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Probeausgabe Bildung in der Kita

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Starke <strong>Bildung</strong><br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Kita</strong><br />

KOMPETENT VON DER EINGEWÖHNUNG BIS ZUR SCHULE<br />

Ausgabe 2<br />

Okt 2019<br />

02<br />

WIE KINDER DAS TEILEN LERNEN<br />

Warum es ihnen oft noch so schwerfällt und<br />

wie Sie die K<strong>in</strong><strong>der</strong> dabei unterstützen<br />

04<br />

SPANNENDE SPUR DER ZEICHEN<br />

Wie K<strong>in</strong><strong>der</strong> mit Logos und Piktogrammen die<br />

Vorstufe <strong>der</strong> Schrift entziffern<br />

06<br />

AUS PLASTIK WIRD EIN PFERD<br />

So basteln Sie mit den K<strong>in</strong><strong>der</strong>n verblüffend<br />

e<strong>in</strong>fach e<strong>in</strong> Upcycl<strong>in</strong>g-Steckenpferd<br />

08<br />

ELTERN ZU BESUCH<br />

Wie Sie das Vertrauen <strong>der</strong> Eltern mit e<strong>in</strong>em<br />

Eltern-K<strong>in</strong>d-Tag gew<strong>in</strong>nen<br />

10<br />

ALLES FÜR EINE MÄRCHENHÖHLE<br />

Wir zeigen Ihnen, wie Sie im Handumdrehen<br />

e<strong>in</strong>e Märchenhöhle entstehen lassen<br />

11<br />

SPIELE IM INKLUSIONSALLTAG<br />

Mit diesen 3 Instrumenten können Sie Ihre<br />

K<strong>in</strong><strong>der</strong> im Inklusionsalltag för<strong>der</strong>n<br />

12<br />

FERNSEHEN FÜR KINDER<br />

So helfen Sie den K<strong>in</strong><strong>der</strong>n zwischen realen<br />

und fiktiven Inhalten zu unterscheiden<br />

Das ist me<strong>in</strong>s!<br />

Wie K<strong>in</strong><strong>der</strong> teilen lernen<br />

1


Pädagogisches Fachwissen<br />

WIE SIE KINDER<br />

UNTERSTÜTZEN ZU TEILEN<br />

Max hortet mehr Sandschaufeln, als er Hände hat,<br />

und Mia braucht dr<strong>in</strong>gend alle Glitzerstifte gleichzeitig:<br />

Teilen ist für K<strong>in</strong><strong>der</strong> nicht immer leicht.<br />

Heimat<br />

<strong>in</strong> Ihrer <strong>Kita</strong><br />

Liebe Kolleg<strong>in</strong>,<br />

K<strong>in</strong><strong>der</strong>n gel<strong>in</strong>gt Großes oft mit Leichtigkeit.<br />

Das wurde mir erst heute wie<strong>der</strong><br />

bewusst, als wir geme<strong>in</strong>sam das wun<strong>der</strong>bare<br />

Herbstlied „Bunt s<strong>in</strong>d schon<br />

die Wäl<strong>der</strong>“ gesungen haben. Ich ließ<br />

me<strong>in</strong>e Blicke schweifen, während e<strong>in</strong>e<br />

bunt gemischte K<strong>in</strong><strong>der</strong>gruppe voller<br />

Inbrunst sang: 3 K<strong>in</strong><strong>der</strong> aus Syrien,<br />

daneben e<strong>in</strong> Junge aus Tschetschenien,<br />

an<strong>der</strong>e K<strong>in</strong><strong>der</strong> wurden schon hier geboren,<br />

darunter 2 türkische Mädchen. Alle<br />

s<strong>in</strong>gen zusammen e<strong>in</strong> deutsches Volkslied,<br />

das schon 1782 verfasst und 1816<br />

von Franz Schubert vertont wurde. Was<br />

arbeiten sich Menschen aus Politik und<br />

Gesellschaft ab am Heimatbegriff und<br />

<strong>der</strong> Brauchtumspflege. Hier <strong>in</strong> unserer<br />

<strong>Kita</strong> braucht sich ke<strong>in</strong>er zu mühen. Die<br />

K<strong>in</strong><strong>der</strong> tun es e<strong>in</strong>fach, weil sie Spaß mite<strong>in</strong>an<strong>der</strong><br />

und Freude am S<strong>in</strong>gen haben.<br />

Großes kann manchmal so leicht se<strong>in</strong>!<br />

Und dar<strong>in</strong> s<strong>in</strong>d uns K<strong>in</strong><strong>der</strong> immer wie<strong>der</strong><br />

Vorbild.<br />

Ich wünsche Ihnen viele bunte Augenblicke<br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> Arbeit mit den K<strong>in</strong><strong>der</strong>n,<br />

Ihre<br />

Claudia Hupp<br />

Chefredakteur<strong>in</strong><br />

Claudia Hupp ist seit 25 Jahren als Erzieher<strong>in</strong><br />

<strong>in</strong> verschiedenen K<strong>in</strong><strong>der</strong>gärten<br />

tätig gewesen, u. a. <strong>in</strong> E<strong>in</strong>richtungen im<br />

sozialen Brennpunkt. Viere<strong>in</strong>halb Jahre<br />

leitete sie e<strong>in</strong>e große K<strong>in</strong><strong>der</strong>tagese<strong>in</strong>richtung.<br />

Jetzt arbeitet sie mit K<strong>in</strong><strong>der</strong>n<br />

und Jugendlichen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er großen<br />

Tagese<strong>in</strong>richtung <strong>in</strong> Würzburg.<br />

Es ist sicher auch <strong>in</strong> Ihrer <strong>Kita</strong><br />

e<strong>in</strong> ewiger Streitpunkt zwischen<br />

den K<strong>in</strong><strong>der</strong>n: „Max gibt mir ke<strong>in</strong>e<br />

Schaufel ab!“ o<strong>der</strong> „Mia ist<br />

geme<strong>in</strong>, sie behält alle Stifte für sich!“<br />

heißt es dann und Sie s<strong>in</strong>d gefragt,<br />

die K<strong>in</strong><strong>der</strong> dabei zu unterstützen, den<br />

Ärger zu regeln. Aus unserer Erwachsenensicht<br />

wäre es auch ganz e<strong>in</strong>fach:<br />

Teilen ist die Lösung. Doch das entspricht<br />

<strong>der</strong> Logik Erwachsener, K<strong>in</strong><strong>der</strong><br />

sehen die Situation völlig an<strong>der</strong>s.<br />

Warum viele K<strong>in</strong><strong>der</strong> noch<br />

nicht teilen können<br />

Es liegt <strong>in</strong> <strong>der</strong> k<strong>in</strong>dlichen Entwicklung<br />

und Weltsicht, dass vor allem jüngere<br />

K<strong>in</strong><strong>der</strong> bis zum 3. Lebensjahr noch<br />

nicht teilen können, wenn sie dazu<br />

aufgefor<strong>der</strong>t werden. Bevor K<strong>in</strong><strong>der</strong> aktiv<br />

etwas abgeben können, müssen sie<br />

zunächst wissen, dass es überhaupt e<strong>in</strong><br />

„me<strong>in</strong>“ und „de<strong>in</strong>“ gibt. Das ist vor allem<br />

für Ihre Jüngsten gar nicht so e<strong>in</strong>fach.<br />

Ältere K<strong>in</strong><strong>der</strong> ab etwa 5 Jahren<br />

s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em gewissen Umfang <strong>in</strong><br />

<strong>der</strong> Lage, sich <strong>in</strong> an<strong>der</strong>e h<strong>in</strong>e<strong>in</strong>zuversetzen,<br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> Psychologie „Theory of<br />

M<strong>in</strong>d“ genannt. Diese Fähigkeit muss<br />

sich jedoch entwickeln und hängt von<br />

<strong>der</strong> <strong>in</strong>dividuellen emotionalen Entwicklung<br />

des jeweiligen K<strong>in</strong>des ab.<br />

Dazu trägt auch Ihre fe<strong>in</strong>fühlige Unterstützung<br />

bei.<br />

Zw<strong>in</strong>gen Sie K<strong>in</strong><strong>der</strong> nicht<br />

zum Teilen<br />

Wenn K<strong>in</strong><strong>der</strong> noch gar nicht erfahren<br />

haben, dass die Schaufeln, die Puppe<br />

o<strong>der</strong> die Stifte nicht zum eigenen<br />

Selbst gehören, können sie nicht teilen.<br />

Nähmen Sie ihm das Spielzeug<br />

weg, würden Sie dem K<strong>in</strong>d gleichsam<br />

e<strong>in</strong>en Teil von ihm selbst wegnehmen<br />

– mit entsprechen<strong>der</strong> Gegenwehr ist<br />

dann zu rechnen. K<strong>in</strong><strong>der</strong>n <strong>in</strong> dieser<br />

