer dort<br />

bei gleicher Stundenanzahl auf drei statt fünf Tage in der<br />

Woche konzentriert, um in der freigewordenen Zeit in Regensburg<br />

„seine“ Meister unterrichten zu können. Sicher<br />

anstrengend, aber auch eine eindeutige Win-win-Situation.<br />

Überhaupt: Wer die Meister, die Betreuer der Schule,<br />

die Prüfer, die IHK-Verantwortlichen, die Dozenten und die<br />

verbandlichen Impulsgeber beim Abschlusstreffen in<br />

Regensburg so zusammen gesehen hat, weiß: Es hätte<br />

gar nicht besser laufen können.<br />

RIESENGLÜCK GEHABT!<br />

Dozent Uwe Heider reflektiert<br />

den Kurs aus seiner Sicht<br />

und erteilt seinen Premierenmeistern<br />

Bestnoten für ihre<br />

menschlichen und fach lichen<br />

Qualitäten.<br />

Mario George (43) konnte sich<br />

ebenfalls auf Rückenwind durch seinen<br />

Arbeitgeber, die Rheinischen<br />

Baustoffwerke, verlassen. Die mobilen<br />

Brech- und Siebanlagen sind<br />

dort vor allem sein Metier. Welche<br />

Funktion er künftig am Standort<br />

übernimmt, ist noch nicht klar. Fest<br />

steht aber, dass sich etwas Qualifikationsgerechtes<br />

ergeben wird. Das<br />

war schließlich der Plan. Mario George<br />

lobt: „So von einem Arbeitgeber<br />

unterstützt zu werden, wie es mir<br />

passiert ist, kann man sich wirklich<br />

nur wünschen. Dazu kommt, dass<br />

mich der Kurs auch als Mensch weitergebracht<br />

hat. Wie sich der Zusammenhalt<br />

über Altersgrenzen hinweg<br />

dargestellt hat, war einfach sensationell.<br />

Da fiel es leicht, sich auch<br />

Fakten aus anderen Tätigkeitsbereichen<br />

anzueignen.“ Dieser Meisterschüler<br />

weiß ziemlich sicher, wovon<br />

er spricht, denn bei der Basisqualifika<br />

tion, die er ortsnah in NRW erworben<br />

hat, herrschte „längst nicht<br />

das gleiche Klima.“<br />

Hans Dworschak (38) absolvierte bereits<br />

seine Lehre zum Verfahrensmechaniker<br />

(<strong>19</strong>97–2000) bei Heidelberger Zement. Anschließend<br />

war er bei Heidelberger Beton<br />

bis Ende 2014 als Werksmischmeister beschäftigt.<br />

Seit 2015 ist er für Instandhaltung<br />

und Technik bei Heidelberger Beton zuständig,<br />

kümmert sich um fünf Betonwerke<br />

in seiner Region. Das heißt, er hält die<br />

Werke am Laufen, leitet Umbauten sowie<br />

Reparaturen und schult Mitarbeiter. Sein<br />

Fazit zum Kurs: „Ich habe wirklich darauf<br />

gewartet, dass sich eine solche Möglichkeit<br />

zur Weiterentwicklung ergibt. Und tatsächlich:<br />

Als die Information zum neuen Meisterkurs<br />

über den Bundesverband Transportbeton<br />

bei uns im Werk landete, hat<br />

mich unser Geschäftsführer gefragt, ob das<br />

nicht etwas für mich wäre. Meine Arbeit<br />

schätze ich sehr und der Kurs war für mich<br />

ein ganz wichtiges i-Tüpfelchen, um mich<br />

weiterentwickeln zu können. Wenn dann<br />

noch das Umfeld und die gesamte Klassenzusammensetzung<br />

so stimmen, wie ich das<br />

erlebt habe, lohnt sich die Teilnahme im<br />

fachlichen Sinne genauso wie im menschlichen.“<br />

Sergej Vogel (33) arbeitet als Vorarbeiter<br />

bei Heidelberger Sand + Kies in<br />

Kamp-Lintfort. Über Flyer von den<br />

Eckert-Schulen auf die Möglichkeiten<br />

aufmerksam geworden, wollte er zuerst<br />

in Richtung Metalltechnik gehen,<br />

doch gerade noch rechtzeitig wurde<br />

diese Option vom speziellen Meisterangebot<br />

Aufbereitungs- und Verfahrenstechnik<br />

getoppt. „Unser Geschäftsführer<br />

schlug vor, dass ich<br />

diesen Kurs belegen sollte. Das fand<br />

ich sehr gut und ich hatte außerdem<br />

die volle Unterstützung des Unternehmens<br />

während der Kursdauer auf meiner<br />

Seite. Rückblickend muss ich<br />

sagen, dass wir eine richtig gute Gruppe<br />

waren. Dadurch und durch die Zusammenarbeit<br />

mit den Dozenten auf<br />

Augenhöhe hatte man einfach auch<br />

Spaß am Lernen. Der respektvolle Umgang<br />

miteinander hat offensichtlich<br />

allen gutgetan. Auch die Dozenten<br />

waren gern bei uns. Wir waren ein eingeschworenes<br />

Team ohne Stress und<br />

haben eine Top-Vorbereitung auf die<br />

Prüfung erhalten.“<br />

4/20<strong>19</strong> GESTEINS PERSPEKTIVEN


14<br />

AKTUELL<br />

INVESTITIONEN<br />

& PARTNERSCHAFTEN<br />

Niederlassung<br />

in Irland<br />

Schmitz Cargobull hat eine neue Niederlassung in Irland<br />

eröffnet, um im schnell wachsenden Transportmarkt des<br />

Landes für Kunden vor Ort präsent zu sein. Darüber zeigte<br />

sich auch der irische Staatsminister Damien English erfreut.<br />

Dieser Schritt ist relevant, da die von irischen Spediteuren<br />

beförderte Gesamttonnage im letzten Jahr um mehr als 10 %<br />

gestiegen ist.<br />

Das neue Länderbüro wird von Paul Ò Ceallaigh, einem<br />

erfahrenen Schmitz Cargobull Sales Manager, geleitet. Sechs<br />

Service-Partner stehen als Dienstleister bereit und gewährleisten<br />

die Versorgung mit Ersatzteilen.<br />

www.cargobull.com<br />

Flächendeckende<br />

Modernisierung<br />

Nach zwei Umzügen in modernere Räumlichkeiten in Freiburg<br />

und Leipzig sowie der Erschließung zweier gänzlich<br />

neuer Standorte mit einer Niederlassung in Memmingen und<br />

einer Mietstation in Dortmund allein im Jahr 2018 ging es<br />

dieses Jahr bei Wacker Neuson ähnlich weiter: Im Februar<br />

bezogen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Niederlassung<br />

Berlin-Nord einen modernen Neubau. Im April folgte<br />

der Umzug der Niederlassung Kassel und auch für 2020 sind<br />

weitere Neubauten zur Ausdehnung des Niederlassungsnetzes<br />

geplant. Der Anspruch dahinter lautet: Kundennähe.<br />

Alle neuen Standorte sind zudem dafür gerüstet, Zero-emission-Geräte<br />

und -Maschinen zu servicieren.<br />

www.wackerneuson.com<br />

GEMEINSAM FEIERN MIT MINISTER. Die neue Schmitz-Cargobull-<br />

Niederlassung in Irland kommt gut an. Foto: Schmitz Cargobull<br />

Anpassung muss sein<br />

Die Eberle-Hald-Gruppe wird zum Ende dieses Jahres aus<br />

der EVB BauPunkt-Einkaufs- und Handelsgemeinschaft<br />

mit Sitz in Göppingen ausscheiden. Zwar zählt Bernd<br />

Eberle zu deren Gründungsgesellschaftern, dennoch sieht er<br />

die Zeit gekommen, andere Wege einzuschlagen. Beispielsweise<br />

konnte die Gruppe in den vergangenen Jahren das<br />

EVB-Leistungsangebot nur noch sehr begrenzt in Anspruch<br />

nehmen, da das Unternehmen heute in Art und Struktur groß<br />

genug sei, um alle Herausforderungen allein zu bewältigen.<br />

Dem Verhältnis mit der EVB BauPunkt habe die Entscheidung<br />

jedoch nicht geschadet, denn diese bleibt – im wörtlichen<br />

Sinne – weiterhin Familie, da vom Neffen Steffen Eberle<br />

geführt. „Wir haben diesen Schritt gemeinsam entschieden“,<br />

betont Bernd Eberle.<br />

Die Eberle-Hald-Gruppe will künftig auch keinem anderen<br />

Einkaufsverband angehören, sondern lediglich eine Kooperationspartnerschaft<br />

mit der BGK-<br />

Gruppe schließen.<br />

BERND UND STEFFEN EBERLE<br />

gehen ab 2020 geschäftlich getrennte<br />

Wege. Der Zusammenhalt der<br />

Familie bleibt davon jedoch unberührt.<br />

Foto: Eberle-Hald<br />

RASANT: Die neue Niederlassung in Kassel ist nur eine von vielen<br />

Wacker-Neuson-Standortinvestitionen. Foto: Wacker Neuson<br />

Partnerschaft<br />

besiegelt<br />

Auf der bauma 20<strong>19</strong> übergab<br />

der schwedische Verschleißteilhersteller<br />

Combi Wear<br />

Parts (CWP) das „Authorized<br />

Distributor Certificate“ an<br />

Rädlinger Maschinen- und<br />

Anlagenbau. Exzellente Qualität<br />

dank hochwertiger Werkstoffe,<br />

innovative Lösungen<br />

sowie enger Erfahrungs- und<br />

Wissensaustausch mit Kunden<br />

und Partnern sind Merkmale des gemeinsamen Handelns.<br />

Diese Ansprüche an die eigenen Produkte und Dienstleistungen<br />

sind Credo sowohl bei CWP als auch bei<br />

Rädlinger Maschinen- und Anlagenbau.<br />

Doch nicht nur die ähnliche Philosophie verbindet die beiden<br />

Unternehmen. Rädlinger ist nun vielmehr seit Kurzem<br />

der zweite zertifizierte Vertriebspartner der Schweden in<br />

Deutschland, der außer den Kits für die Grundausstattung<br />

auch einzelne Ersatzteile liefern und auf Lager nehmen darf.<br />

www.raedlinger.com<br />

ÜBERGABE des „Authorized<br />

Distributor Certificate“ für die<br />

Vertriebspartnerschaft von<br />

Rädlinger und Combi Wear<br />

Parts AB auf der bauma 20<strong>19</strong>.<br />

Foto: Rädlinger<br />

GESTEINS PERSPEKTIVEN 4/20<strong>19</strong>


AKTUELL<br />

15<br />

Dornröschenschlaf war mal<br />

Dass ein alteingesessenes Unternehmen<br />

mit langjähriger Erfahrung und treuen<br />

Mitarbeitern wie die bsg GmbH auch<br />

neue innovative Anläufe nehmen kann,<br />

wurde infolge der Übernahme durch die<br />

HS-Schoch-Gruppe Ende 2017 unter<br />

Beweis gestellt. Buchstäblich aus dem<br />

Schlaf gerissen, rüstete sich bsg, um<br />

Marktveränderungen auch in Zukunft<br />

gerecht werden zu können. Der Weckruf<br />

war allerdings nicht nur technischer<br />

Natur. Bei einem gemeinsamen Meeting<br />

mit allen Teilbereichen der Schoch-Baumaschinen-Gruppe<br />

Anfang 2018 zog ein<br />

intensiver Gedankenaustausch zwar<br />

kreative Beschlüsse und zeitnahe Umsetzungen<br />

nach sich, beim Folgetreffen<br />

20<strong>19</strong> ging es den Gesellschaftern jedoch<br />

vor allem um eine schonende Integration<br />

in die Gruppe unter Berücksichtigung<br />

der persönlichen Charaktere der bsg-<br />

Mitarbeiter.<br />

Allgemeine Richtlinien und Anpassungen<br />

auch bei Konstruktion, Produktion,<br />

ERP-System sowie Erscheinungsbild<br />

sind bislang umgesetzt worden und<br />

werden nachhaltig optimiert. Die rasante<br />

Transformation vom klassischen Löffelbauer<br />

zur High-End-Schmiede für<br />

Worktools speziell im Abbruch konnte<br />

WEITSICHT IN AKTION: Meeting der HS-Schoch- Baumaschinen-<br />

Gruppe zusammen mit bsg und ZFE. Foto: HS-Schoch<br />

bsg dank dieses Vorgehens innerhalb<br />

von nur einem Jahr leisten. Zusammen<br />

mit der HS-Schoch-Baumaschinen-<br />

Gruppe stellt die bsg den einzigen Fullliner<br />

in der Kategorie bis 100-t-Anbaugeräten<br />

dar.<br />

www.hs-schoch.de<br />

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GESTEINS PERSPEKTIVEN


16<br />

AKTUELL<br />

PERSONEN & POSTEN<br />

Neue Köpfe bei veränderter Struktur<br />

Hyundai Construction Equipment Europe (HCEE) gab die Ernennung von Nicolas<br />

Rousseau zum neuen Senior Sales Manager Construction Equipment für den europäischen<br />

Markt bekannt. Rousseau ist ein erfolgreicher International Sales und<br />

Key Account Manager mit mehr als 20-jähriger Erfahrung im B2B-Vertrieb von<br />

großen Maschinen. Er kam Anfang April in das Unternehmen und wird in der Europazentrale<br />

in Tessenderlo, Belgien, eingesetzt.<br />

Weiterhin gab HCEE die Ernennung von Jongho (J.H.) Chun als neuen Managing<br />

Director bekannt. Er verfügt über umfangreiche Erfahrungen in den Bereichen Finanzen,<br />

Vertriebsstrategie und Marketing, die er in der koreanischen HCE-Zentrale<br />

in Seoul sammeln konnte. Die Aufgabe von Chun ist es, HCEE zukunftsfit zu machen.<br />

Entsprechend umgehend teilte er HCEE in die zwei Unternehmensbereiche Construction<br />

Equipment und Material Handling auf. So soll sich jede Abteilung unabhängig<br />

voneinander besser auf die unterschiedlichen Kundensegmente, Geschäftsmodelle<br />

und Produktanforderungen konzentrieren können, wobei der offizielle<br />

Unternehmensname unverändert bleibt.<br />

Die Aufteilung bringt eine neue Organisationsstruktur mit sich, der gemäß Alain<br />

Worp, ehemaliger Managing Director HCEE, den Geschäftsbereich Construction<br />

Equipment und Peter Verbiest, der vor Kurzem zu HCEE kam, den Geschäftsbereich<br />

Material Handling leiten wird. Der Standort beider Geschäftsbereiche ist ebenfalls<br />

Tessenderlo.<br />

www.hyundai.eu<br />

NICOLAS<br />

ROUSSEAU<br />

ist Senior<br />

Sales Manager<br />

Europe bei<br />

HCEE.<br />

Fotos: HCEE<br />

JONGHO<br />

CHUN übernahm<br />

den Posten<br />

als Managing<br />

Director.<br />

IMMER MIT<br />

HUT: SMP-<br />

Urgestein<br />

Franz-Josef<br />

Bellinghausen<br />

wird am 1. Mai<br />

2020 nach<br />

dann 27 Jahren<br />

bei SMP in den<br />

Ruhestand<br />

treten.<br />

GLEITZEIT: André<br />

Kainz übernimmt am<br />

1. Mai 2020 die Gesamtverantwortung<br />

bei<br />

SMP Parts in Kempen.<br />

Fotos: SMP<br />

Gleitender Übergang<br />

André Kainz, seit 2016 als Verkaufs- und Serviceleiter bei SMP Parts in Kempen<br />

tätig, wird sukzessive Aufgaben der Geschäftsleitung mit übernehmen und ab Mai<br />

2020 offiziell in die Gesamtverantwortung von SMP-Urgestein Franz Bellinghausen<br />

eintreten, der zu diesem Zeitpunkt in den Ruhestand tritt. Bis dahin wird Franz<br />

Bellinghausen den Übergang beratend und unterstützend begleiten. Bevor Bellinghausen<br />

vor 26 Jahren zusammen mit seiner verstorbenen Frau das Unternehmen<br />

SMP Parts GmbH gründete, um die Produkte des gleichnamigen schwedischen<br />

Herstellers von Baumaschinenzubehör, Schnellwechslern und Swingotilts in<br />

Deutschland zu vermarkten und servicieren, war er viele Jahre im Service bei einem<br />

großen deutschen Baumaschinenhersteller tätig. Dank ihm ist SMP in Deutschland<br />

bekannt geworden und wurde kontinuierlich entwickelt.<br />

André Kainz war vor seinem Eintritt bei SMP lange Zeit beim Volvo-Händler<br />

Swecon tätig, zuletzt oblag ihm dort der Technical Support für Bagger. Nun wird er<br />

den erfolgreichen Generationswechsel bei SMP Parts in Deutschland sicherstellen.<br />

www.smpparts.de<br />

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AKTUELL<br />

17<br />

BIV-Präsidium neu gewählt<br />

Am 17. Mai wählte die Mitgliederversammlung des Bayerischen Industrieverbandes<br />

Baustoffe, Steine und Erden, BIV, ihren neuen Vorstand. Mit Georg Fetzer von Dachser<br />

J. GmbH & Co. KG Fertigbeton-Kieswerke und den Vizepräsidenten Andreas Moßandl,<br />

Karl Mossandl GmbH & Co., und Andreas Veitinger von der HeidelbergCement AG<br />

wird der Verband in eine Zeit neuer sozialpolitischer Herausforderungen gehen.<br />

Der bisherige Präsident Mike Edelmann und Vize Pius Geiger waren auf eigenen<br />

Wunsch nicht mehr angetreten. Hinter beiden Persönlichkeiten liegt eine arbeitsreiche<br />

Zeit. Unter anderem können sie auf eine erfolgreiche Strukturreform des<br />

Verbandes in den letzten drei Jahren zurückblicken. Für den BIV war es der größte<br />

verbandspolitische Umbruch seit der Gründung <strong>19</strong>45. Inhaltlich wurden in neu<br />

geschaffenen Geschäftsbereichen Themen fokussiert und nach außen zu einer<br />

Stimme zusammengefasst. „Politisch sind wir als Einheit deutlich sichtbarer geworden“,<br />

so das Resümee des scheidenden Präsidenten, der ergänzt: „Der BIV hat in<br />

den letzten drei Jahren eines seiner Ziele, die Herausforderungen der Bau- und<br />

Rohstoffbranche in Bayern erfolgreich in der Öffentlichkeit darzustellen, umgesetzt.<br />

Dazu haben wir unter anderem Grundlagenarbeit betrieben und können jetzt mit<br />

Fakten und fokussierten Botschaften punkten.“ Eine Maßnahme dazu war, die<br />

Menschen in Bayern zum Wissensstand und Akzeptanz von Bau- und Rohstoffen zu<br />

befragen – Ergebnis: 76 % der Menschen befürworten eine heimische Rohstoffgewinnung.<br />

„Die Kernbotschaft bleibt ganz klar: Heimische Rohstoffe für heimische<br />

Bauvorhaben. Uns geht der Sand und Kies nicht aus, Bayern hat ausreichend Vorkommen<br />

– wir brauchen nur die Möglichkeit, an die Rohstoffe ohne hausgemachte<br />

Hürden heranzukommen.“<br />

www.biv.bayern<br />

www.helgebeyergmbh.de<br />

seit <strong>19</strong>98<br />

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Schichtdickenmessung<br />

Komfortable Dateneingabe in Aufmaßbläer |<br />

Automasche Auswertung | Ergebnisse bearbeiten /<br />

darstellen | Ausgleichsberechnung von Mehr- und<br />

Minderdicken | Abzugsberechnung | Eingabe von bis zu<br />

5-schichgen Fahrbahnauauten | Datenim- + -export<br />

seit 2000<br />

Werkseigene<br />

Produkonskontrolle<br />

bzw. Eigenüberwachung ungebundener Materialien:<br />

Füller, Gesteinskörnungen, Baustoffgemische, RC-<br />

Materialien, Schlacke usw. | 1 Programm = alle<br />

Prüfungen | Materialien selbst definieren | Aus DB-<br />

Datenbank wählen | Mischmodul | Stasken erstellen<br />

seit <strong>19</strong>99<br />

Ebenheitsmessung<br />

mit dem Planografen<br />

Grafische Darstellung der Messwerte | Automasche<br />

Idenfizierung der Überschreitungen | Messkurve<br />

kommeneren | Einzelne Streckenabschnie<br />

definieren | Kilometrierung anpassen | Spiegeln von<br />

Messfahrten | Vergleichen verschiedener Messfahrten<br />

DER VORSTAND des BIV wird jetzt von Georg<br />

Fetzer als Präsident (M.) sowie den Vizepräsidenten<br />

Andreas Moßandl (r.) und Andreas Veitinger<br />

repräsentiert. Foto: BIV<br />

ÜBERGABE der Verantwortung<br />

mit besten Wünschen für Erfolge<br />

im Sinne der Mitglieder von Mike<br />

Edelmann (r.) an Georg Fetzer.<br />

Fotos: gsz<br />

seit 20<strong>04</strong><br />

Ungebundene Schichten<br />

Erdbau des Straßenbaus<br />

1 Programm = 16 Prüfverfahren + zusätzliche Module |<br />

Einsatzbereiche: Baustelle - Labor - Büro |<br />

Datenübergabe zwischen den Prüfverfahren | Eine<br />

komplee Erdbaustelle mit 1 Programm prüechnisch<br />

abwickeln + dokumeneren | Großbaustellen bewährt<br />

VERZAHNTES AGIEREN<br />

garantiert. BIV-Hauptgeschäftsführer<br />

Dr. Bernhard Kling (M.) mit<br />

dem frisch verabschiedeten (r.) und<br />

dem neu gewählten Präsidenten.<br />

seit 2011<br />

RAP-Stra Prüerichte<br />

und Befunde<br />

Mit 1 Programm alle relevanten Daten zur Erstellung<br />

eines kompleen Prüfzeugnisses erfassen, auswerten,<br />

dokumeneren | Für Füller, Gesteinskörnungen<br />

(Fachgebiet D) und Baustoffgemische (Fachgebiet H, I)<br />

| Materialdefinionen - Labornummern - Prüfzeugnisse<br />

4/20<strong>19</strong> GESTEINS PERSPEKTIVEN


18<br />

AKTUELL<br />

PREISE & WETTBEWERBE<br />

Fünf Kategorien – fünf Preise – fünf Sieger<br />

GLÜCKLICHE PREISTRÄGER mit dem Ehrengast Hubert Aiwanger (2. v. l.), bayerischer Staatsminister, und den Persönlichkeiten der ausrichtenden<br />

Verbände in der Allerheiligenhofkirche. Fotos: bauma<br />

Am Vorabend der bauma 20<strong>19</strong> konnten fünf Unternehmen<br />

und eine Universität den bauma-Innovationspreis 20<strong>19</strong> für<br />

die beste technische Innovation jeweils einer Kategorie zum<br />

Abschluss des mittlerweile zwölften Wettbewerbs dieser Art<br />

entgegennehmen. Im feierlichen Rahmen wurde Herrenknecht<br />

in der Kategorie Maschine für E-Power-Pipe, ein Verfahren<br />

für die wirtschaftliche und umweltschonende Verlegung<br />

von Erdkabeln, geehrt. Kabelschutzrohre mit kleinem<br />

Durchmesser und Haltungslängen von über 1 km lassen sich<br />

damit schnell und sicher im Untergrund installieren. Das<br />

schützt bei der Erdkabelverlegung vor allzu großen Veränderungen<br />

und ermöglicht damit eine höhere Akzeptanz für<br />

das Verlegen von Stromtrassen.<br />

Die Moba Mobile Automation AG erreichte den ersten<br />

Platz in der Kategorie Komponente/digitale Systeme. Mit<br />

dem sensorgestützten System Pave-TM zur automatischen<br />

und berührungslosen Schichtdickenmessung im Straßenbau<br />

lässt sich der Materialbedarf genauestens planen und die<br />

Unfallrisiken werden minimiert, weil manuelle Nachmessungen<br />

entfallen. In diesem Fall übergab bbs-Vizepräsident<br />

Dr. Erwin Kern den Preis an den zuständigen Moba-Produktmanager<br />

Nik Giehl. „Die Qualität der Straße wird besser und<br />

damit der Verkehrsweg auch langlebiger. Ein Vorteil für die<br />

Umwelt, die Auftraggeber und für alle Nutzer“, so Kern in<br />

seiner Laudatio.<br />

In der Kategorie Bauwerk/Bauverfahren/Bauprozesse<br />

gewann Max Bögl den Innovationspreis. Mit einer mobilen<br />

Produktionsstätte für Windkraftanlagen gelingt es dem Unternehmen,<br />

die deutsche Werksfertigung als Spiegelbild an<br />

jedem Ort dieser Welt unter Inanspruchnahme der dort verfügbaren,<br />

geeigneten Rohstoffe umzusetzen (siehe auch<br />

Bericht in GP 2/<strong>19</strong>). In der Kategorie Forschung/Wissenschaft<br />

machte die TU München das Rennen für das zusammen<br />

mit Partnern entwickelte Fahrerleitsystem 4.0, welches<br />

Baumaschinenführer mit Holografien bei ihren Bautätigkeiten<br />

unterstützt. Virtuelle 3D-Modelle und Daten aus verschiedenen<br />

Quellen überlagern reale Objekte und die Umgebung im<br />

Sichtfeld, wodurch Umsetzungen erleichtert werden.<br />

Die Liebherr Hydraulik Bagger GmbH gewann den Preis<br />

in der Kategorie Design. Das Unternehmen geht mit seiner<br />

neuen Bedienumgebung für Baumaschinen auf die nächste<br />

Ebene einer digitalen Steuerungsumgebung indem es physische<br />

und digitale Einheiten kombiniert: Es integriert handelsübliche<br />

Tablets in die Steuerungsumgebung einer Baumaschine<br />

und setzt die Anforderungen von Maschinenführern<br />

anhand eines intuitiven Graphics Unit Interface um. Der<br />

Mensch wird die Maschine nicht mehr nur bedienen, sondern<br />

mit ihr kommunizieren.<br />

Regelmäßig loben der Verband Deutscher Maschinenund<br />

Anlagenbau VDMA, HDB (Hauptverband der Deutschen<br />

Bauindustrie), ZDB (Zentralverband des deutschen Baugewerbes),<br />

bbs (Bundesverband Baustoffe – Steine und Erden)<br />

und die Messe München den bauma-Innovationspreis aus.<br />

Diesmal gingen 138 Bewerbungen ein, davon 64 % aus dem<br />

Inland und 36 % aus dem Ausland. 53 Bewerbungen entfielen<br />

auf die Kategorie Maschine, 44 auf die Kategorie Komponente<br />

und digitale Systeme, 5 auf die Kategorie Bauwerk/<br />

Bauverfahren/Bauprozesse, 18 auf Forschung und Wissenschaft<br />

und 18 auf die Kategorie Design. Die Bewerber müssen<br />

sich in mehreren Auswahlrunden qualifizieren und bestimmte<br />

Kriterien erfüllen. Es geht unter anderem darum, wie<br />

hoch der Grad der Digitalisierung ist, wie fortschrittlich und<br />

nutzerfreundlich und natürlich wie wirtschaftlich die Innovation<br />

ist. Auch Optik und Ergonomie spielen eine Rolle. Bei<br />

der Kategorie Design hat die Verbindung von Form und Funktion<br />

eine entscheidende Bedeutung.<br />

www.bauma-innovationspreis.de<br />

BAUSTOFFEINSATZ UND GENAUIGKEIT OPTIMIERT: bbs-Vizepräsident<br />

Dr. Erwin Kern (r.) überreichte den bauma-Innovationspreis<br />

gemeinsam mit Hubert Aiwanger (l.) an Moba-Produktmanager<br />

Nik Giehl.<br />

GESTEINS PERSPEKTIVEN 4/20<strong>19</strong>


AKTUELL<br />

<strong>19</strong><br />

AUSGEZEICHNETER AKTIONSTAG<br />

Ein Quartett erringt den Anerkennungspreis<br />

Wie bereits allgemein in GP 3 gemeldet, vergab die Stiftung<br />

Steine-Erden-Bergbau und Umwelt zum bereits 13. Mal ihren<br />

Förderpreis, um wissenschaftliche Arbeiten und besondere<br />

Leistungen auf den Gebieten Steine-Erden- Bergbau und<br />

Umweltschutz zu würdigen. Von 16 Einsendungen aus neun<br />

Bundesländern sowie einem Beitrag aus Österreich prämierte<br />

die Jury drei Einreichungen.<br />

„Die drei Beiträge gehen auf ganz unterschiedliche Themenfelder<br />

ein. Sie sind es mit Sicherheit wert, einer noch<br />

größeren Fachöffentlichkeit vorgestellt zu werden“, betonte<br />

Prof. Dr. Carsten Drebenstedt, Beiratsvorsitzender der Stiftung.<br />

Die Ehrung der Preisträger erfolgte gemeinsam mit dem<br />

Stiftungsvorstand Thomas Steglich sowie Beiratsmitglied<br />

und Staatssekretär Stefan Brangs, Sächsisches Staatsministerium<br />

für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr, am 28. Februar<br />

im Rahmen der internationalen Tagung „Innovationen für<br />

einen verantwortungsvollen Abbau von Rohstoffen im Tagebau“<br />

in Freiberg/Sachsen.<br />

Die Arbeit von Frau Stefanie Walter „Soziale Natur – die<br />

Dorngrasmücke geht viral“ (GP berichtete bereits) wurde mit<br />

3000 Euro belohnt (www.social-nature.de).<br />

Die von der Gemeinde Dormettingen eingereichte Projektdokumentation<br />

„SchieferErlebnis“ wurde mit einem Förderpreis<br />

in gleicher Höhe ausgezeichnet. Die Gemeinde und der<br />

Projektpartner Holcim (Süddeutschland) haben nach Ansicht<br />

der Jury einen innovativen Lösungsansatz aufgezeigt, wie<br />

nach einer Gewinnungsmaßnahme eine Freiraumgestaltung<br />

gemeinsam mit weiteren Beteiligten umgesetzt werden kann.<br />

Das vorbildliche Rekultivierungsprojekt hat sowohl die Wünsche<br />

der Bürger als auch ökologische und ökonomische Gestaltungselemente<br />

erfolgreich und nachhaltig miteinander<br />

verknüpft (www.schiefererlebnis.de).<br />

Zudem vergab die Jury einen mit 1000 Euro dotierten<br />

Anerkennungspreis an das Gemeinschaftsprojekt „Tag des<br />

offenen Steinbruchs – Tag des Geotops 2017 in Thüringen –<br />

Finissage zum Gestein des Jahres 2017 Diabas“. Die Zusammenarbeit<br />

von gleich vier verschiedenen Institutionen (Hartsteinwerke<br />

Burgk, Geopark Schieferland, Geologischer<br />

Landesdienst des Thüringer Landesamts für Umwelt, Bergbau<br />

und Naturschutz sowie Unternehmerverband Mineralische<br />

Baustoffe) für diesen Aktionstag im Steinbruch Burgk-<br />

Möschlitz trug reiche Früchte. Nach Ansicht der Jury wurden<br />

damit einer breiten Öffentlichkeit verschiedene geowissenschaftliche<br />

Themen und deren gesellschaftliche Bedeutung<br />

besonders umfassend vermittelt.<br />

Der nächste Wettbewerb startet im Frühjahr 2020.<br />

www.stiftung-seb-umwelt.de<br />

ERFOLGREICHES QUARTETT: Sven Mechthold (BM Probstzella<br />

und Vors. des Naturpark-Vereins Schieferland),<br />

Bert Vulpius (UVMB), Andreas Schumann (TLUBN), Thomas<br />

Scheffel (Hartsteinwerke Burgk), Ina Pustal (TLUBN),<br />

Oliver Fox und Franziska Seifert (beide UVMB) (v. l. n. r.).<br />

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4/20<strong>19</strong> GESTEINS PERSPEKTIVEN


20<br />

MACH MAL WAS<br />

NICHT ZU ÜBERSEHEN: Der Eingang des Dinosaurier-Parks in Münchehagen. Foto: Dino-Park<br />

Steinbruch sei Dank!<br />

Ein Nachnutzungskonzept der<br />

etwas anderen Art<br />

In der niedersächsischen Ebene, genauer gesagt in<br />

Münchehagen, sollten die Dinos an einem grauen<br />

und regnerischen Märzsamstag 20<strong>19</strong> aus dem<br />

Winterschlaf geweckt werden. Zwar regte das<br />

Wetter eher zum Weiterschlafen an, dennoch hatte<br />

sich vor dem Eingang des Dinosaurier-Parks eine<br />

beacht liche Menschenmenge gebildet und der<br />

örtliche Spielmannszug ließ sich auch nicht lumpen.<br />

Alle wollten dabei sein, wenn der Dinosaurier-Park,<br />

an der Fundstelle von zahlreichen Dinosaurier-<br />

Spuren errichtet, seine Tore öffnet.<br />

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» Trennung und Reinigung von stark<br />

verschmutztem Aufgabematerial durch<br />

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Der Dinosaurier-Park Münchehagen entstand auf dem Gelände<br />

der Firma Wesling. Hier wird seit <strong>19</strong>25 Sandstein gewonnen.<br />

Gebildet wurden die geologischen Ablagerungen<br />

mit bis zu 2,5 m mächtigen Sandsteinbänken vor etwa<br />

139 Mio. Jahren in der Unteren Kreidezeit. Kreidezeit – da war<br />

doch was … richtig, dieses Erdzeitalter gilt als die Blütezeit<br />

der Dinosaurier. Ein riesiger, flacher See bedeckt, damals<br />

weite Teile des Landes, so auch in Niedersachsen. Was heute<br />

nutzbarer Sandstein ist, war damals feiner, sandiger Schlamm,<br />

in dem verschiedenste Saurierarten ihre Fußabdrücke und<br />

Fährten hinterließen. In Münchehagen verdanken diese ihre<br />

einmalig gute Erhaltung besonderen Umständen: Um ein Inselgebiet<br />

mündeten viele Flüsse in den riesigen See. Der von<br />

den Flüssen mitgeführte feine Tonschlamm setzte sich in den<br />

tiefen Fußabdrücken ab und wirkte wie eine konservierende<br />

Schutzschicht für die Fährten. Neue Lagen angeschwemmter<br />

Sande trugen ihr Übriges dazu bei, dass die Fährten als Zeugnisse<br />

dieser fernen Zeit erhalten blieben.<br />

Immer wieder kamen deshalb auch bei der Gewinnung<br />

komplette versteinerte Fährtenzüge von Sauriern ans Licht.<br />

Unter den insgesamt 60 Fäh r tenzügen befindet sich mit 57<br />

Einzel abdrücken als besondere Attraktion sogar die längste<br />

Dinosaurierfährte in Europa!<br />

Internationalen Bekanntheitsgrad erlangten die Dinosaurier-Fährten<br />

von Münchehagen durch die hervorragend erhaltenen<br />

Langhalssaurier-Spuren. Die bis zu 30 t schweren<br />

Tiere hinterließen tiefe, elefantenfußartige Abdrücke auf dem<br />

GESTEINS PERSPEKTIVEN 4/20<strong>19</strong>


MACH MAL WAS<br />

21<br />

Geologie, wirtschaft licher Nutzen und Paläontologie<br />

Im Steinbruch Münchehagen wird der für die Region<br />

typische gelbbraune und braungraue Sandstein gewonnen.<br />

Seine Bildung geht auf die Untere Kreidezeit<br />

(Bückeburg-Formation) zurück. Gewonnen wird der<br />

Rohstoff direkt, zum Großteil sogar in Handarbeit, um<br />

daraus Schüttsteine, Böschungspflaster, Wasserbausteine,<br />

Bordsteine sowie Mauer- und Pflastersteine<br />

verschiedener Größe herzustellen. Überhaupt hat der<br />

Sandsteineinsatz in Münchehagen und Um gebung eine<br />

lange Tradition, wie sich an vielen typischen und historischen<br />

Gebäuden zeigt.<br />

Der aktive Gewinnungsbereich der Sandsteinlagerstätte<br />

nähert sich betriebsplanerisch nach und nach<br />

dem still gelegten Steinbruch und dem „Naturdenkmal<br />

Dinosaurierfährten“ im Dino-Park an und wird absehbar<br />

an diesen angrenzen.<br />

Wer in seiner Gewinnungsstätte ebenfalls Knochen<br />

oder Spuren findet und Interesse an einem fachlichen<br />

Austausch hat, ist herzlich eingeladen, sich an die Verantwortlichen<br />

der Dinosaurier-Park GmbH & Co. KG<br />

Franz-Josef Dickmann zu wenden.<br />

GUTER RUF BIS HOLLYWOOD: Universal Pictures Deutschland<br />

hat dem Park die Nachbildung eines T-Rex, der zur<br />

Film premiere des neuen Jurassic-World-Films „Das gefallene<br />

Königreich“ gebaut wurde, zur Ausstellung überlassen.<br />

ORTSTERMIN: Raimo Benger, vero-Hauptgeschäftsführer,<br />

Nils Knötschke, Ferdinand Wesling, GF Unternehmensgruppe<br />

Wesling, Dorit Wesling und Franz-Josef Dickmann (v. l. n. r.).<br />

Fotos, soweit nicht anders angegeben: vero<br />

DINOSAURIERSPUREN sind die Attraktion<br />

in Münchehagen, egal ob im Freien<br />

oder in der Halle. Präparatoren legen im<br />

Steinbruch immer weitere Schätze frei.<br />

Foto Kinder: Dino-Park<br />

EINMAL monatlich werden Exkursionen auf die stillgelegten Flächen des<br />

Steinbruchs angeboten, die heute als Naturdenkmal geschützt sind.<br />

GEMEINSCHAFTSWERK: Raimo Benger vor der Tafel weiterer Rohstoffgewinnungsbetriebe,<br />

die das Projekt unterstützen.<br />

4/20<strong>19</strong> GESTEINS PERSPEKTIVEN


22<br />

MACH MAL WAS<br />

schlammigen Untergrund, die heute als<br />

versteinerte Spuren bei der Gewinnung<br />

freigelegt werden.<br />

Vom Steinbruch<br />

zum Wissenschaftspark<br />

Nach dem Abschluss der Sandstein-<br />

Gewinnung durch Wesling standen die<br />

Spuren im Zentrum einer sinnvollen<br />

Nachnutzung des Steinbruchs. Das erarbeitete<br />

Konzept zielte Anfang der<br />

<strong>19</strong>90er-Jahre darauf ab, einen wissenschaftlichen,<br />

auf Dinosaurier spezialisierten<br />

Themenpark zu errichten, der<br />

inhaltlich mit dem Naturdenkmal eng<br />

verknüpft ist.<br />

Dorit Wesling repräsentiert gemeinsam<br />

mit Franz-Josef Dickmann die Geschäftsführung<br />

des Dinosaurier-Parks<br />

Münchehagen. Sie erläutert: „Diese einmalige<br />

Verbindung hebt das Dinosaurier-Freilichtmuseum<br />

Münchehagen<br />

deutlich von anderen Freizeitparks ab<br />

und gibt ihm ein eigenes Profil. Beim<br />

Konzeptentwurf wurde auf die sonst für<br />

Freizeitparks typischen Fahrgeschäfte<br />

völlig verzichtet. Stattdessen haben wir<br />

die Vermittlung wissenschaftlicher Erkenntnisse<br />

durch Erlebnis und Abenteuer<br />

ins Zentrum gerückt.“<br />

Franz-Josef Dickmann erinnert sich:<br />

„Mit der Entdeckung einer riesigen<br />

Fährte im Jahr <strong>19</strong>80 fing alles an. Dieser<br />

Fund wurde öffentlich bekannt und geriet<br />

in den Fokus des Landkreises und<br />

der Unteren Naturschutzbehörde. Nach<br />

einer wissenschaftlichen Bewertung<br />

stand schnell fest: Diese Fährtenfläche<br />

ist einmalig in Deutschland und muss<br />

erhalten werden. Die Erforschung der<br />

Dinosaurier-Fährten wird bis heute fortgesetzt.<br />

Neue Spuren liefern regelmäßig<br />

neue Erkenntnisse und geben<br />

Einblicke in die Lebenswelt der Saurier-<br />

Epoche.“<br />

Ohne Rohstoffgewinnung keine<br />

Knochen und Spuren<br />

Die fortschreitenden Gewinnungsarbeiten<br />

im aktiven Steinbruch haben seit<br />

20<strong>04</strong> immer neue paläontologisch wertvolle<br />

Funde zutage gefördert. Nils<br />

Knötschke, wissenschaftlicher Leiter<br />

des Dinosaurier-Parks, betont: „Diese<br />

paläontologischen Funde wären ohne<br />

die Rohstoffindustrie nicht möglich und<br />

die Gewinnung in noch aktiven Steinbrüchen<br />

sichert regelmäßig weitere Funde.“<br />

Ein Teil dieser weltweit einzigartigen<br />

Funde bildet das Zentrum des Naturdenkmals<br />

„Saurier-Fährten“. In einer<br />

<strong>19</strong>92 erbauten riesigen Schutzhalle können<br />

Besucher das Naturdenkmal mit über<br />

250 Dinosaurierspuren besichtigen. Es<br />

wurde 2006 als bedeutendes, nationales<br />

Geotop ausgezeichnet.<br />

Dank der engen Zusammenarbeit<br />

zwischen Steinbruchbetrieben und Paläontologen<br />

konnten die Funde einer<br />

breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht<br />

werden. Einmal im Monat bietet<br />

der Dinosaurier-Park zudem eine Exkursion<br />

in den aktiven Teil des Steinbruchs<br />

an, der direkt nebenan liegt.<br />

Mit der Erfahrung aus 25 Jahren Parkbetrieb<br />

mit einigen Millionen Besuchern<br />

und der Expertise in der Rekonstruktion<br />

lebensgroßer Dinosaurier-Modelle hat<br />

das Team des besonderen Parks mittlerweile<br />

sein Erfolgskonzept auch international<br />

etabliert. Zuletzt wurde ein Dino-<br />

Park nach „Münche hagener Muster“ im<br />

portugiesischen Lourinha eröffnet.<br />

www.dinopark.de<br />

Wissen im Koffer<br />

Kurze Transportwege für besseres Klima<br />

Während auf der ganzen Welt an diesem Freitagvormittag<br />

Schülerinnen und Schüler für eine bessere Klimapolitik demonstrierten,<br />

beschäftigten sich diejenigen der Klasse 10a<br />

des Otto-Hahn-Gymnasiums mit genau derselben Thematik<br />

– allerdings nicht auf der Straße, sondern in den Räumen<br />

ihrer Schule. Sie hatten nämlich zwei Abgeordnete des<br />

Baden-Württembergischen Landtages zu Gast sowie Vertreter<br />

der heimischen Rohstoffwirtschaft. Die waren nicht<br />

mit leeren Händen gekommen, sondern überreichten der<br />

Klasse stellvertretend für die ganze Schule einen der mittlerweile<br />

weithin bekannten baden-württembergischen<br />

Geokoffer, gespendet vom ISTE-Mitgliedsunternehmen<br />

Baresel GmbH & Co KG Kies- und Steinwerke in Ehningen.<br />

Die Landtagsabgeordneten Thekla Walker (Bündnis 90/Die<br />

Grünen) und Paul Nemeth (CDU), beide vertreten den Wahlkreis<br />

Böblingen, sahen sich interessierten und kompetenten<br />

jungen Leuten gegenüber. So spann sich der Bogen in der<br />

gemeinsamen Diskussion denn recht schnell weit und behielt<br />

doch einen Bezug zur Frage, wie man den Klimawandel<br />

eingrenzen könne. Eine Steilvorlage für den Geokoffer,<br />

der mit 14 Handstücken quasi die Bausteine des Landes<br />

Baden-Württemberg zeigt, die ohne lange Transportwege<br />

bedarfsnah gewonnen werden können – ein ganz wichtiger<br />

Aspekt im Zusammenhang mit eingesparter Transportstrecke.<br />

Baresel-Geschäftsführer Ralf Jessberger stellte sein<br />

mittelständisches Unternehmen vor und lud die Zehntklässler<br />

ein, um sich vor Ort ein eigenes Bild von der Rohstoffgewinnung<br />

zu machen.<br />

Für den Schulträger, die Stadt Böblingen, freute sich Oberbürgermeister<br />

Dr. Stefan Belz über den Geokoffer, für die<br />

Schule Rektorin Stefanie Bermanseder und Klassenlehrerin<br />

Saskia Lehmann. Immerhin ist das moderne Lehrmittel<br />

außerordentlich begehrt bei Bildungseinrichtungen im ganzen<br />

Land. Mehr als 350 – von der Werkrealschule bis zum<br />

Gymnasium – verfügen bereits über diese mit Schautafeln<br />

und digitalen Lehrmitteln ausgestattete Sammlung bedeutsamer<br />

Gesteine inklusive einem für Recycling geeigneten<br />

Betonbruchstück, die alles für Baden-Württemberg Typische<br />

enthält und dem modernen Geologie-Unterricht eine<br />

prak tische und aktuelle Note verleiht.<br />

www.iste.de<br />

GESTEINS PERSPEKTIVEN 4/20<strong>19</strong>


MACH MAL WAS<br />

23<br />

KOOPERATIONSPROJEKT „NATUR AUF ZEIT“<br />

Erster Vertragsabschluss in der Oberpfalz<br />

LAICHGEWÄSSER: Speziell<br />

an gelegte Tümpel machen<br />

seltenen Amphibien die Ansiedlung<br />

während der Gewinnung<br />

so angenehm wie möglich.<br />

Foto: Dr. Andreas v. Lindeiner<br />

VERTRAGSUNTERZEICHNUNG: „Natur auf Zeit“ braucht derzeit noch eine gegenseitige<br />

