s'Magazin usm Ländle, 30. Juni 2019
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WUNDER WIRTIN WANDEL<br />
Psychiater ReinhardHaller<br />
widmet sich nicht dem Bösen,<br />
sondern derWertschätzung<br />
Wirtin und Löwin gleichermaßen:<br />
Nur Irmi Sachs-Ritter bringt das<br />
so erfolgreich unter einen Hut<br />
Der Klimawandel lässt grüßen<br />
und verordnet eine Schwitzkur:<br />
Wiemandieseambestenübersteht<br />
s’MagaSONNTAG,<strong>30.</strong>JUNI<strong>2019</strong><br />
Foto:MauriceShourot<br />
DRESSMAN<br />
MIT STIL IN<br />
DEN SOMMER<br />
Wie sich Mann auchbei<br />
Hitzemodisch gekonnt<br />
durch denAlltag bewegt
Die neue<br />
uper!<br />
ist da.<br />
Um nur<br />
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<strong>30.</strong> JUNI <strong>2019</strong> |INHALT<br />
Fotos:DietmarStiplovsek,MathisFotografie(2),DanielaLais<br />
4<br />
KnappvordemHitzekoller:<br />
WasderÜberhitzungentgegenwirkt<br />
18<br />
6<br />
DiesmaletwasPositives:<br />
ReinhardHallerund<br />
dasGegengift<br />
Wertschätzung<br />
17<br />
FastschonKunst:<br />
NordischeKüche<br />
Wirtindurchunddurch:<br />
DerService-Gedanke<br />
derIrmiSachs-Ritter<br />
4|<br />
6|<br />
9|<br />
10|<br />
12|<br />
13|<br />
14|<br />
15|<br />
16|<br />
17|<br />
18|<br />
HITZEWELLE<br />
LebenmitderHitze:waswirklichhilft!<br />
HEIL-UNDWUNDERSAM<br />
ReinhardHallerwidmetsichin<br />
seinemneuenBuchderWertschätzung<br />
SCHNEIDERSBRILLE<br />
RobertSchneidersüberzweiFreunde<br />
STYLISH<br />
WieMannsichimSommer<br />
amstilsicherstenkleidet<br />
GSIBERGERZ‘WIAN<br />
CarolaPurtschertrifftden<br />
SchuldirektorBerndVogel<br />
PORTRÄT<br />
EinPädagogedurchund<br />
durch:IvoBrunner!<br />
HISTORISCHESBILD<br />
FreibadbeiHöchst,anno1969<br />
MUNDART<br />
StefanVögelundder<br />
schöneAusdruck„breiz“<br />
EVENTS<br />
WasSiedieseWoche<br />
keinesfallsverpassensollten!<br />
KULINARIK<br />
SüßesausdemNorden!<br />
WASWURDEAUS...<br />
...IrmiSachs-Ritter?<br />
s’Magazin | Seite3
HITZEWELLE<br />
Was gegen die Hitze<br />
WarmduscherimVorteil!<br />
••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••<br />
Wasser verschafft –nonaned –Abkühlung.EinEisbadistallerdingskontraproduktiv:<br />
Der Kreislauf wirdbelastet,diekörpereigeneHeizungaktiviert<br />
–mit dem unerwünschten Ergebnis,<br />
dass man nachher nur umso stärker<br />
schwitzt.Ambestenistes,lauwarmzu<br />
duschen, zudem sollten Nacken und<br />
Stirn mir feuchten Tüchern gekühlt<br />
werden. Wenn Sie ins Wasser gehen,<br />
sollten Sie ihren Körper behutsam auf<br />
die Abkühlung vorbereiten: Zunächst<br />
die Extremitäten ins kühle Nass tauchen,dann<br />
erstden Rest.Tipp:TrocknenSiesichnachdemBadenoderDuschen<br />
nie ganz ab! Und nach der AbkühlungfüreinpaarMinutendieFüße<br />
hochlagern–daswirktWunder!<br />
Foto:fovito-stock.adobe.com<br />
Unabhängigvonder<br />
körperlichenVerfassung–<br />
diederzeitigeHitzewelle<br />
lässtniemandenkalt.Der<br />
KörpermussimKampf<br />
gegendieÜberhitzung<br />
Schwerstarbeitleisten,die<br />
Blutgefäßeweitensich,der<br />
Blutdrucksinkt,der<br />
Kreislaufschwächelt.Umso<br />
wichtigeristes,einpaar<br />
einfacheGrundregelnzu<br />
beachten!<br />
Foto:www.PHOTOPRESS.at<br />
Luftig, leicht, hell<br />
undnatürlich!<br />
••••••••••••••••••••••••••••••••••••<br />
Je lockerer die Kleidung<br />
am Körper sitzt, desto<br />
wohlerfühlenSiesichbei<br />
hohen Temperaturen.<br />
Weiße Kleidung reflektiert<br />
bekanntermaßen<br />
das Sonnenlicht, dunkle<br />
Stoffeabsorbiereneshingegen.<br />
Apropos Stoffe:<br />
Naturfasern, etwa Leinen<br />
oder Baumwolle, sind<br />
luftdurchlässig, hautverträglich<br />
und saugen zudem<br />
den Schweiß sehr<br />
gut auf, synthetisches<br />
Gewebe bringt Sie hingegen<br />
erst recht ins<br />
Schwitzen. Kleiden Sie<br />
sich am besten wie ein<br />
Beduine,dannkönnenSie<br />
nichts falsch machen.Also<br />
Mut zur Exzentrik, bei<br />
Temperaturen jenseits<br />
der30GradCelsiusistalleserlaubt!<br />
Foto:FloraPress/OtmarDiez<br />
AbwartenundTeetrinken<br />
••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••<br />
Klar,Hitzemacht durstig. Angesichts der derzeitigenTemperaturen<br />
sollte jeder Mensch mindestens<br />
2,5 bis drei Liter Flüssigkeit trinken. Wichtig: KeinesfallsdemImpulsfolgenundeisig-kalteGetränkezusichnehmen,dasbelastetdenKörpernurzusätzlich.DiebestenDurstlöschersindLeitungswasser<br />
und ungesüßteTees,zudem muss der Körper<br />
mit mineralhaltigen Getränken versorgt werden.<br />
Alkohol und Koffein sollten hingegen eher gemieden<br />
werden. Tipp: Vordem Schlafengehen unbedingteineTasselauwarmenTeetrinken!<br />
Seite4 | s’Magazin
HITZEWELLE<br />
wirklich hilft!<br />
• •<br />
Mineralstoff- und vitaminreiche Kost,<br />
ambestenschonzumFrühstück!Wasserreiches<br />
Obst, Gemüse, Vollkornprodukte<br />
und magereJogurts unterstützen<br />
Ihren Körper,auf fettes Essen,<br />
Vollmilch und „Kohlenhydrat-Bomben“sollte<br />
hingegen verzichtet werden.<br />
Bei den meisten Menschen lässt<br />
imHochsommerderAppetituntertags<br />
spürbarnach,dafüristdannamAbend<br />
die Lust auf eine zünftige „Grillage“<br />
umso größer. Auch wenn’s schwerfällt:Ersetzen<br />
Sie die Schweineschulter<br />
durch Fisch und mageres Rindfleisch,<br />
als Beilage empfiehlt sich gedünstetes<br />
Gemüse, Salat oder Reis.<br />
Am besten wärefreilich, die Mahlzeiten<br />
in kleinen, bekömmlichen Dosen<br />