Entwicklungsstufe würden wir also<br />

etwas abverlangen, was sie noch gar<br />

nicht können.<br />

Aber auch ältere K<strong>in</strong><strong>der</strong> sollten Sie<br />

nicht zum Teilen zw<strong>in</strong>gen o<strong>der</strong> die<br />

Aufteilung des Spielzeugs über sie bestimmen<br />

– auch wenn so die Lösung<br />

des Konfliktes auf <strong>der</strong> Hand liegt. Denn<br />

es steckt e<strong>in</strong> für das K<strong>in</strong>d wichtiges<br />

Bedürfnis dah<strong>in</strong>ter, wenn es Spielzeug<br />

o<strong>der</strong> Material so vehement verteidigt.<br />

In <strong>der</strong> Tabelle f<strong>in</strong>den Sie e<strong>in</strong>ige Beispiele<br />

dargestellt.<br />

K<strong>in</strong><strong>der</strong>, die nicht teilen, handeln also<br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> Regel nicht aus dissozialen o<strong>der</strong><br />

egozentrischen Gründen o<strong>der</strong> s<strong>in</strong>d gar<br />

„böse“. Die Beispiele zeigen, dass K<strong>in</strong><strong>der</strong><br />

meist noch mitten <strong>in</strong> ihrem Spiel<br />

feststecken und deshalb nicht teilen.<br />

Wenn Sie <strong>in</strong> dieser Situation e<strong>in</strong><br />

K<strong>in</strong>d zum Teilen zw<strong>in</strong>gen, wird es sich<br />

unverstanden, verletzt und hilflos fühlen.<br />

Und die Folge davon: Es wird se<strong>in</strong><br />

Spielzeug das nächste Mal nur umso<br />

vehementer verteidigen. Das Teilen<br />

lernen K<strong>in</strong><strong>der</strong> damit nicht und <strong>der</strong> entstandene<br />

Konflikt ist nur auf <strong>der</strong> Oberfläche<br />

und mit viel Frust gelöst. Doch<br />

wer ke<strong>in</strong>e Angst davor haben muss,<br />

dass ihm etwas gegen se<strong>in</strong>en Willen<br />

entrissen wird, kann auf Dauer großzügiger<br />

se<strong>in</strong>.<br />

Das sagen wissenschaftliche<br />

Studien dazu<br />

Die beiden Entwicklungspsycholog<strong>in</strong>nen<br />

Nadia Chernyak und Tamar<br />

Kushnir von <strong>der</strong> Cornell University<br />

fanden <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Studie heraus: K<strong>in</strong><strong>der</strong><br />

teilen lieber, wenn sie sich freiwillig<br />

dazu entschlossen haben, statt nur <strong>der</strong><br />

elterlichen Ermahnung zu folgen. Sie<br />

teilten ihre Sticker auch <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em zwei-<br />

WICHTIG: Die Aussicht auf<br />

Belohnung steigert die Motivation<br />

zum Teilen nicht. Fällt<br />

die Belohnung weg, ist die<br />

Motivation vorbei.<br />

2<br />

Starke <strong>Bildung</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Kita</strong><br />

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Pädagogisches Fachwissen<br />

ten Durchgang lieber, wenn sie sich schon<br />

vorher freiwillig entschlossen hatten zu<br />

teilen. („Giv<strong>in</strong>g Preschoolers Choice Increases<br />

Shar<strong>in</strong>g Behavior“, <strong>in</strong> Psychological<br />

Science, 2013)<br />

Mo<strong>der</strong>ieren Sie die Situation<br />

für die K<strong>in</strong><strong>der</strong><br />

Heißt das also, Sie können gar nichts tun,<br />

um die K<strong>in</strong><strong>der</strong> beim Teilenlernen zu unterstützen?<br />

Doch, Sie können die Situation<br />

den K<strong>in</strong><strong>der</strong>n erklären und mo<strong>der</strong>ieren,<br />

statt sie zu lösen. Das setzt voraus, dass Sie<br />

dem K<strong>in</strong>d, das nicht teilen möchte, gute<br />

Absichten unterstellen. Und diese versuchen<br />

Sie mit dem K<strong>in</strong>d selbst und den an<strong>der</strong>en<br />

möglicherweise am Konflikt beteiligten<br />

K<strong>in</strong><strong>der</strong>n herauszuarbeiten: „Max,<br />

du brauchst heute viele Schaufeln zum<br />

Bauen. Ich b<strong>in</strong> schon ganz gespannt, was<br />

du alles vorhast.“ So beschreiben Sie die<br />

Situation, ohne diese zu bewerten. Beziehen<br />

Sie aber auch mögliche an<strong>der</strong>e K<strong>in</strong><strong>der</strong><br />

<strong>in</strong> Ihre Mo<strong>der</strong>ation e<strong>in</strong>, die eben diese<br />

Schaufeln gerne haben möchten: „Chris,<br />

du möchtest auch bauen und bräuchtest<br />

dafür auch e<strong>in</strong>e Schaufel. Hast du denn<br />

schon e<strong>in</strong>e Idee, wie du anfangen willst?<br />

Wir könnten Max fragen, ob er dir den<br />

Eimer füllt, den du zum Bauen brauchst.<br />

Würdest du das machen, Max?<br />

Machen Sie den an<strong>der</strong>en K<strong>in</strong><strong>der</strong>n und<br />

Max klar, dass Sie ihm die Schaufeln nicht<br />

wegnehmen werden. Suchen Sie nach<br />

Alternativen, wenn Max weiterh<strong>in</strong> alle<br />

Schaufeln braucht: „Mir fällt gerade e<strong>in</strong>,<br />

dass wir <strong>in</strong> <strong>der</strong> Küche e<strong>in</strong>en ganz alten<br />

Löffel haben, den du auch zum Sandbauen<br />

benutzen kannst. Du könntest versuchen,<br />

e<strong>in</strong>e Löffelburg zu bauen. Das wird<br />

spannend.“ Hier geht es nicht um e<strong>in</strong><br />

billiges Ablenkmanöver, son<strong>der</strong>n um das<br />

ernsthafte Suchen nach Alternativen, die<br />

die Bedürfnisse bei<strong>der</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong> schützen.<br />

Da Sie K<strong>in</strong><strong>der</strong> nicht zum Teilen zw<strong>in</strong>gen<br />

können, ist es wichtig, ihnen das Teilen<br />

so oft wie möglich vorzuleben. Bieten<br />

Sie Ihren eigenen Stuhl an, wenn K<strong>in</strong><strong>der</strong><br />

sich um e<strong>in</strong>en Stuhl streiten. Lassen Sie<br />

e<strong>in</strong> frierendes K<strong>in</strong>d mit unter Ihre Jacke<br />

schlüpfen o<strong>der</strong> teilen Sie e<strong>in</strong>en selbstgebackenen<br />

Kuchen mit den K<strong>in</strong><strong>der</strong>n. Verwenden<br />

Sie möglichst immer das Wort<br />

„teilen“, wenn Sie Ihr Tun beschreiben.<br />

Nutzen Sie die Gespräche, die aus solchen<br />

Konfliktsituationen entstehen, um möglichst<br />

viel über Gefühle zu sprechen und<br />

Umschreibungen dafür anzubieten: „Max,<br />

du hast heute viel vor im Sandkasten. Hast<br />

du Angst, dass dir die an<strong>der</strong>en K<strong>in</strong><strong>der</strong> etwas<br />

davon kaputtmachen, wenn sie auch<br />

mit den Schaufeln spielen? Du warst gestern<br />

vielleicht traurig, nur zuzuschauen.<br />

Heute möchtest du nicht mehr traurig<br />

se<strong>in</strong>.“ So kommt das K<strong>in</strong>d Stück für Stück<br />

se<strong>in</strong>em Gefühlsleben näher. Das ist e<strong>in</strong>e<br />

wichtige Voraussetzung für Verhandlungen<br />

um Spielzeug und das Teilen.<br />

Gestalten Sie das Teilen vor<br />

e<strong>in</strong>em Konflikt<br />

Beide K<strong>in</strong><strong>der</strong> brauchen den Kipplaster – mo<strong>der</strong>ieren Sie die Situation,<br />

statt sie für die K<strong>in</strong><strong>der</strong> zu lösen.<br />

© Andrey Kuzm<strong>in</strong> – AdobeStock<br />

TABELLE: BEDÜRFNISSE HINTER DEM NICHT-TEILEN-KÖNNEN<br />

Situation<br />

Mia umklammert alle Glitzerstifte<br />

und teilt mit den an<strong>der</strong>en K<strong>in</strong><strong>der</strong>n die<br />

beliebten Stifte nicht.<br />

Mike spielt Tag für Tag mit dem roten<br />

Auto. Er verweigert die Auffor<strong>der</strong>ung<br />

<strong>der</strong> an<strong>der</strong>en K<strong>in</strong><strong>der</strong>, sie auch e<strong>in</strong>mal<br />

damit spielen zu lassen.<br />

Immer wie<strong>der</strong> zieht Tim <strong>der</strong> Puppe<br />

die Schuhe mit den Klettverschlüssen<br />

an und aus. Die an<strong>der</strong>en K<strong>in</strong><strong>der</strong> verlangen<br />

die Puppe zum Babyspielen.<br />

Mögliches Bedürfnis des K<strong>in</strong>des<br />

Mia ist fasz<strong>in</strong>iert von <strong>der</strong> Farbigkeit<br />

<strong>der</strong> Stifte. Sie ist mit ihrem Farbexperiment<br />

noch nicht fertig.<br />

Das Gefühl des Autos <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er Hand<br />

gibt Mike Sicherheit. Ihm gefällt <strong>der</strong><br />

starke Kontrast <strong>der</strong> Farbe des Autos<br />

und se<strong>in</strong>er Haut.<br />

Mike ist fasz<strong>in</strong>iert vom Geräusch <strong>der</strong><br />

Klettverschlüsse und wie er immer<br />

schneller und flüssiger die Schuhe <strong>der</strong><br />

Puppe an- und ausziehen kann.<br />

Damit morgen nicht e<strong>in</strong> an<strong>der</strong>es K<strong>in</strong>d<br />

versucht, sich noch schneller als Max alle<br />

Schaufeln zu sichern, gestalten Sie solche<br />

vermuteten Situationen im Vorfeld: „Wir<br />

müssen heute noch etwas Wichtiges besprechen:<br />

Max hat alle Schaufeln im Sandkasten<br />

gebraucht. Deshalb konnten an<strong>der</strong>e<br />

K<strong>in</strong><strong>der</strong> nicht bauen. Wir müssen nun<br />

überlegen, wie wir das morgen machen,<br />

damit mehr K<strong>in</strong><strong>der</strong> e<strong>in</strong>e Schaufel haben.“<br />

