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Probeausgabe Bildung in der Kita

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Medienkompetenz<br />

REAL ODER FIKTIV? SO UNTERSTÜTZEN SIE<br />

DIE KINDER DABEI, DIES IM TV ZU ERKENNEN<br />

Im stetig wachsenden Angebot an K<strong>in</strong><strong>der</strong>sendungen gibt es neben <strong>der</strong><br />

Wissensvermittlung auch immer mehr Action. Das führt bei manchen K<strong>in</strong><strong>der</strong>n zu<br />

Alpträumen, da sie zwischen real und fiktiv noch nicht differenzieren können.<br />

Manchmal spielt die Fantasie unseren<br />

K<strong>in</strong><strong>der</strong>n den e<strong>in</strong> o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>en<br />

bösen Streich, sodass die<br />

Liebl<strong>in</strong>gssendung plötzlich zum<br />

Angstauslöser werden kann.<br />

Praxisbeispiel: K<strong>in</strong><strong>der</strong>sendungen<br />

mit Action<strong>in</strong>halt<br />

Simon, 5, erzählt regelmäßig von se<strong>in</strong>en<br />

Helden aus se<strong>in</strong>er Liebl<strong>in</strong>gs-TV-Serie, die<br />

Superkräfte haben und gegen böse Wesen<br />

kämpfen. Im Freispiel werden Szenen<br />

nachgespielt, was schließlich an<strong>der</strong>e K<strong>in</strong><strong>der</strong><br />

ängstigt. E<strong>in</strong>es Tages kommt Simon<br />

völlig erschöpft <strong>in</strong> die <strong>Kita</strong> und erzählt von<br />

se<strong>in</strong>en bösen Träumen, <strong>in</strong> denen Zombies<br />

vorkamen.<br />

Wie Sie mit e<strong>in</strong>er solchen<br />

Situation am besten umgehen<br />

E<strong>in</strong>e vergleichbare Situation haben Sie<br />

<strong>in</strong> Ihrer E<strong>in</strong>richtung vermutlich schon<br />

e<strong>in</strong>mal beobachtet. Im 1. Schritt ist es<br />

wichtig, dass Sie sich aktiv mit dem K<strong>in</strong>d<br />

ause<strong>in</strong>an<strong>der</strong>setzen. Erkundigen Sie sich<br />

beim ihm, was ihm genau Angst macht<br />

und wodurch diese Angst ausgelöst wird.<br />

In Simons Fall fragte die Erzieher<strong>in</strong><br />

nach, woher die Zombies denn kommen.<br />

Simons Schil<strong>der</strong>ungen s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> diesem<br />

Moment nicht e<strong>in</strong>deutig – die Zombies<br />

könnten demnach aus e<strong>in</strong>er Fernsehserie<br />

o<strong>der</strong> e<strong>in</strong>em Videospiel stammen. Erklären<br />

Sie ihm zunächst, dass es diese Zombies<br />

nicht wirklich gibt, dass sie aus e<strong>in</strong>er Geschichte<br />

stammen und sie sich jemand<br />

ausgedacht hat. Sollte er jedoch <strong>in</strong> dieser<br />

CHECKLISTE: WORAN ERKENNE ICH EINE GUTE TV-SENDUNG<br />

FÜR KINDER?<br />

Ke<strong>in</strong>e komplizierten Charaktere, gut und böse s<strong>in</strong>d klar zu erkennen.<br />

Die Musik sollte nicht zu aufregend se<strong>in</strong>.<br />

Die Sendung sollte e<strong>in</strong> Happy End haben.<br />

Die Laufzeit sollte nicht länger als 30 M<strong>in</strong>uten betragen.<br />

Gewaltszenen sollten nicht gezeigt werden.<br />

Nur Themen, die realistisch und nachvollziehbar für die K<strong>in</strong><strong>der</strong> s<strong>in</strong>d,<br />

stehen im Vor<strong>der</strong>grund, sollten ihnen aber ke<strong>in</strong>e Angst bereiten.<br />

Die Sprache sollte e<strong>in</strong>fach, klar verständlich und grammatikalisch<br />

korrekt se<strong>in</strong>.<br />

Es kommt auch immer auf das e<strong>in</strong>zelne K<strong>in</strong>d an: Was <strong>der</strong> e<strong>in</strong>e nur<br />

spannend f<strong>in</strong>det, ist für den an<strong>der</strong>en nicht auszuhalten. Schauen Sie<br />

sich die Sendungen mit Ihren K<strong>in</strong><strong>der</strong>n daher zusammen an und achten<br />

Sie auf <strong>der</strong>en Reaktionen.<br />

Fantasiewelt feststecken, kann e<strong>in</strong> kle<strong>in</strong>es<br />

Ritual helfen: Erklären Sie ihm, dass <strong>der</strong><br />

Zombie z. B. Angst vor Teddybären hat,<br />

und schlagen Sie ihm vor, den Teddybären<br />

als Wächter aufzustellen.<br />

Sprechen Sie unbed<strong>in</strong>gt<br />

die Eltern an!<br />

Das Thema TV-Programm <strong>der</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong> ist<br />

bei Eltern fast immer e<strong>in</strong> heikles Thema.<br />

o. k.?<br />

Sprechen Sie die Eltern daher zwanglos<br />

auf das Verhalten und die Aussagen des<br />

K<strong>in</strong>des an. Fragen Sie nach, ob sie es sich<br />

erklären können, woher das K<strong>in</strong>d diese<br />

Ideen haben könnte. Dafür würde ich e<strong>in</strong><br />

Tür-und-Angel-Gespräch bevorzugen. E<strong>in</strong><br />

Term<strong>in</strong> wirkt förmlicher und dramatisiert<br />

womöglich die Situation.<br />

Achten Sie darauf, dass Ihre Wortwahl<br />

neutral bleibt und ke<strong>in</strong>e versteckten Vorwürfe<br />

enthält.<br />

Das lesen Sie <strong>in</strong> <strong>der</strong> nächsten Ausgabe:<br />

Inklusion: Wie Sie E<strong>in</strong>zelfallhilfe erhalten<br />

Flip-Charts: So überzeugen Sie mit professionellen<br />

Visualisierungen beim Eltern-Abend<br />

Raumgestaltung: Mit <strong>der</strong> Reizwort-Analyse erarbeiten<br />

Sie wirklich kreative Ideen<br />

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