überdenganzenTagzuverteilen.<br />
••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••Leichtundbekömmlich<br />
Foto:www.picturedesk.com/RafalStrzechowski<br />
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Erleben Sie unser umfangreiches Frühstücks-Buffet<br />
oder besuchen Sie unsere Abendveranstaltungen:<br />
04.07.19 After work Party / im Scheidegger Theatron<br />
Ab 17:00 Uhr Lassen Sie Ihren Feierabend gemütlich –aber stimmungsvoll<br />
in einer fantastischen Location ausklingen.<br />
Mit Cocktails, Bier, Musik und allem was dazugehört,<br />
können Sie bei besonderer idyllischer Atmosphäre auf dem<br />
Theatron den stressigen Arbeitsalltag hinter sich lassen<br />
10.08.19 „Seesucht“<br />
Ab 18:00 Uhr Tauchen Sie ein, in eine musikalisch-literarische Unterhaltung,<br />
kombiniert mit einem 3 Gänge-Buffet inkl. Tischgetränke<br />
während des Stückes.<br />
Ahoi! Seemanns Braut ist die See.<br />
Das Wortduo Sabine Lorenz und Jürgen Widmer hat sich<br />
Harald Lorenzen und sein Akkordeon an Bord geholt.<br />
Sein Klang hat schon manchen Klabautermann gezähmt<br />
und einige Stürme entfacht.<br />
Jetzt heißt es: Leinen los! Zu einer Seefahrt, die manchmal<br />
lustig, aber oft auch melancholisch ist.<br />
Ahab jagt Moby Dick. Graf Luckner wagt Kopf und Kragen.<br />
Landratten ringen mit Seeschlangen. Dazwischen<br />
ringelnatzt Kuddeldaddeldu. Auch der Bodensee holt sich<br />
seine Opfer. Ob die See oder der See: Am Ende sind wir<br />
alle nur Treibgut im unendlichen Meer der Zeit.<br />
Pro Person 72,– €<br />
Grillabend ab dem 05.07. bis <strong>30.</strong>08.19 immer freitags<br />
ab 18:00 Uhr auf unserer Panorama-Außenterrasse<br />
Restaurant: Mo.-Fr. von 06:30-10:00 Uhr / Sa.-So. von 07:30-11:30 Uhr | Mittag : tägl. 12:00-14:00 Uhr<br />
Tägliche Eiskarte | Kaffee und Kuchen tägl. Von 14:00-17:00 Uhr – Sonntags großes Kuchenbuffet<br />
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Infos Bar: täglich von 16:00-00:30 Uhr<br />
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PSYCHE<br />
Welche Wunder darf man<br />
erwarten, Herr Haller?<br />
INTER<br />
VIEW<br />
PsychiaterReinhardHallerhateinneuesBuch<br />
geschrieben.Diesmalwidmetersichaberwederdem<br />
BösennochderKränkung,sondernetwasPositivem:<br />
derWertschätzung.ImInterviewmitAngelikaDrnek<br />
erzähltervonWürde,Lob,Veganernundseiner<br />
BekanntschaftmitBrigitteBierlein.<br />
·······································································································································<br />
ReinhardHallermagzwarnicht<br />
mehr Chef vonMaria Ebene<br />
sein,ruhigistesumdengefragtenGerichtsgutachterundRedneraberkeineswegsgeworden.<br />
Siehaben sich bisher mit Publikationen zu<br />
Kränkung,Narzissmus,demBösenundSucht<br />
eher dem negativen oder problematischen<br />
Spektrum der Psychologiegewidmet.WolltenSiedemnunetwasentgegensetzen?<br />
Richtig,diesmalhabeicheinKuschelthemaausgewählt.VieleMenschenmeinten<br />
inderVergangenheit,dassichimmernur<br />
Negativesbehandle,Belastungenunddergleichen.DaswareinerderGründefürdas<br />
Buch.Einandererwar,dassdieMenschen<br />
Sehnsuchtnach„goodnews“haben.Sie<br />
habeneinfachdieSchnauzevollvonNachrichtenüberTerror,Kriegundvon„fake<br />
news“.Mit„DasWunderderWertschätzung“wurdesicherlicheinetwaskitschiger<br />
Titelgewählt,esgibtabertatsächlichVerwunderliches<br />
bei diesem Thema. Jeder<br />
MenschhateineSehnsucht,jaeineGier<br />
nachWertschätzung,esistjaaucheinUrbedürfnis.Gleichzeitigtunwirunsschwer,<br />
dieseWertschätzungzugeben.VielesetzensichdieMaskederCoolnessauf,jeder<br />
istabgebrühtundtough.Dabeisindwiralleliebesbedürftig–undkönnenesnicht<br />
zeigen.MansiehtdiesesDilemmaauchin<br />
Unternehmen:WahnsinnigvielGeldwird<br />
fürMotivationsseminareausgegeben.Lob<br />
undAnerkennungwärenhingegenkostenlos,wirsindaberebennichtinderLagedazu.Istdasnichtverwunderlich?<br />
Sie bezeichnen Wertschätzung auch als<br />
Gegengift.Wogegenhilftes?<br />
Seite6 | s’Magazin<br />
Kränkungen sindobjektiv unscheinbar,<br />
könnenabereineunheimlicheMachtentfalten.SogarTerroranschlägenkanneine<br />
Kränkungzugrundeliegen.Objektivsind<br />
Kränkungenalso unscheinbar, subjektiv<br />
aberkönnensiedieWeltbedeuten.Beider<br />
Wertschätzung verhältessich nicht anders.Wertschätzungwirktnichtsonderlich<br />
sensationell,kannaberäußerstwirksam<br />
sein.MitdiesemBuchwollteichauchzeigen,dassdieMenschennichtimmernur<br />
psychologische,professionelleHilfebrauchen,sonderndassimGrundejederundjedeetwastunkann.SogesehenistWertschätzungeinGegengift.MeineTheselautet,<br />
dass jeder zwar Wertschätzung<br />
braucht,fürsichgenausowiegesellschaftlich,dieseaberzukurzkommt.Dabeiließe<br />
sichdurcheinenwertschätzendenUmgang<br />
einanderesgesellschaftlichesKlimaerzeugen.Undwerlobt,bekommtetwaszurück.<br />
LobundWertschätzung,istdasdasselbe?<br />
Lob isteinebesondere Form der Wertschätzung.AuchLobwilljederhaben.BrunoKreiskysagteeinmalzuJournalisten:<br />
„Siekönnensichgarnichtvorstellen,wie<br />
vielLobichaushalte!“EchtesLobzugeben,istgarnichtsoeinfach.AufSeminarenwirddasgelehrt,eswirktdannaber<br />
meistnichtauthentisch–daraufkommtes<br />
aberan.Wasmanoftübersieht:BeiUmfragenzeigtsicheindeutig,dassMenschen<br />
ihreZufriedenheitamArbeitsplatzstark<br />
an derWertschätzung festmachen, sie<br />
stehtanerster Stelle. Die Entlohnung<br />
kommterstspäterindieserAuflistung.<br />
Warum fällt es uns so schwer,den anderen<br />
zulobenoderwertzuschätzen?