Außerhalb <strong>der</strong> konkreten „Bedrohungssituation“<br />

können K<strong>in</strong><strong>der</strong> mit Ihrer Unterstützung<br />

nach Lösungen suchen. Und die<br />

war auch schnell gefunden: „Du machst<br />

e<strong>in</strong>e Theke und e<strong>in</strong>en Schaufelverleih,<br />

wie bei den M<strong>in</strong>igolfschlägern im Urlaub.“<br />

Wenn alle e<strong>in</strong>verstanden s<strong>in</strong>d, probieren<br />

Sie morgen Ihre neue Rolle als Schaufelverleiher<strong>in</strong><br />

aus.<br />

So lernen die K<strong>in</strong><strong>der</strong> nicht nur das Teilen<br />

und soziales Verhalten <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Gruppe.<br />

Sie üben sich auch dar<strong>in</strong>, sich selbst<br />

und an<strong>der</strong>e besser zu verstehen und fair<br />

zu verhandeln.<br />

Sprechen Sie über Gefühle<br />

Starke <strong>Bildung</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Kita</strong><br />

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Vorschule<br />

PIKTOGRAMME & CO. – 7 BLITZ-IDEEN, WIE<br />

KINDER DIE „SCHRIFT DER BILDER“ ENTDECKEN<br />

K<strong>in</strong><strong>der</strong> lieben es, die Zeichen zu „lesen“, die sie umgeben. Mit neuen Impulsen för<strong>der</strong>n<br />

Sie nicht nur die Neugierde <strong>der</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong> auf die „Schrift <strong>der</strong> Bil<strong>der</strong>“, son<strong>der</strong>n auch genau<br />

die Fähigkeit, die sie später für das Lesen brauchen.<br />

© Syda Productions – AdobeStock<br />

s<strong>in</strong>d neu für sie? Die K<strong>in</strong><strong>der</strong> fotografieren<br />

ihre Entdeckungen. Dann drucken Sie diese<br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Kita</strong> aus und erarbeiten geme<strong>in</strong>sam<br />

e<strong>in</strong>e Collage. Sicher ergeben sich so<br />

immer wie<strong>der</strong> Gesprächsanlässe über die<br />

Zeichen und <strong>der</strong>en Bedeutung.<br />

2. Idee: Verkehrszeichen<br />

entschlüsseln<br />

Verkehrszeichen s<strong>in</strong>d für die K<strong>in</strong><strong>der</strong> beson<strong>der</strong>s<br />

<strong>in</strong>teressant. Diese haben im<br />

Straßenverkehr nicht nur e<strong>in</strong>e wichtige<br />

Sicherheitsfunktion für sie selbst. Sie<br />

zeichnen sich auch durch ihren beson<strong>der</strong>en<br />

Signalcharakter aus, den die K<strong>in</strong><strong>der</strong><br />

gut dechiffrieren können. Regen Sie die<br />

K<strong>in</strong><strong>der</strong> an, diese auch <strong>in</strong> ihr Spiel e<strong>in</strong>zubeziehen,<br />

z. B. können sie den Verkehr <strong>der</strong><br />

Spielzeugautos o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Fahrzeuge im Hof<br />

regeln. Stellen Sie dafür e<strong>in</strong>en größeren<br />

Pappkarton zur Verfügung, damit die K<strong>in</strong><strong>der</strong><br />

diese selber zeichnen, aufstellen und<br />

nutzen können.<br />

Zeichen und Symbole zu entschlüsseln tra<strong>in</strong>iert die Fähigkeit, die für<br />

das Lesen und Schreiben wichtig ist.<br />

Laura entdeckte vor kurzem das Verkehrsschild<br />

„Warnung vor Ste<strong>in</strong>schlag“.<br />

Sie schaute es sich aufmerksam<br />

an und me<strong>in</strong>te dann: „Das heißt<br />

bestimmt ‚Bröselgefahr‘“. Natürlich haben<br />

wir über die tatsächliche Bedeutung aufgeklärt.<br />

Aber weil wir ihre Interpretation<br />

des Schildes nicht nur witzig, son<strong>der</strong>n<br />

auch logisch fanden, hängt dieses Schild<br />

jetzt über unserem Frühstückstisch.<br />

Abenteuer<br />

Bahnhof<br />

Piktogramme <strong>in</strong> Hülle und<br />

Fülle entdecken die K<strong>in</strong><strong>der</strong><br />

am Bahnhof. Hier gibt es viele<br />

Möglichkeiten, diese <strong>in</strong>tensiv<br />

zu studieren und zu klären.<br />

Nutzen Sie die folgenden Ideen, um mit<br />

den K<strong>in</strong><strong>der</strong>n <strong>der</strong> spannenden Spur <strong>der</strong><br />

Zeichen zu folgen und diese zu entschlüsseln.<br />

1. Idee: Fotosafari zu Bil<strong>der</strong>n<br />

und Zeichen<br />

Beg<strong>in</strong>nen Sie <strong>in</strong> Ihrer <strong>Kita</strong>: Wo f<strong>in</strong>den<br />

die K<strong>in</strong><strong>der</strong> Zeichen und Piktogramme?<br />

So werden sie z. B. das grüne Zeichen<br />

„Fluchtweg“ o<strong>der</strong> den roten H<strong>in</strong>weis auf<br />

Feuerlöscher f<strong>in</strong>den. Sicher erfassen die<br />

K<strong>in</strong><strong>der</strong> <strong>in</strong>tuitiv dessen Bedeutung. Wie<br />

viele Feuerlöscher können die K<strong>in</strong><strong>der</strong> anhand<br />

<strong>der</strong> Zeichen f<strong>in</strong>den? Und es könnte<br />

e<strong>in</strong>e gute Gelegenheit se<strong>in</strong>, den Fluchtweg<br />

e<strong>in</strong>mal mehr zu üben. Rüsten Sie sich<br />

und die K<strong>in</strong><strong>der</strong> dann mit Fotoapparat und<br />

Tablet aus und durchsuchen Sie die Umgebung<br />

Ihrer <strong>Kita</strong> nach Zeichen und Symbolen:<br />

Welche kennen die K<strong>in</strong><strong>der</strong>, welche<br />

3. Idee: Computerzeichen –<br />

die Tastatur „lesen“<br />

Sicher arbeiten Sie mit den K<strong>in</strong><strong>der</strong>n am PC<br />

o<strong>der</strong> Tablet. Betrachten Sie mit den K<strong>in</strong><strong>der</strong>n<br />

e<strong>in</strong>mal ganz bewusst <strong>der</strong>en Tastatur:<br />

Welche Zeichen kennen die K<strong>in</strong><strong>der</strong> und<br />

wenden sie auch an? Welche kennen sie<br />

noch nicht? Probieren Sie mite<strong>in</strong>an<strong>der</strong> aus<br />

und erforschen Sie so wichtige IT-Zeichen.<br />

4. Idee: Grafiken selbst ausdrucken<br />

und nutzen<br />

Nicht nur auf <strong>der</strong> Tastatur, auch im<br />

Computer f<strong>in</strong>den sich viele Grafik- und<br />

Bildsymbole. Rufen Sie Ihr Textverarbeitungsprogramm<br />

auf und öffnen Sie z. B.<br />

„Formen“ über den Reiter „E<strong>in</strong>fügen“.<br />

Hier können sich die K<strong>in</strong><strong>der</strong> durchklicken<br />

und diese heraussuchen und drucken, die<br />

ihnen gut gefallen o<strong>der</strong> die sie für ihr Spiel<br />

brauchen können. Mit diesen Formen regen<br />

Sie auch die Kreativität <strong>der</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong> an,<br />

<strong>in</strong>dem sie diese z. B. zu Mustern anordnen<br />

und ausmalen.<br />

4<br />

Starke <strong>Bildung</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Kita</strong><br />

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Vorschule<br />

WICHTIG: Schaffen Sie immer<br />

wie<strong>der</strong> den Bezug zur Lebenswelt<br />

<strong>der</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong>: So können<br />

beispielsweise an den<br />

Toilettentüren die entsprechenden<br />

Symbole angebracht<br />

o<strong>der</strong> vere<strong>in</strong>barte Regeln<br />

mit Zeichen dargestellt<br />

werden.<br />

5. Idee: Flaggen entdecken<br />

und gestalten<br />

K<strong>in</strong><strong>der</strong> lieben Flaggen. Bekannte Flaggen<br />

werden häufig gemalt o<strong>der</strong> mit Konstruktionsmaterial<br />

gebaut. Betrachten Sie<br />

geme<strong>in</strong>sam e<strong>in</strong> Buch mit Flaggen. Dabei<br />

können die K<strong>in</strong><strong>der</strong> diese studieren<br />

und die dazugehörigen Län<strong>der</strong> erfahren.<br />

Wenn den K<strong>in</strong><strong>der</strong>n e<strong>in</strong>e Flagge beson<strong>der</strong>s<br />

gut gefällt, recherchieren Sie im Internet<br />

geme<strong>in</strong>sam nach <strong>der</strong>en Bedeutung. Denn<br />

es ist spannend, zu erfahren, was Farben<br />

und Formen für das jeweilige Land symbolisieren.<br />

Regen Sie die K<strong>in</strong><strong>der</strong> an, Flaggen<br />

für ihre Fantasie- o<strong>der</strong> Traumlän<strong>der</strong><br />

zu entwerfen und diese dann allen vorzustellen<br />

– vielleicht auch für Ihre <strong>Kita</strong>?<br />

6. Idee: Wetterkarten richtig<br />

verstehen<br />

Wetterkarten s<strong>in</strong>d voller Symbole und Zeichen.<br />

Die Wetterkarte als Vorhersage für<br />

den jeweiligen Tag können Sie aus Ihrer<br />

Tageszeitung entnehmen o<strong>der</strong> Sie wählen<br />

e<strong>in</strong>en Wetterdienst aus dem Internet und<br />

drucken e<strong>in</strong>e Karte aus: Welche Symbole<br />

kennen die K<strong>in</strong><strong>der</strong>? Welche Bedeutung<br />

könnten die unbekannten Symbole besitzen?<br />

Entschlüsseln Sie mite<strong>in</strong>an<strong>der</strong> die<br />

jeweiligen Zeichen. Dann können Sie mit<br />

den K<strong>in</strong><strong>der</strong>n anhand <strong>der</strong> gewonnenen Informationen<br />

die Vorhersage mit dem tatsächlichen<br />

Wetter überprüfen. Vielleicht<br />

können die K<strong>in</strong><strong>der</strong> zum Ende des <strong>Kita</strong>-<br />