Absicherung. Mit Verträgen solcher Art ist das möglich. Foto: lbv<br />

Der LBV hat jetzt auch in der Oberpfalz<br />

einen ersten Kooperationsvertrag mit<br />

einem Rohstoffgewinnungsunternehmen<br />

zum Schutz von bedrohten Amphibien<br />

geschlossen. Bei einem Geländetermin<br />

im Steinbruch der Heidelberg-<br />

Cement AG in Burglengenfeld haben der<br />

LBV-Vorsitzende Dr. Norbert Schäffer,<br />

der Werkleiter Burglengenfeld Henrik<br />

HINTERGRUNDINFO<br />

Bewährtes Miteinander<br />

Der LBV und die Rohstoffgewinnungsunternehmen<br />

sind sich des<br />

besonderen Potenzials von Kiesund<br />

Sandgruben bewusst. Gemeinsam<br />

wollen sie deshalb durch gegenseitige<br />

Information und enge<br />

Zusammenarbeit die Chancen für<br />

den Erhalt der biologischen Vielfalt<br />

nutzen. Die Entstehung wertvoller<br />

Sekundärlebensräume und die Ansiedlung<br />

seltener Arten, wie beispielsweise<br />

Geburtshelferkröte,<br />

Kammmolch oder Knoblauchkröte,<br />

sollten nicht dem Zufall überlassen<br />

werden, sondern während der Gewinnungsphase,<br />

bei der Renaturierung<br />

und auch darüber hinaus gezielt<br />

gesteuert werden. So sollen<br />

bayernweit in 100 Rohstoffgewinnungsstätten<br />

aller Rohstofftypen<br />

beispielhafte Maßnahmen zur Umsetzung<br />

durchgeführt werden.<br />

Wesseling, der Landrat des Landkreises<br />

Schwandorf Thomas Ebeling sowie<br />

Norbert Dirschel, Sachgebietsleiter der<br />

Höheren Naturschutzbehörde bei der<br />

Regierung Oberpfalz, einen Vertrag geschlossen.<br />

Damit nimmt das Werk nun<br />

an einem bayernweiten Projekt zum<br />

Schutz von bedrohten Amphibienarten<br />

in Rohstoffgewinnungsstätten teil.<br />

„Durch das Pilotprojekt soll die Förderung<br />

und Erhaltung bedrohter Amphibienarten<br />

im Gewinnungsprozess gesichert<br />

und der laufende Betrieb auch<br />

bei einem schon existierenden Vorkommen<br />

bedrohter Arten in einer Win-win-<br />

Situation gewährleistet werden“, so der<br />

LBV-Vorsitzende Dr. Norbert Schäffer.<br />

Mit der engen und vertraglich geregelten<br />

Zusammenarbeit können gemeinsam<br />

Schutz- und Entwicklungsmöglichkeiten<br />

für Amphibien in Kies-,<br />

Sand- oder Lehmgruben beziehungsweise<br />

Steinbrüchen geschaffen werden.<br />

Denn: „Rohstoffgewinnung und<br />

Naturschutz müssen heute keine Gegensätze<br />

mehr sein, gewährleisten die<br />

Gewinnungsstätten doch Lebensbedingungen,<br />

wie sie in der Landschaft heute<br />

kaum noch existieren“, sagt Dr. Norbert<br />

Schäffer. Und Dr. Bernhard Kling, Geschäftsführer<br />

des Bayerischen Industrieverbands<br />

Baustoffe, Steine und<br />

Erden (BIV), ergänzt: „Die rohstoffgewinnende<br />

Branche ist tatsächlich eine<br />

der wenigen, die an vielen Stellen sichtbar<br />

und umfänglich mehr zurückgibt, als<br />

sie nutzt. Die Flächen werden oftmals<br />

sogar aufgewertet.“<br />

Im Steinbruch Burglengenfeld profitieren<br />

vor allem die Gelbbauchunke und<br />

die Wechselkröte von den umgesetzten<br />

Maßnahmen. Zu diesen zählen zum Beispiel<br />

der Erhalt und die Anlage von<br />

Klein strukturen wie Totholz, Wurzelstöcken<br />

oder Sand- und Geröllhaufen.<br />

Auf einem Naturlehrpfad durch den<br />

Steinbruch wird anschaulich das Miteinander<br />

und Nebeneinander ökologischer<br />

und wirtschaftlicher Interessen gezeigt.<br />

„Hier sehen wir eines von mittlerweile<br />

zahlreichen Best-Practice-Beispielen in<br />

Bayern, wie die Rohstoffgewinnung zur<br />

Förderung der Artenvielfalt beiträgt“,<br />

erklärt Dr. Bernhard Kling.<br />

Seit 2017 führt der LBV zusammen mit<br />

dem BIV und der Arbeitsgemeinschaft<br />

Bayerischer Bergbau- und Mineralgewinnungsbetriebe<br />

(ABBM) das Pilotprojekt<br />

durch. Ziel ist die Sicherung und Optimierung<br />

von Lebensräumen für europaweit<br />

bedrohte Amphibienarten in aktiven Gewinnungsbetrieben.<br />

Über die gesamte<br />

Laufzeit bis Ende 2022 wird das Projekt<br />

vom bayerischen Naturschutzfonds gefördert.<br />

Den Anlass für das gemeinsame<br />

Vorhaben gab ein aktueller Bericht der<br />

Bundesregierung über das europäische<br />

Schutzgebietssystem Natura 2000. Dieser<br />

zeigt für sieben besonders bedrohte<br />

Amphibienarten mit europaweiter Bedeutung<br />

einen ungünstigen Erhaltungszustand<br />

und überwiegend einen negativen<br />

Gesamttrend der Vorkommen auf.<br />

www.lbv.de<br />

www.biv.bayern<br />

4/20<strong>19</strong> GESTEINS PERSPEKTIVEN


24<br />

MACH MAL WAS<br />

Forum mineralische Rohstoffe verleiht<br />

zum vierten Mal Nachhaltigkeitspreise<br />

NACHHALTIGKEITSPREISTRÄGER: Kurt Bernegger (Bernegger GmbH), Ursula<br />

Huber- Wilhelm (Welser Kieswerke Treul/WKO-Präsidiumsmitglied), Ekkehart Pichler (Martin<br />

Pichler Ziegelwerk), Raimund Hengl und Michaela Dokulil (Hengl Mineral), Robert<br />

Wasserbacher. Foto: Forum Rohstoffe/Marko Kovic<br />

Aller drei Jahre vergibt der österreichische Gesteinsverband Preise in den<br />

Kategorien Wirtschaft, Umwelt und Soziales. Den festlichen Rahmen dazu<br />

lieferte diesmal am 7. Mai 20<strong>19</strong> das Palais Niederösterreich in Wien.<br />

Jeder erwartet, dass Baurohstoffe wie<br />

Sand, Kies und Schotter stets ausreichend<br />

verfügbar sind, umweltschonend<br />

gewonnen werden sowie qualitativ hochwertig<br />

und günstig zur Verfügung stehen.<br />

Der ungebrochene Bedarf an<br />

mineralischen Rohstoffen beträgt in<br />

Österreich täglich rund 33 kg pro Kopf<br />

oder insgesamt 100 Mio. t pro Jahr und<br />

liegt damit im Schnitt höher als in<br />

Deutschland, wo mit 1 kg pro Stunde,<br />

also 24 pro Kopf und Tag gerechnet wird.<br />

Aber genau dieser hohe Bedarf ist es<br />

auch, der die Frage aufwirft, wie Versorgung,<br />

Nutzung und Umwelt in Zukunft<br />

noch nachhaltiger, sozial verträglicher<br />

und wirtschaftlich effizienter gestaltet<br />

werden können. Zum vierten Mal lud das<br />

Forum Rohstoffe deshalb seine Mitglieder<br />

ein, an diesen Herausforderungen zu<br />

arbeiten und ihre innovativen Lösungen<br />

und Projekte vorzustellen. Die Projekte<br />

wurden von einer unabhängigen Expertenjury<br />

bewertet und mussten weit über<br />

das von Planungsbehörden und vom<br />

Gesetzgeber Verlangte hinausgehen.<br />

Herausgekommen sind erstaunliche Lösungen,<br />

unter denen die Jury drei Preisträger<br />

ermittelte.<br />

Ausgezeichnet wurden Projekte in den<br />

Kategorien Wirtschaft, Soziales und in<br />

Kooperation mit BirdLife Österreich in<br />

der Kategorie Umwelt. „Mit dem Nachhaltigkeitspreis<br />

des Forums Rohstoffe<br />

möchten wir die gesamte Brache ermutigen,<br />

auch weiterhin einen Beitrag für<br />

eine nachhaltige Entwicklung zu erbringen<br />

und jenen Unternehmen eine Bühne<br />

geben die sich ganz besonders um nachhaltig<br />

gewonnene Rohstoffe verdient<br />

machen“, so der Geschäftsführer des<br />

Forums mineralische Rohstoffe, Robert<br />

Wasserbacher.<br />

Nachhaltigkeitspreisträger<br />

nach Kategorien<br />

Preisträger in der Kategorie Wirtschaft<br />

ist die in Oberösterreich beheimatete<br />

Martin Pichler Ziegelwerk GmbH mit<br />

ihrem Projekt „Rollmörtel – Aufrollen,<br />

Wässern, Fertig“. Mit der verblüffenden<br />

Innovation des „Rollmörtels“ lässt sich<br />

die Vermörtelung von Mauerwerk gänzlich<br />

neu denken. Gleichzeitig wird verplemperte<br />

Mörtelmasse gespart und die<br />

Genauigkeit erhöht. Besonders beeindruckend<br />

empfand die Jury das Durchhaltevermögen<br />

bei der Forschungs dauer<br />

von vier Jahren, um das Ziel zu erreichen.<br />

„Das neue Produkt reduziert den<br />

Ressourcenbedarf, verzichtet gänzlich<br />

auf Kunstharze und Kunststoffe und<br />

bringt damit auch einen deutlichen Umweltnutzen.<br />

Das inzwischen patentierte<br />

Produkt punktet außerdem bezüglich<br />

Arbeits- und Ressourceneffizienz sowie<br />

Arbeitssicherheit“, so das Resümee.<br />

Der gemeinsam mit BirdLife Österreich<br />

verliehene Umwelt-Nachhaltigkeitspreis<br />

geht an das ebenfalls in Oberösterreich<br />

ansässige Unternehmen<br />

Bernegger GmbH für das Projekt: „Rohstoff<br />

mit dem Zug zum Verbraucher –<br />

Bahnlogistik Rohstofftransport Bernegger“.<br />

„Bewegen statt stehen! – 25-mal<br />

mit dem Lkw um die Welt“, so könnte das<br />

Motto lauten und auch Motivation dafür<br />

gewesen sein, mittels eines ausgeklügelten<br />

Spezialcontainersystems Rohstofftransporte<br />

von der Straße auf die<br />

Bahn zu verlagern. Die neu eingerichtete<br />

Bahnlogistik der Bernegger GmbH ist<br />

eine vorbildhafte, sehr ambitionierte und<br />

auf Langfristigkeit orientierte Investition,<br />

die mit 13 Mio. Euro beziffert wurde. Der<br />

auf einem Container-System basierende<br />

Bahntransport kann damit verkehrsunabhängig<br />

ohne Verzögerungen durch<br />

Staus vor allem im Großraum Linz durchgeführt<br />

werden. Mit der Eigenentwicklung<br />

des Container-Transportsystems<br />

wurde zudem die Innovationskraft des<br />

Unternehmens abseits des eigentlichen<br />

Kerngeschäfts unter Beweis gestellt.<br />

Den Preis in der Kategorie Soziales<br />

sicherte sich das niederösterreichische<br />

Unternehmen Hengl Mineral GmbH für<br />

das Projekt: „Lebendiger Steinbruch –<br />

‚Living Quarry‘. Der „Lebendige Steinbruch“<br />

ist nicht nur Betriebsstätte, sondern<br />

auch Treffpunkt für Bildung, Sport,<br />

Kultur und Erholung. Vorbildlich ist die<br />

Öffnung der Betriebsfläche für eine Vielfalt<br />

von Vereinen, Bildungseinrichtungen,<br />

für größere und kleinere Veranstaltungen<br />

und bringt dadurch sehr<br />

GESTEINS PERSPEKTIVEN 4/20<strong>19</strong>


MACH MAL WAS<br />

25<br />

heterogenen Bevölkerungsgruppen den<br />

Ort, die Tätigkeit und die Notwendigkeit<br />

der Rohstoffgewinnung näher. Als besonders<br />

beeindruckend empfand die<br />

Jury die Akzeptanz des Steinbruchs in<br />

der Zivilgesellschaft, die sich über hundert<br />

Jahre des Bestehens über Generationen<br />

hinweg weiter festigte und wuchs.<br />

„Das langjährige gesellschaftliche Engagement<br />

der Hengl Mineral geht weit über<br />

das normale Maß unternehmerischer<br />

Aktivitäten hinaus und verdeutlicht, dass<br />

sich gesellschaftliches Engagement am<br />

Betriebsgelände mit komplexen Haftungs-<br />

und Sicherheitsfragen in Einklang<br />

bringen lässt“, so die Meinung der Experten.<br />

Die drei österreichischen Preisträger<br />

nehmen nun auch am Wettbewerb um<br />

den „Sustainable Development Award<br />

20<strong>19</strong>“ teil, der am 20. November 20<strong>19</strong><br />

vom Europäischen Gesteinsverband<br />

UEPG in Brüssel vergeben wird.<br />

www.ForumRohstoffe.at<br />

FESTLICHER RAHMEN:<br />

Im Wiener Palais Niederösterreich fand<br />

die feier liche Verleihung der künstlerisch<br />

gestalteten Schwergewichte an die<br />

Sieger statt. Fotos: gsz<br />

4/20<strong>19</strong> GESTEINS PERSPEKTIVEN


26<br />

MACH MAL WAS<br />

Baggersee liefert Sonnenenergie<br />

BAGGERSEE MAIWALD: Hier entsteht die größte schwimmende<br />

PV-Anlage Deutschlands. Abgebildet sind 25 % der<br />

ge samten Anlage. Insgesamt 23<strong>04</strong> Fotovoltaikmodule werden<br />

auf schwimmenden Pontons installiert. Fotos: Erdgas Südwest<br />

Die größte schwimmende Fotovoltaik-Anlage in<br />

Deutschland wird derzeit auf dem Baggersee<br />

Maiwald in der Gemeinde Renchen bei Achern<br />

gebaut. Damit wird ein neues Flächenpotenzial durch<br />

ein Unternehmen der Steine- und Erdenindustrie<br />

sinnvoll erschlossen.<br />

Zwar werden nur 2 % der Seefläche von den Modulen bedeckt<br />

und doch liefert die Anlage rund 800.000 kWh Strom<br />

pro Jahr. Davon kann Kieswerksbetreiber Armin Ossola rund<br />

zwei Drittel selbst nutzen, weil der Lastgang der großen, mit<br />

Strom betriebenen Geräte sehr gut zu den Produktionszeiten<br />

BAUSTELLENBESUCH: Hubert Grund, Armin Ossola (Ossola<br />

GmbH), Boris Heller (Erdgas Südwest), Thomas Beißwenger<br />

(ISTE) (v. l. n. r.).<br />

der Fotovoltaik-Anlage passt. Das übrige Drittel, das zum<br />

Beispiel an den Wochenenden entsteht, wird ins öffentliche<br />

Netz eingespeist und vom Projektpartner Erdgas Südwest<br />

direkt vermarktet.<br />

„Durch die Nutzung des selbst produzierten grünen<br />

Stroms kann ich meine Stromkosten deutlich senken und die<br />

sowieso vorhandene Baggerseefläche sinnvoll nutzen“, erklärt<br />

Armin Ossola sein Vorhaben, der noch dazu nach eigener<br />

Aussage mit Erdgas Südwest einen sehr kompetenten<br />

Partner gefunden hat, mit dem er die Idee entwickeln und<br />

umsetzen konnte.<br />

Unterstützung fand Ossola von Anfang an auch beim<br />

Industrieverband Steine und Erden Baden-Württemberg,<br />

ISTE. „Die Kieswerke benötigen viel Energie. Diese regenerativ<br />

zu erzeugen und keine zusätzlichen Flächen zu benötigen,<br />

ist ein wichtiger Beitrag der Branche zum Klimaschutz“,<br />

ist Hauptgeschäftsführer Thomas Beißwenger<br />

überzeugt. Im Gegensatz zu Freiflächenanlagen würden die<br />

Anlagen auf einem Baggersee mit keiner anderen Nutzung<br />

konkurrieren und die Baggerseen seien ohnehin da. Entlang<br />

der Rheinschiene gibt es zirka 150 Baggerseen, die sich im<br />

Betrieb befinden. Der Bedarf an Baustoffen wie Sand und<br />

Kies ist in den letzten Jahrzehnten enorm gestiegen und<br />

wächst nach wie vor – derzeit entspricht er ziemlich genau<br />

einem Kilogramm mineralische Rohstoffe pro Einwohner<br />

und Stunde.<br />

Die Ossola GmbH trägt dazu bei, diesen Bedarf zu decken.<br />

Hinter dem Namen stehen zwei leistungsfähige Betriebszweige.<br />

Die Baustoffwerke wie das Kieswerk Achern-Maiwald<br />

produzieren Baustoffe, die vorwiegend im Straßenbau eingesetzt<br />

werden, wovon unter anderem der Betriebszweig<br />

Straßenbau profitiert.<br />

www.ossola.de<br />

www.iste.de<br />

GESTEINS PERSPEKTIVEN 4/20<strong>19</strong>


MACH MAL WAS<br />

27<br />

WISSENSCHAFT MIT PRAXISPARTNERN<br />

Leitfaden für nachhaltiges Management von Steinbrüchen<br />

START DES PROJEKTES „Biodiversität von Steinbrüchen“. Die Vertreter von<br />

Hochschule, Steinbruchunternehmen und DBU wollen im Dialog für das Gelingen des<br />

Vorhabens sorgen. Foto: Franz Löffler<br />

Durch ein neues von der Deutschen Bundesstiftung<br />

Umwelt (DBU) fachlich und<br />

finanziell gefördertes Projekt der Uni Osnabrück<br />

soll ein Konzept für den Erhalt<br />

der Artenvielfalt in Steinbrüchen erstellt<br />

werden, das sowohl die Gewinnungs- als<br />

auch die Nachnutzungsphase einbezieht.<br />

„Selten gewordene Insekten, Lurche und<br />

Vögel profitieren von diesen besonderen<br />

Lebensräumen“, so Dr. Reinhard Stock,<br />

DBU-Fachreferent für Naturschutz, bei<br />

der Auftaktveranstaltung. „Gleichzeitig<br />

steigt durch den weltweiten Bauboom<br />

aber die Nachfrage nach Baumaterial.“<br />

Deshalb sei die Zusammenarbeit mit den<br />

Steinbruchbetreibern innerhalb des Vorhabens<br />

ausschlaggebend.<br />

Bereits seit Ende der <strong>19</strong>90er-Jahre ist<br />

durch wissenschaftliche Arbeiten bekannt,<br />

dass Steinbrüche für selten gewordene<br />

Pflanzen und Tiere wichtige<br />

Rückzugsorte darstellen. Kalksteinbruchgewässer<br />

sind etwa für den Libellen-<br />

und Amphibienschutz bedeutsam.<br />

Im Zuge des weltweiten Artenschwunds<br />

setzt das Projekt hier an. Projektleiter<br />

Prof. Dr. Thomas Fartmann von der Uni<br />

Osnabrück erläuterte das Vorhaben:<br />

„Ein wesentliches Ziel ist das Erstellen<br />

eines Leitfadens mit Handlungsempfehlungen<br />

zum biodiversitätsfördernden<br />

nachhaltigen Management von Steinbrüchen.“<br />

Dieser werde in enger Abstimmung<br />

mit den Praxispartnern erarbeitet.<br />

Außerdem soll ein projektbegleitender<br />

Beirat eingerichtet werden. Zu den eingebundenen<br />

Partnern zählen die nordrhein-westfälischen<br />

Firmen Heidelberg-<br />

Cement (Geseke), Lhoist Germany<br />

Rheinkalk (Brilon), der Verband der Bauund<br />

Rohstoffindustrie, vero (Duisburg)<br />

sowie der Unesco-Geopark Terra.vita<br />

(Osnabrück), in dessen Räumlichkeiten<br />

die Veranstaltung zum Projektstart stattfand.<br />

Die im Untersuchungsgebiet gewonnenen<br />

Steine seien auch für viele<br />

andere Regionen von Bedeutung, die<br />

gewonnenen Erkenntnisse daher auch<br />

auf zahlreiche andere Standorte übertragbar.<br />

www.dbu.de<br />

ZUSAMMENSPIEL: Die Nachfrage nach Baumaterial<br />

steigt, gleichzeitig soll die Artenvielfalt in Steinbrüchen<br />

erhalten bleiben. Dieser Steinbruch bei<br />

Rheine (NRW) liegt in einem der wichtigsten<br />

Gewinnungsgebiete Europas. Foto: Thomas Fartmann<br />

4/20<strong>19</strong> GESTEINS PERSPEKTIVEN


28<br />

AUFBEREITUNG<br />

Exzenterwalzenbrecher<br />

wechselt von der bauma direkt<br />

in den Steinbruch<br />

WELTPREMIERE: Am bauma-Eröffnungstag<br />

wurde der ERC 18-14 feierlich enthüllt.<br />

So kann es gehen: Eine neue Brechtechnologie, von einem deutschen<br />

Unternehmen im Kern eigentlich entwickelt, um im Aufbereitungseinsatz<br />

großer Minen der Welt zu punkten, landet als Pilot zuerst in einem deutschen<br />

Steinbruch. Was lehrt uns das? Pioniergeist, Mut und Risikofreudigkeit<br />

der Verantwortlichen in unseren Gesteinsbetrieben sind niemals zu<br />

unterschätzen. Nicht umsonst ist der heimische Markt mittlerweile auch<br />

wieder für namhafte Ausrüster interessant, die bislang vornehmlich im<br />

Ausland tätig waren.<br />

Vor etwas mehr als zwei Jahren, Anfang<br />

März 2017, wurde beim Aufbereitungssymposium<br />

des Instituts für Aufbereitungsmaschinen,<br />

IAM, an der TU Bergakademie<br />

Freiberg durch Dr. Falk<br />

Silbermann, Thyssenkrupp Industrial<br />

Solutions, ein neuer Vorbrecher als<br />

Alternative zum Kreisel- bzw. Backenbrecher<br />

vorgestellt. Eine interessante<br />

Sache, zumal das ERC-Konzept zusätzlich<br />

Möglichkeiten der mobilen Anwendung<br />

im schweren Segment einschloss.<br />

Da sich das Symposium großer Beliebtheit<br />

bei „Trüffelsuchern“ erfreut, die der<br />

Spur von Innovationen im technischen<br />

Segment folgen, war unter den Zuhörern<br />

mit Achim Glaser auch ein Fachmann<br />

von der Mitteldeutschen Hartstein-Industrie<br />

(MHI). Dieses Aufeinandertreffen<br />

hatte Folgen.<br />

Lohn der Trüffelsuche<br />

Jede Vorbrechanlage kann einem Unternehmen<br />

Kopfzerbrechen bereiten, wenn<br />

Brechertyp und Materialverhalten nicht<br />

auf Dauer miteinander harmonieren. Im<br />

MHI-Werk Groß-Bieberau, wo Gabbro<br />

gewonnen und zu hochwertigen Gesteinsprodukten<br />

aufbereitet wird, war<br />

dies der Fall. Die Zähigkeit und Härte des<br />

Materials erzeugte Schäden am Gehäuse<br />

des bislang eingesetzten Backenbrechers.<br />

So dachten die Verantwortlichen<br />

ab 2017 über eine Alternative nach.<br />

Diese hätte wieder ein stärker ausgelegter<br />

Backenbrecher oder ein Kniehebelbrecher<br />

sein können. Im Wissen um die<br />

Entwicklung der neuen ERC-Technologie<br />

fragten die MHI-Verantwortlichen<br />

bei Thyssenkrupp Industrial Solutions<br />

schließlich an, ob sich denn nicht ein<br />

ERC-Brecher alternativ für die anspruchsvolle<br />

Aufgabe am besten eignen<br />

könnte. So nahm die Entwicklung des<br />

Brechertyps eine völlig neue, respektive<br />

zweigleisige Denk- und schließlich auch<br />

Auslegungs-Richtung. Gekrönt wurde<br />

dieser eingeschlagene Weg durch die<br />

feierliche Enthüllung und Übergabe<br />

eines ERC 18-14 am Eröffnungstag der<br />

bauma 20<strong>19</strong>. Torsten Gerlach, CEO<br />

Mining bei Thyssenkrupp Industrial Solutions,<br />

übergab den Brecher auf (im<br />

wahrsten Sinne des Wortes) großer<br />

Bühne feierlich an Dr. Jürgen Aretz,<br />

Vorstandsmitglied der Mitteldeutsche<br />

Hartstein-Industrie AG. Ein Moment, der<br />

auch bei anderen branchenaffinen Zuschauern<br />

der offiziellen Übergabe berechtigten<br />

Stolz auf die Innovationskraft<br />

der heimischen Gesteinsindustrie spürbar<br />

werden ließ.<br />

Steinbruchindustrie als Treiber<br />

Detlef Papajewski, Leiter des Bereichs<br />

Mineral Processing in der Geschäftseinheit<br />

Mining Technologies von Thyssenkrupp<br />

Industrial Solutions, erklärt auf<br />

GESTEINS PERSPEKTIVEN 4/20<strong>19</strong>


AUFBEREITUNG<br />

29<br />

Nachfrage gegenüber GP: „Tatsächlich<br />

hatten wir zu Beginn den Steinbruchbereich<br />

gar nicht als primäres Einsatzfeld<br />

im Blick. Das hat sich geändert, nachdem<br />

wir im Brainstorming mit Steinbruchverantwortlichen<br />

immer wieder auf die ERC-<br />

Technologie als die eigentlich sinnvollste<br />

technische Variante gekommen sind, was<br />

Verfügbarkeit und Effizienz betrifft. Hinzu<br />

kommt die Möglichkeit, beim ERC hohe<br />

Durchsätze bei einem dennoch kompakten<br />

Design zu realisieren. Größere Brechertypen<br />

der Linie hatten wir bereits in<br />

Testeinsätzen. Sie bestätigten unsere<br />

hohen Erwartungen ohne Wenn und Aber.<br />

Nun ging es aber darum, einen konkreten<br />

Einsatzfall ins Auge zu fassen. Das hieß<br />

für uns, eine Maschine mit gleichen Eigenschaften<br />

zu bauen, die aber kleiner<br />

sein musste als unsere eigentlich für den<br />

Miningbereich gedachten Prototypen“.<br />

Inspiriert vom Interesse der MHI, einem<br />

Unternehmen der heimischen Natursteinbranche,<br />

beschlossen die Verantwortlichen<br />

des Herstellers, direkt auch eine<br />

Serie „kleinerer“ Brecher für die Gesteinsindustrie<br />

aufzulegen.<br />

Dr. Jürgen Aretz bestätigt die Perspektive<br />

des Herstellers: „Der bestehende<br />

Prototyp war für höhere Leistungen ausgelegt.<br />

Wir brauchten aber natürlich eine<br />

Einheit, die zu unserer Aufgabe ‚Vorbrechen<br />

von Gabbrohaufwerk‘ passt.<br />

Da raufhin haben wir unser Kaufinteresse<br />

Anfang August 2018 vertraglich besiegelt<br />

und zugestimmt, dass unser ERC-Vor-<br />

VOR PUBLIKUM: Torsten Gerlach (l.)<br />

übergab den Brecher auf (im wahrsten<br />

Sinne des Wortes) großer Bühne an<br />

Dr. Jürgen Aretz.<br />

IN VOLLER SCHÖNHEIT<br />

wartet das Premierenmodell<br />

im Werk auf den Transport<br />

zur Messe. Foto: Thyssenkrupp<br />

brecher einen Umweg als bauma-Exponat<br />

absolviert, bevor er an uns geliefert<br />

und eingebaut wird. Ich denke, das hatte<br />

für beide Seiten einen guten Effekt. Wir<br />

haben gemeinsam etwas vorangebracht,<br />

von dem wir anfangs dachten, dass es<br />

das gar nicht gibt, und nun betreten wir<br />

Neuland mit möglicherweise großem<br />

Potenzial. Wichtig ist dabei für uns im<br />

Zuge des Vorbrechertauschs gar nicht<br />

so sehr der höhere Durchsatz, sondern<br />

vor allem die dauerhafte Standfestigkeit<br />

des Brechers. Genau die ließ schließlich<br />

beim Vorgänger angesichts des zähen<br />

Ein Blick auf die technische Auslegung des ERC<br />

Der neue Exzenterwalzenbrecher ERC sorgt als völlig<br />

neu entwickelter Brechertyp für mehr Effizienz bei der<br />

Zerkleinerung von Hartgestein und Erzen, indem er<br />

viele Vorteile wirkungsvoll in einer Maschine vereint:<br />

Seine Bauhöhe ist 20 bis 55 % geringer als die üblicher<br />

Primärbrecher für Hartgestein und dennoch generiert<br />

der ERC im Vergleich deutlich höhere Durchsätze.<br />

Das neu entwickelte Design mit einem zwischen<br />

Sieb- und Brechraum exzentrisch angeordneten Walzenkörper<br />

und der große, konstante Hub des Brechers<br />

ermöglichen einen besonders hohen Zerkleinerungsgrad.<br />

Über ein integriertes Sieb wird feines Material<br />

bereits vor dem Brechraum ausgeschleust. Eine Überlastung<br />

des Brechers unterbindet die automatische<br />

Regelung des Brechspalts.<br />

Durch die symmetrische Anordnung der Walze kann<br />

der Brecher sehr präzise ausgewuchtet werden. So<br />

werden Maschinenschwingungen und Belastungen der<br />

umgebenden Strukturen stark reduziert. Als besonders<br />

schwingungsarme Maschine ist die ERC auch ideal für<br />

den Einsatz in mobilen und semimobilen Anlagen<br />

geeignet.<br />

Schematische Darstellung des Exzenterwalzenbrechers.<br />

Grafik: Thyssenkrupp IS<br />

4/20<strong>19</strong> GESTEINS PERSPEKTIVEN


30<br />

AUFBEREITUNG<br />

Gabbro zu wünschen übrig. Der Durchsatz<br />

des ERC-Vorbrechers liegt bei kalkulierten<br />

600 t/h zudem höher als bei der<br />

Bestandsmaschine. Aber wie gesagt, wir<br />

suchen vor allem Betriebssicherheit und<br />

sind guter Hoffnung, dass wir nun dieses<br />

Ziel erreichen. Begründet ist diese Erwartung<br />

dadurch, dass der ERC-Exzenterwalzenbrecher<br />

eine besonders<br />

ro buste Bauweise und aufgrund des<br />

Zerkleinerungsverfahrens geringere<br />

Schwingungen und dynamische Fundamentlasten<br />

aufweist.“<br />

Der an die MHI gelieferte ERC 18-14<br />

wird, während dieser Beitrag entsteht,<br />

gerade in Groß-Bieberau installiert.<br />

Nach Pfingsten soll die Neuheit bereits<br />

in den Regelbetrieb gehen.<br />

Ein echter Hoffnungsträger<br />

Detlef Papajewski freut sich, dass die<br />

ERC-Entwicklung schon so kurzfristig<br />

vom Markt goutiert wird. Einen anerkennenden<br />

Adelsschlag vom Aufbereitungs-<br />

Papst Prof. Dr. Georg Unland gab es zur<br />

bauma noch obendrauf, denn dieser<br />

bescheinigte den ERC-Entwicklern, sie<br />

hätten nach seiner Einschätzung die einzige<br />

tatsächliche Innovation im Brechersegment<br />

auf der diesjährigen Messe<br />

gezeigt.<br />

Nun geht es um die Wurst! Wenn der<br />

Exzenterwalzenbrecher hält, was er verspricht,<br />

steht ihm in der Gesteinsindustrie<br />

vermutlich eine große Zukunft bevor.<br />

Dr. Jürgen Aretz bringt den Mut, eine<br />

solche Investition zu tätigen, in bester<br />

Bergmannsmanier auf den Punkt: „Man<br />

kann sich ja nicht hinsetzen und abwarten,<br />

bis ein anderes Unternehmen probiert,<br />

ob das Verfahren wie geplant funktioniert.<br />

Fortschritt und Verbesserungen<br />

leben von einem gewissen Maß an<br />

Risikobereitschaft. Nach allem technischen<br />

Verstand ist das Verfahren aber<br />

sehr gut für unseren Einsatzfall geeignet.<br />

Falls es wider Erwarten nicht klappt,<br />

müssten wir völlig neu planen – denn<br />

einen ‚Plan B‘ haben wir nicht im Ärmel.“<br />

Im Moment richten sich Lieferant und<br />

Anwender straff am ‚Plan A‘ aus. Zu wünschen<br />

und zu erwarten ist, dass dieser<br />

das Investitionsgespür der MHI und den<br />

Entwicklergeist des Herstellers bestätigt.<br />

Letzterer plant laut Detlef Papajewski<br />

noch Größeres (und Kleineres) mit den<br />

ERC-Einheiten. Während zur bauma von<br />

einer Serie aus vier Modellen mit Durchsätzen<br />

zwischen 600 und 8000 t/h die<br />

Rede war, sollen nun sechs Serienmodellen<br />

zwischen 400 und 10.000 t/h<br />

technisch realisiert werden können. Ein<br />

Vorhaben, das sich durch zahlreiche<br />

Kontakte während der bauma neu<br />

geformt hat. Wir bleiben dran und<br />

schreiben diese interessante Geschichte<br />

zu gegebener Zeit fort.<br />

(gsz)<br />

www.mhigruppe.de<br />

www.thyssenkrupp-industrialsolutions.com<br />

HOHE SPANNWEITE<br />

Technische Antwort auf verschiedenste Anforderungen<br />

Der Variopactor, die neu entwickelte reversible<br />

Prallmühle von Thyssenkrupp,<br />

hat zwar nicht die Dimensionen eines<br />

ERC, dafür aber zog der Neuling mit<br />

seinem modularen Aufbau und der<br />

Möglichkeit, Schotter, Splitt und Sand<br />

konstanter Produktqualität und hoher<br />

Kubizität in einer Maschine zu produzieren,<br />

das Besucherinteresse nicht minder<br />

auf sich. Mit kompakten Maßen<br />

prädestiniert er sich außerdem für die<br />

einfache Integration in bestehende Anlagen.<br />

Ausgelegt ist er für den Einsatz<br />

in kleineren und mittleren Steinbruchbetrieben.<br />

Alle auf die Produktqualität<br />

einwirkenden Parameter wie Rotorgeschwindigkeit,<br />

Prallwerks- oder Mahlbahnstellung<br />

können flexibel auf die<br />

individuellen Anforderungen angepasst<br />

werden. Die hydraulische Spaltverstellung<br />

ermöglicht eine komfortable Einstellung<br />

der Prallwerke und Mahlbahnen<br />

per Knopfdruck und somit eine schnelle<br />

Anpassung an veränderte Produktanforderungen.<br />

Dr. Armin Greune, Head of Standard<br />

Machines in der Geschäftseinheit Mining<br />

Technologies von thyssenkrupp<br />

Industrial Solutions, bilanziert: „Wir<br />

blicken sehr zufrieden auf die bauma<br />

20<strong>19</strong> zurück. Die Messe bot uns eine<br />

Woche lang die einzigartige Chance,<br />

Kunden aus aller Welt zu treffen, ihnen<br />

unsere neuen Produkte und Dienstleistungen<br />

vorzustellen und aktuelle<br />

Trends zu diskutieren. Ein großes Highlight<br />

in diesem Jahr war die Enthüllung<br />

des ERC, unseres neuen Exzenterwalzenbrechers.<br />

Ich freue mich, dass wir<br />

mit dem ERC ein Produkt anbieten<br />

können, das den Betrieb von Brechanlagen<br />

im Hartgestein eindeutig effizienter<br />

und kostengünstiger macht.<br />

ZERKLEINERUNG von mittelhartem<br />

bis hartem Gestein zur Herstellung von<br />

Schotter, Splitten und Sand in einer<br />

Maschine. Dieser Herausforderung<br />

stellt sich der neu im Markt platzierte<br />

Variopactor, der laut Dr. Armin Greune<br />

auf großes Interesse stieß. Fotos: gsz<br />

Das Feedback unserer Kunden und<br />

Besucher war extrem positiv. Gleiches<br />

gilt für unseren neu entwickelten<br />

Variopactor. Darüber hinaus haben<br />

wir diverse Maschinen aus unserem<br />

Standardmaschinen-Programm noch<br />

während der Messe verkauft, darunter<br />

Backenbrecher, Prallbrecher, Kegelbrecher<br />

und Siebe. Die Maschinen<br />

werden überwiegend in deutsche<br />

Schotterwerke geliefert.“<br />

www.thyssenkrupp-crusher.com<br />

GESTEINS PERSPEKTIVEN 4/20<strong>19</strong>


AUFBEREITUNG<br />

31<br />

4/20<strong>19</strong> GESTEINS PERSPEKTIVEN


32<br />

AUFBEREITUNG<br />

ALT & NEU: Alter und neuer (l.) Nordwheeler arbeiten mit 23 Jahren Altersunterschied im Parallelbetrieb. Fotos: Metso<br />

