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Grenzenlos Wintermagazin

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Gästemagazin für Garmisch-Partenkirchen,<br />

Grainau und die Tiroler Zugspitz Arena<br />

BERGTOUREN<br />

Einmal quer durch die ZABT<br />

Zwischen Beruf und Berufung<br />

2019 / 2020 | www.zugspitze.com<br />

GRENZENLOS Winter 2019 / 2020<br />

Winter 2019 / 2020 | www.zugspitze.com<br />

GRENZENLOS<br />

Sommer 2019 | www.zugspitze.com<br />

GRENZENLOS<br />

Gästemagazin für Garmisch-Partenkirchen,<br />

GRENZENLOS-App<br />

Grainau und die Tiroler Zugspitz Arena<br />

FESTIVALSOMMER<br />

KLETTERSTEIGE<br />

MOUNTAINBIKE<br />

10 Für jeden das passende Event 14 Hier geht es hoch hinaus 24 GRENZENLOS<br />

Die schönsten Trails der TZA<br />

360° Sommerfreude<br />

Gästemagazin für Garmisch-Partenkirchen,<br />

GRENZENLOS-App<br />

Grainau und die Tiroler Zugspitz Arena<br />

GRENZENLOS-App<br />

BERGTOUREN<br />

LANDWIRTSCHAFT<br />

fairtrade<br />

8 Einmal quer durch die ZABT 14 Zwischen Beruf und Berufung 52 Faire Produkte aus GaPa<br />

360° Winterfreude<br />

GRENZENLOS-App<br />

Winter 2019 / 2020 | www.zugspitze.com<br />

GRENZENLOS<br />

Winter<br />

Gästemagazin für Garmisch-Partenkirchen,<br />

Grainau und die Tiroler Zugspitz Arena<br />

GRENZENLOS Winter 2019 / 2020<br />

GRENZENLOS<br />

LANDWIRTSCHAFT<br />

fairtrade<br />

8 14 52 Faire Produkte aus GaPa<br />

360° Winterfreude<br />

GRENZENLOS-App<br />

LANDWIRTSCHAFT<br />

fairtrade<br />

8 14<br />

BERGTOUREN<br />

Einmal quer durch die ZABT<br />

Zwischen Beruf und Berufung<br />

52 Faire Produkte aus GaPa<br />

360° Winterfreude


STADT LAND GWAND<br />

WINTERGLÜCK/<br />

Ihr Haus für Tradition und Gegenwart.<br />

Am Kurpark 8<br />

82467 Garmisch-Partenkirchen<br />

www.grasegger.de


EDITORIAL / 03<br />

Sie lieben ihre Heimat. Im Winter, wie<br />

im Sommer – und auch ihr GRENZENLOS<br />

Gäste magazin: Elisabeth Brück, PR und<br />

Kommunikation Garmisch- Partenkirchen<br />

Tourismus (oben), Birgit Linder, PR und<br />

Kommunikation Tiroler Zugspitz Arena<br />

(unten links) und Ursula Abele, Koordination<br />

Veranstaltungen Grainau (unten rechts).<br />

Liebe Leserin,<br />

lieber Leser!<br />

English Summary<br />

As in previous seasons, this issue of<br />

GRENZENLOS sees the three regions<br />

of the Zugspitz Arena Bayern-Tirol<br />

sharing ideas and suggestions, impressions,<br />

and memories with their<br />

guests. Each of the following pages<br />

opens the door to new discoveries and<br />

encounters, to pursuits both familiar<br />

and surprising, and to ways of combining<br />

all these things to your heart’s<br />

content. Whether you come with<br />

friends or family, stay in Garmisch-<br />

Partenkirchen, Grainau, or a village<br />

in the Tiroler Zugspitz Arena, you’re<br />

always at the best starting point from<br />

which to explore the diversity of our<br />

world. And it’s a world of freedom<br />

that growing numbers of visitors are<br />

returning to again and again. You’ll<br />

hear about it in conversation with<br />

other guests, from the many hosts<br />

in the region, and of course in this<br />

magazine. It’s something we’re very<br />

proud of, and we’d like nothing more<br />

than a future in which we see you<br />

often. It remains for us to say thank<br />

you – and see you soon in the Zugspitz<br />

Arena Bayern-Tirol!<br />

Der Unterschied zwischen dem Alltag<br />

und einem außergewöhnlichen Tag<br />

besteht oft nur aus Kleinigkeiten.<br />

Ein paar freundliche Worte, eine<br />

überraschende Entdeckung oder auch ein Anblick,<br />

der einen staunen und lachen lässt. Das<br />

Leben in der Welt der Berge hält unzählige<br />

solcher Momente bereit. Sie bilden den großartigen<br />

Kon trast zwischen der ewigen Unveränderlichkeit<br />

der mächtigen Felsriesen sowie<br />

der grünen Natur und den Menschen, die<br />

hier leben – oder die sich in unserer Heimat<br />

einige Urlaubstage gönnen.<br />

Auch in dieser Ausgabe unseres Gästemagazins<br />

GRENZENLOS teilen wir drei Mitglieder<br />

der Zugspitz Arena Bayern-Tirol wieder<br />

Ideen und Anregungen, Impressionen und<br />

Erinnerungen mit unseren Gästen. Jede der<br />

folgenden Seiten öffnet die Tür zu Wegen<br />

des Entdeckens und Begegnens, zu Wegen<br />

zwischen Vertrautem und Überraschendem –<br />

aber auch zu Wegen, die nach Lust und Laune<br />

mit einander verknüpft werden können.<br />

Vieles davon, sei es ein Christkindlmarkt<br />

oder die traditionelle Schnitzkunst, sei es das<br />

gesellige Miteinander auf der Hütte oder der<br />

Gedenktag für den Schutzpatron der Handwerker,<br />

sei es die Freude am Sport oder der<br />

Genuss stiller Momente, sei es die Gaudi auf<br />

dem Eis oder die Schönheit der winterlichen<br />

Bergwelt, teilen wir alle gern mit unseren<br />

Gästen. Unsere Heimat ist Vielfalt pur. Egal,<br />

ob als Familie oder als Gruppe von Freunden,<br />

egal, ob in Garmisch- Partenkirchen, Grainau<br />

oder einem Ort in der Tiroler Zugspitz Arena:<br />

Hier gibt es immer den besten Ausgangspunkt<br />

für Erkundungen.<br />

Das ist seit vielen „grenzenlosen“ Jahren<br />

so – und die Zahl der Stammgäste, die diese<br />

Freiheit zu schätzen wissen, wächst. Das erfahren<br />

wir in persönlichen Gesprächen, davon<br />

berichten unsere Gastgeber, davon steht<br />

auch in diesem Heft wieder zu lesen.<br />

Viele Freundschaften sind aus diesem kameradschaftlichen<br />

Miteinander entstanden,<br />

manche davon über Generationen hinweg.<br />

Dafür möchten wir uns herzlich bedanken –<br />

und uns, gemeinsam mit unseren Gästen,<br />

auf eine Zukunft freuen, in der wir uns noch<br />

oft begegnen. Bis bald in der Zugspitz Arena<br />

Bayern-Tirol!<br />

Die Gewinner des Fotowettbewerbs<br />

im Sommer finden<br />

Sie in der kostenlosen GRENZENLOS App.<br />

Wie Sie am Winter-Gewinnspiel teilnehmen<br />

können, erfahren Sie unter<br />

www.zugspitze.com/de/<br />

service-info/fotogewinnspiel?<br />

Teilnahmeschluss ist der 15.04.2020


34<br />

40<br />

52<br />

Zu den Artikeln mit diesem Icon finden Sie zusätzliche Inhalte in der kostenlosen GRENZENLOS App.<br />

06 Tiefschnee auf der Zugspitze<br />

08 Die schönsten Bergtouren<br />

12 Mobil durch die Zugspitz Arena Bayern-Tirol<br />

14 Landwirtschaft in der Region<br />

18 Sonnige Ausblicke<br />

20 Iglu-Dorf: Eine Nacht in luftigen Höhen<br />

22 Das Berwanger Powerteam<br />

24 Neuer Berwanger Lift in Betrieb<br />

26 Ein einzigartiger Natureisplatz<br />

28 Die schönsten Loipen<br />

30 Die Pauschalwochen der Tiroler Zugspitz Arena<br />

32 Neue Angebote im Gesundheits-Eck<br />

34 Ab geht‘s mit den WinterAktivWochen<br />

36 Eine besondere Krippenausstellung<br />

38 Krippenbau: die Werdenfelser Krippenfreunde zeigen wie<br />

40 Wohnen im Tiny Tirol House<br />

42 Der Josefitag und seine Anhänger<br />

43 150 Jahre Schnitzschule<br />

44 Die neue Website von GaPa Tourismus<br />

45 Früher wissen, wie‘s Wetter wird<br />

46 Neue Infoterminals in der Tiroler Zugspitz Arena<br />

48 Lamawandern: ein besonderes Erlebnis<br />

50 Die Grainauer: Hanna Kebinger und Kilian Märkl<br />

52 Faire Produkte aus Garmisch-Partenkirchen<br />

54 Selbst gebrautes Bier zum „Anschauen“<br />

56 Stammgäste: von Murmeltieren und Sternenhimmel<br />

58 Besonderer Ort: die Coburger Hütte<br />

60 Zeitzeugen: Stricken mit Familie Jocher<br />

62 40 Jahre Christkindlmarkt Grainau<br />

63 Kalender: alle Termine auf einen Blick<br />

Impressum<br />

Herausgeber Zugspitz Arena Bayern-Tirol, www.zugspitze.com, Tiroler Zugspitz Arena, Schmiede 15, A-6632 Ehrwald, Tel.: +43 5673 200 00, info@zugspitzarena.com, www.zugspitzarena.com,<br />

Garmisch-Partenkirchen Tourismus, Richard-Strauss-Platz 2, 82467 Garmisch-Partenkirchen, Tel.: +49 8821 180700, www.gapa.de, Tourist-Information Zugspitzdorf Grainau, Parkweg 8, 82491 Grainau,<br />

Tel.: +49 8821 981850, Fax +49 8821 981855, info@grainau.de, www.grainau.de Verlag vmm wirtschaftsverlag gmbh & co. kg, Kleine Grottenau 1, D-86150 Augsburg, Tel.: +49 821 4405-0, grenzenlos@<br />

vmm-wirtschaftsverlag.de, www.vmm-wirtschaftsverlag.de Redaktion Constanze Meindl (Ltg.), Lucia Glahn, Klaus Jopp, Barbara Miletic, Ulrich Pfaffenberger, Petra Plaum, Michael Schmid, Lisa<br />

Zöls Objektleitung/Media Hans Peter Engel, Tel.: +49 821 4405-420, hanspeter.engel@vmm-wirtschaftsverlag.de Grafik Iris Cvetkovic, Theresa Ellenrieder, Anne Gierlich, Linus Pohl Lektorat Gaby<br />

Feldmann Bildquellen Titelbild: Tiroler Zugspitz Arena/C. Jorda; GaPa Tourismus/Martin Gulbe (S. 3); Ursula Abele (S. 3); Oostenrijktv/W. Oudemans (S. 3); ARochau/stock.adobe.com (S. 6-7); Skischule<br />

ZugspitzAlpin (S. 8–11); Tiroler Zugspitz Arena/C. Jorda (S. 8, 10, 24, 28, 30, 48-49, 63); Marco Seitner (S. 9); Alpinschule Lermoos (S. 9); ZABT (S. 9); Privat (S. 11); Thomas Marzusch (S. 12); Patrick Koch (S. 14,<br />

17); Kara/stock.adobe.com (S. 15); NomiBaumgartl (S. 16); Bayerische Zugspitzbahn Bergbahn AG/Benedikt Lechner (S. 18); Lisa Zöls (S. 20-21); Sarah Gronow (S. 22); Lena Hosp (S. 23); Ljupco Smokovski/<br />

stock.adobe.com (S. 24); juliasudnitskaya/stock.adobe.com (S. 26); Gemeinde Grainau (S. 26, 62); Tiroler Zugspitz Arena/U. Wiesmeier (S. 28); GaPa Tourismus/Uli Wiesmeier (S. 32); GaPa Tourismus/Christian<br />

Stadler (S. 32); Christian Bäck Fotografie (S. 34); ZABT (S. 34); Erwin Reiter (S. 36-37); Martin Königsdorfer (S. 38-39); Zimmerei-Holzbau Proberschnigg KG (S. 40-41); zatletic/stock.adobe.com (S. 42);<br />

Renáta Sedmáková/stock.adobe.com (S. 42); Fotograf Herbert Nauderer – Schule (S. 43); Fotograf Schule (S. 43); Promedia/P. Jochum (S. 45); ZABT/N.Fischer (S. 46); Kebinger, Privat (S. 50); Lisa Gode<br />

(S. 51); Puratos (S. 52); Eric Wright/Community Coffee Rwanda (S. 53); Wildkaffee Rösterei (S. 53); Garmischer Hof (S. 54); Fasser (S. 54); Tiroler Zugspitz Arena/B. Linder (S. 58); Ulrich Pfaffenberger (S. 56-57,<br />

60-61); Nessa/stock.adobe.com (S. 62); Einscheller Ehrwald (S. 63); Frozen Lights (S. 63); Tourist-Information Grainau (S. 64); MK Illumination (S. 65); GaPa Tourismus (S. 65); Fineblick/stock.adobe.com<br />

(S. 66) Übersetzung Lingolinx Le Roy & Larsson GbR, Berlin Druck ADV SCHODER, Augsburger Druck- und Verlagshaus GmbH, Aindlinger Straße 17-19, 86167 Augsburg Urheberrecht Der Inhalt dieses<br />

Heftes wurde sorgfäl tig er ar bei tet. Dennoch über neh men Autoren, Heraus geber, Redaktion und Verlag für die Richtigkeit von An ga ben, Hinweisen und Ratschlägen sowie für even tuelle Druckfehler<br />

keine Haftung. Alle in GRENZENLOS abgedruckten Beiträge sind urheberrechtlich ge schützt. Nachdruck oder ander weitige Ver wen dung sind nur mit vorheriger Genehmigung des Herausgebers gestattet.


DAS IST<br />

ZUGSPITZE<br />

WINTER PUR<br />

Nur 10 Minuten bis zum Gipfel!<br />

„Faszination Zugspitze“ – Erlebniswelt mit höchstgelegener<br />

3D-Show Europas<br />

Natürlich auch Zubringer ins Skivergnügen Zugspitzplatt<br />

Panorama-Gipfelrestaurant mit 4-Länder-Panoramablick<br />

Ausreichend kostenlose Parkplätze vorhanden!<br />

Der Schneekristall: Europas erste kleine Schneekristall-Welt<br />

„BAHNORAMA anno 1926“ mit dem Original-Seilbahnantrieb<br />

von 1926, direkt an der Talstation<br />

Hearonymus: Kostenlose Audioguide-App für‘s eigene Smartphone<br />

Betriebszeiten: 29.11. – 01.12.2019, 06.12. – 08.12.2019,<br />

13.12.2019 – 19.04.2020, täglich von 8:40 – 16:40 Uhr<br />

7 moderne Anlagen, 27,5 Pistenkilometer<br />

Top-Berggastronomie Tirolerhaus<br />

Frühes Skivergnügen: Kabinenbahn und 6er Ganghofer<br />

bereits ab 8:00 Uhr in Betrieb<br />

Familypark: Schritt für Schritt zum Snowpark-Profi<br />

Schneeburg: Abenteuerspielplatz aus Schnee<br />

Professioneller Snowpark<br />

Funslope: Schwungvolle „Spaßpiste“ für die ganze Familie<br />

Nachtrodeln auf der beleuchteten Talabfahrt<br />

Eine riesen Gaudi! Bahnbetrieb von 18:30 – 21:30 Uhr<br />

22.03.2020 SCHLAGER OPEN AIR beim Tirolerhaus<br />

Betriebszeiten: 13.12.2019 – 13.04.2020, täglich 8:00 – 16:30 Uhr<br />

Tiroler Zugspitzbahn & Ehrwalder Almbahn<br />

A-6632 Ehrwald/Tirol<br />

Tel. Zugspitze: +43 5673 2309<br />

Tel. Almbahn: +43 5673 2468<br />

info@zugspitze.at<br />

www.zugspitze.tirol


06 / TIEFSCHNEE AUF DER ZUGSPITZE


07<br />

Echtes Tiefschnee-Glück<br />

Auf der Zugspitze durch unberührten<br />

Tiefschnee fahren – das geht mit der<br />

Skischule Zugspitze-Grainau.<br />

Leiter James Murray bietet unter<br />

www. skischule- zugspitze.de<br />

Tiefschnee-Kurse an, bei denen die Tipps<br />

und Tricks auf der Piste geübt werden,<br />

bevor es weg vom präparierten und rein<br />

in den Neu- und Tiefschnee geht. Das<br />

darf nur ein staatlich geprüfter Skilehrer<br />

unter der Voraussetzung, dass die<br />

gesicherte Piste jederzeit erreicht werden<br />

kann. Für größere Touren empfiehlt es<br />

sich, einen Bergführer zu nehmen. „Man<br />

kann ohne Skilehrer oder Bergführer in<br />

freies Gelände“, erklärt Murray, „allerdings<br />

sollte man das nie alleine tun, Experte<br />

sein und bereits Erfahrung im Umgang<br />

mit einem LVS-Gerät haben.“ Lawinensuchgerät<br />

und Airbag-Rucksack für<br />

Ski- und Boardfahrer gehören unbedingt<br />

zur Pflichtausrüstung. Und die wichtigste<br />

Voraussetzung:<br />

Vorher den Lawinenbericht checken<br />

und das Risiko richtig beurteilen!<br />

English Summary<br />

How about skiing in deep, untracked<br />

snow on the Zugspitze? James Murray<br />

from the Zugspitze-Grainau ski school<br />

offers deep-snow skiing courses at<br />

www.skischule-zugspitze.de, where tips<br />

and tricks are practised on the prepared<br />

slopes before venturing out into the<br />

fresh, deep snow. For tours where you<br />

cannot reach the prepared piste at all<br />

times it is advisable to take a qualified<br />

mountain guide. “You can ski off-piste<br />

without a ski instructor or mountain<br />

guide,” explains Murray, “but you should<br />

never do it alone; it’s really only for<br />

experts and those who have experience<br />

in using an avalanche transceiver”. These<br />

search devices and airbag backpacks for<br />

skiers and snowboarders are mandatory<br />

equipment. And the most important<br />

requirement: check the avalanche report<br />

beforehand and assess the risk correctly.


08 / DIE SCHÖNSTEN BERGTOUREN<br />

Skitour, Schneeschuhwandern oder<br />

doch lieber Rodeln?<br />

Es muss nicht immer Alpin Ski sein, um Schnee und Winter aktiv zu genießen.<br />

Die Zugspitz Arena Bayern-Tirol bietet attraktive Routen für Skitourengeher und<br />

Schneeschuhwanderer. Ebenso kommt man mit dem Schlitten auf seine Kosten.<br />

Drei Experten verraten die schönsten Touren der Region und geben Tipps für<br />

A n f ä n g e r u n d Kö n n e r.<br />

SKITOUREN<br />

Ambitionierte Skitourengeher werden die<br />

Grieskarscharte im Wettersteingebirge<br />

genießen, so der Tipp von Robert Krinninger.<br />

Anders als an der benachbarten Alpspitze<br />

ginge es hier etwas ruhiger zu, nicht ohne<br />

dennoch sportlich zu fordern. „Besonders<br />

der steile Schlussanstieg hat es in sich“,<br />

weiß Kinninger. Danach allerdings belohne<br />

oft guter Pulverschnee den jetzt abfahrenden<br />

Tourengeher. Denn das riesige, wannenartige<br />

Kar – auf 2.463 Meter Höhe – ist<br />

sehr schattig und liegt eher windgeschützt.<br />

„Generell“, so Krinninger, „sind hier sicheres<br />

Aufsteigen und Abfahren sowie eine günstige<br />

Lawinenlage Voraussetzung“.<br />

Weitere anspruchsvolle Skitouren seien<br />

die Runde auf dem Hohen Fricken mit 1.940<br />

Meter Höhe im Estergebirge und natürlich<br />

der Weg auf die Alpspitze, der besonders<br />

oben laut Krinninger ziemlich „zackig“ wird.<br />

Deshalb empfiehlt er weniger Ambitionierten<br />

die leichtere Variante nur bis zur Alpspitzschulter<br />

am Südostgrat. Anfängern rät<br />

Krinninger zum Weg auf den Eckbauer auf<br />

1.237 Meter Höhe, „inklusive Skitour-Lehr-<br />

pfad und einem fantastischen Gipfelblick auf<br />

die Wettersteinwände“.<br />

Rund um die Alpspitze<br />

Sind die Verhältnisse für eine Besteigung der<br />

Alpspitze zu unsicher, weiß Sebastian Buchwieser<br />

eine Alternative: der der Alpspitze<br />

vorgelagerte Bernadeinkopf, eine abwechslungsreiche<br />

Tour, allerdings Fortgeschrittenen<br />

vorbehalten. „Ein Klassiker und auch<br />

für Einsteiger machbar sind die von der auf<br />

1.600 Meter Höhe nahe der Alpspitze gelegenen<br />

Stuibenhütte ausgehenden Wege“,<br />

erklärt Buchwieser. „Ein Stützpunkt für alle,<br />

die genussvolle Skitouren suchen.“ Etwa die<br />

knapp einstündige Route zum Mauerschartenkopf<br />

mit anschließender Tiefschneeabfahrt<br />

zurück zur Hütte. Auch der Bernadeinkopf<br />

sei von hier aus leichter erreichbar,<br />

600 Höhenmeter in rund drei Stunden.<br />

Wer nach einer anstrengenden Skitour<br />

dann noch auf einen Absacker in einer der<br />

schönen Hütten in der Zugspitz Arena Bayern-<br />

Tirol vorbeischauen möchte, der kann sich in<br />

der kostenlosen GRENZENLOS App Inspiration<br />

für den nächsten Besuch holen: Hier gibt es<br />

alle Hüttenabende auf einen Blick.<br />

Martin Bürger spricht in der kostenlosen<br />

GRENZENLOS App über den beschwerlichen<br />

Weg zum Skiführer.


09<br />

SCHNEESCHUHWANDERN<br />

Marco Seitner<br />

Die Experten<br />

Marco Seitner, Bergwanderführer,<br />

Ski- und Snowboardlehrer sowie<br />

Inhaber der Alpinschule Lermoos<br />

www.alpinschule-lermoos.com<br />

Robert Krinninger, staatlich geprüf -<br />

ter Berg- und Skiführer, Inhaber der<br />

gleichnamigen Berg- und Skischule<br />

in Garmisch-Partenkirchen<br />

www.robert-krinninger.de<br />

Sebastian Buchwieser, staatlich geprüfter<br />

Berg- und Skiführer, Organisator<br />

privater Berg- und Skitouren in und um<br />

Grainau<br />

www.zugspitzalpin.de<br />

Wer höher hinaus will, ob mit Tourenski<br />

oder Schneeschuh, für den schicken alle<br />

drei Experten unisono einen Ratschlag<br />

voraus: Unterschätze die Lawinengefahr<br />

nicht! Rund um die Zugspitze befindet<br />

man sich schnell im hochalpinen<br />

Gelände. Abseits markierter Pisten oder<br />

Wege – egal, ob mit Tourenski oder<br />

Schneeschuhen – ist eine Lawinenausrüstung<br />

inklusive Lawinenverschüttetensuchgerät<br />

(LVS-Gerät) deshalb dringend<br />

angeraten. Zumindest jedoch sollte<br />

vor einer Tour der tägliche offizielle<br />

Lawinenlagebericht konsultiert werden.<br />

Und: Auch Natur und Tierwelt sind zu<br />

respektieren. Gerade mit Schneeschuhen<br />

ist die Versuchung groß, abseits<br />

der Wege in Wälder vorzudringen, was<br />

sich etwa bei Wildfütterungen störend<br />

auswirken kann.<br />

Gut durch verschneite Wälder und über<br />

sanft abfallende Wiesen gehen, könne<br />

man bei der Ehrwalder Wasserfallrunde,<br />

weiß Marco Seitner. Auf ihr sind nur rund<br />

20 Höhenmeter zu überwinden. „Dafür<br />

braucht man hin und zurück etwa zwischen<br />

zwei und drei Stunden.“ Das Besondere im<br />

Winter: der Seebenwasserfall, das Ziel der<br />

Wanderung und laut Seitner der höchste<br />

frei fallende Wasserfall Tirols. „Er ist gerade<br />

im Winter, wenn er gefroren ist, ein immer<br />

wieder beeindruckendes Naturschauspiel.“<br />

Ausgangs- und Endpunkt der Runde ist die<br />

Talstation der Ehrwalder Almbahn. Eine<br />

Alternative wäre eine Wanderung Richtung<br />

Quelle des Wasserfalls, in der Nähe des auf<br />

1.657 Meter Höhe gelegenen Seebensees.<br />

Start und Ziel hierfür ist die Bergstation der<br />

Ehrwalder Almbahn, rund dreieinhalb Stunden<br />

sind für die Route bis zum Aussichtspunkt<br />

zu veranschlagen.<br />

Für eine weitere ausgedehnte Wanderung<br />

rät Seitner zur Ehenbichler Alm. Bei gutem<br />

Wetter biete sich dort eine herrliche Aussicht<br />

bis zur Zugspitze oder auf die Gipfel<br />

des benachbarten Allgäus.<br />

Touren für jedermann<br />

Speziell für Familien geeignet, so<br />

B u c h w i e s e r, s e i e n R u n d k u r s e w i e z u r<br />

Neuneralm – oberhalb von Grainau auf 910<br />

Meter Höhe gelegen – oder die allerdings<br />

stark besuchte, aber landschaftlich eindrucksvolle<br />

Eibseerunde. Übrigens beides<br />

Routen, die Buchwieser vor rund 20 Jahren<br />

als Schneeschuh-Pionier gemeinsam mit<br />

der Gemeinde Grainau geschaffen hat.<br />

Für Neueinsteiger sei die Höhenrain-<br />

Runde geeignet. Mit moderaten Anstiegen,<br />

dafür aber umso schöneren Ausblicken vom<br />

Höhenrain hinunter auf das Zugspitzdorf<br />

Grainau oder auf das beeindruckende Waxenstein-<br />

und Zugspitzmassiv begeistert<br />

diese leichte Strecke auf gemütlichen Wanderwegen<br />

ohne schwierige Trailpassagen.<br />

Ebenfalls eine gemütliche Tour ist die<br />

Route von Untergrainau am Krepbach entlang<br />

zum Huberpark. Ein Rundwanderweg,<br />

für Familien geeignet, zwei Kilometer<br />

führen über 20 Höhenmeter. Eine schöne


10 / DIE SCHÖNSTEN BERGTOUREN<br />

Vormittags- oder Nachmittagsspazierwanderung,<br />

dauert sie doch nur etwa zwei<br />

Stunden.<br />

Wandern, was das Zeug hält<br />

Einen ganzen Schneeschuh-Trail kennt<br />

Robert Krinninger. Vom Garmischer Hausberg<br />

aus rät er zum Weg bis zur Riesserkopfund<br />

Tonihütte, dann weiter zur Trögelhütte<br />

im Gebiet Garmisch-Classic und schließlich<br />

über das Kreuzeckhaus bis zur Kreuzalm.<br />

Und ebenfalls für Schneeschuhwanderer<br />

lohnend sei jederzeit der eher wenig begangene<br />

Rundkurs auf dem Wank im Nordosten<br />

von Garmisch-Partenkirchen. Mit Einkehr im<br />

Wankhaus oder in der Esterbergalm.<br />

RODELN<br />

Für Robert Krinninger ist der Eckbauer der<br />

Rodelklassiker, wenn es von der Eckbauer<br />

Alm auf 1.237 Meter Höhe hinunter bis zu<br />

der auf 750 Meter hoch gelegenen Talstation<br />

geht. Rund 500 Höhenmeter und eine teilweise<br />

rasante Abfahrt über die ehemalige<br />

Skipiste, die seit rund zehn Jahren den Schlitten<br />

vorbehalten ist, warten auf die Gäste.<br />

Etwa zehn Minuten dauert die fast fünf<br />

Kilometer lange Abfahrt. „Auf den Eckbauer<br />

kommt man entweder mit der Eckbauerbahn<br />

oder zu Fuß“, erzählt Krinninger. Letzteres als<br />

Winter- oder Schneeschuhwanderung, für die<br />

eine gute Stunde zu veranschlagen ist.<br />

Rund 45 Minuten dauert es auf den Grasberg<br />

bis zur St.-Martins-Hütte, der 1,6 Kilometer<br />

lange Weg ins Tal wird seit 1920 im<br />

Winter als Naturrodelbahn benutzt. Achtung:<br />

Gleich zu Beginn fordern einige Haarnadelkurven<br />

rodlerisches Können.<br />

Für die Profis unter den Rodlern<br />

Für richtige Könner empfiehlt sich auch die<br />

Strecke von der Esterbergalm hinab ins Tal:<br />

5,7 Kilometer lang, 530 Höhenmeter und<br />

rund eine halbe Stunde Abfahrt. Sie wechselt<br />

zwischen steilen und sehr steilen Abschnitten<br />

und ist daher für Kinder eher ungeeignet.<br />

Und die wohl bekannteste Rodelstrecke<br />

in Garmisch-Partenkirchen ist die Zwei-<br />

Kilometer- Naturbahn, ausgehend vom Bayernhaus<br />

auf dem 1.340 Meter hohen Hausberg.<br />

Sie ist ebenfalls mit steilen Passagen<br />

durchsetzt und daher Geübten empfohlen.<br />

Kinder dagegen kommen in Grainau auf<br />

ihre Kosten – auf der Rodelbahn am Oberen<br />

Brandweg. 400 Meter lang bei 50 Metern<br />

Höhenunterschied, ist sie auch für die<br />

Robert Krinninger<br />

200 Jahre<br />

Erstbesteigung Zugspitze<br />

Es war der bayerische König Maximilian<br />

I. Joseph, der 1820 den Befehl<br />

gab, das Werdenfelser Land samt<br />

Zugspitze für einen topografischen Atlas<br />

zu vermessen. Und die Frage zu klären,<br />

ob die Zugspitze wirklich die höchste<br />

Erhebung des Landes sei. Der 27-jährige<br />

Leutnant der bayerischen Armee und<br />

Vermessungsingenieur Josef Naus aus<br />

Tirol erhielt den Auftrag und machte<br />

sich gemeinsam mit Bergführer Johann<br />

Georg Tauschl aus Partenkirchen sowie<br />

dem Messgehilfen und Träger Maier<br />

auf den Weg. Durch das Reintal, über<br />

das Zugspitzplatt und den Schneeferner<br />

erreichte die Gruppe am 27. August 1820<br />

den Zugspitz-Westgipfel – mit Josef Naus<br />

als offiziellem Erstbesteiger.