PSYCHE<br />
s’Magazin | Seite7
PSYCHE<br />
FORTSETZUNG<br />
Nichtinallen Kulturen fällt es den<br />
Menschensoschwer,unsaberschon.<br />
Daistjaohnehinalles,wasmitdem<br />
Ausdruck von Gefühlen zu tun hat,<br />
schwierig.UndohnePathossageich:<br />
SeitderdigitalenRevolutionlebenwir<br />
im Zeitalter desNarzissmus –ich,<br />
icher,amichesten!EinÜbermaßan<br />
Selbst-Wertschätzung bedeutet, dass<br />
füranderenichtsmehrbleibt.WirlebenineinerWertschätzungsblockade.<br />
WelcheWunderdarfmansicherwarten,<br />
gibtman der Wertschätzung in BeziehungenPlatz?<br />
EsistdasSalzeinerBeziehung,wenn<br />
mandenanderentrotzallerSchwierigkeiten,trotzderLangeweile,trotzdes<br />
Reibungsverlusts,einfachtrotzAllem<br />
Wertschätzung entgegenbringt. Auch<br />
Kritikkannwertschätzendsein,wenn<br />
sienichtdestruktivist,selbstStreiten<br />
kanndas!DagehtesauchumdasAufrechterhaltenderWürde,dasistwesentlich.<br />
Ich habe schon beivielen<br />
Menschenerlebt,wasfehlendeWertschätzunganrichtenkann.OhneWertschätzung<br />
fühltman sich einLeben<br />
langnichtangenommen.<br />
Wie kann man sich wertschätzenden<br />
UmgangindenAlltagholen?<br />
Wichtigist,fürdasThemazusensibilisieren.AuchbeiderKränkunghabeich<br />
dasversucht.DievorhinerwähntenSeminarehabensicherlichihreBerechtigung,<br />
wenn sie sensibilisieren.Was<br />
man vermeidensollte, isterpresserischesLob.AuchderSatzanfang„BeginnenwirmitdemPositiven“istnicht<br />
ideal,weildannjederschonweiß,dass<br />
dernegativeRattenschwanznochfolgenwird.SowirdLobentwertetoder<br />
zumindestrelativiert.MeinEindruck<br />
ist,dassauchdasBurnout,dieKrankheit<br />
unserer Gesellschaft, stark mit<br />
fehlender Wertschätzung verknüpft<br />
ist.NatürlichistdaaucheinZuvielan<br />
Stressdabei,aberderKampfumWertschätzung,dersooftverlorengeht,ist<br />
wohleinweitererHauptgrundfürdie<br />
Erkrankung. Vergleichen kann man<br />
dasmiteinemMarathonlaufdurchdie<br />
Wüste:BekommtderLäufernichtalle<br />
paarKilometereinenSnackundetwas<br />
zutrinken,wirdereinfachausbrennen.<br />
Diese kleinenPortionen Wertschät-<br />
Geboren1951inMellau,Studium<br />
STECK derMedizin,AusbildungzumFacharztfürPsychiatrie,Neurologieund<br />
BRIEF<br />
Psychotherapie.Gerichtsgutachter<br />
(FranzFuchs,JackUnterweger),AutorzahlreicherBücher,etwa„Die<br />
Narzissmusfalle“,von1983-2018<br />
LeiterdesKHMariaEbene.<br />
·····································································································································<br />
zungerhaltendenMenschenlebendig.<br />
Wann haben Sie zuletzt Wertschätzung<br />
erfahren,dieSiewirklichberührthat?<br />
Nach einem Vortrag in Wien kam<br />
kürzlicheineFrau aufmich zu und<br />
meinte,dassihrmeinBuchüberNarzissmusdasLebengerettethabe.Da<br />
habeichmichwertgeschätztgefühlt.<br />
AberauchjederApplausnacheinem<br />
VortragistWertschätzung.<br />
VorzweiJahrenhabenSiegemeint,dass<br />
nun schon langsam eine GegenbewegungzumgesellschaftlichenNarzissmus<br />
spürbarwird.IstdieseStrömungstärker<br />
geworden?<br />
SiekommtzumindestinGange.Das<br />
sieht man etwa am Aufschwung der<br />
Grün-Themen,einetypischeGegenbewegungzumnarzisstischenZeitalter,<br />
indemdieSummederIchs,das„Wir“,<br />
alle Ressourcen dieserWeltverbraucht.AuchderAnteilanVeganern<br />
undVegetarierninder Gesellschaft<br />
wächst,ebenfallsTeileinerGegenbewegung.DieseMenschenwollenTiere<br />
nichtmehr„auffressen“,sonderndas<br />
Wesenachten.<br />
Sie haben jahrelang mit Brigitte Bierlein<br />
in der Opferschutz-Kommission zusammengearbeitet.Wie<br />
habenSie die nun-<br />
mehrigeBundeskanzlerinÖsterreichser-<br />
lebt?<br />
IchbinneunJahrelangdirektneben<br />
ihrgesessen,ichschätzeihrenmenschlichenUmgang,sieisteinsehrnetter<br />
Mensch.Fachlichwillichsienichtbeurteilen,ichbinallerdingssicher,dass<br />
sieihreneueAufgabehochprofessionellerfüllt.Dafür,nunwiederRuhe<br />
reinzubringenundrausausdenEmotionalisierungenzuführen,istBrigitte<br />
BierleingenaudierichtigePersönlichkeit.<br />
Siesind nun nichtmehr Chefdes Krankenhauses<br />
MariaEbene.Warder Schritt<br />
indiePensioneinegroßeZäsurfürSie?<br />
Natürlichwar es einEinschnitt, ich<br />
warja35Jahre dort. Ichhabeaber<br />
schonein,zweiJahrevordemoffiziellen<br />
einen innerenAbschiedgenommen.Dahabeichübermichselbstgestaunt,wiegutmirdasgelungenist!<br />
NunhatsichmeinTätigkeitsprofilein<br />
wenigverschoben.IchhaltemehrVorträge,schreibemehrBücher,binnicht<br />
