Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
EDITORIAL<br />
WER GELD HAT, HAT SEGLER. ODER?<br />
Die Machtverhältnisse der Deutschen Segel-Bundesliga haben sich im siebten<br />
Jahr zurechtgeruckelt. Vor allem die großen Vereine, deren Mitglieder sich aus<br />
Regatta- und Fahrtenseglern, ehemaligen Olympioniken und talentierten Newcomern<br />
zusammensetzen, haben eine Chance auf den Titel und einen der begehrten<br />
Startplätze bei der SAILING Champions League. Warum? Weil nur diese<br />
Vereine einen Kader von Topseglern haben, der groß genug ist, die schöne Last<br />
der Liga-Termine auf mehrere Schultern zu verteilen. Und weil diese Vereine –<br />
durch Sponsoren und den Support zahlreicher Mitglieder – in der Lage sind, das<br />
Abenteuer Bundesliga zu finanzieren.<br />
Was braucht es denn, um erfolgreich in der Liga mitzumischen? Eine J/70 zum<br />
intensiven Training. Zeit für die einzelnen Spieltage und die zuweilen weite Anreise.<br />
Ein Budget, das Meldegelder und Reisekosten deckt. Und einen Verein,<br />
der zu 100 Prozent für die Liga und sein Team brennt.<br />
Während die großen Vereine diesen Einsatz stemmen können und der finanzielle<br />
Aufwand durch die Erfolge der Segler auch von den Mitgliedern toleriert<br />
oder sogar gefördert wird, geraten kleinere Vereine zunehmend in Bedrängnis,<br />
ihr Liga-Engagement weiterhin aufrecht zu erhalten. Vier Vereine der 2. Bundesliga<br />
haben dieses Jahr auf ihren Startplatz verzichtet. Die Begründungen klingen<br />
immer ähnlich: Das Format ist für den Club nicht mehr zu leisten. Es fehlt die<br />
Finanzierung. Und es gibt nicht genug regattaerfahrene Segler im Verein.<br />
Damit ist der Nachwuchsmangel im Segelsport auch in der Bundesliga angekommen.<br />
Der Aufbau der Junioren Segel-Liga ist ein wichtiger Schritt, um junge<br />
Segler für das Liga-Segeln im Team zu begeistern. Wer als Junior dem großen<br />
Erfolg und der Meisterschale schon ganz nahe war, wird später nicht zulassen,<br />
dass der eigene Verein in der Bundesliga die Segel streicht.<br />
Wir wünschen den Neuzugängen in der 2. Liga einen guten Start in die neue<br />
Saison. Und allen anderen Bundesligisten, dass das Liga-Fieber im eigenen Verein<br />
nicht erlahmt.<br />
Viel Spaß beim Lesen des <strong>LIGA</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>2019</strong><br />
Sandra-Valeska Bruhns<br />
Ralf Abratis<br />
Foto: segel-bilder.de<br />
3