11<br />

Lust aufs Mitmachen bekommen?<br />

Alle Termine gibt es in der kostenlosen<br />

GRENZENLOS App.<br />

Sebastian Buchwieser<br />

Kleinsten in Begleitung ihrer Eltern mit viel<br />

Spaß machbar. Den höchsten Rodelspaß<br />

Deutschlands bietet die Zugspitze. Die Rodelbahnen<br />

sind bequem via Sesselbahn zu<br />

erreichen. Hier überwinden Rodler Höhenmeter<br />

ganz flott im Sitzen, begleitet von<br />

tollen Panoramablicken.<br />

Rodeln unter dem Sternendach<br />

Marco Seitners Favorit sind die Rodelabende<br />

auf der Ehrwalder Alm. Nachtrodeln ist das<br />

Stichwort. Denn jeden Freitagabend ist die<br />

Talabfahrt der Ehrwalder Almbahn beleuchtet,<br />

was die drei Kilometer Schlittenfahrt zu<br />

einem Highlight mache.<br />

Doch auch tagsüber kann in der Tiroler<br />

Zugspitz Arena gerodelt werden – die Rodelbahn<br />

Berwang beispielsweise beginnt am<br />

Jägerhaus und endet an der Talstation des<br />

Egghof Sun Jet. Rund einen Kilometer lang<br />

bei 150 Höhenmetern: also vor allem für Familien<br />

ideal.<br />

„Spannend ist auch die familiengeeignete<br />

Naturrodelbahn in Lermoos. Sie ist die<br />

längste der Region“, weiß Seitner. Sie startet<br />

an der Brettlalm auf Höhe der Mittelstation<br />

der Grubigsteinbahn, ist 3,5 Kilometer lang<br />

und bewältigt 330 Höhenmeter. Wer zu Fuß<br />

hochgeht, benötigt rund eine Stunde.<br />

Und zum Schluss ein Tipp der Marke „klein,<br />

aber oho“: der Sonnenbichl in Bichl bach. Ein<br />

Schneehügel, der nur abends zu befahren<br />

ist, wenn er beleuchtet ist, und den es zu<br />

Fuß zu erklimmen gilt. Hier bekommen die<br />

Gäste immer donnerstags von 17 bis 21 Uhr<br />

kostenlosen Rodelspaß.<br />

Michael Schmid<br />

English Summary<br />

Actively enjoying the snow and the winter<br />

doesn’t always have to mean downhill<br />

skiing. The Zugspitz Arena Bayern-Tirol<br />

also features attractive routes for ski tourers<br />

and snowshoe hikers, and there are<br />

plenty of opportunities for tobogganing<br />

fun, too. Three experts reveal the best<br />

tours in the region and offer some tips for<br />

beginners and experts.<br />

Ski touring: ambitious off-piste tourers<br />

will enjoy the Grieskarscharte in the Wetterstein<br />

mountains, according to Robert<br />

Krinninger. Robert is a state-certified<br />

mountain and ski guide, and the owner of<br />

the mountaineering and ski school of the<br />

same name in Garmisch-Partenkirchen.<br />

In contrast to the neighbouring Alpspitze,<br />

things are a little quieter here, but not<br />

without an element of challenge. Robert<br />

advises beginners to make their way to<br />

the Eckbauer at 1,237 metres, “including a<br />

ski tour nature trail and fantastic views of<br />

the Wetterstein peaks”.<br />

Snowshoe hiking: the Ehrwald waterfall<br />

route is a wonderful excursion through<br />

snow-covered forests and gently sloping<br />

meadows, says Marco Seitner. “You need<br />

about two to three hours to get to the<br />

end and back.” Marco is a mountain hiking<br />

guide, ski and snowboard instructor,<br />

and the owner of the Lermoos Alpine<br />

School. Particularly lovely in winter: the<br />

Seeben waterfall, the destination of the<br />

hike and, according to Marco, the highest<br />

free-falling waterfall in Tyrol. “Especially<br />

in winter, when it freezes, it’s always an<br />

impressive natural spectacle.” Particularly<br />

suitable for families are round trips such<br />

as the one to the Neuneralm – situated<br />

910 metres above Grainau – or the highly<br />

frequented but scenically impressive<br />

Eibsee circuit, says Sebastian Buchwieser,<br />

a state-certified mountaineering and ski<br />

guide and organiser of private mountain<br />

and ski tours in and around Grainau. Both<br />

are routes that he himself created about<br />

20 years ago together with the municipality<br />

of Grainau.<br />

Tobogganing: for Robert Krinninger, the<br />

Eckbauer is the classic toboggan run<br />

from the Eckbauer Alm at 1,237 metres<br />

to the lower terminal at 750 metres. The<br />

almost five-kilometre-long descent takes<br />

about ten minutes. For real experts, the<br />

route down from the Esterbergalm is also<br />

recommended: 5.7 kilometres long, 530<br />

metres of altitude difference, around half<br />

an hour downhill. It includes very steep<br />

sections and is therefore rather unsuitable<br />

for children, who may be better served at<br />

the toboggan run on the Oberer Brandweg<br />

in Grainau. 400 metres long with 50<br />

metres’ difference in altitude, it’s ideal for<br />

little ones accompanied by their parents.


12 / MOBIL DURCH DIE ZABT<br />

Flexibel<br />

und CO₂-frei<br />

unterwegs<br />

In der Zugspitz Arena Bayern-Tirol (ZABT) haben die Gäste gleich drei spannende<br />

Destinationen rund um die Zugspitze. Warum dabei nicht mal das Auto stehen<br />

lassen und die Gegend mit den Öffentlichen, E-Bikes oder zu Fuß erkunden?<br />

Die Ausdauer beim Mountainbiken<br />

trainieren oder einen entspannten<br />

Radl-Ausflug machen: In Garmisch-<br />

Partenkirchen, Grainau und der Tiroler<br />

Zugspitz Arena findet sich eine Vielzahl an<br />

Bike-Shops mit Verleih-, Service- und Aufladestationen.<br />

Wer bei den vielen Höhenmetern<br />

Entlastung braucht, kann ganz einfach zum<br />

E-Bike greifen.<br />

Schönste Ausflugsziele zu Fuß<br />

Auch ohne Fortbewegung auf Rädern ist die<br />

ZABT ein Erlebnis. Bei einem genüsslichen<br />

Spaziergang an der frischen Luft können<br />

Gäste die Landschaft genießen oder bekannte<br />

Sehenswürdigkeiten in der Region entdecken.<br />

Ein beliebtes Ziel ist der zu Grainau gehörende<br />

Eibsee direkt am Fuße der Zugspitze.<br />

Mit seinem kristallklaren Wasser zählt er zu<br />

den schönsten Seen der Bayerischen Alpen.<br />

Im Winter wird der größtenteils flache Rundweg<br />

geräumt. Dadurch ist er perfekt geeignet<br />

für eine Nordic-Walking-Tour oder die nächste<br />

Familienwanderung, auch mit Kinderwagen<br />

oder Rollstuhl.<br />

Flexibel mit Bus und Bahn<br />

Bereits die Anreise lässt sich umweltfreundlich<br />

gestalten – und ist auch noch bequem.<br />

RVO-Busse oder die Bahn sind eine Alternative<br />

zum Auto. Mit einer Auswahl an regelmäßigen<br />

Zugverbindungen kommen die Urlauber<br />

unkompliziert in Garmisch-Partenkirchen an.<br />

Die Gäste in Garmisch-Partenkirchen, der<br />

Tiroler Zugspitz Arena und Grainau dürfen<br />

außerdem während ihres Aufenthaltes die<br />

jeweiligen Ortsbusse kostenlos nutzen.<br />

Dadurch sind sie besonders flexibel und<br />

sparen sich die lästige Parkplatzsuche. Ein<br />

besonderes Angebot der ZABT ist des Weiteren<br />

der kostenlose Gästebus Bayern-Tirol.<br />

Auch zu Ausflugszielen wie dem Eibsee<br />

kommt man bequem hin und wieder<br />

zurück. Der Eibsee-Bus pendelt zwischen<br />

Garmisch-Partenkirchen und Grainau – die<br />

Bushaltestelle befindet sich etwa 100 Meter<br />

vom See entfernt. Auch die Zahnradbahn<br />

der Bayerischen Zugspitzbahn (BZB) pendelt<br />

zwischen Garmisch-Partenkirchen, Grainau,<br />

dem Eibsee und sogar der Zugspitze.<br />

Barbara Miletic<br />

English Summary<br />

Why not leave the car behind? Explore<br />

on foot, go by bus, build stamina on a<br />

mountain bike, or enjoy a relaxing cycling<br />

trip. There are a large number of<br />

bike shops offering rentals throughout<br />

our region, and you can hire an e-bike<br />

if you need a little help to get uphill.<br />

The Zugspitz Arena is also wonderful<br />

on foot. Stroll in the fresh air and enjoy<br />

the scenery or discover the region’s<br />

famous sights. One very popular<br />

destination is the Eibsee lake, located<br />

directly at the foot of the Zugspitze.<br />

E-Bike-Verleihstationen<br />

www.zugspitze.com/de/<br />

urlaubswelt/aktiv-sommer/<br />

bike-und-rad/e-bike<br />

Mehr zum Eibsee-Rundweg<br />

www.grainau.de/<br />

a-der-eibsee-rundweg<br />

Alle Infos zum Gästebus Bayern-Tirol<br />

www.zugspitze.com/de/<br />

news-events/gastebus-bayern-tirol


BÜHNE BAR RESTAURANT CASINO<br />

GROSSES SPIEL<br />

IN<br />

GARMISCH-PARTENKIRCHEN<br />

Bei uns dreht sich alles um Sie!<br />

Die Spielbank Garmisch-Partenkirchen bietet die Möglichkeit, individuelle Veranstaltungen<br />

bis 120 Personen im hauseigenen Eventraum durchzuführen. Ob Firmenevents,<br />

Empfänge, Weihnachtsfeiern, Junggesellenabschiede oder Geburtstagsfeiern<br />

– mit einem Event in der Spielbank treffen Sie immer die richtige Wahl! Freuen Sie<br />

sich zusätzlich auf das besondere Ambiente in unseren Spielsälen sowie auf Wunsch<br />

auch auf eine individuelle Einweisung bei Roulette, Poker, Black Jack und DICE 52.<br />

Unsere professionellen Croupiers vermitteln Ihnen die Atmosphäre von Las Vegas<br />

mitten in Bayern. Lassen Sie sich an unseren Bars mit großzügigem Restaurantbereich<br />

verwöhnen. Zudem bieten wir Ihnen im angrenzenden Restaurant Alpenhof<br />

eine große Bandbreite kulinarischer Leckerbissen - von bayerischen Spezialitäten<br />

bis zur Haute Cuisine.<br />

Erleben Sie Außergewöhnliches.<br />

Wir freuen uns auf Ihren Besuch!<br />

Ihr<br />

Peter Eursch, Direktor<br />

JEDEN DONNERSTAG:<br />

LADIES NIGHT<br />

LADIES NIGHT DELUXE:<br />

28.11. 26.12.2019<br />

30.1. 27.2. 26.3.2020<br />

MIT EXKLUSIVER VERLOSUNG<br />

Am Kurpark 10, 82467 Garmisch-Partenkirchen<br />

Tel. +49 8821 9599-0, garmisch.partenkirchen@spielbanken-bayern.de<br />

www.spielbanken-bayern.de/garmisch-partenkirchen<br />

Öffnungszeiten: täglich von 12.00 bis 2.00 Uhr, Freitag und Samstag bis 3.00 Uhr<br />

Glücksspiel kann süchtig machen. Spielteilnahme ab 21 Jahren.<br />

Informationen und Hilfe unter www.spielbanken-bayern.de


14 / LANDWIRTSCHAFT<br />

„Wir haben es hier schön“<br />

Höfe und Almen, bewirtschaftet im Neben erwerb und<br />

ergänzt um Tourismus oder einen zweiten Beruf – für das<br />

Gros der oberbayerischen und Tiroler Bergbauern ist diese<br />

Situation Normalität. Was anstrengend klingt, ist es auch –<br />

wenn da nicht die Liebe zu Heimat, Natur und den Tieren<br />

wäre.


15<br />

Was genau ist eine Bergwiese? Und warum<br />

ist sie so gut für die Natur? Ursula Höger<br />

erklärt es in der GRENZENLOS App.<br />

Sieben Jahre war Patrick Koch alt, als<br />

er den Entschluss fasste: Ich will ein<br />

Schaf! Der Sohn einer Lermooser<br />

Gast- und Landwirtsfamilie (Haus<br />

Luiseler) sparte sein Taschengeld und kümmerte<br />

sich selbst um eine Unterkunft für<br />

das Tier: Ein benachbarter alter Schafbauer<br />

erlaubte ihm, es in seinem Stall einzustellen,<br />

natürlich gegen entsprechendes Zurhandgehen.<br />

„Ich war damals tierverrückt“,<br />

sagt Koch. Und, wie er zugibt, er ist es heute<br />

noch.<br />

Heute ist Patrick Koch 31 und besitzt 40<br />

Schafe: Tiroler Bergschafe, Steinschafe und<br />

Walliser Schwarznasenschafe. Alles Rassen,<br />

die berggeeignet sind, klettern können und<br />

mit der Höhe zurechtkommen. Was sie auch<br />

müssen, denn den Sommer verbringen sie<br />

auf einer Hochweide auf der anderen Seite<br />

des Daniels, dem Hausberg von Lermoos.<br />

Alle drei Wochen sieht Koch dort nach dem<br />

Rechten, ansonsten sind die Tiere sich selbst<br />

überlassen beziehungsweise der Führung<br />

des alten Leitschafs, dem die jüngeren<br />

Tiere nicht von der Seite weichen. Zweimal<br />

im Jahr gibt es Nachwuchs, im Schnitt fünf<br />

Lämmer. Mit dem Lammfleisch verdient sich<br />

Koch etwas dazu. Und im Herbst dürfen die<br />

Tiere den steilen „Bichl“ hinter dem Haus<br />

der Familie Koch abfressen, für den Kühe zu<br />

schwer sind. Das beugt dem Verwildern vor,<br />

wofür Koch in den Genuss einer Förderung<br />

für Landschaftspflege kommt.<br />

Sehr viel Arbeit – und<br />

dennoch „nur“ ein Nebenerwerb<br />

Nein, trotz allem, leben könne er von seiner<br />

kleinen Viehwirtschaft nicht. Selbst wenn er<br />

noch 50 Hennen hat und seit Kurzem zwei Kühe<br />

der Rasse Tiroler Grauvieh. Deshalb arbeitet er<br />

im Winter als Skilehrer in Ehrwald, im Sommer<br />

auf der bei Gästen wegen ihres fantastischen<br />

Panoramablicks beliebten Tuftlalm, hoch über<br />

Lermoos auf rund 1.500 Meter Höhe gelegen.<br />

Hier weiden seine beiden Kühe namens Nora<br />

und Enzian. Ebenso wie die Kühe anderer<br />

Nebenerwerbsbauern, insgesamt 25 hütet<br />

die Alm. Einen so großen Hof, um mit Kühen,<br />

deren Fleisch oder Milch ein Auskommen zu<br />

haben, besitze hier kaum einer mehr, sagt<br />

Koch. Ein Zweitberuf gehöre dazu, selbst der<br />

alte Schäfer seiner Kinderjahre habe schon<br />

damals im Zweit beruf als Raumausstatter<br />

gearbeitet.<br />

Doch warum wird man Bauer, wenn auch<br />

im Nebenerwerb? So wie er, aus Leidenschaft,<br />

lächelt Koch. Weil es das Leben bereichert,<br />

nah an Natur und Tieren zu sein.<br />

Oder wie andere, die schlicht damit groß<br />

Um hier Landwirt zu sein,<br />

ist viel Leidenschaft nötig.<br />

Ich jedenfalls tue es gerne.<br />

Patrick Koch, Landwirt aus Lermoos<br />

Mutterkuhhaltung<br />

Bei der Mutterkuhhaltung bleibt das Kalb<br />

nach der Geburt bei seiner Mutter. Die<br />

Fütterung besteht vorwiegend aus Muttermilch,<br />

später auch aus Gras und Heu.<br />

Der Einsatz von wachstumsfördernden<br />

Zusatzstoffen, tierischen Eiweißen oder<br />

geworden sind. Er jedenfalls könne sich ein<br />

Leben ohne die Arbeit auf der Alm nicht<br />

mehr vorstellen. Und ebenso wenig ohne<br />

seine Tiere. Dafür nimmt er einen anstrengenden<br />

Tagesablauf in Kauf, besonders<br />

im Winter: Um 5 Uhr früh aus den Federn<br />

und im Stall Tiere füttern und melken. Um<br />

8 Uhr in der Ehrwalder Skischule und die<br />

Kurse vorbereiten, die um 10 Uhr beginnen.<br />

Abends nach der Arbeit dann die zweite<br />

Mahlzeit der Tiere im Stall. Hinzu kommt<br />

einmal jährlich die Wiesmahd mit der Sense<br />

auf einem Feld seines Großvaters bei Ehrwald,<br />

die einen Teil des Futterheus für den<br />

Winter sichert.<br />

Koch sagt, er tue das alles einfach gerne.<br />

Und er tut es mit Engagement. Seine Kühe<br />

will er demnächst kalben lassen, um dann<br />

auf Mutterkuhhaltung umzustellen. Heißt,<br />

die Kälber werden nicht mehr – wie im<br />

Falle der Milchwirtschaft – von den Mutterkühen<br />

getrennt, sondern bleiben mit ihnen<br />

während der gesamten Stillzeit zusammen.<br />

Ein nachhaltiges Konzept ganz im Sinne<br />

des Tierwohls, gesunder Almwiesen- und<br />

Muttermilch-Ernährung und letztendlich der<br />

Qualität des Fleisches. Auch dazu, so Koch,<br />

kann gerade der Nebenerwerbslandwirt viel<br />

beitragen.<br />

Land- und Viehwirtschaft<br />

im Wandel der Zeit<br />

Der Gschwandtnerbauer bei Partenkirchen<br />

repräsentiert exemplarisch den Wandel, den<br />

die Land- und Viehwirtschaft im Alpenraum<br />

erfahren hat. Ende des 15. Jahrhunderts<br />

entstand der Almhof, nachdem Wiesen und<br />

Felder durch Schwenden, gemeint ist Brandrodung,<br />

entstanden waren. Seit Mitte des<br />

18. Jahrhunderts ist der Hof in Familienbesitz.<br />

Der jetzige Inhaber Hansjörg Neuner,<br />

46, führt ihn in der achten Generation. Schon<br />

Fetten, Soja und gentechnisch veränderten<br />

Futtermitteln ist verboten.<br />

Freilandhaltung mit Sommerweide<br />

und Winterauslauf sowie eingestreute<br />

Liegeflächen sind Voraussetzung. Die<br />

Tiere nutzen Wiesen und Weiden auf<br />

extensive Weise. Mutterkuhhaltung ist<br />

reine Fleischwirtschaft.<br />

In Milchviehbetrieben werden die Kälber<br />

schon kurz nach der Geburt von ihrer<br />

Mutter getrennt, nur in den ersten Stunden<br />

erhalten sie deren Erstmilch. Die<br />

Mütter der Kälber kehren in die Herde<br />

zurück und werden für die Verbrauchermilch<br />

weitergemolken. Beim Milchvieh<br />

gilt: Je früher die Trennung, umso<br />

schmerzfreier ist sie für Kuh und Kalb.


16 / LANDWIRTSCHAFT<br />

im 19. Jahrhundert erweiterte die Familie die<br />

Haupterwerbslandwirtschaft um einen „Restaurationsbetrieb“,<br />

der bis heute existiert<br />

und floriert. „Gott sei Dank, denn allein von<br />

der Landwirtschaft könnten wir heute nicht<br />

mehr leben“, sagt Neuner.<br />

Besonders die Milchwirtschaft lohne sich<br />

kaum mehr angesichts der Milchpreise. Ja, die<br />

Familie melkt noch, aber auch nur, weil sie<br />

die Milch selbst zu Milchprodukten veredelt<br />

und in ihrer Gaststätte und ihrem Hofladen<br />

vermarktet. So wie sie überhaupt als Qualitätsmerkmal<br />

darauf setzt, dass möglichst<br />

viele Zutaten ihrer Gerichte bis hin natürlich<br />

zum Fleisch aus eigener Haltung und eigenem<br />

Anbau stammen. Acht Kühe besitzt sie,<br />

plus Kälber, die auf den Weiden rund um den<br />

Almhof grasen. Dazu 30 Werdenfelser Schafe,<br />

die im nahe gelegenen Reintal den Sommer<br />

verbringen. Entsprechend die Speisekarte:<br />

Lammlüngerl, Kalbsrahmbraten oder Rind mit<br />

Meerrettich, Kohl und Blaukraut.<br />

Unser Almvieh macht auch<br />

für die Landwirtschaft zu<br />

steile oder sonst nicht<br />

geeignete Flächen nutzbar.<br />

Hansjörg Neuner, Landwirt<br />

aus Garmisch-Partenkirchen<br />

Landwirt im Nebenerwerb:<br />

keine Seltenheit mehr<br />

Tourismus und Subventionen, sagt Neuner,<br />

ermöglichten ihm seine Landwirtschaft.<br />

Und so, ist er sich sicher, ergehe es den<br />

meisten Landwirten der Region. Haupterwerbsbetriebe<br />

gäbe es kaum mehr. Was<br />

Zahlen bestätigen: Bis zu zwei Drittel aller<br />

Höfe in Oberbayern und Tirol werden im<br />

In der kostenlosen GRENZENLOS App können<br />

Sie nachlesen, wie vielfältig die Tierwelt<br />

rund um die Zugspitze ist.<br />

Der Almabtrieb im Herbst – immer<br />

ein Highlight für die Zuschauer.<br />

Nebenerwerb betrieben, Tendenz steigend.<br />

Ist der Hof zu klein und gibt es kein zweites<br />

Standbein, wird aufgegeben, zwischen 20<br />

Prozent in Tirol und 40 Prozent in Oberbayern<br />

haben das seit 1980 getan. Weshalb der<br />

Staat auf Landes- oder EU-Ebene mit Förderungen<br />

und Subventionen eingreift, wovon<br />

auch Neuner profitiert. Er erhält Unterstützung<br />

für Natur- und Landschaftspflege und<br />

für die Erhaltung aussterbender Rassen.<br />

Seine Werdenfelser Schafe sind solch eine,<br />

ebenso wie seine Murnau-Werdenfelser<br />

Kühe. Sie waren die im Werdenfelser Land<br />

traditionelle Rasse, bis sie in der zweiten<br />

Hälfte des 20. Jahrhunderts das milchstärkere<br />

Braun- und Fleckvieh ersetzte.<br />

Wie es weitergeht? Nun Neuner ist zuversichtlich<br />

und entschlossen, bis zum „Austrag“<br />

weiterzumachen. Natürlich ist diese Existenz<br />

zeitintensiv, der Tag reiche von 5:30 Uhr bis<br />

zum Sonnenuntergang, im Winter natürlich<br />

darüber hinaus. Ein bisschen Urlaub gäbe<br />

es, ja, zehn Tage im Herbst. Aber darauf<br />

käme es nicht an. Er will Tiere, Natur und<br />

Land nicht missen. Dafür sei Vorsorge durchaus<br />

wichtig, besonders wenn es um seine<br />

drei Kinder gehe. Die Älteste hat eine Lehre<br />

als Hotelfachfrau hinter sich und studiert<br />

Touristik. Voraussetzungen und Know-how<br />

würden stimmen, falls sie den Gschwandtnerbauern<br />

übernimmt. Das sei gut möglich,<br />

Ich bin hier aufgewachsen.<br />

Ohne Alm, Tier und Natur<br />

könnte ich es mir nicht<br />

wirklich vorstellen.<br />

Nikolaus Grasegger, Landwirt aus Grainau<br />

sagt Neuner, aber nur, „wenn wir es positiv<br />

vorleben“. Was ihm nicht schwerfällt: „Wir<br />

haben es hier einfach schön.“<br />

In Grainau und Umgebung dürfte ihn<br />

fast jeder kennen. Nikolaus Grasegger, 66,<br />

Ortsobmann des Bayerischen Bauernverbandes<br />

Grainau und stellvertretender Bezirksalmbauer<br />

Werdenfels des Almwirtschaftlichen<br />

Vereins Oberbayern. Er steckt also<br />

mitten im Geschehen und ist zudem Bewirtschafter<br />

des Niklos-Hofs, den es seit dem 17.<br />

Jahrhundert gibt, der jedoch auch dem Wandel<br />

der Zeiten ausgesetzt war. Wer heute<br />

noch von Land- beziehungsweise Vieh- oder<br />

Milchwirtschaft leben will, so Grasegger,<br />

sollte mindestens 50 Stück Vieh sein Eigen<br />

nennen – besser mehr. Was jedoch selten ist.<br />

Er selbst besitzt 17 Fleckvieh-Rinder, sieben<br />

Murnau-Werdenfelser und 40 Werdenfelser<br />

Bergschafe. Von der Milchwirtschaft habe<br />

er sich deshalb gelöst und konzentriere sich<br />

auf die Jungzucht.


