19.09.2019 Aufrufe

recke:in - Das Magazin der Graf Recke Stiftung Ausgabe 3/2019

Die Zahl der Menschen, die an Demenz erkrankt sind, nimmt stetig zu und damit auch die vielfältigen Herausforderungen im Alltag für Betroffene und ihre Familien. Die Graf Recke Stiftung aus Düsseldorf macht sich mit ihrem bislang bundesweit einmaligen Leuchtturmprojekt Ahorn-Karree im Dorotheenviertel Hilden stark für eine würde- und respektvolle Begleitung und Betreuung von Menschen mit schwerer Demenz und geht innovative Wege im Umgang mit Demenz.

Die Zahl der Menschen, die an Demenz erkrankt sind, nimmt stetig zu und damit auch die vielfältigen Herausforderungen im Alltag für Betroffene und ihre Familien. Die Graf Recke Stiftung aus Düsseldorf macht sich mit ihrem bislang bundesweit einmaligen Leuchtturmprojekt Ahorn-Karree im Dorotheenviertel Hilden stark für eine würde- und respektvolle Begleitung und Betreuung von Menschen mit schwerer Demenz und geht innovative Wege im Umgang mit Demenz.

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WOHNEN & PFLEGE<br />

E<strong>in</strong>e große<br />

im Schatten<br />

<strong>der</strong> Demenz<br />

Liebe<br />

Felicitas und Bruno Wadenpohl<br />

waren e<strong>in</strong> geselliges Ehepaar,<br />

das 50 Jahre lang immer alles<br />

zusammen machte. Ihr geme<strong>in</strong>sames<br />

Leben verän<strong>der</strong>te sich zunehmend<br />

mit <strong>der</strong> Erkrankung des Mannes<br />

an Demenz: Bruno verlor se<strong>in</strong><br />

Wesen und Felicitas gab sich <strong>in</strong><br />

<strong>der</strong> Sorge um ihn fast selbst auf.<br />

E<strong>in</strong> wichtiger Kraftanker wurde das<br />

Haus Ahorn im Dorotheenviertel<br />

Hilden, <strong>in</strong> dem Bruno Wadenpohl bis<br />

zu se<strong>in</strong>em letzten Tag geschützt,<br />

aber selbstbestimmt lebte.<br />

Von Özlem Yılmazer<br />

Es war e<strong>in</strong>e Karnevalssitzung im Jahr 1964, auf <strong>der</strong> Felicitas<br />

Wadenpohl ihren Mann Bruno kennenlernte. »Da<br />

hat es sofort gefunkt«, erzählt die heute 81-Jährige, die<br />

damals als K<strong>in</strong><strong>der</strong>gärtner<strong>in</strong> aus Bayern kam und seither<br />

<strong>in</strong> Monheim am Rhe<strong>in</strong> lebt. Mehr als e<strong>in</strong> halbes Jahrhun<strong>der</strong>t<br />

waren Bruno und Felicitas verheiratet, sie bekamen zwei K<strong>in</strong><strong>der</strong>.<br />

Sie waren »Feiermenschen«, wie sie sagt. Die goldene Hochzeit<br />

feierten sie zusammen mit Mitglie<strong>der</strong>n <strong>der</strong> beiden Chöre, denen<br />

sie angehörten, sowie Freunden und Bekannten. Sie reisten gerne,<br />

unternahmen viel und mochten es gesellig: »Wir waren total verrückt<br />

nach Karneval«, erzählt Felicitas Wadenpohl rund e<strong>in</strong> Jahr<br />

nach dem Tod ihres Mannes Bruno.<br />

Die letzten Jahre vor se<strong>in</strong>em Tod waren e<strong>in</strong> großer E<strong>in</strong>schnitt <strong>in</strong><br />

dieses erfüllte Leben, sie waren ke<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>fachen Jahre für Felicitas<br />

und ihre K<strong>in</strong><strong>der</strong>, ebenso für Bruno Wadenpohl. Er erkrankte an<br />

Demenz. <strong>Das</strong> machte sich erst schleichend bemerkbar, vermutlich<br />

aufgrund von diversen Schlaganfällen, wie Felicitas Wadenpohl<br />

annimmt. »Man merkt es erst überhaupt nicht.« Irgendwann sei er<br />

ausfallend geworden, wenn ihm etwas nicht passte. »Da haben wir<br />

oft Krach gehabt, weil ich mir das nicht habe bieten lassen«, sagt die<br />

gebürtige Memm<strong>in</strong>ger<strong>in</strong> über die Anfangszeit.<br />

14<br />

<strong>recke</strong>: <strong>in</strong> 3/<strong>2019</strong>

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