mehrsofremdbestimmt,aberweiterhinjugendlichaktiv.<br />
SeitJahrzehntenerstellenSiepsychiatrische<br />
Gutachten fürsGericht.Was reizt<br />
Sieimmernochdaran?<br />
AlsTherapeutmussmanmotivieren,<br />
alsGutachtermussmananalysieren.<br />
Seite8 | s’Magazin
PSYCHE<br />
RO<br />
ZweiFreunde<br />
••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••<br />
ReinhardHallerwirdnachwievorvon<br />
derNeugierdegetrieben.<br />
···························································································<br />
DasErstellenvonGutachtenistwie<br />
ein Kriminalfilm. Das, was so viele<br />
MenschenamSonntagabend zum<br />
„Tatort“ treibt,erlebeich sozusagen<br />
live.Undichbinimmernochneugierig.WennichkeineNeugierdemehr<br />
empfinde,dannbinichtatsächlichalt.<br />
Kann manmit Psychologiealles erklären,jedesWeseneinerPersönlichkeit,jedesVerhalten?<br />
Nein,FranzvonLisztsagte:„ErscheinungendesLebensspottenderbegrifflichen<br />
Fesseln, dieihnen anzulegen<br />
unserDenkensichvermisst.“Unsere<br />
Erklärungsmodellekönnenniemals<br />
dieganzeIndividualitäterfassen,daran<br />
mussmansichhalten.<br />
WiesiehtesmitIhrenWander-AmbitioneninderPensionaus?<br />
DasisteinerderwenigenVorsätze,die<br />
ichwirklichumgesetzthabe.Ichwandereviel,auchineinerWandergruppe.<br />
UnddasBuchüberdasWandernwird<br />
auch erscheinen, allerdings erst als<br />
übernächstes.<br />
WasistIhnendazwischengekommen?<br />
IcharbeitederzeitaneinemSachbuch,<br />
darfIhnenabererstverraten,worumes<br />
daringeht,wennesmirderVerlagerlaubt.Derzeithateresmirnochverboten!<br />
Fotos:MathisFotografie<br />
AlsJosefStalinRusslandmitbesinnungsloser<br />
WillkürundGrausamkeitregierte,lebteninMoskau<br />
zweijungeBurschen,dienureinesimSinnhatten.<br />
SiewolltengroßeKlaviervirtuosenwerden.DiebeidenlernteneinanderinderKlavierklassedesberühmtestenKlavierpädagogenderMusikgeschichte<br />
kennen–HeinrichNeuhaus.Beidewarensiebitterarm,lebteninunbeheizten,feuchtenMansarden,<br />
übtenjedenTagacht,manchmalsogarzwölfStundenKlavier.Siefreundetensichan,undbaldschon<br />
gabensiegemeinsamKlavierabende,spieltendie<br />
schwierigstenKlavierstückevonLiszt,RachmaninowoderBartókmitsolcheinerMeisterschaft,dass<br />
essichüberallherumsprachunddieKonzertsäle<br />
zumBerstenvollwaren.DiebeidenFreundeverschmolzenimKlavierspielgleichsamzueinereinzigenPerson,sodasssieoftselbstnichtmehrwussten,wergenauwelchenPartgespielthatte.<br />
EingroßerKlavierwettbewerbfandstatt,und<br />
beidePianistennahmendaranteil.Derjüngere,<br />
AnatolyVedernikow,wurdeausunerfindlichen<br />
GründennichtindiedritteRundevorgelassen,währendderumfünfJahreältereSwiatoslawRichter<br />
denerstenPreisholteundeineWeltkarriereantretensollte.WährendRichterrundumdenGlobus<br />
tourteundanseinemRuhmbeinahezerbrach,fristeteVedernikoweinjämmerlichesLebeninden<br />
KonzertsälenderrussischenProvinz.Niemand<br />
konnteverstehen,dasseinsoherausragenderPianistnichtentdecktwerdenwürde.Eswarallenunbegreiflich.Erbliebunentdeckt,selbstalserinden<br />
80erJahreneinmaleinekurzeTourneenachItalien,<br />
SchottlandundDeutschlandunternehmendurfte.<br />
Daheimangekommen,konzertierteerwiederauf<br />
dritt-undviertklassigenBühnen,unddasbiszuseinemTod.DiebeidenMännerhattennochetwasgemeinsam:SiewarendeshalbnachMoskaugeflüchtet,weilsieStalinsSäuberungsaktionenentkommenwollten.VedernikowsVaterwurdevonden<br />
SchergenStalinserschossen,undRichtersdeutschstämmigerVater,derausOdessastammte,ebenso.<br />
s’Magazin | Seite9
MODE<br />
REGELNFÜRANZUGTRÄGER<br />
••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••<br />
-UntererSakko-Knopfbleibtoffen<br />
-SockenaufHosensaumabstimmen<br />
-KrawattereichtbiszurGürtelnadel<br />
-DasEinstecktuchhateineandereFarbe<br />
alsdieKrawatte<br />
-Hemdkragenistca.1cmoberhalbdesJackettssichtbar<br />
-HaifischkragenstehenHerrenmitkürzeremHalsbesondersgut<br />
-GürteloptimalbeimdrittenLochfixieren<br />
Wie man(n)<br />
sich stilsicher<br />
kleidet!<br />
OftistderModemutbeimvermeintlich„starkenGeschlecht“nicht<br />
ganzsogroß.SichereresAuftretenhatabernichtnurmitStil,<br />
sondernauchmitWohlfühlenzutun.Stil-undFarbberaterin<br />
DanielaErath-Mohrzeigt,wieMännereineguteFigurmachen.<br />
WennSieeintollesOutfittragen,fühlenSie<br />
sichautomatischbesser,nichtwahr?Diese<br />
ErfahrungmachtDanielaErath-MohrmitihrenKunden<br />
regelmäßig:„DieMode<br />
kann Menschen<br />
verändern!“ Davon<br />
weißnunaucheinjungerMannnamensBart<br />