Kein unnötiges Risiko<br />

bei bewährten Standards<br />

Die Collas Kies- und Sandwerke in der Jülich-Zülpicher Börde sind nur<br />

wenige Kilometer vom Braunkohle-Tagebaugebiet Etzweiler entfernt. Am<br />

Kieswerkstandort Ellen bei Niederzier befindet sich die Bauschuttaufbereitung<br />

und in Morschenich-Buir und Golzheim finden sich zwei weitere Kieswerke<br />

des Unternehmens, das von den Inhabern Christian und Sebastian<br />

Collas in dritter Generation geführt wird.<br />

Das Werk in Morschenich-Buir beherbergt<br />

die Kieswäsche während in Merzenich-Golzheim<br />

die Splittproduktion angesiedelt<br />

ist: Das Material wird dort ohne<br />

Vorbrecher direkt über die Vorabsiebung<br />

in zwei Fraktionen verarbeitet. Während<br />

Mauersand (0/4) direkt aufgehaldet wird,<br />

gelangt das 2/63er-Material für die Edelsplittproduktion<br />

in den Nordwheeler<br />

100HPC von Metso. Collas verarbeitet<br />

darüber das aufgegebene 2/63er- Material<br />

zu Endkörnungen 0/2, 2/5 und 5/16 mm.<br />

Der Nordwheeler ist eine semimobile Ein-<br />

heit zum Feinbrechen, ausgestattet mit<br />

einem Kegelbrecher vom Typ HP100,<br />

einem CVB1540-Kreisschwinger, einer<br />

kompletten Bandanlage für drei Fraktionen,<br />

integriertem Bunkersystem, Abzugsrinne<br />

und Zuführband.<br />

Da sich die Anlage über Jahrzehnte<br />

hinweg bewährt hat, wollte man zur Sicherung<br />

der etablierten Qualitätsstandards<br />

das Niveau unter allen Umständen<br />

halten und entschied sich 2018 für das<br />

Nachfolgemodell. Die alte Anlage wurde<br />

nach der Lieferung des neuen Nordwheelers<br />

im Herbst jedoch nicht komplett ausgemustert,<br />

sondern dient weiterhin als<br />

unterstützende Einheit. „Sicherlich wäre<br />

auch eine stationäre Anlage eine Option<br />

gewesen, doch hätten wir dazu geeignete<br />

Fundamente und den nötigen Stahlbau<br />

errichten müssen. Mit der semimobilen<br />

Anlage haben wir die besten Erfahrungen<br />

gesammelt und sind nach wie vor etwas<br />

flexibler“, so Sebastian Collas. Das zu<br />

verarbeitende Kiesmaterial von Collas ist<br />

sehr hart und lässt sich nach den Erfahrungen<br />

der beiden Unternehmer am besten<br />

über die Metso-Anlage verarbeiten,<br />

was Vergleiche belegten, die zugunsten<br />

des Nordwheeler ausfielen. „Neben Basaltsplitt<br />

bieten wir unseren druckfesten<br />

Kiessplitt an. Über unsere CE-Zertifizierung<br />

erfüllen wir die Anforderungen<br />

der TL-Gesteinskörnungen für Asphalt.<br />

SEMIMOBILER Nordwheeler im Detail mit Aufgabebunker, Kegelbrecher Nordberg HP100 und CVB-Kreisschwinger auf dem Fahrwerk.<br />

GESTEINS PERSPEKTIVEN 4/20<strong>19</strong>


AUFBEREITUNG<br />

33<br />

Außerdem können wir fundierte Prüfberichte<br />

zum Einsatz unseres Materials als<br />

Pflastersplitt vorlegen. Die Stabilität unserer<br />

Ergebnisse hinsichtlich Kornform<br />

und Druckfestigkeit wollten wir deshalb<br />

durch weitere unnötige Experimente nicht<br />

ins Wanken bringen“, erklärt Sebastian<br />

Collas die Entscheidung.<br />

Installation und Inbetriebnahme des<br />

neuen Nordwheelers verliefen völlig reibungslos.<br />

Das junge Team beabsichtigt<br />

auch in Zukunft, das Angebot für die<br />

Asphaltindustrie und einzelne Tiefbauvorhaben<br />

auszubauen. „Wir bedienen<br />

maßgeblich unsere eigenen Bauvorhaben,<br />

Privatabnehmer sowie kleinere Unternehmen<br />

in der Umgebung, die unsere<br />

Qualitäten schätzen und mitunter auch<br />

auf unsere Materialboxen zurückgreifen.“<br />

Collas ist nach eigener Aussage der<br />

einzige Betrieb im Kreis, der asphalttauglichen<br />

Kies mit diesen Qualitätsmerkmalen<br />

anbietet.<br />

www.metso.com/de<br />

ERFOLGREICHE KEGELBRECHER-SERIE<br />

GESCHÄFTSFÜHRER Sebastian Collas (l.)<br />

und der technische Mitarbeiter Johnny<br />

Junck vor dem neuen Nordwheeler<br />

100HPC.<br />

Nächste Generation auch für<br />

kleinere und mittlere Steinbrüche<br />

OPERATED BY<br />

MINERAL PROCESSING<br />

A Member of MFL Group<br />

REMAX<br />

200<br />

Metso stellte auf der bauma die neueste<br />

Erweiterung der vielseitig einsetzbaren<br />

MX-Multi-Action-Kegelbrecher-<br />

Serie vor. Der neue MX3 liefert eine<br />

höhere Produktivität im Brechprozess<br />

und niedrigere Betriebskosten durch<br />

ein speziell für kleinere und mittlere<br />

Steinbrüche optimiertes Design. Nach<br />

dem erfolgreichen Launch des MX4<br />

soll mit Hilfe des Modells MX3 eine<br />

noch größere Nutzer-Gruppe von Zuschlagstoffproduzenten<br />

von den besonderen<br />

Vorteilen der Multi-Action-<br />

Technologie profitieren können. Dazu<br />

bietet der MX3 einen kostengünstigen<br />

und sicheren Betrieb bei hohem Zerkleinerungsgrad,<br />

hervorragender<br />

Kornform und gleichmäßiger Produktqualität.<br />

Sämtlich Punkte, die für<br />

Anwendungen in der Zuschlagstoffindustrie<br />

eine entscheidende Rolle spielen.<br />

Außerdem ermöglicht die patentierte<br />

Multi-Action-Technologie eine<br />

höhere Betriebszeit und Betriebskosten-Einsparungen<br />

bei Brechvorgängen.<br />

Über die besonderen Vorteile des<br />

MX lässt sich der Brechprozess optimieren<br />

und dadurch die Ausbeute an<br />

beliebten Fraktionen erhöhen. Die<br />

Durchführung der Brechvorgänge gestaltet<br />

sich dank integrierter Automatisierung<br />

der Metso-IC-Serie als<br />

Kostengünstiger und sicherer Betrieb<br />

bei hohem Zerkleinerungsgrad, hervorragender<br />

Kornform und gleichmäßiger<br />

Produktqualität wird mit dem MX3 versprochen.<br />

Foto: Metso<br />

einfach und sicher. Der Metso MX3 ist<br />

für die zweite, dritte und vierte Brechstufe<br />

vorgesehen. Er wurde sowohl für<br />

Hart- als auch für Weichgesteinanwendungen<br />

entwickelt und ist zunächst als<br />

stationäre Lösung verfügbar.<br />

Seit seiner Markteinführung im Jahr<br />

2017 hat sich der Kegelbrecher MX4<br />

weltweit an verschiedenen Kundenstandorten<br />

bewährt. Mehrere Vorführgeräte<br />

des neuen MX3 sind ebenfalls<br />

bereits im Einsatz, und der Typ kann<br />

ab sofort geordert werden.<br />

www.metso.com<br />

MAXIMALE LEISTUNG IN<br />

DER KOMPAKTKLASSE<br />

Verzichten Sie auch in der 20-Tonnen-Klasse<br />

nicht auf die Vorteile des<br />

Innovationsführers.<br />

Werkzeuglose Inbetriebnahme<br />

Antrieb: 100 % elektrisch<br />

bzw. dieselelektrisch<br />

Vibrationsabzugsrinne unter dem<br />

Brecherauslass<br />

Einfachere Steuerung mit<br />

verschiedenen Benutzermodi<br />

Transportgewicht unter 30t<br />

(inklusive Nachsiebeinheit und<br />

Überkornrückführung)<br />

SBM Mineral<br />

Processing GmbH<br />

office@sbm-mp.at<br />

www.sbm-mp.at<br />

4/20<strong>19</strong> GESTEINS PERSPEKTIVEN


34<br />

AUFBEREITUNG<br />

Mehr Material<br />

effizienter sieben<br />

WECHSEL zu modularen Stecksieben der Serie<br />

Flex-Mat D. Damit konnte bei einem Plus von etwa<br />

10 % offener Fläche die Lebensdauer der Beläge von<br />

zuvor 250 auf jetzt 1100 Stunden gesteigert werden.<br />

ZIELKONFLIKT GELÖST: Mit Flex-Mat-Sieben, die weniger verschleißen<br />

und mehr durchsetzen als Gewebe, Press schweißgitter<br />

und gewebte Harfensiebe, lassen sich anwendungs bezogene<br />

Anforderungen lösen.<br />

Es gibt viele Einflussfaktoren darauf, wie viel Material eine Sieb maschine<br />

verarbeiten kann. Einige davon sind im Regelfall in beste henden Aufbereitungsanlagen<br />

nicht änderbar, wie etwa die Maschinengröße und die physikalischen<br />

Eigenschaften des Aufgabematerials. Andere Parameter lassen<br />

sich nur bedingt und mit gewissem Aufwand anpassen, zum Beispiel die<br />

Betriebsparameter der Maschine oder die Aufgabeart und -zusammensetzung<br />

des Siebgutes. Die Sieb belegung lässt sich dagegen relativ einfach<br />

und auf sehr vielfältige Art anpassen und mit ihr steht und fällt auch<br />

die Kapazität der Maschine und die erreichbare Trennschärfe.<br />

SCHARFE TRENNUNG mit Flex-Mat der Serie S –<br />

eine Variante mit pa rallel im Zickzack verlaufenden<br />

Drähten. Dieses Sieb hat im Vergleich zu einer<br />

Quadratmasche mit gleichem Drahtdurchmesser eine<br />

um 30 % gesteigerte offene Fläche und ga rantiert<br />

eine exzellente Durchlässigkeit für Feinstmaterial bei<br />

einem sauberen Trennschnitt.<br />

Eine der häufigsten Anforderungen in<br />

Werken der Gesteinsindustrie ist, wenn<br />

es um die Anpassung oder Optimierung<br />

von Siebbelägen geht, die Erhöhung der<br />

Kapazität der Siebmaschine, entweder<br />

weil die Tonnage der Gesamtanlage erhöht<br />

werden soll, oder weil die mangelnde<br />

Kapazität einen erhöhten Unterkornanteil<br />

im Überlauf verursacht. Eine<br />

Möglichkeit, das zu erreichen, ist die<br />

Anpassung der offenen Siebfläche.<br />

Diese bezeichnet den Anteil der Lochfläche<br />

eines Siebes an seiner Gesamtfläche.<br />

Ein Sieb mit 50 % offener Siebfläche<br />

besteht also zur Hälfte aus Loch<br />

und zur Hälfte aus Material. Erhöht man<br />

die offene Fläche eines Siebes, steigt<br />

also die Menge an verfügbaren Löchern.<br />

Proportional steigt dementsprechend<br />

die Kapazität der Maschine.<br />

Gleichzeitig bedeutet das allerdings<br />

auch immer eine Reduzierung des Belagsmaterials<br />

und damit der Lebensdauer<br />

des Siebes.<br />

Mit Flex-Mat Sieben lässt sich dieser<br />

Zielkonflikt anwendungsbezogen auf<br />

verschiedene Arten lösen mit dem Ergebnis,<br />

dass Flex-Mat weniger verschleißt<br />

als Gewebe, Pressschweißgitter<br />

und gewebte Harfensiebe. Neben<br />

vielen technischen Details ist der Einsatz<br />

von Optimum Wire, dem patentierten<br />

Federstahldraht von Major Wire, ein<br />

wichtiger Faktor. Dessen chemische<br />

Zusammensetzung in Kombination mit<br />

der Fertigungsmethode garantiert maximale<br />

Verschleißfestigkeit.<br />

Davon profitiert beispielsweise die<br />

Firma SCHWINGER Granit aus Bayern,<br />

die bisher in ihrer Schotterproduktion<br />

auf Siebmaschinen mit einem modularen<br />

Stecksystem gesetzt hat, auf dem eine<br />

Mischung aus Polyurethan in den Aufgabebereichen<br />

der Siebdecks und je nach<br />

GESTEINS PERSPEKTIVEN 4/20<strong>19</strong>


AUFBEREITUNG<br />

35<br />

Maschenweite Pressschweißgitter und Drahtgewebe im weiteren<br />

Verlauf zum Einsatz kamen. Mit dem Wechsel zu modularen Stecksieben<br />

der Serie Flex-Mat D konnte die Lebensdauer der Beläge<br />

von zuvor 250 auf jetzt 1100 Stunden gesteigert werden, wobei<br />

gleichzeitig die offene Fläche durch den Wechsel um circa 10 %<br />

stieg. Die Siebe konnten ohne aufwendige Anpassungen eingebaut<br />

werden. Ein weiteres Ziel, das durch diesen Wechsel erreicht<br />

wurde, ist die Eliminierung des Steckkorns in der Anlage. Durch<br />

den reduzierten Reinigungsaufwand und die eingesparten Siebwechsel,<br />

die mit 14 Mannstunden Arbeit pro Deck zu Buche schlagen,<br />

ließen sich die Kosten signifikant senken und die Verfügbarkeit<br />

der Anlage steigern.<br />

Eine weitere Möglichkeit, den Durchsatz zu steigern, ohne dabei<br />

Lebens dauer der Siebe zu opfern, ist der Einsatz von Sieben mit<br />

optimierten Maschen formen. Die Standardmaschenform für Siebbeläge<br />

ist seit jeher das Quadrat. Da diese Form auch für die Qualitätsanalyse<br />

der Produkte vorgeschrieben ist, kann man von einer<br />

guten Vergleichbarkeit der Siebung ausgehen. Somit gibt es eine<br />

gute Orientierung, welche Maschenweite in der Produktionssiebung<br />

zum geforderten Ergebnis in der Analyse führt, auch wenn die Randbedingungen<br />

für Produktions- und Analysensiebung sehr unterschiedlich<br />

sind. Das heißt allerdings nicht, dass sich die geforderten<br />

Ergebnisse nicht auch mit anderen Maschenformen erreichen ließen.<br />

Das BWH-Basaltwerk Mittelherwigsdorf setzt Flex-Mat der<br />

Serie S erfolgreich zur Siebung der Fraktionen 2/5 und 0/2 ein. Dabei<br />

werden jeweils 5 % Unter- bzw. Überkorn eingehalten. Bei dieser<br />

Ausführung von Flex-Mat handelt es sich um eine Variante mit<br />

parallel im Zickzack verlaufenden Drähten. Dieses Sieb hat im Vergleich<br />

zu einer Quadratmasche mit gleichem Drahtdurchmesser<br />

eine um 30 % gesteigerte offene Fläche und zudem eine deutlich<br />

bessere Durchlässigkeit für Feinstmaterial. Im Ergebnis können auf<br />

diese Weise deutlich höhere Durchsätze erzielt werden. Gleichzeitig<br />

bietet diese Maschenform eine maximale Resistenz gegen Erblindung<br />

und ermöglicht trotzdem einen sauberen Schnitt, der mit einer<br />

vergleichbaren Rechteckmasche nicht zu erreichen wäre.<br />

Den Vorteil der Selbstreinigung hat die Firma voestalpine aus<br />

Linz in Österreich für ihr Projekt genutzt. Es sollte eine Fraktion<br />

0/3,5 mm hergestellt werden, wozu ursprünglich ein 7-mm-Schutzdeck<br />

und eine 3x70-mm-Langmasche eingesetzt wurden. Die<br />

vorangegangenen Versuche waren allerdings fehlgeschlagen und<br />

das Material wurde für nicht sieb fähig befunden, weil sich das<br />

Unterdeck nach kürzester Zeit komplett zugesetzt hatte und im<br />

weiteren Verlauf auch das Oberdeck erblindet war. Durch den<br />

Wechsel auf Flex-Mat Serie D im Oberdeck und Flex-Mat Serie S<br />

im Unterdeck kann der Kunde das vorher nicht siebbare Material<br />

in zufriedenstellender Menge und Qualität produzieren.<br />

Gemeinsam ist diesen drei Beispielen die Kosteneffizienz. Jede<br />

Optimierung, die wir vornehmen, dient letztlich dem Ziel, mehr oder<br />

besseres Produkt mit geringerem finanziellem Aufwand herzustellen.<br />

Durch eine höhere Kapazität, sowohl im Sinne einer höheren<br />

Tonnage als auch durch die Reduzierung von Anlagenstillstand für<br />

Siebwechsel oder -reinigung, steigt automatisch die Kosten effizienz.<br />

Für Major Wire sind deswegen zwei Faktoren entscheidend: Ein<br />

gutes Verständnis der projektspezifischen Anforderungen inklusive<br />

der Kundenbedürfnisse und leistungsfähige Siebbeläge, die individuell<br />

ausgelegt werden.<br />

Ein Beitrag von Lars Bräunling, Product Specialist<br />

beim Unternehmen Major Wire<br />

www.majorflexmat.com/de<br />

A. Ronsdorfer Str. 24 — 40233 Düsseldorf<br />

EXTREME<br />

ERBLINDUNG mit<br />

einer Langmasche,<br />

zu sehen von unten.<br />

Durch den Wechsel<br />

auf Flex-Mat (Bild<br />

oben) konnte erstmals<br />

problemlos<br />

produziert werden.<br />

ABRASION RESISTANT SOLUTIONS<br />

Mit unserem modernen Maschinenpark und kompetenten<br />

Serviceleistungen realisieren wir Ihre Produktanforderungen<br />

von Halbzeugen bis hin zu fertigen<br />

Baugruppen. Selbstverständlich liefern wir Ihnen auch<br />

handelsübliche und kundenspezifische Blechformate<br />

und Rohrabmessungen aus unserem Produktprogramm.<br />

CREUSABRO ®<br />

4800 ℗ / 8000 ℗ / M ℗ (1.3401)/ SUPERTEN<br />

Neu im Programm: CREUSABRO ®<br />

400CR / 450CR / 500CR<br />

DILLIDUR 400 / 450 / 500 / 550 / IMPACT<br />

Hochverschleißfeste Rohre : ABRATUBE 400 / 600<br />

DURETAL Verbundpanzerbleche, Keramik, Basalt<br />

T. +49 211 99550-0 — F. +49 211 99550-200<br />

Zertifiziertes Qualitätsmanagmentsystem nach DIN EN ISO 9001:2015<br />

Zertifizierter Schweißfachbetrieb nach DIN EN ISO 3834-3<br />

4/20<strong>19</strong> GESTEINS PERSPEKTIVEN


36<br />

AUFBEREITUNG<br />

Klasse für das schwere Segment<br />

HEAVY-DUTY: Die neue N-Class ist dynamisch ausgewuchtet und verspricht maximierte Siebeffizienz bei Eliminierung nahezu jeglicher<br />

Verstopfer und Anhaftungen dank einer konsistenten g-Kraft. Foto: Haver & Boecker Niagara<br />

Die robuste Niagara N-Class auf Basis eines fortschrittlich konzipierten<br />

Exzenter-Schwingsiebes, das strukturelle Vibrationen minimiert und konstante<br />

g-Kräfte sogar bei schwankender Materialaufgabe aufrechterhält,<br />

eignet sich ideal für harte Einsätze. Präsentiert wurde das neue Schwingsieb<br />

zur Optimierung von Siebvorgängen kürzlich auf der bauma.<br />

„Die Niagara N-Class ist eine einzigartige<br />

Maschine, um Siebaufgaben produktiv<br />

zu bewerkstelligen, bei denen<br />

andere Schwingsiebe auf Schwierigkeiten<br />

stoßen. Mit der Möglichkeit, bis<br />

zu 5000 t/h zu sieben, bietet die Maschine<br />

Anwendern eine ideale Lösung, um<br />

die Effizienz ihrer Brechanlage zu verbessern<br />

und grobe Materialien zu klassieren,<br />

folglich den Gewinn zu erhöhen“,<br />

erläuterte Peter Grotjohann, Geschäftsführer<br />

Haver & Boecker Niagara in<br />

Deutschland.<br />

Gekennzeichnet ist die N-Class durch<br />

die Ausstattungsmöglichkeit mit ein bis<br />

drei Siebdecks und durch eine fortschrittliche<br />

Einexzenterwellenkonstruktion,<br />

welche durch vier leistungsstarke<br />

zweireihige Pendelrollenlager gestützt<br />

wird. Die Siebmaschine ist dynamisch<br />

ausgewuchtet, um Belastungen, die auf<br />

die Struktur übertragen werden könnten,<br />

so gering wie möglich zu halten. Dadurch<br />

ist es möglich, mehrere Siebe Seite an<br />

Seite zu installieren. Versprochen werden<br />

außerdem eine maximierte Siebeffizienz<br />

und die Eliminierung nahezu jeglicher<br />

Verstopfer und Anhaftungen dank einer<br />

konsistenten g-Kraft ungeachtet der Belastung<br />

in allen Betriebsarten. Ein Siebkörper<br />

in schwerer Ausführung handhabt<br />

schwere Lasten bei Anwendungen mit<br />

extremen Materialgrößen bis zu 2032 x<br />

1016 x 1016 mm. Die Siebmaschinen sind<br />

zusätzlich mit einer Selbstreinigung ausgestattet,<br />

um gängige Probleme, die bei<br />

traditionellen Aufgebern mit Grizzly-<br />

Spaltrost auftreten, zu minimieren.<br />

Die N-Class soll außerdem Belastungs-<br />

und Energieanforderungen einer<br />

Brechanlage reduzieren, indem noch<br />

konsequenter gleichmäßig großes Material<br />

die Brecheffizienz verbessert und<br />

die Qualität des gebrochenen Produkts<br />

maximiert. Langlebige Lager und eine<br />

wartungsfreundliche Baukastenbauweise<br />

sorgen bedarfsweise für ein schnelles<br />

und einfaches Wiederauswuchten. Zur<br />

Verbesserung der Prozesssicherheit ist<br />

das Schwingsieb mit speziellen Puffern<br />

zwischen Siebkasten und Siebrahmen<br />

ausgestattet.<br />

Empfohlen wird Betreibern, die Maschine<br />

zusätzlich mit dem patentierten<br />

Polyurethan-Traversenverschleißschutzsystem<br />

Snap-Guard auszustatten, dank<br />

dem sich der Wartungsbedarf maßgeblich<br />

reduziert.<br />

Auch interessant dürfte sein, dass<br />

jede N-Class-Siebmaschine – ebenso<br />

wie andere Typenreihen aus dem Programm<br />

des Herstellers – mit dem Ty-Rail-<br />

System ausgerüstet werden kann, dank<br />

dem sich der Zeitaufwand für den Austausch<br />

von Siebbelägen um etwa die<br />

Hälfte reduziert. Für den deutschen<br />

Markt ist auch dieses patentierte System,<br />

das 2016 erstmals auf der Conexpo<br />

vorgestellt wurde, noch eine Neuheit.<br />

Das Ty-Rail-Schnellspannsystem folgt<br />

einem einfachen Funktionsprinzip. Jedes<br />

Ty-Rail-Paket enthält zwei Spannschienen,<br />

acht Winkelkästen und acht Schrauben.<br />

Nach der Installation wird jede<br />

Schiene zu einem einzelnen, abnehmbaren<br />

Teil, da die Schrauben an der Schiene<br />

bleiben und die Winkelelemente am<br />

Vibrationssieb. Um die Spannschienen<br />

zu entfernen, löst ein Bediener einfach<br />

die Schrauben, verschiebt die Winkelkästen<br />

nach oben und hebt die Schiene<br />

GESTEINS PERSPEKTIVEN 4/20<strong>19</strong>


AUFBEREITUNG<br />

37<br />

AKTIVDRAHTSIEBE<br />

CHEFBEHANDLUNG: Florian Festge (l.) und Peter Grotjohann<br />

erklären das Ty-Rail-System für komfortable Siebbelagwechsel, während<br />

ein einzelner Mitarbeiter demonstriert, wie einfach es sich handhaben<br />

lässt. Fotos: gsz<br />

und die Schrauben im Stück heraus. Dann wird der Siebbelag<br />

getauscht und in umgekehrter Reihenfolge verfahren.<br />

Das System verkürzt aber nicht nur den Zeitaufwand für den<br />

Austausch von Siebmedien, sondern erhöht auch die Sicherheit<br />

beim Siebbelagwechsel deutlich. Weiterer Vorteil: Braucht es üblicherweise<br />

zwei Personen beim Siebbelagswechsel, genügt dank<br />

Ty-Rail eine einzelne Arbeitskraft.<br />

www.haverniagara.com<br />

DIREKTER TREFFER!<br />

Wer wir sind und was wir<br />

leisten<br />

THE POWER OF<br />

HIGHER VIBRATION<br />

HÖHERER GEWINN<br />

> Amortisiert sich in wenigen Tagen<br />

> Höhere Trennschärfe<br />

> Geringere Stillstandszeit und<br />

Wartungskosten<br />

MINIMALE<br />

KOSTEN<br />

PRO<br />

TONNE<br />

Pressekonferenzen auf der<br />

bauma sind im Kreis der<br />

journalistischen Fachkollegen<br />

nicht unbedingt beliebt,<br />

halten sie doch bei zu<br />

großer Menge und zeitlicher<br />

Ausdehnung vom individuellen<br />

Entdecken ab.<br />

Diesmal nun hatte auch<br />

Haver & Boecker einen solchen<br />

Termin auf die Liste<br />

gesetzt. Selten für dieses<br />

Unternehmen, aber super<br />

KURZ UND KNACKIG wurde das<br />

Unternehmen durch Florian Festge<br />

(r.) und Peter Grotjohann porträtiert.<br />

Foto: gsz<br />

gemacht! Unternehmensausrichtung, Sparten und die wichtigsten<br />

Ziele wurden durch Florian Festge, CEO der Haver & Boecker<br />

OHG, und Peter Grotjohann, GF Haver & Boecker Niagara<br />

Deutschland, kurz und übersichtlich präsentiert. Für diese<br />

Theorie zum Verständnis der Firmenphilosophie genügte eine<br />

halbe Stunde. Erklärungen zu den Exponaten gab es anschließend<br />

je nach Interessenlage individuell. So muss das laufen.<br />

Dann kommt die Pressemeute in Zukunft auch gerne wieder.<br />

LÄNGERE<br />

LEBENSDAUER<br />

> Hergestellt aus OPTIMUMWIRE<br />

> Längere Standzeit durch glatte<br />

Sieboberfläche<br />

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> Schnellere Schichtenbildung<br />

> Mehr offene Fläche<br />

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40 %<br />

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DURCHSATZ<br />

www.majorflexmat.com<br />

4/20<strong>19</strong> GESTEINS PERSPEKTIVEN


38<br />

AUFBEREITUNG<br />

Ein Pilot im Reifeprozess<br />

ERFOLG VERSPRECHEND: Bereits absolvierte Tests des Spiralwellenseparators SWS<br />

3000 zeigten gute Ergebnisse. Foto: Doppstadt/Internet<br />

Spiralwellen sind eher zu empfindlich für ganz harte Anforderungen? Weit<br />

gefehlt! Jüngere Entwicklungen treten gerade den Gegenbeweis an. Beispielsweise<br />

der neuen Spiralwellenseparator von Doppstadt, dessen Aufgabe<br />

es künftig sein wird, im Steinbruch effiziente Reinigungsleistungen zu<br />

erbringen. Selbst die Nutzung des Rohstoffanteils im Material der Abraumhalden<br />

soll mit seiner Hilfe ab 2020 auf komfortable Weise möglich werden.<br />

Der Spiralwellenseparator SWS 3000<br />

trennt nutzbares Gestein zuverlässig<br />

von Erde oder Lehm und soll die Wirtschaftlichkeit<br />

bestehender Separationsverfahren<br />

in Steinbrüchen deutlich<br />

verbessern. Seine gegenläufigen Spiralwellen<br />

ermöglichen eine Siebung,<br />

respektive Separation, unabhängig von<br />

der Konsistenz der Materialaufgabe. Im<br />

wannenförmigen Siebdeck wird die<br />

klebrige Lehmfraktion, die in ihrer Konsistenz<br />

einer Knetmasse gleicht, durch<br />

die stabilen Spiralwellen fortwährend<br />

abgeschält. Noch verbliebener Lehm<br />

wird durch die Dynamik der Steine permanent<br />

weiter verformt und letztlich<br />

ebenfalls von den Spiralwellen erfasst.<br />

Die gegebene Möglichkeit, über die Neigung<br />

des Siebdecks sowohl die Qualität<br />

als auch den Durchsatz (bis zu 300 t/h<br />

je nach Materialbeschaffenheit) zu beeinflussen,<br />

macht die Neuheit zusätzlich<br />

interessant.<br />

Auf der bauma 20<strong>19</strong> war ein SWS-<br />

3000-Prototyp ausgestellt, der sich<br />

großer Aufmerksamkeit erfreute. Vor<br />

dem Start der Serienproduktion im<br />

nächsten Jahr hat die Einheit allerdings<br />

noch schwere Testeinsätze hinter sich<br />

zu bringen. Erst wenn auch das Feintuning<br />

so weit abgeschlossen ist, dass<br />

das neue Doppstadt-Versprechen sicher<br />

eingehalten wird, hat sich der SWS<br />

3000 seine Marktreife redlich verdient.<br />

Angesichts der großen Erfahrung der<br />

Doppstadt-Gruppe als Umwelttechnik-<br />

Spezialist – speziell bei diversen Recycling-Verfahren<br />

gibt das Unternehmen<br />

seit vielen Jahren den Takt vor –, dürfen<br />

Interessenten mit einem soliden Ergebnis<br />

rechnen. Gleichzeitig wird der<br />

Hersteller mit der Erweiterung seines<br />

Produktportfolios auch im Bereich der<br />

Gesteinsindustrie eine zunehmend<br />

wichtige Ausrüster-Rolle bei der Platzierung<br />

nachhaltiger Aufbereitungstechnologien<br />

spielen.<br />

GP fragte Dr. Norbert Hoogen, Beauftragter<br />

für Produkt- und Qualitätsmanagement<br />

sowie Patentwesen beim<br />

Unternehmen, nach der bauma, wie der<br />

SWS aus seiner Sicht bei Fachbesuchern<br />

ankam, und er zeichnet ein sehr<br />

zufriedenes Bild: „Das Echo der qualifizierten<br />

Wahrnehmung des Spiralwellenseparators<br />

war für uns sehr erfreulich.<br />

Wir hatten viele Entscheidungsträger<br />

am Stand, die wissen wollten, ab wann<br />

die Einheit zu haben ist. Hier mussten<br />

wir auf 2020 orientieren. Vor der Serienfertigung<br />

stehen jetzt erst einmal umfangreiche<br />

Einsatztests in einem Kalksteinbruch<br />

mit Echtmaterial an. In<br />

diesem Piloteinsatz soll unsere Neuentwicklung<br />

ihre endgültige Marktreife erhalten.“<br />

www.doppstadt.com<br />

FERDINAND DOPPSTADT (Foto l.) zeigte sich mit der Resonanz der Besucher auf der bauma hoch zufrieden. Das Unternehmen wurde damit<br />

nochmals in seiner Linie und Kernkompetenz bestätigt, immer wieder Lösungen für bisher nicht realisierbare Anwendungen zu finden.<br />

Fotos: gsz<br />

GESTEINS PERSPEKTIVEN 4/20<strong>19</strong>


AUFBEREITUNG<br />

39<br />

KOMPAKT, NORMAL ODER GROSS?<br />

Neue Dimensionen des Siebens erschlossen<br />

Nach der erfolgreichen Einführung des<br />

Mogensen M Sizer Extend in 2017 umfasst<br />

das Portfolio nun mit dem Kurzdeck-Sizer<br />

Compact und dem Giant, als<br />

besonders leistungsstarke Einheit, zwei<br />

weitere Modelle. Kennzeichen der M-<br />

Sizer-Familie sind mehrere übereinanderliegende<br />

und unterschiedlich geneigte<br />

Siebdecks mit technisch ausgereiftem<br />

Design im Sinne besonderer Leistungsfähigkeit<br />

bei gleichzeitig robuster und<br />

kompakter Bauweise. Durch eine optimierte<br />

Anregung der Siebdecks, neuem<br />

Siebdeckkonzept und veränderten Neigungswinkeln<br />

können Siebqualitäten<br />

und -quantitäten auch bei großen Durchsätzen<br />

erreicht werden, die mit der bisherigen<br />

Technik nicht darstellbar waren.<br />

Jede Maschine wird spezifisch auf<br />

den Einsatzfall angepasst. So ist der M<br />

Sizer Compact in vier Modulbreiten von<br />

0,5 bis 2 m, jeweils einer effektiven Siebdecklänge<br />

von 1,3 m und mit einem bis<br />

vier Siebdecks verfügbar. Beim flexiblen<br />

Langdeck-Klassierer M Sizer Giant werden<br />

ausschließlich 3 m Arbeitsbreite und<br />

Siebdecklängen von 3,35 m mit wahlweise<br />

zwei bis sechs Siebdecks realisiert.<br />

Dies bedeutet im günstigen Eignungsfall,<br />

dass der Sizer als Multitalent das Zeug<br />

dazu hat, die Anzahl konventioneller<br />

Siebmaschinen zu reduzieren. Der schon<br />

bekannte M Sizer Extend mit einer Maschinenbreite<br />

von 1 bis 3 m und einer<br />

Siebdecklänge bis 2,4 m ist ebenfalls mit<br />

zwei bis sechs Siebdecks erhältlich und<br />

als optimierte Weiterentwicklung der<br />

über Jahrzehnte erfolgreichen Mogensen-Sizer<br />

in nahezu allen Schüttgutanwendungen<br />

einsetzbar.<br />

Alle M-Sizer-Serien sind mit einer<br />

neuen Maschinensteuerung und integrierter<br />

Schwingungsüberwachung nach<br />

dem Fail-Safe-Konzept für einen sicheren<br />

und langlebigen Betrieb erhältlich. Dank<br />

der Integration in die Allgaier-Process-<br />

App können Betreiber außerdem zusätzliche<br />

digitale Services nutzen, direkt an<br />

GROSSER EFFEKT, geringer Aufwand beim Siebdeckwechsel.<br />

Die neue M-Sizer-Generation bringt anwendergerechte<br />

Qualitäten mit. Foto: Allgaier-Group Internet<br />

ihrer Maschine Ersatzteile anfragen oder<br />

mit dem Hersteller in Kontakt treten. Mit<br />

dem Abscannen des Maschinen-QR-<br />

Codes wird die Maschine sofort identifiziert<br />

und der Zugriff auf einen digitalen<br />

Zwilling gewährt. Auch im Wartungsoder<br />

Störungsfall genügt ein Klick, um<br />

Kontakt zum Service herzustellen.<br />

www.allgaier-processtechnology.com<br />

Neuer Metso MX3<br />

Kegelbrecher<br />

Ein riesiger Rentabilitätssprung<br />

Mit dem Metso MX4 TM -<br />

Kegelbrecher wurde eine<br />

revolutionäre Methode<br />

zur automatischen<br />

Optimierung Ihrer<br />

Zerkleinerungsleistung<br />

eingeführt. Lernen Sie<br />

jetzt seinen kleinen Bruder<br />

kennen - den MX3 TM ,<br />

der alle Eigenschaften<br />

des MX4 in einer<br />

kompakteren Größe<br />

bietet und Ihnen eine<br />

sicherere und einfachere<br />

Möglichkeit bietet,<br />

Ihre Produktivitätsziele<br />

zu erreichen und zu<br />

übertreffen.<br />

Welcher ist für Sie?<br />

Erfahren Sie mehr unter<br />

www.metso.com/mxseries<br />

4/20<strong>19</strong> GESTEINS PERSPEKTIVEN


40<br />

AUFBEREITUNG<br />

MACHT RICHTIG WAS HER,<br />

der neue Giporec R 131 C DA<br />

bei der Haaf-Gruppe in Grün!<br />

Brechen können viele,<br />

wir produzieren!<br />

Die südlich von Würzburg ansässige Haaf-Firmengruppe kann ein breites<br />

Produktspektrum auf der Basis von Gewinnung und Baustoffrecycling<br />

anbieten. Mit dem neuen raupenmobilen Prallbrecher Giporec R 131 C DA<br />

werden die Schotter- und RC-Produkte nun noch effektiver produziert.<br />

Das Betriebsgelände der Haaf Firmengruppe<br />

GmbH & Co. KG mit dem schönen<br />

Flurnamen „Zur Geierglocke“ rund<br />

15 km südlich von Würzburg bei<br />

Gaubüttelbrunn macht einen äußerst<br />

aufgeräumten und sehr übersichtlichen<br />

Eindruck.<br />

Geschäftsführer Thomas Haaf schildert<br />

den Werdegang: „<strong>19</strong>94 haben wir<br />

mit dem Verladen und dem Transport<br />

von Zuckerrüben angefangen. Kaum zu<br />

glauben, aber daraus hat sich eine Firmengruppe<br />

entwickelt, die sich heute<br />

mit Primär- und Sekundärrohstoffen und<br />

allen damit verbundenen Kreisläufen<br />

beschäftigt. Und wir sind ein Familienunternehmen<br />

geblieben!“<br />

Seit 2000 gibt es den Standort „Zur<br />

Geierglocke“, daneben in Gaubüttelbrunn<br />

noch die Bürogebäude und ein<br />

Zwischenlager für die verschiedenen<br />

End-Produkte. Schließlich hat das Unternehmen<br />

in Pfungstadt bei Darmstadt<br />

noch eine Zweigniederlassung mit dem<br />

Namen „Natursteinzentrum Rhein-Main“<br />

gegründet, womit wir bei der Frage<br />

wären: Was macht die Haaf-Firmengruppe<br />

eigentlich genau?<br />

Thomas Haaf klärt auf: „Dieser<br />

Standort nennt sich Steinbruchbetrieb<br />

und Verkauf, und das sagt schon vieles!“<br />

Gaubüttelbrunn ist ein Ortsteil von<br />

Kirchheim, und spätestens jetzt wird<br />

klar, hier geht es um den Fränkischen<br />

Muschelkalk, auch Kirchheimer Muschelkalk<br />

genannt, der als Werkstein in<br />

ganz Deutschland bekannt sein dürfte.<br />

Der Muschelkalkstein wurde in zahlreichen<br />

Steinbrüchen gewonnen, die teilweise<br />

stillgelegt, später aber teils wieder<br />

neu eröffnet worden sind. „Auf über 6 ha<br />

Fläche gewinnen wir hier pro Tag rund<br />

60 m³ Muschelkalkstein und verarbeiten<br />

die rein mechanisch gewonnenen Blöcke<br />

mit jeweils ca. 5 t Gewicht zu Mauersteinen.“<br />

Eine hochwertige Verarbeitung<br />

des Werksteins – das allein wäre<br />

aus Sicht von Thomas Haaf längst nicht<br />

ausreichend: „Es geht uns auch um die<br />

Verarbeitung der Nebenprodukte dieser<br />

Werksteingewinnung, denn als Abfall<br />

sind sie viel zu schade. Der Muschelkalkstein<br />

hat nämlich bemerkenswerte<br />

Eigenschaften, was Druckfestigkeit<br />

oder Frostempfindlichkeit anbelangt.“<br />

Mit Hilfe einer 2018 neu installierten<br />

Vier-Kammer-Reihendosieranlage können<br />

exakt kornabgestufte Naturschotter<br />

und damit maßgeschneiderte Mischungen<br />

produziert werden, genau so, wie es<br />

Abnehmer wünschen und wie es die<br />

Normen vorgeben. „Auf die Qualität der<br />

Verarbeitung kommt es an und auf das<br />

Verständnis, wie ich aus dem Rohstoff<br />

auch das bestmögliche Endprodukt<br />

GESTEINS PERSPEKTIVEN 4/20<strong>19</strong>


AUFBEREITUNG<br />

41<br />

HOHER ANSPRUCH: Der raupenmobile Prallbrecher wird sehr vielseitig<br />

eingesetzt und produziert Qualität.<br />

WISSEN GENAU, welche Vorteile der neue Prallbrecher mit sich bringt<br />

(v. l.): Jakob, Thomas und Roland Haaf sowie Jesse Gasser von Gipo.<br />

gewinne“, so die Philosophie des Unternehmens.<br />

Das gilt nicht nur für Primärrohstoffe,<br />

auch im Baustoffrecycling legt Thomas<br />

Haaf die gleichen Maßstäbe an: „Auch<br />

hier kommt es uns auf einen möglichst<br />

homogenen und sortenreinen Input an.<br />

Aus getrennt angeliefertem Ziegelbruch,<br />

Mauerwerk und natürlich Betonabbruch<br />

gewinnen wir hochwertigste Endprodukte,<br />

die noch besser sind, als es die schon<br />

strengen Qualitätsnormen verlangen.<br />

Und genau dafür braucht es eine hochkarätige<br />

Aufbereitung.“<br />

Für Thomas Haaf ist der Brechvorgang<br />

ganz entscheidend, wenn es um<br />

den weiteren Verarbeitungsablauf geht:<br />

„Brechen ist nicht gleich Brechen, ein<br />

kontinuierlicher Materialfluss ist noch<br />

viel wichtiger, um in möglichst kurzer Zeit<br />

möglichst viel Material in einer homogenen<br />

Qualität zu produzieren. Bei uns<br />

betrifft das zum Beispiel unsere Gabionen-Schotter-Produktion.<br />

Dort muss<br />

das Material nicht nur für den Betrachter<br />

eine immer gleichbleibend hohe Qualität<br />

haben.“<br />

Und wie kommt man dann zu Gipo?<br />

Jesse Gasser als Gipo-Vertriebsmitarbeiter<br />

hört aufmerksam zu, während sich<br />

Thomas Haaf erinnert: „Manchmal geht<br />

es wohl nicht ohne Umwege. Auf der<br />

letzten bauma haben wir uns kennengelernt,<br />

uns dann aber doch für eine andere<br />

Maschine entschieden. Auf der steinexpo<br />

2017 wussten wir dann schon, dass<br />

es doch eine Gipo sein sollte. Und dann<br />

ging es ganz schnell: Seit Oktober 2018<br />

ist die Neue im Einsatz, und wir haben<br />

sehnlichst darauf gewartet.“<br />

Wunscherfüllung im zweiten Anlauf<br />

Das Objekt der Sehnsucht ist eine Giporec<br />

R 131 C DA. Der in grüner Hausfarbe<br />

lackierte raupenmobile Prallbrecher ist<br />

gerade dabei, aus Muschelkalkstein<br />

Gabionen-Schotter zu produzieren –<br />

äußerst sauber sieht das Ganze aus, und<br />

der Maschine ist keinerlei Anstrengung<br />

anzumerken. „Ganz ruhig, fast gelassen,<br />

massiv und solide gebaut mit einer auch<br />

funktionierenden Hydraulik – genau so<br />

haben wir uns das vorgestellt!“ Neben<br />

Thomas Haaf sind auch seine beiden<br />

Brüder Jakob und Roland immer noch<br />

begeistert von der Neuanschaffung.<br />

Herzstück ist der sehr robuste und<br />

leistungsfähige Prallbrechertyp P 131<br />

mit einem Einlauf von 1270 x 920 mm und<br />

einem Rotordurchmesser von 1200 mm.<br />

Der Brecher verfügt über den neuen<br />

Brecher-Direktantrieb mit einem angeflanschten<br />

Revox-Getriebe, womit der<br />

Dieselverbrauch nochmals reduziert<br />

wird. Über das Getriebe wird die Maschine<br />

direkt angetrieben. Die neue Hydrau-<br />

DER MATERIALFLUSS ist so gesteuert, dass es zu keinerlei Engstellen kommt. Generell standen<br />

auch bei dieser Maschine die Wünsche des Kunden wieder im Mittelpunkt – und gut sieht sie<br />

noch dazu auch aus.<br />

4/20<strong>19</strong> GESTEINS PERSPEKTIVEN


42<br />

AUFBEREITUNG<br />

WUNSCHBETRIEB: Auch Maschinist Christian (in Signalorange)<br />

arbeitet besonders gerne mit der Giporec, die er aus der Ferne<br />

bestens im Griff hat. Fotos: Gipo AG/Thomas Einberger, argum<br />

Die<br />

Aufbereitungsprofis<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

HefeHof 25<br />

D-31785 Hameln<br />

Tel.: +49 (0) 5151 106640 - 0<br />

Fax: +49 (0) 5151 106640 - 1<br />

<br />

<br />

liklösung steuert Nebenantriebe wie Rinnen und Förderbänder<br />

verbrauchsoptimiert. Der Brecheraustrag erfolgt über die<br />

bewährte Austragsrinne und ein Förderband mit einer Gurtbreite<br />

von 1600 mm. Das breite Band verhindert Materialstauungen<br />

unter dem Rotor und an den Übergabestellen,<br />

zugleich wird die Materialschichthöhe reduziert. Dies macht<br />

sich speziell im Recyclingbereich positiv bemerkbar, da<br />

eventuell vorhandene Eisenteile noch besser vom Überbandmagnetscheider<br />

erfasst werden können. Das Schwenkband<br />

transportiert das gebrochene Material auf die Halde oder,<br />

wie in diesem Fall, auf die nachgeschaltete Siebanlage. Das<br />

Förderband kann zudem hydraulisch geschwenkt werden.<br />

Das Materialflusskonzept selbst vermeidet wie bei allen<br />

Gipo-Anlagen eine Verengung des Materialstromes, die Systembreiten<br />

der Förderelemente „öffnen“ sich in Materialflussrichtung.<br />

Gerade bei stark armiertem Material macht sich<br />

dieser spezielle Materialaustrag nochmals mehr bezahlt.<br />

Motorseitig ist ein moderner Cat-Diesel-C13-Acertmotor<br />

mit 354 kW und Partikelfiltersystem entsprechend den neusten<br />

Abgasnormen verbaut.<br />

Und warum hatte man auf diese Anlage nun so „sehnlichst<br />

gewartet“? Haaf lacht: „Wir hatten kurzfristig einen<br />

Auftrag über 5000 t Betonabbruch, der angeliefert und sofort<br />

weiterverarbeitet werden musste. Das war der erste Einsatz<br />

für unsere Gipo, und sofort hat es funktioniert. Flexibilität<br />

und Zuverlässigkeit werden in unserem Geschäft großgeschrieben,<br />

und gerade das muss jederzeit gewährleistet<br />

sein!“<br />

Ein Einsatzgewicht von 61 t, eine Aufgabekapazität von<br />

bis zu 400 t/h und, wie Thomas Haaf betont, die „Flexibilität,<br />

harten Beton wie auch den im Vergleich eher weichen Muschelkalkstein<br />

zu brechen“, das zeichnet die neue Giporec-<br />

Prallmühle aus. „Wir brechen damit nicht nur – das können<br />

ja viele –, mit unserer Gipo produzieren wir, kontinuierlich<br />

und in hoher Qualität.“ Fairness, Transparenz und Ehrlichkeit,<br />

diese drei Eckpfeiler in der Unternehmensphilosophie der<br />

Haaf-Firmengruppe lassen sich ohne Weiteres auch auf die<br />

Gipo-Anlagen übertragen. Das passt doch wieder! (hst)<br />

www.gipo.ch<br />

GESTEINS PERSPEKTIVEN 4/20<strong>19</strong>


AUFBEREITUNG<br />

43<br />

BRECHKONTROLLE<br />

Bedienkomfort per Smartphone<br />

Betreiber der bereits in GP vorgestellten kompakten, hochmobilen<br />

Anlage Remax 200 in der 20-t-Klasse, eine bauma-Neuheit<br />

mit elektrischem/dieselelektrischem Antriebskonzept,<br />

profitieren neben der Hardware auch von der<br />

Weiterentwicklung der Kommunikation zwischen Mensch<br />

und Maschine. Dazu wurde das Bedienkonzept der Remax<br />

200 komplett überarbeitet. Die Oberfläche orientiert sich<br />

an neuesten Erkenntnissen im Interfacedesign und gewährleistet<br />

eine einfache, intuitive Bedienung in allen<br />

Arbeitsschritten.<br />

Mit der ebenfalls mitentwickelten SBM-App ist es Anwendern<br />

möglich, Daten der Maschinen direkt über das<br />

Internet auf ihrem mobilen Endgerät oder im Web-Portal<br />

zu visualisieren und auszuwerten. Auch die Bestellung von<br />

Ersatz- und Verschleißteilen direkt aus dem Programm bei<br />

SBM wird ermöglicht. Kurz gesagt: Wirklich alle benötigten<br />

Informationen sind jederzeit und überall auf Knopfdruck<br />

verfügbar.<br />

www.sbm-mp.com<br />

REMAX GOES INTERNET. Die Kommunikation zwischen<br />

Mensch und Maschine setzt sich per App fort. Foto: SBM<br />

SCHMIDT WINDSICHTER<br />

für die Brechsandaufbereitung<br />

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Erfahrungen stehen Ihnen zu Verfügung.<br />

