Kreis 08-19
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§ § § §<br />
Das Recht auf Recht<br />
Arbeitsrecht: Kein Anspruch<br />
auf halbe Urlaubstage<br />
Hans Christian Hucke, Fachanwalt<br />
für Arbeitsrecht in der Kanzlei ASH<br />
Rechtsanwälte Steuerberater, Lübbecke.<br />
FOTO: PR<br />
27<br />
§ §<br />
Der Urlaub ist nach dem Bundesurlaubsgesetz<br />
(BUrlG) zusammenhängend<br />
zu gewähren. Ist der Urlaubswunsch<br />
darauf gerichtet, den<br />
Urlaub in Kleinstraten zu zerstückeln,<br />
muss er nicht erfüllt werden.<br />
Zu diesem Ergebnis kam das Landesarbeitsgericht<br />
(LAG) Baden-<br />
Württemberg. Es hielt hierbei fest,<br />
dass das BUrlG keinen Rechtsanspruch<br />
auf halbe Urlaubstage oder<br />
sonstige Bruchteile von Urlaubstagen<br />
kenne. Hiervon könne für<br />
die Urlaubsansprüche, die den gesetzlichen<br />
Mindesturlaub übersteigen,<br />
durch vertragliche Vereinbarung<br />
abgewichen werden. Das<br />
BUrlG bestimmt, dass der Urlaub<br />
zusammenhängend zu gewähren<br />
ist. Eine Ausnahme greift nur,<br />
wenn dringende betriebliche oder<br />
in der Person des Arbeitnehmers<br />
liegende Gründe eine Teilung erforderlich<br />
machen. Umstritten ist,<br />
ob der bloße Wunsch des Arbeitnehmers,<br />
einen geteilten Urlaub<br />
zu erhalten, bereits ein in der Person<br />
des Arbeitnehmers liegender<br />
Grund für eine solche Teilung sein<br />
kann, jedenfalls solange eine zusammenhängende<br />
Gewährung von<br />
mindestens zwei Wochen nicht<br />
verhindert wird. Ausgehend davon,<br />
dass der Urlaub Erholungszwecken<br />
dienen muss, kann selbst auf<br />
Wunsch des Arbeitnehmers das<br />
Zerstückeln und Atomisieren des<br />
Urlaubs in viele kleine Einheiten<br />
nicht gefordert werden. Werde der<br />
Urlaub in solchen Kleinstraten gewährt,<br />
würde dies den Urlaubsanspruch<br />
des Arbeitnehmers nicht<br />
ordnungsgemäß erfüllen. Ein derart<br />
gewährter Urlaub könne nochmals<br />
gefordert werden. Der Urlaub könne<br />
nicht in Bruchteilen eines Urlaubstags<br />
gewährt werden. Eine Ausnahme<br />
gelte nur, wenn es sich<br />
um einen Bruchteil von unter 0,5<br />
handele, der sich aus der Teilurlaubsberechnung<br />
z.B. beim Ausscheiden<br />
aus dem Arbeitsverhältnis<br />
ergebe (LAG Baden-Württemberg,<br />
Urteil vom 06.03.20<strong>19</strong>, 4 Sa<br />
73/18).<br />
Grundschuld löschen oder stehen lassen?<br />
VPB.<br />
Wer eine Immobilie kauft und<br />
dazu eine Grundschuld aufnimmt,<br />
der räumt der Bank ein Grundpfandrecht<br />
auf das Grundstück<br />
ein. Dieses Recht wird im Grundbuch<br />
offiziell eingetragen und<br />
sichert der Bank den Zugriff auf<br />
die Immobilie, falls die Käufer<br />
ihre Schulden nicht mehr bezahlen<br />
können, erläutert der Verband<br />
Privater Bauherren (VPB).<br />
Geht alles gut, sind die Schulden<br />
eines Tages getilgt. Die Bank<br />
löst den Kredit ab und schickt<br />
den Kunden die Löschungsbewilligung<br />
für die Löschung der<br />
Grundschuld beim Grundbuchamt.<br />
Früher ließen Hauseigentümer<br />
solche Eintragungen ihrer Hausbank<br />
gerne einmal im Grundbuch<br />