zu berichten: Auf<br />
einemShoppingbummelinDornbirnhater<br />
sich Tippsgeholt, wie<br />
man(n) stylishdurch<br />
denSommer kommt.<br />
DasisttrotzderscheinbargrenzenlosenAuswahl<br />
gar nicht so<br />
schwer: „Zuvorderst<br />
giltesauchbeiMän-<br />
nern, aufden richtigen Farbtypzu<br />
achten.BartistzumBeispieleinSommertyp,ihmstehendiekühlenFarben<br />
hervorragend“, befindet Erath-Mohr<br />
undempfiehltihmeinengrauenSommeranzug.Sogewandet<br />
macht Bart<br />
einerseitsbeinoblenwie<br />
geschäftlichen Anlässen<br />
gute Figur, andererseits<br />
lässtsichderAnzugaber<br />
auch sportlich-elegant<br />
mitPoloshirtundSneakerntragen.<br />
FürdenAlltageignen<br />
sich am bestenleichte<br />
Sommerhemden mit<br />
Mustern sowie Jeansshorts–zukurzsollten<br />
diesejedochnichtsein.<br />
Auffallende, farbige<br />
Musterkombiniertman<br />
zu unifarbenen Outfits:<br />
„Dasweiße,enganliegendeShirtmit<br />
V-Ausschnittlässt denOberkörper<br />
länger erscheinenund macht tolle<br />
Proportionen.“ Auch einweiteres<br />
OutfitfürlaueSommernächtehatDanielaparat:„DasdunkelblauePoloshirtpasstzueinerhellerenHose.Der<br />
rotePulliwirdlockerumdieHüftegeknotet“,<br />
empfiehlt sie Bartund rät<br />
ihmzudemzufarblichabgestimmten<br />
Sneakers–amEndestehtderperfekte<br />
Freizeitlook!<br />
Da nun bald die Festspielzeitins<br />
Haussteht,hatdieStilberaterinden<br />
jungenMann auch gleich dafür gebrieft:„ZurEröffnungamVormittag<br />
tuteseinlässigerAnzug–gernein<br />
verschiedenenBlautönenmitgemustertemHemd.AmAbendheißtes<br />
nichtkleckern,sondernklotzen:Ein<br />
dunkelblauer Anzug mitpassender<br />
Krawatte,auchdreiteiligmitWeste,<br />
giltalsbesondersedel.EingroßesAugenmerkgiltesaufdieSchuhezulegen,<br />
diese solltenselbstverständlich<br />
immermitzumHosensaumpassendenSockengetragenwerden.“<br />
SandraNemetschke<br />
Seite10 | s’Magazin
MODE<br />
Fotos:MauriceShourot<br />
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ExpertinDanielaErath-MohrfürsämtlicheAnlässeeingekleidet–<br />
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BOOTE&CAMPER
GESELLSCHAFT<br />
Bildung &<br />
BerndVogel<br />
Schuldirektor<br />
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ImvergangenenMonathaternochdieMatura<br />
abgenommen,vorzweiTagendieZeugnisseverteilt<br />
–undheutestehterzumInterviewparat:BerndVogelistseitsechsJahrenDirektordesParhamer<br />
Gymnasiumsim17.BezirkundhatamFreitagseine<br />
820SchülerindieFerienverabschiedet.SeinUrlaub<br />
mussnochetwaswarten,giltesdochnoch,liegengebliebeneAufgabenabzuarbeiten.Dergebürtige<br />
Lustenauermanagt110Mitarbeiterundunterrichtetauchnochselbst.DreiunterschiedlicheZweige<br />
–darunterdaseinzigebilingualeGymnasiumWiens<br />
undeinSport-GymnasiumfürMädchen–bietetdie<br />
Schule.ImEinsatzistBerndauchinandererTätigkeit:EristVorsitzenderderGutachter-Kommission<br />
fürSchulbücherimFachGeschichte.Der47-Jährige<br />
hatnachderMaturaamGymnasiumBlumenstraße<br />
inBregenzzunächstRussischundPolitikwissenschafteninWienstudiert.„1990wardieZeitder<br />
Ostöffnung,daherwardassehrgefragt“,erklärt<br />
BerndmiteinemverschmitztenLächeln.Nurein<br />
JahrhieltdieBegeisterung,dannwechselteerzum<br />
LehramtfürEnglischundGeschichte.EinJahr<br />
unterrichteteeraneinerbritischenPrivatschule,<br />
eheernachderSponsionseinenZivildienstamWilhelminenspitalabsolvierte.ZudenEltern„hoa“schaffen<br />
eser,seineFrauund<br />
dieachtjährige<br />
Tochtermindestens<br />
viermalproJahr.<br />
DieVorarlbergerKommunikationsberaterinCarola<br />
Purtscher (PR-Agentur<br />
Purtscher Relations) lebt<br />
seitüber30JahreninWien.<br />
Als Netzwerkerin lädt sie<br />
regelmäßig zu ihrer exklusiven<br />
„Tafelrunde“.<br />
twitter.com/<br />
CarolaPurtscher<br />
SeinSelfie:DirektorBerndVogel<br />
vor„seinem“Gymnasiumam<br />
ParhamerPlatz.<br />
Bindung<br />
Dr.IvoBrunneristPädagogeaus<br />
Leidenschaft:Derpromovierte<br />
AnglistikerundlangjährigeDirektorder<br />
PädagogischenAkademiewar<br />
federführenddaranbeteiligt,dassaus<br />
der„PädAk“eineHochschulenach<br />
europäischanerkanntenNormenwurde.<br />
Brunneristüberzeugt:„EinGrundpfeiler<br />
desösterreichischenErfolgswarundist<br />
dieBildung–undeswärefatal,hierden<br />
Anschlusszuverlieren.“<br />
IvowurdealsjüngstesvonsiebenKinderneinerBuchhändler-Familie<br />
(Vater Augustin<br />
gründete das Geschäft als<br />
„Buch-und Kunsthandlung<br />
Brunner“schonvordemZweiten<br />
