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Die Kraft des Evangeliums 2/19

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Wer ist ein wirklich glücklicher Mensch?<br />

Manche Leute sagen: »Ich kenne da jemanden, der<br />

nicht von sich behauptet, er sei ein Christ. Er besucht<br />

niemals einen Gottesdienst, liest nie die Bibel,<br />

betet nicht und bekennt frei und offen, dass ihn das<br />

alles nicht im Geringsten interessiert. Ich habe das<br />

Gefühl, dass dieser Mensch mehr vom Christentum<br />

an sich hat, als viele von denen, die in die Kirche<br />

laufen und beten. Er ist immer nett und freundlich;<br />

er sagt nie ein böses Wort, übt nie unfreundliche<br />

Kritik und ist immer bemüht, Gutes zu tun.«<br />

Menschen, die so reden, schauen auf gewisse äußere<br />

Merkmale der betreffenden Person, über die sie sich<br />

Gedanken machen, und sagen: »Bei dem sind die Seligpreisungen<br />

ja mit der Hand zu greifen. Solch eine<br />

Person muss doch wohl ein Christ sein« – obwohl<br />

sie vom Glauben nichts wissen will. <strong>Die</strong>se Art von<br />

Verwirrung gibt es, und sie entsteht, weil man sich<br />

bezüglich biblischer Prinzipien nicht im Klaren ist.<br />

Mit anderen Worten: Wir müssen es verstehen, dass<br />

das, was wir hier bei jeder einzelnen Seligpreisung<br />

vorfinden, keine Beschreibung natürlicher Charaktere<br />

ist – es handelt sich vielmehr um Eigenschaften,<br />

die durch Gottes Gnade hervorgerufen werden.<br />

Einige von uns sind von Geburt an aggressiveren<br />

Charakters, andere wiederum sind ruhige Typen;<br />

dann gibt es noch Menschen, die aufgeweckt und<br />

lebhaft sind, während andere zu den stillen Typen<br />

gehören. <strong>Die</strong>se unterschiedlichen Eigenschaften<br />

sind jedoch von rein physisch-natürlicher Art. Sie<br />

haben nichts mit der verändernden <strong>Kraft</strong> Gottes zu<br />

tun, nichts mit dem Verhältnis jener Menschen zu<br />

Gott. So wie sich Menschen in ihrer körperlichen Erscheinung<br />

unterscheiden, so unterscheiden sie sich<br />

auch in ihrem Temperament. Sollte das darüber entscheiden,<br />

ob jemand ein Christ ist oder nicht?<br />

Gott sei es gedankt, dass sich die Dinge so nicht<br />

verhalten. Jeder von uns – unabhängig von Geburt<br />

und Anlage – soll als Christ so sein, wie er in den<br />

Seligpreisungen charakterisiert wird. Und wir sollen<br />

nicht nur so sein; wir können auch so sein. Das ist<br />

die zentrale Herrlichkeit <strong>des</strong> <strong>Evangeliums</strong>.<br />

Das Evangelium kann den von Natur aus hochmütigsten<br />

Menschen nehmen und aus ihm jemanden<br />

machen, der geistlich arm ist. Es gibt wunderbare<br />

Beispiele dafür. Jemand schreibt, dass es nie einen<br />

– von seiner natürlichen Veranlagung her gesehen<br />

– stolzeren Menschen gegeben hat als John Wesley;<br />

aber er wurde ein wahrhaft geistlich Armer.<br />

Nein, es geht hier nicht um natürliche Eigenschaften,<br />

das rein physische Wesen, das bei manchen dem<br />

christlichen Charakter ähnlich zu sein scheint. Wenn<br />

wir die Bergpredigt Jesu intensiv studieren und der<br />

Herr uns durch Seinen Geist die Wahrheiten darin<br />

zeigt, werden wir die grundsätzlichen Unterschiede<br />

sehen und erkennen.<br />

Wir haben es hier mit Charaktereigenschaften und<br />

-merkmalen zu tun, die das Ergebnis der Gnade sind;<br />

sie sind das Gnadenwerk <strong>des</strong> Heiligen Geistes – und<br />

darum kann auch jeder wahre Christ von ihnen geprägt<br />

werden. Denn sie übergehen alle natürlichen<br />

Veranlagungen.<br />

WIE UNTERSCHEIDET SICH EIN<br />

CHRIST VON EINEM NICHTCHRISTEN?<br />

Es ist ungemein wichtig, dass alle Christen diesen<br />

entscheidenden Unterschied verstehen. Er ist heute<br />

leider sehr verschwommen; die Welt ist in die Gemeinden<br />

eingedrungen, und die Gemeinden verweltlichen.<br />

<strong>Die</strong> Unterscheidungslinie ist nicht mehr so<br />

deutlich erkennbar, wie sie es einmal war. Es gab<br />

Zeiten, da waren die Unterschiede eindeutig, weil<br />

das Wort Gottes meist klar gepredigt und gelehrt<br />

wurde. Das waren die großartigsten und segensreichsten<br />

Zeiten und Epochen in der Geschichte der<br />

Gemeinde Jesu. Es gibt in der heutigen Zeit leider<br />

nur noch wenige Orte, wo das Wort Gottes klar gepredigt<br />

und gelehrt wird. Demzufolge ist nur noch<br />

wenig von diesen Unterschieden zu sehen.<br />

Wir kennen die Argumente, die uns immer wieder<br />

vorgehalten werden. Einige sagen, die Gemeinden<br />

müssten für Außenstehende anziehender wirken.<br />

Dahinter steckt die Idee, dass wir uns ihnen soweit<br />

wie möglich anpassen und angleichen müssten.<br />

Vielmehr muss es unser Bestreben sein, uns so weit<br />

wie möglich von denen zu unterscheiden, die kei-<br />

6 Voice of Hope Nr. 2/20<strong>19</strong>

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