17<br />

Jungen Menschen, die sich für die Landwirtschaft<br />

entscheiden, rät Grasegger, unbedingt<br />

den landwirtschaftlichen Gesellenbrief<br />

zu erwerben. „Er ist Gold wert, und er<br />

erleichtert es, Zuschüsse und Förderungen<br />

zu erhalten.“ Und die Zuschüsse seien heute<br />

ein wichtiges Standbein für die Existenz als<br />

Landwirt. Aus staatlichen Programmen, die<br />

vielfach mit dem Erhalt von Natur und Kulturlandschaft<br />

zu tun haben. Etwa das Wiesmahd-,<br />

das Streuwiesen- oder überhaupt<br />

das Bergbauernprogramm. Gerade Bayern<br />

sei sehr aktiv, lobt Grasegger, in Österreich<br />

könne zudem von mehr EU-Förderung wegen<br />

der „höheren Höhe“ profitiert werden. Jungen<br />

rät er weiterhin, ein zweites Standbein zu<br />

haben. Ähnlich seinem jüngsten Sohn, der<br />

die Landwirtschaft weiterführen will. Wie der<br />

Vater hat auch er eine Maurerlehre absolviert<br />

und führt derzeit einen Hausmeisterservice.<br />

Überhaupt hätte mittlerweile in Grainau das<br />

Gros der Jungbauern einen weiteren Beruf<br />

vor Beginn der Landwirtschaft erlernt.<br />

Obwohl alteingesessener Traditionsbetrieb<br />

mit viel Grund und Wald im Umland, hat sich<br />

selbst Grasegger nie ganz auf sein Landwirtsdasein<br />

verlassen. Seit Langem ist er für die<br />

Bayerischen Staatsforsten tätig, zudem ist<br />

er seit gut 13 Jahren mit seinem Fuhrpark<br />

am Auf- und Abbau bei Ski-Weltcup-Rennen<br />

in Garmisch beteiligt. Doch im Mittelpunkt<br />

stand und steht für ihn seit jeher die Almwirtschaft.<br />

Noch heute ist er täglich oben und<br />

kontrolliert sein Vieh. „Ohne Alm könnte ich<br />

es mir nicht vorstellen“, sagt Grasegger. „So<br />

ist das, wenn man hier aufgewachsen ist.“<br />

Michael Schmid<br />

English Summary<br />

Farms and mountain pastures, managed<br />

as a sideline and supplemented by tourism<br />

or another profession – this is normal<br />

life for the majority of mountain farmers<br />

in the region. It sounds exhausting, and<br />

it is, were it not for the love of home, nature,<br />

and animals. Patrick Koch was seven<br />

years old when he decided he wanted<br />

a sheep. The son of a Lermoos host and<br />

farmer family (Haus Luiseler) saved his<br />

pocket money and organised shelter for<br />

the animal. Today Patrick Koch is 31 and<br />

owns 40 sheep. But as he can’t make a<br />

living from his livestock farming, he works<br />

as a ski instructor in Ehrwald in the winter,<br />

and on the Tuftlalm with its fantastic<br />

panoramic views in the summer. But why<br />

become a farmer, even part-time? Purely<br />

out of passion, Koch smiles. Because being<br />

at one with nature and animals enriches<br />

life. The Gschwandtnerbauer near Partenkirchen<br />

is an example of the changes that<br />

agriculture and livestock farming have<br />

undergone in the Alpine region. As early<br />

as the 19th century, the family expanded<br />

its reach to include a restaurant, which<br />

still exists and is now flourishing. “Thank<br />

goodness, because it’s impossible to make<br />

a living from agriculture alone,” says owner<br />

Hansjörg Neuner.


18 / SONNENSTUNDEN<br />

Die schönsten Spots für Sonnenauf- und<br />

-untergänge in der ZABT gibt es auf der<br />

Panoramakarte in der GRENZENLOS App.<br />

Zum Sonnenaufgang<br />

auf die Zugspitze<br />

Sonnenaufgänge haben ein ganz besonderes Flair.<br />

Keine andere Tageszeit ist so außergewöhnlich wie<br />

diese. Diesen romantischen Augenblick können Gäste<br />

auch auf der Zugspitze erleben.<br />

„Morgenglühen“ auf<br />

der Zugspitze:<br />

Termine:<br />

Samstag, 4. Januar 2020<br />

Samstag, 11. Januar 2020<br />

Samstag, 18. Januar 2020<br />

Samstag, 25. Januar 2020<br />

Samstag, 1. Februar 2020<br />

Infos und Tickets unter<br />

www.zugspitze.de<br />

Erwachsene: 66,00 Euro<br />

Kinder (6 bis 15 Jahre): 43,00 Euro<br />

E<br />

s gibt sie: Die Möglichkeit, perfekt<br />

in den Tag zu starten. Mit einem<br />

Sonnenaufgang vor traumhafter Kulisse.<br />

Und damit die Gäste der Zugspitz<br />

Arena Bayern-Tirol einen wunderschönen<br />

Sonnenaufgang auf der Zugspitze erleben<br />

können, bietet die Bayerische Zugspitzbahn<br />

(BZB) Sonnenaufgangsfahrten an. Eine beliebte<br />

Veranstaltung heißt „Morgenglühen“.<br />

Sie findet auch in dieser Wintersaison wieder<br />

an ausgewählten Terminen statt.<br />

Vier Länder auf einen Blick<br />

Wo man am besten steht, um den schönsten<br />

Ausblick zu erleben, weiß BZB-Sprecherin<br />

Verena Lothes: „Den besten Rundumblick hat<br />

man von der Terrasse im dritten Obergeschoss<br />

der Gipfelstation der Zugspitze“, erzählt sie.<br />

„Neben dem goldenen Gipfelkreuz erstreckt<br />

sich der Blick bei guten Wetterbedingungen<br />

über vier Länder und über 400 Alpengipfel.“<br />

Zum Sonnenaufgang auf das Dach Deutschlands<br />

hochzufahren, lohnt sich also allemal.<br />

Gestärkt in den Tag<br />

Die Sonnenaufgangsfahrt als einzigartiges<br />

Bergerlebnis beginnt mit der Bergfahrt mit<br />

der neuen Seilbahn zur Zugspitze. Ganz oben<br />

genießt man dann die Aussicht von Deutschlands<br />

höchstem Punkt. Im panoramareichen,<br />

neuen Gipfelrestaurant stärkt man sich<br />

bei einem reichhaltigen Frühstücksbuffet,<br />

wo raufhin die Gäste im Anschluss genüsslich<br />

im Skigebiet der Zugspitze Ski fahren<br />

oder rodeln können. Das „Morgenglühen“<br />

Ticket beinhaltet nämlich auch das ausgiebige<br />

Frühstück und einen Tagesskipass.<br />

Das Ticket kann man im Voraus und ab<br />

November 2019 online buchen.<br />

Barbara Miletic<br />

English Summary<br />

There’s something very special about<br />

a sunrise, that most extraordinary<br />

and beautiful time of the day. The<br />

panoramic vistas glisten in the<br />

emerging light, creating a romantic<br />

and unforgettable sight for visitors to<br />

the Zugspitze, and to make sure they<br />

make the most of it, the Bavarian<br />

Zugspitze Railway offers sunrise trips<br />

in the early hours. A popular package<br />

event is called the “Morgenglühen” (literally<br />

“morning glow”), which can be<br />

booked on selected dates this season.<br />

A ticket up the mountain on the new<br />

cable railway includes a rich breakfast<br />

in the panoramic restaurant at the<br />

summit and a skiing pass for the day<br />

ahead, and can be purchased online<br />

from November. Available dates are<br />

listed above (adults: 66 euros, children:<br />

43 euros).


20 / IGLU-DORF<br />

Eine Nacht unter Schnee und Eis<br />

Mitten auf der Zugspitze wird Gästen ein besonderes Erlebnis angeboten:<br />

Hier können sie eine Nacht unter einer weißen Schneedecke verbringen –<br />

in Deutschlands höchstem Iglu-Dorf.<br />

Leggins unter der Skihose, Pulli unter<br />

der Skijacke, Ohren unter der Mütze,<br />

Hände in den Handschuhen, Füße in<br />

dicken Schuhen mit gutem Profil – so<br />

eingepackt geht es in Richtung Seilbahn.<br />

Das Motto: Zwiebel-Look. Das Ziel: Rauf auf<br />

die Zugspitze und rein ins Iglu-Dorf. „Wobei<br />

das bei uns eher ein Iglu-Hotel als ein<br />

Iglu-Dorf ist“, korrigiert Mari Lena Rapprich.<br />

Sie ist eine der Guides, die von 16:30 bis etwa<br />

9:00 Uhr am nächsten Tag auf die rund 35<br />

Gäste aufpassen, die eine ganz besondere<br />

Nacht vor sich haben.<br />

Doch im ersten Moment erkennt man von<br />

einem Hotel nicht viel, wenn man sich vom<br />

Gletscherrestaurant Sonnalpin in Richtung<br />

Kapelle Maria Heimsuchung aufmacht. Etwa<br />

50 Meter weiter lässt sich inmitten weißer<br />

Schneemassen dann aber eine Holztür erahnen<br />

– und damit der Eingang in das Iglu-Hotel.<br />

„Bis zu 48 Gäste haben hier pro Nacht Platz. In<br />

der gesamten Saison sind es über 3.000 Gäste.“<br />

Und wer kann schon von sich behaupten,<br />

einmal in einem echten Iglu geschlafen zu<br />

haben? Oder überhaupt einmal in einem<br />

gewesen zu sein? Beobachtet man die erstaunten<br />

Gesichter der Gäste, dann waren<br />

das wohl noch nicht allzu viele. Denn wenn<br />

man die Holztür öffnet, erstreckt sich vor einem<br />

ein langer Gang – und ein großer Hai, der<br />

die Zähne in Richtung Tür fletscht. Lebensecht<br />

und in unglaublicher Detailtreue wurde<br />

er direkt in die Schneewand geschnitzt und<br />

tritt, quasi in 3D, aus der Wand heraus.<br />

Hier sind echte Künstler am Werk<br />

Aber warum ausgerechnet ein Hai? Mari<br />

Lena weiß die Antwort: „Unser Motto ist in<br />

jeder Saison ein anderes. Letztes Mal war<br />

es ‚Welt der Meere‘. Alle Räume und der<br />

Gang wurden darauf abgestimmt und mit<br />

Schnitzereien, Skulpturen und Eisfenstern<br />

mit verschiedenen Motiven geschmückt.“<br />

Im Jahr davor war es „Barock“, da wurden die<br />

Gäste von Michelangelos berühmten Händen<br />

begrüßt. Was das Motto dieser Saison ist,<br />

wird aber nicht verraten.<br />

Begleitet wird der Hai von Meerjungfrauen,<br />

Fischen, Delfinen, einem riesigen<br />

Kraken, der seine Arme über die Gäste des<br />

Restaurants ausstreckt, Tauchern und der


Wie entstehen die Iglus und ihre Kunstwerke<br />

auf der Zugspitze eigentlich? Das gibt‘s zum<br />

Nachlesen in der GRENZENLOS App.<br />

Kontakt<br />

Das Iglu-Dorf<br />

+41 41 612 27 28<br />

info@iglu-dorf.com<br />

www.iglu-dorf.com<br />

Wer hat’s erfunden?<br />

English Summary<br />

Guests can enjoy a very special experience<br />

directly on the Zugspitze: a night<br />

under a white blanket of snow – in<br />

Germany’s highest igloo village. Up to 48<br />

guests per night can be accommodated<br />

here, and more than 3,000 are welcomed<br />

over the entire season. It’s truly unique,<br />

as who can claim to have slept in a real<br />

igloo? Or to have been in one at all? The<br />

theme changes with each season. Last<br />

year it was “World of the Seas”, and all<br />

the rooms were decorated with carvings,<br />

wohl bekanntesten Schildkröte aus dem Kinderfilm<br />

„Findet Nemo“ – das typische „Dude“<br />

klingt einem fast schon durchs innere Ohr.<br />

Nachdem alle die Zimmer erkundet haben,<br />

treffen sich die Gäste auf einen ersten<br />

Umtrunk: Glühwein oder die alkoholfreie<br />

Alternative, Holunderpunsch, wärmen den<br />

Körper herrlich von innen. Auch das Drei-<br />

Gänge-Menü – eine klare Gemüsesuppe,<br />

Käsefondue aus regionalem Käse und zum<br />

Nachtisch Kuchen – sorgen für ein wohlig<br />

warmes Gefühl in der Bauchgegend. Das<br />

ist auch nötig, denn schon bald merken die<br />

Gäste: Es wird merklich kühler, wenn man<br />

lange sitzt.<br />

„Der Vorteil in einem Iglu ist: Es hat konstante<br />

Temperaturen um den Gefrierpunkt,<br />

außerdem ist man natürlich vor Wind geschützt“,<br />

erzählt Mari Lena. „Damit wir aber<br />

in Bewegung bleiben, machen wir mit unseren<br />

Gästen immer Nachtwanderungen und<br />

gehen Rodeln. Da bleibt man automatisch<br />

warm.“ Und eine Wanderung auf der Zugspitze,<br />

unter dem strahlenden Sternenhimmel<br />

und ohne zu viele künstliche Lichtquellen<br />

wie unten in den Städten, ist alleine<br />

schon ein unvergessliches Erlebnis.<br />

Entspannen im Wellnessbereich<br />

„Schwierig wird es nur, wenn man zu nass<br />

wird. Deshalb vermeiden wir es, zu sehr ins<br />

Schwitzen zu kommen – die nassen Sachen<br />

trocknen hier nämlich nicht!“ Was aber natürlich<br />

nicht für die beiden Jacuzzis gilt, die für<br />

die Gäste zur freien Verfügung bereitstehen.<br />

Im Laufe des Abends darf jeder mal rein –<br />

bei gutem Wetter auch in den Außenpool –<br />

und kann nach einem Besuch in der Sauna<br />

noch einmal so richtig ausdampfen, bevor<br />

es in den Schlafsack geht. „Wir empfehlen<br />

unseren Gästen, direkt nach der Sauna kurz<br />

im Schnee auszudampfen, sich dann schnell<br />

trocken zu machen, anzuziehen und ins<br />

Bett zu gehen. Unsere Schlafsäcke sind so<br />

konzipiert, dass die Körperwärme an die im<br />

Schlafsack befindliche Luft abgegeben wird<br />

sculptures, and ice windows with imagery<br />

to match. The advantage of an igloo is<br />

that it maintains a constant temperature<br />

around freezing point and is of course<br />

protected from the wind. Guests are kept<br />

moving, however, with regular nighttime<br />

walks or toboggan runs, meaning<br />

they stay warm automatically. And a hike<br />

on the Zugspitze, under the shining starry<br />

sky and without the many artificial light<br />

sources of the towns below, is in itself an<br />

unforgettable experience.<br />

Adrian Günter – ein Schweizer! –<br />

eröffnete 1995 das allererste Iglu-Dorf.<br />

Mittlerweile gibt es die Dörfer an<br />

sechs verschiedenen Orten und seit<br />

14 Jahren auch auf der Zugspitze. Die<br />

Idee dafür kam ihm bei seinen Snowboard-Touren:<br />

Günter ist begnadeter<br />

Boarder und wollte für seine Offroad-<br />

Abfahrten immer den besten und vor<br />

allem unberührten Pulverschnee nutzen.<br />

Doch wie kommt man auf die Piste,<br />

bevor es die Raupen tun? Ganz einfach:<br />

Entweder man macht sich sehr früh<br />

auf den Weg – oder man bleibt nachts<br />

heimlich auf dem Berg. Er entschied<br />

sich für Letzteres und baute sich, um<br />

weder entdeckt zu werden, noch den<br />

Erfrierungstod fürchten zu müssen,<br />

immer öfter ein Iglu. Dadurch war er<br />

nicht nur vor Beobachtern, eisiger Kälte<br />

und Schneefall geschützt, sondern auch<br />

vor anderen Gefahren wie Lawinenabgängen.<br />

Doch natürlich machten<br />

seine „heimlichen“ Besuche irgendwann<br />

die Runde und immer mehr aus dem<br />

Freundes- und Bekanntenkreis wollten<br />

ebenfalls für eine Nacht auf den Berg.<br />

Et voilà: Die Idee zu seinem ersten Iglu-<br />

Dorf war geboren.<br />

und diese erwärmt – je wärmer der Körper<br />

also ist, desto wärmer wird es darin auch.“<br />

Und wem das noch nicht reicht, der kann<br />

sich immer noch eine der schönen Wärmflaschen<br />

kaufen, die es hier gibt – oder natürlich<br />

seine eigene mitbringen.<br />

„Eine Nacht im Iglu ist schon etwas ganz<br />

Besonderes. Hier ist es absolut still, kein<br />

Laut dringt nach innen. Dadurch hört man<br />

seinen eigenen Puls, die eigene Atmung“,<br />

erzählt Mari Lena. Für manche sei das ungewohnt<br />

– für sie ist es die pure Entspannung.<br />

Und so schlafen auch die Gäste einer nach<br />

dem anderen ein – bis ihre Lebensgeister<br />

am nächsten Morgen von warmem Tee geweckt<br />

werden.<br />

Lisa Zöls


22 / BERWANGER POWERTEAM<br />

Von Berwang nach Australien<br />

Florian Neuwirth und Simon Karl aus dem Berwanger Powerteam können vom<br />

Wintersport nicht genug kriegen. Ihre Sommersemesterferien verbrachten sie<br />

dieses Jahr am Mount Buller in Australien, wo sich alles um den Skisport drehte.<br />

Was macht ein echter Skifan,<br />

wenn auf seinem Hausberg<br />

der Schnee weg ist? Er fliegt<br />

ans andere Ende der Welt und<br />

kümmert sich da um die Pisten! So könnte<br />

man vereinfacht zusammenfassen, was<br />

Florian Neuwirth und Simon Karl diesen<br />

Sommer unternahmen. Allerdings hatten<br />

Simon Karl und Florian Neuwirth vor einem schönen und<br />

gleichzeitig seltenen Sonnenuntergang ohne Nebel.<br />

sie nicht einfach Spaß Down Under, sondern<br />

sie leisteten harte Arbeit in ihrem etwas anderen<br />

Studentenjob drei Stunden von Melbourne<br />

entfernt.<br />

„Insgesamt waren sechs Österreicher<br />

beim Race Department am Mount Buller,<br />

vier draußen und zwei drinnen“, berichtet<br />

Florian Neuwirth. „Unser Sommerjob dauerte<br />

zweieinhalb Monate.“ Der 24-Jährige<br />

stammt aus Berwang, studiert Erziehungswissenschaften<br />

in Innsbruck und ist Teil des<br />

Berwanger Powerteams, das jeden Winter<br />

mit einer temporeichen Skishow begeistert.<br />

Wintersportbegeistert<br />

überall auf der Welt<br />

„Ich fahre Ski, seitdem ich drei Jahre alt<br />

bin“, berichtet Florian Neuwirth, „und im<br />

Winter arbeite ich immer in der Skischule<br />

Berwang mit.“ Auch wenn sein Studium<br />

2020 vollendet ist, will er der Skischule und<br />

seiner Heimat weiter treu bleiben. Und weil<br />

ein echter Tiroler nie nur einen Job oder ein<br />

Studium hat, sondern immer mehrere Aufgaben<br />

kombiniert, kam ihm das Angebot,<br />

im Sommer mal in Australien sein Geld zu<br />

verdienen, sehr gelegen.<br />

„Als mein Freund und Powerteam-Kollege<br />

Simon Karl und ich hörten, dass der Mount<br />

Buller Race Club in Australien Sommerjobs<br />

für Studenten anbietet, die sich auf der<br />

Piste auskennen, haben wir uns gleich beworben“,<br />

berichtet Florian Neuwirth. „2018<br />

waren wir zum ersten Mal dabei und dieses<br />

Jahr gleich wieder.“ Während es in Europa<br />

heiß wird, im Juni bis September, herrscht<br />

Down Under Winter. Ein lockeres Leben war<br />

das nicht, räumt Florian Neuwirth ein, und<br />

auch zum Feilen an der eigenen Technik<br />

Lust auf Skifahren<br />

in Australien?<br />

Infos zum Angebot am Mount Buller und<br />

zu Jobs beim Mount Buller Race Club gibt<br />

es online unter:<br />

www.mtbuller.com.au/Winter/<br />

ski-snowboard-school/seasonal-programs/<br />

mount-buller-race-club


Das Berwanger Powerteam, bestehend<br />

aus (von links) Jonas Hosp, Florian Neuwirth,<br />

Christian Klotz, Michael Sprenger und<br />

Simon Karl, macht die Pisten unsicher.<br />

kam er kaum. Rund um die Skirennen gab<br />

es viel zu reparieren, aufzubauen und zu organisieren.<br />

Doch kein Problem, ergänzt er:<br />

„Unser eigentliches Training läuft dann ab<br />

Saisonbeginn zu Hause in Berwang.“<br />

In Australien gehörte Florian Neuwirth<br />

zum Außendienst und kümmerte sich sechs<br />

Tage die Woche von früh bis spät um die Pisten<br />

und Ziele. Die Kollegen im Innendienst<br />

widmeten sich derweil dem Timing der Skirennen,<br />

Tabellenlisten und Verwaltungsaufgaben.<br />

„So schön wie in den Tiroler Alpen ist<br />

English Summary<br />

Florian Neuwirth and Simon Karl<br />

from “Powerteam Berwang” can’t get<br />

enough of winter sports. This year<br />

they spent their summer term break<br />

at Mount Buller in Australia, where<br />

everything revolved around skiing.<br />

“When my colleague Simon and I<br />

heard that the Mount Buller Race Club<br />

in Australia offered summer jobs for<br />

students who know their way around<br />

the slopes, we applied immediately,”<br />

says Florian. “We were there for the<br />

first time in 2018 and again this year”.<br />

Mount Buller, 1,700 metres tall and<br />

with 23 lifts, is regularly covered in<br />

snow. Florian took care of the slopes<br />

and finishing lines six days a week,<br />

while his colleagues in the office were<br />

dedicated to the timing of the ski<br />

races, table lists, and administrative<br />

tasks. The “Powerteam Berwang”<br />

will again be ensuring cool evenings<br />

on the slopes in 2019/20. Check the<br />

addresses on the right for more.<br />

es am Mount Buller nicht immer“, berichtet<br />

Florian Neuwirth. „Das ist der erste Berg<br />

gleich nach dem Meer, etwas feuchter und<br />

nebliger war es darum schon, die Skijacke<br />

wurde oft klatschnass.“ Die Schneequalität<br />

immerhin passte, betont er. Der Mount<br />

Buller mit seinen 1.700 Metern verfügt über<br />

23 Lifte und wird regelmäßig beschneit. „Das<br />

Fahren dort macht Spaß“, findet Florian Neuwirth,<br />

„und der Rest des Lebens auch“. An<br />

freien Tagen fuhren er und seine Freunde in<br />

die nächste Ortschaft, in der immerhin 5.000<br />

Menschen wohnen, oder die drei Stunden<br />

hinunter nach Melbourne. Immer wieder<br />

wurden die Zugereisten bei Einheimischen<br />

zum Barbecue oder einfach so eingeladen.<br />

„Die Australier sind echt gastfreundlich und<br />

hilfsbereit“, so Florian Neuwirth. „Da fanden<br />

wir leicht Kontakt.“ Und das Englisch zu verbessern,<br />

ging fast von alleine.<br />

Außerdem begeistert der Kontinent mit<br />

traumhaften Landschaften, exotischen Tieren,<br />

perfekten Stränden zum Surfen. Dort für<br />

immer bleiben wollten Florian Neuwirth und<br />

seine Freunde dennoch nicht.<br />

Neue Shows mit dem Powerteam<br />

Berwang ist Florian Neuwirths Heimat, hierher<br />

zieht es ihn, wenn in Tirol der Winter<br />

aufzieht. Er hofft, nach seinem Studienabschluss<br />

2020 in der Nähe eine Anstellung<br />

zu finden. Denn dann bleibt weiterhin Zeit<br />

für seine anderen Jobs rund ums Skifahren:<br />

in der Skischule sowie im Powerteam.<br />

Apropos Powerteam: Auch die kommende<br />

Saison hindurch können Freunde des Wintersports<br />

wieder regelmäßig Skishows<br />

Powerteam<br />

Das Powerteam in Action anschauen:<br />

Instagram: powerteam.berwang<br />

Facebook: Powerteam – Berwang<br />

Auch 2019/20 sorgt das Berwanger<br />

Powerteam für viele coole Abende an<br />

der Piste. Termine finden sich auf der<br />

Seite der Tiroler Zugspitz Arena online:<br />

www.zugspitzarena.com/de/<br />

news-events/skishows<br />

genießen. Etwa ab Weihnachten, je nach<br />

Wetterlage, geht es los. „Diesmal haben wir<br />

neue Formationen mit dabei“, verrät Florian<br />

Neuwirth, „und dank Sponsoren auch eine<br />

neue Ausrüstung, Stöcke und Skianzüge“.<br />

Den Sponsoren sind alle im Team sehr<br />

dankbar und freuen sich, dass Skischule und<br />

Bergbahnen Berwang sowie die Berwanger<br />

Unternehmen Sport Klotz Skiverleih, Restaurant<br />

SonnAlpin, Sporthotel Singer und<br />

Berger’s Pub hinter ihnen stehen.<br />

Doch auch sonst hat das Powerteam schon<br />

viele Fans von nah und fern gefunden. Ihnen<br />

möchten Florian Neuwirth, Simon Karl,<br />

Jonas Hosp, Christian Klotz, Michael Sprenger<br />

und Lukas Wurdak beste Unterhaltung<br />

bieten. Gern tragen sie auch dazu bei, dass<br />

es in der Tiroler Zugspitz Arena immer etwas<br />

zu erleben gibt: beim Sport und drumherum.<br />

Petra Plaum


24 / BERWANGER LIFT<br />

English Summary<br />

Berwang mountain railways are investing<br />

an eight-figure sum to modernise<br />

their skiing area. The work will last<br />

until 2025, with the first upgrades<br />

available this winter. According to Gernot<br />

Falger, managing director of the<br />

company, the heart of the project will<br />

be the Obere Karbahn, a 1.4-kilometre<br />

10-seater cable railway featuring the<br />

latest technology currently available.<br />

The Thanellerbahn, a child-safe<br />

6-seater chairlift, is also being built<br />

to replace part of the Thanellerkarlift.<br />

In addition, there will be new slopes,<br />

avalanche barriers, and more artificial<br />

snow systems, which will then cover<br />

up to 90 percent of all descents.<br />

Bergauf mit hochmoderner 10er-Gondel<br />

Die Bergbahnen Berwang investieren in die Modernisierung ihres Skigebietes<br />

einen zweistelligen Millionenbetrag. Der umfangreiche Ausbau dauert bis 2025,<br />

