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Heft 04, Darmstadt_low

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DIRKS FITNESSECKE<br />

STELLYS FITNESSECKE<br />

Dirk Stelly ist gelernter Fitnessfachwirt und war früher selbst als Fußballer und Tennisspieler<br />

aktiv. Seit 2005 ist der 44-Jährige als Personal Trainer in der Rhein-Neckar-<br />

Region tätig und seit 2016 mit kurzer Unterbrechung Atlethik- und Fitnesscoach beim<br />

SV Sandhäusen. Für „Hardtwald Live“ stellt Dirk in jeder Ausgabe seine ganz persönlichen<br />

Fitness- und Ernährungstipps vor. Thema heute: Mahlzeiten ohne Weizen..<br />

Stell Dir vor, ich würde Dir empfehlen, Deine<br />

Ernährung auf weizenfrei umzustellen.<br />

Zunächst nimmst Du das mal so hin. Aber<br />

spätestens beim nächsten Einkauf oder<br />

wenn Du mit knurrendem Magen an einer<br />

Bäckerei vorbeigehst, fragst Du Dich:<br />

Wie stille ich jetzt meinen Hunger und was<br />

darf ich überhaupt noch zu mir nehmen?<br />

Gar nicht so einfach, denn Weizen ist bei<br />

uns allgegenwärtiges Grundnahrungsmittel.<br />

Er kann in vielen Lebensmitteln<br />

enthalten sein, in denen man ihn gar nicht<br />

vermutet, zum Beispiel in Backpulver, Eiscreme,<br />

Wurstaufschnitt, Fertiggerichten<br />

und vielen weiteren verpackten Lebensmitteln,<br />

ja sogar in manchen Medikamenten.<br />

Weizenfrei essen bedeutet also: Augen<br />

auf beim Einkauf!<br />

Unser täglich Brot …<br />

Zum Beispiel in der Bäckerei. In einem gewöhnlichen<br />

Roggenbrot ist eben nicht nur<br />

Roggen drin. Laut „Leitsatz für Brot und<br />

Kleinbäcker“ müssen nur 90 Prozent Roggenmehl<br />

enthalten sein. Die restlichen 10<br />

Prozent sind meist Weizenmehl. Da wir im<br />

Land der Brotliebhaber leben, wird vielen<br />

von uns ein gänzlicher Verzicht schwerfallen.<br />

Warum also nicht Brot selbst backen?<br />

Das ist meist einfacher, als einen Kuchen<br />

zu backen, die Zutatenliste ist überschaubar<br />

und viele Einkaufsläden haben schon<br />

längst weizenfreie Mehle im Angebot.<br />

Wenn es nicht immer Brot sein muss: Be-<br />

<br />

und Rosinen oder frischen Beeren, wenn<br />

Du Kohlenhydrate gut tolerieren kannst.<br />

Vielleicht einen Kokos-Joghurt mit ein<br />

bisschen Amaranth, das hält länger satt.<br />

Ein Omelett mit Spinat, Tomaten und Pilzen<br />

ist auch eine tolle Option, um Extra-Energie<br />

für den Tag zu haben. Abends<br />

schmeckt Fisch mit Gemüse-Ratatouille.<br />

Gegen den Heißhunger zwischendurch<br />

und den obligatorischen Gang zum Bäcker<br />

helfen zum Beispiel ein paar Nüsse<br />

oder ein hartgekochtes Ei, Gemüse-Sticks,<br />

selbstgemachtes Popcorn ohne Salz und<br />

Zucker oder einen Eiweiß-Super-Shake.<br />

Das Ziel ist eine langfristige<br />

Ernährungsumstellung<br />

Beim Restaurantbesuch solltest Du gezielt<br />

weizenfreie Speisen wählen. Die mediterrane<br />

Küche ist da oft zu empfehlen. Frag<br />

doch einfach das Servicepersonal nach<br />

frisch zubereitetem Gemüse ohne Saucen.<br />

Versuche doch eher Kartoffeln und Reis<br />

statt Nudeln. Wenn Du frisch zubereitete<br />

Fisch- oder Fleischgerichte bestellst, bitte<br />

darum, auf die Panade oder Fertigsaucen<br />

zu verzichten.<br />

Umstellen lohnt sich …<br />

Der Verzicht auf Weizen kann Reaktionen<br />

hervorrufen wie Kopfschmerzen, Reizbarkeit<br />

oder Kreislaufprobleme. Jeder Mensch<br />

reagiert anders. Beginne mit der Umstellung<br />

zur Sicherheit an einem langen Wochenende<br />

oder im Urlaub. Dann kannst Du<br />

Dich besser darauf konzentrieren und gewappnet<br />

zurück in den Arbeitsalltag, wo<br />

bestimmt der eine oder andere weizenhaltige<br />

Snack lauert. Schon nach kurzer<br />

Zeit stellen sich positive Nebeneffekte ein:<br />

Man denkt nicht mehr dauernd an Essen.<br />

Heißhungerattacken rund um Bäckereien<br />

werden weniger oder entfallen auf Dauer<br />

ganz. Vielmehr reguliert sich das Hungergefühl<br />

wieder auf einen natürlichen Mo-<br />

<br />

dich besser konzentrieren. Auch das Völlegefühl<br />

nach einem sonst weizenhaltigen<br />

Mahl tritt nicht mehr auf.<br />

Gluten…<br />

Wenn du gegenüber Gluten sensibel reagierst,<br />

gelten natürlich schärfere Regeln.<br />

Da solltest du bei Weizenersatz auch auf<br />

Produkte ohne Gluten ausweichen. Aber<br />

Produkte, die glutunfrei sind, können<br />

trotzdem Weizenstärke beinhalten.<br />

Glutenfreie Getreidesorten sind<br />

zum Beispiel:<br />

Buchweizen, Amarant, Guarkernmehl,<br />

Mais, Soja, Tapioka, Reis, Hirse, Johannisbrotkernmehl.<br />

Gluten ist enthalten in folgenden<br />

Getreidesorten:<br />

Weizen, Roggen, Gerste, Grünkern, Dinkel,<br />

Kamut, Einkorn, Urkorn, Emmer, Hafer.<br />

Im Falle einer ärztlich nachgewiesenen<br />

Glutenunverträglichkeit oder DNA- oder<br />

Allergie-Tests (Zöliakie) empfehle ich professionelle<br />

Unterstützung.<br />

Vorteile einer weizenfreien<br />

Ernährung …<br />

– mehr Energie für den Tag<br />

– keine Weizenwampe<br />

– keine Blutzuckerschwankungen<br />

– bessere Verdauung<br />

– kontrolliertes Hungergefühl<br />

– wenigere Heißhungerattacken<br />

– weniger Stress<br />

Euer Coach Dirk<br />

HARDTWALD LIVE | 65

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