LIGA Magazin 2019

Liga-Gründungsvereine. Siehst Du die Entwicklung mit Sorge?
Die Begeisterung für die Liga darf nie nur von einer kleinen
Gruppe innerhalb des Vereins oder einem einzelnen Vorstandsmitglied
getragen werden, sondern muss von allen Mitgliedern
des Clubs gewollt sein. Nur dann lassen sich Logistik,
Organisation und Kosten stemmen. Ein so sportliches, modernes
Format wie die Bundesliga muss von den Mitgliedern
getragen werden, es sei denn, es gibt – wie in einigen Fällen
– innerhalb des Vereins eine nahezu autonome, regatta-affine
Gruppe, die stolz den Stander des Vereins in der Liga etabliert,
aber keine Kapazitäten von der Gemeinschaft der Mitglieder
abfordern. Eines der Hauptprobleme vieler Vereine ist allerdings
der Mangel an Seglern, die über die nötige Erfahrung
verfügen, erfolgreich an der Bundesliga teilzunehmen. Diesem
Nachwuchsproblem versuchen wir durch neue Konzepte,
wie der Junioren-Liga, zu begegnen.
Viele Vereine empfinden inzwischen die finanzielle Belastung
durch das Liga-Segeln zu hoch. Wie viel muss im Jahresbudget
für die Teilnahme an der 1. Bundesliga und der SAILING Champions
League einkalkuliert werden?
Segeln ist kein günstiger Sport. Für die Bundeslia-Saison
müssen Vereine rund 25.000 € pro Saison aufbringen, inkl.
Meldegelder, Reisekosten plus Trainingseinheiten mit oder
ohne eigenes Boot. Aber es gibt kaum ein Format, insbesondere
in den konkurrierenden Klassen Melges 24, J/70 oder
auch 49er und 29er, in dem die Kosten pro Segler so gering
sind, wie in der Bundesliga. Die Boote für die Liga-Events
werden gestellt, die Teams müssen nur Meldegelder und Reisekosten
bezahlen. In vielen Vereinen wird die J/70 auch von
den übrigen Mitgliedern genutzt. Wer sich für die SAILING
Champions League qualifiziert, muss mit einem Gesamtbudget
von 35.000 Euro rechnen.
Welche Maßnahmen habt ihr ergriffen, um jugendliche Segler
an das Teamsegeln heranzuführen?
Liga-Segeln heißt Spaß im Team zu haben, nicht länger ein
Einzelkämpfer in einer der zahlreichen Jollenklassen und
auch keiner teuren Materialschlacht ausgesetzt zu sein.
Genau diesen bezahlbaren Spaß am Segeln vermittelt die
Junioren-Liga, die allen Befürchtungen zum Trotz nicht die
angehenden Stars aus den Jollenklassen abwirbt, sondern
genau die Segler anspricht, die Teil einer Mannschaft sein
wollen und sonst die Sportart gewechselt hätten. Mit diesem
Format hat es der Segelsport endlich geschafft, ein echter
Teamsport zu sein.
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BAY
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