die ersten Neuerungen bekommen die Gäste schon diesen Winter zu sehen.<br />

Die Skiarena Berwang ist vor allem<br />

als familienfreundliches Genuss-<br />

Skigebiet beliebt. Und jeder, der<br />

hier seine ersten Schwünge in<br />

den Schnee gezogen hat, kennt sie, die<br />

traditionsreichen Schlepplifte wie den<br />

Thanellerkarlift oder den Biliglift. Seit<br />

den 1960er-Jahren tun sie verlässlich ihre<br />

Dienste, Generationen lernten hier nicht nur<br />

Skifahren, sondern auch das Lifteln.<br />

Kabinen statt Schlepper<br />

Doch die Zeiten ändern sich. Die Technik<br />

wurde ausgereifter, die Gästezahlen nahmen<br />

zu, und die Schlepplifte gerieten an<br />

ihre Grenzen. Für die Bergbahnen Berwang<br />

Anlass, das Skigebiet mit einem Gesamtkonzept<br />

zu modernisieren. Herzstück wird laut<br />

Gernot Falger, Geschäftsführer der Bergbahnen<br />

Berwang, die Obere Karbahn sein, eine<br />

1,4 Kilometer lange kuppelbare 10er-Gondelbahn,<br />

in der neuen D-Line Ausführung aus<br />

dem Hause Doppelmayr, in zwei Sektionen.<br />

Mit das Ausgereifteste und für den Gast<br />

Komfortabelste an Seilbahntechnik, was<br />

derzeit auf dem Markt ist.<br />

Sie startet am Egghof-Parkplatz und wird<br />

den Bilig- sowie den oberen Teil des Thanellerkarlifts<br />

ersetzen. „Bis zu 2.400 Personen<br />

pro Stunde transportiert sie absolut sicher,<br />

egal, ob Kleinkind, Senior, Fußgänger oder<br />

Ski- und Snowboardfahrer“, betont Falger.<br />

Selbst Fahrräder können mitgenommen<br />

werden, maximal drei pro Kabine. „Die neue<br />

Gondelbahn erhöhrt Sicherheit und Komfort,<br />

besonders für Fußgänger mit Kleinkindern<br />

und selbst für Radler mit Rad“, sagt der<br />

G e s c h ä f t s f ü h r e r.<br />

90 Prozent beschneit<br />

Neu gebaut wird auch die Thanellerbahn, ein<br />

kindersicherer 6er-Sessellift, der den unteren<br />

Teil des Thanellerkarlifts ersetzen soll.<br />

Hinzu kommen zudem neue und geänderte<br />

Pisten, zusätzliche Lawinenverbauungen<br />

und -sprengsysteme sowie ein Ausbau<br />

der Beschneiungsanlagen, die dann bis zu<br />

90 Prozent aller Abfahrten erreichen werden.<br />

Auch neue Gebäude sind geplant – so etwa<br />

das B-Active-Center am Egghof-Parkplatz<br />

mit Sportshop samt Skiverleih und Depot,<br />

dem Büro und Kinderverpflegungsraum der<br />

Skischule Berwang, Indoorkassen der Bergbahnen<br />

Berwang sowie öffentlichen Toiletten<br />

inklusive Wickelraum. Und nicht zuletzt<br />

wird auf der zukünftigen Mittelstation der<br />

Oberen Karbahn ein neues Bergrestaurant<br />

entstehen.<br />

Bis zur Saison 2025/26 wird der stufenweise<br />

Ausbau abgeschlossen sein. Der erste<br />

Schritt erfolgte bereits 2019: Das B-Active-<br />

Center und die untere Sektion der Oberen<br />

Karbahn sind fristgerecht fertiggestellt und<br />

warten bereits auf die Gäste – mit ihren modernen<br />

und bequemen 10er-Gondeln.<br />

Michael Schmid


MEINE NR. 1 BEI SKIHOSEN<br />

PFC-freie Skibekleidung für höchste Ansprüche vom Passformspezialisten.<br />

www.maier-sports.com


26 / NATUREISPLATZ GRAINAU<br />

Gleiten mit Genuss<br />

Die Natureisbahn in Grainau hat eine lange Tradition: Wo früher<br />

Eishockey-Cracks kämpften, drehen jetzt Spaßläufer ihre Runden.<br />

Kunsteis ist eine Frage der Technik.<br />

Natureis ist die wahre Kunst. Das<br />

mag sich zunächst widersprüchlich<br />

anhören. Aber bei genauem<br />

Hinsehen offenbart sich die tiefere Bedeutung.<br />

Oder beim genauen Hinhören: „Wenn<br />

die Temperaturen passen, dann bringen<br />

unsere Eismeister eine erste Wasserschicht<br />

im Eisring auf. Die gefriert dann und schafft<br />

die Grundlage für den schrittweisen Aufbau<br />

weiterer Eisschichten – bis eine belastbare<br />

Eisdicke erreicht ist“, schildert Grainaus<br />

B ü r g e r m e i s t e r S t e p h a n M ä r k l d a s P r i n z i p.<br />

Seit vielen Jahrzehnten schon „baut“ sich<br />

das Zugspitzdorf auf diese Weise seine<br />

winterliche Arena für Schlittschuhläufer,<br />

Eistänzer und Eisstockschützen, seit den<br />

1950er-Jahren auf einer speziellen Fläche am<br />

Kurpark. Wo heute Familien mit ihren Kindern<br />

ihre Runden ziehen, waren früher sogar<br />

Eishockeyspieler zugange: In der Baye -<br />

rischen Natureisliga trat die Mannschaft zu<br />

manchem heißen Derby an. Bis heute gut<br />

in Erinnerung ist das Match am Nikolaustag<br />

1953, nachmittags vor der offiziellen Vereinsgründung<br />

des SC Grainau am Abend.<br />

Knapp, aber verdient wurden die Nachbarn<br />

vom TSV Farchant 1:0 besiegt.<br />

Das Wetter machte<br />

einen Strich durch die Rechnung<br />

In der wechselvollen Geschichte der folgenden<br />

Jahrzehnte tauchen neben respektvollen<br />

Ergebnissen auf bayerischer Ebene immer<br />

wieder Spielzeiten auf, von denen es heißt:<br />

„Konnten wegen der Witterungsverhältnisse<br />

nicht zu Ende gespielt werden.“ Was letzten<br />

Endes dann dazu führte, dass der organisierte<br />

Eishockeysport auf Natureis Ende<br />

der 1980er-Jahre ganz zum Erliegen kam.<br />

Einige Zeit lang geht es noch auf Kunsteis<br />

weiter, zum Beispiel im Garmischer Stadion,<br />

bis das letzte „Bully“ gepfiffen wird. Heute<br />

halten allein die Eisstockschützen noch bei<br />

Der Natureisplatz in Grainau ist vor allem bei<br />

kleinen Schlittschuhläufern ein beliebtes Ziel.<br />

Wettbewerben erfolgreich die Vereinsfarben<br />

in die Höhe.<br />

Was aber noch immer Bestand hat, ist die<br />

Natureisbahn. Sie steht nun den Bürgern<br />

und Gästen von Grainau zur Verfügung – und<br />

gehört zu den gefragtesten Adressen in der<br />

kalten Jahreszeit. Das Treiben auf dem Eis<br />

und die Unterhaltung am Rand „gehören<br />

zum Leben im Dorf untrennbar dazu“, sagt<br />

Bürgermeister Märkl. Er freut sich darauf,<br />

dass in der kommenden Saison während der<br />

WinterAktivWochen im Januar und Februar<br />

auch Nachteislauf auf dem Programm steht:<br />

„Das ist ein Erlebnis für sich.“ Nicht auszuschließen,<br />

dass auch das Gemeindeoberhaupt<br />

auf dem Natureis am Kurpark ein paar<br />

Runden dreht.<br />

Ulrich Pfaffenberger<br />

English Summary<br />

The natural ice rink in Grainau enjoys<br />

a long tradition. The Zugspitz village<br />

has been “building” its winter arena<br />

for ice skaters, dancers, and lovers<br />

of curling for many decades, and it’s<br />

now one of the most sought-after<br />

addresses in the cold season. The action<br />

on the ice and the entertainment<br />

around “are an inseparable part of life<br />

in the village,” says mayor Stephan<br />

Märkl. He’s looking forward to the fact<br />

that the coming season will include<br />

night-time ice skating, “an experience<br />

in itself”. Indeed, there’s a chance you<br />

may catch the mayor himself doing a<br />

few laps on the ice.


16 / XXXX<br />

PROMOTION / 27<br />

Traumrevier für Wintersportler<br />

Zwischen den drei Skibergen Hausberg, Kreuzeck und Alpspitze spannt sich das<br />

abwechslungsreiche Skigebiet Garmisch-Classic. Familien und Anfänger, Genuss-<br />

Carver und sportliche Abfahrer finden hier jeweils die passende Herausforderung.<br />

Im Skigebiet Garmisch-Classic ist allerhand<br />

geboten – vor allem Abwechslung.<br />

Denn auf 40 Pistenkilometern und vier<br />

beschneiten Talabfahrten finden Wintersportler<br />

jeden Levels ihre Ideallinie. Für<br />

einen schnellen und bequemen Aufstieg<br />

stehen im Skigebiet Garmisch-Classic zahlreiche<br />

Skilifte bereit. Familien und Einsteiger<br />

sind am Hausberg bestens aufgehoben. Im<br />

Kinderland lernen Ski-Zwerge und Wintersportneulinge<br />

mit viel Spaß und professioneller<br />

Anleitung das Pisten-ABC im Handumdrehen.<br />

Ambitionierte Skifahrer können sich auf<br />

die weltmeisterliche Kandahar wagen. Dabei<br />

sorgt das Gefälle mit 92% für reichlich<br />

Adrenalin. Mit zwei Varianten und insgesamt<br />

1.800 Höhenmetern auf 7 km Länge bietet<br />

die teilweise sehr anspruchsvolle WM-Piste<br />

(Nr. 5) ein unvergessliches Erlebnis.<br />

Wer sich wie ein echter Weltcup-Profi<br />

fühlen möchte, muss einen Zwischenstopp<br />

bei der BMW xDrive Rennstrecke einlegen.<br />

Vom Starthaus bis ins Ziel wird gefilmt und<br />

die Zeit gemessen. Das Skimovie steht im<br />

Anschluss inklusive Zeitmessung zum Download<br />

bereit. Etwas chilliger geht´s im Park am<br />

Hexenkessel zu. Auf einem Areal von rund<br />

6.000 Quadratmetern stehen Freestylern unterschiedlichste<br />

Obstacles – darunter Boxen,<br />

Rails und Kicker – zur Verfügung.<br />

Die spektakuläre Aussichtsplattform AlpspiX<br />

entlockt selbst erfahrenen Gipfelstürmern<br />

andächtige Ahs und Ohs, spätestens<br />

am Ende der 25 Meter langen Stege, von wo<br />

aus sich uneingeschränkte Weit- und Tiefblicke<br />

ergeben. Nach so vielen Bergerlebnissen<br />

an der frischen Luft sorgen die Drehmöser 9<br />

und das Garmischer Haus für eine willkommene<br />

Stärkung. Auf der Terrasse der Skibar<br />

Kandahar 2 lässt es sich ganz hervorragend<br />

relaxen und regenerieren.<br />

Auch für Skitourengeher hält die Bayerische<br />

Zugspitzbahn ein vielfältiges Angebot<br />

bereit. Von der Talstation der Hausbergbahn<br />

zur Hornabfahrt und der Skiroute Standard-<br />

Tonihütte geht es bis zur Talstation des<br />

Tröglliftes. Wer noch weiter bis zum Kreuzeck<br />

möchte, folgt einfach weiter der Aufstiegsspur.<br />

Über die präparierte Aufstiegsspur<br />

im Gebiet Garmisch-Classic sind alle<br />

klassischen Touren rund um die Alpspitze<br />

und den Stuiben zu jeder Zeit erreichbar.<br />

Ab voraussichtlich 7. Januar 2020 finden bei<br />

entsprechender Schneelage dienstags und<br />

donnerstags zwischen 17:00 und 22:00 Uhr<br />

wieder die K2 Tourenabende statt.<br />

Mehr Informationen auf zugspitze.de


28 / DIE SCHÖNSTEN LOIPEN<br />

<strong>Grenzenlos</strong>es Loipenglück<br />

131 Kilometer Langlaufloipen machen die Tiroler Zugspitz Arena zum Eldorado<br />

für alle, die diesen Sport bereits lieben oder noch lernen wollen.<br />

Wenn man Thomas Koch, Leiter<br />

Infrastruktur in der Tiroler<br />

Zugspitz Arena, fragt, was seiner<br />

Meinung nach die Region<br />

auszeichnet, dann hat er sofort eine Antwort<br />

parat: „Die Tiroler Zugspitz Arena bietet ein<br />

weitläufiges Langlaufgebiet, wo an Loipen<br />

für Anfänger und Fortgeschrittene alles vorhanden<br />

ist. In schneearmen Wintern sorgt die<br />

2,4 Kilometer lange, beschneite Golfloipe für<br />

unbegrenzten Langlaufspaß!“ Noch dazu werden<br />

die Loipen Tag für Tag präpariert – ein besonderer<br />

Service für alle Wintersportler und<br />

verglichen mit vielen anderen Urlaubsgebieten<br />

ein großes Plus. „Die Loipen in der Tiroler<br />

Zugspitz Arena sind kostenlos zu benutzen“,<br />

ergänzt Koch, was Einheimische wie Urlauber<br />

gleichermaßen erfreut. Sogar die Skibusse zu<br />

den Einstiegspunkten und die Parkplätze vor<br />

Ort sind gratis. „Das Schönste auf den Loipen“,<br />

meint Koch abschließend, „ist aber sicher der<br />

Rundumblick auf die umliegende Bergwelt“.<br />

Beispiele gefällig? Leichte Loipen,<br />

anspruchsvolle Loipen<br />

Eine idyllische Aussicht haben Sportler, die<br />

eher gemütlich unterwegs sind, zum Beispiel<br />

an der Tummebichlloipe ab Lermoos.<br />

Sie startet bei 963 Höhenmetern unterhalb<br />

des Hotels Post und verläuft fast flach.<br />

In der Tiroler Zugspitz Arena warten<br />

Loipen in allen Schwierigkeitsstufen<br />

darauf, befahren zu werden.<br />

Der kleine<br />

Loipenknigge<br />

Langlaufloipen nur nüchtern, mit<br />

wachem Verstand und Langlaufski<br />

betreten!<br />

Hunde und Fußgänger müssen<br />

draußen bleiben – zu ihrer eigenen<br />

Sicherheit!<br />

Der vorgegebenen Richtung folgen!<br />

Notfall in Sicht? Der alpine Notruf<br />

lautet 140.<br />

Vor den ersten Langlaufversuchen<br />

bitte die zehn Regeln der Internationalen<br />

Ski Verbandes (FIS) für<br />

Langläufer lesen und verinnerlichen,<br />

zum Beispiel zum Rechtsfahrgebot,<br />

Überholen und zu Pausen. Zu finden<br />

sind sie leicht im Internet und in<br />

vielen Skischulen und -verleihen.


DIE SCHÖNSTEN LOIPEN / 29<br />

Die 5,1 Kilometer sind in durchschnittlich<br />

einer Stunde zurückzulegen.<br />

Wer sportlich gefordert werden möchte,<br />

für den ist unter anderem die Lärchenwaldloipe<br />

Ehrwald eine Option, die am Ortsende<br />

in Richtung Biberwier oberhalb des Recyclinghofes<br />

startet. Sie ist nur 2,7 Kilometer<br />

lang und umfasst 75 Höhenmeter, die Langläufer<br />

fordern. Viele genießen die Waldstimmung,<br />

die Anstiege und Abfahrten.<br />

Für Ausdauerstarke bietet die lange<br />

Zugspitz Arena Loipe ab dem Familienbad<br />

Ehrwald Gelegenheit, jede Menge schöne<br />

Eindrücke zu sammeln. Mit 39,2 Kilometern<br />

Länge und 359 Höhenmetern erfordert sie<br />

gute Kondition. Früh loszulegen, empfiehlt<br />

sich, denn sie dauert etwa acht Stunden und<br />

an manchen Dezembertagen ist somit jede<br />

helle Minute verplant. Dafür bekommen<br />

Langläufer unvergessliche Eindrücke von<br />

Ehrwald, Biberwier, Lermoos, Lähn, Bichlbach<br />

und Heiterwang am See. Technisch anspruchsvoll<br />

ist der Großteil der Strecke nicht,<br />

nur die Abfahrt von Lähn nach Lermoos beziehungsweise<br />

Bichlbach gilt als mittelschwer.<br />

Viel Aufwand für ein Ziel:<br />

Langlaufvergnügen für alle<br />

Die Loipen in Ordnung zu halten und zu<br />

sichern, lässt sich die Tiroler Zugspitz Arena<br />

viel Zeit und Geld kosten. „In der Saison<br />

2018/19 haben wir für Beschilderung und<br />

Markierung sowie die tägliche Präparierung<br />

der Loipen 2.920 Stunden aufgewendet“,<br />

rechnet Thomas Koch vor. „Es sind insgesamt<br />

sechs Außendienstmitarbeiter auf ebenso<br />

vielen Pistenbullys unterwegs.“<br />

English Summary<br />

131 kilometres of cross-country trails<br />

make the Tiroler Zugspitz Arena an<br />

Eldorado for anyone who loves this<br />

sport or wants to learn it. The trails<br />

are prepared every single day – an<br />

excellent service for sports enthusiasts<br />

and a big plus compared to many other<br />

holiday areas. They can also be used<br />

free of charge, including even the ski<br />

buses to the starting points, which is<br />

great for locals and visitors alike. The<br />

Dafür gibt es aber auch immer wieder<br />

Auszeichnungen – nicht nur die informellen,<br />

die Komplimente der Langläufer, sondern<br />

auch offizielle wie das Tiroler Loipengütesiegel.<br />

Dieses wird seit 1981 von der Tiroler<br />

Landesregierung dann verliehen, wenn<br />

ein Loipengebiet besonders gut präpariert,<br />

markiert und gesichert ist. Es muss eine<br />

gewisse Loipenauswahl mit klaren Startund<br />

Zielpunkten bieten, Parkmöglichkeiten,<br />

Toilettenanlagen, klare Markierungen und<br />

Notrufmöglichkeiten. In der letzten Saison<br />

wurden für die Golfrundloipe im Moos,<br />

die sich zwischen Ehrwald und Lermoos<br />

erstreckt, die Voraussetzungen für das Tiroler<br />

Loipengütesiegel geschaffen. Sie ist<br />

nun besser beschildert als je zuvor, einige<br />

Langläufer müssen sich jedoch umstellen:<br />

Tiroler Zugspitz Arena spends a lot of<br />

time and money maintaining its crosscountry<br />

trails. But this comes with its<br />

own rewards – not just informal ones,<br />

the compliments of the cross-country<br />

skiers, but also official ones like the<br />

Tyrol cross-country quality seal. Since<br />

1981, it has been awarded by the Tyrolean<br />

state government for cross-country<br />

skiing areas that are particularly well<br />

prepared and safe.<br />

Informationen<br />

Alles zu den Loipen, Angebote für<br />

Langläufer sowie den Link zur<br />

interaktiven Karte gibt es hier:<br />

www.zugspitzarena.com/de/<br />

urlaubsthemen/langlaufen<br />

Jetzt ist ein fester Startpunkt vorgeschrieben,<br />

ebenso die einheitliche Laufrichtung,<br />

der Sicherheit zuliebe. Nun dürfte einer<br />

Verleihung des Loipengütesiegels für die<br />

Wintersaison 2019/20 nichts im Weg stehen.<br />

Wer denkt, das klinge langweilig, kann<br />

ja einfach die Loipen variieren statt die<br />

Einstiegsmöglichkeiten. Die Auswahl ist<br />

groß genug. „Meine Lieblingsloipe ist die<br />

Ponöfenloipe“, verrät Thomas Koch, „sie ist<br />

sehr abwechslungsreich und landschaftlich<br />

sehr schön“. Die Tour von 2,3 Kilometern<br />

starten Langläufer am Parkplatz Ponöfen,<br />

die Loipe führt sie mit leichten Steigungen<br />

durch den Wald. In einer halben Stunde<br />

schaffen auch Ungeübte diesen reizvollen<br />

Ausflug. Und wer es noch nicht kann oder<br />

sich nicht mehr sicher auf den Brettern fühlt,<br />

dem bieten die Skischulen in der Tiroler<br />

Zugspitz Arena Kurse. Langlaufen lässt sich<br />

nämlich bis ins hohe Alter genießen. Und<br />

mit so viel Service, wie er hier geboten wird,<br />

macht es gleich doppelt so viel Spaß.<br />

Petra Plaum


30 / PAUSCHALWOCHEN<br />

Alles zur Planung<br />

des Kurzurlaubs<br />

Unterkünfte entdecken und buchen:<br />

www.booking.zugspitzarena.com<br />

Schnäppchen-Wochen<br />

auf vielen Pisten<br />

Die interaktiven Skimaps des Zielgebietes:<br />

www.winter.intermaps.com/<br />

zugspitz_arena<br />

Coole Schwünge zum erschwinglichen Preis: Sparen beim Skipass-Kauf<br />

geht in der Nebensaison in der Tiroler Zugspitz Arena dank der Superski-Wochen<br />

jetzt sehr einfach.<br />

Wer vier Tage oder länger auf<br />

der Piste verbringt, spart etwa<br />

zehn Prozent auf den regulären<br />

Skipass-Preis, je nach<br />

Alter und Grundpreis. Noch ein Plus: Da die<br />

Superski-Wochen außerhalb der Schulferien<br />

liegen, sind auch die Unterkünfte preisgünstig<br />

zu haben.<br />

Schritt für Schritt zum Super(ski)-Urlaub<br />

Schritt eins ist die Auswahl des Zielortes:<br />

In welchem Skigebiet soll die Reise<br />

Diese Zeiten gelten<br />

als Superski-Wochen:<br />

Saisonbeginn bis<br />

20. Dezember 2019<br />

Samstag, 11. Januar 2020,<br />

bis Freitag, 7. Februar 2020<br />

Samstag, 14. März 2020,<br />

bis Saisonende<br />

Weitere Informationen gibt es hier:<br />

www.zugspitzarena.com/de/<br />

unterkunft/superski-wochen<br />

beginnen, welche Unterkunft darf es sein?<br />

Schritt zwei besteht aus der Buchung der<br />

Ferienwohnung oder des Hotels in der Tiroler<br />

Zugspitz Arena. Schritt drei lautet: Bei<br />

der Ankunft vom Vermieter die Gästecard<br />

entgegennehmen. Weiter mit Schritt vier:<br />

Ab zu einer Verkaufsstelle der Bergbahnen<br />

der Tiroler Zugspitz Arena und dort einen<br />

Skipass für vier Tage oder länger erwerben.<br />

Wer dabei die Gästekarte vorzeigt,<br />

spart sofort. Schritt fünf und damit auch<br />

der letzte Schritt: Hoch auf die Berge… und<br />

dann die Pisten runter!<br />

Bei 213 Pistenkilometern, 87 Seilbahnund<br />

Liftanlagen sowie 47 Gastronomiebetrieben<br />

in Tirol und Bayern wird es auf keinen<br />

Fall langweilig. Und ob Anfängern oder<br />

Profis, jungen Familien oder alten Freunden,<br />

Studierenden oder Senioren: Diese Skigebiete<br />

haben jedem viel zu bieten.<br />

Spontan dank interaktiver Skimaps<br />

Speziell die Wochen ganz am Anfang und<br />

Ende der Saison eignen sich besonders für<br />

spontane, günstige Skiurlaube. Damit dann<br />

kein Tag buchstäblich ins Wasser fällt, lohnt<br />

es sich, vor Abreise einen Blick auf die<br />

English Summary<br />

Skiing fun at an affordable price:<br />

during the low season, you can save<br />

money on ski passes in the Tiroler<br />

Zugspitz Arena thanks to the “Superski<br />

Weeks”. Those who spend four<br />

days or more on the slopes save<br />

about ten percent on the regular<br />

ski pass price. Another plus: as the<br />

“Superski Weeks” are outside the<br />

school holidays, accommodation is<br />

also cheaper. With 213 kilometres of<br />

slopes, 87 cable cars and lifts, and<br />

47 restaurants in Tyrol and Bavaria,<br />

these skiing areas have plenty to<br />

offer – for beginners or pros, young<br />

families or old friends, students or<br />

senior citizens.<br />

digitalen, interaktiven Skimaps der Tiroler<br />

Zugspitz Arena zu werfen. Dort finden sich<br />

Infos zu den Skiverhältnissen und die Karten<br />

verraten, welche Pisten offen sind und welche<br />

Lifte und Bergbahnen fahren.<br />

Petra Plaum


träume leben<br />

highlights<br />

spaß<br />

spannung<br />

beim Schlafen im Baum im Waldseilgarten im 3D Bogenparcours<br />

eskimo-wochenende<br />

... eine Winternacht zum Träumen im selbstgebauten Iglu.<br />

Spezialausrüstung und warme Schlafsäcke werden gestellt.<br />

Wir freuen uns auf Euch, gar nicht weit von der Zugspitzarena.<br />

Unvergessliche Erlebnisse mit völlig neuen Erfahrungen<br />

Unvergessliches Erlebnis mit völlig neuen Erfahrungen!<br />

Wir freuen uns auf Euren Besuch in Pfronten, gar nicht weit von der Zugspitzarena<br />

waldseilgarten-hoellschlucht.de<br />

waldseilgarten-höllschlucht.de<br />

Waldseilgarten Bogenparcours Steinkugelmühle Schlafen im Baum Eskimo-Wochenende Trainings/ Events Alpin


32 / GESUNDSHEITS-ECK<br />

Heilsam für Körper<br />

und Psyche<br />

Waldbaden oder Power im Schnee – auch im<br />

Winter bietet das Team im Garmisch-Partenkirchner<br />

Gesundheits-Eck ein vielseitiges Programm.<br />

Frauenpowerwochen<br />

Die Frauenpowerwoche kann man im<br />

Ganzen buchen oder einzelne Tage.<br />

Das Gesamtpaket kostet 231 Euro, die<br />

„einzelnen Packerl“ zwischen 30 und 70<br />

Euro. Die Prävention im Pulverschnee kostet<br />

100 Euro, bis zu 80 Prozent bezuschussen<br />

hier die Krankenkassen auf Anfrage.<br />

Gesundheits-Eck<br />

Von-Brug-Straße 1<br />

82467 Garmisch-Partenkirchen<br />

+49 8821 1807736<br />

gesundheit@gapa.de<br />

www.gapa.de/frauenpower.html<br />

Seit fünf Sommern veranstaltet das<br />

Gesundheits-Eck Garmisch-Partenkirchen<br />

die Frauenpowerwochen. Jetzt<br />

dürfen sich die Urlauberinnen auch in<br />

der kalten Jahreszeit gemeinsam auspowern.<br />

„Wir wurden immer wieder gefragt, warum<br />

wir das nicht auch im Winter anbieten, denn<br />

nicht alle können oder wollen Skifahren“, sagt<br />

Elisabeth Hamm, Leiterin des Gesundheits-<br />

Ecks. Daraufhin hat das Team – bestehend<br />

aus ausgebildeten Klimatherapeutinnen – ein<br />

Programm zusammengestellt, „wie wir es<br />

auch unseren Freundinnen anbieten würden“.<br />

Die Powerwochen finden vom 20. bis 24. Januar<br />

2020 und vom 17. bis 21. Februar 2020<br />

statt. „Mit dabei ist eine Schneeschuhwanderung<br />

mit zünftigem Einkehrschwung und Glühwein<br />

am Kachelofen“, sagt Hamm. Geplant ist<br />

außerdem eine Fackelwanderung durch die<br />

Partnachklamm. „Dorthin lassen wir uns ganz<br />

romantisch mit einem Pferdefiaker bringen.“<br />

Nicht nur voll im Trend, sondern ebenfalls mit<br />

im Programm ist eine Wanderung mit den<br />

„beliebten, wuscheligen Alpakas“, die man am<br />

Halsband durch den Schnee führen darf.<br />

Wie im Sommer mit im Paket: ein kulinarisches<br />

Highlight. „Wir werden uns mit einer<br />

Kräuterfachfrau an den Herd stellen und von ihr<br />

die Geheimnisse der Kräuterzubereitung erlernen.<br />

Zuvor zelebrieren wir an der Feuer schale<br />

unsere persönlichsten Wünsche und kreieren<br />

eine wunderbare Winterkräutercreme“, verspricht<br />

Hamm. „Dazu verwöhnen wir uns mit<br />

einem aromatischen Kräuterpunsch.“<br />

Ganz bewusst durch den Wald<br />

Auch das Waldbaden ist im Winter möglich.<br />

Im Rahmen der „Prävention im Pulverschnee“<br />

vom 13. bis 17. Januar 2020 und vom 2. bis<br />

7. März 2020 führt Waldbadetherapeutin<br />

Franziska Ostler die Gäste mitten durch die<br />

verschneiten Bäume. Indem man in den<br />

Wald eintaucht, langsam darin wandert,<br />

erfährt man eine heilsame Wirkung auf den<br />

Körper und die Psyche. Das fanden japanische<br />

Forscher heraus. Wichtig ist, die Natur<br />

zu erspüren und dabei ruhig zu werden. „Man<br />

kann die kalte Luft wahrnehmen, der Stille<br />

lauschen, die Tierspuren im Schnee betrachten“,<br />

sagt Hamm. „Alle Lebewesen um mich<br />

herum sind beim Waldbaden wichtig“, erklärt<br />

die Klimatherapeutin. „Alles ist im Winter in<br />

der Ruhe und man selbst ist es auch. Das wieder<br />

ins eigene Lebensgefühl zu bringen, Klarheit<br />

zu gewinnen, zu regenerieren, darum<br />

geht es eigentlich.“<br />

Lucia Glahn<br />

English Summary<br />

The “Gesundheits-Eck” (Health Corner)<br />

in Garmisch-Partenkirchen has been<br />

organising “Women’s Power Weeks”<br />

for five summers, and now ladies can<br />

work up a sweat in the cold season,<br />

too, with Power Weeks from 20 to<br />

24 January and 17 to 21 February<br />

2020. Forest bathing is also on offer,<br />

and from 13 to 17 January 2020 and<br />

2 to 7 March 2020, expert Franziska<br />

Ostler guides visitors through the<br />

snowy woods. Originating in Japan,<br />

this “immersion” in the forest has a<br />

healing effect on the body and mind.