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SCHMIDT & Co. GmbH & Co. KG<br />

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Tel.: 0 6181 - 42 42 00 Fax: 0 6181 - 4 24 20 28<br />

E-Mail: info@schmidt-classifier.com<br />

4/20<strong>19</strong> GESTEINS PERSPEKTIVEN


44<br />

AUFBEREITUNG<br />

Beständigkeit auf Norddeutsch<br />

mit gutem Grund<br />

Die Firma Harry Pfeiffenberger hat ihre Wurzeln im Fuhrgeschäft. Doch<br />

nicht nur das: Seit <strong>19</strong>94 betreibt das Unternehmen auch Kiesgruben.<br />

Die eigene Rohstoffgewinnung und -veredlung brachten Potenzial für<br />

Wachstum und so wurde dieses Geschäftsfeld ausgebaut.<br />

Gegenwärtig betreibt das Unternehmen<br />

zwei große Kieswerke in Tarbek und<br />

Kembs. Der Maschinenpark für Fuhrgeschäft<br />

und Kieswerke hat höchst respektable<br />

Dimensionen angenommen,<br />

wobei Udo Pfeiffenberger seit <strong>19</strong>94 auf<br />

Aufbereitungstechnik und Beratung von<br />

Christophel setzt. Dem anfangs mit Vorsicht<br />

georderten Gebrauchtgerät folgten<br />

zahlreiche Einheiten nach – die Christophel-Auftragshistorie<br />

vermeldet 21 erfolgreiche<br />

Lieferungen. Das Spektrum<br />

reicht von einer gebrauchten Powerscreen<br />

Mark II bis zum gegenwärtigen<br />

Flaggschiff Powerscreen Chieftain 2200.<br />

Diese mobile Siebfabrik nahm 2016 in<br />

Tarbek den Betrieb auf und arbeitet seitdem<br />

im anspruchsvollen Einsatz zur<br />

Trennung von Sand 0/2 mm. Schon kurz<br />

nach der Inbetriebnahme ergänzte Pfeiffenberger<br />

das Gerät mit einem raupenmobilen<br />

Telestack TC424X, um die produzierten<br />

Materialmengen wirtschaftlich<br />

aufhalden zu können. Für in geringeren<br />

Mengen nachgefragte Körnungsgemische<br />

sorgt eine raupenmobile Powerscreen<br />

Chieftain 1700. Flexibel nutzbare<br />

Siebdecks unterschiedlichster Bespannung<br />

erlauben es, mit dem Dreidecker<br />

bedarfsgerecht vier Sonderfraktionen<br />

herzustellen. Eine Powerscreen Warrior<br />

1400 wiederum deckt im Zusammenspiel<br />

mit einem Telestack TC421 den<br />

Bedarf für die Bodenaufbereitung.<br />

Im Kieswerk Kembs sind die Anforderungen<br />

an die Aufbereitungstechnik ähnlich<br />

hoch, aber anders gelagert. Das<br />

Vorkommen ist lehmdurchsetzt und<br />

somit siebschwierig. Zudem werden hier<br />

unbelastete Böden aufbereitet. Zwei raupenmobile<br />

Powerscreen-Warrior-Modelle<br />

verrichten in diesem Zusammenhang<br />

als Schlüsselmaschinen treue Dienste.<br />

Der neuere Warrior 1400X wird auch hier<br />

von einem raupenmobilen Haldenband<br />

unterstützt.<br />

Seine jüngste Investition tätigte Udo<br />

Pfeiffenberger 2018 mit dem Erwerb<br />

einer raupenmobilen Brechanlage<br />

RM 100Go!, die Überkorn 32/150 mm<br />

aus der Kiesgewinnung zu Schottertragschichtmaterial<br />

0/32–45 mm aufbereitet<br />

oder auch als hochmobiles Gerät<br />

direkt auf Baustellen in den RC-Einsatz<br />

geht.<br />

Derart rundumversorgt äußert Udo<br />

Pfeiffenberger: „Meine Zusammenarbeit<br />

mit Christophel ist von hoher Zuverlässigkeit<br />

geprägt. Wir suchen gemeinsam<br />

und ganz objektiv nach<br />

bestmöglichen Lösungen. Service und<br />

die Verschleißteilverfügbarkeit lassen<br />

keine Wünsche offen. Aufgrund dieses<br />

gewachsenen Vertrauens können<br />

wir Geschäfte per Handschlag abwickeln.<br />

Das sind für mich wichtige<br />

Faktoren.“<br />

www.harrypfeiffenberger.de<br />

www.christophel.com<br />

KIESWERK TARBEK: Absiebung bei 2 mm mit Powerscreen Chieftain 2200 und Telestack<br />

Haldenband.<br />

KIESWERK KEMBS: Powerscreen Warrior 1400X mit Telestack TC424X als Schlüsselmaschinen.<br />

Fotos: Christophel<br />

GESTEINS PERSPEKTIVEN 4/20<strong>19</strong>


AUFBEREITUNG<br />

45<br />

Industrial Solutions für die Schotter- und Bergbauindustrie<br />

Kubria ® Kegelbrecher:<br />

Wenn’s hart auf hart kommt!<br />

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unter härtesten Einsatzbedingungen, höchste Zuverlässigkeit und erstklassige Produktqualität.<br />

Er bewährt sich in der Schotterindustrie bei der Sekundär- und Tertiärzerkleinerung von<br />

Granit, Basalt und anderen Hartgesteinen; darüber hinaus wird er erfolgreich in der Erz- und<br />

Zementindustrie eingesetzt.<br />

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Mehr Informationen für Sie: hyssenkrupp-<br />

<br />

4/20<strong>19</strong> GESTEINS PERSPEKTIVEN


46<br />

AUFBEREITUNG<br />

Im Mittelpunkt der einfache<br />

und sichere Anlagenbetrieb<br />

Mit den steigenden Anforderungen an moderne Brechanlagen nimmt auch<br />

ihre Komplexität zu. Gleichzeitig muss die Technik sicher und in der Bedienung<br />

so einfach wie möglich sein. Zudem sollte sie ohne lange Einweisungen<br />

auskommen. Diesen Grundherausforderungen stellt sich Kleemann<br />

schon seit einigen Jahren und hat während der bauma gezeigt, wie systematisch<br />

der Grundansatz „sicher und einfach“ immer weiter verfeinert<br />

wurde.<br />

SPECTIVE: Das intuitiv bedienbare<br />

Touchpanel vereinfacht das Arbeiten mit<br />

der Maschine. Klare Symbole weisen<br />

den Weg. Foto: gsz<br />

GERÄUSCHREDUZIERUNG: Schallschutzklappen und<br />

ein verschlossener Aggregatboden ermöglichen ein lärmreduziertes<br />

Arbeiten. Fotos: Kleemann (o.) / gsz<br />

Schnittstelle zwischen Mensch und<br />

Maschine ist die Steuerung. Mit dem intuitiven<br />

Steuerungskonzept Spective<br />

wird diese Schnittstelle regelrecht zum<br />

Freund, serviert sie doch sozusagen die<br />

Möglichkeiten auf dem Silbertablett: Alle<br />

Funktionen sind auf einen Blick am<br />

12-Zoll-Touchpanel erkennbar, klare<br />

Symbole weisen den Weg. So wird das<br />

Arbeiten enorm vereinfacht. Die gesamte<br />

Pro-Anlagenlinie und der Prallbrecher<br />

MR 130 Z Evo2 lassen sich über dieses<br />

Steuerungskonzept bequem bedienen.<br />

Die Bedienoberfläche ist unempfindlich<br />

gegenüber Staub und kann selbst unter<br />

schwierigen Lichtverhältnissen einwandfrei<br />

abgelesen werden. Eine einfache<br />

Menüführung gewährleistet, dass<br />

auf jeder Seite nur das angezeigt wird,<br />

was gerade gebraucht wird. Das Konzept<br />

ermöglicht auf einfachste Art, die<br />

Brechanlage richtig einzusetzen und<br />

dabei trotzdem ihre Funktionen voll auszunutzen.<br />

Lärmreduziertes Arbeiten<br />

und gute Zugänglichkeit<br />

Für ein komfortables und sicheres Arbeiten<br />

nah an der Prallbrechanlage sorgt<br />

das neue Optionspaket zur Geräuschreduzierung.<br />

Seitlich, auf Höhe des Motors,<br />

sind dafür Schallschutzklappen<br />

angebracht, die den Schall nach oben<br />

ableiten. Diese werden zum Transport an<br />

die Anlage geklappt und haben somit<br />

keinen Einfluss auf die Transportbreite.<br />

Zusätzlich ist der Aggregatboden lärmdicht<br />

verschlossen. Die vom Anwender<br />

wahrgenommene Lautstärke reduziert<br />

sich dadurch um sechs Dezibel, wobei<br />

SICHERHEITSSYSTEM: Das ausgezeichnete<br />

System „Lock & Turn“ sorgt<br />

für höchste Sicherheit beim Schlagleistenwechsel<br />

oder dem Lösen von<br />

Verbrückungen. Fotos: Kleemann (o.) / gsz (u.)<br />

GESTEINS PERSPEKTIVEN 4/20<strong>19</strong>


AUFBEREITUNG<br />

47<br />

ZUGÄNGLICHKEIT: Ohne „Kopfstände“ sind alle wesentlichen Anlagenkomponenten, die im Einsatz eine regelmäßige Rolle spielen, leicht<br />

erreichbar. Fotos: gsz<br />

eine Reduzierung von drei Dezibel für das menschliche Ohr<br />

schon eine Halbierung des Geräuschempfindens darstellt.<br />

Dies ermöglicht ein lärmreduzierteres Arbeiten in einem deutlich<br />

kleineren Umkreis der Maschine.<br />

Das durchdachte Design der Anlage berücksichtigt<br />

außerdem einen guten Zugang von allen Seiten. Entlang des<br />

Materialflusses konzipiert, sind alle Komponenten der Anlage<br />

einfach zugänglich. So ist beispielsweise die Betankung<br />

des Kegelbrechers MCO 11 PRO bequem vom Boden aus<br />

möglich und der Wechsel von Vorsiebbelägen bei den Prallbrechern<br />

MR 110 und 130 Z EVO2 über eine extra Bühne<br />

leicht durchführbar. Auch andere Servicearbeiten an der<br />

Maschine können dank der guten Zugänglichkeit schnell und<br />

komfortabel abgewickelt werden.<br />

Beim Schlagleistenwechsel am mobilen Prallbrecher<br />

oder dem Lösen von Verbrückungen sorgt das prämierte<br />

System „Lock & Turn“ für höchste Sicherheit. Hier werden<br />

spezielle Schlüssel eingesetzt, die ein Arbeiten nur an bestimmten<br />

Bereichen des Brechers ermöglichen. Dort kann<br />

der Bediener Wartungsklappen öffnen bzw. Bauteile bewegen<br />

und austauschen. Will der Anwender an einer anderen<br />

Stelle arbeiten, müssen die Schlüssel abgezogen werden,<br />

was den zuvor bearbeiteten Bereich automatisch sperrt.<br />

Neben dem Schlüsselsystem gibt es eine Dreheinrichtung,<br />

die es erlaubt, den Rotor des Brechers über ein Getriebe<br />

manuell von außen in jede Position zu drehen und zu blockieren.<br />

Der Austausch von Schlagleisten sowie die Beseitigung<br />

von Verbrückungen kann somit sicherer durchgeführt<br />

werden.<br />

www.kleemann.info<br />

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VORTEX-Rotorbrecher: Holen Sie das<br />

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Aber: Sparen Sie nicht an der Qualität!<br />

VORTEX Rotorbrecher sind Vor- und Nachbrecher<br />

in Einem und überzeugen durch<br />

– hohe Zerkleinerungsrate<br />

– gleichmäßiges Körnungsband<br />

– Variabilität hinsichtlich Aufgabe- und Endgut<br />

– gute Kornform<br />

– Zerkleinerung von Hartgestein<br />

– hohe Leistung bei kleiner Baugröße<br />

– bedarfsorientierte Zerkleinerung<br />

Bringen Sie uns Ihr Aufgabematerial und erleben Sie den<br />

VORTEX Rotorbrecher in Aktion! Alles Weitere unter vortex.at<br />

VORTEX Zerkleinerungs- und Aufbereitungstechnik G.m.b.H.<br />

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Telefon: +43 7734 50974 · E-Mail: eurocrusher@vortex.at<br />

4/20<strong>19</strong> GESTEINS PERSPEKTIVEN


48<br />

AUFBEREITUNG<br />

AM AUSSENSTAND wurden sowohl der Windsichter als auch das hydraulisch klappbare Siebsystem des R1100DS präsentiert.<br />

Sphären mit Wow-Effekt<br />

Rockster präsentierte auf der bauma 20<strong>19</strong> nicht nur seine vielfäl tige<br />

Produktpalette, sondern ließ die Besucher zudem in neue Welten eintauchen<br />

Mit der Prallbrechanlage R1100DS inklusive<br />

Siebsystem und neuem Windsichter,<br />

der Grobsiebanlage RSS410 und<br />

dem raupenmobilen Haldenband RST18<br />

präsentierte Rockster eine vielfältige Palette<br />

an verfügbaren Maschinen. Die<br />

Oberösterreicher haben sich in der Entwicklung<br />

von mobilen Backen- und Prallbrechanlagen<br />

bereits sehr erfolgreich<br />

etabliert. Zum Portfolio gehören außerdem<br />

Grob- und Feinsiebanlagen, Trommelsiebe,<br />

Halden- sowie Aufgabebänder.<br />

Sämtliche Anlagen können mit<br />

den neuesten Stufe-V-Motoren geordert<br />

werden. Um Anwendern noch vielseitigere<br />

und flexiblere Möglichkeiten zu bieten,<br />

wurde auch das digitale Umfeld<br />

deutlich ausgebaut. Als eines der Ergebnisse<br />

wurde das neue Maschinenüberwachungssystem<br />

(MMS = Machine<br />

Monitoring System) erstmals vorgestellt.<br />

Verkaufsleiter Norbert Feichtinger sieht<br />

den Sinn dahinter nicht nur in der einfacheren<br />

Übersicht über den Maschinenpark<br />

oder der guten Kontrolle der Maschinenauslastung,<br />

sondern auch im<br />

Monitoring des Handlings der jeweiligen<br />

Anlage: „Aufgrund der Möglichkeit, über<br />

das MMS Brecherdrehzahl, Brecherlast,<br />

Spalteinstellung und Vibrogeschwindig-<br />

ZUGRIFF VON ÜBERALL: Innovative<br />

Maschinenüberwachung dank des neu<br />

vorgestellten MMS. Fotos: Rockster<br />

WUNDERWELT: In den Brecher beamen<br />

mit Virtual Reality. Eine Gelegenheit mit<br />

verblüffendem Effekt.<br />

keit wenn gewünscht sogar in Echtzeit<br />

zu verfolgen, sieht man rasch, ob Optimierungsbedarf<br />

im Maschinenhandling<br />

besteht, und kann sowohl seitens des<br />

Besitzers als auch seitens des Herstellers<br />

sofort reagieren. So wird Verschleiß<br />

gesenkt, der Durchsatz erhöht und das<br />

Brechergebnis perfektioniert. Die Anzei-<br />

GESTEINS PERSPEKTIVEN 4/20<strong>19</strong>


AUFBEREITUNG<br />

49<br />

ge von Standortdaten, Betriebsstunden<br />

oder Verbrauch leistet besonders in der<br />

Vermietung wertvolle Dienste.“<br />

Mit seinem Virtual-Reality-Feature<br />

bot das Unternehmen Einblick der besonderen<br />

Art und das einzigartige Gefühl,<br />

in eine andere Welt einzutauchen,<br />

dort eine Brechanlage im Detail zu inspizieren,<br />

ja sogar in sie hineinzugehen.<br />

Das war für die meisten Besucher eine<br />

neue Erfahrung. Rockster setzte dieses<br />

Tool ein, um seinen neuesten Prallbrecher,<br />

den R1000S, direkt am Messestand<br />

von außen sowie von innen<br />

realitätsnah vorstellen zu können. Ausgestattet<br />

mit VR-Brille und Controller<br />

durften sich Interessenten vor, hinter,<br />

auf oder sogar in den Brecher beamen,<br />

Magnetband oder Siebbox heben und<br />

senken, die Brechkammer öffnen,<br />

Schlagleisten wechseln und vieles<br />

mehr. „Wir wollen dieses Tool noch<br />

weiterentwickeln und zum Beispiel auch<br />

für Schulungszwecke einsetzen“, so<br />

Geschäftsführer Wolfgang Kormann.<br />

Gerade im weltweiten Einsatz sind solche<br />

Technologien hilfreich, um Händler<br />

Wolfgang Kormann: „Die bauma<br />

hat es wirklich verdient, sich<br />

Weltleitmesse zu nennen. Besucher<br />

kommen aus der ganzen<br />

Welt und bereits am ersten<br />

Messetag konnten wir einem<br />

argentinischen Unternehmer,<br />

der von Rockster zuvor noch nie<br />

gehört hatte, unsere patentierte<br />

Duplex-Anlage in Kombination<br />

mit einer Siebanlage verkaufen.“<br />

und Kunden immer auf dem neuesten<br />

Stand zu halten und Optimierungsvorschläge<br />

rascher umzusetzen.<br />

www.rockster.at<br />

ZUKUNFTSWEISEND<br />

Volle Kontrolle über mehrere Anlagen<br />

Vom neuen System Omni profitieren auch die Anlagen der<br />

Terex-Marke Finlay. Wie schon bei den Powerscreen-<br />

Brüdern beschrieben, wird das Tablet-basierte System<br />

mit Echtzeitverbindung in der Kabine eines zur Materialbeschickung<br />

verwendeten Radladers oder Baggers verbaut<br />

und bietet einen Fernzugriff von zentraler Stelle aus<br />

auf eine oder mehrere Anlagen. Der Aufbau eines sicheren,<br />

unabhängigen WiFi-Netzwerks und die Integration<br />

von Tablet-Technologie ermöglichen die Echtzeit-Vernetzung<br />

mehrerer Bediener mit bis zu sechs hintereinander<br />

geschalteten Brech- und Siebanlagen.<br />

Von der Einstellung individueller Anlagenparameter bis<br />

hin zur Nutzung globaler Funktionen, wie die Unterbrechung<br />

des gesamten Materialflusses aller Anlagen mit<br />

einem Handgriff, erhält der Bediener ein bislang nie<br />

gekanntes Maß an Kontrolle. Bis zu zwei strategisch platzierte<br />

Kameras pro Anlage, z. B. an Materialübergabepunkten,<br />

Brechkammereinlässen oder zur Überwachung<br />

der „Choke-Feed“-Beschickung bei Kegelbrechern, liefern<br />

Echtzeit-Informationen. Erhalten weitere Mitarbeiter<br />

Lese zugriff, können sie durch rechtzeitige Maßnahmen<br />

zusätzlich die Effizienz steigern. Laut Hersteller erhöht das<br />

System die Sicherheit beim Betrieb von Brech- und Siebanlagen<br />

besonders in stark frequentierten, rauen Arbeitsumgebungen.<br />

Nicht selten trägt dort ein einzelner<br />

Bediener die Verantwortung für mehrere Anlagen, hat<br />

dabei jedoch keinen vollständigen Überblick über den<br />

Prozess oder die Materialübergabepunkte. Gleichzeitig<br />

müssen sich meist andere Bediener parallel um die Räumung<br />

von Halden und die Beladung der Kipper kümmern.<br />

NEUE TRANSPARENZ: Mit dem Omni-System wird die<br />

komplexe Maschinensteuerung aus der Distanz möglich.<br />

Foto: Terex Finlay<br />

Hier schafft Omni zentrale Kontrolle, höhere Sicherheit,<br />

nahtlose Vernetzung und Support für mehrere Nutzer. Bei<br />

der Nutzung aller Funktionen des Systems können nach<br />

Überzeugung von Terex Finlay Brechen und Sieben als<br />

ganzheitlicher Prozess grundlegend verändert werden.<br />

www.terexfinlay.com<br />

4/20<strong>19</strong> GESTEINS PERSPEKTIVEN


50<br />

AUFBEREITUNG<br />

Gesamtperformance konsequent optimiert<br />

Mit RM GO! Next hat Rubble Master seine Linie konsequente weiterentwickelt.<br />

Das macht die Anlagen noch sicherer und umfasst neben zahlreichen digitalen<br />

Features voll integrierte Hybridantriebe sowie eine absolute Neuheit.<br />

„AMPELANLAGE“: Der neue RM 120GO! wurde auf<br />

der bauma mit RM-Next-Optionen präsentiert. Im<br />

Hintergrund das neue, komplett elektrifizierte Hybridsieb<br />

RM MSC8500e. Foto: Rubble Master<br />

Die Unternehmen Rubble Master und<br />

Maximus haben auf Basis der erprobten<br />

Siebanlage RM MSC8500M mit dem RM<br />

MSC8500e ein neues, komplett elektrifiziertes<br />

Hybridsieb entwickelt. Sämtliche<br />

hydraulischen Antriebe, bis auf den<br />

Fahrwerksantrieb, wurden durch elektrische<br />

ersetzt. Dabei wurden speziell für<br />

RM entwickelte Komponenten verbaut,<br />

um extrem leistungsfähige und robuste<br />

Hybridmaschinen zu schaffen. Sinnvoll<br />

miteinander verknüpft werden die Neuerungen<br />

über die Neuheit Single Source<br />

Crushing, dank der das Sieb über den<br />

neuen Hybridbrecher RM 120GO! Next<br />

angetrieben werden kann. Der leistungsfähige<br />

Generator des Brechers stellt die<br />

Stromversorgung beider Anlagen sicher,<br />

ohne dass ein weiterer Dieselantrieb erforderlich<br />

ist. Emissionen werden reduziert<br />

und Betreiber werden noch flexibler<br />

in der Anwendung, denn abgesehen vom<br />

Single Source Crushing kann das Hybridsieb<br />

auch im Dieselbetrieb oder über<br />

andere externe Stromquellen genutzt<br />

werden.<br />

Sieb und Brecher kommunizieren<br />

zudem kabellos miteinander. Werden die<br />

Austragsbänder des Brechers gestartet,<br />

springt auch das Sieb automatisch an.<br />

Treten Blockaden oder Fehler auf, stoppt<br />

es automatisch. Beim RM MSC8500e<br />

kommt außerdem erstmals eine vollwertige<br />

Funkfernbedienung mit Display zum<br />

Einsatz. Das Modell ist bekannt von RM<br />

70GO! und 90GO! und erfüllt alle Funktionen<br />

so, dass der Maschinist während<br />

des Betriebs nicht in den Gefahrenbereich<br />

der Maschine muss. Dieser hohe<br />

Sicherheitsanspruch gehört zu den Prämissen<br />

von RM GO! Next als konsequente<br />

Weiterentwicklung des RM-GO!-<br />

Prinzips, wobei dieses bislang eher<br />

ungewöhnliche Mittel nutzt: „Unsere Brecher<br />

und Siebe kommunizieren mit dem<br />

Anwender entweder direkt über Lichtsignale<br />

oder über die RM-GO!-Smart-App.<br />

So kann der Betreiber die Anlage direkt<br />

aus der Baggerkabine überwachen, denn<br />

unser Ziel sind noch sicherere Brecher<br />

und Siebe unter RM GO! Next“, erklärt<br />

RM-Gründer und CEO Gerald Hanisch.<br />

Umgesetzt wurde dies sowohl beim<br />

neuen RM 120GO! Next als auch beim<br />

Hybridsieb durch die Funkfernbedienung,<br />

den neuen RM Operations Assist<br />

und die multifunktionale Kabelfernbedienung.<br />

Speziell der RM Operations Assist<br />

erleichtert die Kommunikation zwischen<br />

Mensch und Maschine. LED-Lampen zeigen<br />

dem Betreiber in den Ampelfarben<br />

(Grün, Gelb, Rot) den aktuellen Zustand<br />

der Maschine an. Die Maschinenkommunikationsbeleuchtung<br />

unterscheidet<br />

somit im Wesentlichen zwischen den Zuständen<br />

Betrieb, Service und Warnung.<br />

Diese Beleuchtung gehört zur Serienausstattung<br />

bei RM 120GO! Next sowie RM<br />

MSC8500e.<br />

Kommunikation und<br />

Bestellungen in Echtzeit<br />

RM GO! Smart erleichtert Kunden über<br />

eine App schon seit einigen Jahren den<br />

Alltag: Die App liefert Live-Daten der Maschine,<br />

Tagesberichte und im Problemfall<br />

Anleitungen zur Fehlerbehebung direkt<br />

auf das smarte Endgerät. Damit werden<br />

Wartung und Ersatzteilmanagement um<br />

ein Vielfaches einfacher. Neu im Zuge der<br />

Entwicklung des Hybridsiebes ist, dass<br />

über integrierte Bandwaagen jede Fraktion<br />

einzeln abgewogen werden kann. Bis<br />

zu vier Wiegestellen sind möglich und<br />

liefern über die App in Echtzeit Daten.<br />

Einen Ausblick in die Zukunft des Ersatzteilmanagements<br />

bietet der RM Partscout.<br />

Mit dieser neuen App kann man<br />

zukünftig per Handy-Kamera das benötigte<br />

Ersatzteil scannen. Die App erkennt<br />

selbstständig, welches Teil benötigt wird<br />

und direkt aus dem 3D-Online-Ersatzteilkatalog<br />

bestellt werden sollte.<br />

www.rubblemaster.com<br />

Gerald Hanisch: „Wir versuchen mit Innovationen bei unseren Anlagen<br />

stets an der Spitze der technischen Standards zu sein. Da gehört für<br />

uns eine Messe wie die bauma als internationale Bühne einfach dazu.<br />

Augenfälligste Neuerung sind aktuell die exponiert angebrachten Lichtsignale<br />

nach bekanntem Ampelstandard. Das Lichtkonzept kommuniziert<br />

visuell mit dem Maschinenführer und gibt schon von Weitem<br />

Informationen über den Betriebsstatus. Durch solche nützlichen, offensichtlichen<br />

Details bringen wir auch die inneren Werte unserer Anlagen<br />

immer wieder erfolgreich ins Gespräch.“<br />

GESTEINS PERSPEKTIVEN 4/20<strong>19</strong>


AUFBEREITUNG<br />

51<br />

DURCHAUS BISSIG<br />

Familien zuwachs weltweit<br />

gesucht<br />

UMLAUF IM KOMPAKTFORMAT: Der Prallbrecher Cobra 290R<br />

ist vielseitig, bediener- sowie wartungsfreundlich und eignet sich<br />

selbst für sehr anspruchsvolle Einsätze. Foto: EvoQuip<br />

EvoQuip ergänzte sein Produktportfolio kompakter Brechund<br />

Siebanlagen jetzt um das Modell Cobra 290R, eine Spezialausführung<br />

der Cobra 290, die mit Überkornrückführung<br />

und einem 2,74 x 1,5 m großen Nachsieb ausgestattet wurde.<br />

Das Nachsiebsystem umfasst ein Einzeldecksieb für ein korrekt<br />

fraktioniertes Endprodukt, inklusive schwenkbarem Austragband,<br />

das wahlweise eine Rückführung oder Aufhaldung<br />

ermöglicht.<br />

Die zum Serienumfang gehörige Funktion „Track & Crush“<br />

erlaubt es dem Bediener, die Maschine mit Hilfe der optional<br />

erhältlichen Fernbedienung von der Baggerkabine aus umzusetzen,<br />

ohne das Brechwerk abschalten zu müssen.<br />

Schneller Aufbau und die einfache, über zwei Knöpfe bedienbare<br />

Anfahrsequenz sorgen dafür, dass die Maschine in wenigen<br />

Minuten einsatzbereit ist. Im wirtschaftlichen und leistungsstarken<br />

Direktantrieb liegt der Durchsatz bei bis zu<br />

290 t/h. Der Vibrations-Aufgabetrichter verfügt über ein eingebautes<br />

Vorsieb, das durch eine breite Auswahl austauschbarer<br />

Einsätze an den jeweiligen Einsatzzweck angepasst<br />

werden kann. Die Prallkammer selbst ist zudem mit einer<br />

beweglichen Zuführklappe ausgestattet, die eine Brückenbildung<br />

des Materials am Einlasspunkt weitestgehend ausschließt.<br />

In der Cobra 290R arbeiten zwei unabhängige,<br />

hydraulisch gesteuerte Prallschwingen, sodass sich Materialdurchsatz<br />

und Zerkleinerungsgrad präzise aufeinander<br />

abstimmen lassen. Falls doch einmal ein Störteil in die Prallkammer<br />

gelangt, schützt das patentierte hydraulische Überlastschutzsystem<br />

die Maschine vor Beschädigungen und<br />

minimiert zudem das Zurückprallen der Schwingen. Die Umfangsgeschwindigkeit<br />

des Rotors ist variabel verstellbar.<br />

Während des gesamten Zerkleinerungsvorgangs überwacht<br />

die Cobra 290R kontinuierlich die Motorlast und passt<br />

die Aufgabebandgeschwindigkeit automatisch an.<br />

www.terex.com/evoquip<br />

HS-Schoch<br />

GmbH & Co.KG<br />

73466 Lauchheim<br />

Fon: 07363 9609-6<br />

06869 Coswig<br />

Fon: 034923 700-0<br />

Ende<br />

Gelände<br />

für‘s<br />

Abbruch-/ Sortiergreifer<br />

• Schalen aus HARDOX®<br />

• Zylinder mit Enddämpfung<br />

• Für Abriss-, Umwelt- und<br />

Recyclingbranche<br />

Pulverisierer<br />

• Für Baggergrößen von 6-90 to<br />

Baggerdienstgewicht<br />

• Für Primärabbruch,<br />

Nachzerkleinerung,<br />

Sekundärabbruch uvm.<br />

Abbruchwerkzeuge im SALE<br />

www.hs-erdbaugeraete.de/sale<br />

Unternehmen der HS-Schoch Gruppe:<br />

ZFE<br />

GmbH<br />

77855 Achern-Gamshurst<br />

Fon: 07841 2057-0<br />

bsg<br />

Handels GmbH<br />

85411 Eglhausen<br />

Fon: 08166 9969-0<br />

www.hs-schoch.de<br />

4/20<strong>19</strong> GESTEINS PERSPEKTIVEN


52<br />

AUFBEREITUNG<br />

BEDARFSGERECHT<br />

Sieben und Mischen flexibel vereint<br />

AUFMERKSAMKEIT erzeugte Backers auf der bauma mit seinen<br />

besonders flexiblen Maschinenkonzepten. Fotos: Backers<br />

STERNSIEB 2-TA bei der Materialaufgabe auf einem<br />

Brecher.<br />

Mit Sternsieb 2-ta, Pipeline-Padder sowie<br />

Sieb- und Mischmaschine erntete Backers<br />

Maschinenbau reichlich Zuspruch<br />

auf der bauma, denn wie nicht anders<br />

erwartet, verlangen das Sieben von bindigen<br />

Materialien sowie die Aufbereitung<br />

von Boden und Bauschutt in einer Reinigungskette<br />

nach technischen Lösungen.<br />

Auch bezüglich des neuen Grizzlyscreen<br />

mangelte es nicht an Interesse.<br />

Star unter den Sternen war jedoch<br />

die Sieb- und Mischmaschine für die<br />

Bodenstabilisierung und Flüssigbodenherstellung,<br />

zumal das Thema derzeit in<br />

der Praxis an Bedeutung gewinnt. Besonders<br />

die Vielseitigkeit der Einsatzmöglichkeiten<br />

überzeugte, da die Siebund<br />

Mischmaschine sowohl zum<br />

normalen Sieben in drei Fraktionen,<br />

aber auch zum Sieben und Mischen<br />

eingesetzt werden kann. Dazu genügt<br />

es, statt eines zweiten (feinen) Siebdecks<br />

einen Bindemittelbehälter sowie<br />

eine entsprechende Maschinensteuerung<br />

einzusetzen und die Wasserzuführung<br />

zu aktivieren, um Flüssigboden<br />

in notwendigen Mengen herzustellen.<br />

www.backers.de<br />

EINSTEIGERMODELL<br />

Kompaktes Mobilsieb für neue Geschäftsfelder<br />

Eine mobile Siebanlage, die vor allem<br />

Ein- oder Umsteiger ansprechen soll,<br />

stellte Metso mit der mobilen Vorsiebanlage<br />

Lokotrack ST2.3 kürzlich vor.<br />

Das Modell kombiniert die bewährte<br />

Qualität und Betriebssicherheit raupenmobiler<br />

Lokotrack-Lösungen mit<br />

einer völlig neuen, gewichtssparenderen<br />

Sieblösung. Aufgrund des kompakten<br />

und sicherheitsorientierten Designs<br />

ist die einfach zu bedienende Siebanlage<br />

eine ideale Lösung für Unternehmer,<br />

die einen Einstieg in das Siebgeschäft<br />

suchen.<br />

Der Lokotrack ST2.3 eignet sich für<br />

ein breites Anwendungsspektrum.<br />

Ausgestattet mit einem 1,52 m breiten<br />

Sieb, entsprechendem Aufgeber, Förderband<br />

und einem aggressiven Hub<br />

von bis zu 13 mm bei 5 G Beschleunigung,<br />

erzielt er für seine Gewichtsklasse<br />

eine optimale Siebleistung. Die Anlage<br />

ist mit handelsüblichen Anhängern<br />

problemlos transportierbar, einfach in<br />

VERFÜGBAR AB 2020: Der neue Lokotrack ST2.3 eignet sich für ein breites Anwendungsspektrum<br />

und wurde speziell für den Einstieg in das Siebgeschäft konzipiert.<br />

Foto: Metso<br />

Betrieb zu nehmen und in wenigen Minuten<br />

einsatzbereit. Die mobile Anlage<br />

eignet sich sowohl für den Einzelbetrieb<br />

als auch für mehrstufige Anwendungen.<br />

Das Produkt erscheint ab<br />

2020 auf dem Markt.<br />

www.metso.com/de<br />

GESTEINS PERSPEKTIVEN 4/20<strong>19</strong>


AUFBEREITUNG<br />

53<br />

11. Internationale Demonstrationsmesse<br />

für die Roh- und Baustoffindustrie<br />

2020<br />

Homberg/<br />

Nieder-Ofleiden,<br />

Deutschland<br />

26. bis<br />

29.8.2020<br />

(Mi.–Sa.)<br />

Tel. + 49 7229 606-29, info@geoplangmbh.de<br />

www.steinexpo.de<br />

4/20<strong>19</strong> GESTEINS PERSPEKTIVEN


54<br />

AUFBEREITUNG<br />

GARANTIERTE KONTROLLE<br />

Aufrüstung für Sicherheit und Produktivität<br />

DREIGESTIRN: Die drei weiterentwickelten Powerscreen-Anlagen<br />

Chieftain 2200, Trakpactor 550SR<br />

und Metrotrak traten mit wertsteigernden neuen<br />

Funktionen an. Fotos: Powerscreen<br />

Anlagen Chieftain 2200, Trakpactor<br />

550SR und Metrotrak mit wertsteigernden<br />

neuen Funktionen gezeigt.<br />

Die Powerscreen Chieftain 2200 mit<br />

leistungsstarken Siebkästen und der<br />

Fähigkeit, selbst stark verschmutztes,<br />

klebriges Material problemlos zu verarbeiten,<br />

wird für ihre herausragende<br />

Produktivität geschätzt.<br />

Der Horizontal-Prallbrecher Trakpactor<br />

550SR ist für die Verarbeitung von<br />

Primär- und Sekundärrohstoffen konzipiert.<br />

Gegenüber dem Vorgängermodell<br />

500SR überzeugen die vielseitigen<br />

Rückführmöglichkeiten für das Sieb und<br />

die höhere Wartungsfreundlichkeit vom<br />

Boden aus.<br />

Der Metrotrak, eine hoch kompakte,<br />

raupenmobile Hochleistungs-Einschwingen-Backenbrecheranlage<br />

mit einem<br />

Brecher der M-Serie erreicht mit ihrer<br />

aggressiven Brechkinematik auch bei<br />

engem Spaltmaß einen hohen Durchsatz.<br />

Von Betreibern wird er als ideal für<br />

kleine bis mittelgroße Steinbruchbetriebe<br />

gesehen.<br />

Die weiterentwickelten Maschinen<br />

sind laut Hersteller gegenüber ihren Vorgängern<br />

bedienungs- und wartungsfreundlicher<br />

und nochmals effizienter.<br />

Die Anlagen bieten zusammen mit dem<br />

Powerscreen-Impuls-Telematiksystem<br />

und jetzt auch der Option für die Omniby-Terex-Technologie<br />

eine bedarfsgerechte<br />

Kombination mit Mehrwert für<br />

Betreiber.<br />

www.powerscreen.com<br />

INTELLIGENTE | BAGGER<br />

Powerscreen hat seine Omni-by-Terex-<br />

Technologie zur Verbesserung der<br />

Arbeitssicherheit und Effizienz beim<br />

Betrieb von Powerscreen-Anlagen vorgestellt<br />

sowie Anlagenweiterentwicklungen<br />

präsentiert.<br />

Omni-by-Terex ist ein Tablet-basiertes<br />

System, das in der Kabine von Materialaufgabe-Baggern<br />

installiert wird<br />

und einen zentralen Fernzugriff auf die<br />

Steuerungssysteme mehrerer Maschinen<br />

in einem Brech- und Siebanlagenzug<br />

bietet. Das System ist intuitiv ausgelegt,<br />

um maximale Bedienfreundlichkeit<br />

und Kontrolle zu garantieren. Das System<br />

gestattet es dem Baggerführer, auf<br />

Betriebsinformationen jeder Maschine<br />

zuzugreifen, die mit dem System verbunden<br />

ist, um fundierte Entscheidungen<br />

zum Betrieb der einzelnen Maschinen<br />

sowie des gesamten Maschinenzugs zu<br />

treffen. Weitere Funktionen umfassen<br />

Benachrichtigungen, wenn jemand am<br />

Boden Prozesseinstellungen vornimmt,<br />

und eine Option, die anderen Kollegen<br />

wie dem Radladerfahrer einen schreibgeschützten<br />

Zugriff auf das System ermöglicht.<br />

Im „Hardware“-Segment wurden die<br />

drei weiterentwickelten Powerscreenwww.intelligentebagger.de<br />

GESTEINS PERSPEKTIVEN 4/20<strong>19</strong>


AUFBEREITUNG<br />

55<br />

KEINEN CAT<br />

einzusetzen, wäre in unserem steinharten Geschäft ein schwerer Fehler. Denn nur mit Cat und<br />