Tages e<strong>in</strong>e eigene Wetterkarte mit ihren<br />

Wetterbeobachtungen erstellen. Wie unterscheidet<br />

sich diese von <strong>der</strong> Vorhersage?<br />

7. Idee: Wan<strong>der</strong>- und Landkarten<br />

entschlüsseln<br />

Planen Sie e<strong>in</strong>e<br />

Wan<strong>der</strong>ung<br />

Suchen Sie auf <strong>der</strong> Wan<strong>der</strong>karte<br />

nach beson<strong>der</strong>en Orten.<br />

Dann orientieren Sie sich<br />

mit den K<strong>in</strong><strong>der</strong>n anhand <strong>der</strong><br />

Wegsymbole.<br />

Auch Wan<strong>der</strong>- und Landkarten stecken<br />

voller Zeichen und Piktogramme. Betrachten<br />

Sie zunächst e<strong>in</strong>en Stadtplan<br />

Ihrer Umgebung: Was erkennen die K<strong>in</strong><strong>der</strong>?<br />

Möglicherweise können Sie e<strong>in</strong>es <strong>der</strong><br />

„Symbole“, z. B. e<strong>in</strong>e Kirche, mithilfe des<br />

Stadtplans besuchen. Auch Landkarten<br />

mit größerem Maßstab s<strong>in</strong>d für die K<strong>in</strong><strong>der</strong><br />

sehr <strong>in</strong>teressant. Die Bedeutung <strong>der</strong><br />

verschiedenen Farben von Straßen o<strong>der</strong><br />

Landstrichen ist für die K<strong>in</strong><strong>der</strong> spannend<br />

und anhand <strong>der</strong> Legende leicht zu entschlüsseln.<br />

So schärfen Sie die Wahrnehmung <strong>der</strong><br />

K<strong>in</strong><strong>der</strong> für die Zeichen und Symbole <strong>in</strong><br />

ihrer Umgebung. Und nicht nur das – die<br />

K<strong>in</strong><strong>der</strong> werden sich selbsttätig die Funktionen<br />

und Formen, anhand <strong>der</strong>er Lesen<br />

und Schreiben funktioniert, aneignen und<br />

erschließen.<br />

Die Symbole auf Wan<strong>der</strong>karten zu erschließen und dies bei e<strong>in</strong>er Wan<strong>der</strong>ung<br />

tatsächlich auszuprobieren ist für K<strong>in</strong><strong>der</strong> e<strong>in</strong> großes Abenteuer.<br />

© antic – AdobeStock<br />

Starke <strong>Bildung</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Kita</strong><br />

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<strong>Bildung</strong>sangebot <strong>der</strong> Woche<br />

BILDUNGSBEREICH:<br />

Kunst und Gestalten<br />

ALTER: ab 5 Jahren<br />

THEMA: Upcycl<strong>in</strong>g<br />

ANGEBOTSFORM:<br />

Basteln<br />

alle Fotos: © Claudia Hupp – Verlag PRO <strong>Kita</strong><br />

DAS BRAUCHEN SIE FÜR<br />

EIN STECKENPFERD:<br />

1 leere, ausgewaschene Plastikflasche,<br />

1 l Volumen, am besten<br />

eignen sich braune Saftflaschen<br />

1 bis 2 m Kreppband<br />

Reste aus Fotokartons für Ohren,<br />

Nüstern und Augen <strong>in</strong> Braun, Rosa<br />

und Weiß<br />

Wolle für die Mähne, ca. 4 m, z. B. <strong>in</strong><br />

Weiß o<strong>der</strong> auch mehrfarbig<br />

Borte, Webband o<strong>der</strong> breites Band,<br />

ca. 2 m<br />

Holzstab, z. B. Besenstiel o<strong>der</strong> gera<strong>der</strong><br />

Ast<br />

1 Flüssigkleber<br />

1 Schere<br />

1 Bleistift<br />

1 schwarzer Filzstift<br />

Upcycl<strong>in</strong>g-Pferd<br />

Steckenpferde begeistern die K<strong>in</strong><strong>der</strong> schon seit mehr als 100 Jahren. Hier<br />

kommt <strong>der</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong>klassiker im neuen Gewand: Statt im Müll zu landen,<br />

wird aus e<strong>in</strong>er Plastikflasche e<strong>in</strong> edler Pferdekopf.<br />

wird aus <strong>der</strong> Flasche<br />

<strong>der</strong> Pferdekopf<br />

01So<br />

Die K<strong>in</strong><strong>der</strong> legen das Webband e<strong>in</strong>mal um die<br />

Flasche und schneiden dieses Stück ab – es wird<br />

später als Zaumzeug aufgeklebt. Aus dem Rest des<br />

Bandes werden die Zügel. Dann nehmen die K<strong>in</strong><strong>der</strong><br />

den Flaschendeckel ab und knicken die Flasche mit<br />

Ihrer Hilfe etwa zur Hälfte bis zu e<strong>in</strong>em Drittel nach<br />

h<strong>in</strong>ten um. Dann wird die Knickstelle zusammengeklebt.<br />

In dieser Klebe- und Knickstelle befestigen<br />

Sie noch das Webband als Zügel. Damit <strong>der</strong> Kleber<br />

<strong>in</strong> dieser Position trocknen kann, umwickeln Sie<br />

ihn <strong>in</strong> dieser Zeit mit Kreppband, das dann wie<strong>der</strong><br />

abgenommen wird.<br />

6<br />

Starke <strong>Bildung</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Kita</strong><br />

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02<br />

Ohren, Augen und Nüstern<br />

kommen dazu<br />

<strong>Bildung</strong>sangebot <strong>der</strong> Woche<br />

Aus den braunen Tonpapierresten zeichnen die<br />

K<strong>in</strong><strong>der</strong> 2 Ohren vor und schneiden diese aus.<br />

Plastisch wirkt das Papierohr, wenn die K<strong>in</strong><strong>der</strong> mit<br />

rosafarbenem Papier e<strong>in</strong> etwas kle<strong>in</strong>eres Innenohr<br />

ausschneiden und beide zusammenkleben. Aus dem<br />

weißen Papier schneiden die K<strong>in</strong><strong>der</strong> die Augen aus<br />

und malen mit dem schwarzen Filzstift die Pupillen<br />

auf. Dann braucht das Pferd noch Nüstern: Dazu<br />

schneiden die K<strong>in</strong><strong>der</strong> 2 schwarze Kreise aus und<br />

kleben etwas kle<strong>in</strong>ere Innenkreise <strong>in</strong> Weiß o<strong>der</strong><br />

Rosa darauf.<br />

Das Pferd bekommt<br />

se<strong>in</strong> Gesicht<br />

03<br />

Nun kleben die K<strong>in</strong><strong>der</strong> die Ohren, Augen und Nüstern<br />

auf den Flaschenkopf auf. Für den Pony und<br />

die Mähne umwickeln sie e<strong>in</strong> Buch mit <strong>der</strong> Wolle <strong>in</strong><br />

gewünschter Farbe. Dann ziehen sie die Schlaufen<br />

vom Buch und b<strong>in</strong>den diese etwa bei e<strong>in</strong>em Drittel<br />

<strong>der</strong> Länge zusammen. Nun werden die Schlaufen<br />

oben und unten aufgeschnitten. Die Stelle, an <strong>der</strong><br />

die Wolle zusammengebunden wurde, kleben die<br />

K<strong>in</strong><strong>der</strong> zwischen die Ohren. Dabei zeigt das kurze<br />

Ende als Pony nach vorn, das längere Stück als Mähne<br />

nach h<strong>in</strong>ten.<br />

04<br />

Zaumzeug für das Steckenpferd<br />

Das abgeschnittene Webband wird e<strong>in</strong>mal zwischen<br />

Augen und Nüstern als Zaumzeug rund um den Kopf<br />

geklebt. Jetzt braucht das Pferd noch se<strong>in</strong>en Stecken:<br />

Der wird e<strong>in</strong>fach <strong>in</strong> die Flaschenöffnung gesteckt –<br />

fertig. Sollte sich <strong>der</strong> Kopf auf dem Stecken drehen,<br />

fixieren Sie ihn mit Klebeband o<strong>der</strong> Flüssigkleber …<br />

und schon kann <strong>der</strong> erste Ausritt starten!<br />

Starke <strong>Bildung</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Kita</strong><br />

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Erziehungspartnerschaft<br />

WIE SIE DAS VERTRAUEN DER ELTERN MIT EINEM<br />

ELTERN-KIND-TAG IN IHRER GRUPPE GEWINNEN<br />

E<strong>in</strong> Eltern-K<strong>in</strong>d-Tag ist für die Vertrauensbildung <strong>der</strong> Eltern zu Ihnen e<strong>in</strong> sehr gutes<br />