„Es fasziniert mich, Natur und Wetter ganz direkt zu spüren – und dabei zu<br />

erfahren, was ich schaffen kann. Deuter ist für mich einzigartig in der Branche,<br />

stark durch die Persönlichkeiten, die unsere Produkte voranbringen.“<br />

THOMAS HILGER MIT DEM RISE 34 +. Thomas Hilger gibt nicht nur als Head of Product bei<br />

Deuter 100 Prozent, sondern auch an steilen Felsen, im Kajak und auf Skiern. Auf seinen Skitouren<br />

begleitet ihn der athletische Skitourenrucksack Rise 34+. Dieser bietet innen wie außen reichlich Stauraum<br />

und hält die Lawinenausrüstung immer griffbereit.


34 / WINTERAKTIVWOCHEN<br />

Alles, was im Winter Spaß macht<br />

Das Gesamtpaket macht es aus: Bei den neuen WinterAktivWochen können Gäste<br />

in Grainau vom 6. Januar bis 2. Februar 2020 nach Lust und Laune sporteln.<br />

Wer sich nicht entscheiden<br />

kann, welcher Sportart er im<br />

nächsten Winter den Vorzug<br />

geben soll, der probiert am<br />

besten so viele wie möglich auf einmal aus.<br />

Das Zugspitzdorf Grainau, wunderschön am<br />

Fuße von Deutschlands höchstem<br />

Berg gelegen, hat für seine Gäste<br />

im Winter 2020 ein Rundum-Programm<br />

aufgelegt. Alles ist möglich:<br />

Eisstockschießen, Eislaufen im<br />

Mondschein, ein Schnupperkurs im<br />

Langlaufen oder geführte Schneeschuhwanderungen.<br />

Wer mag, kann<br />

sich sogar im Biathlon versuchen.<br />

Darüber hinaus darf bei den<br />

vielen sportlichen Aktivitäten<br />

die nötige Entspannung nicht zu<br />

kurz kommen. „Die bieten wir mit<br />

Sauna abenden oder Aqua-Gymnastik in unserem<br />

Zugspitzbad“, erzählt Stephan Märkl,<br />

Bürgermeister des Zugspitzdorfes. „Stille<br />

Momente wird es auch auf den Fackelwanderungen<br />

oder der geführten Wanderung<br />

zur Wildfütterung geben. Das ist schon<br />

ein bewegender Augenblick, wenn sich<br />

das prächtige Rotwild im Wintergatter der<br />

Bayerischen Staatsforsten einfindet.“<br />

Ein Programm mit Garantie<br />

Teilnehmen können Gäste, die im Zugspitzdorf<br />

übernachten und somit Inhaber<br />

der Grainauer Gästekarte sind. Das<br />

Programm startet am Montag, 6. Januar<br />

2020, und wiederholt sich wöchentlich<br />

bis zum Sonntag, 2. Februar 2020.<br />

Ausgenommen von witterungsbedingten<br />

Änderungen oder Absagen gibt die<br />

Tourist-Information Grainau eine Durchführungsgarantie<br />

für alle angebotenen<br />

Veranstaltungen. Für manche Führungen<br />

muss man sich voranmelden, anfallende<br />

Kosten für Bergbahnen oder das Leihen<br />

von Ausrüstungen trägt jeder Gast selbst.<br />

Details zu den einzelnen Veranstaltungen<br />

finden die Gäste online im Veranstaltungsprogramm<br />

des Zugspitzdorfes. Hier ist auch<br />

zu erkennen, welche Angebote gratis und<br />

welche kostenpflichtig sind.<br />

English Summary<br />

If you can’t decide which sport to try<br />

next winter, why not try them all in<br />

the Zugspitz village of Grainau, beautifully<br />

situated at the foot of Germany’s<br />

highest mountain, in winter 2020.<br />

From 6 January to 2 February, guests<br />

spending the night in the village and<br />

therefore in possession of the Grainau<br />

Card can try their hand at curling, ice<br />

skating in the moonlight, or go on a<br />

taster course in cross-country skiing<br />

or guided snowshoe hikes. Barring<br />

weather-related changes or cancellations,<br />

the Grainau Tourist Information<br />

service guarantees that all the events<br />

will take place. Advance reservation<br />

is required on some guided tours; any<br />

costs incurred for mountain railways<br />

or equipment hire must be paid for by<br />

guests.<br />

„Unseren Ort macht die enorme Vielfalt<br />

an Möglichkeiten aus“, weiß Stephan Märkl.<br />

„So Frau Holle mitspielt, kann man sich im<br />

Winter bei uns richtig ausprobieren und austoben.<br />

Der Natur, den Bergen um uns herum<br />

und unserer guten Infrastruktur sei Dank.“ Es<br />

liegt nun an jedem einzelnen Gast, sein persönliches<br />

Highlight zu entdecken und den<br />

Urlaub in Grainau zu einem unvergesslichen<br />

Erlebnis zu machen. Und wer weiß, vielleicht<br />

schlummert ja in manchem ein Eisstockprofi<br />

oder ein treffsicheres Biathlonass?<br />

Ulrich Pfaffenberger<br />

Informationen<br />

Weitere Informationen zum Winter<br />

im Zugspitzdorf finden Sie hier:<br />

www.grainau.de/<br />

winteraktivwochen-grainau


Badespaß mit<br />

Zugspitzblick<br />

ZUGSPITZBAD<br />

Im Grainauer Zugspitzbad erwartet Sie wetterunabhängiger Spaß und Abwechslung in einem<br />

großzügig angelegten Freizeit- und Erlebnisbad für Jung und Alt. Familien mit Kids, Erholungund<br />

Entspannungsuchende oder Sportbegeisterte – für jeden hält das Zugspitzbad das Passende bereit.<br />

Schwimmen und entspannen<br />

bei jedem Wetter<br />

Das Hallenbad mit traumhaften Bergblick<br />

wartet auf Sie mit lichtdurchfluteten<br />

Panoramafenstern. Während im Mutter-<br />

Kind-Becken Eltern mit ihren Kleinsten<br />

lachen und toben, halten sich größere Kids<br />

und Schwimmer im 32-m-Becken auf.<br />

Im separaten Ruheraum finden Sie nach<br />

dem Schwimmen die wohlverdiente Ruhe<br />

und entspannen am besten in unserem<br />

Sole-Whirlpool.<br />

Jede Menge Familienspielund<br />

Wasserspaß<br />

Mit großzügigen Becken und Liegewiesen<br />

und zahlreichen kinder- und familienfreundlichen<br />

Angeboten ist das Zugspitzbad<br />

der ideale Freizeitspaß für Ihre Familie.<br />

Sonne tanken bei atemberaubendem<br />

Bergblick im Außenbereich<br />

Alle Becken im Außenbereich sind wohltemperiert<br />

und weitläufig angelegt. Das Sportbecken<br />

bietet mit 50 m-Länge ideale Voraussetzungen<br />

für Schwimmer und am Nichtschwimmerbecken<br />

sorgt die 64 m lange Gaudirutsche für Spaß für<br />

kleine und große Kinder. Sonnenanbeter freuen<br />

sich über 10.000 m 2 Liegewiese.<br />

Entspannung genießen<br />

Besonders attraktiv und vielseitig ist der<br />

Wellnessbereich des Zugspitzbades, in dem<br />

Sie sich richtig wohl fühlen und von Kopf<br />

bis Fuß entspannen können.<br />

Winter-Öffnungszeiten<br />

Hallenbad Sept. - Mai Sauna<br />

Montag 14 -21 Uhr Montag<br />

Dienstag 10 -21 Uhr Dienstag<br />

Mittwoch 14-21 Uhr Mittwoch<br />

Donnerstag 10 -21 Uhr Donnerstag<br />

Freitag 10 - 21 Uhr Freitag<br />

Samstag 10 -19 Uhr Samstag<br />

Sonn- & Feiertag 10 -19 Uhr Sonn- & Feiertag<br />

Sept. - Mai<br />

14 - 21 Uhr<br />

12 -21 Uhr<br />

14 - 21 Uhr<br />

12- 21 Uhr<br />

12- 21 Uhr<br />

12-19 Uhr<br />

12-19 Uhr<br />

Zugspitzbad Grainau · Parkweg 8 · 82491 Grainau · Tel. +49 (0) 88 21 / 98 18 26 · www.grainau.de


36 / KRIPPENAUSSTELLUNG


37<br />

Vier Jahrhunderte<br />

Krippentradition<br />

Highlights der Holzschnitzerei und des<br />

Kunsthandwerks hierzulande bietet die<br />

Krippenschau im Museum Aschenbrenner.<br />

Seit 15 Jahren zeigt die berühmte Dauerschau<br />

im modernen Seitenbau elf Krippen<br />

aus vier Jahrhunderten – Zeugnisse echter<br />

Volksfrömmigkeit. Zu sehen sind auch<br />

viele kleinere Krippen, wertvolle Figuren<br />

und Klosterarbeiten. Eingerichtet hat sie<br />

der Verein Werdenfelser Krippenfreunde,<br />

der damit das Vermächtnis der Stifterin<br />

Marianne Aschenbrenner erfüllte. Die fest<br />

eingebauten Großkrippen zeigen die ganze<br />

Bandbreite, von der Werdenfelser Heimatkrippe<br />

bis hin zur orientalischen Krippe. Eine<br />

echte Besonderheit ist auch die filigrane Tiroler<br />

Papierkrippe aus dem 18. Jahrhundert.<br />

Vom 22. November 2019 bis zum 2. Februar<br />

2020 findet im Museum Aschenbrenner eine<br />

Krippen-Sonderausstellung der Werdenfelser<br />

Krippenfreunde statt. Das Museum ist von<br />

Dienstag bis Sonntag und an Feiertagen von<br />

11 bis 17 Uhr geöffnet.<br />

English Summary<br />

Prime examples of wood carving and arts<br />

and crafts from the region can be seen in the<br />

nativity scene displays at the Aschenbrenner<br />

Museum. For 15 years now, the famous<br />

permanent exhibition in the modern side<br />

building has been showing eleven nativity<br />

scenes from four centuries, alongside many<br />

smaller cribs, valuable figures, and monastery<br />

crafts. It was established by the “Werdenfelser<br />

Krippenfreunde” association, fulfilling<br />

the legacy of its founder Marianne Aschenbrenner.<br />

The fixed large nativity scenes show<br />

the whole spectrum from the “Werdenfelser<br />

Heimatkrippe” to an oriental nativity scene.<br />

The elaborate Tyrolean paper crib from the<br />

18th century is also a true wonder. A special<br />

exhibition of the “Werdenfelser Krippenfreunde”<br />

will be on display at the Aschenbrenner<br />

Museum from 22 November 2019 to<br />

2 February 2020. The museum is open from<br />

Tuesdays to Sundays and on public holidays<br />

from 11 am to 5 pm. The free GRENZENLOS<br />

app also contains valuable tips on building<br />

your own crib.


38 / KRIPPENBAU<br />

Ohne Plan geht nichts<br />

Eine eigene Krippe bauen – davon träumen auch heute noch viele. Seit zehn<br />

Jahren zeigt Martin Königsdorfer, worauf es dabei ankommt. Mit Erfolg. Denn<br />

schon ein Jahr vorher sind die Kurse des Fachlehrers fast komplett ausgebucht.<br />

bekleidet wurden, sind es heute meist zehn<br />

bis zwölf Zentimeter große, geschnitzte Holzfiguren.<br />

„Die stehen auch im Vordergrund und<br />

erzählen die Geschichte, nicht die Landschaft<br />

oder der Stall“, wie der Fachlehrer betont.<br />

„Krippenbau ist ein Bühnenbildbau, der sich<br />

stark der Elemente der Bühnenbildtechnik<br />

bedient.“ Das Ganze sei ein heiliges Theater,<br />

ein „theatrum sacrum“, das die Geschichte<br />

von Jesu Geburt bildlich erzähle. Statt also<br />

die Landschaft mit zahlreichen Details zu<br />

über laden, sollte man sich lieber auf das Wesentliche<br />

beschränken, betont Königsdorfer.<br />

Wer eine Krippe fertigen<br />

möchte, merkt schnell, wie viel<br />

handwerkliche Arbeit dahintersteckt.<br />

„Das wird oft verkannt“,<br />

erzählt Martin Königsdorfer. Der Fachlehrer<br />

und zweite Vorsitzende der Werdenfelser<br />

Krippenfreunde ist an den Schulen für Holz<br />

und Gestaltung des Bezirks Oberbayern auch<br />

für den Bereich Krippenbau zuständig und<br />

bietet Kurse für Laien und Fortgeschrittene<br />

an. Für die Krippenbauer hat Königsdorfer<br />

jede Menge Tipps parat.<br />

Bevor es losgeht, sammelt man am besten<br />

schon im Sommer genügend Material,<br />

von Wurzelstöcken bis Flechten, denn diese<br />

Die hier abgebildeten Krippen wurden alle von<br />

Martin Königsdorfers Kursteilnehmern gefertigt.<br />

müssen noch austrocknen. „Man kann eigentlich<br />

nie genug haben, es braucht eine<br />

gewisse Auswahl. Die Wurzel muss ja auch<br />

passen“, so der Holzschnitzer.<br />

Und dann heißt es planen. „Das Wichtigste<br />

ist die Überlegung, geht es mir nur um die<br />

Geburtsszene oder möchte ich noch Landschaft<br />

und Geschehen darstellen“, sagt Königsdorfer.<br />

Denn das wirke sich auf die Größe<br />

der Figuren und damit auf die Gesamtgröße<br />

der Krippe aus. Will man sich auf die Krippenszene<br />

beschränken, dürfen die Figuren größer<br />

sein als bei einem Stall in einer Landschaft.<br />

Während man früher Figuren von 20 Zentimetern<br />

Größe hatte, die meist kunstvoll<br />

Eine Ausstellung mit Tradition<br />

Sehr gute Anregungen dazu kann man sich<br />

auch in der Dauer-Krippenausstellung im<br />

Aschenbrenner Museum holen. Dort sind<br />

noch viele große und prachtvoll bekleidete<br />

Figuren nach alter Tradition zu sehen. Auch<br />

können sich die zukünftigen Krippenbauer<br />

von verschiedensten Bauweisen inspirieren<br />

lassen.<br />

Bevor der Griff zum Werkzeug geht, muss<br />

man wissen, ob es eine „heimatliche“ oder<br />

orientalische Krippe werden soll. Heimatlich,<br />

das bedeutet für den Fachlehrer, dass<br />

beim Bau des Stalls und der Landschaft bewusst<br />

ein Bezug zu der Region, aus der man<br />

kommt, hergestellt wird. „Das zeigt, dass<br />

Christus überall auf die Welt kommen kann“,<br />

so Königsdorfer.<br />

Derzeit liegt die orientalische Krippe im<br />

Trend. „In meinen Kursen werden mittlerweile<br />

zwei Drittel der Krippen im orientalischen<br />

Stil gebaut“, erzählt Königsdorfer. Das<br />

liege wohl auch daran, dass man heute durch<br />

das viele Reisen einen ganz anderen Bezug<br />

zum Orient habe.<br />

Auch die Frage, wie viel Platz die Krippe bekommt<br />

und wo sie später stehen wird, sollte,<br />

beantwortet sein, bevor es losgeht. Sonst


39<br />

hat sie am Ende die falsche Größe. „Ich sage<br />

meinen Kursteilnehmern immer: Stellt sie auf<br />

eine Anrichte, auf eine Höhe, wo man sie gut<br />

betrachten und dabei meditieren kann.“ Für<br />

den Boden sei eine Krippe zu schade.<br />

Schritt für Schritt voran<br />

Ist das geklärt, geht es endlich ans Werk. Nun<br />

plant man, wie die Landschaft aussehen soll,<br />

bergig oder flach. Königsdorfer sagt dazu:<br />

„Ich forme immer das Gelände zuerst. Erst<br />

dann passe ich das Gebäude in das Gelände<br />

ein. Das sieht harmonischer und natürlicher<br />

aus.“ Die Landschaft und damit das „Grundgerüst“<br />

für die Krippe kann man auf zwei verschiedene<br />

Arten fertigen: Entweder wird sie<br />

mit unterschiedlichen Brettern geformt oder<br />

mit modernen Materialien wie Hartschaumplatten,<br />

„die ein sehr leichter Werkstoff und<br />

schön zu bearbeiten sind“.<br />

Anschließend wird die ganze Krippe nach<br />

traditioneller Art verputzt, wie Königsdorfer<br />

erklärt: „Der „Mörtel“ dafür wird wie früher<br />

aus Sägemehl, Schleifstaub und Kreidepulver<br />

hergestellt. Dieses Gemisch wird mit<br />

Leimwasser vermengt, damit das aushärtet.<br />

Für den Hausbau empfiehlt der Experte eine<br />

vorherige Skizze. „Je besser ich das plane,<br />

desto besser ist die Wirkung der Krippe.“ Auch<br />

hier können Hartschaumplatten, Holzweichfaserplatten<br />

oder Holzplatten hergenommen<br />

werden. Ist der Bau der Grundmauern fertiggestellt<br />

und verputzt, folgt bei den heimatlichen<br />

Krippen die Dachstuhlkonstruktion, die<br />

mit Brettern verschlossen und zum Beispiel<br />

mit Holzschindeln gedeckt wird. Dann wird<br />

die gesamte Landschaft mit Kreidegrund<br />

grundiert. „Damit wirkt auch die Farbe an<br />

allen Stellen gleich.“ Schließlich „fasst“, also<br />

bemalt, der Krippenbauer sein Meisterwerk<br />

mit Pulverfarben und bestückt sie mit Moosen,<br />

Strauchwerken oder Bäumen. „Wichtig<br />

ist aber, sie nicht zu überladen. Die Hauptwirkung<br />

haben die Figuren“, betont der Holzfachmann.<br />

Und die kommen zum Schluss: Heilige<br />

Familie, Hirten, Engel und Tiere „bewohnen“<br />

dann die fertige Krippe.<br />

Zwischen 40 bis 48 Stunden dauert es in<br />

den Kursen, bis das Kunstwerk fertig ist. Wer<br />

es daheim selbst macht, muss laut Königsdorfer<br />

schon mit 60 Stunden rechnen. Dafür<br />

kann man sich dann aber auch über seine<br />

ganz individuelle Darstellung des Weihnachtsgeschehens<br />

freuen.<br />

Lucia Glahn<br />

English Summary<br />

Building your own crib is still a very<br />

popular activity today, and for ten<br />

years Martin Königsdorfer has been<br />

showing how it’s done. With some<br />

success: the courses offered by the<br />

specialist instructor are nearly completely<br />

booked out almost one year<br />

in advance. Anyone who wants to try<br />

their hand will quickly realise how<br />

much manual work is involved. “It’s<br />

often underestimated,” says Martin.<br />

“The most important thing is to know<br />

whether you want just a nativity<br />

scene, or also some landscape and<br />

other scenes.” This affects the size of<br />

the figures and thus the overall size<br />

of the crib. “But it’s important not to<br />

try and do too much. The figures are<br />

the main thing,” emphasises the wood<br />

expert. It takes between 40 and 48<br />

hours on his courses until the work of<br />

art is finished.


40 / NEUES WOHNEN<br />

Tiny Tirol House:<br />

Wohnkultur aus Lermoos<br />

Gemütliche Holzhäuser haben in Tirol Tradition. Qualitätshandwerk sowieso.<br />

Die Zimmerei Holzbau Poberschnigg in Lermoos hat nun ein Angebot für alle<br />

entwickelt, die den Tiroler Wohnstil mitnehmen und sich auf kleinem<br />

Raum einrichten möchten.<br />

Zimmerei-Chefin Monika Poberschnigg<br />

und ihr Mann Christoph<br />

entdeckten die Möglichkeiten des<br />

Wohnens in Tiny Houses in den USA.<br />

Sie recherchierten zu den Möglichkeiten<br />

hierzulande und entschieden dann: „Tiny<br />

Houses sind eine Zukunftsidee für Europa,<br />

so etwas können und wollen wir auf unsere<br />

Weise machen.“ Das Ergebnis ihrer Tüftelei<br />

und bester Handwerkskunst heißt Tiny Tirol<br />

House.<br />

Drei Modelle,<br />

1.000 Möglichkeiten<br />

Anfang 2018 ging es los. Im Mai desselben<br />

Jahres stand das weltweit erste Tiny Tirol<br />

House auf der ersten Messe. Der Prototyp<br />

„Zugspitze“ ist 7,00 Meter lang, 2,50 Meter<br />

breit sowie 4,00 Meter hoch, sodass er mit<br />

einem Trailer transportiert werden kann. Es<br />

gibt noch zwei kleinere Modelle: „Sonnenspitze“<br />

und „Grubigstein“ mit 15 und zwölf<br />

Quadratmetern Wohnfläche. Die Netto preise<br />

liegen zwischen 25.000 und 75.000 Euro.<br />

Im Tiny Tirol House können verschiedene<br />

Schlaf- und Kochnischen, unterschiedlichste<br />

Schrank- und Bad-/WC-Lösungen enthalten<br />

sein und sie können im gemütlichen Tiroler<br />

Stil oder auch supermodern eingerichtet<br />

werden. „Manche Kunden wollen den Innenausbau<br />

selbst übernehmen, dann ist ein<br />

Tiny House nach etwa einem Monat fertig<br />

gebaut“, berichtet Monika Poberschnigg.<br />

„Andere lassen sich das gesamte Interieur<br />

von uns planen, dann dauert es im Durchschnitt<br />

sechs bis acht Wochen.“<br />

Erst die Skepsis,<br />

dann die Begeisterung<br />

Monika Poberschnigg führt den Betrieb,<br />

den ihr Urgroßvater vor 110 Jahren gründete,<br />

mit Leidenschaft und Expertise. Die<br />

15 Mitarbeiter ließen sich nach anfänglicher<br />

Skepsis vom Projekt Tiny House begeistern.<br />

„Aber grundsätzlich ist der Tiroler ja erst mal<br />

dagegen“, berichtet Monika Pober schnigg<br />

und lacht. „Viele Handwerker, die mit uns<br />

zusammenarbeiten, sagten erst einmal:


SCHNITZSCHULE / 41<br />

English Summary<br />

Die Tiny Houses sind sehr flexibel und<br />

können ganz einfach ans Auto gekoppelt<br />

und mitgenommen werden.<br />

Carpenter Monika Poberschnigg and<br />

her husband Christoph discovered<br />

the idea of living in a “tiny house” in<br />

the USA. They looked at what could<br />

be done over here and came up with<br />

something ideally suited to our region.<br />

Monika runs the company that her<br />

great-grandfather founded 110 years<br />

ago with passion and expertise, and<br />

her 15 employees quickly got on board<br />

the “tiny house” project. The result<br />

of their efforts and craftsmanship is<br />

the Tiny Tirol House, with the finished<br />

product shown at a trade fair in May<br />

of the 2018. The prototype “Zugspitze”<br />

is 7 metres long, 2.50 metres wide,<br />

and 4 metres high, so that it can be<br />

transported with a trailer. There are<br />

two smaller models, the “Sonnenspitze”<br />

and “Grubigstein”, with 15<br />

and 12 square metres of living space<br />

each. Net prices range from 25,000 to<br />

75,000 euros. The Tiny Tirol House can<br />

contain various sleeping alcoves and<br />

kitchenettes, a range of cupboard and<br />

bathroom solutions, and furnishings in<br />

a cosy Tyrolean or ultra-modern style.<br />

Das geht so nicht. Wer soll das kaufen?“<br />

Das Team von Holzbau Poberschnigg hat es<br />

dennoch gewagt und „gemeinsam ein richtig<br />

gutes Produkt geschaffen“, freut sich die<br />

Chefin.<br />

Die Tiny Tirol Houses entstehen vor allem<br />

im Winter, wenn die Baustellen der Wohn-<br />

häuser und Gewerbebauten des Schnees<br />

und der Kälte wegen ruhen. „Sonst mussten<br />

unsere Mitarbeiter stempeln gehen<br />

oder andere Jobs annehmen, jetzt haben<br />

sie auch im Winter in der Halle gut zu tun“,<br />

berichtet Monika Poberschnigg. Die derzeitigen<br />

Käufer verdienen Geld mit ihren Tiny<br />

Houses: Eines dient als mobile Küche, eines<br />

beherbergt Campingplatz-Gäste am Heiterwanger<br />

See. Von den nächsten<br />

Tiny Tirol Houses wird eines Teil einer<br />

Ausstellung zu Wohnformen der<br />

Zukunft, andere sollen als Ferienwohnungen<br />

vermietet werden.<br />

Tiny House goes<br />

Seniorenwohnsitz?<br />

In kommenden Zeiten werden wohl<br />

mehr und mehr Menschen dauerhaft<br />

in Tiny Houses umziehen,<br />

erwartet Monika Poberschnigg:<br />

„Wir leben immer flexibler,<br />

trennen uns leichter von Besitz.<br />

Und viele ältere Menschen finden<br />

ihr Haus plötzlich unpraktisch und<br />

zu groß.“ Mit einem Tiny House haben sie<br />

Gelegenheit, auf das Grundstück der Kinder<br />

und Enkel zu ziehen, ohne dass man<br />

einander auf die Nerven geht. Tiny Houses<br />

können auch Menschen, die aus beruflichen<br />

Gründen häufig den Wohnsitz wechseln,<br />

zum Refugium werden. Sie sind stabiler als<br />

Wohnwagen, können mit Photovoltaikanlage,<br />

externer Stromversorgung und Wassertanks<br />

versorgt oder an Kanalisation und<br />

Strom angeschlossen werden.<br />

Baurechtlich sind dem munteren Umherziehen<br />

mit Tiny Houses allerdings noch<br />

Grenzen gesetzt, in Österreich wie in<br />

Deutschland. Grundsätzlich gilt: Wer auf<br />

seinem Grundstück eines haben möchte,<br />

sollte in seiner Gemeinde nachfragen, ob<br />

und unter welchen Auflagen dies gestattet<br />

ist. Doch wer weiß, was die Zukunft bringt?<br />

Vielleicht lauter liebevoll gestaltete Tiny<br />

Tirol Houses, mal mit Berg-, mal mit See-,<br />

mal mit Meerblick, die minimalistisch lebenden<br />

Singles und Paaren zum dauerhaften<br />

Zuhause werden.<br />

Petra Plaum


42 / JOSEFSTAG<br />

Ein Feiertag für den „Sepp“<br />

Der Josefstag zu Ehren des heiligen Josef hat eine lange Tradition, die in Garmisch<br />

ein bisschen anders aussieht als in Partenkirchen.<br />

Sepp. Manchem Nichtbayern ist dieser<br />

Name im Freistaat so häufig<br />

begegnet, dass er zeitweise zum<br />

Synonym wurde für bayerische<br />

Mannsbilder – bis hin zum „Sepplhut“ und<br />

zu den „Sepplhosen“. Mit christlicher Nächstenliebe<br />

haben die Einheimischen diesen<br />

Irrtum ertragen und verziehen. Schließlich<br />

genießt der Sepp in Bayern ein hohes Ansehen.<br />

Nicht nur wegen der Torwartlegende<br />

namens Maier, der 1974 den WM-Titel festhielt,<br />

sondern weil der heilige Josef als<br />

Schutzpatron der Handwerker, insbesondere<br />

der Zimmerer und Schreiner in einem Land,<br />

in dem diese Berufe weit verbreitet<br />

sind, sehr beliebt ist.<br />

Der Mann hinter dem<br />

Namen Josef war Zimmermann<br />

aus Judäa, Ehemann<br />

Marias, Ziehvater des Jesus<br />

von Nazareth: In der<br />

katholischen Kirche<br />

wird dem Heiligen,<br />

der stets etwas im<br />

Schatten seiner<br />

Frau und seines<br />

Sohnes stand,<br />

bis heute großer<br />

Respekt entgegengebracht. Sein Ehrentag,<br />

der 19. März, gilt im Kirchenkalender als<br />

herausragendes Datum, war in Bayern sogar<br />

gesetzlicher Feiertag mit Kirchgang und<br />

schulfrei. Während Teile der Schweiz und<br />

Spaniens sowie Liechtenstein und Kolumbien<br />

dieses Privileg weiter aufrechterhalten<br />

und auch die Schulkinder im benachbarten<br />

Tirol einen Tag „große Pause“ haben, ist der<br />

„Josefitag“ in Garmisch-Partenkirchen und<br />

im Rest des Freistaates ein ganz normaler<br />

Wochentag.<br />

Ein Name, der auch heute<br />

nicht in Vergessenheit gerät<br />

Fast jedenfalls. Denn in beiden Gemeindeteilen<br />

gibt es einen Verein, der die Erinnerung<br />

und die Verehrung des Heiligen<br />

weiter hin pflegt. Vom Namen her ähnlich,<br />

sind beide inhaltlich jedoch verschieden.<br />

Dem Josefi verein in Garmisch, so betont<br />

Josef Ostler sen., „gehören ausschließlich<br />

Männer mit dem Vornamen Josef an“. Wobei<br />

freigestellt ist, ob mit „f“ oder „ph“ geschrieben.<br />

Sie treffen sich am 19. März vormittags<br />

zu einem festlichen Gottesdienst, anschließend<br />

lässt man den Tag gesellig ausklingen,<br />

oft bei einem gemeinsamen Ausflug.<br />

Vom Ablauf her sehr ähnlich verläuft der<br />

Tag beim „Handwerkerverein St. Josef Partenkirchen“,<br />

den es seit 1776 gibt. Auch seine<br />

Mitglieder beginnen den Tag mit einem<br />

Hochamt und treffen sich danach im Gasthaus.<br />

Ihre Traditionspflege gilt allerdings<br />

mehr dem Handwerk an sich, weshalb unter<br />

den Mitgliedern auch ein Toni, Schorsch oder<br />

Rudi zu finden ist. Und auch Frauen gehören<br />

dem Verein an – und das nicht erst seit gestern.<br />

Der Ortshistoriker, natürlich ein Josef,<br />

hat herausgefunden, dass es schon fast seit<br />

der Gründung immer wieder weibliche Mitglieder<br />

gab.<br />

Ulrich Pfaffenberger<br />

English Summary<br />

St Joseph’s Day is honoured in different<br />

ways in Garmisch and Partenkirchen.<br />

The “Josefiverein” association in<br />

Garmisch is made up entirely of men<br />

whose name is Josef/Joseph. They<br />

go to a service on 19 March and then<br />

spend the day together. Celebrations<br />

in Partenkirchen are similar, but<br />

with more emphasis on carpentry, in<br />

honour of Joseph, and the association<br />

includes women.