stehen, weil sie so jederzeit einfach<br />
erneut einen Kredit für Anbauten<br />
oder Sanierungen von<br />
der Bank in Höhe der Grundschuld<br />
besichern konnten. Sie<br />
sparten dabei zwei Gebühren des<br />
Grundbuchamtes: für die Löschung<br />
der alten und die Eintragung<br />
der neuen Grundschuld.<br />
Das lohnt sich heute oft nicht<br />
mehr, denn zum einen bieten<br />
viel mehr Banken interessante<br />
Kredite an, zum anderen verlangen<br />
zum Beispiel viele Bausparinstitute<br />
für geringere Darlehensbeträge,<br />
wie sie für eine<br />
Sanierung oft nur benötigt werden,<br />
keine Absicherung im Grundbuch.<br />
Und wenn irgendwann der<br />
Verkauf anstehen sollte, sieht<br />
ein Grundstück ohne Eintragungen<br />
von Belastungen im Grundbuch<br />
sowieso besser aus.<br />
<strong>Kreis</strong>tag verabschiedete sich von <strong>Kreis</strong>direktor Ralf Heemeier<br />
Ralf Heemeier ist kürzlich<br />
offiziell im <strong>Kreis</strong>tag verabschiedet<br />
worden. Heemeier<br />
ist seit <strong>19</strong>99 im Amt des<br />
<strong>Kreis</strong>direktors und als Stellvertreter<br />
des Landrates tätig gewesen und<br />
ging auf eigenen Wunsch Ende<br />
Juni diesen Jahres in den vorzeitigen<br />
Ruhestand. Der 64-Jährige<br />
hat bereits <strong>19</strong>83 sein juristisches<br />
Referendariat beim <strong>Kreis</strong> Herford<br />
absolviert und war danach als Dezernent<br />
bei der Bezirksregierung<br />
tätig. Beim <strong>Kreis</strong> Herford ist er<br />
seit <strong>19</strong>89 Dezernent und führte<br />
zuletzt die Ämter für Gesundheit,<br />
Umwelt, Planen und Bauen sowie<br />
Veterinärwesen und Verbraucherschutz.<br />
Heemeiers Nachfolger ist Markus<br />
Altenhöner. Der 39-Jährige ist seit<br />
Anfang Juli im Amt. Die Amtszeit<br />
des neu gewählten <strong>Kreis</strong>direktors<br />
dauert acht Jahre. Markus Altenhöner<br />
war bisheriger Direktionsleiter<br />
Kriminalität bei der <strong>Kreis</strong>polizeibehörde<br />
Herford. Der Volljurist<br />
aus Bielefeld hat seit 2012<br />
verschiedene Leitungsfunktionen<br />
<strong>Kreis</strong>direktor Ralf Heemeier (Mitte) wurde noch einmal offiziell vom <strong>Kreis</strong>tag verabschiedet. Auf dem Foto<br />
sind die Fraktionsvorsitzenden der im <strong>Kreis</strong>tag vertretenen Parteien sowie der Landrat und seine beiden Stellvertreter.<br />
FOTO: KREIS HERFORD<br />
im höheren Polizeivollzugsdienst<br />
wahrgenommen und war unter anderem<br />
von 2015 bis 2018 Leiter<br />
der Polizeischule in Schloss Holte-Stukenbrock.<br />
Grundsätzlich ist<br />
ein <strong>Kreis</strong>direktor ein Spitzenbeamter,<br />
der als Wahlbeamter eine<br />
aus der hauptamtlichen Verwaltung<br />
herausragende, und in den politischen<br />
Raum übergreifende Stellung<br />
besitzt. Er nimmt kommunalverfassungsrechtlich<br />
eine Stellung<br />
ein, die ihn über die sonstigen<br />
Beamten des <strong>Kreis</strong>es hinaushebt.<br />
Als allgemeiner Vertreter des Landrates<br />
trägt der <strong>Kreis</strong>direktor also<br />
neben dem Landrat auch die Führung<br />
der Geschäfte mit.<br />
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