Brainstorm 2019
rlc | packaging magazin deutsch
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IMPULSE<br />
5<br />
Quelle: made-for.com<br />
Beim Thema Gesundheit rückt der Patient zunehmend in den Mittelpunkt. Dabei hat jeder Mensch seine ganz individuellen Bedürfnisse –<br />
bedingt durch Erbgut, Lebensweise und weitere Faktoren. Ein aktuelles Beispiel, auf diese Entwicklung einzugehen, ist der Online-Anbieter<br />
„made-for.com“. Auf der Website werden über einen Fragebogen alle relevanten Eigenschaften des Users abgefragt: Ernährungsweise,<br />
Häufigkeit von sportlicher Aktivität, Gemütszustände, persönliche Ziele etc. Auf dieser Grundlage wird ein passender Vitamin-Mix<br />
zusammengestellt, der dem Kunden in einer personalisierten Verpackung zugesendet wird.<br />
Flexible Formate, kleinste Chargen<br />
Pharmaunternehmen sehen sich zudem mit<br />
steigenden Anforderungen an die Vielfalt von<br />
Sekundärverpackungen und sinkenden Batchgrößen<br />
bis hin zur Losgröße eins konfrontiert:<br />
Unternehmen wie der Schweizer Pharma konzern<br />
Roche konzentrieren sich verstärkt auf die<br />
Entwicklung personalisierter Diagnostik- und<br />
Therapie-Ansätze. Diese neuen stratifizierten<br />
oder gar individualisierten Medikamente<br />
richten sich nur noch an bestimmte Patienten<br />
Subgruppen oder Einzelpersonen. Auch Biopharmazeutika,<br />
Arzneistoffe, die mit Mitteln der<br />
Biotechnologie und gentechnisch veränderten<br />
Organismen hergestellt werden, sind Teil des aktuellen<br />
Entwicklungstrends der Pharmabranche.<br />
Diese hochwirksamen Medikamente steigern<br />
den Bedarf an sterilen, sicheren Verpackungen<br />
weltweit, auch in den sogenannten „Pharmerging<br />
Markets“, wo das steigende Durchschnittseinkommen<br />
ohnehin eine immer größere Nachfrage<br />
nach Arzneimitteln mit sich bringt. Die<br />
macht vermehrt unterschiedliche Versionen von<br />
Arzneimittelverpackungen für unterschiedliche<br />
Länder notwendig und hat die erhöhte Produktion<br />
von Kleinstchargen zur Folge. Dieser Trend<br />
bewirkt einen enormen Anpassungsbedarf<br />
etablierter Prozesse bei Pharmaherstellern und<br />
-Verpackern: Konfektionierungs- und Verpackungslösungen<br />
für Sondergrößen und größtmögliche<br />
Formatflexibilität sind gefragt – ohne<br />
dabei an Funktionalität, Wirtschaftlichkeit und<br />
vor allem Patientensicherheit einzubüßen.<br />
Pharmadesign rettet Leben<br />
Das Design von Medikamentenverpackungen<br />
scheint auf den ersten Blick nicht der wichtigste<br />
Faktor bei der Entwicklung von Arzneimitteln<br />
zu sein. Doch wenn es um den Schutz der<br />
Patienten geht, spielt es eine essenzielle Rolle.<br />
Das fängt schon bei den Verschlüssen der<br />
Arzneimittelpackungen an, die einerseits auch für<br />
körperlich beeinträchtigte Anwender problemlos<br />
zu öffnen und gleichzeitig absolut kindersicher<br />
sein müssen. Design und Informationen<br />
auf der Verpackung des Medikaments erfüllen<br />
ebenfalls mehrere Funktionen: Einerseits muss<br />
auf den ersten Blick zweifelsfrei klar werden,<br />
um welches Arzneimittel es sich handelt, um<br />
etwa Verwechslungen durch Krankenhauspersonal<br />
oder Patienten zu vermeiden. Andererseits<br />
müssen gerade bei Medikamenten, die zu<br />
Hause angewendet werden, die Dosierungsinformationen<br />
deutlich sichtbar und klar verständlich<br />
sein. Zu wenig oder zu viel oder gar<br />
falsche Medikamente können sonst verheerende<br />
Folgen haben. Designer, Gesundheits- und<br />
Pharmaexperten sollten folglich bei der Entwicklung<br />
und Gestaltung von Pharmaverpackungen<br />
enger zusammenarbeiten, um das Verpackungsdesign<br />
bestmöglich zum Schutz des Patienten<br />
einzusetzen.