SCHNITZSCHULE / 43<br />

Aus der Not eine Tugend geschnitzt<br />

Die Schulen für Holz und Gestaltung in Garmisch-Partenkirchen feiern dieses<br />

Jahr ihr 150-jähriges Bestehen.<br />

Gelernt ist gelernt: Seit der Mensch<br />

schnitzen kann, hat Holz ein zweites Leben.<br />

Kunstvolle Begrüßung<br />

English Summary<br />

The schools of wood and design in<br />

Garmisch-Partenkirchen celebrate<br />

their 150th anniversary this year.<br />

Founded in 1869, their students’ works<br />

won many awards, and the schools<br />

regularly took part in international<br />

events – including the World’s Fairs<br />

in Vienna in 1873 and in Chicago in<br />

1893. The carpentry school, founded in<br />

1957, is to this day the only institution<br />

in Germany to offer training in both<br />

woodcarving and carpentry.<br />

Es war eine Zeit der Not in weiten Teilen<br />

des Landes, damals vor 150 Jahren.<br />

Viele Gegenden in Bayern, im<br />

Kontrast zu den Fantasiewelten des<br />

Märchenkönigs Ludwig II., waren bitter arm.<br />

So auch das Werdenfelser Land, geprägt von<br />

den rauen Bedingungen des Lebens in den<br />

Bergen. Land- und Forstwirtschaft boten<br />

keine wirkliche Lebensgrundlage, Industrie<br />

war praktisch nicht vorhanden und die Idee,<br />

die Region zu einem Ziel für Urlauber zu machen,<br />

war noch weit entfernt.<br />

Aber es gab ein traditionsreiches Handwerk,<br />

das praktisch jeder beherrschte, der<br />

mit dem allgegenwärtigen Rohstoff Holz<br />

zu tun hatte: das Schnitzen. Eigentlich noch<br />

mehr als ein Handwerk, denn vieles, was<br />

unter den Messern in geschickten Händen<br />

entstand, ließ sich zu Recht als Kunst bezeichnen.<br />

Auf diesem Boden gedieh die<br />

Idee, das Schnitzhandwerk gezielt zu fördern,<br />

um einen neuen Wirtschaftszweig<br />

zu schaffen. Ein „Zuagroaster“, der aus<br />

Wiesbaden stammende Kunstmaler Professor<br />

Michael Sachs, gründete dazu im Jahr<br />

1869 die „Distrikts-Zeichen- und Schnitz -<br />

schule Werdenfels“, in der sogenannte<br />

„Gewerbsgehilfen“ kostenlos unterrichtet<br />

wurden.<br />

Aller Anfang ist schwer<br />

Nach mühsamen Anfangsjahren stieg die<br />

Zahl der Schüler deutlich, man gewann<br />

diverse Auszeichnungen und nahm regelmäßig<br />

an internationalen Leistungsschauen<br />

teil – darunter beispielsweise an den Weltausstellungen<br />

in Wien 1873 und in Chicago<br />

1894. Sie überdauerte auch Krisen und<br />

Kriege und bewahrte ihr Ansehen. 1957<br />

wurde die Meisterschule für Schreiner<br />

gegründet, die bis heute das Herzstück des<br />

Bildungsangebotes darstellt. 1969 kam die<br />

sogenannte „Oberstufe für Raumgestaltung<br />

und Betriebsleitung“ hinzu, die heutige<br />

Fachakademie für Raum- und Objektdesign.<br />

Vor knapp zehn Jahren schließlich eröffnete<br />

die Krippenbauschule mit Angeboten für<br />

handwerklich interessierte Laien. Darüber<br />

hinaus bekam die Einrichtung auch einen<br />

neuen, zeitgemäßen Namen: Aus der Fachschule<br />

für Schreiner und Holzbildhauer wurden<br />

die Schulen für Holz und Gestaltung<br />

(SHG) des Bezirks Oberbayern.<br />

Ein echtes Alleinstellungsmerkmal<br />

Heute ist das die einzige Einrichtung in<br />

Deutschland, die neben der künstlerischhandwerklichen<br />

Ausbildung zum Holzbildhauer<br />

auch ein durchgängiges Bildungsangebot<br />

für das Schreinerhandwerk unter<br />

einem Dach anbietet: von der Erstausbildung<br />

über die Meisterschule bis hin zur Fachakademie.<br />

Bezirkstagspräsident Josef Mederer<br />

sieht darin einen Grund dafür, „dass heute<br />

junge Leute aus ganz Bayern, Deutschland<br />

und darüber hinaus nach Garmisch-Partenkirchen<br />

kommen, um hier den Umgang mit<br />

Holz zu erlernen“. Für ihn sind die Schulen<br />

für Holz und Gestaltung „gelebte Traditionsund<br />

Kulturpflege“.<br />

Ulrich Pfaffenberger


44 / NEUE WEBSITE<br />

Urlaub auf den ersten Klick<br />

Die Website der GaPa Tourismus GmbH erstrahlt in neuem Look – und bietet ihren<br />

Besuchern nun einen noch besseren Überblick über Garmisch-Partenkirchen und<br />

einen einfacheren Weg zum nächsten Urlaub in der Region.<br />

Mit der neuen Website ist ein vielseitiges<br />

Portal zum Inspirieren,<br />

Informieren und Buchen entstanden“,<br />

erklärt Martin Gulbe,<br />

zuständig für den Online-Bereich der GaPa<br />

Tourismus GmbH. Dort bekommen die Gäste<br />

in Zukunft alle Informationen rund um die Region<br />

noch übersichtlicher serviert. „Vor allem<br />

die variableren Gestaltungsmöglichkeiten der<br />

Seite und die gestiegene Nutzerfreundlichkeit<br />

waren uns sehr wichtig“, ergänzt er. Durch die<br />

intuitive Menüführung und zielgenaue Suche<br />

braucht es in Zukunft noch weniger Klicks, bis<br />

der Besucher die gesuchte Information findet.<br />

In der Praxis bedeutet das: Der Gast schaut<br />

zuerst einmal auf der Website vorbei, weil<br />

er beispielsweise auf der Suche nach dem<br />

nächsten Ausflugsziel für eine Wanderung ist.<br />

Stichwort: Inspiration.“Hierfür haben wir unter<br />

anderem einen Storytelling Bereich eingebaut,<br />

in denen sich der Besucher durch viele Geschichten<br />

unterschiedlichster Themenbereiche<br />

klicken kann und währenddessen auf passende<br />

Angebote der Region aufmerksam gemacht<br />

wird“, erklärt Martin Gulbe. „Das macht<br />

Lust auf mehr und bietet viele Anreize für ein<br />

buntes Urlaubsprogramm.“<br />

Ist das Interesse erst einmal geweckt, geht<br />

es weiter zur Information: Von den Geschichten<br />

aus gelangt der Website-Besucher zu den einzelnen<br />

Optionen. Beim Thema Wandern also:<br />

Welche Tour ist die richtige für mich? Geht das<br />

im Winter und im Sommer gleichermaßen?<br />

Und gibt es geführte Touren? Über Verlinkungen<br />

kommt der Gast auf die Detailseiten, die<br />

nun die passenden Informationen und, wo vorhanden,<br />

einen Ansprechpartner präsentieren.<br />

Bequem und einfach buchen<br />

Wenn der Gast die für sich passenden Angebote<br />

gefunden hat, kann er diese nun auch<br />

direkt über die Website buchen. Das betrifft<br />

beim Thema Wandern beispielsweise geführte<br />

Touren wie die Angebote des Gesundheits-<br />

Ecks. Aber auch immer mehr Pensionen können<br />

über die Website der GaPa Tourismus<br />

GmbH gebucht werden. Zudem wird bald der<br />

ebenfalls überarbeitete Online-Shop mit den<br />

Artikeln von GaPa Tourismus freigeschalten.<br />

Zusammengefasst heißt das also: „Alle buchbaren<br />

Leistungen, sei das nun eine Übernachtung,<br />

ein Bergführer oder ein Artikel aus dem<br />

Onlineshop, können, wie von anderen Portalen<br />

bekannt, in den Warenkorb gelegt und auf<br />

einmal bezahlt werden. Unnötige Einzelschritte<br />

sind in Zukunft also nicht mehr nötig“, schließt<br />

Martin Gulbe. Und der Urlaub beginnt schon<br />

mit dem ersten Klick.<br />

Lisa Zöls<br />

English Summary<br />

The GaPa Tourismus GmbH website<br />

now has a new look to help visitors<br />

plan their next holiday in Garmisch-Partenkirchen.<br />

Improved user-friendliness<br />

was a key requirement, and now it<br />

takes just a few clicks for visitors to<br />

find exactly what they’re looking for. All<br />

bookable services, such as an overnight<br />

stay, a mountain guide, or an item<br />

from the online shop, can be added to<br />

the shopping basket and paid for on<br />

the spot. Let the holidays begin!<br />

Information<br />

Die Adresse der neuen Website ist<br />

www.gapa.de


WETTER / 45<br />

Übers Wetter kann man immer reden<br />

Urlaub und Wetter: Zwei Themen, die immer für ein Gespräch gut sind –<br />

gerne auch in Kombination. Denn ist man aus dem Urlaub zurück,<br />

lautet oft die erste Frage: Wie war das Wetter?<br />

Wetter-Apps, Webcams und nicht<br />

zu vergessen, der tägliche Wetterbericht<br />

im TV: Wenn es um<br />

das Wetter geht, kann man<br />

niemandem etwas vormachen. Umso wichtiger<br />

ist es für Tourismusregionen, das Wetter<br />

in ihrer Destination transparent zu halten.<br />

Die Tiroler Zugspitz Arena stellt seit Jahren ihr<br />

Wetter ins Schaufenster und bietet Gästen und<br />

solchen, die es noch werden wollen, allumfassende<br />

Infos rund um das aktuelle Wetter und<br />

die Aussichten für die jeweils folgenden Tage.<br />

Unter zugspitzarena.com wird topaktuell<br />

das Wetter angezeigt. So freuen sich beispielsweise<br />

auch Interessierte am anderen Ende<br />

der Welt über Neuschnee auf der Zugspitze.<br />

Ebenfalls sehr beliebt ist die Wochenendwettershow<br />

– sie erscheint am Bildschirm, wenn<br />

man direkt auf der Startseite ins Wetter klickt.<br />

Die von Meteorologen moderierte Show wird<br />

während der Saisonzeiten wöchentlich produziert<br />

und ist jeweils ab Donnerstag aktuell<br />

dort zu sehen. Neben dem Wetter werden<br />

auch sogenannte „Highlights“ in der beliebten<br />

Wettershow vorgestellt – so beispielsweise<br />

jene Events, die an diesem Wochenende in der<br />

Region stattfinden.<br />

ist. Mehrere Webcams in der Region geben die<br />

aktuellen Bilder sogar in HD-Qualität wieder.<br />

Fernsehstationen haben dabei die Gelegenheit,<br />

diese Aufnahmen über einen Content-<br />

Server abzugreifen und in ihren tagesaktuellen<br />

Wetterbericht mit einzubinden. Wundern<br />

Sie sich also nicht, wenn Sie die Tiroler Seite<br />

der Zugspitze auf RTL sehen.<br />

Zur aktiven Wetterkommunikation der Tiroler<br />

Zugspitz Arena gehört eine prominente<br />

Darstellung auf wetter.com, dort sind die<br />

Livecams eingebunden und man gelangt ganz<br />

unkompliziert auf Themenboxen und zu Event-<br />

Highlights. Renommierte TV-Stationen wie<br />

münchen.tv, SAT.1, ntv und ProSieben stellen<br />

das Wetter in der Zugspitz Arena immer wieder<br />

prominent ins Schaufenster.<br />

Sie haben einen Ausflug oder einen Urlaub<br />

in einem der Orte der Tiroler Zugspitz Arena<br />

geplant? Dann sorgen die Online- oder TV-<br />

Infos für Vorfreude. Denn ganz egal, wie das<br />

Wetter wird, Freizeit in den Bergen ist immer<br />

schön und die Tiroler Zugspitz Arena hat bei<br />

jeder Witterung etwas zu bieten.<br />

Birgit Linder<br />

English Summary<br />

Apps, webcams, and of course the daily<br />

forecast on TV: when it comes to the<br />

weather, you can’t fool anyone. You<br />

can get the latest forecast at zugspitzarena.com,<br />

which means the whole<br />

world can find out when there’s fresh<br />

snow on the Zugspitze. The weekend<br />

weather show is also very popular –<br />

click directly on the homepage weather<br />

button to access it. Hosted by meteorologists,<br />

it’s produced weekly in season<br />

and can be viewed from Thursdays.<br />

Besides the weather, the weather show<br />

also covers “highlights” – events taking<br />

place in the region this weekend, for<br />

example.<br />

So wird das Wetter<br />

Hier sehen Sie online immer das aktuelle<br />

Wetter in der Tiroler Zugspitz Arena:<br />

www.zugspitzarena.com<br />

www.wetter.com<br />

Das Wetter wie durch ein Schaufenster<br />

Wetter in Echtzeit zeigen auch die vielen Webcams,<br />

die in der Tiroler Zugspitz Arena zu finden<br />

sind. So kann man ganz einfach online an<br />

die vertretenen Orte reisen und sich ein Bild<br />

davon machen, wie die aktuelle Wetterlage<br />

Wie hoch klettert der Wetterfrosch<br />

wohl? Die aktuellen Wetterinfos<br />

gibt es online und im Fernsehen.


46 / INFOTERMINALS<br />

Informationen,<br />

die einfach spitze sind<br />

Wer mit der Seilbahn Zugspitze, der Tiroler Zugspitzbahn<br />

oder zu Fuß auf dem 2.962 Meter hohen Gipfel<br />

der Zugspitze ankommt, sollte gleich die neueste<br />

digitale Innovation ausprobieren: das interaktive<br />

Infoterminal mit dem grenzenlosen Angebot.<br />

Schatz, welche Piste nehmen wir<br />

denn jetzt? Den Hausberg, das Kreuzeck<br />

oder doch lieber die Ehrwalder<br />

Alm?“ So hört sich ein „klassisches“<br />

Gipfelerlebnis-Phänomen an. Die faszinierenden<br />

Eindrücke auf dem Zugspitzplateau,<br />

die große Auswahl an Skigebieten, wie soll<br />

man sich da bloß entscheiden?! In diesem<br />

Fall dürfen Gäste gerne den neuen, digitalen<br />

„Berater“ um Rat fragen, der genau auf der<br />

Grenze zwischen Bayern und Tirol steht. Das<br />

Anfang 2019 in Betrieb genommene Feratel-<br />

Infoterminal am Übergang zwischen dem<br />

Tiroler und Bayerischen Gipfelplateau macht<br />

es Unentschlossenen leicht, die beste Wahl<br />

für maximalen Freizeitspaß zu treffen.<br />

Erlebnisberatung auf höchstem Niveau<br />

Ob Skifahren im Winter, Mountainbiken im<br />

Sommer oder eine gemütliche Jause auf<br />

einer der bewirtschafteten Berg- und Almhütten,<br />

das Infoterminal trumpft mit vielfältigen<br />

Angeboten und Empfehlungen auf.<br />

Event-Highlights, Ausflugsziele und Bilder<br />

von Livecams stimmen in verschiedenen<br />

Landessprachen auf individuelle Urlaubserlebnisse<br />

ein. Wer die Faszination Berglandschaft<br />

rund um die Zugspitze in allen<br />

Facetten erleben möchte, klickt sich ins Tourenportal.<br />

Hier findet er sämtliche Sommerund<br />

Wintertouren für Wandern, Klettern,<br />

Biken und Skitouren. Schwierigkeitsgrade<br />

von Klettersteigen sowie Standorte von<br />

Berghütten und Aussichtspunkten lassen<br />

sich via Touchscreen checken.<br />

acht. Damit ergänzt die Zugspitz Arena<br />

Bayern-Tirol ihr touristisches Wohlfühl- und<br />

Erlebniskonzept um individuellen Informationskomfort.<br />

Die Infoterminals wurden<br />

im Rahmen des Interreg-Programms<br />

Österreich-Bayern 2014-2020 umgesetzt. So<br />

finden Gäste bei den neuen Feratel-Infoterminals<br />

umfassende Urlaubsinformationen<br />

zu allen drei Regionen – Garmisch-Partenkirchen,<br />

Grainau und der Tiroler Zugspitz Arena.<br />

Ob 360-Grad-Abenteuer wie Paragliding,<br />

Alpin-Ski, Bergwandern, Kraxeln oder<br />

Sommer- und Badevergnügen, die Portale<br />

informieren multimedial über das breit<br />

gefächerte, saisonübergreifende Ganzjahresangebot.<br />

Gerne auf höchstem Niveau<br />

oder am Fuß der Zugspitze.<br />

Klaus Jopp<br />

Standorte<br />

der Infoterminals<br />

Besucher und Gäste der Zugspitz Arena<br />

Bayern-Tirol finden die Infoterminals<br />

bei den Touristinformationen Ehrwald,<br />

Lermoos, Berwang, Biberwier, in Grainau<br />

am Unteren Dorfplatz und in der Nähe<br />

des Kurparks, am Eingang der Partnachklamm<br />

und auf der Zugspitze.<br />

English Summary<br />

No matter how you arrive at the<br />

2,962-metre-high Zugspitze summit,<br />

you should definitely try out the latest<br />

in digital innovation: the interactive<br />

information terminal. The system<br />

makes it easy to make the right choice<br />

and ensure you get the most out of<br />

your holiday. Top events, excursion tips,<br />

and pictures from live cams get visitors<br />

in the mood for a great experience. The<br />

new digital guest information system<br />

on the Zugspitze is one of a total of<br />

eight, each offering guests a wide range<br />

of information on all three regions –<br />

Garmisch-Partenkirchen, Grainau,<br />

and the Tiroler Zugspitz Arena.<br />

Individueller Informationskomfort<br />

Das neue digitale Gäste-Informationssystem<br />

auf der Zugspitze ist eines von insgesamt


Auf Maß gefertigte Westen und Strickjanker<br />

aus hauseigener Schafwolle, einzigartig bestickte<br />

Hosenträger als Zierde für jede Tracht und folklo -<br />

r istische Kleidung, kunstvoll gehäkelte Werke, nahezu<br />

jeden feinsten Wollfaden. Mit Liebe ausgesucht.<br />

BESUCHEN SIE UNS.<br />

BAHNHOFSTRASSE 20<br />

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48 / LAMAWANDERUNG


49<br />

Das „Erlebnis Lama“<br />

Lamas gelten als sehr genügsame<br />

Tiere – was sich auch in ihrem Charakter<br />

widerspiegelt. Wer mit ihnen zu tun hat,<br />

fühlt sich oft unheimlich ausge glichen<br />

und geerdet. Deshalb bietet Heidi<br />

Hofherr-Kuprian aus Biberwier mit ihrem<br />

„Erlebnis Lama“ besondere Wanderungen<br />

mit den Tieren an.<br />

Zu Beginn lernen sich tierische und<br />

menschliche Wanderer erst einmal kennen<br />

und beschnuppern sich gegenseitig.<br />

Lamas sind sehr zutraulich, weshalb das<br />

meist sehr schnell geht. Dann läuft man<br />

gemeinsam los, jeder mit einem Lama<br />

an der Leine.<br />

Natürlich dürfen auch Kinder an<br />

den Wanderungen teilnehmen. Sie<br />

bekommen dann meist ein Tier, auf<br />

das sie zu zweit aufpassen dürfen. Die<br />

einzige Voraussetzung für alle ist gutes<br />

Schuhwerk. Denn auch, wenn es keine<br />

schwere Wanderung wird, sind feste<br />

Schuhe ein absolutes Muss.<br />

English Summary<br />

Llamas are regarded as very gentle<br />

and undemanding animals – a trait<br />

that is also reflected in their character.<br />

Those who encounter them often feel<br />

wonderfully balanced and grounded. To<br />

fully appreciate these qualities, Heidi<br />

Hofherr-Kuprian from Biberwier offers a<br />

“llama experience” involving special hikes<br />

together with these creatures. At the<br />

beginning of the tour, the animals and<br />

human hikers have a good look at and<br />

get to know each other. Llamas are very<br />

trustful, so this is usually a very easy<br />

process. Then everyone sets off together,<br />

each with his or her own personal llama<br />

on a leash. Children are of course also<br />

welcome to participate in the hikes, and<br />

are usually assigned one animal to look<br />

after in pairs. The only requirement for<br />

everyone is good footwear. Even though<br />

the hike isn’t difficult, sturdy shoes are<br />

an absolute must.


50 / DIE GRAINAUER<br />

Zwei Grainauer sausen<br />

von Erfolg zu Erfolg<br />

Biathletin Hanna Kebinger und Skispringer<br />

Kilian Märkl sind nach wie vor auf Erfolgskurs.<br />

Grainau freut sich über ihren Erfolg –<br />

und die beiden sind stolz auf ihr Zuhause.<br />

Kilian Märkl<br />

Das Jahr 2019 fing für Kilian Märkl<br />

gleich vielversprechend an. Beim<br />

Continental Cup in Klingenthal landete<br />

er auf den Rängen vier und<br />

acht, ließ unter anderem Severin Freund hinter<br />

sich – und das mit gerade mal 18 Jahren.<br />

Damit qualifizierte sich der Skispringer des<br />

SC Partenkirchen für die FIS Junior World Ski<br />

Championships im finnischen Lahti. Dort<br />

holte er prompt gemeinsam mit<br />

Luca Roth, Philipp Raimund<br />

und Constantin Schmid Gold<br />

fürs Team.<br />

Auch für Hanna Kebinger,<br />

ebenfalls SC Partenkirchen,<br />

lief heuer alles prima. „Jedes<br />

Rennen war megacool, die<br />

ganze Saison war super“, freut<br />

sie sich. Hanna gewann die Gesamtwertung<br />

im Sprint und der Verfolgung<br />

für die ganze Saison sowie die<br />

Gesamtwertung im IBU Junior Cup.<br />

„Das hat mir am meisten bedeutet<br />

und pusht mich natürlich für die<br />

nächste Saison“, sagt Hanna. Doch<br />

auch die beiden Silbermedaillen in<br />

den<br />

Junioren-Weltmeisterschaften<br />

(Staffel, Verfolgung) im slowakischen<br />

Osrblie und die Silbermedaille für<br />

Hanna Kebinger<br />

Verfolgung sowie die Bronzemedaille für die<br />

Mixed Staffel in der Junioren-Europameisterschaft<br />

im norwegischen Sjusjøen freuten sie<br />

sehr. Dazu gab es weitere gute Platzierun-<br />

gen.<br />

Bestens vorbereitet und voller Elan<br />

Beide sehen der kommenden Wintersaison<br />

mit Optimismus entgegen. Doch<br />

die Einstellung und Motivation allein<br />

machen noch keine Medaillen.<br />

Es braucht viele<br />

Jahre der Vorbereitung:<br />

Sowohl Hanna als auch<br />

Kilian sausten schon als<br />

Kleinkinder die Pisten<br />

hinab. „Ich habe schon<br />

damals kein Skispringen im Fernsehen<br />

verpasst und gesagt: Ich<br />

will Skispringer werden“, berichtet<br />

Kilian. Mit acht Jahren fing<br />

er tatsächlich zu trainieren an,<br />

wurde als Talent erkannt und kam<br />

schnell voran. Später wechselte<br />

er ins Sportinternat CJD Christophorusschule<br />

in Berchtesgaden.<br />

Hanna kam mit neun Jahren<br />

zum Biathlon und landete bald<br />

bei Trainer Bernhard Kröll am<br />

Stützpunkt in Kaltenbrunn, der<br />

auch Laura Dahlmeier trainiert.<br />

Sie schaffte ihren Realschulab-<br />

schluss und belegte später an der Fernuni in<br />

Innsbruck die Vorbereitung zur Matura, die<br />

dem deutschen Abitur entspricht.<br />

Beruflich fanden sowohl Hanna als auch<br />

Kilian eine Möglichkeit, Ausbildung und<br />

Leistungssport zu kombinieren. Hanna ist<br />

Teil des Zoll Ski-Teams, Kilian macht seine<br />

Ausbildung bei der Bayerischen Landespolizei.<br />

„Da fühle ich mich gut aufgehoben und<br />

habe hinterher eine sichere, gute Stelle“,<br />

freut sich Kilian. Auch Hanna ist dem Zoll<br />

sehr dankbar für die Chance und dafür, ihre<br />

Matura fast geschafft zu haben. „Eine mündliche<br />

Prüfung steht noch aus, aber die dürfte<br />

kein Problem sein“, berichtet sie. Der absolute<br />

Hauptgewinn wäre natürlich der Erfolg<br />

in dieser Prüfung plus noch mehr Erfolg im<br />

Wintersport!<br />

Sommerprogramm auf Rollen,<br />

an Geräten und in der Natur<br />

In den letzten Monaten hat sie dafür viel<br />

getan: „Im Sommer wird der Wintersportler<br />

gemacht“, betont Hanna. Ausdauer-, Kraftund<br />

Schießtraining, Joggen, Radfahren und<br />

Skaten gehören dazu. „Zusätzlich fahren<br />

wir auf Skirollern, die man sich wie lange,<br />

dickere Eisenschienen vorstellen muss,<br />

hinten und vorne mit Rollen“, berichtet sie.<br />

„Konzentriert und fokussiert muss man<br />

auch im Sommer arbeiten, sonst wird das<br />

in der Saison nichts mehr!“


51<br />

Zu bejubeln hatten die beiden Jungathleten<br />

schon einige sportliche Triumphe.<br />

Ähnlich wie in einer sehr bekannten Filmpose<br />

wird die perfekte Körperhaltung geübt.<br />

Kilians Wochen-Trainingsplan sah in den<br />

warmen Monaten aus wie folgt: „Montag<br />

Kraft, Dienstag Springen, Mittwoch Kraft,<br />

Donnerstag Springen und Freitag Springen.<br />

Zwei bis drei Stunden am Tag.“ Wenn es<br />

mal nicht lief wie erhofft, ließ er sich davon<br />

nicht aus der Ruhe bringen: „Das ist bei<br />

mir so, im Sommer springe ich nicht so gut,<br />

da heißt es, sich nicht verrückt machen und<br />

einfach weitertrainieren“, lautet sein Motto.<br />

finde es echt schön hier“, so Kilian. Hanna<br />

erklärt: „Ich mag an Grainau die Berge, den<br />

Eibsee und die Vielfalt – man kann hier so<br />

viel machen!“ Klar, dass zwischen Herbst<br />

2019 und Frühling 2020 jeder hier Hanna<br />

und Kilian die Daumen drückt – für Erfolg<br />

bei den Qualifikationen, eine unfallfreie,<br />

schöne Saison und die eine oder andere<br />

Medaille.<br />

Petra Plaum<br />

Ziele für 2020<br />

Zum Interviewzeitpunkt steht noch nicht<br />

fest, für welche Rennen Kilian und Hanna<br />

sich qualifizieren. „Ich hoffe, dass ich den<br />

IBU-Cup schaffe“, wünscht sich Hanna,<br />

„auch der Weltcup wäre geil, aber das muss<br />

noch nicht unbedingt sein. Jedes Rennen,<br />

das ich bestreiten darf, ist ein Gewinn!“<br />

Kilian hofft auf eine Qualifizierung für den<br />

Continental Cup, eine gute Platzierung bei<br />

der Juniorenweltmeisterschaft im Februar/<br />

März 2020 in Oberwiesenthal und auf<br />

weitere Erfolge. „Mein großes Ziel ist: Ich<br />

will in der 2. Liga mitspringen. Aber was<br />

kommt, das kommt!“<br />

Eins wissen sowohl Kilian als auch Hanna:<br />

Ihr Heimatort Grainau steht hinter ihnen –<br />

nicht nur als Sponsor, sondern auch emotional.<br />

Und die Verbundenheit ist beidseitig.<br />

„Für mich ist Grainau einfach Heimat, ich<br />

bin froh, dass ich aus Grainau komme und<br />

English Summary<br />

Biathlon competitor Hanna Kebinger<br />

and ski jumper Kilian Märkl are<br />

riding the crest of success. Grainau<br />

is delighted for them – and they, in<br />

turn, are both proud of their village.<br />

2019 started well for Kilian Märkl, who<br />

finished 4th and 8th at the Continental<br />

Cup in Klingenthal. This qualified the<br />

SC Partenkirchen ski jumper for the<br />

FIS Junior World Ski Championships in<br />

Lahti, Finland, where he promptly won<br />

gold for the team together with Luca<br />

Roth, Philipp Raimund, and Constantin<br />

Schmid. The year has also been going<br />

very well for Hanna Kebinger, also at<br />

SC Partenkirchen. “Every race was amazing;<br />

the whole season was great,” she<br />

says. Hanna topped the overall season<br />

rankings in sprinting and pursuit as<br />

well as the overall rankings in the IBU<br />

Junior Cup. At the time of writing, it<br />

isn’t yet clear which competitions Kilian<br />

and Hanna will qualify for, but the two<br />

of them are sure of one thing: Grainau<br />

stands behind them – not only as a<br />

sponsor, but also emotionally. It goes<br />

without saying that between autumn<br />

2019 and spring 2020 everyone here<br />

will be keeping their fingers crossed<br />

for Hanna and Kilian – for success in the<br />

qualifying rounds, a great season, and<br />

maybe one or two medals.