Instrument. Sie verbr<strong>in</strong>gen geme<strong>in</strong>sam mit dem K<strong>in</strong>d e<strong>in</strong>en Tag <strong>in</strong> Ihrer Gruppe und<br />

lernen so die an<strong>der</strong>en, den Ablauf und die <strong>Kita</strong>-Regeln besser kennen.<br />

© Rawpixel.com – AdobeStock<br />

Zu empfehlen ist e<strong>in</strong> Vorlauf von 2–3<br />

Wochen, um den Eltern die Möglichkeit<br />

zu geben, bei Bedarf rechtzeitig Urlaub zu<br />

nehmen.<br />

Passen Sie die Mengen <strong>der</strong><br />

betreffenden Mahlzeiten an<br />

Im Rahmen e<strong>in</strong>es Eltern-K<strong>in</strong>d-Tages bekommen die Eltern e<strong>in</strong>en E<strong>in</strong>blick <strong>in</strong> Ihren Alltag –<br />

das steigert auch die Wertschätzung gegenüber Ihrer täglichen <strong>Bildung</strong>sarbeit.<br />

Bevor Sie <strong>in</strong> die Eltern-K<strong>in</strong>d-Tage<br />

starten, s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong>ige Überlegungen<br />

und Vorbereitungen erfor<strong>der</strong>lich,<br />

damit diese auch wirklich e<strong>in</strong> voller<br />

Erfolg werden.<br />

Prüfen Sie Ihre Kapazitäten<br />

WICHTIG: Schauen Sie außerdem,<br />

ob Sie eventuell noch<br />

zusätzliche Tische und Stühle<br />

benötigen, und klären Sie ab,<br />

von wem Sie diese ausleihen<br />

können.<br />

Überlegen Sie sich zunächst, wie viele Eltern<br />

Sie pro Tag <strong>in</strong> Ihre Gruppe e<strong>in</strong>laden<br />

können. Dies ist <strong>in</strong> erster L<strong>in</strong>ie e<strong>in</strong>e Platzfrage,<br />

da sich alle Personen h<strong>in</strong>setzen<br />

können und Platz an e<strong>in</strong>em Tisch f<strong>in</strong>den<br />

sollten. Sollten sich mehr Eltern anmelden,<br />

als sie <strong>in</strong> <strong>der</strong> Woche gut unterbr<strong>in</strong>gen<br />

können, hängen Sie besser noch 1–2 Tage<br />

dran. <strong>Kita</strong>s mit e<strong>in</strong>em offenen Konzept<br />

s<strong>in</strong>d diesbezüglich <strong>in</strong> <strong>der</strong> Regel etwas flexibler<br />

als die klassischen im Gruppenverband.<br />

So <strong>in</strong>formieren Sie die Eltern<br />

Gestalten Sie e<strong>in</strong>en Aushang für die Info-Wand<br />

Ihrer Gruppe o<strong>der</strong> e<strong>in</strong>e E<strong>in</strong>ladung<br />

für das Postfach <strong>der</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong>, um die<br />

Eltern über die Möglichkeit des Besuchs<br />

zu <strong>in</strong>formieren. Lassen Sie die K<strong>in</strong><strong>der</strong> die<br />

E<strong>in</strong>ladungen mitgestalten und jene, die<br />

ihren Namen bereits schreiben können,<br />

unterschreiben. Die an<strong>der</strong>en können z. B.<br />

etwas malen – e<strong>in</strong>e Sonne o<strong>der</strong> e<strong>in</strong>e Blume<br />

etwa. Sollten Sie an dem Tag schon etwas<br />

Beson<strong>der</strong>es wie Turnen, Werken o<strong>der</strong><br />

e<strong>in</strong>en wöchentlichen Ausflug geplant haben,<br />

<strong>in</strong>formieren Sie die Eltern darüber,<br />

ob sie hierfür noch etwas Spezielles mitbr<strong>in</strong>gen<br />

sollen (Turnschuhe, wetterfeste<br />

Kleidung o. Ä.).<br />

Der Tag beg<strong>in</strong>nt <strong>in</strong> <strong>der</strong> Regel mit e<strong>in</strong>em<br />

stärkenden Frühstück, das die K<strong>in</strong><strong>der</strong> geme<strong>in</strong>sam<br />

o<strong>der</strong> <strong>in</strong> kle<strong>in</strong>en Gruppen e<strong>in</strong>nehmen.<br />

Laden Sie die Eltern dazu e<strong>in</strong>,<br />

daran teilzunehmen. Wird das Frühstück<br />

über e<strong>in</strong> Buffet organisiert, bestellen o<strong>der</strong><br />

kaufen Sie die zusätzliche Menge mit.<br />

Ist das Frühstück über e<strong>in</strong> Rucksackfrühstück<br />

organisiert, laden Sie die Eltern<br />

e<strong>in</strong>, ebenfalls etwas mitzubr<strong>in</strong>gen und<br />

den Tag so, geme<strong>in</strong>sam mit dem K<strong>in</strong>d, im<br />

K<strong>in</strong><strong>der</strong>garten richtig zu starten.<br />

Gleiches gilt für das Mittagessen: Auch<br />

hierbei sollten Sie daran denken, zusätzliche<br />

Mahlzeiten für die Eltern e<strong>in</strong>zuplanen.<br />

Die Bezahlung von Frühstück und/<br />

o<strong>der</strong> Mittagessen können Sie entwe<strong>der</strong> <strong>in</strong><br />

bar abwickeln o<strong>der</strong> über die übliche Abrechnung<br />

für die K<strong>in</strong><strong>der</strong>.<br />

För<strong>der</strong>n Sie den Austausch<br />

zwischen den Eltern<br />

Schauen Sie unbed<strong>in</strong>gt bei den Anmeldungen<br />

<strong>der</strong> Eltern darauf, wer sich am<br />

selben Tag e<strong>in</strong>trägt. Denn unter den K<strong>in</strong><strong>der</strong>n<br />

haben sich vielleicht jetzt schon<br />

erste Spielgeme<strong>in</strong>schaften o<strong>der</strong> Freundschaften<br />

gebildet. Erzählen Sie das den<br />

jeweiligen Eltern <strong>der</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong>. Vielleicht<br />

haben diese die Möglichkeit, am selben<br />

Tag <strong>in</strong> die E<strong>in</strong>richtung zu kommen und<br />

sich ebenfalls gegenseitig e<strong>in</strong> wenig besser<br />

kennenzulernen und erste Kontakte<br />

untere<strong>in</strong>an<strong>der</strong> zu knüpfen.<br />

Planen und gestalten Sie<br />

den Eltern-K<strong>in</strong>d-Tag<br />

Machen Sie sich im Vorfeld Gedanken darüber,<br />

wie Sie die Tage <strong>in</strong>haltlich gestalten<br />

möchten. Überlegen Sie, ob die Eltern e<strong>in</strong>fach<br />

nur am regulären Alltag teilnehmen<br />

8<br />

Starke <strong>Bildung</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Kita</strong><br />

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Erziehungspartnerschaft<br />

o<strong>der</strong> Sie zusätzlich noch e<strong>in</strong>e geme<strong>in</strong>same<br />

Aktion planen wollen.<br />

E<strong>in</strong>e Möglichkeit für e<strong>in</strong>e geme<strong>in</strong>same<br />

Aktion ist beispielsweise das Basteln e<strong>in</strong>er<br />

geme<strong>in</strong>samen Blume. Damit haben Sie<br />

am Ende nicht nur e<strong>in</strong>en schönen Wandschmuck,<br />

son<strong>der</strong>n auch e<strong>in</strong>e Darstellung<br />

Ihrer Gruppe <strong>in</strong>klusive <strong>der</strong> Familien.<br />

Bereiten Sie die geme<strong>in</strong>same<br />

Aktion vor<br />

Für die Gruppenblume benötigen Sie:<br />

• zTonkarton (rot, gelb, grün, blau)<br />

• zKleber<br />

• zSchere<br />

• zSchablone für die Blätter<br />

Suchen Sie im Vorfeld e<strong>in</strong>en Platz aus, wo<br />

die Blume später aufgehängt werden soll.<br />

Dann wissen Sie, wie viel Platz zu Verfügung<br />

steht. Ist das Platzangebot e<strong>in</strong>geschränkt,<br />

rate ich im Vorfeld dazu, schon<br />

e<strong>in</strong>mal e<strong>in</strong>e Testblüte zusammenzulegen<br />

und zu prüfen, wie groß die e<strong>in</strong>zelnen Blütenblätter<br />

se<strong>in</strong> sollten.<br />

Dann malt e<strong>in</strong> K<strong>in</strong>d e<strong>in</strong> großes Blütenblatt<br />

auf Tonkarton und schneidet es aus.<br />

Dieses können Sie dann als Schablone für<br />

die Blütenblätter nehmen. Damit stellen<br />

Sie sicher, dass die Blütenblätter e<strong>in</strong>e ähnliche<br />

Größe haben werden und den Platz<br />

nicht sprengen. Ist reichlich Platz vorhanden,<br />

können Sie Eltern und K<strong>in</strong><strong>der</strong>n die<br />

komplette Freiheit bezüglich <strong>der</strong> Blütengröße<br />

überlassen.<br />

Gestalten Sie mit den<br />

Familien die Gruppenblume<br />

Lassen Sie jede Familie e<strong>in</strong> Blütenblatt aufmalen,<br />

ausschneiden und z. B. mit ihrem<br />

Namen beschriften. Die K<strong>in</strong><strong>der</strong> könnten<br />

e<strong>in</strong>e F<strong>in</strong>gerabdruck o<strong>der</strong> je nach Größe<br />

