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Walserin_sommer2019_web

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PRESSEBERICHT<br />

Die Entwicklung<br />

Die älteste Aufzeichnung über »Tourismus« in unserem<br />

Tal ist der Bericht im Buch »Der Mittelberg« von Fink/Klenze:<br />

»In Mittelberg-Bad wurde schon im Jahre 1434 eine<br />

Schwefelquelle zum Baden benutzt, wodurch zweifelsohne<br />

die Ortschaft den Namen erhielt. Diese Quelle wurde<br />

bis 1860 noch zum Baden gebraucht, ist aber durch einen<br />

kleinen Erdrutsch versiegt.« Ob dieses »heilende<br />

Bad« nur von Einheimischen, oder auch schon von auswärtigen<br />

Gästen angewandt wurde, ist nicht festzustellen.<br />

Seit 1722 wurde im Kleinwalsertal Theater gespielt und<br />

von 1726 bis 1806 die Passionsspiele aufgeführt. Die Gemeinde<br />

Mittelberg war damals der einzige Ort in Vorarlberg,<br />

an dem das Passionsspiel gehalten wurde. Außer<br />

den Einheimischen soll sich auch »viel Volk aus dem Tannberg,<br />

aus dem Bregenzerwald und dem Allgäu« eingefunden<br />

haben.<br />

Der erste bekannte Tourist im Kleinwalsertal ist der Reiseschriftsteller<br />

Ludwig Steub. Seine Erlebnisse aus dem<br />

Jahr 1843 hielt er schriftlich im Buch »Drei Sommer in<br />

Tirol« fest. Hier werden z. B. schon Sommergäste aus bayerisch<br />

Schwaben und vom Tiefenbacher Bad erwähnt, die<br />

gerne beim Grenzgasthof Walserschanz einkehrten und<br />

den Tiroler Wein verkosteten. Zu dieser Zeit war ein Besuch<br />

als Tourist im Kleinwalsertal aber wohl<br />

eher noch die Ausnahme.<br />

Die Gründung des Österreichischen und Deutschen<br />

Alpenvereins in den Jahren 1862 bzw.<br />

1869 lenkte die Aufmerksamkeit vor allem der<br />

auswärtigen Alpinisten auf die Bergwelt im Tal.<br />

Diese übernachteten meist noch auf den Alphütten.<br />

Aus der einheimischen Bevölkerung konnten<br />

sich einige autorisierte Bergführer einen Zusatzverdienst<br />

sichern.<br />

Neben den Alpinisten kamen am Ende des<br />

19. Jahrhunderts zunehmend fürstliche Jagdgäste<br />

für mehrere Tage oder Wochen in das Tal. Die<br />

Bekanntesten waren die gräflichen Jäger des<br />

Fürsten von Wolfegg und des deutschen Kronprinzen<br />

Wilhelm von Preußen in Baad. Als einer<br />

der ersten und bekanntesten Sommergäste gilt<br />

der Bayer. Hofkämmerer Dr. Hyppolith von Klenze, der<br />

seit 1879 mit seiner Familie in das Tal kam und später in<br />

Mittelberg ein Haus kaufte.<br />

Die Eisenbahnlinie bis nach Oberstdorf/Allgäu wurde 1889<br />

eröffnet und bot den Urlaubern bereits eine günstige Anreise.<br />

Von Oberstdorf ging es zu Fuß oder per Pferdefuhrwerk<br />

weiter und ab 1930 konnte die Busverbindung bis<br />

nach Mittelberg genutzt werden.<br />

Die zu Beginn des 20. Jahrhunderts schon auf den Touris-<br />

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