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mach was! - September 2019

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Fortsetzung von Seite 22<br />

<strong>mach</strong> <strong>was</strong> !<br />

WAS WILL ICH WERDEN?<br />

Patricia Seither hat eine Ausbildung<br />

zur Fachkraft für Lagerlogistik absolviert<br />

„Ich hatte im Grunde keinen Plan, <strong>was</strong> ich<br />

überhaupt <strong>mach</strong>en will. Und eigentlich auch<br />

nicht, <strong>was</strong> ich überhaupt kann.“ Auch Patricia<br />

Seither musste eine ganze Weile grübeln,<br />

<strong>was</strong> sie nach ihrem Realschulabschluss<br />

mit sich anfangen wollte. Klar war nur, dass<br />

für sie kein Studium in Frage kam, lieber<br />

wollte sie direkt ins Berufsleben einsteigen,<br />

um in ihrer Freizeit ihrem großen Hobby,<br />

dem Reisen, nachgehen zu können. „Nach<br />

einem Praktikum beim Anwalt wusste ich:<br />

Nur mit Akten ist mir zu trocken. Also habe<br />

ich nach Dingen gesucht, die ein bisschen<br />

beides sind, praktisch, planerisch und mit<br />

Entwicklungsmöglichkeiten, weil ich trotz<br />

fehlenden schulischen Ehrgeizes eigentlich<br />

ein helles Köpfchen bin“, erinnert sie sich.<br />

Ihre Wahl fiel schlussendlich auf eine Ausbildung<br />

zur Fachkraft für Lagerlogistik bei einem<br />

großen Automobilunternehmen. „Das<br />

war dann eigentlich genau das, praktisch<br />

und nah dran auf der einen Seite, Planung<br />

und Strategie auf der anderen Seite –und<br />

mit guten Zukunftschancen.“<br />

Patricia ist auch der Beweis dafür, dass man<br />

sich manchmal erst während einer Ausbildung<br />

auf seine eigenen Stärken und Vorlieben<br />

besinnt –und dass das vollkommen<br />

okay ist. „Die Wahl bereut habe ich nie, weil<br />

mir die Ausbildung aufgezeigt hat, <strong>was</strong> mich<br />

interessiert und wo ich tatsächlich Stärken<br />

habe, weil mir das bis zum Schulabschluss<br />

eigentlich noch nicht klar war. Und das war<br />

wirklich nötig!“ Nach ein paar Jahren schloss<br />

sie an ihre Ausbildung zudem noch eine Weiterbildung<br />

zur Wirtschaftsfachwirtin an und<br />

arbeitet mittlerweile in einer neuen Stelle<br />

–denn auch mit einer Ausbildung gibt es<br />

immer wieder Chancen, sich weiterzuentwickeln<br />

und sich mit neuen Projekten zu befassen.<br />

„Zweifel hatte ich immer mal wieder.<br />

Dass ich mich unter Wert verkaufe, weil<br />

ich lieber klein im Berufsleben eingestiegen<br />

bin, statt nach einem höchstmöglichen Abschluss<br />

zu greifen, zum Beispiel“, gibt sie zu.<br />

„Aber ich kann meine Leidenschaften finanzieren<br />

mit et<strong>was</strong>, bei dem ich meine Stärken<br />

einsetzen kann, das mich vor Herausforderungen<br />

stellt und das ich spannend finde –<br />

und das ist gut so. Und Luft nach oben habe<br />

ich immer noch. Und solange die nächste<br />

Challenge wartet, wird mir auch sicher nicht<br />

langweilig!“<br />

Hanna Ehnert erlernt den Beruf<br />

der Staatlich anerkannten Erzieherin<br />

Hanna Ehnert war sehr schnell klar,dass sie<br />

später unbedingt einmal mit Kindern arbeiten<br />

wollte, deshalb absolvierte sie schon<br />

während ihrer Schulzeit die ersten Praktika in<br />

Kindergärten: „Ich habe schon sehr früh begonnen,<br />

mich für soziale Berufe zu interessieren,<br />

und wollte auch schon immer gern<br />

Verantwortung für kleinere Kinder übernehmen“,<br />

erzählt sie. „Die Praktika haben mir<br />

auch sehr viel Spaß ge<strong>mach</strong>t.Ich habe außerdem<br />

von allen Seiten gesagt bekommen, wie<br />

gut ich mit Kindern umgehen kann. Waswäre<br />

da naheliegender,als mich zur Erzieherin ausbilden<br />

zu lassen?“ Doch obwohl ihre Entscheidung<br />

eigentlich feststand, legte sie nach<br />

dem Abitur zunächst noch ein Freiwilliges Soziales<br />

Jahr ein –ebenfalls in einem Kindergarten.<br />

Erstmal eine Pause vom Lernen und<br />

schauen, ob der Beruf wirklich das Richtige<br />

ist: „In diesem Jahr,indem ich Höhen und<br />

Tiefen eines Kindergartenalltags kennenlernen<br />

durfte, habe ich den Job richtig lieben<br />

gelernt“, so Hanna.<br />

24<br />

Aus diesem Grund absolvierte sie nach dem<br />

Freiwilligen Jahr zunächst die Ausbildung zur<br />

Sozialassistentin, um dann eine Ausbildung<br />

zur Erzieherin anzuschließen. Und sie findet:<br />

„Als ich mich ganz frisch dazu entschieden<br />

hatte, hatte ich erstmal schon Zweifel,<br />

schließlich war mein Abitur hart erkämpft.<br />

Und eigentlich ist der Werdegang ja üblicherweise,<br />

nach dem Abitur studieren zu gehen.“<br />

Nach dem Antritt der Ausbildung waren diese<br />

Zweifel jedoch wie weggeblasen, heute<br />

ist sie mehr als zufrieden mit ihrer Wahl und<br />

freut sich auf den Abschluss ihrer Lehre: „Ich<br />

bin froh, die Ausbildung begonnen zu haben,<br />

denn sie beinhaltet all die Aspekte, die ich als<br />

meine Hobbys bezeichne. In der Ausbildung<br />

und im Beruf als Erzieher kann man kreativ<br />

werden, man kann kleinen Menschen et<strong>was</strong><br />

beibringen, und sie bringen einem selbst et<strong>was</strong><br />

bei. Das ist et<strong>was</strong> Wunderbares und total<br />

erfüllend.“<br />

Text: lkü, Fotos: privat (3), Shutterstock (1)

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