<strong>der</strong> Blüte e<strong>in</strong>en Handabdruck h<strong>in</strong>terlassen.<br />

Stellen Sie weiteres Dekomaterial zu<br />

Verfügung, wie Glitzer, Dekoste<strong>in</strong>chen,<br />

F<strong>in</strong>gerfarben, buntes Papier usw., sodass<br />

die Blütenblätter <strong>in</strong>dividuell gestaltet<br />

werden können. Die Blätter werden dann<br />

an e<strong>in</strong>en von Ihnen vorbereiteten Kreis<br />

geklebt, <strong>der</strong> den Gruppennamen trägt,<br />

MUSTER-EINLADUNG ZUM ELTERN-KIND-TAG<br />

An die Eltern <strong>der</strong> „Bärengruppe“,<br />

um Ihnen die Möglichkeit zu geben, den Alltag Ihrer K<strong>in</strong><strong>der</strong> und <strong>der</strong>en neue<br />

Freunde <strong>in</strong> unserer Gruppe e<strong>in</strong> wenig besser kennen zu lernen, laden wir Sie<br />

ganz herzlich e<strong>in</strong>, geme<strong>in</strong>sam mit Ihrem K<strong>in</strong>d e<strong>in</strong>en Tag bei uns <strong>in</strong> <strong>der</strong> Gruppe zu<br />

verbr<strong>in</strong>gen und an unseren Aktivitäten teilzunehmen. Das bietet Ihnen die Chance,<br />

unsere pädagogische Arbeit hautnahe kennen zu lernen und unsere <strong>Kita</strong>- und<br />

Gruppenregeln besser nachvollziehen zu können. Diese Möglichkeit haben Sie<br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> Woche vom ...–…<br />

Haben Sie Interesse daran, tragen Sie sich bitte bis zum … <strong>in</strong> unsere Anmeldeliste<br />

e<strong>in</strong>, damit wir die Aktionen und die Mahlzeiten entsprechend e<strong>in</strong>planen<br />

können.<br />

Bitte br<strong>in</strong>gen Sie an dem Tag außerdem Folgendes mit: …<br />

Wir freuen uns auf Sie!<br />

Ihr „Bärenteam“<br />

und so zu e<strong>in</strong>er Blüte zusammengeklebt.<br />

Hängen Sie die Blüte <strong>in</strong> den Gruppenraum<br />

o<strong>der</strong> <strong>in</strong> den Informationsbereich Ihrer<br />

Gruppe. Die Blüte veranschaulicht noch<br />

e<strong>in</strong>mal optisch, wer alles zur Gruppe gehört.<br />

Bleiben Sie flexibel<br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> Durchführung<br />

Die Erfahrung hat gezeigt, dass es sich<br />

lohnt, e<strong>in</strong>e Aktion zu planen, für die Sie<br />

nichts Beson<strong>der</strong>es mehr kaufen o<strong>der</strong><br />

organisieren müssen. Denn möglicherweise<br />

melden sich nur wenige Eltern an,<br />

sodass e<strong>in</strong>e Gruppenaktion wie die Blume<br />

nicht realisierbar wäre. Der Ausfall<br />

e<strong>in</strong>er solchen Aktion wäre aber <strong>in</strong>sofern<br />

unproblematisch, weil Sie nicht auf extra<br />

angeschafftem Material sitzen bleiben.<br />

Tonkarton für e<strong>in</strong>e Bastelaktion ist <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

Regel immer vorhanden.<br />

Dokumentieren Sie die Aktion<br />

Machen Sie während des Eltern-K<strong>in</strong>d-<br />

Tages Fotos von den K<strong>in</strong><strong>der</strong>n und ihren<br />

Familien (nur wenn E<strong>in</strong>verständniserklärung<br />

<strong>der</strong> Eltern vorliegt). Diese können<br />

Sie später optimal für die Portfolios <strong>der</strong><br />

K<strong>in</strong><strong>der</strong> nutzen. Geben Sie den Eltern auch<br />

e<strong>in</strong>en Portfoliobogen mit <strong>der</strong> Frage: „Was<br />

hat mir/uns heute am besten gefallen?“<br />

mit nach Hause. Während die Eltern hier<br />

etwas aufschreiben können, können die<br />

K<strong>in</strong><strong>der</strong> etwas dazu malen. Den Bogen heften<br />

Sie dann zu den passenden Bil<strong>der</strong>n.<br />

WICHTIG: Haben Sie Eltern, die<br />

nur schlecht Deutsch verstehen,<br />

sprechen Sie diese im<br />

Vorfeld gezielt an und erklären<br />

Sie ihnen noch e<strong>in</strong>mal, worum<br />

es <strong>in</strong> dem Aushang geht.<br />

Sollte es den Eltern aufgrund mangeln<strong>der</strong><br />

Sprachkenntnisse nicht möglich se<strong>in</strong>,<br />

Sätze zu formulieren, fragen Sie nach und<br />

notieren Sie geme<strong>in</strong>sam e<strong>in</strong>ige Stichworte<br />

im Portfoliobogen. Außerdem könnte sie<br />

geme<strong>in</strong>sam mit ihren K<strong>in</strong><strong>der</strong>n etwas malen.<br />

IMPRESSUM<br />

„Starke <strong>Bildung</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Kita</strong>“ ersche<strong>in</strong>t 2 x monatlich im Verlag PRO <strong>Kita</strong><br />

Theodor-Heuss-Str. 2–4, 53177 Bonn, Tel.: 02 28 / 9 55 01 30,<br />

Fax: 02 28 / 36 96 480, E-Mail: kundendienst@vnr.de<br />

ISSN: 2629-5431<br />

Herausgeber<strong>in</strong>: Kathr<strong>in</strong> Righi, Bonn,<br />

Chefredaktion: Claudia Hupp, Würzburg<br />

Redaktion: Jessy Schmidt, Köln<br />

Produktmanagement: Eva Herkendell, Bonn<br />

Gutachter: Kathar<strong>in</strong>a Goldbach, Kathar<strong>in</strong>a Schlummer, Claudia Gudat-Kuhnke, Ina Onnen,<br />

Kerst<strong>in</strong> Petersen, Daniela Trageser<br />

Art Direktion / Gestaltung: Isabella Buchholz, Herrenberg<br />

Satz: H. Hellendahl, Neuss<br />

Druck: Warlich Druck Meckenheim GmbH<br />

Bildnachweis Titelbild: © Tomsickova – AdobeStockCom<br />

© 2019 by Verlag PRO <strong>Kita</strong>, e<strong>in</strong> Unternehmensbereich des VNR Verlags für die Deutsche Wirtschaft<br />

AG, Bonn, HRB 8165<br />

Vorstand: Richard Rentrop, Bonn, Bukarest, Manchester, Warschau<br />

„Starke <strong>Bildung</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Kita</strong>“ ist unabhängig. Alle Informationen wurden mit Sorgfalt ermittelt<br />

und geprüft. Es kann jedoch ke<strong>in</strong>e Gewähr übernommen werden, e<strong>in</strong>e Haftung ist ausgeschlossen.<br />

Vervielfältigungen je<strong>der</strong> Art s<strong>in</strong>d nur mit ausdrücklicher Genehmigung des Verlags<br />

gestattet! Alle Rechte vorbehalten.<br />

Starke <strong>Bildung</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Kita</strong><br />

www.pro-kita.com 9


Raumgestaltung<br />

SO EINFACH VERWANDELN SIE IHREN<br />

NEBENRAUM IN EINE MÄRCHENLANDSCHAFT<br />

Erzählte Geschichten versetzen uns <strong>in</strong>nerhalb weniger Sekunden <strong>in</strong> e<strong>in</strong><br />

Traumland. Erschaffen Sie mithilfe von etwas Pappe, Farben, Tüchern und e<strong>in</strong>er<br />

Laterne geme<strong>in</strong>sam mit den K<strong>in</strong><strong>der</strong>n e<strong>in</strong>e Märchenwelt zum Träumen.<br />

© Impact Photography – AdobeStock<br />

Erstellen Sie mit den K<strong>in</strong><strong>der</strong>n<br />

den Türrundbogen<br />

Die E<strong>in</strong>gangstür zum Nebenraum bekommt<br />

e<strong>in</strong>e Verkleidung als Schlosse<strong>in</strong>gang.<br />

Kleben Sie die Kartonpappe so<br />

zusammen, dass die Fläche die Größe<br />

<strong>der</strong> Tür e<strong>in</strong>nimmt. Malen Sie dann e<strong>in</strong>en<br />

Rundbogen auf und schneiden Sie ihn geme<strong>in</strong>sam<br />

mit den K<strong>in</strong><strong>der</strong>n aus. Anschließend<br />

malen die K<strong>in</strong><strong>der</strong> den Bogen grau<br />

o<strong>der</strong> braun an. Mit <strong>der</strong> schwarzen Farbe<br />

skizzieren Sie die Ste<strong>in</strong>e, aus denen <strong>der</strong><br />

Rundbogen gebaut ist. Nach dem Trocknen<br />

befestigen Sie den Türrundbogen auf<br />

<strong>der</strong> Zarge <strong>der</strong> Tür zum Nebenraum. Nun<br />

betreten die K<strong>in</strong><strong>der</strong> ihre Zauberwelt durch<br />

e<strong>in</strong>e Burg- o<strong>der</strong> Schlosstür.<br />

Märchenstunde im Zauberland: Spannende Geschichten begeistern alle K<strong>in</strong><strong>der</strong> –<br />

vor allem, wenn diese <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er „Höhle“ o<strong>der</strong> am „Lagerfeuer“ vorgelesen werden.<br />