52 / FAIRE PRODUKTE<br />

So gut schmeckt Fairness<br />

Genuss mit gutem Gewissen – in Garmisch-Partenkirchen kann man<br />

sich Kaffee und Schokolade schmecken lassen. Denn dort fertigt die<br />

Chocolaterie Amelie ihr süßes Gold aus fair gehandelten Kakaobohnen.<br />

Die Rösterei Wildkaffee unterstützt Bauern in Ruanda.<br />

Lange hatten Franz und Linus Kässer,<br />

Senior- und Juniorchef der Chocolaterie<br />

Amelie in Garmisch-Partenkirchen,<br />

nach einer Schokolade<br />

gesucht, die nicht nur fair bezahlt wird, sondern<br />

auch wirklich schmeckt. Doch schließlich<br />

wurde genau das gefunden: Denn auf<br />

einer Reise an die Elfenbeinküste wurde<br />

Franz Kässer nach eigener Aussage „nachhaltig<br />

beeindruckt“ – nicht nur landschaftlich,<br />

sondern auch in Bezug auf das faire<br />

und nachhaltige Programm von Cacao Trace.<br />

„Dieses Programm verbessert das Leben der<br />

Bauern und man bekommt eine Schokolade<br />

mit Topqualität“, freut sich auch Juniorchef<br />

Linus Kässer. Hier heißt es also: Gutes tun,<br />

ohne irgendwelche Abstriche.<br />

Nicht der einzige Grund, warum<br />

der Familienbetrieb,<br />

der heute Mitglied bei Cacao<br />

Trace ist, mittlerweile<br />

90 Prozent seiner gesamten<br />

Schokoladenproduktion<br />

umgestellt hat.<br />

Franz Kässer bei seinem Besuch<br />

an der Elfenbeinküste<br />

„Ich habe den ganzen Tag mit den Kakaobauern<br />

auf der Plantage gearbeitet<br />

und gesehen, wie anstrengend<br />

es ist, Kakaofrüchte zu ernten,<br />

aufzuschlagen, um die Bohnen<br />

herauszupulen“, erzählt<br />

Franz Kässer. „Am Kakaobaum<br />

wachsen die Früchte<br />

in allen Reifestadien gleichzeitig,<br />

daher kann man sie nicht maschinell<br />

ernten.“ Der Kakaobauer muss ständig durch<br />

die Plantage gehen und beurteilen, welche<br />

Frucht wirklich reif ist. Nur wenn sie zum<br />

richtigen Zeitpunkt geerntet wird, schmeckt<br />

sie. „Und nur dann gelingt anschließend<br />

auch die Fermentation. Die ist wesentlich<br />

für den Geschmack der Kakaobohnen“, betont<br />

der Schokoladenexperte.<br />

Normalerweise fermentieren die Bauern<br />

die Kakaobohnen selbst, nach eigenem<br />

Gutdünken. Bei dem Gärprozess löst sich<br />

die Bohne vom Fruchtfleisch. Dabei kommt<br />

es aber auf die richtige Gärzeit an. Deshalb<br />

habe Cacao Trace als bislang einzige Firma<br />

professionelle Fermentierungszentren aufgebaut.<br />

Dorthin bringen die Bauern ihre<br />

aufgeschlagenen Früchte, die „professionell<br />

bei richtiger Temperaturkurve fermentiert<br />

werden, damit wir eine perfekte Schokolade<br />

bekommen“, erklärt Franz Kässer.<br />

Die Kakaobauern werden zudem geschult,<br />

wie sie eine Plantage optimal anlegen.<br />

„Dadurch haben sie in den letzten drei<br />

Chocolaterie Amelie<br />

Am Kurpark 3<br />

82467 Garmisch-Partenkirchen<br />

geöffnet Montag bis Samstag<br />

jeweils 9:30 bis 18:30 Uhr<br />

Chocolaterie Amelie mit<br />

gläserner Manufaktur<br />

Ludwigstraße 37<br />

82467 Garmisch-Partenkirchen<br />

geöffnet Montag bis Freitag<br />

9 bis 18 Uhr<br />

Samstag 9 bis 16 Uhr<br />

www.chocolaterie-gap.de<br />

www.cacaotrace.com


53<br />

English Summary<br />

Coffee and chocolate are things to be<br />

savoured in Garmisch-Partenkirchen,<br />

where Chocolaterie Amelie makes its<br />

products from fair-trade cocoa beans<br />

and the Wildkaffee roasting house<br />

supports farmers in Rwanda. Franz<br />

and Linus Kässer, chefs at Chocolaterie<br />

Amelie in Garmisch-Partenkirchen,<br />

had long been looking for chocolate<br />

that was not only fair on farmers<br />

but also genuinely tasty. On a trip to<br />

the Ivory Coast, Franz said he was<br />

“lastingly impressed” – not only by<br />

the landscape, but also by the fair and<br />

sustainable Cacao-Trace programme.<br />

Sustainable quality is also top priority<br />

at the roasting house and in the<br />

Wildkaffee café. Industrial production<br />

is completely anathema to the owner<br />

Hardi Wild, who buys the coffee raw<br />

and roasts it himself. The 39-yearold<br />

and his wife Stefanie want to do<br />

things differently: “We visit several of<br />

our farmers two to three times a year<br />

to see how they work. It has to fit our<br />

ethical values,” says Hardi.<br />

Café Wildkaffee<br />

Bahnhofstraße 40 und 42<br />

82467 Garmisch-Partenkirchen<br />

geöffnet Montag bis Freitag<br />

von 7:30 bis 18 Uhr<br />

Samstag 9 bis 16 Uhr<br />

Showrösterei Wildkaffee<br />

Bahnhofstraße 8<br />

82467 Garmisch-Partenkirchen<br />

geöffnet Dienstag bis Freitag<br />

10 bis 18 Uhr<br />

Samstag 9 bis 13 Uhr<br />

www.wild-kaffee.de<br />

Jahren die Produktion um etwa 35 Prozent<br />

gesteigert“, erzählt der Seniorchef. „Sie bekommen<br />

für ihre Ware 20 Prozent mehr als<br />

sonst und werden, anders als üblich, sofort<br />

bezahlt.“ Außerdem zahle Cacao Trace halbjährlich<br />

einen Bonus für jedes Kilo verkaufter<br />

Cacao-Trace-Schokolade an die Dorfgemeinschaft<br />

der Kakaobauern, den diese für<br />

soziale Zwecke verwenden solle – etwa für<br />

ein neues Schuldach oder Verbandsmaterial<br />

für das Krankenhaus.<br />

„Wir waren auf unserer Reise in Ortschaften<br />

ohne Strom, ohne fließend Wasser –<br />

selbst das Krankenhaus hatte keinen Strom,<br />

das ist unglaublich“, erzählt der Chocolatier,<br />

den rückblickend vor allem die überwältigende<br />

Gastfreundschaft in den Dorfgemeinschaften<br />

beeindruckt hat. „Sie haben fast<br />

nichts und teilen alles.“<br />

Ein Kaffee, der Geschichten erzählt<br />

Schon der erste Schluck Espresso beweist:<br />

Auch in der Rösterei und im Café Wildkaffee<br />

hat nachhaltige Qualität oberste Priorität.<br />

„Geschmack von schwarzer Johannisbeere<br />

und Orange, gefolgt von Zuckernoten“, so<br />

beschreibt Hardi Wild seinen fairen „Ruanda<br />

Espresso – washed“. Industrielle Produktion<br />

interessiert den Inhaber des Wildkaffees,<br />

der den Kaffee roh kauft und selbst röstet,<br />

Hardi Wild auf der Suche nach den<br />

perfekten Kaffeekirschen<br />

nicht die Bohne. Der 39-Jährige setzt mit<br />

seiner Frau Stefanie „auf neue Wege“ und<br />

den direkten Kontakt mit den Farmern. „Wir<br />

besuchen zwei- bis dreimal im Jahr einige<br />

unserer Bauern und schauen uns vor Ort an,<br />

wie die Farmer arbeiten. Das muss unserer<br />

Philosophie entsprechen“, sagt Wild, während<br />

neben ihm der Röstkessel rattert.<br />

Bei der Kaffeereise nach Burundi und<br />

Ruanda lernte er auch Eric Wright kennen,<br />

der 2017 das „Community Coffee Rwanda<br />

Projekt“ (CCR) gründete und eine „Washing<br />

station“ zur Kaffeeaufbereitung in Ruanda<br />

betreibt. Wild war von dem Engagement<br />

des Juristen überzeugt und arbeitet nun<br />

mit ihm zusammen. „In Afrika sind die<br />

Kaffeebauern kleine Familien, die nur ein<br />

paar Hundert Bäume haben, aber keine<br />

Aufbereitungsstation. Sie bringen ihre Kirschen<br />

in die Waschstation zu Eric, der den<br />

Kaffee aufbereitet, weiterverarbeitet und<br />

verkauft“, erzählt Wild.<br />

CCR kümmert sich nicht nur um faire<br />

Bezahlung, sondern auch um die Weiterentwicklung<br />

der Gemeinde, vor allem um<br />

die Kinder der Farmer, um die Kaffeeproduktion<br />

aufrechtzuerhalten. Die meisten<br />

der Kaffeebauern sind unter 25 Jahre alt<br />

und werden von der CCR geschult. „Wir<br />

machen mit Eric noch zusätzliche Sachen,<br />

zum Beispiel gibt es Rückvergütungen, je<br />

nachdem, was gebraucht wird“, erzählt<br />

Wild. „Wir zahlen grundsätzlich börsenunabhängig,<br />

die Farmer bekommen immer<br />

das Gleiche. Der Börsenpreis ist derzeit<br />

niedriger als vor 40 Jahren, da würden die<br />

Farmer gar nichts mehr bekommen“, erklärt<br />

Wild. „Wir kaufen nur Qualitätskaffee,<br />

alle unsere Kaffees von Kenia bis Brasilien<br />

sind unter fairen Bedingungen eingekauft.“<br />

Wie Wein werde Kaffee nach Punkten bewertet<br />

und „wir kaufen grundsätzlich nur<br />

ab 84 Punkten“, so Wild.<br />

„Am allerwichtigsten ist für uns die Qualität.<br />

Es hilft ja nichts, wenn wir sagen, wir<br />

sind die Fairsten, aber der Kaffee schmeckt<br />

nicht“, so der Kaffeeliebhaber. Dann gehe<br />

es aber auch darum, wie der Farmer arbeite<br />

und mit den Mitarbeitern umgehe. „Gute<br />

Qualität ist immer fair bezahlt, die kann<br />

man mit gutem Gewissen kaufen“, sagt<br />

Wild. „Aus einem Kilo Kaffee bekommt man<br />

bis zu 120 Tassen, dann kostet die Tasse<br />

etwa 25 Cent“, rechnet Wild vor. „Und das<br />

sollte es einem schon wert sein.“<br />

Lucia Glahn


54 / SCHAUBRAUEREI<br />

Bierbrauen wie in<br />

alten Zeiten<br />

Im Herbst 2019 eröffnete das Biohotel Garmischer<br />

Hof in Garmisch-Partenkirchen seine Schaubrauerei,<br />

die sich mitten im neuen Restaurant befindet.<br />

Dort lernt der Besucher viel über die traditionelle<br />

Entstehung des Gerstensaftes.<br />

Das Lieblingsgetränk der Bayern<br />

entsteht direkt vor den Augen der<br />

Gäste. Während man in der neuen<br />

Schaubrauerei im Garmischer Hof<br />

genüsslich ein frisch gebrautes Weiß- oder<br />

„Hausbier“ trinkt, kocht und blubbert es in<br />

den glänzenden Sudkesseln in ihrer Mitte.<br />

„Die Zutaten sind alle biozertifiziert und so<br />

regional wie möglich“, betont der Brauereiverantwortliche<br />

Lorenz Setzpfand. Je nach<br />

Saison stehen auch Spezialitäten wie ein<br />

„Weihnachtsbock“ auf der Karte.<br />

„Unser kleines Sudhaus hat eine sogenannte<br />

,Ausschlagmenge‘ von fünf Hektolitern“,<br />

erklärt Setzpfand. 500 Liter kann<br />

man also mit einem Brauvorgang herstellen.<br />

„Wenn die weg sind, gibt es wieder<br />

etwas Neues.“ Zusammen mit Hotelchef<br />

Florian Seiwald hat Setzpfand eine Ausbildung<br />

zum Biersommelier absolviert. Beide<br />

haben viele Ideen für die neue Brauerei.<br />

Ein Rundgang durch die Braukunst<br />

Wissbegierige Gäste können zum Beispiel<br />

eine Führung mitmachen, die das Haus<br />

regelmäßig anbietet. Hier sehen sie genau,<br />

wie das für die Bayern so kostbare Gut<br />

hergestellt wird: Das Korn muss geschrotet<br />

werden, dann kippt man es in den Braukessel.<br />

Dort werden die Körner eingeweicht,<br />

aufgewärmt und anschließend im nächsten<br />

Behälter abgeseiht. „Dann geht’s wieder<br />

zurück in den ersten Kessel, wo die Würze<br />

gekocht wird. Das ist der eigentliche Sudvorgang“,<br />

erklärt Setzpfand. „Anschließend<br />

kühlen wir die Würze ab, die dann in einen<br />

offenen Gärbottich kommt, in dem die erste<br />

Gärphase stattfindet.“ Dass man direkt in<br />

Das Brauerei-Team<br />

um Florian Seiwald<br />

(unten, Mitte) und<br />

Lorenz Setzpfand<br />

(unten, links)<br />

bei der Arbeit –<br />

wozu manchmal<br />

eben auch eine<br />

Ve r k o s t u n g g e h ö r t .<br />

den offenen Bottich blicken kann, ist selten<br />

und entspricht der althergebrachten Weise,<br />

wie der Sommelier betont. Anschließend<br />

wird das Bier „umgeschlaucht“ und gelangt<br />

in den Lagertank. Außerdem erfahren die<br />

Gäste alles rund ums Bier, können die Malzsorten<br />

riechen und schmecken und etwas<br />

über den Hopfen lernen. „Natürlich darf eine<br />

kleine Verkostungsrunde am Schluss nicht<br />

fehlen“, sagt Setzpfand.<br />

Geplant sind auch gemeinsame Brauabende,<br />

beispielsweise für Junggesellenabschiede.<br />

Vieles passiert hier noch in<br />

Handarbeit. Zwar geht es vor allem darum,<br />

Selbstgebrautes auszuschenken, doch zusätzlich<br />

will man auch Spezialitäten aus der breiten<br />

Bierwelt wie etwa Craft-Biere anbieten.<br />

Und noch eine Besonderheit gibt es im<br />

Garmischer Hof: Wie es früher üblich war,<br />

kann man sich frisch gezapftes Bier in eine<br />

Zwei- oder Dreiliterflasche füllen lassen und<br />

mit nach Hause nehmen. Ganz ohne zusätzliche<br />

Hilfsstoffe und Erhitzen, wie Setzpfand<br />

sagt. „Das muss man dann aber innerhalb<br />

einer Woche trinken.“<br />

Lucia Glahn<br />

English Summary<br />

In autumn, the “Bio-Hotel Garmischer<br />

Hof” in Garmisch-Partenkirchen opened<br />

its show brewery, located at the<br />

centre of its new restaurant. The favourite<br />

drink of the Bavarians is produced<br />

right there in front of the eyes of<br />

the guests. While they enjoy a freshly<br />

brewed wheat beer, the brew kettles<br />

around them bubble away producing<br />

the alcoholic beverages. “All the<br />

ingredients are certified organic and<br />

locally sourced wherever possible,”<br />

says Lorenz Setzpfand, the brewery<br />

manager. Depending on the season,<br />

special events are also available, such<br />

as a guided tour offered by the hotel<br />

on a regular basis, where guests can<br />

see exactly how this prized commodity<br />

of the Bavarians is made.<br />

Ein anderes beliebtes Getränk ist der Jaga tee,<br />

aber der hat es in sich. In der GRENZENLOS<br />

App gibt es eine leckere Alternative.


23.11.19<br />

bis 6.1.20<br />

Das neue Winter-Highlight für die ganze Region<br />

in Garmisch-Partenkirchen<br />

Lichter-Fantasien für Groß und Klein.<br />

Der Michael-Ende-Kurpark war schon immer ein Ort mit besonderer<br />

Atmosphäre. Doch nun - wie magisch angezogen von der Fantasie<br />

der Menschen - findet sich dort ein ganzes Volk an fabelhaften<br />

Wesen aus funkelndem Licht ein. In direkter Nachbarschaft zum<br />

Christkindlmarkt und der Eisfläche vom Winterzauber am<br />

Mohrenplatz liegt das GaPa Funkelland mit seinen bezaubernden<br />

Lichtskulpturen. Eine wundersame Welt des Staunens und<br />

Enteckens! Täglich von 16:30 bis 22:00 Uhr.<br />

Tickets bei GAP Ticket und allen weiteren bekannten Vorverkaufsstellen<br />

erhältlich.<br />

www.gapafunkelland.de<br />

Veranstalter:<br />

Wir sind stolz, Bewerber für die FIS Alpinen Ski Weltmeisterschaften 2025 zu sein!


56 / STAMMGÄSTE<br />

Murmeltiere und Sternenhimmel<br />

Für die Familie Verweij ist die Tiroler Zugspitz Arena zum Lieblingsurlaubsziel<br />

geworden, weil die Kinder dort so viel Echtes erleben können.<br />

Alle paar Schritte gibt‘s<br />

etwas zu entdecken.<br />

Wendy Verweij<br />

Der erste Tag nach der Ankunft<br />

führt Wendy und Ard Verweij immer<br />

über den Wachtersteig zu den<br />

Loisachquellen. Denn auf nichts<br />

freuen sich ihre drei Töchter Fleur, Carlijn und<br />

Roos mehr als auf das kühle Wasser, auf das<br />

erfrischende Bad im Mittersee. Nach einem<br />

ganzen Tag Autofahrt, nach mehr als 800 Kilometern<br />

Strecke von Holland nach Lermoos<br />

ist das gut verständlich. „Und für uns ist der<br />

Weg dorthin die Gewissheit, dass wir wieder<br />

in unserem kleinen Paradies angekommen<br />

sind“, lächelt Wendy. Das Picknick am Ufer<br />

und der anschließende Heimweg durchs<br />

Moos – mehr als ein Ritual, ein vertrautes<br />

Gefühl, „dass wir dieses Stück Erde mögen,<br />

und es mag uns“.<br />

Für Wendy ist die Tiroler Zugspitz Arena<br />

längst zu einem Stück Heimat geworden. Zum<br />

24. Mal hat sie die Region in diesem Sommer<br />

besucht. Früher, 1991 hat es begonnen,<br />

mit Eltern und Geschwistern, heute mit ihrer<br />

eigenen Familie. Nach einer kleine Pause<br />

zwischendrin – „mit 18 wollte ich keine Berge<br />

mehr sehen oder wandern“ – hat Wendy der<br />

Zauber der Natur in den Alpen wieder berührt.<br />

Damit kam auch der Wunsch wieder<br />

zutage, die Orte einer fröhlichen<br />

Kindheit neu zu entdecken. Die<br />

Wunscherfüllung hat Wirkung<br />

gezeigt, denn der Satz kommt<br />

der Familie ehrlich und leicht<br />

über die Lippen: „Wir lieben<br />

Lermoos!“<br />

Ein Bergfex<br />

mit Leib und Seele<br />

Wendys Mann Ard ist ebenfalls<br />

schon zum 14. Mal dabei, wenn sie<br />

„immer im Sommer, manchmal auch<br />

im Herbst“ hierherkommen. Er hat sich,<br />

noch mehr als seine Frau, zum Bergfex<br />

gemausert. Bei den wöchentlichen Ausflügen<br />

mit Wanderführer Walter sind sie dienstags,<br />

bei der leichteren Variante, stets beide<br />

dabei. Am Donnerstag, wenn’s schwieriger<br />

wird, „nehme ich die Herausforderung immer<br />

allein an“, meint Ard. Besondere Ereignisse wie<br />

eine Sonnenaufgangswanderung zur Tuftalm<br />

aber machen beide stets gemeinsam.<br />

Fühlen sich im „Haus Andrea“ in<br />

Lermoos bei Gastgeberin Steffi<br />

Schuster und ihrer Tochter (links)<br />

immer gut aufgehoben: Wendy, Ard<br />

und ihre Töchter


57<br />

Kinder und Eltern zusammen haben in<br />

diesem Jahr noch ein bisschen mehr Hütten<br />

„erobert“ als in der Vergangenheit. Der<br />

Grund: Fleur, Carlijn und Roos haben den<br />

Stempelpass entdeckt und sich vom Ehrgeiz<br />

packen lassen. „Wir haben alle die Kristallnadel<br />

erobert“, berichten sie und präsentieren<br />

stolz ihre Pässe und die dazugehörigen<br />

Auszeichnungen. Carlijn ist besonders beeindruckt,<br />

weil sie auf einer der Wanderungen,<br />

oben am Brand, eine seltene Beobachtung<br />

gemacht hat: „ein echtes Murmeltier!“<br />

Auch die Großen kamen auf ihre Kosten:<br />

„Wir fotografieren leidenschaftlich gern Alpenblumen“,<br />

berichten sie und zeigen gleich<br />

die aktuelle Galerie auf dem Handy. „Hier<br />

braucht man nur ein paar Schritte zu gehen,<br />

um etwas Echtes zu entdecken und zu erleben“,<br />

so ihre Erfahrung.<br />

„Hier ist alles<br />

so gut erreichbar!“<br />

Was Eltern wie Töchter begeistert, ist die<br />

Tatsache, „dass wir kein Auto brauchen,<br />

wenn wir etwas unternehmen wollen“.<br />

Selbst bei etwas weiteren Ausflügen sind<br />

es nur ein paar Minuten zum Bahnhof, „die<br />

gehen wir alle gern“. So hat die Familie,<br />

wenn sie ihre üblichen drei Wochen im<br />

„Haus Andrea“ verbringt, auch immer die<br />

Begeisterte Wanderinnen:<br />

Carljin,Fleur und Roos (von links)<br />

Wahl, ihre Tagespläne flexibel anzupassen.<br />

„Die Auswahl ist so groß und die Möglichkeiten<br />

sind so unkompliziert, dass es<br />

nichts ausmacht, wenn das Wetter<br />

mal nicht so toll ist“, sind sich die<br />

fünf einig.<br />

Ein echtes<br />

Kinderparadies<br />

Am meisten freuen sie sich<br />

darüber, wie sehr sich das<br />

Angebot für Kinder in den letzten<br />

Jahren verbessert hat. Der<br />

Pfad durch den Zauberwald zum<br />

Beispiel ist ein absoluter Favorit<br />

für die acht, zehn und zwölf Jahre<br />

alten Mädchen: „Das macht viel Spaß<br />

und ist ein spannendes Erlebnis“, sagen<br />

sie. Eine andere Lieblingsstrecke ist der<br />

Erlebnispfad zum Ehrwalder Wasserfall: „Da<br />

können wir viel spielen, da brauchen wir<br />

extra viel Zeit.“ Selbst die gut fünf Stunden<br />

lange Route über den Montan-Wanderweg<br />

an der Silberleithe bei Biberwier genießt die<br />

Familie immer wieder gern. Das Dynamit-<br />

Magazin und die Barbara-Kapelle sind ihr<br />

als Wegmarken schon gut vertraut – und die<br />

Geschichte des Bergbaus in der Region, so<br />

Vater Ard, „ist faszinierend“. Nebenergebnis<br />

von frischer Luft, viel Bewegung und der<br />

bunten Vielfalt an Abenteuern: „Wir<br />

schlafen immer sehr gut hier“,<br />

schmunzelt die Mama.<br />

Zu den Erinnerungen, die sich<br />

tief im Gedächtnis der beiden<br />

Erwachsenen eingegraben haben,<br />

gehört eine Nacht, schon<br />

einige Jahre zurück. Damals,<br />

noch im früheren Quartier,<br />

dem Felsenheim in Lermoos,<br />

haben sie draußen auf der Terrasse<br />

eine Mondfinsternis beobachtet.<br />

„Man sieht hier die Sterne<br />

sowieso immer sehr gut, weil es<br />

kein störendes Licht gibt wie in der<br />

Stadt“, berichtet Wendy. „Aber in dieser<br />

Nacht war der Himmel einzigartig.“ Genauso<br />

wie das Publikum, das den Anblick mit ihnen<br />

teilte: „20 Holländer, die schweigend<br />

und staunend nach den Sternen sehen. Das<br />

werden wir nie vergessen!“<br />

Ulrich Pfaffenberger<br />

English Summary<br />

For Wendy and Ard Verweij and their<br />

three daughters Fleur, Carlijn, and<br />

Roos, the Tiroler Zugspitz Arena has<br />

long since become like a second<br />

home. Wendy visited the region for<br />

the 24th time this summer, and her<br />

husband Ard is now also here for the<br />

14th time, as they “always come in<br />

the summer, and sometimes also in<br />

autumn”. Together, the children and<br />

their parents have “conquered” a few<br />

more Alpine huts this year. The reason:<br />

Fleur, Carlijn, and Roos discovered<br />

the stamp pass book and got carried<br />

away attempting to collect points for<br />

visiting the huts. What both parents<br />

and daughters really love is the fact<br />

that “we don’t need a car if we want<br />

to do something”: even on trips<br />

further afield, it’s only a few minutes<br />

to the station. What they’re most<br />

happy about, though, is how much the<br />

activities for children have improved<br />

in recent years. The trail through<br />

the magic forest, for example, is an<br />

absolute favourite for the young girls:<br />

“It’s a lot of fun and really exciting,”<br />

they say.