Zeppelin haben wir die leistungsstarken Maschinen und dazu den anerkannt besten Service.<br />

Das bedeutet zuverlässigen Einsatz und niedrige Betriebskosten. Zusätzlich sorgt das Flottenmanagement<br />

Product Link von Cat für einen optimalen Produktionsprozess. Weniger als das will und<br />

KANN ICH MIR NICHT LEISTEN.<br />

Jörg Schwinger,<br />

Geschäftsführer der<br />

Karl Schwinger GmbH & Co.KG,<br />

Nittenau<br />

Ihr Erfolg. Unsere Leidenschaft.<br />

zeppelin-cat.de<br />

4/20<strong>19</strong> GESTEINS PERSPEKTIVEN


56<br />

AUFBEREITUNG<br />

NEUE DIMENSION: Die Combo vereint fünf Prozessschritte<br />

auf einem Chassis. Grafik: CDE Global<br />

Selbstbewusster Auftritt der<br />

Alles-in-einem-Anlage<br />

Schon im Vorfeld wurde die Neugier auf die von CDE neu entwickelte<br />

Anlage Combo kräftig geschürt. Auf der bauma wurde sie schließlich<br />

enthüllt und zahlreichen Besuchern als Weltneuheit vorgestellt.<br />

Mit den fünf Prozessschritten Beschicken,<br />

Klassieren, Waschen, Verhalden<br />

und Wasseraufbereitung bietet die<br />

Combo einen interessanten Mehrwert.<br />

Speziell die Integration der Wasseraufbereitung<br />

in den Gesamtprozess stellt<br />

laut Hersteller eine Innovation dar, die<br />

Betreibern gefallen dürfte. Die schlüsselfertige<br />

Komplettlösung produziert hochwertige<br />

gewaschene Produkte aus unterschiedlichsten<br />

Aufgabematerialien.<br />

Sie kann für Reinigungs- und Klassieraufgaben<br />

von Zuschlagstoffen, im Recycling,<br />

für Industriesande, im Bergbau<br />

und für Umweltanwendungen eingesetzt<br />

werden. Neben Zuverlässigkeit und Effizienz<br />

bei kurzer Aufstellzeit und verringerten<br />

Aufstellkosten verspricht der Hersteller<br />

einen geringeren Stromverbrauch,<br />

wenig Platzbedarf und einen unübertroffen<br />

einfachen Wartungszugang.<br />

Für den Einsatz vorkonfektioniert<br />

Die Combo ist schon vor der Auslieferung<br />

werkseitig vorverkabelt und getestet.<br />

Am Einsatzort kann sie daher sofort<br />

entweder als eigenständige Anlage oder<br />

als Teil eines größeren Anlagenkonzeptes<br />

eingesetzt werden. Da die Anlage auf<br />

einem eigenständigen Chassis aufgebaut<br />

ist, dank dem nur minimale Fundamentierungen<br />

und Verrohrungen erforderlich<br />

sind, kann sie unkompliziert<br />

innerhalb ihres Standortes umgesetzt<br />

oder an andere Standorte transportiert<br />

werden. Durch ihren geringen Platzbedarf<br />

ist sie zudem eine ideale Lösung für<br />

weniger üppige Stellflächen.<br />

Dass alle wesentlichen Prozesse auf<br />

einem einzelnen Chassis aufgebaut sind,<br />

hat den weiteren Vorteil, dass das System<br />

als verbundene und fabrikfertige<br />

Einheit fungiert, die über eine integrierte<br />

Bedienerkonsole von nur einem Bediener<br />

gesteuert wird.<br />

Ein weiterer wesentlicher Vorteil ist,<br />

dass die Combo bis zu zwei definierte<br />

Produkte aus natürlichen Sanden und<br />

Brechfeingut herstellen kann und somit<br />

Nebenprodukte, die einst aufgrund des<br />

hohen Feinanteils als Abfall galten, in die<br />

Produktschiene überführt, was einen<br />

Mehrwert für das Unternehmen schafft.<br />

Darüber hinaus ermöglicht das neue<br />

Konzept durch die direkte Aufbereitung<br />

und somit sofortige Wiederverwendung<br />

von bis zu 90 % des Brauchwassers im<br />

Prozess eine weitgehende Unabhängigkeit<br />

im Hinblick auf die Wasserversorgung.<br />

Durch den patentierten schwenkbaren<br />

Zugang zur Pumpe werden<br />

Routinewartungsarbeiten deutlich vereinfacht.<br />

Ein nach Herstelleraussage geringerer<br />

Stromverbrauch im Vergleich zu anderen<br />

auf dem Markt vorhandenen Technologien<br />

bedeutet, dass eine größere<br />

GESTEINS PERSPEKTIVEN 4/20<strong>19</strong>


AUFBEREITUNG<br />

57<br />

(FAST) EIN UNIKAT: Wie bei CDE üblich, wird jede Combo-Anlage kunden- und einsatzspezifisch hergestellt, um maximale Effekte zu<br />

erreichen. Dabei wird auf jedes Detail geachtet. Fotos: CDE/gsz<br />

Materialmenge mit geringeren Betriebskosten<br />

verarbeitet werden kann.<br />

Auch angesichts aus verschiedensten<br />

Gründen beklagter Sandknappheiten<br />

ist der Einsatz der Combo eine gute<br />

Idee, indem normalerweise problematisches<br />

Brechfeingut zur Herstellung von<br />

Sandprodukten genutzt werden kann.<br />

Daher ist der Einsatz einer solchen Anlage<br />

auch in Steinbrüchen interessant,<br />

um in die Sandproduktion einzusteigen.<br />

Darüber hinaus kann Sand aus sandigem<br />

Bodenaushub gewonnen und damit<br />

näher an Orten hergestellt werden, wo<br />

er benötigt wird, was Transportkosten<br />

spart.<br />

Combo-Effizienzmerkmale<br />

• Modulare Zyklone, die optimiert werden können, um Schluff-Trennschnitte genau<br />

anzupassen.<br />

• Verwendung austauschbarer hochwertiger Verschleißauskleidungen in der gesamten<br />

Anlage. Die Polyurethan-Platten im Beschickungsbereich können jetzt dank eines<br />

schraubbaren Systems ausgetauscht werden, wodurch die Demontage des Kastens<br />

entfällt.<br />

• Drehbare Siebabdeckungen auf den Sprühleisten zum Spritzschutz und für einen<br />

leichten Austausch der Matten.<br />

• Schweißnahtfreie Siebe mit patentierter Infinity-Technologie.<br />

• Förderer, die dafür ausgelegt sind, Verschüttungen sowie ein Zurückrollen des Materials<br />

zu verhindern und einen leichten Zugang für Wartungsarbeiten ermöglichen.<br />

• Selbst dichtende Lager – kein Einfetten erforderlich.<br />

www.cdeglobal.com/bauma20<strong>19</strong><br />

SILOAUSGEBER<br />

Effektive<br />

Aktivierung von<br />

Schüttgut<br />

GRIZZLY<br />

FEEDER<br />

Fördern und<br />

Vorabsieben<br />

in einer Anlage<br />

www.skako.com<br />

4/20<strong>19</strong> GESTEINS PERSPEKTIVEN


58<br />

AUFBEREITUNG<br />

SCHAUFELSEPARATOREN<br />

Einstieg in eine neue Produktgruppe<br />

Der Hersteller MB Crusher nimmt für<br />

sich in Anspruch, der Erfinder des weltweit<br />

ersten patentierten Backenbrecherlöffels<br />

mit Mehrfachbewegung zu sein.<br />

Jetzt erweiterte MB das Portfolio um<br />

eine neue Produktgruppe. Es handelt<br />

sich um eine Baureihe von Schaufelseparatoren.<br />

Die neuen MB-HDS unterscheiden<br />

sich nach Angaben des<br />

Herstellers von den auf dem Markt vorhandenen<br />

Systemen. Die Schaufelseparatoren<br />

passen sich danach den unterschiedlichen<br />

Arbeitsumgebungen und<br />

der Auswahl vieler verschiedener Materialien<br />

mit Einfachheit und Schnelligkeit<br />

an, ohne dass es Fachpersonal oder<br />

einer besonderen Ausbildung bedarf.<br />

MB-HDS siebt und zerkleinert Bauschutt,<br />

Asphalt, Kohle, organisches Material,<br />

Holz, Rinde und Leichtkunststoff<br />

und macht sie sofort wiederverwendbar.<br />

Die Wellen des Separators lassen sich<br />

direkt am Standort sicher wechseln,<br />

denn ein patentiertes System hält die<br />

rotierenden Lagerungen in der richtigen<br />

Position. Die Wellen lassen sich leicht<br />

herausziehen und neu positionieren, die<br />

Winkeleinstellung ist bereits ausgerichtet.<br />

Bislang war dieser Vorgang komplex,<br />

insbesondere wegen der Schwierigkeit,<br />

die Wellen (die in Bezug auf die Getriebesysteme<br />

und die benachbarten Rollen<br />

in Phase sein müssen) korrekt zu positionieren,<br />

und wegen des Auswechselns<br />

der Kugellager. Das Schmiersystem ist<br />

zentralisiert und die Wartungs-Werkzeuge<br />

befinden sich im Werkzeugkasten<br />

des Löffels. Die MB-HDS-Generation<br />

kümmert sich außerdem um die Arbeitsmaschine,<br />

auf der sie montiert ist. Ein<br />

automatisches hydraulisches Stoßdämpfersystem<br />

reduziert den Hydraulikstoß<br />

so, dass der Motor, das Getriebe<br />

und das Trägergerät nicht beschädigt<br />

werden. Die Modellreihe umfasst vier<br />

Schaufelseparatoren zum Anbau an<br />

Bagger, Radlader und Baggerlader von<br />

5 bis 35 t.<br />

www.mbcrusher.com<br />

SEPARIEREN: Die neuen MB-Modelle<br />

ermöglichen Anwendern jetzt einen weiteren<br />

Schritt in der Materialaufbereitung.<br />

Foto: MB Crusher<br />

WETTBEWERB<br />

Maximales Fahrerkönnen weltweit gesucht<br />

Wer ist der weltbeste Cat-Baumaschinenführer<br />

der Welt? Um das herauszufinden,<br />

richten Caterpillar und Zeppelin<br />

den Wettbewerb Global Operator Challenge<br />

20<strong>19</strong>/2020 aus. Hierbei messen<br />

sich Fahrer aus allen Ländern mit dem<br />

Ziel, sich den Titel zu sichern. In allen<br />

Phasen des Wettbewerbs müssen Fahrer<br />

Agilität, mentale Stärke und ihre<br />

Vielseitigkeit ebenso unter Beweis stellen<br />

wie ihr Können, mit verschiedensten<br />

Cat-Baumaschinen inklusive der bordeigenen<br />

Technologien zur Steigerung<br />

der Maschinenleistung umzugehen.<br />

Fahrer, die sich bei den von Cat-<br />

Händlern weltweit durchgeführten<br />

regionalen Vorausscheidungen qualifizieren,<br />

nehmen an den Halbfinalwettkämpfen<br />

teil, die im Oktober und November<br />

20<strong>19</strong> in Japan, Brasilien,<br />

Spanien sowie in den Vereinigten Staaten<br />

stattfinden. Die jeweiligen Halbfinalsieger<br />

reisen zum globalen Finale,<br />

das im März 2020 während der Conexpo-Con/Agg<br />

in Las Vegas ausgetragen<br />

wird. Der Sieger bzw. die Siegerin gewinnt<br />

eine VIP-Reise für zwei Personen<br />

zu einem Caterpillar-Standort weltweit<br />

nach eigener Wahl.<br />

www.fahrerclub.de/operatorchallenge/informationen<br />

www.zeppelin-cat.de/roadshow<br />

QUALIFIZIERUNGS-WETTBEWERBE in Deutschland für die Operator Challenge<br />

starten im Juni 20<strong>19</strong> bei Zeppelin in Rendsburg und Ronneburg. Foto: Caterpillar/Zeppelin<br />

GESTEINS PERSPEKTIVEN 4/20<strong>19</strong>


AUFBEREITUNG<br />

59<br />

TRANSFORMATION<br />

Einsatzspektrum erweitern<br />

Der finnische Hersteller Allu hat innerhalb<br />

seiner Transformer-Palette mit der<br />

großen Allu-M-Serie vielseitige Anbaugeräte<br />

im Programm, die auch in Gesteinsbetrieben<br />

Nützliches leisten. Die<br />

M-Serie umfasst drei Modelle für Bagger<br />

zwischen 50–160 t sowie ebenfalls drei<br />

Modelle für Radlader mit 30–90 t Betriebsgewicht.<br />

Der Transformer siebt,<br />

bricht, pulverisiert, belüftet, vermischt,<br />

vermengt, trennt, beschickt und lädt verschiedenstes<br />

Material. Er zerkleinert<br />

zudem Gestein, solange es sich der Kategorie<br />

„weich“ zuordnen lässt. Je nachdem,<br />

welche Aufgabe vordergründig<br />

erledigt werden soll, lassen sich unterschiedliche<br />

Wellen wählen. TS-Sieboder<br />

-Zerkleinerungswellen sind mit<br />

speziellen Schlegeln versehen, deren<br />

Wahl entscheidend für das Ergebnis ist.<br />

Dank der neuen TS-Schlegelvarianten<br />

lassen sich die Transformer seit Kurzem<br />

noch vielseitiger nutzen.<br />

Herausgestellt wurde zur bauma auch<br />

die aktualisierte Allu-Mobile-App mit<br />

neuen Funktionen, um zeitnahe und exakte<br />

Einsatzdaten zu erhalten. Per IoT-<br />

Technologie informiert die App sogar<br />

über den optimalen Neigungswinkel des<br />

Transformers. Ferner weist sie auf Wartungen<br />

und den Wechsel von Verschleißteilen<br />

hin. Zudem enthält sie Kurzanlei-<br />

AUSSENSICHT: Die Allu-App hilft beim richtigen<br />

Transformer-Einsatz und liefert nach<br />

ihrer Aktualisierung zahlreiche nützliche<br />

Daten. Foto: Allu<br />

tungen mit Instruktionen zur sicheren<br />

Installation und zum sicheren Umgang<br />

mit den Anbaugeräten sowie die komplette<br />

Bedienungsanleitung.<br />

www.allu.net<br />

KIESGRUBE SCHÜLP<br />

Technik in Aktion<br />

Am letzten Wochenende im Juni 20<strong>19</strong> finden<br />

erneut die Norddeutschen Baumaschinentage<br />

in der Kiesgrube von Jörg Harder<br />

in Schülp bei Rendsburg statt. Dann verwandelt<br />

sich das weiträumige und abwechslungsreiche<br />

Gelände bereits zum<br />

dritten Mal in ein großes Test- und Ausstellungsareal<br />

für Baumaschinen und Aufbereitungstechnik.<br />

Fachbesucher sind<br />

dazu herzlich willkommen.<br />

Initiatoren sind die Hamburger Baumaschinen<br />

GmbH aus Großenaspe bei Neumünster<br />

und Wienäber GmbH & Co. Baumaschinen<br />

KG aus Wesenberg/Reinfeld.<br />

Neben dem großen Baumaschinenangebot<br />

der Händlermarken werden auch Fördertechnik,<br />

Anbaugeräte und Brechanlagen<br />

vorgeführt. Der Eintritt ist für Fachbesucher<br />

frei.<br />

Zur Zielgruppe der Norddeutschen<br />

Baumaschinentage zählen Entscheider,<br />

Geschäftsführer und Baumaschinenführer<br />

aus der Baubranche, dem Garten- und<br />

Landschaftsbau, Kiesgrubenbesitzer<br />

sowie Lohnunternehmer und Vertreter von<br />

Kommunen.<br />

www.hamburger-baumaschinen.de<br />

www. wienaeber-hyundai.de<br />

BETONBLOCKGUSSFORMEN. FORMEN. STAPELN. ÄNDERN.<br />

Hauptsitz Niederlande | T +31 (0)72 503 93 40 | info@betonblock.com<br />

WWW.BETONBLOCK.COM<br />

4/20<strong>19</strong> GESTEINS PERSPEKTIVEN


60<br />

AUFBEREITUNG<br />

MODULARE LÖSUNG<br />

Für saubere Ergebnisse<br />

FLEXIBLE WÄSCHE: Die AggWash 60 steht als modulare Lösung zum Sieben, Schrubben,<br />

Waschen und zur Sandaufbereitung sowohl stationär als auch mobil zur Verfügung. Foto: TMS<br />

Die preisgekrönte Waschanlage Agg-<br />

Wash 60 von Terex Washing Systems<br />

(TWS) kombiniert Sieben, Spülen,<br />

Schrubben und Sandaufbereitung auf<br />

einem modularen Chassis. Auf diese<br />

Weise lassen sich bis zu sechs bedarfsgerechte<br />

Sandfraktionen produzieren.<br />

Wie gut sich die Multifunktions-Einheit<br />

sogar bei der noch schwierigeren Verarbeitung<br />

von Bau- und Abbruchabfällen<br />

schlägt, konnten bauma-Besucher hautnah<br />

erfahren, da direkt neben dem Gelände<br />

Nord eine Waschanlage AggWash<br />

60 während der Messe im Live-Betrieb<br />

beobachtet werden konnte. Die Vorführungen<br />

wurden über die gesamte Messewoche<br />

in Zusammenarbeit mit den deutschen<br />

TWS-Vertriebspartnern Kölsch und<br />

Christophel beim Kölsch-Kunden Mittermeier<br />

organisiert und fanden viel Anklang.<br />

Die intuitiv bedienbare AggWash 60<br />

wurde gezielt für die Anforderungen von<br />

Recycling- und Gesteinsbetrieben entwickelt,<br />

um über einen technisch sinnvollen<br />

Weg die Erträge dank besonders<br />

hochwertiger Produkte zu steigern und<br />

dabei die Betriebskosten so gering wie<br />

möglich zu halten. Durch das transportfreundliche<br />

Format eignet sich die Anlage<br />

auch zum Einsatz auf der „grünen<br />

Wiese“ für Subunternehmer oder Standorte<br />

mit befristeter Genehmigung. Betreiber<br />

statischer Anlagen schätzen unabhängig<br />

davon die kleine Stellfläche und<br />

den geringen Installationsaufwand dank<br />

des großen Anteils werksseitiger Vormontage<br />

und Anschlussvorbereitung.<br />

Die Konstruktion der Anlage sorgt<br />

außerdem für höchste Servicefreundlichkeit,<br />

wie den einfachen Pumpentausch<br />

und den einfachen Zugang zu<br />

den Siebmedien.<br />

Mit seiner langen Tradition von über<br />

60 Jahren Entwicklungserfahrung im<br />

Segment von Waschlösungen gehört<br />

TWS zu den bedeutendsten Anbietern<br />

der Sparte mit zahlreichen Referenzen<br />

in der Zuschlagstoff-, Recycling-,<br />

Industriesand- und Bergbau industrie.<br />

www.terex.com/washing<br />

STÖRSTOFFE ADE!<br />

Geheimrezept hoher Druck und wenig Wasser<br />

Die Hydro-Clean Waschanlage HC aus<br />

dem Programm von Haver & Boecker<br />

Niagara befreit in effektiver Weise<br />

Nutzkorn von Schad- und Störstoffen.<br />

Dabei soll der Wasserbedarf im Vergleich<br />

zu traditionellen Waschsystemen<br />

um bis zu 75 % niedriger liegen bei<br />

ebenfalls um bis zu 15 % geringeren<br />

Energiekosten. Dieser Spareffekt ist<br />

der kompakten Baugröße und dem geringeren<br />

Gewicht gegenüber traditionellen<br />

Waschsystemen, die zudem eine<br />

größere Aufstellfläche haben und mehr<br />

Ausrüstung benötigen, zu verdanken.<br />

Das wartungsfreundliche Design ermöglicht<br />

im Bedarfsfall den einfachen<br />

Austausch der wenigen Standardkomponenten,<br />

wobei der HC laut Hersteller<br />

wenig verschleißanfällig sein soll.<br />

Zur Reinigung von Aufgabematerialien<br />

bis zu einer Größe von 150 mm in<br />

einer vertikalen Trommel sprühen Hydro-Clean-Hochdruckdüsen<br />

Wasser<br />

mit Drücken bis zu 140 bar bei einer<br />

Drehzahl von 90 UpM auf das Material.<br />

Das Waschsystem entfernt auf diese<br />

Weise Schlamm- und Lehmpartikel bis<br />

zu 63 Mikron aus Mineralgemischen.<br />

Die Waschanlage ist in vier Modellgrößen<br />

erhältlich, die 18 bis 400 t Material<br />

pro Stunde aufbereiten, je nach<br />

Typ und Anwendung. Der Wasserverbrauch<br />

reicht dabei je nach Anwendung<br />

und Modellgröße von 102 bis 798 l/min.<br />

Das System funktioniert folgendermaßen:<br />

Verunreinigtes Material wird<br />

über einen Trichter in die vertikale<br />

Trommel des Hydro-Clean aufgegeben,<br />

woraufhin die oben montierten<br />

Hochdruckdüsen rotieren und das Material<br />

mit Wasser besprühen. Die Turbulenzen<br />

in der Trommel erzeugen<br />

zusätzliche Scheuer- und Schleifkräfte,<br />

die den Reinigungsprozess verstärken,<br />

während das Material den Trommelzylinder<br />

passiert. Am Ende des<br />

Reinigungsprozesses wird die Aufgabe<br />

über einen Abzugsförderer ausgeleitet,<br />

EFFEKTIV: Der Hydro-Clean reinigt<br />

Körnungen von Schad- und Störstoffen<br />

bei geringem Ressourceneinsatz.<br />

Foto: Haver & Boecker Niagara<br />

der zu einem Waschsieb führt. Dieses<br />

ist für eine Nachwäsche zuständig,<br />

während es gleichzeitig das Material<br />

fraktioniert.<br />

www.haverniagara.com<br />

GESTEINS PERSPEKTIVEN 4/20<strong>19</strong>


AUFBEREITUNG<br />

61<br />

GENAU RICHTIG<br />

Einfache Aufbereitung „in situ“<br />

Die von BHS Innovationen auf der bauma<br />

erstmals präsentierte SBR 3 trifft im<br />

Straßen- und Tiefbau auf große Resonanz<br />

und wurde bereits in den ersten<br />

Monaten nach Serienstart in alle Himmelsrichtungen<br />

ausgeliefert. Zu den<br />

Betreibern zählt auch die Engron GmbH<br />

aus Bad Freienwalde. Deren Geschäftsführer<br />

Ronald Engelke und Lars Pagel<br />

hielten schon länger Ausschau nach geeigneter<br />

Siebtechnik für ihr Straßen- und<br />

Leitungsbauunternehmen und wurden<br />

dank einer Empfehlung zugunsten des<br />

SBR 3 fündig. „Für uns ist die Eignung<br />

für verschiedene Einsätze der wichtigste<br />

Punkt. Die Maschine muss sowohl ohne<br />

große Umrüstzeit für verschiedene Materialien<br />

als auch rasch an verschiedenen<br />

Orten einsetzbar sein“, so Engelke.<br />

Mit einem Gewicht von 2,3 t und einer<br />

Breite von 2400 mm fallen der Transport<br />

und die Verladung leicht. Die Siebbespannung<br />

ist so konzipiert, dass 30 min<br />

für einen Wechsel genügen. „Das ist ein<br />

klarer Vorteil gegenüber anderen Maschinen<br />

und vielen Anbaugeräten“, so<br />

Pagel, der zudem auf einen ganz wichtigen<br />

Punkt in der Baumaschinendisposition<br />

hinweist: „Die SBR 3 kann ich mit<br />

einem einfachen, vermeintlich alten,<br />

Radlader beschicken. Das ist uns deutlich<br />

lieber als einen der modernen und<br />

teureren Mobilbagger zur Aufbereitung<br />

einzusetzen.“ Als sehr positiv erweist<br />

sich auch die durch eine unabhängige<br />

Schallemissionsmessung bestätigte geringe<br />

Geräuschentwicklung der Siebanlage.<br />

Dass die Maschine selbst Findlinge<br />

beim Absieben von Aushub ohne Probleme<br />

abscheidet, war auch für Florian<br />

Schmellenkamp, Leiter Geschäftsentwicklung<br />

des Herstellers, neu. Zwar sei<br />

schon Gestein jeder Größe mit der großen<br />

SBR 2 abgesiebt worden, insbesondere<br />

aus Gewichtsgründen kamen bei<br />

der SBR 3 jedoch dünnere Sizerstangen<br />

zum Einsatz. So wurde die Eignung zu<br />

ÜBERGABE DER SBR 3 durch Florian Schmellenkamp<br />

(r.) an Ronald Engelke und Lars Pagel direkt am<br />

zum Zeitpunkt aktiven Einsatzort. Foto: BHS Innovationen<br />

Beginn erst einmal mit verschiedenen<br />

Steckvarianten getestet, um nichts zu<br />

riskieren. Nach rund vier Wochen im Einsatz<br />

war jedoch klar, dass die „Kleine“<br />

große Findlinge souverän und ohne bleibende<br />

Verformungen akzeptiert. Ein<br />

Kurzvideo der Aufbereitung gibt’s unter:<br />

https://youtu.be/9Oq1oJ5VHvk<br />

www.bhs-innovationen.de<br />

IHR LEISTUNGSSTARKER<br />

PARTNER FÜR KOMPLETTLÖSUNGEN<br />

IM VERSCHLEIßSCHUTZ.<br />

Analyse. Konstruktion. Produktion.<br />

4/20<strong>19</strong> GESTEINS PERSPEKTIVEN


62<br />

AUFBEREITUNG<br />

Nachhaltiges globales Wachstum<br />

ZWEITE AUSBAUSTUFE: Mit der Werkserweiterung<br />

2016 (l.) und dem Ende Februar eingeweihten<br />

neuen Komplex gewährleistet Keestrack-CZ in<br />

Šternberk effiziente Fertigungsprozesse für Komplett-Anlagen<br />

und Schlüsselkomponenten bei<br />

beschleunigten Durchlaufzeiten.<br />

Während Keestrack auf der bauma seine 10.000ste Produktionsmaschine<br />

seit Einführung der legendären „4518“ im Jahr <strong>19</strong>96 feierte, baut das Unternehmen<br />

seine weltweiten Produktionskapazitäten konsequent aus. Mit der<br />

offiziellen Eröffnung eines neuen Fertigungskomplexes wurde die zweite<br />

Ausbaustufe des Keestrack-Hauptwerks im tschechischen Šternberk abgeschlossen.<br />

Weitere Projekte im indischen Neemrana sowie neue Produktionskapazitäten<br />

in Ponzano Veneto, Italien, laufen.<br />

STETIGES UMSATZWACHSTUM ermöglichte eine<br />

nachhaltige Entwicklung der Produktionskapazitäten.<br />

Fotos und Grafik: Keestrack<br />

Das Werk Šternberk wurde bereits 2001<br />

eröffnet und war bis 2007 der einzige<br />

Fertigungsstandort für raupenmobile<br />

Brech- und Siebanlagen des belgischen<br />

Aufbereitungsspezialisten. Dann ging<br />

die chinesische Produktion in Chuzhou<br />

in Betrieb – 2010 erwarb Keestrack die<br />

italienische Backenbrecher-Fertigung<br />

der ehemaligen OM. Aufgrund des stetigen<br />

Wachstums stiegen die Anforderungen<br />

an Keestrack-CZ mit. Heute liefert<br />

das inzwischen 5 ha große Werk alle<br />

Keestrack-Prallbrecher, Siebe, Grobsiebe<br />

sowie Haldenbänder und fertigt modulare<br />

Maschinenkomponenten für die<br />

Backen- und Kegelbrecher-Produktion<br />

bei Keestrack-Italien sowie hochwertige<br />

Bauteile für die asiatischen Werke.<br />

In die beiden jüngsten Erweiterungen<br />

der Kapazitäten in Šternberk investierte<br />

der Hersteller seit 2015 insgesamt 6 Mio.<br />

Euro. Dabei führte Keestrack statt der<br />

früheren Inselfertigungen Viertakt-Produktionslinien<br />

für die mittleren Grobsieb-Baureihen<br />

(K3–K6) und den neuen<br />

30-t-Prallbrecher R3 ein. Dadurch reduzieren<br />

sich die Durchlaufzeiten je nach<br />

Modell um bis zu 30 %. In Kürze startet<br />

bereits Phase 3 der Werkserweiterung<br />

mit einer neuen Qualitätskontrolle, einem<br />

modernen Ersatzteil-Terminal und einem<br />

attraktiven Kundenzentrum.<br />

In der italienischen Niederlassung<br />

Ponzano Veneto, dem Hotspot aller<br />

Backenbrecher und des wachsenden<br />

Kegelbrecher-Programms, wird sich die<br />

bisherige 5000 m² große Produktionsfläche<br />

von Keestrack-Italien im Zuge der<br />

für 2020 geplanten Erweiterung mindestens<br />

verdoppeln.<br />

Der neue Montagestandort der indischen<br />

Niederlassung Etrack Crushers in<br />

Neemrana geht jetzt gerade in Betrieb.<br />

Erste Anlagen, zunächst die vollhybriden<br />

Backen- und Kegelbrecher Keestrack<br />

B4e und H4e, werden die dortige Fertigung<br />

im August verlassen.<br />

Als unabhängige Familien-Holding<br />

wird die Keestrack-Gruppe vom Vorsitzenden<br />

Kees Hoogendoorn, seiner Frau<br />

Annet Schoenmaker und den Söhnen<br />

Peter und Freek Hoogendoorn geführt.<br />

Die Gruppe hat ihren Hauptsitz im belgischen<br />

Bilzen und beschäftigt heute international<br />

über 700 eigene Mitarbeiter<br />

in Fertigung und Vertrieb. Das Vertriebsund<br />

Servicenetz des Unternehmens<br />

deckt mehr als 50 Länder auf allen Kontinenten<br />

ab und umfasst insgesamt 75<br />

Händler und Servicepartner.<br />

In den letzten Jahren verfolgte Keestrack<br />

erfolgreich die Strategie eines<br />

„spezialisierten Full-Liners“ in der mobilen<br />

Aufbereitung und präsentierte flexible<br />

und energie-effiziente Lösungen für<br />

alle relevanten Anwendungen in Baustoffrecycling,<br />

Gewinnung und Bergbau.<br />

www.keestrack.com<br />

GESTEINS PERSPEKTIVEN 4/20<strong>19</strong>


AUFBEREITUNG<br />

63<br />

liefern Power<br />

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Leistung bis 120 kW<br />

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wasserfest<br />

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GESTEINS PERSPEKTIVEN


64<br />

ANTRIEBSTECHNIK<br />

Antriebstechnik<br />

für Baumaschinen:<br />

Wohin geht die Reise?<br />

ENTWICKLUNGSPARTNERSCHAFT: Deutz und das Münchner Start-up Keyou<br />

kooperieren bei der Entwicklung CO 2 -freier Wasserstoffmotoren für den Off- und On-<br />

Road-Bereich. Erste Ergebnisse gibt es bereits zu sehen. Foto: Deutz<br />

Bei Gewinnung und Handling von Fest- und Lockergesteinsrohstoffen kommen<br />

vielfältige Prozesse zum Tragen. Dafür sind spezielle Baumaschinen<br />

im Einsatz, die durch ein Primäraggregat angetrieben werden. Aufgrund<br />

der verschiedensten technologischen Anforderungen, Arbeits- und Antriebsprinzipen,<br />