Die dunkle Jahreszeit lädt zu gemütlichen<br />

Kuschel- o<strong>der</strong> Geschichtenrunden<br />

e<strong>in</strong>. Verwandeln<br />

Sie Ihren Nebenraum mit<br />

e<strong>in</strong> paar Handgriffen <strong>in</strong> e<strong>in</strong> spannendes<br />

Märchenland.<br />

Für die Märchenlandschaft benötigen<br />

Sie folgende Materialien:<br />

• zDecken o<strong>der</strong> Tücher<br />

• zE<strong>in</strong>e Laterne mit LED-Kerze<br />

• zgroßer Karton DIN A1, ggf. größer, <strong>in</strong><br />

Grün, Braun, Grau, Schwarz<br />

• zKlebeband, Kleber<br />

Spar-Tipp<br />

Sammeln Sie die großen Teile<br />

von Versandkartons: Sie s<strong>in</strong>d<br />

als Kulissenmaterial perfekt<br />

geeignet und kosten Sie nicht<br />

zusätzlich.<br />

• zSchere<br />

• zGroße P<strong>in</strong>sel<br />

• zPlakat- o<strong>der</strong> F<strong>in</strong>gerfarben (Grün, Braun)<br />

• zLichterketten<br />

• zHolzscheite/Äste<br />

• zLeuchtsterne<br />

• zKissen<br />

• z2 Tische<br />

Basteln Sie mit den K<strong>in</strong><strong>der</strong>n<br />

märchenhafte Bäume<br />

Kleben Sie die grüne und braune Kartonpappe<br />

so zusammen, dass e<strong>in</strong>e große Fläche<br />

entsteht. Malen Sie nun e<strong>in</strong>en Baum<br />

auf und schneiden Sie ihn geme<strong>in</strong>sam mit<br />

den K<strong>in</strong><strong>der</strong>n aus. Nun können die K<strong>in</strong><strong>der</strong><br />

die Baumkrone und den Baumstamm mit<br />

<strong>der</strong> grünen und braunen Farbe anmalen.<br />

Die Bäume können nun, mithilfe von<br />

z. B. Klebeband, an <strong>der</strong> Wand/den Wänden<br />

befestigt werden, sodass e<strong>in</strong> Märchenwald<br />

entsteht. Wem <strong>der</strong> Wald als Märchenkulisse<br />

noch nicht ausreicht, <strong>der</strong> kann noch<br />

Märchenfiguren, wie z. B. Hänsel und Gretel<br />

o<strong>der</strong> Schneewittchen und die 7 Zwerge,<br />

dazu basteln.<br />

Schaffen Sie durch Licht e<strong>in</strong>e<br />

gemütliche Atmosphäre<br />

Wenn Sie sich mit den K<strong>in</strong><strong>der</strong>n im Nebenraum<br />

versammelt haben, bildet die<br />

Laterne mit dem Licht den Mittelpunkt.<br />

Alternativ können Sie auch e<strong>in</strong> großes Tablett,<br />

e<strong>in</strong> rundes Blech o. Ä. verwenden.<br />

Schichten Sie e<strong>in</strong> wenig Holz darauf und<br />

geben Sie ihm, mithilfe e<strong>in</strong>er Lichterkette,<br />

den Ansche<strong>in</strong> e<strong>in</strong>es Lagerfeuers. Dunkeln<br />

Sie den Raum ab. Ist bereits e<strong>in</strong> Rollladen<br />

o<strong>der</strong> e<strong>in</strong>e Jalousie vorhanden, nutzen Sie<br />

diese dafür. Alternativ können Sie die<br />

Fenster auch mit Decken o<strong>der</strong> Tüchern<br />

abhängen.<br />

Zusätzlich zur Laterne o<strong>der</strong> zum Lagerfeuer<br />

können Sie Leuchtsterne an den<br />

Wänden befestigen. Das verstärkt den<br />

märchenhaften E<strong>in</strong>druck noch e<strong>in</strong>mal.<br />

Drapieren Sie Kissen ums Lagerfeuer, auf<br />

denen sich die K<strong>in</strong><strong>der</strong> gemütlich nie<strong>der</strong>lassen<br />

können.<br />

Bauen Sie geme<strong>in</strong>sam e<strong>in</strong>e<br />

Märchenhöhle<br />

S<strong>in</strong>d die <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Kita</strong> vorhandenen Decken<br />

groß genug, können Sie mithilfe von 2 Tischen<br />

o<strong>der</strong> Stühlen e<strong>in</strong>e Art Höhle bauen.<br />

Nun ist <strong>der</strong> Raum bereit für spannende<br />

Geschichten und Märchen.<br />

10<br />

Starke <strong>Bildung</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Kita</strong><br />

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Inklusion<br />

SO UNTERSTÜTZEN UND FÖRDERN SIE IHRE<br />

KINDER IM INKLUSIONSALLTAG<br />

Inklusion bedeutet, dass K<strong>in</strong><strong>der</strong> mit den unterschiedlichsten Stärken und Schwächen<br />

mite<strong>in</strong>an<strong>der</strong> im Alltag umgehen müssen. Durch den Wegfall spezieller<br />

För<strong>der</strong>stellen gehen Entwicklungsschritte und Bedarf nun weiter ause<strong>in</strong>an<strong>der</strong>.<br />

Im Zuge <strong>der</strong> Inklusion stehen Sie im<br />

steigenden Maße vor <strong>der</strong> Herausfor<strong>der</strong>ung,<br />

K<strong>in</strong><strong>der</strong>n mit immer unterschiedlicheren<br />

Bedürfnissen gerecht werden<br />

zu müssen.<br />

Stärken und för<strong>der</strong>n Sie die<br />

K<strong>in</strong><strong>der</strong> gezielt durch spezielle<br />

Aufgaben<br />

Luis, 5 Jahre und Vorschulk<strong>in</strong>d, ist <strong>in</strong> se<strong>in</strong>em<br />

gesamten Verhalten noch sehr unsicher<br />

und <strong>in</strong> vielen Stresssituationen geht<br />

se<strong>in</strong> Verhalten <strong>in</strong>s Kle<strong>in</strong>k<strong>in</strong>dhafte über.<br />

Sarah, ebenfalls 5 und Vorschulk<strong>in</strong>d,<br />

ist bereits sehr verantwortungsbewusst,<br />

durchsetzungsstark und kümmert sich<br />

mit Vorliebe um die kle<strong>in</strong>eren K<strong>in</strong><strong>der</strong>, und<br />

das manchmal so ausgiebig, dass die Kle<strong>in</strong>en<br />

manches nicht mehr selber machen<br />

müssen.<br />

Festigen Sie mit Patenschaften<br />

das Selbstvertrauen<br />

<strong>der</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong><br />

Um Luis’ Bewusstse<strong>in</strong> für se<strong>in</strong> Alter und<br />

se<strong>in</strong> Selbstbewusstse<strong>in</strong> zu stärken und Sarahs<br />

Hilfsbereitschaft e<strong>in</strong> wenig zu kanalisieren,<br />

verteilt Erzieher<strong>in</strong> Susanne <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

Gruppe Patenschaften an die Vorschulk<strong>in</strong><strong>der</strong>.<br />

In e<strong>in</strong>er Gesprächsrunde werden die<br />

Kle<strong>in</strong>en je e<strong>in</strong>em Vorschulk<strong>in</strong>d zugeteilt.<br />

Susanne erklärt den Großen, dass sie den<br />

Kle<strong>in</strong>en nun <strong>in</strong> Situationen helfen sollen,<br />

<strong>in</strong> denen sie selber nicht zurechtkommen.<br />

Gleichzeitig sollen die Vorschulk<strong>in</strong><strong>der</strong> aber<br />

darauf achten, dass sie den Kle<strong>in</strong>en nicht alles<br />

abnehmen. Durch diese Patenschaft unterstützen<br />

die Vorschulk<strong>in</strong><strong>der</strong> die 3-Jährigen<br />

z. B. beim Anziehen von Jacke o<strong>der</strong> Schuhen<br />

o<strong>der</strong> begleiten sie zum Zähneputzen.<br />

Die Patenschaft hat bewirkt, dass Luis<br />

zunehmend mehr Selbstvertrauen entwickelt<br />

und stolz auf sich selbst ist.<br />

Sarah hat sich <strong>in</strong> ihrem Verhalten e<strong>in</strong><br />

wenig zurückgenommen und auch die an<strong>der</strong>en<br />

Vorschulk<strong>in</strong><strong>der</strong>, die natürlich mite<strong>in</strong>bezogen<br />

wurden, um Sarah und Luis<br />

nicht beson<strong>der</strong>s herauszustellen, kamen<br />

ihrer neuen Aufgabe mit Stolz nach.<br />

Unterstützen Sie die K<strong>in</strong><strong>der</strong><br />

beim Erkennen von unterschiedlichen<br />

Emotionen<br />

Es ist oft selbst für Erwachsene schwer,<br />

die Emotionen an<strong>der</strong>er zu erkennen und<br />

zu deuten. Umso schwerer fällt das 3-<br />

bis 6-Jährigen. Um diese Fähigkeit, auch<br />

schon <strong>in</strong> diesem jungen Alter zu tra<strong>in</strong>ieren,<br />

gibt es unterschiedliche, spielerische<br />

Möglichkeiten.<br />

Sehr gut hierfür geeignet s<strong>in</strong>d sogenannte<br />

Emotionskarten. Gestalten Sie<br />

geme<strong>in</strong>sam mit den K<strong>in</strong><strong>der</strong>n verschiedene<br />

