Magazin Steamrose

STEAMROSE ZEITREISE FESTIVAL FORST 2019
Was ist eigentlich Steampunk?
Eine phantastische Welt zwischen Vergangenheit und Zukunft
5
Die Mode des Steampunks orientiert sich am viktorianischen Zeitalter.
Foto: Thoralf Haß
Steampunk lehnt sich an die literarischen
Werke eines Jules Verne
oder H.G. Wells an. „Die Zeitmaschine“
oder „20 000 Meilen
unter dem Meer“ gehören zu den
bekanntesten Werken. Zeitreisen
hielt man damals für möglich. Detailliert
beschreiben die Autoren in
ihren Büchern eine Zukunft, basierend
auf der Technik ihrer Zeit.
Geprägt wird der Steampunk vom
Zeitraum der Jahre 1840 bis 1900,
der Industrialisierung.
Fauchende Dampfmaschinen,
präzise Uhrwerke und Elektrizität
waren die Spielwiesen für Tüftler,
Wissenschaftler und Erfinder. Anleihen
davon finden sich auch heute
noch in der Steampunk-Szene,
sei es als modisches Detail oder als
Versuchsfeld bei ungewöhnlichen
Konstruktionen und Maschinen.
Ehemalige Kesselhäuser und Maschinenhallen
bieten heutzutage
den idealen Rahmen für stilechte
Treffen oder Fotoshootings.
In Deutschland holt sich der
Steampunk Inspiration, beispielsweise
in den Bücherserien der
Autorin Anja Bagus, die quasi das
deutsche Pendant zu den „Harry
Potter“- oder „Herr der Ringe“-Welten
sind.
Von den „Schwarz-Romantikern“
der Gothic-Szene hat sich
der Steampunk mittlerweile abgekapselt
und sich eigenständig
weiterentwickelt. Und im Gegensatz
zur Mittelalterszene spielt
Originaltreue beim Steampunk
keine große Rolle. Die Uniformen
und Kleider sind individuell
geschneidert, je nachdem, was
gerade an Stoffen vorhanden ist.
Man kann sich auch eine eigene
fiktive Biografie erschaffen.
Insofern definiert sich der Steampunk
nicht über ein bestimmtes
Element, sondern über die Idee,
Altes mit Neuem zu etwas Fiktivem
zu verbinden, etwas Unglaubliches
zu erschaffen und der
eigenen Kreativität freien Lauf zu
lassen - mal praktisch, mal nutzlos,
auf jeden Fall jedoch auffallend
und zeitlos schön.
tfs