Verfahren und Materialen sowie Einsatz- und Gebrauchsmerkmale<br />

ergibt sich eine extrem große Vielfalt technischer Lösungen.<br />

Das Antriebssystem umfasst nicht nur<br />

das Primäraggregat, das mittels Energiewandlung<br />

eine Bewegung erzeugt,<br />

sondern es handelt sich hierbei um ein<br />

komplexes technisches System, welches<br />

die vielfältigen Funktionen der Baumaschinen<br />

versorgt. Das Antriebssystem<br />

besteht aus der Leistungsquelle,<br />

Leistungswandlern, Übertragungs- und<br />

Speicherelementen, Verbrauchern und<br />

der Steuerungstechnik. Wesentlich für<br />

die Auslegung eines Antriebssystems<br />

sind die technischen Anforderungen,<br />

wie der Leistungsbereich, die Umgebungstemperatur,<br />

die geforderte Lebensdauer<br />

und die Unempfindlichkeit<br />

gegen Staub, Verunreinigungen und<br />

Stoßbelastungen bei gleichzeitiger Wirtschaftlichkeit<br />

resultierend aus Investund<br />

Betriebskosten sowie einer einfachen<br />

Bedienbarkeit und Wartung. Neben<br />

diesen Aspekten gewinnen der Mensch,<br />

die Umwelt und die Regelwerke heutzutage<br />

immer mehr an Bedeutung. Auf<br />

der einen Seite hat die Einhaltung immer<br />

strengerer Emissionsgrenzwerte nach<br />

Richtlinie 97/68/EG für Neumaschinen<br />

von den Herstellern von Baumaschinen<br />

ein hohes Maß an Entwicklungszeit<br />

gefordert. Auf der anderen Seite werden<br />

hinsichtlich der Luftqualität auch bei<br />

Ausschreibungen von Bauleistungen im<br />

innerstädtischen Bereich immer öfter<br />

strenge Anforderungen an die Abgasstandards<br />

mobiler Maschinen gestellt.<br />

Der Gesundheitsschutz fordert außerdem<br />

Ergonomie, Lärmminderung und<br />

minimierte Schwingungsbelastung für<br />

den Maschinenführer. Derartige Gesetze,<br />

Normen und Richtlinien sind Treiber<br />

von Entwicklungen durch z. B. einzuhaltende<br />

Grenzwerte, können jedoch auch<br />

der Entwicklung neuartiger Lösungen<br />

entgegenstehen, wenn z. B. die technische<br />

Lösung zum Erreichen dieser Ziele<br />

schon vorgeschrieben wird. Allgemeine<br />

Entwicklungsziele der Antriebstechnik<br />

für Baumaschinen sind wie in vielen<br />

anderen Anwendungsbereichen die<br />

Steigerung der Energieeffizienz, Senkung<br />

der Emissionen, Reduzierung von<br />

Energieumwandlungen, Ausweitung von<br />

Funktionen, eine hohe Leistungsdichte,<br />

ein kleiner Bauraum, die Verbesserung<br />

der Steuerbarkeit, gesteigerter Bedienkomfort<br />

und Betriebssicherheit, die Verbesserung<br />

der Ergonomie sowie die<br />

Senkung der „Total Cost of Ownership“.<br />

An Baumaschinen werden also immer<br />

größere Anforderungen gestellt, welche<br />

sich oft in einem Zielkonflikt gegenüberstehen.<br />

Einerseits müssen sie emissionsärmer<br />

agieren, anderseits ist ein<br />

GESTEINS PERSPEKTIVEN 4/20<strong>19</strong>


ANTRIEBSTECHNIK<br />

65<br />

stetig steigender Leistungsbedarf bereitzustellen.<br />

Die bauma 20<strong>19</strong> ist vorüber<br />

und zeigte so einige Trends der Branche<br />

auf, doch wohin geht die Reise im Bereich<br />

der Antriebstechnik? Gibt es eine<br />

universelle Lösung, ist die Elektrifizierung<br />

die Antwort auf alle Fragen und was<br />

sind die wichtigsten Forschungs felder<br />

auf diesem Gebiet?<br />

Trend zu CO 2 -armen<br />

Antriebs techniken<br />

Stand der Technik für mobile Anwendungen<br />

ist derzeit noch immer der Dieselmotor<br />

als Primäraggregat. In absehbarer<br />

Zeit wird man auf den Einsatz fossiler<br />

oder regenerativer Kraftstoffe nicht verzichten<br />

können. Hauptgrund hierfür ist<br />

die hohe Energiedichte, mit der die chemisch<br />

gebundene Energie in einfachen<br />

Kraftstoffbehältern (Energiespeicher)<br />

mitgeführt werden kann. Hier liegt die<br />

Herausforderung in der kontinuierlichen<br />

Verbesserung des Verbrennungsmotors,<br />

der damit verbundenen Abgasnachbehandlung<br />

(Partikelfilter und SCR-System)<br />

und der Nutzung von synthetischen<br />

„Gesetze, Normen und Richtlinien<br />

sind Treiber von Entwicklungen,<br />

können jedoch auch der<br />

Entwicklung neuartiger Lösungen<br />

entgegenstehen, wenn die technische<br />

Lösung zum Erreichen dieser<br />

Ziele schon vorgeschrieben wird.“<br />

Kraftstoffen als CO 2 -neutrale Alternative.<br />

Wasserstoff, Methan oder synthetischer<br />

Diesel lassen sich in konventionellen<br />

Verbrennungsmotoren einsetzen und<br />

ermöglichen so die Nutzung chemischer<br />

Energieträger, die durch Umwandlung<br />

regenerativ erzeugter elektrischer Energie<br />

bereitgestellt werden können. Diese<br />

sogenannten E-Fuels werden mittels<br />

Power-to-Liquid-Verfahren hergestellt.<br />

Dabei wird Wasser per Elektrolyse in<br />

Wasserstoff und Sauerstoff zerlegt. In<br />

einem weiteren Prozess bildet der so<br />

gewonnene Wasserstoff zusammen mit<br />

Kohlenstoffmonoxid ein Synthesegas,<br />

aus welchem mittels Synthese langkettige<br />

und flüssige Kohlenwasserstoffe<br />

(synthetische Kraftstoffe) gewonnen<br />

werden. Alternativ kann der Wasserstoff<br />

direkt für einen Brennstoffzellenantrieb<br />

genutzt werden. Die Brennstoffzellentechnologie<br />

ist technisch sehr komplex<br />

DIVERSIFIZIERT GERÜSTET:<br />

Liebherr entwickelt alternative<br />

Antriebskonzepte für verschiedenste<br />

Einsatzbereiche, darunter<br />

elektrische Fahrantriebssysteme<br />

für Einsatzgewichte von<br />

20 bis zu 320 t, wie sie in Brechern,<br />

Siebanlagen oder Unterwagen<br />

zum Einsatz kommen.<br />

Grafik: Liebherr-Homepage<br />

WIRKUNGSGRADPLUS IM ZYKLUS: In der ZF Driveline für<br />

elektrische Kompaktlader kommt ein E-Motor zum Einsatz, der<br />

auf realen Messdaten konventioneller Kompaktlader fußt und<br />

eine Flüssigkühlung besitzt. Grafik: ZF<br />

und für den höheren Leistungsbereich<br />

noch immer Forschungsgegenstand.<br />

Prototypen von Wasserstoffverbrennungsmotoren<br />

gibt es hingegen schon<br />

lange. Die Deutz AG hat zusammen mit<br />

Keyou erstmals ein Umrüstkit entwickelt,<br />

um herkömmliche Serienmotoren auf die<br />

Verbrennung von Wasserstoff umzurüsten.<br />

Der Power-to-Liquid-Kraftstoff aus<br />

regenerativen Quellen hat neben der<br />

CO 2 -neutralen Bilanz den Vorteil, dass<br />

auf eine vorhandene Infrastruktur und<br />

Anwendungen für flüssige und gasförmige<br />

Energieträger zurückgegriffen werden<br />

kann.<br />

Generell lässt sich ein Trend zu CO 2 -<br />

armen Antriebstechniken beobachten,<br />

die auf unterschiedliche Art und Weise<br />

umgesetzt werden. Gegenüber der Optimierung<br />

des Verbrennungsprozesses<br />

steht vor allem die Verbesserung der<br />

Energieeffizienz des gesamten Antriebssystems<br />

bzw. der einzelnen Komponenten<br />

und deren Steuerung im Fokus.<br />

Neben der bedarfsgerechten Bereitstellung<br />

von Hilfsenergie und der Anpassung<br />

der primär erzeugten Antriebsleistung<br />

auf die aktuelle Abnahme der<br />

Verbraucher werden auch leistungsverzweigte<br />

Antriebssysteme ohne und mit<br />

zusätzlichen, wieder aufladbaren Speichern<br />

eingesetzt. Fast allen derartigen<br />

Lösungsansätzen gemeinsam ist die<br />

steigende Komplexität und der erhöhte<br />

technische Aufwand.<br />

Im Jahr 2008 brachte Komatsu den<br />

ersten Hydraulikbagger mit voll funktionsfähigem<br />

Hybridsystem auf den<br />

Markt. Der elektrische Schwenkmotor/<br />

-generator wandelt dabei die kinetische<br />

Energie des Oberwagens beim Abbremsen<br />

in elektrische Energie um. Diese so<br />

gewandelte Energie wird in Hochleistungskondensatoren,<br />

sogenannten Supercaps,<br />

gespeichert. Beim Beschleunigen<br />

des elektrischen Schwenkantriebs<br />

wird dieser sowohl über den vom Dieselmotor<br />

angetriebenen Generator als auch<br />

aus den Supercaps mit elektrischer Leistung<br />

versorgt – damit wird der Dieselmotor<br />

entlastet. Wird ausschließlich der<br />

reine Materialumschlag als zyklischer<br />

Prozess betrachtet, so ist auf diese<br />

Weise eine Reduzierung des Kraftstoffverbrauchs<br />

bzw. der CO 2 -Emissionen<br />

nach Herstellerangaben von über 40 %<br />

möglich. Auf die gleiche Technologie<br />

setzen heutzutage auch andere Hersteller<br />

oder nutzen hydraulische Druckspeicher<br />

mit ähnlichen Einsparpotenzialen<br />

durch Rekuperation (z. B. Caterpillar).<br />

Parallel dazu ermöglichen Antriebssysteme<br />

mit Speicherlösungen kurzzeitige<br />

Lastspitzen, die zwar regelmäßig, aber<br />

immer nur für wenige Sekunden abgerufen<br />

werden, auszugleichen. Bei gleichem<br />

Leistungsvermögen der Maschine kann<br />

somit ein kleinerer Dieselmotor eingesetzt<br />

werden (Downsizing) bzw. muss<br />

durch den Hybridverbund ein geringerer<br />

Anteil der Leistung durch den Verbrennungsmotor<br />

erzeugt werden (Phlegmatisierung).<br />

Diese Systeme haben sich auf<br />

dem Markt bewährt und zählen durch<br />

stetige Optimierung auf der Komponenten-<br />

und Steuerungsebene neben der<br />

Start-Stopp-Funktion zum Stand der<br />

Technik. Die jeweiligen technischen Ausführungen<br />

sind genauso vielfältig wie die<br />

Maschinen selbst. Es existieren parallele,<br />

serielle, dieselelektrische, dieselhydraulische,<br />

elektrohydraulische Hybrid-<br />

4/20<strong>19</strong> GESTEINS PERSPEKTIVEN


66<br />

ANTRIEBSTECHNIK<br />

Hybride und voll elektrische<br />

Antriebssysteme<br />

ZUKUNFTSKONZEPT: Statt den Motor<br />

mit Schwenkenergie zu unterstützen,<br />

gewinnt der hydraulische EC300E Hybrid<br />

„freie“ Energie durch die Abwärtsbewegung<br />

des Baggerauslegers, um<br />

das Hydrauliksystem zu unterstützen.<br />

Grafik: Volvo-Homepage<br />

AM START: Volvo CE präsentierte zur<br />

bauma den voll elektrischen Kompaktradlader<br />

L25 und den Bagger ECR25,<br />

die ab Herbst 20<strong>19</strong> in den Verkauf gehen<br />

sollen. Foto: Volvo CE<br />

NACHFOLGEMODELL der aktuellen<br />

Generation: Der neue HB215LC-3 mit<br />

Stufe-V-Motor repräsentiert die deutlich<br />

gereifte Hybridtechnologie von Komatsu.<br />

Foto: Komatsu<br />

systeme, als Plugin-Lösung oder mit<br />

Range Extender.<br />

Die Mobilhydraulik in Baumaschinen<br />

ist gekennzeichnet durch ihre hohe Leistungsdichte,<br />

Kompaktheit und Robustheit.<br />

Im Bereich der Strömungsgetriebe<br />

bzw. Fahrantriebe bekommen sie jedoch<br />

immer mehr Konkurrenz von elektrischen<br />

Lösungen. Die hydrodynamische<br />

Kraftübertragung besteht aus einem<br />

hyd rodynamischen Wandler zwischen<br />

Dieselmotor sowie Getriebe und ermöglicht<br />

ein hohes Drehmoment bei kleiner<br />

Drehzahl bzw. Drehzahl null. Bei konstanter<br />

Motorleistung erfolgt die Anpassung<br />

von Abtriebsdrehzahl und<br />

-drehmoment an die Anforderung des<br />

Arbeitsprozesses stufenlos und selbsttätig.<br />

Sinnvoll ist dieses System vor allem<br />

als Fahrantrieb bei Arbeitsprozessen mit<br />

hohem Fahranteil. Die hydrostatische<br />

Kraftübertragung besteht aus Pumpe<br />

und Hydraulikmotoren, bei Fahranwendungen<br />

in der Regel im geschlossenen<br />

Kreis, örtlich voneinander getrennt angeordnet,<br />

per flexiblen Hydraulikschläuchen<br />

verbunden. Hier können neue elektrische<br />

Lösungen teilweise sinnvoller<br />

sein, insbesondere wenn die Möglichkeiten<br />

des Einzelradantriebs genutzt werden<br />

können. Jedoch wird die Hydraulik<br />

auch in der Zukunft unverzichtbar sein,<br />

dort wo hohe Kräfte auf kleinem Raum<br />

zur Realisierung von Linearbewegungen<br />

gefordert werden (Arbeitshydraulik).<br />

Beide Antriebstechnologien müssen<br />

nicht immer im direkten Wettstreit miteinander<br />

stehen, sondern können bei intelligenter<br />

Kombination ihre Vorteile optimal<br />

ausspielen. Durch den verstärkten<br />

Einsatz solcher elektrohydraulischen<br />

Systeme und deren optimierter Ansteuerung<br />

besteht noch viel Potenzial für die<br />

Verbesserung des Systemwirkungsgrades.<br />

Dies beinhaltet z. B. vollständig<br />

integrierte Hydraulikzylinder (Servoventil,<br />

Sensor, Steuerungseinheit), elektrohydraulische<br />

Zylinder, adaptive elektrohydraulische<br />

Ansteuerung, LoadSensing,<br />

kompakte Pumpeneinheiten etc.<br />

Die Notwendigkeit und das Bekenntnis<br />

zur Elektromobilität in Deutschland<br />

macht sich auch im eher konservativen<br />

Bereich der mobilen Maschinen bemerkbar,<br />

sodass eine Vielzahl von Baumaschinen-<br />

und Systemherstellern beginnen,<br />

hybride und voll elektrische<br />

Antriebssysteme anzubieten. Als Motivation<br />

sind vorrangig politische Vorgaben<br />

und der allgemeine Trend zur<br />

Elektrifizierung zu benennen. Hohe<br />

Kraftstoffpreise ziehen entsprechende<br />

Betriebskosten nach sich. Umweltbeeinträchtigung<br />

sowie Geräuschemissionen<br />

müssen sinken, der Bedienerkomfort<br />

verbessert werden. Eine Chance, diese<br />

Ziele zu erreichen, bietet der Wechsel<br />

auf neuartige elektrische Antriebstopologien.<br />

Eine Elektrifizierung ermöglicht<br />

neben der lokalen Emissionsfreiheit<br />

einen höheren Gesamtwirkungsgrad,<br />

vor allem im häufig auftretenden Teillastbereich.<br />

Steuerungsfunktionen sowie<br />

Teilautomatisierungen sind einfacher<br />

umsetzbar und Rekuperationspotenziale<br />

können genutzt werden, sofern der<br />

Arbeitsprozess diese Potenziale bietet.<br />

Bei der Umsetzung innovativer Antriebssysteme<br />

sind Unterschiede in Abhängigkeit<br />

des Einsatzgewichtes festzustellen.<br />

Sowohl die Kompaktklassen der<br />

Radlader als auch der Bagger bis zu<br />

einem Einsatzgewicht von ca. 5 t / 11 t<br />

werden von einigen Herstellern als voll<br />

elektrische Varianten angeboten. In dieser<br />

Leistungsklasse nutzen sie überwiegend,<br />

wie auch Hybridlösungen, ein<br />

Niedrigvoltsystem von 48 V, woraus sich<br />

geringere Sicherheitsanforderungen<br />

und Komponentenkosten gegenüber<br />

Hochvoltsystemen für höhere Leistungsklassen<br />

ergeben. Charakteristisch<br />

für die Antriebssysteme ist die Verwendung<br />

von zwei Elektromotoren. Eine<br />

Einheit dient als zentraler Fahrantrieb,<br />

wobei die Leistung meist klassisch über<br />

Kardanwellen, Differenziale und Getriebe<br />

an die Räder übertragen wird. Der<br />

zweite E-Motor bildet eine Elektromotor-<br />

Pumpeneinheit zur hydraulischen Versorgung<br />

der Arbeitsausrüstung, da<br />

Hydraulikzylinder zur Realisierung der<br />

notwendigen Kräfte benötigt werden.<br />

Dabei wird der Volumenstrom über die<br />

Drehzahl des Elektromotors gesteuert<br />

und mittels eines Steuerblocks an die<br />

verschiedenen Verbraucher verteilt. Als<br />

Betriebszeit, begrenzt durch die Spei-<br />

GESTEINS PERSPEKTIVEN 4/20<strong>19</strong>


ANTRIEBSTECHNIK<br />

67<br />

cherkapazität der Batterien, wird i. d. R.<br />

ein Werktag von 6 bis 8 Bh angegeben.<br />

Neben dem Laden am 230-V-Spannungsnetz<br />

ermöglicht eine Schnellladefunktion<br />

eine 80%ige Aufladung innerhalb<br />

von 1 bis 2 h.<br />

In der Kompaktklasse wurden im<br />

Rahmen der bauma 20<strong>19</strong> einige voll<br />

elektrische mobile Baumaschinen vorgestellt.<br />

Wacker Neuson führte seine<br />

neuen Zero-Emission-Baumaschinen<br />

(WL20e, DW15e, EZ17e) und Geräte mit<br />

Wechsel akkumulatoren (AS50e) vor.<br />

Volvo präsentierte der Öffentlichkeit seinen<br />

Kompaktradlader L25 und -bagger<br />

ECR25, die ab Herbst 20<strong>19</strong> in den<br />

Verkauf gehen sollen. Ab Mitte 2020 soll<br />

die Weiterentwicklung neuer Dieselmotoren<br />

dieser Modelle eingestellt werden.<br />

Als weiterer Anbieter präsentierte<br />

Mecalac seinen Mobil bagger e12 mit der<br />

größten installierten Akkukapazität in<br />

seiner Klasse von 146 kWh, welche eine<br />

Betriebszeit von 8 h bei einer installierten<br />

Leistung von 75 kW und einem Einsatzgewicht<br />

von 11,4 t ermöglicht. Prototypische<br />

Modelle mit elektrischem Antrieb<br />

stellten auch Komatsu und Caterpillar für<br />

die Kompaktklasse vor, wobei Angaben<br />

zu technischen Daten noch nicht vorliegen.<br />

Der norwegische Caterpillar-Händler<br />

Pon stellte mit dem Cat 323F Z-Line<br />

einen voll elektrisch betriebenen 26-t-<br />

Bagger mit 120 kW Antriebsleistung vor.<br />

Das Batteriepack bringt ein Gewicht von<br />

3,4 t auf die Waage und die Kapazität<br />

von 300 kWh verspricht einen halben<br />

Tag Betrieb. Dieses Beispiel deutet bereits<br />

die Grenzen der Elektrifizierung bei<br />

größeren Baumaschinen an.<br />

Werden elektrifizierte Modelle größerer<br />

Klassen betrachtet, finden sich dieselelektrische<br />

oder kabelgebundene<br />

Antriebssysteme, um den hohen Leistungs-<br />

und Energiebedarf der Baumaschinen<br />

abzudecken. Liebherr stellte mit<br />

dem R 9200 E einen 210 t schweren voll<br />

elektrisch getriebenen Bagger mit<br />

850 kW Antriebsleistung vor, die unbegrenzt<br />

abgerufen werden können, da die<br />

„Elektrische Antriebslösungen<br />

müssen noch unter Beweis stellen,<br />

dass sie genauso leistungsfähig<br />

und robust sind wie die bewährten<br />

Antriebslösungen auf der Basis von<br />

Verbrennungsmotoren.“<br />

Maschine per Schleppkabel an der<br />

Steckdose hängt. Die Bauer AG präsentierte<br />

den voll elektrifizierten Seilbagger<br />

MC 96 mit 130 t Einsatzgewicht, welcher<br />

über wassergekühlte Asynchronmotoren<br />

eine Leistung von 550 kW bereitstellt und<br />

über Kabel mit elektrischer Energie versorgt<br />

wird. Im Fokus stehen hier der innerstädtische<br />

Betrieb und die Anbindung<br />

der Baumaschine an die ohnehin<br />

notwendige elektrische Versorgung der<br />

Baustelle, welche für die Nebenaggregate,<br />

wie für die Pumpen der Bohrspülung,<br />

im Megawatt-Bereich anliegt. Im<br />

urbanen Raum spielt die Vermeidung<br />

von Partikel- und Schallemissionen eine<br />

größere Rolle als der Wirkungsgrad und<br />

die bessere Steuerbarkeit elektrifizierter<br />

Antriebslösungen. Die Frequenzen der<br />

Schallemission wurden in einen angenehmeren<br />

Bereich verschoben. Sennebogen<br />

stellte mit dem 735 E Pick & Carry<br />

einen Umschlagbagger mit elektrischem<br />

Fahrantrieb vor. Der Prototyp ist derzeit<br />

in Erprobung und soll Ende 20<strong>19</strong> serienreif<br />

sein. Eine Effizienzsteigerung von bis<br />

zu 30 % zum bisherigen dieselhydraulischen<br />

Antrieb soll mit diesem System<br />

erreicht werden.<br />

Bei Betrachtung der Systemanbieter,<br />

wie beispielweise ZF, Deutz oder Danfoss,<br />

ist auch hier der Einzug elektrifizierter<br />

Komponenten festzustellen. Dabei<br />

verstehen sich die Anbieter weniger als<br />

klassische Komponentenzulieferer, sondern<br />

vielmehr als kundenspezifische<br />

Systemlieferanten. So bietet ZF elektrifizierte<br />

Antriebssysteme speziell für mobile<br />

Arbeitsmaschinen an und zeichnet<br />

eine Vision der elektrifizierten Baustelle.<br />

Auch klassische Hersteller von Dieselmotoren,<br />

wie Deutz, erweitern ihr Angebot<br />

auf dem Markt der mobilen Arbeitsmaschinen.<br />

Die traditionsreiche<br />

Entwicklung von Dieselmotoren wird nun<br />

ergänzt um hybride und voll elektrische<br />

Antriebssysteme sowie um gasbetriebene<br />

An triebe. Hierzu bietet Deutz eine<br />

Inter netplattform zur Konfiguration der<br />

genannten Antriebsysteme in verschiedenartigen<br />

Baumaschinen an. Für die<br />

voll elektrischen und hybriden Antriebssysteme<br />

stehen Akkukapazitäten bis<br />

170 kWh zur Verfügung. Als Pendant<br />

IN KOOPERATION mit Bosch Rexroth entwickelte Sennebogen<br />

ein neues elektrisches Antriebskonzept für seine Pick-&-<br />

Carry-Umschlagbagger wie den 735 E als erste Maschine mit<br />

dem neuartigen Green Efficiency Drive. Foto: Sennebogen<br />

NORWEGENS CATERPILLAR-Händler Pon Equipment hat mit<br />

Werksunterstützung eine akkubetriebene Version des Kettenbaggers<br />

323 als voll mobile Elektromaschine umgesetzt. Foto: Cat/<br />

Zeppelin/Pon<br />

4/20<strong>19</strong> GESTEINS PERSPEKTIVEN


68<br />

ANTRIEBSTECHNIK<br />

zum Dieselmotorenhersteller bieten<br />

auch klassische Elektromotorenhersteller,<br />

wie Baumüller, oder auch spezialisierte<br />

Systemanbieter wie Aradex elektrische<br />

Antriebslösungen für mobile<br />

Baumaschinen an.<br />

Kritische Fragen<br />

sind angebracht<br />

Zwar gab es auf der bauma 20<strong>19</strong> bezüglich<br />

der E-Mobilität viel zu sehen, jedoch<br />

befindet sich der Großteil der elektrifizierten<br />

Baumaschinen noch im Prototypenstatus,<br />

laut Herstellerangaben in<br />

einigen Fällen kurz vor der Serieneinführung.<br />

Die elektrischen Antriebslösungen<br />

müssen noch unter Beweis stellen, dass<br />

sie genauso leistungsfähig und robust<br />

sind wie die bewährten Antriebslösungen<br />

auf der Basis von Verbrennungsmotoren.<br />

Aus technischer sowie langfristig<br />

aus ökologischer Sicht ist die<br />

Elektromobilität durchaus positiv zu<br />

bewerten, jedoch sind kritische Fragen<br />

angebracht, da spezifische technische<br />

Herausforderungen, Sicherheitsaspekte<br />

und die Kostenstruktur zu klären sind.<br />

Der E-Antrieb arbeitet lokal emissionsfrei<br />

und ist angesichts der gesundheitsgefährdenden<br />

Schadstoffe fossiler Verbrennungsrückstände<br />

zu befürworten.<br />

Jedoch kommt der Aspekt nur direkt am<br />

Einsatzort der Maschinen zum Tragen.<br />

Der Akkumulator bestimmt dabei maßgebend<br />

über die Klimabilanz der Maschine.<br />

Bei der Betrachtung der CO 2 -<br />

Reduzierung muss unbedingt auch die<br />

aufwendige Herstellung und Entsorgung<br />

berücksichtigt werden. Gerade bei der<br />

Gewinnung der Akku-Materialien und<br />

der Herstellung der Batteriezellen wird<br />

viel Energie benötigt. Neben den fossilen<br />

Brennstoffen sind auch die für viele<br />

Lösungen benötigten Seltenen Erden<br />

als endlich anzusehen. Die Ressourcenknappheit<br />

und die Abhängigkeit von<br />

geopolitischen Interessen erfordern verschiedene<br />

Entlastungsstrategien wie die<br />

Förderung der Wissenschaft für neue<br />

Materialien sowie der Recyclingwirtschaft.<br />

Die E-Mobilität ist auch nur dann<br />

ökologisch sinnvoll, wenn regenerative<br />

Energieerzeugung zum Laden genutzt<br />

wird, z. B. im Rahmen der für die Energiewende<br />

notwendigen Sektorenkopplung.<br />

Dabei stellt sich wiederum die<br />

Frage, ob die Gesamt-Energiemenge<br />

aller Baumaschinen überhaupt regenerativ<br />

erzeugt werden könnte. Selbst<br />

wenn dies gegeben ist, so ist immer<br />

FORSCHUNGSGEGENSTAND<br />

am Institut der Autoren des<br />

Beitrages ist die Entwicklung<br />

von neuen und effizienteren<br />

Antriebssystemen. Daraus<br />

gingen unter anderem die<br />

thermohydraulische Freikolbenmaschine<br />

und die Transversalfluss-Reluktanzmaschine<br />

hervor. Grafik: Autoren<br />

noch die aktuell bestehende Lade-Infrastruktur<br />

zu hinterfragen.<br />

Wo könnten also elektrifizierte Baumaschinen<br />

sinnvoll zum Einsatz kommen?<br />

In erster Linie da, wo lokale Abgasemissionen<br />

unbedingt verhindert<br />

werden müssen (z. B. auf innerstädtische<br />

Baustellen, in Gebäuden und im<br />

Tunnelbau), bei Maschinen mit kurzen<br />

Einsatzzeiten (Hilfsmaschinen) und bei<br />

eher kleineren Leistungsklassen. Bezogen<br />

auf die verschiedenen Funktionen<br />

der Maschinen beginnt die Elektrifizierung<br />

der Antriebstechnik bei den<br />

Fahrantrieben (hohe Effizienz des Antriebstranges),<br />

außerdem werden Nebenfunktionen<br />

zunehmend elektrifiziert.<br />

Größere Leistungen für mobile Anwendungen<br />

sind derzeit technisch nicht mit<br />

elektrischen Antriebssystemen realisierbar<br />

bzw. würden die erforderlichen<br />

Speicher den verfügbaren Bauraum um<br />

ein Vielfaches überschreiten. Mit der<br />

stetigen Weiterentwicklung der Technologien<br />

und Komponenten wird in Zukunft<br />

mehr möglich sein, dies führt aber<br />

nur zu einer Verschiebung der Grenze<br />

und nicht zu einer Auflösung dieser Problematik.<br />

Auch die Wartung und Reparatur<br />

elektrischer Komponenten stellt<br />

neue Herausforderungen an die Betreiber<br />

und Servicetechniker der Branche,<br />

was die breite Einführung elektrischer<br />

Antriebssysteme in Baumaschinen erschwert.<br />

Die E-Mobilität ist somit nicht<br />

die Lösung aller Probleme, aber immerhin<br />

eine Antwort auf aktuelle Probleme<br />

und Entwicklungen. Andere Antriebstechniken<br />

(CNG/LNG, Wasserstoff/<br />

Brennstoffzelle, synthetische Kraftstoffe)<br />

sollten, bei aller Begeisterung für die<br />

Möglichkeiten der neuen elektrischen<br />

Lösungen, nicht aus dem Auge verloren<br />

werden. In allen Bereichen der Branche<br />

besteht weiterhin die Aussage, dass<br />

der Verbrennungsmotor mittelfristig im<br />

Bereich der Baumaschinen unverzichtbar<br />

bleiben wird, um die geforderten<br />

Leistungs- und Energiedichten mobil zur<br />

Verfügung zu stellen.<br />

Derzeitige Forschungsfelder<br />

und Ergebnisse<br />

Die wichtigsten Forschungsfelder der<br />

Baumaschinen-Branche neben der<br />

Elektromobilität sind aktuell sicher alle<br />

Themen rund um die Digitalisierung von<br />

Maschinen und Prozessen. In diesem<br />

Zusammenhang ist das Zusammenwirken<br />

von Mensch und Maschine eine der<br />

größten Herausforderungen, denn die<br />

neuen Möglichkeiten schaffen auch<br />

neue Anforderungen (Überforderungen)<br />

für die Menschen, die mit den neuen Lösungen<br />

sicher und produktiv umgehen<br />

sollen. Daher befassen sich aktuelle Arbeiten<br />

mit ferngesteuerten Maschinen,<br />

der Einbindung von Lösungen der Virtual<br />

Reality, intuitiven User Interfaces,<br />

fernbedienten Arbeitsplätzen, Systemen<br />

der Umfelderkennung sowie Assistenzsystemen<br />

bis hin zu vollständig automatisierten<br />

Prozessen.<br />

GESTEINS PERSPEKTIVEN 4/20<strong>19</strong>


ANTRIEBSTECHNIK<br />

69<br />

Die Stiftungsprofessur für Baumaschinen<br />

der TU Dresden beschäftigt sich<br />

in der Lehre und der Forschung unter<br />

anderem mit der Entwicklung von neuen<br />

und effizienteren Antriebssystemen.<br />

Durch die Betrachtung der jeweiligen<br />

Arbeitsprozesse sowie die besondere<br />

Berücksichtigung des Bedieners können<br />

mittels Maschinen- und Prozesssimulation<br />

die Anforderungen für innovative<br />

und effiziente Antriebe und<br />

Komponenten geschaffen werden.<br />

Im Rahmen eines langjährigen Forschungsprojektes<br />

an der TU Dresden<br />

wurde ein serielles Hybrid-Antriebskonzept<br />

für Gabelstapler umgesetzt. In<br />

diesem entkoppelt ein Konstantdrucksystem<br />

bestehend aus Hochdruck- und<br />

Niederdruckspeicher die Last- und Leistungserzeugung.<br />

Die Druckaufrechterhaltung<br />

wurde mit Hilfe einer thermohydraulischen<br />

Freikolbenmaschine<br />

gewähr leistet. Dabei handelt es sich um<br />

ein alternatives Antriebskonzept, welches<br />

Wärmekraft- und Arbeitsmaschine<br />

ohne eine konventionelle Hubkolbenmechanik<br />

in einem kompakten Aggregat<br />

kombiniert. Die verbrennungsmotorische<br />

Kraft wird direkt und ohne kinematische<br />

Zwangskräfte auf eine Kolbenpumpe<br />

übertragen, an der eine hydraulische<br />

Leistungsabnahme erfolgt. Das Funktionsprinzip<br />

beruht auf der Wechselwirkung<br />

des Konstantdrucksystems mit<br />

einem Zwei-Takt Verbrennungsprozess.<br />

Daraus resultiert die charakteristische<br />

Kolbenbewegung eines Arbeitsspiels<br />

zwischen einem variablen oberen bzw.<br />

unteren Totpunkt. Durch Verstelleinheiten<br />

wird eine bedarfsgerechte,<br />

verlust arme Versorgung von Hubwerk<br />

und Fahrwerk gewährleistet. Da diese<br />

Verstelleinheiten über null schwenkbar<br />

sind, wird eine unmittelbare Rückgewinnung<br />

von Brems- bzw. Senkenergie ermöglicht.<br />

Mit dem Hybridsystem konnten<br />

für den gebauten Prototypen 20 % Kraftstoff<br />

eingespart werden. Die Reduktion<br />

„Andere Antriebstechniken<br />

sollten, bei aller Begeisterung für<br />

die Möglichkeiten der neuen elektrischen<br />

Lösungen, nicht aus dem<br />

Auge verloren werden.“<br />

des Verbrauchs lässt sich auf den Aussetzbetrieb<br />

zurückführen. Die mittlere<br />

Einschaltdauer beträgt ca. 39 %. Während<br />

dieser Zeit läuft die Maschine im<br />

Auslegungspunkt, ineffizienter Teillastbetrieb<br />

wird somit vermieden. Um die<br />

elektrische Eigenversorgung von Antriebssystemen<br />

sicherzustellen und den<br />

im Rahmen der Elektrifizierung immer<br />

größer werdenden Bedarf an elektrischer<br />

Energie zu erfüllen, wird derzeit angestrebt,<br />

die bestehende thermohydraulische<br />

Freikolbenmaschine um einen Lineargenerator<br />

samt Leistungselektronik zu<br />

erweitern.<br />

In einem weiteren Forschungsprojekt<br />

wurde mit dem Leantec-Fahrantrieb ein<br />

leichter Elektroantrieb neuester Technologie<br />

für das Anforderungsprofil von<br />

Radladern entwickelt. Dieser nutzt eine<br />

neuartige geschaltete Transversalfluss-Reluktanzmaschine<br />

als Elektromotor.<br />

Der Aufbau unterscheidet sich,<br />

im Gegensatz zu den konventionellen<br />

elektrischen Maschinen, durch eine andere<br />

Wicklungsanordnung, sodass der<br />

magnetische Fluss transversal (senkrecht)<br />

zur Drehebene verläuft. Die Reluktanzkraft<br />

resultiert aus der Änderung des<br />

magnetischen Widerstands und wirkt<br />

immer so, dass sich der magnetische<br />

Widerstand verringert bzw. die Induktivität<br />

steigt. Die Vorteile dieser Technologie<br />

sind der komplette Verzicht auf<br />

Permanentmagnete, ein geringer Kupferanteil<br />

von 1 bis 6 %, kein Widerstandmoment<br />

im Leerlauf, hohe Dynamik des<br />

Systems aufgrund einer geringen Läuferträgheit<br />

und ein hohes Anfahrmoment.<br />

Der Leantec-Fahrantrieb treibt ein<br />

zweistufiges Planetengetriebe in Überlagerungsbauweise<br />

an und beinhaltet<br />

Lamellenbremse sowie Radlagerung.<br />

Der gesamte Antrieb ist in der Radtrommel<br />

untergebracht und stellt einen Einzelradantrieb<br />

dar.<br />

Ein Beitrag von Dipl.-Ing. Frank<br />

Hänel, Dipl.-Ing. Christian Stentzel<br />

und Prof. Dr.-Ing. Frank Will, Stiftungsprofessur<br />

für Baumaschinen<br />

am Institut für Mechatronischen<br />

Maschinenbau, Technische Universität<br />

Dresden<br />

https://tu-dresden.de/mw/<br />

baumaschinen<br />

www.youtube.com/user/bftTUD<br />

ELEKTROVIBRATIONSMOTOREN<br />

MIT HÖCHSTER ZUVERLÄSSIGKEIT, IMMER<br />

FÜR KOMPLEXE ANWENDUNGEN ENTWICKELT.<br />

OLI hat eine spezielle Produktreihe von Vibratoren für den anspruchsvollen Einsatz entwickelt.<br />

Unsere Vibrationsmotoren sind weltweit in anspruchsvollsten Anwendungen getestet.<br />

OLI ist der internationale Marktführer im Bereich Vibrationstechnik und in über 50 Ländern<br />

mit eigenen Niederlassungen vertreten.<br />

www.olivibra.com<br />

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AN ELEKTRISCHEN<br />

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OLI Vibrationstechnik GmbH - Londoner Straße 22 - 65552 Limburg a.d. Lahn - Tel.: + 49 (0) 6431 971 36 0 - Fax: + 49 (0) 6431 971 36 29 - oli@oligmbh.de<br />

4/20<strong>19</strong> GESTEINS PERSPEKTIVEN


70<br />

ANTRIEBSTECHNIK<br />

Antriebstechnik kurz und knapp<br />

Der Betrieb von Fahrzeugen ist derzeit noch weitgehend<br />

auf die Verwendung von Verbrennungsmotoren angewiesen,<br />

das Gleiche gilt für Anlagen, wenn diese autark eingesetzt<br />

werden sollen. Zum herkömmlichen Dieselantrieb<br />

entwickeln die Hersteller mehr und mehr Alternativen,<br />

deren Wirkungsgrad sowie die umwelttechnische Nachhaltigkeit<br />

zukunftsgerecht anmuten. Zudem ist absehbar,<br />

dass moderne Antriebskonzepte steigenden Anforderungen<br />

des Marktes in Bezug auf Dynamik, Flexibilität und<br />

Orientierung an den Bedürfnissen der Maschinenhersteller<br />

Rechnung tragen müssen. Dabei gibt es die unterschiedlichsten<br />

Ansätze.<br />

Vielfalt tanken leicht gemacht<br />

KRAFTVOLL und nachhaltig: Das bewährte<br />

V8-Flagschiff von Scania ist auch<br />

mit alternativen Kraftstoffen einsetzbar.<br />

Foto: Scania<br />

Bereits seit Jahren geht Scania konsequent voran bei der Entwicklung von Verbrennungsmotoren<br />

für alternative Kraftstoffe. Derzeit gibt es neun Verbrennungsmotoren von 280 bis<br />

580 PS für Gas, Biodiesel und Bioethanol. Alle Stufe-6-Dieselmotoren für Lkw von Scania<br />

können dazu auch mit hydriertem Pflanzenöl (HVO) betrieben werden. Das gilt auch für das<br />

Flaggschiff im Portfolio. Die legendären Scania-V8-Motoren (Typ DC 16) werden gerade ein<br />

halbes Jahrhundert alt und können jetzt ebenfalls mit HVO betrieben werden. Die neue Generation<br />

bildet mit vier Typen mit 520, 580 und 650 PS zusammen mit der Spitzenversion mit<br />

730 PS ein Quartett. Neben dem Einsatz in eigenen Lkw bietet Scania auch den DC 16 als<br />

Industrieantrieb für unterschiedliche Anwendungen. Nach Angaben des Herstellers ermöglicht<br />

eine moderne Produktionsweise mit HVO qualitativ hochwertige Dieselkraftstoffe auf Biobasis,<br />

ohne dabei Kompromisse bei der Kraftstofflogistik, Motoren, Abgasnachbehandlungs-<br />

Bauteilen oder Abgasemissionen eingehen zu müssen. Dabei kann HVO aus verschiedenen<br />

Quellen hergestellt werden – beispielsweise aus Altöl, Rapsöl, Palmöl und tierischen Fetten.<br />

www.scania.de<br />

4.0-fähiges Antriebskonzept<br />

FPT Industrial hat mit dem Cursor X gemeinschaftlich mit CNH<br />

Industrial ein 4.0-fähiges Antriebskonzept entwickelt, das leistungsstark,<br />

modular, vielseitig einsetzbar und intelligent sein soll.<br />

Es passt zu jeder Anwendung, unabhängig davon, ob diese auf<br />

Erdgas, Brennstoffzellen- oder Batterie-Technologie setzt. Mit der<br />

Antriebsbaureihe lassen sich somit die verschiedensten Antriebskonzepte<br />

vom Voll-Hybrid über Parallel-Hybrid bis hin zum seriellen<br />

Hybrid realisieren. Entsprechend unterschiedlich gestaltet<br />

sich auch die Energieübertragung auf die Räder. So kann in manchen<br />

Fällen ein mechanisches Getriebe mit einem elektrischen<br />

Antriebsstrang kombiniert werden.<br />

Über einen modularen Aufbau werden Montage, Einbau und<br />

Wartung vereinfacht und eine volle Skalierbarkeit ermöglicht. Der<br />

Satteldachhalle Typ SD15 (Breite: 15,<strong>04</strong>m, Länge: 21,00m)<br />

• Traufe 4,00m,<br />

Firsthöhe 6,60m<br />

• mit Trapezblech,<br />

Farbe: AluZink<br />

• incl. Schiebetor<br />

4,00m x 4,20m<br />

• feuerverzinkte<br />

Stahlkonstruktion<br />

• incl. prüffähiger<br />

Baustatik<br />

Mehr Infos<br />

Aktionspreis<br />

€ 27.900,-<br />

ab Werk Buldern; excl. MwSt.<br />

Schneelastzone 2,<br />

Windzone 2, a. auf Anfrage<br />

www.tepe-systemhallen.de · Tel. 0 25 90 - 93 96 40<br />

neue Antrieb kann mit verschiedenen Motoren von FPT Industrial<br />

kombiniert werden und genügt unterschiedlichsten<br />

Leistungsanforderungen. Darüber hinaus stehen Antrieb und<br />

Motor auch als Komplettlösung oder aber als Bausatz für<br />

alle Arten von Nutzfahrzeugen und Baumaschinen zur Verfügung.<br />

Der auf Energiespeicherung und einen sparsamen Energieverbrauch<br />

getrimmte Antrieb ist mit selbst lernenden Algorithmen<br />

ausgestattet. Alle Informationen können ohne Weiteres<br />

auch von folgenden Hard- und Software-Versionen genutzt<br />

werden. Ausgestattet mit Prozessoren und Sensoren, kann er<br />

etwaige Unregelmäßigkeiten<br />

erkennen,<br />

den Verschleiß des<br />

Motors analysieren<br />

und Wartungsbedarf<br />

vorhersagen.<br />

Der Cursor X überwacht<br />

seinen Status,<br />

greift durch den<br />

Einsatz künstlicher<br />

Intelligenz zukünftigen<br />

Trends vor und<br />

interagiert mit dem<br />

Steuerraum.<br />

www.<br />

fptindustrial.com<br />

AUS DEM EI GEPELLT. Der Cursor X<br />

passt zu jeder Anwendung, unabhängig<br />

davon, ob diese auf Erdgas, Brennstoffzellen-<br />

oder Batterie-Technologie setzt.<br />

Grafik: FPT Ind.<br />

GESTEINS PERSPEKTIVEN 4/20<strong>19</strong>


ANTRIEBSTECHNIK<br />

71<br />

Energieeffizient<br />

und komfortabel<br />

ZUGKRAFT über den gesamten<br />

Geschwindigkeitsbereich dank<br />

Fahr antrieb ICVD S1N 370V.<br />

Foto: Walterscheid<br />

Der neue stufenlose<br />

hydrostatische Fahrantrieb<br />

ICVD S1N 370V,<br />

von Walterscheid und<br />

Danfoss Power Solutions<br />

als einem Schlüsselpartner<br />

in einem<br />

Projekt gemeinsam<br />

entwickelt, liefert überzeugende<br />

Antworten<br />

auf steigende Anforderungen<br />

an Zugkraft,<br />

Geschwindigkeit und<br />

Energieeffizienz von<br />

Baumaschinen. Ohne<br />

Schaltvorgang oder<br />

Unterbrechung steht<br />

die Zugkraft über den<br />

gesamten Geschwindigkeitsbereich<br />

bis 40 km/h zur Verfügung. Da keine Reibkupplungen<br />

sowie keine weiteren Hydraulikmotoren erforderlich<br />

sind, überzeugt diese Technologie auch mit einem<br />

geringeren Schleppmoment und mit niedrigeren Kosten als<br />

Multimotor-Lösungen. Eine Standardsteuerungskomponente<br />

mit verschiedenen Steuerungsmöglichkeiten stellt die<br />

perfekte Kompatibilität mit den verfügbaren Schnittstellen<br />

von Steuerung und Software sicher. Trotz der kompakten<br />

Abmessungen von Hydraulikmotor und Getriebe und einem<br />

Gewicht von etwa 200 kg leistet der Fahrantrieb überzeugende<br />

130 kW.<br />

www.walterscheid-group.com<br />

Diesel und Hydraulik<br />

schonend verkuppeln<br />

Bei von Dieselmotoren angetriebenen Hydraulikanlagen<br />

erlaubt die drehelastische Kupplung SGFlex-3FF eine sehr<br />

aggregatschonende Verbindung, da sie das Drehmoment<br />

über robuste, elastische Gelenkscheiben mit der Tenpu-<br />

Fadentechnologie überträgt. Radiale, axiale und winkelige<br />

Fluchtungsungenauigkeiten werden durch die Elemente<br />

kompensiert und Vibrationen oder Lastspitzen gedämpft.<br />

Positive Folge ist ein ruhigerer, resonanzfreier Lauf, der sich<br />

positiv auf die Lebensdauer von z. B. Pumpen und Getrieben<br />

auswirkt. Der große Vorteil dieser Konstruktion ist es,<br />

dass die auftretenden Radialkräfte kaum Verspannung am<br />

Gleitlager der Hydraulikpumpe verursachen und somit<br />

Leckagen vermieden werden können. Die Kompaktkupplung<br />

SGFlex-3FF ist für Motorleistungen bis zu 250 kW erhältlich.<br />

Sie lässt sich leicht axial montieren und eignet sich<br />

auch als Ersatz.<br />

www.sgf.com<br />

Stufe-V-MTU-Motoren<br />

für Knicklenker<br />

Bell Equipment, Spezialist für knickgelenkte Muldenkipper,<br />

hat von Rolls-Royce kürzlich die ersten Stufe-V-MTU-<br />

Motoren erhalten. Vorausgegangen war eine mehrjährige<br />

Erprobungsphase unter widrigsten Betriebsbedingungen,<br />

um ein zuverlässiges, wirtschaftliches Upgrade der Knicklenker<br />

zu garantieren. Dafür wurden die Off-road-Motorenbaureihen<br />

von MTU für die Emissionsvorschrift optimiert und<br />

eine neue Abgasnachbehandlungstechnologie eingeführt.<br />

Beide Unternehmen arbeiten seit den <strong>19</strong>90er-Jahren eng<br />

zusammen. Dabei ist Rolls-Royce nicht nur Lieferant von<br />

Motoren, sondern Technologiepartner in allen abgasrelevanten<br />

Design- und Konstruktionsentscheidungen – auch beim<br />

Upgrade der knickgelenkten Muldenkipper.<br />

Die neuen Stufe-V-Motoren, auf die Bell sukzessive umstellen<br />

wird, enthalten neben der bisherigen SCR-Abgastechnologie<br />

zusätzlich einen Dieseloxidationskatalysator<br />

(DOC) und einen Dieselpartikelfilter (DPF). Alle Komponenten<br />

werden in einer kompakten Ein-Box-Lösung hinter der Fahrerkabine<br />

installiert.<br />

www.rrpowersystems.com<br />

Starke Bergbaulinie<br />

Cummins stellte auf der bauma zum ersten Mal den QSK60-<br />

Stage V-Motor vor. Er ist mit einer Leistung von 1398–2125 kW<br />

und einem maximalen Drehmoment von 11.218 Nm erhältlich<br />

und eignet sich ideal für schwere Bagger, Muldenkipper und<br />

Radlader. Der QSK60 ist Teil einer starken Bergbaulinie mit<br />

55–2125 kW. Cummins wählte SCR als die beste Lösung,<br />

um Ausgewogenheit zwischen Installation, Effizienz und<br />

Gesamtbetriebskosten zu erreichen. Die voll integrierte Nachbehandlungseinheit<br />

ersetzt den Abgasschalldämpfer und<br />

minimiert Entwurfsänderungen. Die Wärmeabgabe ist ähnlich<br />

wie beim Stufe-II-Motor, sodass das Kühlpaket nicht neu<br />

entworfen werden muss. Der neu konzipierte Kraftzylinder,<br />

der optimierte Ladedruckregelkreislüfter und das verbesserte<br />

Kurbel gehäuse-Entlüftungssystem sorgen dafür, dass der<br />

Feinstaubgehalt (PM) niedrig bleibt und Haltbarkeit und Zuverlässigkeit<br />

gleich bleiben.<br />

www.cummins.com/<br />

APEX Fördertechnik<br />

An Fürthenrode 55<br />

52511 Geilenkirchen<br />

Wir<br />

bieten<br />

Interessante Kaufund<br />

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sowie Teile, Service<br />

& Kundendienst!<br />

Fon +49 (0) 2451 409 775 10<br />

Fax +49 (0) 2451 409 775 60<br />

mail@apex-foerdertechnik.de | www.apex-foerdertechnik.de<br />

4/20<strong>19</strong> GESTEINS PERSPEKTIVEN


72<br />

ANTRIEBSTECHNIK<br />

Industrieantriebe<br />

mit erhöhter<br />

Leistungsdichte<br />

Die neue Generation der ZF-Industrieantriebe<br />

basiert auf einem neu konzipierten<br />

Baukasten-System, mit dem Ergebnis einer<br />

signifikanten Erhöhung der Leistungsdichte<br />

um bis zu 40 % gegenüber der bisherigen<br />

Industriebaureihe. Mit der neuen Industriebaureihe<br />

lassen sich höhere Drehmomente<br />

abdecken und die Flexibilität der antriebsseitigen<br />

Motoradaptionen vergrößern. Dazu<br />

kommen neu entwickelte Einbaugrößen, die<br />

das vorhandene Produktportfolio vervollständigen.<br />

Mit dem cloud-basierten Performance<br />

Management System „ZF ProVID“<br />

wird die permanente Zustandsüber wachung<br />

der kompletten Antriebssysteme ermöglicht.<br />

ZF Industrieantriebe Witten ist der<br />

einzige Komplettanbieter sämtlicher Antriebe<br />

für mobile Arbeitsmaschinen in der<br />

Gewichtsklasse ab 60 t, der Fahr-, Schwenkund<br />

Windenantriebe sowie Pumpenverteilergetriebe<br />

aus einer Hand anbietet.<br />

www.zf.com<br />

QUALITÄT SEIT 65 JAHREN<br />

Zwei Energiearten parallel nutzen<br />

In der Hybridwelt muss unterschieden werden zwischen Parallelhybrid- und<br />

Seriellhybridsystem: Ein Seriellhybrid system ist ein System, bei dem chemische<br />