Weltkrieg) im idyllischen Gaißau<br />
geboren,dochzogesihnschnellin<br />
dieweiteWelt.VorallemdieenglischeSprachehatteesihmangetan,<br />
lebtedochseineältereSchwesterin<br />
Großbritannien. „Literatur im<br />
Englischunterricht“ war Thema<br />
seineDoktorarbeit, und ein postdoktoralesStudiumderKommunikationswissenschaftenander<br />
Columbia<br />
University in New York<br />
komplettiertedieAusbildungdesu.<br />
a.Ex-Präsidentender„Österreich-<br />
AmerikanischenGesellschaftVorarlberg“.<br />
1983 wechselte IvoBrunnerin<br />
dieLehrerbildungundwurde1994<br />
(„...dasösterreichweiterstegroße<br />
HearingfüreinsolchesAmt“)zum<br />
Direktor der PädagogischenAkademie<br />
bestellt. Hier fand der begeistertePianistundfrühereKulturreferent<br />
der Gemeinde Höchst<br />
seineLebensaufgabe,galtesdoch,<br />
die PädAk nach europäisch an-<br />
erkanntenNormenzuakademisie-<br />
Seite12 | s’Magazin
PORTRÄT<br />
ren. „Es gabnatürlich Leitlinien<br />
derEU,aberdiemusstemanerst<br />
einmalerreichen.Dennochwardie<br />
Veränderung notwendig, um den<br />
internationalenAnschlussnichtzu<br />
verpassen“,istIvo,derzumKernteamimBundesministerium<br />
zur<br />
Schaffung von Pädagogischen<br />
Hochschulengehörte,überzeugt.<br />
Unifürs<strong>Ländle</strong><br />
„Auf die Frage, warumÖsterreichzudenreichstenNationenmit<br />
funktionierenden Systemen und<br />
hoherLebensqualitätzählt,kommt<br />
vielzuseltendieAntwort:derBildungwegen“,brichtIvofürseinen<br />
Berufsstand eineLanze. „Auch<br />
wennvielgejammertwird:DerkostenfreieZugangzuallen<br />
Schulen<br />
undUniversitätenschafftChancenundBildungsgleichheit,wasetwain<br />
denUSAoderGroßbritanniennur<br />
inAusnahmefällenundmittelsStipendienmöglichist.“DerzweifacheVaterweiß,wovonerspricht,<br />
studierte doch seineTochterin<br />
CambridgeundseinSohnaktuell<br />
anderETHZürich.<br />
Umsowichtigerwarihmdiequalitätsvolle,<br />
forschungsorientierte<br />
Pflichtschullehrerbildung nach<br />
internationalen Standards,die im<br />
Oktober 2007 schließlichumgesetztwurde.WiesehrIvoBrunner<br />
ander Schaffung der PädagogischenHochschule,aberauchanInklusions-<br />
und Gender-Konzepten<br />
beteiligt war, zeigen auch seine<br />
AuszeichnungendurchLand(Großes<br />
Verdienstzeichen) und Bund<br />
(EhrenkreuzfürWissenschaftund<br />
Kunst I. Klasse).Mittlerweile in<br />
Pensionhatder67-jährigeMarathonläufer<br />
und Neo-„Kirchenraum-Pädagoge“<br />
einen Traum<br />
nochnichtaufgegeben:eineUniversitätinVorarlberg.„DieMittel<br />
wärenda, und punktoIdentifikationfürundBindunganVorarlberg<br />
wäreeineUniwichtigundrichtig“,<br />
istsichIvoBrunnersicherundhält<br />
esdamitSirFrancisBacon:„StudierenmachtVergnügen...“<br />
RaimundJäger<br />
Foto:MathisFotografie<br />
s’Magazin | Seite13
FreibadbeiHöchst,anno1969<br />
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Werdie Möglichkeit hat,<br />
der rettet sich derzeit ins<br />
kühleNass.DerSommerhat<br />
uns diese Woche gezeigt,<br />
was er kann. Temperaturen<br />
bis zu 37 Grad brachten<br />
nicht nur Arbeiter am Bau<br />
gehöriginsSchwitzen.Schon<br />
ein kurzer Einkaufsweg<br />
konnte einem den Schweiß<br />
aufdieStirntreiben.DieHitzewelle<br />
brachte aber nicht<br />
nurextremhoheTemperaturen,<br />
sondern auch Saharastaub,derdieLufteintrübte.<br />
Bestes Gegenprogramm:<br />
Baden! Ob im Alten Rhein,<br />
im Bodensee oder in einen<br />
der vielen Bächeund Flüsse<br />
Vorarlbergs–das<strong>Ländle</strong>hat<br />
in puncto Abkühlung viel zu<br />
bieten. Das Freibad in<br />
Schwarzenberg etwa lockt<br />
nichtnurmitBadespaß,sondernauchmiteinerfantastischenAussicht.UndinDornbirn<br />
sind Nachteulen gut<br />
aufgehoben: Im Waldbad<br />
EnzkannbisMitternachtgeschwommen<br />
werden –zumindest<br />
am 20. Juli und am<br />
15. August.Solassen sich<br />
auch tropische Nächte, in<br />
denen das Thermometer<br />
nicht unter 20 Grad sinkt,<br />
gutaushalten.<br />
Seite14 | s’Magazin
Vö<br />
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VÖ<br />
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MUNDART<br />
Foto:volarevorarlbergerLandesbibliothek,Sammlungrisch-lau<br />
breizistdieabgekürztgesprochene,alemannische<br />
Versionvonbereits,wirdaberinanderemSinneverwendetalsimHochdeutschen,wodasWortalsSynonymfür<br />
schonfungiert.Im<strong>Ländle</strong>dagegenbesitzt<br />
breizdieBedeutungvon:fast.„Er<br />
ischthütmorgabreizüberfahra<br />