Karten mit unterschiedlichen Gesichtern:<br />

lachende, we<strong>in</strong>ende, nachdenkliche,<br />

wütende usw. Lam<strong>in</strong>ieren Sie die Karten<br />

zwecks Haltbarkeit e<strong>in</strong>. Nutzen Sie diese<br />

nun im Kreis als Spielhilfe. Halten Sie e<strong>in</strong>e<br />

Karte hoch und überlegen Sie geme<strong>in</strong>sam<br />

mit den K<strong>in</strong><strong>der</strong>n, wie sich das Gesicht auf<br />

<strong>der</strong> Karte wohlfühlt. Haben sich die K<strong>in</strong><strong>der</strong><br />

an die Karten gewöhnt, könnten Sie<br />

diese z. B. <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Morgenrunde gebrauchen.<br />

Lassen Sie sich von den K<strong>in</strong><strong>der</strong>n auch<br />

e<strong>in</strong>mal zeigen, wie sie sich an dem jeweiligen<br />

Morgen fühlen, <strong>in</strong>dem sie sich neben<br />

die jeweilige Karte stellen, die auf dem<br />

Boden liegt.<br />

© Jessy Schmidt – Verlag PRO <strong>Kita</strong><br />

För<strong>der</strong>n Sie mithilfe e<strong>in</strong>es<br />

e<strong>in</strong>fachen Würfelspiels die<br />

Sprachentwicklung<br />

Haben Sie K<strong>in</strong><strong>der</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> Gruppe, die die<br />

deutsche Sprache noch nicht o<strong>der</strong> nur<br />

ganz wenig verstehen und sprechen? Da<br />

könnte e<strong>in</strong> Würfel helfen, den man selber<br />

gestalten kann: Malen Sie auf verschiedene<br />

Karten Begriffe aus dem Alltag, die oft<br />

gebraucht werden. Der Würfel kann dann<br />

gut im Stuhlkreis als Spielhilfsmittel e<strong>in</strong>gesetzt<br />

werden. Das K<strong>in</strong>d, das mit dem<br />

Würfeln an <strong>der</strong> Reihe ist, wirft. Der Würfel<br />

zeigt daraufh<strong>in</strong> das Bild mit dem Tisch an.<br />

Fragen Sie das K<strong>in</strong>d, was es sieht. Kann es<br />

den Tisch benennen, ist das nächste K<strong>in</strong>d<br />

an <strong>der</strong> Reihe. Schafft es das K<strong>in</strong>d nicht,<br />

sprechen Sie den Begriff vor, sodass es<br />

ihn nur noch nachsprechen muss. Für die<br />

an<strong>der</strong>en K<strong>in</strong><strong>der</strong>, die die deutsche Sprache<br />

bereits beherrschen, variieren Sie<br />

die Aufgaben je nach Entwicklungsstand.<br />

Die 4-Jährigen könnten zusätzlich etwas<br />

nennen, was zum Tisch gehört. Der Teller<br />

steht auf dem Tisch. Die Vorschulk<strong>in</strong><strong>der</strong><br />

suchen Reimworte: Tisch – Fisch. So passen<br />

Sie das e<strong>in</strong>e Spiel auf die unterschiedlichen<br />

Möglichkeiten ihrer K<strong>in</strong><strong>der</strong> an und<br />

können es geme<strong>in</strong>sam spielen.<br />

Verwenden Sie e<strong>in</strong>en simplen Bil<strong>der</strong>-Sprachwürfel als wandelbares Instrument<br />

für Sprachspiele.<br />

Starke <strong>Bildung</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Kita</strong><br />

www.pro-kita.com 11


Medienkompetenz<br />

REAL ODER FIKTIV? SO UNTERSTÜTZEN SIE<br />

DIE KINDER DABEI, DIES IM TV ZU ERKENNEN<br />

Im stetig wachsenden Angebot an K<strong>in</strong><strong>der</strong>sendungen gibt es neben <strong>der</strong><br />

Wissensvermittlung auch immer mehr Action. Das führt bei manchen K<strong>in</strong><strong>der</strong>n zu<br />

Alpträumen, da sie zwischen real und fiktiv noch nicht differenzieren können.<br />

Manchmal spielt die Fantasie unseren<br />

K<strong>in</strong><strong>der</strong>n den e<strong>in</strong> o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>en<br />

bösen Streich, sodass die<br />

Liebl<strong>in</strong>gssendung plötzlich zum<br />

Angstauslöser werden kann.<br />

Praxisbeispiel: K<strong>in</strong><strong>der</strong>sendungen<br />

mit Action<strong>in</strong>halt<br />

Simon, 5, erzählt regelmäßig von se<strong>in</strong>en<br />

Helden aus se<strong>in</strong>er Liebl<strong>in</strong>gs-TV-Serie, die<br />

Superkräfte haben und gegen böse Wesen<br />

kämpfen. Im Freispiel werden Szenen<br />

nachgespielt, was schließlich an<strong>der</strong>e K<strong>in</strong><strong>der</strong><br />

ängstigt. E<strong>in</strong>es Tages kommt Simon<br />

völlig erschöpft <strong>in</strong> die <strong>Kita</strong> und erzählt von<br />

se<strong>in</strong>en bösen Träumen, <strong>in</strong> denen Zombies<br />

vorkamen.<br />

Wie Sie mit e<strong>in</strong>er solchen<br />

Situation am besten umgehen<br />

E<strong>in</strong>e vergleichbare Situation haben Sie<br />

<strong>in</strong> Ihrer E<strong>in</strong>richtung vermutlich schon<br />

e<strong>in</strong>mal beobachtet. Im 1. Schritt ist es<br />

wichtig, dass Sie sich aktiv mit dem K<strong>in</strong>d<br />

ause<strong>in</strong>an<strong>der</strong>setzen. Erkundigen Sie sich<br />

beim ihm, was ihm genau Angst macht<br />

und wodurch diese Angst ausgelöst wird.<br />

In Simons Fall fragte die Erzieher<strong>in</strong><br />

nach, woher die Zombies denn kommen.<br />

Simons Schil<strong>der</strong>ungen s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> diesem<br />

Moment nicht e<strong>in</strong>deutig – die Zombies<br />

könnten demnach aus e<strong>in</strong>er Fernsehserie<br />

o<strong>der</strong> e<strong>in</strong>em Videospiel stammen. Erklären<br />

Sie ihm zunächst, dass es diese Zombies<br />

nicht wirklich gibt, dass sie aus e<strong>in</strong>er Geschichte<br />

stammen und sie sich jemand<br />

ausgedacht hat. Sollte er jedoch <strong>in</strong> dieser<br />

CHECKLISTE: WORAN ERKENNE ICH EINE GUTE TV-SENDUNG<br />

FÜR KINDER?<br />

Ke<strong>in</strong>e komplizierten Charaktere, gut und böse s<strong>in</strong>d klar zu erkennen.<br />

Die Musik sollte nicht zu aufregend se<strong>in</strong>.<br />

Die Sendung sollte e<strong>in</strong> Happy End haben.<br />

Die Laufzeit sollte nicht länger als 30 M<strong>in</strong>uten betragen.<br />

Gewaltszenen sollten nicht gezeigt werden.<br />

Nur Themen, die realistisch und nachvollziehbar für die K<strong>in</strong><strong>der</strong> s<strong>in</strong>d,<br />

stehen im Vor<strong>der</strong>grund, sollten ihnen aber ke<strong>in</strong>e Angst bereiten.<br />

Die Sprache sollte e<strong>in</strong>fach, klar verständlich und grammatikalisch<br />

korrekt se<strong>in</strong>.<br />

Es kommt auch immer auf das e<strong>in</strong>zelne K<strong>in</strong>d an: Was <strong>der</strong> e<strong>in</strong>e nur<br />

spannend f<strong>in</strong>det, ist für den an<strong>der</strong>en nicht auszuhalten. Schauen Sie<br />

sich die Sendungen mit Ihren K<strong>in</strong><strong>der</strong>n daher zusammen an und achten<br />

Sie auf <strong>der</strong>en Reaktionen.<br />

Fantasiewelt feststecken, kann e<strong>in</strong> kle<strong>in</strong>es<br />

Ritual helfen: Erklären Sie ihm, dass <strong>der</strong><br />

Zombie z. B. Angst vor Teddybären hat,<br />

und schlagen Sie ihm vor, den Teddybären<br />

als Wächter aufzustellen.<br />

Sprechen Sie unbed<strong>in</strong>gt<br />

die Eltern an!<br />

Das Thema TV-Programm <strong>der</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong> ist<br />

bei Eltern fast immer e<strong>in</strong> heikles Thema.<br />

o. k.?<br />

Sprechen Sie die Eltern daher zwanglos<br />

auf das Verhalten und die Aussagen des<br />

K<strong>in</strong>des an. Fragen Sie nach, ob sie es sich<br />

erklären können, woher das K<strong>in</strong>d diese<br />

Ideen haben könnte. Dafür würde ich e<strong>in</strong><br />

Tür-und-Angel-Gespräch bevorzugen. E<strong>in</strong><br />

Term<strong>in</strong> wirkt förmlicher und dramatisiert<br />

womöglich die Situation.<br />

Achten Sie darauf, dass Ihre Wortwahl<br />

neutral bleibt und ke<strong>in</strong>e versteckten Vorwürfe<br />

enthält.<br />

Das lesen Sie <strong>in</strong> <strong>der</strong> nächsten Ausgabe:<br />

Inklusion: Wie Sie E<strong>in</strong>zelfallhilfe erhalten<br />

Flip-Charts: So überzeugen Sie mit professionellen<br />

Visualisierungen beim Eltern-Abend<br />

Raumgestaltung: Mit <strong>der</strong> Reizwort-Analyse erarbeiten<br />

Sie wirklich kreative Ideen<br />

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