Energie in mechanische Energie umgewandelt wird, die wiederum<br />

in elektrische Energie umgewandelt wird. Beim Parallelhybridsystem hingegen,<br />

kann aus chemischer Energie gewonnene mechanische Energie und<br />

gleichzeitig elektrische Energie abge geben werden, die aus einem zuvor<br />

geladenen Akkupack stammt: Es besteht also die Möglichkeit, mechanische<br />

und elektrische Energie parallel zu nutzen. Die Summe der beiden Energiearten<br />

ist die Leistung, auf der alle Parallelhybridsysteme basieren. Das<br />

Produktangebot an K-HEM-Hybrideinheiten basiert auf dem Konzept des<br />

Parallelhybridsystems. Bei <strong>19</strong> kW ist der Grenzwert, über dem die Abgasnorm<br />

Stufe V den Gebrauch von einem DPF vorsieht, oberhalb von 56 kW<br />

fordert dieselbe Norm den Gebrauch von SCR-Systemen. Um eine alternative<br />

Lösung zu bieten, die diese beiden Leistungsschwellen aufgreift, ist das<br />

neue Modell K-HEM 25<strong>04</strong> zur kombinierten elektrischen und mechanischen<br />

Leistungserzeugung entstanden. Es besteht aus einem Stufe-V-Dieselmotor<br />

mit 55,4 kW ohne SCR und einem 48-V-Elektromotor, der eine Spitzenleistung<br />

von <strong>19</strong>,5 kW und 9 kW Dauerleistung sowie aufgrund der Spannung<br />

höchste Sicherheit gewährleistet. Die Hybrideinheit bietet ein effizienteres<br />

DPF-Management, das die Regenerationsprozesse vollständig transparent<br />

macht, da die erreichten Temperaturen zum Aufladen des Akkus genutzt<br />

werden können. Durch die K-HEM-Hybrideinheiten erhalten Bagger genauere<br />

und schnellere Antriebe als zuvor. Hub arbeitsmaschinen können die<br />

elektrische Leistung danach für Spitzenlasten und den Dieselmotor in den<br />

typischen niedrigen Drehzahlzyklen nutzen. Aus diesen Gründen sollen sich<br />

die K-HEM-Hybrid einheiten perfekt für Anwendungen wie beispielsweise<br />

Teleskoplader, Rad- oder Raupenlader eignen. Die Hybrideinheiten optimieren<br />

die Maschinen und bieten die Möglichkeit, überschüssige Energie, die<br />

bei Bedarf abge geben werden kann, in den Akkus zu speichern.<br />

www.kohler.com<br />

• Becherwerke<br />

• Schneckenförderer<br />

• Zellenradschleusen<br />

• Doppelwellenmischer<br />

RUSSIG Fördertechnik<br />

GmbH & Co. KG<br />

Auf dem Tigge 58<br />

D-59269 Beckum<br />

T +49 2521 / 14091<br />

F +49 2521 / 13621<br />

www.russig.de<br />

KOMPAKT UND VIELSEITIG: Die Hybridantriebe eignen sich als kompakte<br />

Kraftwerke für Fahrzeuge und Anlagen. Foto: Kohler<br />

GESTEINS PERSPEKTIVEN 4/20<strong>19</strong>


ANTRIEBSTECHNIK<br />

73<br />

GARANTIERT WARTUNGSFREI!<br />

Hi-Tech-Elektroantriebe für Baumaschinen und Anlagen<br />

Die Elektrifizierung ist beim Betrieb von<br />

Baumaschinen und -anlagen ein Trend,<br />

der auch die Hersteller von mobilen<br />

Aufbereitungsanlagen in der Gesteinsund<br />

Recyclingbranche erfasst. Schon<br />

einige dieser Hersteller setzen bei ihren<br />

Neuentwicklungen verstärkt auf leistungsstarke<br />

und zuverlässige Elektromotoren.<br />

Hier hat KWG gleich eine<br />

ganze Baureihe im Angebot, die durch<br />

etliche Merkmale speziell auf den Outdoor-Betrieb<br />

angepasst wurden. Die<br />

Aggregate von KWG sind als bürstenlose<br />

Motoren konstruiert und erlauben<br />

dadurch einen garantiert wartungsfreien<br />

Betrieb bis zu 20.000 Bh.<br />

Der Spezialist für Drehstrom-Synchrongeneratoren<br />

stattet seine Modelle<br />

zudem mit einer auf die Einsatzbedingungen<br />

fokussierten Abschirmung<br />

aus. An den Lagerschilden montierte<br />

Simmerringe gewährleisten eine<br />

zuverlässige und wartungsfreie Kapselung<br />

gegen eindringende Fremdkörper<br />

aller Art. Neben der staubdichten Ausführung<br />

IP54 erlaubt die Schutzart IP67<br />

auch kurzzeitiges Laufen unter Wasser.<br />

Mehrere innovative Eigenentwicklungen<br />

zielen auf die Optimierung der<br />

Leistungsfähigkeit und Zuverlässigkeit<br />

im Dauerbetrieb ab. Das beginnt bei<br />

einem ausgefeilten Design des Lüfterrades,<br />

um die angesaugte Kühlluft effizient<br />

den außen liegenden Kühlrippen<br />

des Generators zuzuführen. Noch bedeutsamer<br />

ist die spezielle Detailaus-<br />

führung der Kühlrippen, die über intelligent<br />

vergrößerte Oberflächen sowohl<br />

die Wärmeabfuhr verbessert als auch<br />

die Strömungseigenschaften der Kühlluft.<br />

Mittelwerte aller Wicklungstemperaturen<br />

werden im Luftstrom im Generatorinneren<br />

ermittelt und im Regler mit<br />

vielen anderen Parametern zur Berechnung<br />

der maximalen Leistung in allen<br />

Betriebsfällen zum sicheren Generatorbetrieb<br />

bereitgestellt. Das macht sie<br />

besonders geeignet für den Betrieb<br />

über Single-speed-Diesel in schwereren<br />

Maschinen auf Baustellen oder in<br />

Tagebauen. In die Gehäuse eindringender<br />

Schmutz sowie Feuchtigkeit<br />

sind bekanntermaßen der größte Feind<br />

eines Generators. Aber auch technologisch<br />

lassen sich die Antriebe perfekt<br />

in die Geometrie einer Anlage einfügen.<br />

Die bei KWG selbst entwickelten Spannungsregler<br />

und Steuerungen sind in<br />

vorhandene Motormanagementsysteme<br />

integrierbar. Der Generatorregler in<br />

DSP-Controllertechnik ist mit CAN<br />

SAE<strong>19</strong>39 und True-RMS-Messung<br />

ausgestattet. Riemenschlupf, Antriebsmotorüberlastung<br />

und Generatorüberlastung<br />

gehören mit diesem Regler der<br />

Vergangenheit an. Das System ist serienmäßig<br />

bis –40 °C geprüft und erfüllt<br />

die aktuelle Baumaschinennorm sowie<br />

die Bahnzulassung. Die Technik erlaubt<br />

höchste Ansprüche an den Regler<br />

und ermöglicht individuelle Konfigurationen.<br />

Dank variabler integrierter<br />

ANLAGENTREIBER: moderne Antriebe<br />

für alle Größen. Mit Leistungen bis<br />

550 kVA eignen sich die KWG-Generatoren<br />

perfekt für den Dauerbetrieb in<br />

mobilen Aufbereitungsanlagen. Foto: KWG<br />

Mikroprozessoren wird die Abgabe der<br />

elektrischen Energie optimiert. In der<br />

Ausführung entspricht die Montage<br />

der Qualität einer Manufaktur und ist<br />

so angelegt, dass auch individuelle<br />

Kundenwünsche berücksichtigt werden<br />

können.<br />

www.kw-generator.com<br />

„Für uns als Spezialanbieter von Synchrongeneratoren<br />

bot sich eine hervorragende<br />

Gelegenheit, den Stand unserer Technik mit<br />

künftig interessierten Anwendern sowie<br />

Bestandskunden zusammenzubringen.<br />

Unsere leistungsstärksten Modelle sind für<br />

den Einbau in mobile Aufbereitungsanlagen<br />

prädestiniert. Das damit umgesetzte moderne<br />

Antriebskonzept ist die Zukunft und auf<br />

der bauma findet sich stets eine große<br />

Anzahl namhafter potenzieller Abnehmer –<br />

da waren gute Gespräche zu erwarten ...<br />

und wir wurden nicht enttäuscht.“ Foto: bwi<br />

Tim Kurz und Marcel Werner<br />

ergänzen als Repräsentanten<br />

der nachfolgenden Führungsgeneration:<br />

„Unser Messestand<br />

wächst mit den Produkten<br />

und die bauma läuft für<br />

uns hervorragend. Dass der<br />

Trend in Richtung Elektrifizierung<br />

derzeit so stark ist,<br />

kommt uns als Generatorhersteller<br />

natürlich maßgeblich<br />

entgegen.“ Foto: gsz<br />

4/20<strong>19</strong> GESTEINS PERSPEKTIVEN


74<br />

ANTRIEBSTECHNIK<br />

ALTERNATIVE ZUR KETTE<br />

Antrieb am Trommelsieb spart Gewicht<br />

Beim Antrieb von mobilen Siebanlagen geht Continental<br />

neue Wege. In Zusammenarbeit mit einem Anlagenhersteller<br />

hat das Unternehmen eine Antriebslösung mit Keilrippenriemen<br />

statt Kette entwickelt, die deutliche Gewichtsersparnis<br />

und weniger Lärmbelästigung verspricht.<br />

Mit einem Maximal gewicht von nur 1800 kg hat Zemmler<br />

Siebanlagen aus Massen-Niederlausitz die mobile Siebanlage<br />

MS1000 speziell für Anwendungen im GaLaBau entwickelt<br />

und gemeinsam mit den Antriebs system-Spezialisten<br />

von Continental zusätzlich den Antrieb weiter optimiert. In<br />

enger Zusammenarbeit entstand die einfache wie geniale<br />

Idee, die typischerweise in den Trommelanlagen verbauten<br />

Komponenten Zahnkranz und Kette durch einen Keilrippenriemen<br />

zu ersetzen.<br />

Die kompakte MS1000 stellte sich als der ideale Versuchsträger<br />

heraus: Der Keilrippenriemen Conti-V-Multirib wird auf<br />

die Trommel aufgelegt, um so das Drehmoment zu übertragen.<br />

Gewählt wurde das PM-Profil mit einem Abstand von<br />

9,4 mm zwischen den Rippen des Riemens und damit das<br />

größte verfügbare. Dabei treibt der Riemen die Antriebsscheibe<br />

vor dem Motor an – vom Prinzip her vergleichbar mit<br />

einem überdimensionierten Waschmaschinen-Antrieb.<br />

Bei Zemmler waren die Konstrukteure nach den ersten<br />

Testläufen mit dem Keilrippenriemen rundum zufrieden.<br />

Dreh- und Angelpunkt beim Antrieb war bislang die Stahlkette<br />

mit Zahnkranz. Ein nach wie vor gutes Prinzip, doch es<br />

ist deutlich schwerer und im Betrieb sehr viel lauter als ein<br />

aus Elastomeren hergestellter Keilrippenriemen, der nahezu<br />

geräuschlos läuft. Vor allem die Gewichtsersparnis von bis<br />

zu 40 kg wird vom Hersteller sehr geschätzt.<br />

Hinzu kommt ein deutlich reduzierter Wartungsaufwand,<br />

denn der Riemen benötigt im Gegensatz zur Kette kein Öl<br />

und schont durch seinen trockenen und sauberen Lauf die<br />

Anlage – und die direkte Umgebung. Auch hinsichtlich der<br />

Langlebigkeit punktet die Anlage mit Riemen: „Wir sind zuversichtlich,<br />

dass die übliche Lebensdauer der Kette, die von<br />

Zemmler mit 2000 bis 3000 Bh beziffert wird, vom Riemen<br />

ebenfalls erreicht und sogar übertroffen wird“, so Peter Steer,<br />

zuständiger Gebietsverkaufsleiter für Antriebssysteme bei<br />

Continental.<br />

ERFOLGREICHE DIÄT: Keilrippenriemen Conti-V Multirib statt<br />

Zahnkranz und Kette. So spart die kleine Zemmler-Siebanlage bis<br />

zu 40 kg Gewicht. Foto: Zemmler Siebanlagen<br />

Die Testphase bei Zemmler wurde erfolgreich abgeschlossen,<br />

jetzt geht es in die Kleinserienfertigung. Doch<br />

damit nicht genug: Zemmler plant bereits, den Riemen auch<br />

auf die nächstgrößere Maschine, die MS1600, zu ziehen.<br />

Einen Versuch ist es wert und je größer die Anlage ist, desto<br />

deutlicher dürfte die Gewichtseinsparung ausfallen.<br />

Für die Montage des Riemens hat Zemmler auf eine weitere<br />

Lösung von Continental zurückgegriffen: den VSM Mini –<br />

ein filigranes Bauteil mit Schwingungssensor, mit dem sich<br />

einfach, bequem und kostengünstig die korrekte Riemenspannung<br />

einstellen lässt. Er lässt sich bei Bedarf direkt auf<br />

den Riemen anbringen, um so von vornherein einen Vorspann-Wert<br />

einzustellen.<br />

www.contitech.de<br />

DIE PRALL-TEC PTKS PRALLMÜHLE FÜR KIES UND SAND<br />

MEHR ZIELKORN<br />

MEHR PROFIT<br />

GESTEINS PERSPEKTIVEN 4/20<strong>19</strong><br />

www.PRALL-TEC.de +49 (0) 5481 40 26 100


ANTRIEBSTECHNIK<br />

75<br />

AUFSEHENERREGEND<br />

Kreation mit Methan-Antrieb<br />

Einen Durchbruch bei der Entwicklung<br />

von nachhaltigen Elementen für Baumaschinen<br />

vermeldete Case. Materialisiert<br />

hat sich diese Ankündigung im weltweit<br />

ersten Radlader, der vollständig mit<br />

alternativen und erneuerbaren Kraftstoffen<br />

betrieben wird. Enthüllt wurde der<br />

spacige Prototyp vor wenigen Wochen<br />

auf der bauma.<br />

Project Tetra heißt das Projekt, innerhalb<br />

dem das frisch vorgestellte, methanangetriebene<br />

Radladerkonzept von Case<br />

entwickelt wurde. Damit zeigt der Hersteller<br />

seinen ganz eigenen Weg in eine<br />

Baumaschinen-Zukunft, die auf Basis<br />

einer ganz speziellen Lösung vom traditionellen<br />

Dieselmotor abrückt. Das Konzept<br />

umfasst einen Methan-Motor, der<br />

von der Schwestermarke FPT Industrial<br />

speziell für den Einsatz in Baumaschinen<br />

entwickelt wurde. Mit maximal 230 PS<br />

liefert er die gleiche Leistung und das<br />

gleiche Drehmoment wie der entsprechende<br />

Dieselmotor des vergleichbaren<br />

klassischen Radladers Case 821G. Betrieben<br />

wird er mit Biomethan, das in Biokompostieranlagen<br />

aus Abfallprodukten<br />

wie Lebensmittelresten, Holzhackschnitzeln<br />

und tierischen Abfällen erzeugt wird.<br />

„Wir erforschen seit vielen Jahren<br />

nachhaltige Kraftstoffquellen für unsere<br />

Baumaschinen“, erklärte Case-Konstruktionspräsident<br />

Carl Gustaf Goränsson:<br />

„Biomethan war die logische Wahl für<br />

den Radlader. Wir brauchten einen Kraftstoff,<br />

der die Leistung liefert, die unsere<br />

Kunden verlangen. Der Kraftstoff muss<br />

zudem schnell verfügbar und leicht zu tanken<br />

sein und den ganzen Tag über reichen.<br />

Wir wollten bei der Leistung keine<br />

Konzessionen machen, daher standen<br />

unsere Designer vor einer enormen Herausforderung.“<br />

Als günstig erwies sich in<br />

diesem Zusammenhang die sehr enge<br />

Zusammenarbeit mit der Schwestermarke<br />

FPT Industrial, die bei der Entwicklung<br />

nachhaltig betriebener Antriebsstränge<br />

bisher über 40.000 Gasmotoren produziert<br />

hat. Diese Technologie hat sich bereits<br />

bei anderen Marken von CNH Industrial<br />

bewährt, wie die heute rund 28.000<br />

Iveco-Lkw im Einsatz beweisen.<br />

Der methanbetriebene Radlader erzeugt<br />

im Einsatz mit Biomethan 95 %<br />

weniger CO 2 , 90 % weniger Stickstoffdioxide<br />

und 99 % weniger Feinstaub als<br />

sein Diesel-Äquivalent. Zudem reduziert<br />

er die Gesamtemissionen um 80 % und<br />

dämpft außerdem die Fahrgeräusche<br />

um 50 %.<br />

Biomethan ist übrigens nicht die<br />

einzige Option, um den Radlader zu<br />

betreiben, er läuft ebenfalls mit Netzwerk-Methan<br />

wenn die Produktion von<br />

Biomethan vor Ort nicht in Betracht<br />

kommt.<br />

Beachtlich ist aber nicht nur der Antrieb<br />

allein, sondern auch die auffällige<br />

Optik, mit der Designer und Konstrukteure<br />

den Fahrer im Zusammenspiel mit<br />

Automatisierung und Digitalisierung in<br />

den Fokus gerückt und ihm eine noch<br />

sicherere und produktivere Maschine als<br />

Arbeitsmittel an die Hand gegeben<br />

haben. Auf dieses Thema kommen wir<br />

später beim Radlader-Schwerpunkt<br />

noch zurück, da an dieser Stelle vor<br />

allem ein Blick auf das Antriebsthema<br />

geworfen werden sollte.<br />

www.casece.com.<br />

ZUKUNFTSVISION: Mit der methangetriebenen<br />

Konzeptstudie, in der<br />

Form inspiriert vom Wappentier,<br />

dem amerikanischen Weißkopfseeadler,<br />

zeigt Case was im Radladerbereich<br />

bald möglich sein könnte.<br />

Foto: Case<br />

4/20<strong>19</strong> GESTEINS PERSPEKTIVEN


76<br />

ANTRIEBSTECHNIK<br />

Testsieger beim Energiesparen<br />

im Muschelkalksteinbruch<br />

PRINZIP: Die im Generator erzeugte elektrische Energie geht über<br />

eine ausgeklügelte Regelelektronik in den Elektromotor, der dann<br />

über eine Welle den konventionellen Antriebsstrang in beiden<br />

Achsen antreibt.<br />

Die Natursteinwerke im Nordschwarzwald (NSN)<br />

machten mit dem Ziel, ihre Energiebilanz weiter zu<br />

verbessern, auf der steinexpo 2017 Nägel mit Köpfen,<br />

indem sie beschlossen, den dort erstmals vorgestellten<br />

Radlader Cat 988K XE mit dieselelektrischem Antrieb<br />

für das Muschelkalk-Werk in Magstadt im Loadand-Carry-Betrieb<br />

einzusetzen. Sie erwarben das<br />

erste Gerät der Art in Europa. Inzwischen ist am NSN-<br />

Standort Enzberg ein weiterer Vertreter in Betrieb.<br />

Im Cat 988K XE treibt ein Cat C18 Acert-Diesel mit Stufe-IV-<br />

Abgasreinigungstechnik direkt einen modernen geschalteten<br />

Reluktanz-Generator an. Im Generator integriert ist der Pumpenantrieb<br />

für die Arbeitshydraulik. Diese wird nach wie vor<br />

mechanisch angetrieben und elektrohydraulisch vorgesteuert.<br />

Die im Generator erzeugte elektrische Energie geht über<br />

eine Regelelektronik in den Elektromotor, der dann über eine<br />

Welle den konventionellen Antriebsstrang in beiden Achsen<br />

antreibt. Auch der Elektromotor ist ein geschalteter Reluktanz-Motor.<br />

15 Jahre Erfahrung kann Caterpillar inzwischen<br />

bei elektrischen Antrieben vorweisen – der Antrieb im 988K<br />

XE wurde vier Jahre lang getestet und weiterentwickelt. Was<br />

dieselelektrische Antriebe betrifft, hat sich schon der dieselelektrische<br />

Dozer D7E, der 2007 zur bauma eingeführt wurde,<br />

seitdem in vielen Einsätzen bewährt.<br />

Neben Magstadt und Enzberg gehören die Werke Keltern,<br />

Mühlacker, Bruchsal und Wilferdingen zur Unternehmensgruppe.<br />

Das Unternehmen ist nach der Energiemanagementnorm<br />

ISO 50001 zertifiziert. Das bedeutet, dass jedes Jahr<br />

die Energieeffizienz im Vergleich zum Referenzjahr systematisch<br />

und kontinuierlich erhöht werden muss. Der Gewinnungsbetrieb<br />

hat dafür unter anderem einen Rohstoffingenieur<br />

eingestellt, der sich um Maßnahmen kümmert, wie den<br />

spezifischen Energieverbrauch zu erfassen, Einsparpotenziale<br />

herauszuarbeiten und umzusetzen. Der Kraftstoffverbrauch<br />

des Cat 988K lag vor der Anschaffung des Cat 988K<br />

XE bei rund 100.000 l Diesel im Jahr. Ein Vergleich zwischen<br />

der dieselelektrischen Ausführung Cat 988K XE und dem Cat<br />

988K bot sich an. Die Testbedingungen waren nicht bis ins<br />

letzte Detail vergleichbar, da der 988K mit einem längeren<br />

Hubgerüst (4,25 m) und einer 6,9 m³ großen Standardschaufel<br />

ausgerüstet war, die XE-Ausführung dagegen mit kurzem<br />

Hubgerüst (3,88 m) und einer 8-m³-Schaufel mit Sägezahnmesser.<br />

Beide Großgeräte wurden im Eco-Modus gefahren,<br />

um das gesprengte Haufwerk aufzunehmen und zum Brecher<br />

zu transportieren. Bei gleichen Umgebungsbedingungen,<br />

exakt gleicher Anzahl von Schaufeln und annähernd<br />

gleicher Entfernung (77 m) wurde der Durchschnittsverbrauch<br />

pro Stunde ausgewertet. Dieser lag beim 988K bei<br />

42,4 l und bei der XE-Ausführung bei 33 l. Somit kristallisierte<br />

sich als Ergebnis ein Einsparpotenzial von circa 22,5 %<br />

heraus. Da der Diesel ständig im optimalen Betriebspunkt<br />

arbeitet und Getriebe- und Wandlerverluste beim Cat 988K<br />

XE entfallen, sinkt der Kraftstoffverbrauch im Vergleich mit<br />

dem konventionell angetriebenen Cat 988K erheblich. Das<br />

bestätigte auch die Auswertung vom tatsächlichen Dieselverbrauch<br />

und der bewegten Tonnage über die Gesamtlaufzeit.<br />

Dabei stellte sich zudem ein höheres Energieeinsparpotenzial<br />

dar. Die Verantwortlichen stellten fest: Legt man<br />

einen Jahresverbrauch von 100.000 l Kraftstoff zugrunde, ist<br />

eine jährliche Energieeinsparung von rund 240.000 kWh zu<br />

erwarten. Ein sehr gutes Ergebnis, selbst wenn ein Vergleich<br />

über einen längeren Zeitraum angesichts der sich ständig<br />

ändernden Parameter in einem Steinbruch schwierig ist.<br />

Caterpillar selbst ermittelte ebenfalls die Effizienz im Loadand-Carry-Einsatz,<br />

wonach sich die Gesamteffizienz im<br />

Vergleich zum 988K beim 988K XE um 25 % verbessern soll.<br />

Eine Einsatzstudie des Herstellers ergab eine um bis zu 10 %<br />

höhere Produktivität bei Load-and-Carry-Einsätzen.<br />

Der Fahrer hat daran natürlich einen wichtigen Anteil und<br />

kann den Kraftstoffbedarf seinerseits positiv beeinflussen,<br />

wenn er die Maschine kennengelernt hat, denn das Fahrverhalten<br />

ist ein anderes, bedingt durch das für Elektromotoren<br />

typisch hohe Drehmoment. Alles in allem addieren sich die<br />

NSN-Entscheidungen zu Vorteilen im Sinne einer respektablen<br />

Energieersparnis.<br />

www.zeppelin-cat.de<br />

AUSWERTUNG: Der Vergleich des Kraftstoffbedarfs des Cat<br />

988K gegenüber dem 988K XE spricht für sich. Grafik: NSN / Fotos: Caterpillar/Zeppelin<br />

GESTEINS PERSPEKTIVEN 4/20<strong>19</strong>


ANTRIEBSTECHNIK<br />

77<br />

AUF DER SUCHE NACH GLÜCKLICHEN FINDERN<br />

Wer liefert den besten Anwenderbericht?<br />

Im Jahr 2015 startete Pucest protect<br />

seinen Wettbewerb um den besten Anwenderbericht.<br />

In diesem Jahr findet<br />

dieser erneut statt und hält als Belohnung<br />

lukrative Preise für alle Einsendungen<br />

bereit. Für die Leserinnen und Leser<br />

sowie Autorinnen und Autoren entsteht<br />

eine Win-win-Situation. Die Anwenderberichte<br />

ermöglichen einen direkten<br />

Erfahrungsaustausch in der Branche<br />

über die Probleme des Verschleißes<br />

in Schüttgut-Anlagen und effizienten<br />

Lösungen unter Einsatz von Pucest-<br />

Produkten. Die Spannweite reicht von<br />

Problemlösungen gegen Prall- und abrasiven<br />

Verschleiß an neuralgischen<br />

Punkten bis zur Behebung von Anbackungen<br />

in Trichtern und Mischern. Die<br />

Einsatzmöglichkeiten der Produkte sind<br />

schließlich vielfältig. Und die Vorteile<br />

ANWENDER<br />

WETTBEWERB<br />

ZEIGT WAS IN EUCH STECKT!<br />

PUCEST ® protect<br />

können je nach Einsatzgebiet ganz unterschiedlich<br />

aussehen. Allgemein geht<br />

es bei Pucest darum, Arbeitserleichterungen<br />

zu schaffen und Betriebsstillstände<br />

zu reduzieren oder gar zu vermeiden.<br />

Damit möglichst viele Anwender<br />

von den Erfolgen erfahren und von praktischen<br />

Erfahrungen profitieren können,<br />

hat das Unternehmen den Wettbewerb<br />

„Bester Anwenderbericht Pucest-Produkte“<br />

ins Leben gerufen.<br />

Die bereits in der Vergangenheit eingesandten<br />

Beiträge stehen als Online-<br />

Nachschlagewerk unter www.pucest.<br />

com/wettbewerb zur Verfügung. Eine<br />

Veröffentlichung in Buchform ist geplant.<br />

Wer nun am aktuellen Wettbewerb<br />

teilnehmen möchte, hat noch bis zum<br />

20. September 20<strong>19</strong> Gelegenheit, seinen<br />

Erfolgsbericht einzureichen. Die Anmeldung<br />

und weitere Informationen sind auf<br />

der Internetseite zu finden.<br />

Die drei besten Beiträge werden am<br />

15. Oktober 20<strong>19</strong> auf dem jährlich stattfindenden<br />

Verschleißschutz-Event benannt<br />

und besonders attraktiv prämiert.<br />

www.pucest.com<br />

Baustoffe – Standorte – Online 2.0<br />

Online-Portal mit zugehörigem Kartensystem,<br />

in dem mehr als 7.600 Standorte und Adressen<br />

deutscher Baustoffwerke und -verwaltungen<br />

dargestellt werden.<br />

Die Version BSO 2.0 bietet diverse Optimierungen und<br />

Aktualisierungen, wie z.B. genauere Standorte der Werke und<br />

Verwaltungen durch geocodierte Daten.<br />

Das System ist für folgende Branchen erhältlich:<br />

Asphalt, Baustoff-Recycling, Natursteinbetriebe, Sand und<br />

Kies, Transportbeton.<br />

Systemvoraussetzungen: Sie benötigen, gleich ob PC,<br />

Tablet oder Smart phone, lediglich eine leistungsfähige<br />

Internet-Verbindung.<br />

Und so geht es:<br />

Bevor Sie sich zu einem Kauf entschließen,<br />

testen Sie das System anhand der Testversion unter<br />

www.stein-verlagGmbh.de/bso<br />

Bestellen Sie BSO Baustoffe – Standorte – Online<br />

einfach in unserem Online-Shop unter<br />

www.stein-verlagGmbH.de<br />

Anschließend erhalten Sie Ihr Passwort und schon<br />

können Sie das System nutzen.<br />

Stein-Verlag Baden-Baden GmbH, Josef-Herrmann-Straße 1–3, 76473 Iffezheim<br />

Tel.: +49 7229 606-0, Fax: +49 7229 606-10, infoSTV@stein-verlagGmbH.de, www.stein-verlagGmbH.de<br />

4/20<strong>19</strong> GESTEINS PERSPEKTIVEN


78<br />

TREFFPUNKT<br />

Branchentag Baustoffindustrie<br />

greift aktuelles<br />

Hauptproblem auf<br />

INTERESSE: Gut 100 Teilnehmer waren der Einladung zum 1. Branchentag gefolgt.<br />

Die Baustoffindustrie des Saarlandes hatte Anfang April zu ihrem 1. Branchentag<br />

der Baustoffindustrie eingeladen. Mit im Boot der Premierenveranstaltung<br />

waren die Industrie- und Handelskammer des Saarlandes, in deren<br />

Räumlichkeiten die Veranstaltung stattfand, und der AGV Bau Saar. Das<br />

Motto des Tages lautete „Werden die heimischen Rohstoffe knapp?“.<br />

Das Thema der Knappheiten bei einheimischen<br />

mineralischen Rohstoffen findet<br />

derzeit sowohl beim Bund als auch<br />

in den Medien viel mehr Interesse, als<br />

dies in der Vergangenheit feststellbar<br />

war. So folgten der Einladung rund 100<br />

Gäste aus Politik und Wirtschaft. Zum<br />

Auftakt leitete der gelungene MIRO-<br />

Film „1 kg Stein pro Stunde“ humorvoll<br />

und überzeugend das Thema ein, über<br />

das anschließend weiter berichtet und<br />

diskutiert werden sollte. Machte das<br />

Video doch klar, welche wirtschaftliche<br />

Bedeutung Primärrohstoffen wie Kies,<br />

Sand und Naturstein für zahlreiche<br />

Branchen haben. Ob in der Baustoff-,<br />

Bau-, Keramik-, Stahl oder Chemieindustrie<br />

– ohne Steine- und Erdenrohstoffe<br />

geht in diesen und vielen anderen<br />

Branchen nichts, so der Tenor des<br />

Films. Doch im Vergleich zur hohen Bedeutung<br />

sehen sich die Gewinnungsunternehmen<br />

ständig höheren Hürden<br />

bei den Genehmigungsverfahren gegenüber.<br />

Philipp Gross, AGV Bau Saar-Vorstandsmitglied<br />

und Vizepräsident der<br />

IHK, erläuterte: „Nicht die Verfügbarkeit<br />

mineralischer Rohstoffe ist das Problem,<br />

sondern die Erschließung neuer Vorkommen<br />

ist die größte Herausforderung. Vor<br />

allem komplexe und langwierige Genehmigungsverfahren,<br />

wachsende Flächenkonkurrenz<br />

und immer strengere Auflagen<br />

in Sachen Umwelt- und Naturschutz<br />

beeinträchtigen auf Dauer die Versorgung<br />

der saarländischen Industrie und<br />

Bevölkerung mit heimischen Rohstoffen<br />

und gefährden langfristig eine ganze<br />

Branche.“<br />

VBS-Vorsitzender Jürgen Heinz fordert<br />

von der Politik nachdrücklich eine<br />

spürbare Unterstützung für die heimische<br />

Rohstoffbranche und die Erleichterung<br />

der Abbaugenehmigungen, nachdem<br />

in den nächsten zehn Jahren rund<br />

die Hälfte der bisher erteilten Genehmigungen<br />

im Saarland auslaufe.<br />

MIRO-Geschäftsführerin Susanne<br />

Funk stellte in ihrem Vortrag die Situation<br />

der Gesteinsrohstoffe in Deutschland<br />

dar. Anhand zahlreicher Beispiele zeigte<br />

Frau Funk auf, wie die Sicherung der Versorgung<br />

gelingen kann, welche Aktivitäten<br />

der Bundesverband Mineralische<br />

Rohstoffe zur Wissensvermittlung bei<br />

wichtigen politischen Akteuren in Berlin<br />

entfaltet und was auch seitens der Poli-<br />

tik für eine Verbesserung der Situation<br />

zu tun wäre.<br />

Michael Arweiler, VBS-Vorstandsmitglied<br />

und Geschäftsführer der Gebr.<br />

Arweiler GmbH & Co. KG, zeigte an konkreten<br />

Beispielen auf, wie steinig und<br />

beschwerlich der Weg von der Flächenfindung<br />

bis zur Rohstoffgewinnung für die<br />

Unternehmen ist und mit welchen Widerständen<br />

sich die Unternehmen – sei es<br />

aus der Bevölkerung, der Politik, den<br />

Kommunen und dem Naturschutz –<br />

konfrontiert sähen.<br />

In der anschließenden Diskussion mit<br />

Staatssekretär Roland Krämer, Anja<br />

Schmeer, VBS-Vorstandsmitglied und<br />

Geschäftsführerin der Schmeer Sand<br />

und Kies GmbH, sowie Ulrich Heintz,<br />

Landesvorsitzender des Nabu Saarland<br />

und den Vorgenannten Vortragenden<br />

unter der Moderation von IHK-Geschäftsführer<br />

Dr. Carsten Meier waren<br />

sich alle einig, dass es allein schon aus<br />

ökologischer Sicht keine vernünftige Alternative<br />

zur heimischen Rohstoffgewinnung<br />

gibt. Die Lieferung der Rohstoffe<br />

aus der Region für die Region – also vom<br />

Produzenten bis zur nach fragenden Industrie<br />

und zum Privatabnehmer bewegt<br />

sich im Saarland im Schnitt in einem<br />

Radius von maximal 25 bis 35 km. Kurze<br />

Transportwege wie diese sind ein großes<br />

ökologisches Plus.<br />

Durch das dicht besiedelte Bundesland<br />

Saarland mit großer Flächenkonkurrenz,<br />

so Umweltstaatssekretär Krämer,<br />

entstünden jedoch Verzögerungen<br />

und Einschränkungen für die Betriebe.<br />

Rohstoffgewinnung sei schließlich mit<br />

einem einschneidenden Eingriff in die<br />

Natur verbunden. Dass Rohstoffgewinnung<br />

und der Natur- und Artenschutz<br />

jedoch nicht im Widerspruch zueinander<br />

stehen müssen, sondern viele der heutigen<br />

Naturschutzgebiete einstmals<br />

Steinbrüche oder Kiesgruben gewesen<br />

seien und renaturiert in einem hochwertigeren<br />

Zustand als vorher zurückgegeben<br />

worden sind, bestätigte auch Ulrich<br />

GESTEINS PERSPEKTIVEN 4/20<strong>19</strong>


TREFFPUNKT<br />

79<br />

Heintz vom Nabu, wobei er der Branche<br />

außerdem eine enge und vertrauensvolle<br />

Zusammenarbeit mit dem Naturschutz<br />

bescheinigte.<br />

Motiviert durch die positive Resonanz<br />

auf den Branchentag ist eine Fortsetzung<br />

geplant. Denn so, wie eine Schwalbe<br />

noch keinen Sommer macht, wird<br />

insbesondere im Hinblick auf die widerstreitenden<br />

Interessen und die Flächenkonkurrenz<br />

auch in Zukunft noch zu<br />

diskutieren sein.<br />

Positiv vermerkt werden kann, dass<br />

dieses Treffen und das ernsthafte Thema<br />

dahinter nicht nur von den Printmedien<br />

in mehrheitlich fairer Weise aufgegriffen<br />

wurde, sondern selbst im Regional-TV<br />

Widerhall fand.<br />

KNACKPUNKTE herausge arbeitet:<br />

In der anschließenden Diskussion<br />

wurden die Impulse aus den Vorträgen<br />

nochmals aufgegriffen und<br />

erörtert.<br />

www.vbs-saar.de<br />

LEUCHTENDES NORDLICHT<br />

Die Kompaktmesse macht sich bereit<br />

Vom 11. bis 15. September 20<strong>19</strong> findet<br />

in den Holstenhallen Neumünster die<br />

64. NordBau statt. Sie gilt seit über<br />

sechs Jahrzehnten als die größte Bau-<br />

Kompaktmesse sowie Treffpunkt für<br />

Bauwirtschaft und Zulieferer im nördlichen<br />

Europa!<br />

Die NordBau 20<strong>19</strong> setzt unter dem<br />

Motto „Wissen schafft Lebensräume“<br />

verschiedene inhaltliche Schwerpunkte<br />

wie „Sportstätten der Zukunft“,<br />

„Lebensräume gestalten oder auch<br />

SmartHome fürs Zuhause“. Außerdem<br />

wird die „digitale Baustelle Part 2“<br />

einen großen Raum auf der Messe<br />

einnehmen, da die Vernetzung von<br />

Planungsdaten, Maschinentechnik und<br />

Baustelle auch für den Mittelstand<br />

immer wichtiger wird.<br />

Durch die zahlreichen neuen Trends<br />

bei Sportarten und dem hohen Investitionsstau<br />

bei Sportanlagen sollen bei<br />

Sanierungen, Um- oder Neubauten<br />

auch neue Aspekte Beachtung finden.<br />

Zusammen mit der Technischen Hochschule<br />

Lübeck, dem Landessportverband<br />

und weiteren Partnern wird in<br />

der Halle 8 der NordBau auf rund 400<br />

Quad ratmetern eine zentrale Anlaufstelle<br />

mit Beispielmodulen, Modellen<br />

und Planungsbeispielen entstehen. Für<br />

den Bereich der Freiraum-Gestaltung<br />

sind 1:1-Präsentationsteilstücke zur<br />

Als maximal standfest, auch wenn es mal<br />

nicht so läuft am Markt oder ein echter<br />

Orkan an den Ständen rüttelt, hat sich<br />

über alle Jahre die NordBau erwiesen.<br />

Foto/Logo: Nordbau<br />

Sanierung von Laufbahnen zu Naturlauf<br />

bahnen, zu korrekt angelegten<br />

Boulebahnen sowie ein Teilstück einer<br />

Mountainbikestrecke (Pumptrack) zu<br />

sehen. Zum Thema Gebäudesanierung<br />

im Zusammenhang mit Sportstätten<br />

gibt es eine Übersicht der Aussteller<br />

auf der NordBau.<br />

Mit großem Erfolg wurde auf der<br />

letztjährigen NordBau das Thema<br />

„digitale Baustelle“ vom Verband der<br />

Baubranche, Umwelt- und Maschinentechnik<br />

e. V. (VDBUM) in Zusammenarbeit<br />

mit dem Ausbildungszentrum<br />

Bau-ABC Rostrup und dem Bauindustrieverband<br />

Hamburg Schleswig-Holstein<br />

aufwendig in Szene gesetzt. Aus<br />

diesem Grunde wird auf der NordBau<br />

die Thematik fortgesetzt mit „digitale<br />

Baustelle Part 2“.<br />

Auf dem Freigelände Süd präsentieren<br />

sich wie üblich Nutzfahrzeuge für<br />

verschiedenste Ansprüche, wobei sich<br />

die Ausstellerzahl ebenso wie die Angebotsfläche<br />

in diesem Jahr deutlich<br />

erweitert. Im Freigelände Nord finden<br />

Freunde und Nutzer von großen Baumaschinen<br />

und Aufbereitungsanlagen<br />

ihren Tummelplatz.<br />

Weit mehr als 50 Fachtagungen von<br />

Fachverbänden, darunter vero, Berufsgenossenschaften<br />

und Kommunen<br />

unterstreichen den ergänzenden Seminarcharakter<br />

der größten Kompaktmesse<br />

Nordeuropas für das Bauen.<br />

Im vergangenen Jahr konnte die<br />

NordBau wieder auf rund 69.000 m²<br />

Freigelände und über 20.000 m² Hallenfläche<br />

eindrucksvoll ihre Stellung als<br />

Baumesse Norddeutschlands und<br />

dem gesamten Ostseeraum unter Beweis<br />

stellen: Über 800 Aussteller aus<br />

13 Ländern informierten rund 64.000<br />

Besucher über die neuen Trends in der<br />

Bauindustrie. Zu den 50 Fachtagungen<br />

kamen insgesamt 4.300 Tagungsteilnehmer.<br />

Zudem kooperiert die Nord-<br />

Bau seit über 40 Jahren mit dem Partnerland<br />

Dänemark, welches die<br />

Fachmesse als Basis für den deutschen<br />

und europäischen Markt sieht.<br />

www.nordbau.de<br />

4/20<strong>19</strong> GESTEINS PERSPEKTIVEN


80<br />

TREFFPUNKT<br />

Big-Data-Herausforderung:<br />

Kreative Zerstörung des Bestehenden<br />

In Frankfurt am Main tagte Anfang März zum vierten Mal der Baustoffanlagentag.<br />