wora“bedeutetfolglichnicht,<br />
dassderBesprocheneanbesagtemMorgenbereitsunter<br />
einAutogekommenist,sondernebennurbeinahe.Auch<br />
wennbreizinVerbindungmit<br />
Zeitangabenverwendetwird<br />
(„Esischtschobreizzehne“),<br />
drücktdiesandersalsinder<br />
Hochsprachegeradeebennichtdas<br />
bereitsvollzogeneErreichendergenanntenStundeaus<br />
(„EsistbereitszehnUhr“),sondernlediglichdiezeitliche<br />
Annäherungandiese(„EsistschonfastzehnUhr“).DasselbegiltfürOrtsangabeninVerbindungmitbreiz:GemeintistimmerdasbeinaheErreicheneinesZiels(„Mir<br />
sindbreizdahoam“),imGegensatzzumvollendeten,das<br />
ausschließlichmitschoausgedrücktwird(„Mirsindscho<br />
dahoam“).GänzlichverwirrendaufFremdewirkt<br />
schließlichdiesprachlicheKombinationbeiderWörter<br />
nacheinander,sowiesievonvielenAlemannentäglich<br />
praktiziertwird:„Mirsindschobreizdahoam“.Merke:<br />
AuchhierwurdedasZielnochnichterreicht,obwohldie<br />
Reisendenschonweitgekommensind.Undauchbeim<br />
Satz„Esischtschobreizzehne“hatGlockzehnamKirchturmnochnichtgeschlagen–aberebenbreiz!<br />
breiz<br />
Umstandswort<br />
s’Magazin | Seite15<br />
HabenSieauchhistorischeFotoschätzezu<br />
Hause,dannschickenSiesieunsperE-Mailan:<br />
vorarlberg@kronenzeitung.at.<br />
DiebestenBilderwerdenveröffentlicht.<br />
„WasSchwarzach?Mirsind<br />
breizz’Alberschwende!“
EVENTS<br />
Foto:FL1.LIFE<br />
Jazziges unter<br />
freiem Himmel<br />
mit dem Herbert<br />
Pixner Projekt<br />
Arbeiten von Albert Oehlen<br />
in St. Gallen zu entdecken<br />
Am5.Julium18.30UhrgehtdieEröffnungderAusstellung<br />
„AlbertOehlen–unfertig“inderKunstzonederLokremise<br />
inSt.GallenüberdieBühne.OehlensBildermitfigurativen,abstraktenundcomputerbasiertenElementensind<br />
voneinerlockerenDistanziertheit,dienichtseltenbissigenHumorverrät.Infos:www.kunstmuseumsg.ch<br />
DasaußergewöhnlicheMusikprojektaus<br />
Südtirolvon<br />
Multiinstrumentalist,<br />
Komponist<br />
undProduzent<br />
HerbertPixner,Manuel<br />
Randl,Heidi<br />
Pixnerund<br />
WernerUnterlercher<br />
zähltderzeit<br />
zudenerfolgreichstenActsin<br />
derSparte„neue&progressive<br />
Volksmusik“.AnlässlichihrerTour<br />
sindsieamMittwoch,dem3.Juli,um<br />
20.30UhrzuGastaufdemMarktplatzinRankweil.InfosundTickets:<br />
www.alteskino.at<br />
Foto:sinnesbichler<br />
FL1.LIFE Festival<br />
DasLiechtensteinFestival,welchesam5.und6.JuliimSaLin<br />
Schaanstattfindet,verbindet<br />
Musik,KulturundKunstperformanceaufhöchstemNiveau.<br />
HeuergebensichmitAndreas<br />
BouraniamFreitagundStatus<br />
Foto:ProLitteris,Zürich<br />
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Triggerfinger beim<br />
Poolbar Festival in Feldkirch<br />
QuoamSamstagwiederaußerordentlicherfolgreicheKünstler<br />
dieEhre.ImZentrumvonSchaan<br />
erwartetdieBesuchereinvielfältigesProgramm,daszumEntdeckenundGenießeneinlädt.Tickets:www.musikladen.at<br />
Endlichistessoweit,dasPoolbar<br />
Festivalöffnet<br />
wiederseine<br />
Pforten.DiebelgischeBand„Triggerfinger“wird<br />
amFreitag,dem<br />
5.Juli,imAlten<br />
Hallenbadin<br />
FeldkirchzuGast<br />
sein.DerTitelvon<br />
Triggerfingers<br />
jüngstemAlbum<br />
istProgramm:„Colossus“passtzumSoundderdreiBelgiersoperfekt,einechterKracheramEröffnungsabend!<br />
AlsSupportspieltdieausRankweilstammendeBand<br />
„Twangmen“.InfosundTickets:www.poolbar.at<br />
Foto:DiegoFranssens<br />
Impressum<br />
Medieninhaber:KRONE-VerlagGmbH&Co.KG.HerausgeberundChefredakteur:Dr.ChristophDichand<br />
Verleger:MediaprintZeitungs-undZeitschriftenverlagGmbH&CoKG,Alle:1190Wien,Muthgasse2<br />
Redaktionsleitung:EmanuelWalser,Redaktion:AngelikaDrnek,SandraNemetschke,Sekretariat:NicoleKinzel,Quellenstr.16,6900Bregenz,Tel.057060-59300<br />
vorarlberg@kronenzeitung.at,emanuel.walser@kronenzeitung.at,angelika.drnek@kronenzeitung.at,sandra.nemetschke@kronenzeitung.at<br />
Herstellung:DruckzentrumSalzburgBetriebsges.m.b.H.,5020Salzburg;Offenlegunggem.§25MedienGonlineunterwww.krone.at/krone-offenlegung<br />
Seite16 | s’Magazin
Semla<br />
Zubereitung:<br />
1 DieMilchmitdemWassererwärmenund<br />
lauwarmmitderTrockenhefeund1ELZucker<br />
vermengen.Füretwa10Minutenstehenlassen.<br />
2 IndieserZeitMehl,Kardamom,Zuckerund<br />
Salzvermengen.InderMitteeineMuldemachenunddieHefe-Zucker-Milch-Mischunghineingießen.DasÖldazugebenundalleszu<br />
einemglattenTeigverkneten.DiesenzugedecktaneinemwarenOrtetwa1½Stunden<br />
gehenlassen.<br />
3 AusdemTeigsechsbisachtgleichgroße<br />
Kugelnformen,denBackofenauf190°COberundUnterhitzevorheizen.DieKugelnaufein<br />
Backblechsetzenundfürabermals30Minuten<br />
gehenlassen.Dannfüretwa15Minutenbacken.Siesollenschönbraunsein.Nochheiß<br />
mitgeschmolzenerMargarinebestreichen.<br />
Komplettauskühlenlassen.<br />
4 JetztvonallenKugelneinenDeckelabschneiden,dabeietwasindieTiefegehen.Das<br />
LochmitetwasMarzipanfüllen.DiegutgekühlteSahnemitSahnesteifundZimtaufschlagenundmiteinemSpritzbeutelmit<br />
SterntülleaufdenBrötchenverteilen.DenDeckeldraufsetzenundmitPuderzuckerbestäuben.<br />
KULINARIK<br />
Zutaten(füretwa6Semla,jenachGröße):<br />
FürdenTeig:<br />
520gKuchenmehl<br />
½TlKardamom,gemahlen<br />
1PackungTrockenhefe<br />
1ElBackzucker,fein<br />
240gHafermilch<br />
60mlWasser<br />
110gBackzucker,fein<br />
100gMandelöl<br />
½TlSalz<br />
ZumBestreichen:<br />
20gMargarine<br />
FürdieFüllung:<br />
200–300gMarzipanRohmasse<br />
1PackungaufschlagbareSojasahne<br />
1PackungSahnesteif<br />
1PriseZimt<br />
PuderzuckerzumBestäuben<br />
Fotos:DanielaLais,MathisFotografie<br />
,,<br />
MalwasNordisches<br />
andiesenheißen<br />
Tagen:EinsüßerSnack,der<br />
nichtnurSchwedenund<br />
Norwegerbegeisternwird!<br />
Fo<br />
SemlaisteintraditionellesGebäckausSchweden,Finnlandund<br />
Estland.EsisteineArtHefesemmel,diemitKardamomgewürztwird.NachdemBackenschneidetmandieHefesemmel<br />
aufundfülltsienebenMarzipanmiteinerdickenSchichtSahneund<br />
setztdenDeckelwiederauf.AbschließendwirddassüßeGebäckmit<br />
Puderzuckerbestreut.InmanchenGegendenwirdSemlaauchmit<br />
Konfitüregefüllt.DereigenenKreativitätsindalsokeineGrenzen<br />
gesetzt! www.facebook.com/laisdaniela<br />
s’Magazin | Seite17
WAS WURDE EIGENTLICH AUS ...<br />
...Irmi Sachs-Ritter?<br />
DieWälderin(68)istüberdieLandesgrenzenhinausals<br />
„Löwindurchunddurch“bekannt.HinterihremSchaffenals<br />
TouristikerinimLöwen-HotelinSchrunsundihrem<br />
Engagementbeim„LionsClub“stehteineLeidenschaft:ihren<br />
MitmenschenzudienenundihnenetwasGuteszutun.<br />
te,zumBeispielinFrankreich,undei-<br />
nigeStationeninbekanntenHäusern.<br />
DankihremkreativenGeistundder<br />
LiebezumBerufführtesieden„Löwen“erfolgreichdurchalleWellentäler:Alsetwadiesogenannten„Sommerfrischler“wegbrachen<br />
–früher<br />
bliebenGästeimSommereinigeWochen–entwickeltesieneueMarketingkonzepte,umdieBettenauslastungzu<br />
garantieren. Ihre Erkundungstour<br />
führtesieunteranderemnachSeefeld,<br />
dasdamalsschonalsTrainingslager-<br />
HotspotfürFußballvereineausganz<br />
Europagalt.„Ichquartiertemichdort<br />
ein,bisichwusste,wiederHaseläuft.“<br />
Der erste Club in Schrunswar der<br />
GAK,späterfolgtenLazioRomund<br />
schließlichalsHighlightdiespanische<br />
Nationalmannschaft:„Diehabeichallegeholt,sonstwärensiedochnienach<br />
Schrunsgekommen!“<br />
Seit25JahrenistdieMuttereines<br />
SohnesaucheinumtriebigesMitglied<br />
des„LionsClubs“–erstwirktesiebei<br />
derGründungdesDamenclubs„Fortuna“mit,heuteistsiefürallezehn<br />
<strong>Ländle</strong>-Clubsverantwortlich.Undso<br />
haben auch unzählige notleidende<br />
MenschenvonihremIdeenreichtum<br />
profitiert:„IchhattesovielGlückim<br />
Leben,damöchteichauchwaszurückgeben!“<br />
SandraNemetschke<br />
2010:IrmiSachs-RittermitderFußballlegendeFernando<br />
RuizHierroimLöwenHotelinSchrunsanlässlichdesTrainingslagersderspanischenNationalmannschaft.<br />
Ich liebe Menschen. Ich war<br />
meinLebenlangWirtinund<br />
bininmeinemElement,wenn<br />
ich anderendienen kann“,<br />
schwärmtsie.Mit27Jahren<br />
hatdieWälderindamalsdasHotel<br />
LöweninSchrunsübernommen.Wie<br />
mansichvorstellenkann,wardies<br />
kein leichtes Unterfangenfür eine<br />
jungeFrauindenfrühen80er-Jahren.„ImLebenlässtmankeineChanceliegen“,warendieWorteihresdamaligen<br />
Vorgesetzten, „Herr Lieb-<br />
herr“,dersiemitderGeschäftsfüh-<br />
rungbetraute.DieGastronomiewar<br />
ihr in die Wiegegelegt, wuchssie<br />
dochsowohlimGasthofEngelwie<br />
auch im GasthofPost in Eggauf.<br />
Großmutter,Mamaund„Gotta“warenallesamtWirtinnen:„Ichdurfte<br />
vonkleinauflernen,wasesheißt,<br />
GastgeberinmitLeibundSeelezu<br />
sein.“<br />
DieAusbildungzurHotelfachfrau<br />
waralsoeinelogischeKonsequenz.<br />
Wasfolgte,warenSprachaufenthal-<br />
2017:IrmiSachs-Ritterwurdeim<br />
100.Jubiläumsjahrsogarzum<br />
„LionoftheYear“gekürt.<br />
Fotos:HannesRosner<br />
Seite18 Seite18 | | s’Magazin
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