Brennendes Thema war „Big Data“. Auch die Baustoffanlagenbranche<br />

steht ganz im Zeichen zunehmender Digitalisierung. Datenerhebung,<br />

Datenauswertung, Datennutzung. Wie kommen die Unternehmen<br />

zukünftig damit zurecht?<br />

Johann Soder, Geschäftsführer COO<br />

und Visionär bei SEW Eurodrive, machte<br />

klar: „Wir müssen das Bestehende kreativ<br />

zerstören.“ Die Digitalisierung erfordere<br />

ein radikales Umdenken. Am Beispiel<br />

von SEW zeigte Soder, wie die<br />

Produktion zukünftig auszusehen habe:<br />

Sie sei modular, flexibel und agil. Sie<br />

solle den Menschen mitnehmen und eine<br />

intelligente Mensch-Technik-Kooperation<br />

ermöglichen. Der Auftrag sucht sich<br />

zukünftig selbst seinen Weg in der Produktion,<br />

das bedeutet letztendlich<br />

„Smart Factory 4.0“. Auch in der Zukunft<br />

werde es Menschen in der Produktion<br />

geben, wenn auch weniger gering qualifizierte.<br />

Wir werden allerdings anders<br />

arbeiten, anders ausbilden und andere<br />

Arbeits- und Beschäftigungsmodelle<br />

entwickeln. Ganzheitliches Denken sei<br />

hier gefragt. Schnelligkeit sei der entscheidende<br />

Wettbewerbsvorteil.<br />

Wie sehen die Wertschöpfungsketten<br />

der Zukunft aus? Die Produktion setze<br />

sich zusammen aus flexiblen, modularen<br />

Anwendungen, die wandlungsfähig und<br />

anpassungsfähig sind und auch Logistikprozesse<br />

integrieren. Agilität sei das<br />

Stichwort! Gesammelte Daten bilden die<br />

Basis für das Verbessern von Prozessen.<br />

Die Automatisierungstechnik vernetze<br />

das Reale und das Digitale. Assistenzsysteme<br />

unterstützen zukünftig den<br />

Menschen. Damit das funktioniere,<br />

brauche man standardisierte Schnittstellen.<br />

Die Unternehmen müssen permanent<br />

für die richtige Infrastruktur sorgen.<br />

„Die Jugend will wischen und keine<br />

Zahlen in den Computer eintippen.“ Mit<br />

der digitalen, modular organisierten<br />

Fabrik lässt sich ein Idealzustand planen.<br />

In den realen Prozessen werden die<br />

Daten dann aufgenommen, bewertet<br />

und in Richtung des Idealzustands verbessert.<br />

So sehe zukünftig Führung aus.<br />

Eine Fabrik kann vorab virtuell geplant<br />

und „ausprobiert“ werden, bevor man<br />

sie baut.<br />

Zweckorientierte Datenanalyse<br />

Big Data heißt natürlich auch, dass<br />

Daten nicht nur gesammelt, sondern<br />

auch gezielt analysiert werden. Dr. Markus<br />

Schoisswohl von Syn2Tec erläuterte,<br />

dass Produzenten sich die Frage<br />

stellen müssen, welche Prozesse verbessert<br />

und welche Daten dafür gesammelt<br />

werden sollen. Was bedeuten einzelne<br />

Faktoren und welche Aussage<br />

geben sie? Daten müssen so gemessen<br />

werden, dass man aus ihnen Maßnahmen<br />

ableiten kann. Dabei helfe, in abgegrenzten<br />

Prozessen zu messen und<br />

möglichst viele Daten zu sammeln –<br />

auch unstrukturierte. So ließen sich Fehler<br />

entdecken und beheben, deren Ursache<br />

man sonst nicht feststellen könne.<br />

Die anschließende Podiumsdiskussion<br />

zeigte, dass bei aller Begeisterung für<br />

Daten und Digitalisierung auf Kundenseite<br />

oft noch alte Denkmuster und<br />

Ängste vorherrschen, Produktionsdaten<br />

für übergreifende Analysen und Prozesse<br />

zur Verfügung zu stellen – zum Beispiel<br />

in einer Cloud. Hier gelte es,<br />

entsprechendes Vertrauen in die Sicherheitssysteme<br />

herzustellen und die Zusammenarbeit<br />

zwischen Softwareentwicklern<br />

und Anwendern zu stärken.<br />

Wirtschaftliche Situation<br />

Zu Beginn der Tagung schaffte Sebastian<br />

Popp, stellvertretender Geschäftsführer<br />

des Fachverbands, Klarheit über<br />

die Konjunktur und die aktuelle wirtschaftliche<br />

Situation. Kennzeichnend sei<br />

die Heterogenität der Branche, 2018<br />

stand beim Auftragseingang und Umsatz<br />

noch ein Minus. Das liegt hauptsächlich<br />

am Zementanlagenbau, der<br />

sich weiterhin in einem von Überkapazitäten<br />

geprägten Markt befindet. Rechnet<br />

man den Zementanlagenbau heraus,<br />

lagen die Auftragseingänge der deutschen<br />

Baustoffanlagenhersteller 2018<br />

insgesamt 17 % und die Umsätze 16 %<br />

über dem Vorjahresniveau<br />

Das stärkste Wirtschaftswachstum<br />

findet weiterhin in Asien statt. Auch in<br />

Südamerika gibt es Wachstum aufgrund<br />

der Erholung der Rohstoffmärkte, sodass<br />

sich auch der internationale Bergbau<br />

besser entwickelt.<br />

In der Zementproduktion erwartet man<br />

das größte Wachstum in Asien. China<br />

bekommt das Problem der Überkapazitäten<br />

besser in den Griff. Seit zwei Jahren<br />

greifen die Maßnahmen der chinesischen<br />

Regierung, die Produktion zu drosseln.<br />

Innerhalb der nächsten fünf Jahre wird sie<br />

auf unter 50 % der Weltproduktion fallen,<br />

gleichzeitig aber die Auslastung der Produktionskapazitäten<br />

von 82 % auf 95 %<br />

steigern. Diesbezüglich befindet man<br />

sich dort auf dem richtigen Weg.<br />

Die US-Handelspolitik wird wahrscheinlich<br />

protektionistisch bleiben,<br />

auch der anstehende Wahlkampf wird<br />

kein wesentliches Umdenken bringen.<br />

Dr. Laura von Daniels von der Stiftung<br />

Politik und Wissenschaft erläuterte das<br />

gegenwärtige Handeln der Trump-<br />

Regierung und konnte den Teilnehmern<br />

Befürchtungen, dass die USA im Sommer<br />

Zölle auf Autoimporte erheben<br />

wolle, nicht nehmen. Das Vorgehen der<br />

US-Regierung in diesem Punkt sei derzeit<br />

ein wohlgehütetes Geheimnis.<br />

Um den USA bei den Verhandlungen<br />

in einer starken Position entgegentreten<br />

zu können, ist es nötig, dass die EU eine<br />

einheitliche Meinung vertritt und nicht<br />

permanent in Grabenkämpfe verfällt.<br />

Beide Seiten haben zum Beispiel ein gemeinsames<br />

Interesse daran, ein Gegengewicht<br />

zu China zu bilden. Das allein ist<br />

schon ein guter Grund, die Verhandlungen<br />

erfolgreich abzuschließen.<br />

Generell dürfte sich der Erholungskurs<br />

für die Anlagenbauer 20<strong>19</strong> voraussichtlich<br />

fortsetzen, wenngleich Risiken<br />

wie die internationale Handelspolitik<br />

nicht kalkulierbar sind. Die Abnehmerbranchen<br />

Baustoffindustrie und Bergbau<br />

befinden sich jedoch weiterhin auf<br />

Wachstumskurs, was auch den Zulieferern<br />

zugute kommt.<br />

www.vdma.org<br />

GESTEINS PERSPEKTIVEN 4/20<strong>19</strong>


TREFFPUNKT<br />

81<br />

VERKAUF . VERMIETUNG . SERVICE<br />

kurzgruppe<br />

REMAX 200 - Gewicht 28 t - 1000mm x 650mm EinlaufNEU<br />

DAS KURZ TEAM<br />

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Harald Weber<br />

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0151-17 11 31 15<br />

NEU IM TEAM<br />

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0151-17 11 31 13<br />

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Verkauf SBM/Anaconda<br />

0151-17 11 34 93<br />

NEU IM TEAM<br />

Marcel Kaufmann<br />

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Ölgrabenstraße 9 . 71292 Friolzheim<br />

Tel 0 70 44-4 18 12<br />

Fax 0 70 44-4 10 91<br />

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4/20<strong>19</strong> GESTEINS PERSPEKTIVEN


82<br />

TREFFPUNKT<br />

BESTE AUSSICHTEN: Nahe des Comer Sees, in Seregno bei Mailand, wurde Anfang April die neue<br />

BKT-Europazentrale offiziell eröffnet. Foto: jis/BKT<br />

Wo viel Gutes<br />

zusammentrifft … ist jetzt<br />

auch eine Reifenhochburg<br />

Was haben BKT und George Clooney gemeinsam? Genau, ihre Liebe zum<br />

Comer See. Am 5. April lud der Reifengigant Balkrishna Industries Ltd.<br />

(BKT) zur Eröffnung der neuen Europazentrale in Seregno bei Mailand ein –<br />

nur wenige Kilometer von der Clooney’schen Villa entfernt. Um dort vorbeizuspazieren,<br />

blieb allerdings keine Zeit, denn natürlich ging es, wie bei BKT<br />

üblich, um eine „runde Sache“.<br />

Zur offiziellen Eröffnung zeigte sich das<br />

erfolgreiche Unternehmer-Poddar-<br />

Vater-Sohn-Gespann nahbar wie nie.<br />

Freundlich liefen sie zwischen den<br />

Gästen umher, sehr präsent unterstützt<br />

durch Vijaylaxmi Poddar, Ehefrau von<br />

CEO Arvind und Mutter von Rajiv Poddar,<br />

Joint Managing Director. Sie engagiert<br />

sich neben ihrem eigent lichen Beruf<br />

intensiv in der BKT Foundation. Es wirkte<br />

fast wie ein Familientreffen. Auch das<br />

wundert kaum noch, da es bei BKT mittlerweile<br />

Tradition ist, Meilensteine in der<br />

Unternehmensentwicklung mit allen Beteiligten<br />

zu feiern.<br />

Dieses Mal lieferte Anfang April die<br />

Eröffnung der neuen Europazentrale in<br />

Seregno den Anlass. Dafür wurde ein<br />

bereits bestehendes BKT-Gebäude<br />

komplett renoviert und ausgebaut. Die<br />

Einrichtung der neuen Zentrale ist für<br />

den Reifenspezialisten vor allem ein<br />

strategischer Schritt, um sich auf dem<br />

Markt in Europa noch fester zu etablieren<br />

und Präsenz zu zeigen. Durch die<br />

Eröffnung des Werkes in Bhuj (Indien)<br />

2015 und die damit erhöhte Produktionskapazität<br />

hat die Marke auch den<br />

Grundstein für das Wachstum auf dem<br />

europäischen Markt gelegt. Und das hat<br />

sich gelohnt, denn mittlerweile macht<br />

dieser fast 50 % des Unternehmensumsatzes<br />

aus. Da schien eine solche Investition<br />

nur konsequent.<br />

Die neuen Büros umfassen eine Fläche<br />

von 500 m 2 und sind optimiert für<br />

die verschiedensten Fachgebiete: technische<br />

Interventionen, Logistik, Erstausrüstungsmanagement,<br />

Marketing<br />

und Unternehmensführung. Eine solide<br />

Grundlage für die 15 Mitarbeiter des<br />

BKT-Europa-Teams. Zudem wurde das<br />

Lager vergrößert, das zur Konsolidierung<br />

der bisher dezentralen Lager an<br />

anderen Standorten errichtet wurde. Es<br />

weist jetzt auch die gleiche Struktur wie<br />

die anderen auf, was den logistischen<br />

Ablauf optimiert.<br />

In der neuen Europazentrale befindet<br />

sich außerdem das sogenannte BKT<br />

Space, eine digitale Ausbildungs- und<br />

Informationsanlage, die sich ausschließlich<br />

mit Reifen beschäftigt. Bisher ist es<br />

das erste seiner Art in Europa, ausgestattet<br />

mit einem Auditorium und einem<br />

Schulungsraum mit Platz für bis zu<br />

50 Personen. Gut geeignet für die Organisation<br />

von Konferenzen, technischen<br />

Meetings und kleinen Veranstaltungen.<br />

Neben Räumen mit fast wohnlicher<br />

Atmosphäre gibt es welche mit vielen<br />

verschiedenen Gadgets, die neueste<br />

Möglichkeiten der Technik einbeziehen.<br />

Von der Touchscreenwand mit den wich-<br />

GESTEINS PERSPEKTIVEN 4/20<strong>19</strong>


TREFFPUNKT<br />

83<br />

SPACE: Die digitale Ausbildungs- und Informationsanlage bietet<br />

Raum für Meetings, Informationen, Fahrsimulatoren und Kreativität.<br />

Fotos: (a+b) jis / (f+g) BKT<br />

FEIERLICHE WEIHE der BKT-Europazentrale durch das Unternehmer-Ehepaar Poddar<br />

mit anschließender Vorstellung der Räumlichkeiten und der nächsten Ziele des Unternehmens.<br />

Fotos: jis<br />

ABGERUNDET wurde das Fachprogramm durch einen farbgewaltigen Abendausklang.<br />

Fotos: jis<br />

tigsten Informationen zum Fahrsimulator über die VR-Brille<br />

(Virtual Reality) bis hin zum angedeuteten Sportstadion mit<br />

einer kleinen Tribüne reicht das Angebot. So findet man im<br />

Wichtigen – der Arbeit – auch immer wieder Raum für das<br />

Allerwichtigste: den Spaß an der Arbeit. BKT Space steht<br />

übrigens allen Interessengruppen – Partnern, Kunden, Vertriebspartnern<br />

und Einzelhändlern – offen und kann von diesen<br />

frei und unabhängig als hochspezialisiertes Off-Highway-<br />

Reifenzentrum genutzt werden.<br />

Es ist unübersehbar: Langfristiges Ziel von BKT ist es, die<br />

„Nummer eins“ im Off-Highway-Segment zu werden. Die<br />

neue Europazentrale ist für das Unternehmen dabei eine der<br />

Etappen auf diesem anspruchsvollen Weg.<br />

(jis)<br />

www.bkt-tires.com<br />

Wassernebel bindet Staub!<br />

NEBOLEX Umwelttechnik GmbH<br />

Abbruch / Baustellen / Tunnelbau<br />

Bauschuttrecycling<br />

Papierrecycling<br />

Metallrecycling<br />

Steinbrüche<br />

Stahlwerke<br />

Betonwerke<br />

Müllverbrennungsanlagen<br />

Hafenkräne Abbau von Kohle<br />

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+49 (0)6763<br />

960786<br />

info@nebolex.de<br />

4/20<strong>19</strong> GESTEINS PERSPEKTIVEN


Erste Eindrücke mit Ausblicken in Richtung Zukunft<br />

Neue Weichenstellungen bei der Aus- und Weiterbildung<br />

Was Vorhabenträger wissen und wie sie handeln sollten<br />

Welche Partei will wie mit dem Thema Rohstoffe umgehen<br />

84<br />

TREFFPUNKT<br />

MITGLIEDERVERSAMMLUNGEN 20<strong>19</strong><br />

21. – 22. Juni in Görlitz<br />

Unternehmerverband Mineralische<br />

Baustoffe, UVMB<br />

www.uvmb.de<br />

27. Juni in Berlin<br />

bbs – Bundesverband Baustoffe,<br />

Steine und Erden<br />

www.baustoffindustrie.de<br />

10. Oktober in München<br />

Gesteinsfachgruppen Bayerischer<br />

Industrieverband Baustoffe – Steine<br />

und Erden<br />

www.biv.bayern<br />

28. November 20<strong>19</strong> in Berlin<br />

Bundesverband Mineralische Rohstoffe,<br />

MIRO<br />

www.bv-miro.org<br />

TOP Online<br />

http://webkiosk.stein-verlaggmbh.de/<br />

Die Top-5-Beiträge in der Gunst<br />

unserer Online-Leser in GP 3/20<strong>19</strong><br />

Die Primärinformation prägt<br />

die Botschaft (ab Seite 32)<br />

„Originalinformationen“ sind ein<br />

wichtiger Schlüssel, um in der nachfolgenden<br />

Kommunikation darauf<br />

aufzubauen. Kurz gesagt: wer die<br />

erste Information liefert, bestimmt,<br />

wo es langgeht.<br />

E 43690 Ausgabe 3/20<strong>19</strong><br />

Offizielles Organ des Bundesverbandes<br />

Mineralische Rohstoffe und seiner Landesverbände<br />

1<br />

BAUMA 20<strong>19</strong> Rückspiegel<br />

WIRTSCHAFT Fachkräfte<br />

MANAGEMENT Betroffenheit<br />

EUROPAWAHL Positionen<br />

13.–15. Mai 2020 in Rottach-Egern<br />

Bayerischer Industrieverband Baustoffe<br />

– Steine und Erden, BIV<br />

www.biv.bayern.de<br />

18.–<strong>19</strong>. Juni 2020 in Lindau<br />

Industrieverband Steine und Erden<br />

Baden-Württemberg, ISTE<br />

www.iste.de<br />

Messen, Bohren und<br />

Sprengen unter neuen<br />

Vorzeichen (ab Seite 66)<br />

Zur Bedeutung des präzisen Bohrens,<br />

dem Ausschließen von Unwägbarkeiten<br />

auf technischem Wege und der ebenso<br />

präzisen, sicheren sowie effizienten<br />

Planung im Sinne der<br />

Gewinnungsqualität.<br />

2<br />

(Die Terminübersicht erscheint in jeder<br />

Ausgabe und wird regelmäßig ergänzt.)<br />

Vom Start weg eine<br />

meisterhafte Erfolgsgeschichte<br />

(ab Seite 14)<br />

Die vier beteiligten Verbände als<br />

Initiatoren dürfen sich freuen, gemeinsam<br />

mit den Eckert-Schulen einen Kurs<br />

für Industriemeister Aufbereitungs- und<br />

Verfahrenstechnik auf den Weg gebracht<br />

zu haben.<br />

3<br />

Besser Moselschleife als<br />

Möbiusschleife (ab Seite 92)<br />

Wieder einmal sind die technisch<br />

verantwortlichen Köpfe aus Unternehmen<br />

der deutschen Gesteinsindustrie im<br />

Februar zum MIRO-Betriebsleiter-Seminar<br />

zusammengekommen. Keines der Treffen<br />

bleibt ohne positive Folgen – diesmal<br />

gibt’s dazu noch einen Top-Rankingplatz.<br />

4<br />

Gigantismus in 3D (ab Seite 4)<br />

Die bauma im Jahr 20<strong>19</strong>. Wie war sie,<br />

was bot sie, wo ist noch Potenzial und wo<br />

nicht – vor allem aber: Was sagten die<br />

Aussteller? Unser Rückblick lieferte einen<br />

kleinen Eindruck zum Riesenereignis.<br />

5<br />

GESTEINS PERSPEKTIVEN 4/20<strong>19</strong>


EINKAUFSFÜHRER – WER BIETET WAS?<br />

85<br />

Aufbereitung<br />

www.august-mueller.com<br />

Aufbereitung<br />

FTK<br />

Förderband<br />

Technik Kilian GmbH<br />

www.foerderbandtechnik.eu<br />

Aufbereitung<br />

Sofort Lieferbar:<br />

Gebrauchte und<br />

ungebrauchte AUFBEREITUNGS-<br />

UND RECYCLINGMASCHINEN<br />

J. G. M. N. Hensen Maschinenhandel B. V.<br />

think big – Maschinen und Anlagen für<br />

die Aufbereitung – seit 125 Jahren<br />

In unserem Sortiment finden Sie:<br />

• Kettenförderer<br />

• Schubaufgeber<br />

• Rollenroste<br />

• Fingerrollenroste<br />

• Stufenstabroste<br />

• Brecher<br />

• Plattenbänder<br />

• Förderbänder<br />

• Sonderkonstruktionen<br />

Tel. +49 (0) 741 2802-0<br />

service@august-mueller.com<br />

Die Firma FTK ist Ihr verlässlicher Partner,<br />

wenn ein Höchstmaß an Qualität & Flexibilität<br />

bei der Förderbandreinigung gefragt ist.<br />

Wir bieten eine sehr breite Produktpalette<br />

rund ums Förderband:<br />

• Trommel-Abstreifer, Hartmetall-<br />

Abstreifer, Untergurt-Abstreifer, PU-<br />

Abstreifer und viele mehr<br />

• Prallstationen, Prallbalken<br />

• Rollen, Trommeln und vieles mehr<br />

Bitte sprechen Sie uns an.<br />

FTK Förderband Technik Kilian GmbH<br />

Aegidistraße 144a–146a – 46240 Bottrop<br />

02<strong>04</strong>1/7715390 –<br />

info@foerderbandtechnik.eu<br />

’t Winkel 17a<br />

NL-6027 NT Soerendonk<br />

(80 km Entfernung zum Ruhrgebiet)<br />

Tel. 00-31-495-592388,<br />

Fax 00-31-495-592315<br />

info@hensen.com, www.hensen.com<br />

± 50St. BRECHER<br />

± 100St. SIEBMASCHINEN<br />

± 90St. FÖRDERINNEN<br />

± 90St. ÜBERBANDMAGNETE, MAGNET-<br />

ROLLEN, HEBEMAGNETE<br />

Hunderte ELEKTROMOTORE<br />

Hunderte GETRIEBEMOTORE<br />

UND GETRIEBE<br />

FÖRDERBÄNDER komplett und in Teile<br />

Aufbereitung<br />

Gewinnung<br />

Gewinnung<br />

www.achenbach-siegen.de<br />

FTK<br />

Förderband<br />

Technik Kilian GmbH<br />

www.foerderbandtechnik.eu<br />

KW-Generator produziert Synchron Generatoren<br />

im Leistungsbereich von 7-500kVA.<br />

Unsere Generatoren sind für harten Einsatz,<br />

starke Vibrationen und schmutzige<br />

Umgebung ausgelegt. Für den Schrottumschlag<br />

bieten unsere Magnetanlagen eine<br />

schnelle Magnetisierung sowie eine geregelte<br />

Abmagnetisierung. Ebenso verfügen<br />

wir über Schutzmaß nahmen wie Kurzschluss,<br />

Temperatur oder Unterbrechung.<br />

KW-Generator GmbH &Co.KG<br />

73527 Schwäbisch Gmünd – Lindach<br />

Tel +49 (0) 7171 1<strong>04</strong> 17 – 0<br />

info@kw-generator.com<br />

Achenbach-Hauben für Förderbänder<br />

Achenbach produziert Schutzhauben in<br />

vier unterschiedlichen Wellprofilen für nahezu<br />

jede Bandbreite. Das bedeutet für den<br />

Betreiber die optimale und preisgünstige<br />

Lösung.<br />

Einfache Öffnungsmöglichkeiten, unterschiedliche<br />

Haubenbefestigungen und der<br />

Vertrieb von Organit-Hauben aus Hart-PVC<br />

komplettieren das interessante Produktprogramm<br />

des Hauben-Spezialisten.<br />

Zudem verfügt Achenbach über ein Hauben-Spannband-System<br />

und ist zertifiziert<br />

nach DIN EN ISO 9001:<br />

Tel.: 02737 / 98630<br />

Die Firma FTK ist Ihr verlässlicher Partner,<br />

wenn ein Höchstmaß an Qualität & Flexibilität<br />

bei der Förderbandreinigung gefragt ist.<br />

Wir bieten eine sehr breite Produktpalette<br />

rund ums Förderband:<br />

• Trommel-Abstreifer, Hartmetall-<br />

Abstreifer, Untergurt-Abstreifer, PU-<br />

Abstreifer und viele mehr<br />

• Prallstationen, Prallbalken<br />

• Rollen, Trommeln und vieles mehr<br />

Bitte sprechen Sie uns an.<br />

FTK Förderband Technik Kilian GmbH<br />

Aegidistraße 144a–146a – 46240 Bottrop<br />

02<strong>04</strong>1/7715390 –<br />

info@foerderbandtechnik.eu<br />

Nassgewinnung<br />

Verschleißschutz<br />

Verschleißschutz<br />

MRS Greifer GmbH<br />

www.mrs-greifer.de<br />

Mit über 50 Jahren Erfahrung im Greiferbau<br />

stehen unsere Greifer für Zuverlässigkeit,<br />

Langlebigkeit und Qualität. Jeder unserer<br />

Greifer wird nach den Wünschen des Kunden<br />

gebaut und passt somit perfekt zu den<br />

Anforderungen. Neben Motor-, Seil- und<br />

Hydraulikgreifern bieten wir einen exzellenten<br />

Ersatzteil- und After-Sales Service, um<br />

Stillstandszeiten für unsere Kunden so kurz<br />

wie möglich zu halten.<br />

Talweg 15–17,<br />

74921 Helmstadt-Bargen, Germany<br />

Tel: +49 7263 - 91 29 0<br />

Fax: +49 7263 - 91 29 12<br />

export@mrs-greifer.de<br />

Abraservice GmbH<br />

www.abraservice.com<br />

Mit unserem modernen Maschinenpark<br />

und kompetenten Serviceleistungen<br />

realisieren wir Ihre Produktanforderungen<br />

von Halbzeugen bis hin zu fertigen Baugruppen.<br />

Selbstverständlich liefern wir<br />

Ihnen auch handelsübliche und kundenspezifische<br />

Blechformate und Rohrabmessungen<br />

aus unserem Produktprogramm.<br />

Zertifiziertes Qualitätsmanagementsystem<br />

nach DIN EN ISO 9001:2015<br />

Zertifzierter Schweißfachbetrieb nach<br />

DIN EN ISO 3834-3<br />

T. +49 (0)211 99550-0<br />

a.deutschland@abraservice.com<br />

FTK<br />

Förderband<br />

Technik Kilian GmbH<br />

www.foerderbandtechnik.eu<br />

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wenn ein Höchstmaß an Qualität & Flexibilität<br />

bei der Förderbandreinigung gefragt ist.<br />

Wir bieten eine sehr breite Produktpalette<br />

rund ums Förderband:<br />

• Trommel-Abstreifer, Hartmetall-<br />

Abstreifer, Untergurt-Abstreifer, PU-<br />

Abstreifer und viele mehr<br />

• Prallstationen, Prallbalken<br />

• Rollen, Trommeln und vieles mehr<br />

Bitte sprechen Sie uns an.<br />

FTK Förderband Technik Kilian GmbH<br />

Aegidistraße 144a–146a – 46240 Bottrop<br />

02<strong>04</strong>1/7715390 –<br />

info@foerderbandtechnik.eu<br />

4/20<strong>19</strong> GESTEINS PERSPEKTIVEN


2014/2015<br />

2015/2016<br />

2016/2017<br />

86<br />

INFO<br />

TERMINE<br />

26. Juni in Vaihingen/Enz<br />

TECHNIKTAG DER<br />

SCHOTTERINDUSTRIE<br />

www.iste.de<br />

2. Juli in Mönsheim<br />

SEMINAR FORSTRECHTLICHE<br />

REKULTIVIERUNG<br />

www.iste.de<br />

15. August in Saarbrücken-<br />

Güdingen<br />

TAG DER BAU- UND BAUSTOFF-<br />

INDUSTRIE (RENNTAG)<br />

www.bau-saar.de<br />

www.vbs-saar.de<br />

22. August in Merseburg<br />

ROHSTOFFTAG<br />

SACHSEN-ANHALT<br />

www.uvmb.de<br />

28. August 20<strong>19</strong> in Düsseldorf<br />

BAU- UND ROHSTOFFTAG NRW<br />

www.vero-baustoffe.de<br />

11. September in Neumünster<br />

TAG DER BAUSTOFF-<br />

WIRTSCHAFT<br />

www.vero-baustoffe.de<br />

11.–15. September in Neumünster<br />

64. NORDBAU<br />

www.nordbau.de<br />

12. September in Freiburg<br />

EUROSCHOTTER-TAGUNG<br />

(diesmal unter Organisation des ISTE)<br />

www.iste.de<br />

22. Oktober in Augsburg<br />

ROHSTOFFSEMINAR<br />

www.biv.bayern<br />

28.–29. Oktober in Hannover<br />

BAU- UND ROHSTOFFTAG<br />

(Schwerpunkt Kommunikation)<br />

www.vero-baustoffe.de<br />

4.–5. November in Potsdam<br />

BAUSTOFFKOLLOQUIUM<br />

www.uvmb.de<br />

IMPRESSUM<br />

Chefredaktion<br />

Gabriela Schulz (gsz)<br />

gsz-Fachpressebüro<br />

Tel.: +49 171 5369629<br />

gabriela.schulz@stein-verlagGmbH.de<br />

www.stein-verlagGmbH.de<br />

Redaktion<br />

Bodo Wistinghausen (bwi)<br />

Tel.: +49 251 297535<br />

Mobil: +49 173 4424859<br />

bodo.wistinghausen@<br />

www.stein-verlagGmbH.de<br />

Jenni Isabel Schulz (jis)<br />

jenni.schulz@<br />

gsz-fachpressebuero.de<br />

Ann-Sophie Speck (asp)<br />

ann-sophie.speck@<br />

stein-verlagGmbH.de<br />

Herstellung/Layout<br />

punktgenau GmbH<br />

www.punktgenau-buehl.de<br />

Anzeigenverkauf<br />

Susanne Grimm-Fasching<br />

Tel.: +49 8364 9860-79<br />

Fax: +49 8364 9847-32<br />

Mobil: +49 162 9094328<br />

susanne.grimm@stein-verlagGmbH.de<br />

Anzeigenkoordination<br />

Gudrun Schwend<br />

Tel.: +49 7229 606-31<br />

Anzeigenpreise<br />

Preisliste Nr. 23 vom 01.01.20<strong>19</strong><br />

Vertriebskoordination<br />

Iris Merkel<br />

Tel.: +49 7229 606-26<br />

Herausgeber<br />

Geschäftsführung<br />

Bundesverband Mineralische<br />

Rohstoffe e. V.<br />

info@bv-miro.org<br />

www.bv-miro.org<br />

Übersichtlich. Präzise. Informativ.<br />

Ausgabe<br />

2012/2013<br />

Standortkarten<br />

Natursteinbetriebe<br />

Bayern<br />

Ausgabe<br />

2014/2015<br />

Standortkarten<br />

Baustoff-Recycling<br />

Hessen<br />

Standortkarten<br />

Asphalt<br />

Verlagsanschrift<br />

Stein-Verlag Baden-Baden GmbH<br />

Josef-Herrmann-Straße 1–3<br />

76473 Iffezheim<br />

Tel.: +49 7229 606-0<br />

Fax: +49 7229 606-10<br />

infoSTV@stein-verlagGmbH.de<br />

www.stein-verlagGmbH.de<br />

Geschäftsleitung<br />

Dr.-Ing. Friedhelm Rese<br />

Technische Herstellung<br />

W. Kohlhammer<br />

Druckerei GmbH + Co. KG<br />

70329 Stuttgart<br />

Bezugspreise<br />

Jahresabonnement 56,00 Euro<br />

(inkl. Versandkosten,<br />

zzgl. ges. MwSt.)<br />

Erscheinungsweise<br />

8 Ausgaben im Jahr 20<strong>19</strong>:<br />

1 (Februar), 2 (März), 3 (Mai),<br />

4 (Juni), 5 (August), 6 (September),<br />

7 (November), 8 (Dezember)<br />

Mit Namen des Verfassers gekennzeichnete<br />

Beiträge sind nicht unbedingt<br />

die Meinung der Redaktion.<br />

Die Redaktion übernimmt keine Haftung<br />

für unverlangt eingesandte Manuskripte.<br />

Sie behält sich die redaktionelle<br />

Bearbeitung eingesandter<br />

Manuskripte und Leserbriefe ausdrücklich<br />

vor.<br />

Nachdruck, auch auszugsweise, nur<br />

mit Genehmigung des Verlages.<br />

Alle Rechte © Stein-Verlag Baden-Baden<br />

GmbH, Iffezheim<br />

20<strong>19</strong> (23. Jahrgang)<br />

ISSN 1864-9505<br />

Ausgabe<br />

Schleswig-Holstein / Hamburg<br />

Standortkarten<br />

Sand und Kies<br />

Ausgabe<br />

Baden-Württemberg<br />

Standortkarten<br />

Transportbeton<br />

Ausgabe<br />

Nordrhein-Westfalen<br />

22. November in Gelsenkirchen<br />

TAGUNG „ABGRABUNGEN UND<br />

NATURSCHUTZ“<br />

www.vero-baustoffe.de<br />

27.–29. November in Berlin<br />

FORUMMIRO<br />

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Umfassendes Adress- und Kartenverzeichnis für Entscheider<br />

der Bau- und Baustoffbranche<br />

Die Standortkarten sind für folgende Branchen erhältlich:<br />

Asphalt, Baustoff-Recycling, Natursteinbetriebe, Sand und Kies, Transportbeton<br />

Bestellung: Stein-Verlag Baden-Baden GmbH, Josef-Herrmann-Straße 1–3<br />

D-76473 Iffezheim, Tel.: +49 7229 606-0, Fax: +49 7229 606-10<br />

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GESTEINS PERSPEKTIVEN 4/20<strong>19</strong>


INFO<br />

87<br />

INSERENTENVERZEICHNIS GP 4/20<strong>19</strong><br />

Abraservice Deutschland GmbH, 40233 Düsseldorf . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . S. 35<br />

Apex Fördertechnik GmbH, 52511 Geilenkirchen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . S. 71<br />

B + W Gesellschaft für Innovative Produkte mbH, 46244 Bottrop . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . S. <strong>19</strong><br />

Gustav Bertram GmbH, 30179 Hannover . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . S. 75<br />

Betonblock/Legobeton, 1841 HA Stompetoren, NIEDERLANDE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . S. 59<br />

Helge Beyer GmbH, 30629 Hannover . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . S. 17<br />

BHS Innovationen GmbH, 01109 Dresden. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . S. 7<br />

C. Christophel GmbH, 23556 Lübeck . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . S. 44<br />

Craco GmbH, 57629 Atzelgift . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . S. 61<br />

Firestone Industrial Products Europe, Arnhem 6825 MV, NIEDERLANDE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . S. 9<br />

Frutiger Company AG, 8409 Winterthur, SCHWEIZ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . S. 75<br />

Gipo AG, 6462 Seedorf, SCHWEIZ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . S. 15<br />

Haver & Boecker OHG Drahtweberei, 59302 Oelde . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . S. 37<br />

HS-Schoch GmbH & Co. KG, 73466 Lauchheim . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . S. 51<br />

Kleemann GmbH, 73037 Göppingen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . S. 31<br />

Jürgen Kölsch GmbH, 87751 Heimertingen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Titelseite<br />

Kormann Rockster Recycler GmbH, 4482 Ennsdorf, ÖSTERREICH . . . . . . . . . . . . . . . . . .Umschlagseite 2<br />

Kurz Aufbereitungsanlagen, 71292 Friolzheim. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . S. 81<br />

KW-Generator GmbH & Co. KG, 73527 Schwäbisch Gmünd-Lindach. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . S. 63<br />

Metso Germany GmbH, 68309 Mannheim . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . S. 39<br />

Mitec Ges. für Maschinenbau und Industrietechnik mbH, 1<strong>04</strong>39 Berlin. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . S. 84<br />

Moerschen Mobile Aufbereitung GmbH, 47877 Willich-Anrath. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . S. 16<br />

August Müller GmbH & Co. KG, 78628 Rottweil . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . S. 20<br />

Nebolex Umwelttechnik GmbH, 55481 Kirchberg. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . S. 83<br />

OLI Vibrationstechnik GmbH, 65552 Limburg/Lahn . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . S. 69<br />

Ortwein GmbH, 73117 Wangen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . S. 25<br />

Prall-Tec GmbH, 49525 Lengerich. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . S. 74<br />

Rohr-Idreco Systems B. V., 7007 CJ Dietinchem, NIEDERLANDE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . S. 54<br />

Russig Fördertechnik GmbH & Co. KG, 59269 Beckum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . S. 72<br />

SBM Mineral Processing GmbH, 4664 Oberweis, ÖSTERREICH. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . S. 33<br />

Schmidt & Co. GmbH & Co. KG, 63477 Maintal . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .S. 43<br />

Skako Vibration A/S, 5600 Faborg, DÄNEMARK . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . S. 57<br />

SKG Aufbereitungstechnik GmbH, 31785 Hameln . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . S. 42<br />

Smiley Monroe Ltd, BT28 2EX Lisburn, GROSSBRITANNIEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .Umschlagseite 4<br />

Tepe GmbH & Co. KG, 48249 Dülmen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . S. 70<br />

thyssenkrupp Industrial Solutions AG, 45143 Essen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .S. 45<br />

Vortex Zerkleinerungs- und Aufbereitungstechnik GmbH, 4716 Hofkirchen, ÖSTERREICH . . . . . . . . . S. 47<br />

Weil Brechertechnik GmbH, 77871 Renchen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . S. 27<br />

Zeppelin Baumaschinen GmbH, 85748 Garching . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . S. 55<br />

Beilagen:<br />

Stein-Verlag Baden-Baden GmbH, 76473 Iffezheim<br />

4/20<strong>19</strong> GESTEINS PERSPEKTIVEN


88<br />

ZU GUTER LETZT<br />

Der Granit der<br />

Donau-Moldau-Region<br />

GRANDIOSE KULISSE: Der riesige Schriftzug „Granit“ ist für Besucher mit<br />

Interesse an Heimatkunde, Tradition, Geologie, Rohstoffgewinnung und<br />

Bautechnik unübersehbar. Museum und Freigelände sind zudem als Eventarena<br />

beliebt und bieten bspw. der „Granitweihnacht“ einen großartigen<br />

Rahmen. Fotos: Dionys Asenkerschbaumer / Christian Schauer (Weihnacht) / Granitzentrum<br />

Das Granitzentrum Bayerischer Wald in Hauzenberg ist eine<br />

museale Hommage an den wertvollen Naturstein Granit,<br />

der den Menschen der Region nicht nur Lohn und Brot,<br />

sondern auch ihre Behausungen über Jahrtausende sicherte.<br />

Besucher werden bereits am Parkplatz von alten Steinhauern<br />

auf einem Rest der einst für die Befreiungshalle in<br />

Kelheim gedachten Monolithe empfangen. Der Stolz dieser<br />

hart arbeitenden Menschen auf ihr Können ist unübersehbar.<br />

Der Weg zum Museum bietet vereinzelte Einblicke in<br />

einen alten Steinbruch. Das Museum selbst zeigt Granit in<br />

allen Bearbeitungen, zusätzlich unterstrichen durch eine<br />

Videopräsentation im Granitkino. Besucher lernen zudem<br />

die Erdgeschichte des Bayerischen Waldes und der Donau-<br />

Moldau-Region über Millionen Jahre kennen. Spannend,<br />

mit modernster Medientechnik in Szene gesetzt, reisen sie<br />

in das Erdinnere und staunen während des Rundgangs über<br />

die vielfältigen Verwendungen des Granits inklusive seiner<br />

Begleiter der Bayer waldberge wie Gneis, Marmor, Liparit<br />

und Amphibolit. Auch wie der Grafit in der Region entstand,<br />

wird erklärt. Ein großartiges Beispiel für Wissensvermittlung<br />

über visuelle Erlebnisse.<br />

www.granitzentrum.de<br />

Vorschau Ausgabe 5/20<strong>19</strong><br />

(Änderungen aus aktuellem Anlass vorbehalten)<br />

BAGGER UND RADLADER<br />

Endlich – die bauma-Neuentdeckungen bei den<br />

rad- und raupenmobilen Leistungsträgern erhalten<br />

eine große Bühne, wobei hier vor allem die<br />

Vertreter in tauglichen Größenordnungen für<br />

Gewinnungsbetriebe auftreten. Flankiert werden<br />

sie von deutlich kleineren Geschwistern, die vor<br />

allem für Servicearbeiten angeschafft werden,<br />

denn dieser Teilschwerpunkt wandert aus Gründen<br />

der Sinnhaftigkeit von dieser Ausgabe auf<br />

die nächste.<br />

Foto: ffa-fiebig website<br />

BRANCHENÜBERBLICK<br />

MINERALISCHE<br />

ROHSTOFFINDUSTRIE<br />

Wo bewegt sich was und wo eher zu<br />

wenig? Unsere Zusammenfassung zu<br />

Mitgliederversammlungen der MIRO-<br />

Landes- und Regionalverbände zeichnet<br />

ein aktuelles Situationsbild der<br />

Branche.<br />

Fotos: bwi/Liebherr<br />

NASSGEWINNUNG,<br />

-AUFBEREITUNG<br />

UND WASSERBEHANDLUNG<br />

Das Hochsommerheft ist unsere „Nassausgabe“.<br />

Hier geht es um neue pfiffige<br />

Möglichkeiten der Gewinnung, die auch<br />

für kleinere Betriebe eine erschwingliche<br />

Lösung sind, um Dienstleistungen, Einsätze<br />

und Technikanbieter. Bei der Prozesswasseraufbereitung<br />

spielt diesmal<br />

der Flockungsmitteleinsatz eine besondere<br />

Rolle.<br />

Foto: gsz<br />

GESTEINS PERSPEKTIVEN 4/20<strong>19</strong>


KLEINANZEIGEN<br />

89<br />

Ihre Ansprechpartnerin für eine Anzeigenschaltung:<br />

Susanne Grimm-Fasching<br />

Tel.: +49 8364 986079<br />

Fax: +49 8364 984732<br />

Mobil: +49 162 9094328<br />

E-Mail: susa.grimm@t-online.de<br />

Anzeigenschluss für die <strong>GesteinsPerspektiven</strong> 5/20<strong>19</strong><br />

ist der 26.07.20<strong>19</strong>, Erscheinungstermin: 23.08.20<strong>19</strong><br />

-Online-Offensive 20<strong>19</strong><br />

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Bestellungen unter www.stein-verlagGmbH.de<br />

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2015/2016<br />

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76473 Iffezheim, Tel.: +49 7229 606-0, Fax: +49 7229 606-10<br />

infoSTV@stein-verlagGmbH.de, www.stein-verlagGmbH.de<br />

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4/20<strong>19</strong> GESTEINS PERSPEKTIVEN


MAXIMISE<br />

CONVEYOR<br />

UPTIME

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