58 / BESONDERER ORT<br />

Ein Thron für die Hütte<br />

Über dem Seebensee lockt die Coburger Hütte Wanderer,<br />

Mountainbiker und Kaiserschmarrn-Liebhaber an.<br />

Zickzack nach oben.“ Drei Worte, mit<br />

denen die Familie Verweij den Weg<br />

zu ihrem Lieblingsplatz in der Tiroler<br />

Zugspitz Arena beschreibt: die Coburger<br />

Hütte. Stolze 1.920 Meter hoch liegt<br />

sie, thront auf einer kleinen Anhöhe über<br />

dem Seebensee. Dessen Wasser ist immer<br />

ziemlich frisch und nur für die ganz Harten<br />

eine Adresse für Badespaß. Aber nach dem<br />

Aufstieg mal die Beine hineintauchen, um<br />

sich aufzufrischen – das gehört schon dazu.<br />

Was die Stammgäste dort oben am<br />

meisten schätzen, sind zwei Dinge. „Der<br />

Ausblick ist jedes Mal wieder umwerfend“,<br />

schwärmen Wendy und Ard. „Vor allem,<br />

wenn sich die Zugspitze auf der Seefläche<br />

spiegelt.“ Aber auch die anderen Gipfel, die<br />

sich um See und Hütte reihen, liefern eine<br />

imposante Kulisse: Sonnenspitze, Drachenkopf,<br />

Marienbergspitze, Grünstein, Tajakopf<br />

und die Griesspitzen mit ihren charakteristischen<br />

Profilen gehören zu den felsigen<br />

Stars dieser Gegend. Eine ganze Reihe von<br />

Gipfelrouten beginnen an der Hütte.<br />

Und die andere Attraktion? Da kommt<br />

die schnellste Antwort von den drei Kindern:<br />

„der Kaiserschmarrn!“ Die Eltern<br />

genießen lieber eine Brettljause, aber so<br />

oder so ist die herzhafte Einkehr auf der<br />

Hütte ein Genuss, über den sie sich immer<br />

freuen. Aber nicht nur die Wanderer, die in<br />

rund drei Stunden von der Bergstation der<br />

Ehrwalder Almbahn hier heraufgekommen<br />

sind, genießen Rast und Einkehr. Auch bei<br />

Mountainbikern gehört die mitunter anspruchsvolle<br />

Route zu den Favoriten in der<br />

Region.<br />

Ein Name mit Tradition<br />

Ihren Namen hat die Hütte nach alter Tradition<br />

daher, welche Sektion im Deutschen<br />

Alpenverein die Verantwortung für sie hat.<br />

In diesem Fall sind es die Oberfranken aus<br />

Coburg. Während der Öffnungszeit von Ende<br />

Mai bis Anfang Oktober ist die Hütte nicht<br />

nur bewirtschaftet, sondern bietet auch<br />

insgesamt 80 Schlafplätze für Bergwanderer<br />

und Kletterfreunde. Wichtig: Auch wenn<br />

es ein paar Gramm extra sind, die man den<br />

Berg heraufträgt – auf der Hütte zählt nur<br />

Bargeld!<br />

Ulrich Pfaffenberger<br />

Informationen<br />

www.coburgerhuette.at<br />

English Summary<br />

Above the Seebensee lake, the<br />

Coburger Hut attracts hikers, mountain<br />

bikers, and lovers of delicious<br />

Kaiserschmarrn. It stands at a proud<br />

1,920 metres, crowning a small hill<br />

above the Seebensee. Its water is<br />

always quite cold, but immersing your<br />

legs in it for refreshment after the<br />

ascent is all part of the experience.<br />

The peaks that line the lake and the<br />

hut provide an impressive backdrop,<br />

and the hut marks the starting point<br />

for a large number of routes to the<br />

summits. During the opening hours<br />

from the end of May to the beginning<br />

of October, the hut is not only a spot<br />

to stop and snack, but also offers 80<br />

beds for mountain hikers and climbing<br />

enthusiasts. Only cash is accepted.


Handgefertigte<br />

TREKKINGSCHUHE<br />

AUS HOCHWERTIGEM RINDLEDER,<br />

AUSGESTATTET MIT EINER<br />

RUTSCHFESTEN VIBRAM ® SOHLE,<br />

KOMPLETT NATURGEGERBTES<br />

LEDERFUTTER INNEN<br />

Pfarrgasse 3 • 82467 GaPa • Telefon: +49(0) 8821 943 62 18 • www.zollnergarmisch.de


60 / ZEITZEUGEN<br />

Keine Sticheleien mehr<br />

Als Eishockeyspieler war Markus Jocher einst als „Mann fürs Grobe“ gefürchtet.<br />

Als Chef im Strick- und Nähladen der Familie zeigt er heute mit Häkel-, Strick- und<br />

Sticknadel seine andere Seite.<br />

Die Strickjacken von Mama Jocher<br />

sind die heimlichen Stars in der<br />

Bahnhofstraße 20 in Garmisch-<br />

Partenkirchen. Gut, der Sohn Markus<br />

mag als Eishockeyspieler ein paar Mal<br />

deutscher Meister gewesen sein. Aber diese<br />

Strickjacken, die Maschen im perfekten<br />

„Line-up“, die Silberknöpfe glänzender als<br />

jede Eisfläche, die überstrahlen alles. Kein<br />

Wunder, dass sich die Fans derselben regelmäßig<br />

die Klinke in die Hand geben. Wo<br />

bekommt man das schon noch: echte Handarbeit,<br />

mit Liebe und langer Nadel gestrickt?<br />

1970 hat Elisabeth Jocher ihr Geschäft<br />

eröffnet und in kurzer Zeit zum Herzen der<br />

Handarbeitsszene in der Gemeinde gemacht.<br />

Das Geheimnis des Erfolges: Sie hat<br />

nicht nur verkauft, sie hat auch gewusst,<br />

wie man damit umgeht. Stricken, Häkeln,<br />

Sticken – was auch immer man mit bunten<br />

Wollfäden kunstvoll gestalten kann, das ist<br />

in ihren Händen zu Kunst geworden. Die<br />

Kinder sind im Laden groß geworden, wie<br />

Markus, der Mittlere des Trios, berichtet:<br />

„Wir sind aus der Schule gekommen und<br />

waren im Laden. Wenn’s in den Ferien geregnet<br />

hat, waren wir im Laden. Und sonst<br />

eigentlich auch sehr oft …“, lacht er. Und, ja,<br />

bevor Fragen kommen, der 40-Jährige stickt<br />

und strickt und häkelt selbst, zum Beispiel<br />

Wintermützen für seine eigenen Kinder.<br />

Hund? Der Mann fürs Grobe?“ Verteidiger<br />

gelernt, zum Stürmer umgeschult, kraftvoll,<br />

energiegeladen und mit Biss bis zur<br />

letzten Spielsirene haben ihn die Mitspieler<br />

geschätzt und die Gegner gefürchtet. „Weil<br />

ich gern da hingegangen bin, wo’s wehtut“,<br />

grinst er verschmitzt. Seine Rolle als „Allrounder“<br />

hat ihm behagt, schließlich hat sie<br />

ihm immer wieder Eiszeit gebracht, jenes<br />

Kriterium, an dem der Wert eines Spielers<br />

für die Mannschaft gemessen wird. Drei<br />

Meistertitel hat er im Deutschen Eishockey<br />

miterobert, zuerst in München, dann in Köln,<br />

schließlich in Frankfurt.<br />

Das war nicht unbedingt vorgezeichnet,<br />

als er in der Jugend des SC Riessersee begonnen<br />

hat. Aber als er im Laufe der Zeit seinen<br />

Weg in die Bayernauswahl und schließlich<br />

in die U20-Nationalmannschaft erspielt<br />

hatte, stand er bei mancher Mannschaft und<br />

bei einigen Trainern auf der Wunschliste.<br />

Vielleicht nicht beim legendären „Alpen-<br />

Vulkan“ Hans Zach, mit dem er in Köln eine<br />

harte Zeit hatte; aber wer hatte die nicht<br />

unter dem grimmigen Metzgermeister aus<br />

Bad Tölz? Eher schon beim Kanadier Rich<br />

Chernomaz, mit dem er bei den „Haien“ und<br />

bei den „Lions“ Meister wurde. Noch heute<br />

Fair Play oder in die Wolle kriegen?<br />

Für Markus Jocher und seine<br />

beiden Söhne ganz klar: beides!<br />

Ein echtes Multitalent<br />

Manche, die sich in der deutschen Eishockeyszene<br />

auskennen, werden verwundert<br />

die Stirn runzeln, wenn sie das hören oder<br />

lesen: „Was – der Jocher häkelt? Der harte<br />

Wie man alten Jeans ein neues Leben<br />

schenkt, verrät die Ehrwalderin<br />

Ruth Wanker in der GRENZENLOS App.


61<br />

Damit er seine Kunden kompetent beraten<br />

kann, hat sich Markus Jocher wichtige Handarbeitstechniken<br />

angeeignet. Die vom<br />

Ex-Eishockeyprofi kunstvoll bestickten Hosenträger<br />

haben inzwischen eine eigene<br />

Fangemeinde. Und das Familiengeschäft<br />

in Garmisch- Partenkirchen ist geschätzte<br />

Anlaufstelle für alle, die mit bunten Fäden<br />

kreativ sein wollen.<br />

schwingt Wertschätzung mit, wenn er über<br />

diesen Trainer spricht.<br />

Ein Meister auf dem Eis<br />

„Wir haben hart trainiert und wir haben<br />

hart gekämpft.“ Vor allem einer wie Markus<br />

Jocher, der am Ende der Karriere eine knochige<br />

Bilanz zog: zwei Knie, ein Ellenbogen<br />

und eine Schulter außer Gefecht – und mit 31<br />

in einem Alter angekommen, in dem einem<br />

die jüngeren Spieler anfangen davonzulaufen.<br />

„Ich hätte schon noch Lust gehabt<br />

auf zwei weitere Jahre, aber die Mama hat<br />

gemeint, jetzt sei genug kaputt und die Zeit<br />

gekommen, dass ich heimkomme und das<br />

Geschäft übernehme.“ Am Anfang noch mit<br />

dem fachkundigen Rat der Mutter, inzwischen<br />

längst selbst ein Könner.<br />

Das Grundgerüst für die Arbeit im Familienladen<br />

hat Markus Jocher mitgebracht.<br />

Nicht nur wegen der „Lehrjahre“ in der<br />

Kindheit, sondern auch durch die kaufmännische<br />

Lehre „neben dem Training“ sowie<br />

die gelegentlichen Ausflüge in befreundete<br />

Werkstätten an den Orten, wo er im Verein<br />

spielte. Dabei hat er sich nicht nur nützliche<br />

Fähigkeiten als Nähmaschinen-Mechaniker<br />

angeeignet – zum Geschäft in Garmisch gehört<br />

auch der Gerätehandel –, sondern auch<br />

die Überzeugung, dass „es besser ist, man<br />

kann etwas reparieren, das hinterher nicht<br />

mehr ganz so gut aussieht, als dass etwas<br />

perfekt aussieht, aber man kann’s nicht mehr<br />

reparieren“. Weshalb das gemütliche Ladenlokal<br />

inzwischen Anlaufstelle für viele ist, die<br />

ihr angejahrtes Modell weiter nutzen wollen.<br />

Handwerkskunst vom Feinsten<br />

Ein anderes Ergebnis seiner Handwerkskunst<br />

sind die kunstvoll bestickten Hosenträger<br />

– eine Zierde für jede Tracht oder<br />

folkloristische Kleidung. Handgefertigt,<br />

Farbe und Muster nach Kundenwunsch.<br />

Wenn er sie seinen Besuchern präsentiert,<br />

erfüllt ihn dies nicht weniger mit Stolz als<br />

das Abschiedstrikot im Treppenaufgang,<br />

signiert von einer beeindruckenden Reihe<br />

deutscher Eishockeylegenden. Was beide<br />

Karrieren des Markus Jocher verbindet? „Du<br />

musst Bescheid wissen über das, was du<br />

tust und was du verkaufst. Wenn der Kunde<br />

sieht, dass du zitterst, dann hast du schon<br />

verloren.“ Wer also Fragen zu Kreuzstich<br />

oder Gobelinstich hat: einfach mal bei Nähmaschinen<br />

Jocher nach dem Chef fragen.<br />

Die Zeiten, wo einem ein Stockstich hätte<br />

blühen können, sind vorbei.<br />

Ulrich Pfaffenberger<br />

English Summary<br />

As an ice hockey player and the<br />

winner of three championship titles<br />

in Munich, Cologne, and Frankfurt,<br />

Markus Jocher was once feared as<br />

someone who didn’t mind getting<br />

his hands dirty on the rink. Today, as<br />

the boss of the family’s knitting and<br />

sewing shop, he shows another side<br />

of himself with crochet, knitting, and<br />

embroidery needles. In order to be<br />

able to advise his customers competently,<br />

Markus Jocher has acquired<br />

important needlework techniques.<br />

His trouser braces, artfully embroidered<br />

by the former professional ice<br />

hockey player, now have their very<br />

own fan community, and the family<br />

shop in Garmisch is the ultimate place<br />

to go for all those who want to get<br />

creative with colourful threads. What<br />

connects Markus Jocher’s two careers?<br />

“You need to know about what you<br />

do and what you sell. If the customer<br />

thinks you’re not sure of yourself, then<br />

you’ve already lost them.” So, if you<br />

have any questions about cross-stitching<br />

or tapestry stitching, just ask for<br />

the boss at Jocher’s.


62 / 40 JAHRE CHRISTKINDLMARKT<br />

Ein Markt, der allen gut tut<br />

Der Christkindlmarkt in Grainau feiert in diesem Jahr<br />

sein 40-jähriges Bestehen.<br />

Er ist einer der sivsten Christkindl-<br />

exkluum<br />

12 bis abends um 18 Uhr<br />

geht er im Grainauer Musikpavillon<br />

über die Bühne, wobei „aus-<br />

schließlich Vereine und Organisationen aus<br />

märkte in Bayern<br />

und er findet nur<br />

an einem Tag statt, in diesem<br />

Jahr am 22. Dezember,<br />

einem Sonntag. Von mittags<br />

unserem Zugspitzdorf einen Stand haben“,<br />

wie Organisator Nikolaus Grasegger betont.<br />

Zwei Dinge merkt er an: „Der Christkindlmarkt<br />

findet bei jedem Wetter statt. Und<br />

hinten wird’s meistens etwas später …“<br />

Alles für einen guten Zweck<br />

Das Engagement der vielen Ehrenamtlichen<br />

erfreut nicht nur die Besucher, sondern sorgt<br />

auch noch für eine fröhliche Bescherung bei<br />

Menschen, die Unterstützung brauchen:<br />

Der Erlös kommt immer einem wohltätigen<br />

Zweck zugute. So war es vor 40 Jahren, als<br />

Grainau seinen ersten Christkindlmarkt<br />

erlebte, „so wird es auch in diesem Jahr<br />

sein“, sagt Grasegger.<br />

Das Angebot wird auch im Jubiläumsjahr<br />

vom „Selbstgestrickten“ bis hin zum professionell<br />

Gefertigten reichen. Auch eine große<br />

Tombola sorgt wieder für vorweihnachtliche<br />

Überraschungen. Kulinarisch bietet der<br />

Markt nicht nur Glühwein, selbst gemachten<br />

Schnaps und alkoholfreie<br />

Getränke, sondern unter<br />

anderem auch Bratwurst,<br />

selbst gebackenen Kuchen<br />

und die heiß begehrten<br />

Topfennudeln.<br />

Die festlichen Töne des<br />

Tages steuern zunächst die<br />

jungen Sängerinnen und Sänger<br />

aus dem Kinderchor des Pfarrverban-<br />

des Zugspitze bei. Anschließend übernimmt<br />

die Musikkapelle Grainau mit adventlichen<br />

und weihnachtlichen Melodien die Bühne.<br />

„Die Akustik im Pavillon trägt natürlich dazu<br />

bei, dass die Musik bei allen gut ankommt“,<br />

schmunzelt der Organisator. Da läge sozusagen<br />

eine vorweihnachtliche Klangwolke<br />

über dem Dorf.<br />

Besuch vom Nikolaus<br />

Diese Musik begleitet dann auch die<br />

Pferde kutschen, auf denen Kinder ab etwa<br />

13:30 Uhr mitfahren dürfen. Sie liefert die<br />

begleitenden Töne, wenn gegen 15 Uhr der<br />

Nikolaus mit seinem Krampus auftaucht und<br />

dem Markt seine Ehre erweist. Und schließlich<br />

geleitet sie auch noch all jene nach<br />

Hause, die beim Christbaumverkauf die<br />

Chance beziehungsweise die einheimische<br />

Fichte beim Schopf ergreifen – und sich ein<br />

Stück Grainauer Weihnacht mit nach Hause<br />

nehmen.<br />

Ulrich Pfaffenberger<br />

English Summary<br />

The Christmas market in Grainau is<br />

celebrating its 40th anniversary this<br />

year. It’s one of the most exclusive<br />

Christmas markets in Bavaria, and<br />

takes place on just one day, this year<br />

on 22 December, a Saturday. The<br />

market is held from midday to around<br />

6 in the evening at the Grainau music<br />

pavilion, and stands are restricted to<br />

“associations and organisations from<br />

our Zugspitz village,” says organiser<br />

Nikolaus Grasegger. The work of the<br />

many volunteers who chip in not<br />

only ensures the whole thing runs<br />

smoothly, but also provides a valuable<br />

service to people in need of support:<br />

all proceeds are donated to charitable<br />

causes. This is how it was 40 years<br />

ago when Grainau held its first Christmas<br />

market, and “it will be the same<br />

as ever this year,” says Grasegger.


VERANSTALTUNGEN / 63<br />

Tiroler Zugspitz Arena<br />

Highlights<br />

Pistenbully Co-Pilot<br />

Mit den mehr als 300 PS starken Maschinen<br />

werden die Skipisten täglich präpariert und<br />

als Co-Pilot des Pistenbully-Fahrers ist man<br />

live dabei. Täglich in Lermoos und Biberwier<br />

buchbar.<br />

REGELMÄSSIGE EVENTS IM WINTER<br />

EHRWALD<br />

Mittwoch<br />

Hüttenabend Gamsalm<br />

Donnerstag<br />

Tourenabend W1-Skilounge<br />

Freitag<br />

Nachtrodeln auf der Ehrwalder Alm<br />

Einscheller<br />

Am 4. Januar ab 17.30 Uhr ziehen<br />

die Einscheller durch die Lokale in<br />

Ehrwald, vertreiben die Geister der<br />

langen Winternächte und läuten traditionell<br />

die Fasnacht ein.<br />

LERMOOS<br />

Montag<br />

Skishow<br />

Mittwoch<br />

Nachtrodeln<br />

Blick hinter die Kulissen<br />

bei den Bergbahnen Langes<br />

Schlager Open Air<br />

Am 22. März 2020 wird das Tirolerhaus<br />

auf der Ehrwalder Alm wieder<br />

zum Mekka für alle Schlagerfans.<br />

Garniert werden die Hits der Schlagerstars<br />

vom unvergleichlichen Panorama<br />

der umliegenden Bergwelt.<br />

Donnerstag<br />

First Track, die erste Spur im Schnee<br />

BERWANG/NAMLOS<br />

Dienstag<br />

Skishow<br />

Donnerstag<br />

Nachtskilauf und -rodeln<br />

BIBERWIER<br />

Donnerstag<br />

Tourenabend zur Sunnalm<br />

Genussgondeln<br />

Am 28. März 2020 ab 12 Uhr steht an der<br />

Almkopfbahn in Bichlbach Gondeln mit<br />

Genuss auf dem Programm. Und was gehört<br />

ganz klar zum Genießen? Musik, gutes Essen<br />

und entsprechende Weinbegleitung.<br />

Freitag<br />

Funsport- und Rodelabend<br />

Termine<br />

Alle Termine in der Tiroler Zugspitz Arena<br />

unter<br />

www.zugspitzarena.com/de/<br />

news-events/veranstaltungskalender<br />

English Summary<br />

All events in the Tyrol Zugspitz Arena,<br />

with dates and times, at<br />

www.zugspitzarena.com/en/<br />

news-events/event-calendar


64 / VERANSTALTUNGEN<br />

Grainau<br />

Highlights<br />

REGELMÄSSIGE EVENTS IM WINTER<br />

Fackelwanderungen, Geführte Schneeschuhwanderungen,<br />

Fotowanderungen, Ortsführungen,<br />

Konzerte der Musikkapelle Grainau,<br />

Gäste-Eisstockschießen<br />

DEZEMBER<br />

18. und 25. Dezember 2019<br />

Gäste-Biathlon<br />

Kurhaus Grainau<br />

21. Dezember 2019 bis 6. Januar 2020<br />

Glühweinhütter<br />

Kurpark<br />

22. Dezember 2019<br />

40. Christkindlmarkt Grainau<br />

Musikpavillon<br />

JANUAR<br />

2. Januar 2020<br />

Neujahrskonzert<br />

der Musikkapelle Grainau<br />

Kurhaus<br />

Mit der Fackel durch die Nacht<br />

Romantisch wird es für alle, die an einer<br />

der regelmäßig stattfindenden Fackelwanderungen<br />

teilnehmen. Es hat ein ganz<br />

besonderes Flair, die umliegende Bergwelt<br />

des Wettersteingebirges nur im flackernden<br />

Leuchten der eigenen Fackel zu erblicken.<br />

Dann fällt einem erst wieder so richtig auf,<br />

wie gewaltig das Bergmassiv doch ist.<br />

Großes Grainauer Schneefest<br />

Am 29. Dezember 2019 ist es für<br />

alle Gäste des Zugspitzdorfes quasi<br />

ein Muss, im Musikpavillon vorbeizuschauen.<br />

Hier werden sie mit bester<br />

Stimmung, Unterhaltung und zünftiger<br />

Musik begrüßt. Auch kulinarisch<br />

werden alle Besucher an der beliebten<br />

Schneebar verwöhnt. Das Schneefest<br />

findet bei jedem Wetter statt und ist<br />

teilweise überdacht.<br />

9. Januar 2020<br />

Mondschein-Abendlauf<br />

Eisplatz<br />

FEBRUAR<br />

20. bis 25. Februar 2020<br />

Glühweinhütter<br />

Kurpark<br />

MÄRZ<br />

9., 16., 23. und 30. März 2020<br />

Klassikkonzert „Kleine Nachtmusik“<br />

Grainauer Kurhaus, Saal Waxenstein<br />

APRIL<br />

3. April 2020<br />

Michael Altinger, Kabarettist<br />

Fasching in Grainau<br />

Am 20. und 25. Februar 2020 erwacht<br />

der Ort zu neuem Leben und zeigt sich<br />

von seiner buntesten Seite. In Grainau<br />

wird Fasching noch richtig gelebt – mit<br />

traditionellen Schellenrührern, Hexen,<br />

Untersberger Mandln, Bärentreibern<br />

und zünftiger Maschkera Musi!<br />

5. April 2020<br />

Zugspitzblech/Dirigent Lezek Zebura<br />

13. April 2020<br />

Osterkonzert<br />

Kurhaus<br />

15. April 2020<br />

Tegernseer Tanzlmusi<br />

Termine<br />

Alle Termine in Grainau unter<br />

www.grainau.de/<br />

veranstaltungs kalender<br />

English Summary<br />

All events in Grainau, with dates<br />

and times, at www.grainau.de/<br />

veranstaltungskalender


65<br />

Garmisch-Partenkirchen<br />

Highlights<br />

NOVEMBER<br />

10. November 2019<br />

Martinimarkt<br />

Garmischer Zentrum<br />

Lichterfantasien im Michael-Ende-Kurpark<br />

Zum ersten Mal in diesem Winter erstrahlt der Michael-Ende-Kurpark magisch in direkter<br />

Nachbarschaft zum Christkindlmarkt. Vom 23. November 2019 bis 6. Januar 2020 verzaubert<br />

das GaPa Funkelland kleine und große Besucher auf ganz besondere Art: Hier wird<br />

mit unzähligen Lichtern ein faszinierender, glitzernder Ort voller Geheimnisse erschaffen,<br />

die es zu entdecken gilt. Inspiriert durch die Fantasie des Namensgebers Michael Ende<br />

entstehen Lichtinstallationen, die Kinder wie Erwachsene gleichermaßen in eine wundersame<br />

Welt entführen. Der Kurpark war mit seinen Skulpturen schon immer ein mystischer<br />

Ort – nun verzaubern fantastische Lichtinstallationen mit interaktiven Entdeckungstouren<br />

die Besucher noch zusätzlich.<br />

22. November 2019 bis 2. Februar 2020<br />

Krippen-Sonderausstellung der<br />

Werdenfelser Krippenfreunde e. V.<br />

Museum Aschenbrenner<br />

23. November bis 23. Dezember 2019<br />

Traditioneller Christkindlmarkt<br />

Richard-Strauss-Platz<br />

30. November 2019 bis 6. Januar 2020<br />

Winterzauber am Mohrenplatz<br />

DEZEMBER<br />

27. Dezember 2019 bis 5. Januar 2020<br />

Partenkirchner Hüttenzauber<br />

29. Dezember 2019<br />

24. City-Biathlon<br />

Zentrum von Garmisch-Partenkirchen<br />

Termine<br />

Alle Termine in Garmisch-Partenkirchen<br />

unter<br />

www.gapa.de/de/aktuelles-termine/<br />

veranstaltungskalender<br />

51. Bayerische Meisterschaft<br />

im Hornschlittenrennen<br />

Am Dreikönigstag steht ganz Garmisch-<br />

Partenkirchen Kopf! Denn dann treffen<br />

sich tollkühne Frauen und Männer zur<br />

Bayerischen Hornschlitten-Meisterschaft.<br />

Mit bis zu 100 Stundenkilometern rasen<br />

die mutigen Piloten den Hang hinab – in<br />

Viererteams auf hölzernen Gefährten. Waghalsige<br />

Manöver und Stürze gehören hier<br />

einfach dazu. Denn schließlich geht es um<br />

den Titel des Bayerischen Meisters.<br />

English Summary<br />

All events in Garmisch-Partenkirchen,<br />

with dates and times, at<br />

www.gapa.de/en/<br />

aktuelles-termine_en/event-calendar<br />

JANUAR<br />

1. Januar 2020<br />

Neujahrsskispringen im Rahmen der<br />

Vierschanzentournee<br />

Olympia Skisprungschanze<br />

FEBRUAR<br />

1. bis 2. Februar 2020<br />

FIS Alpiner Ski-Weltcup (Herren),<br />

Abfahrt und Riesenslalom<br />

Am Kreuzeckbahnhof 1,<br />

Garmisch-Partenkirchen<br />

8. bis 9. Februar 2020<br />

FIS Alpiner Ski-Weltcup (Damen),<br />

Abfahrt und Super G<br />

Am Kreuzeckbahnhof 1,<br />

Garmisch-Partenkirchen<br />

20. bis 26. Februar 2020<br />

Garmisch-Partenkirchner Fasching


66 / VERANSTALTUNGEN<br />

Ausblick: die Highlights im Jahr 2020<br />

27. August 2020<br />

200 Jahre Erstbesteigung Zugspitze<br />

Am 27. August 1820 gelang dem Vermessungsingenieur Josef Naus, seinem Messgehilfen Maier und dem Bergführer Johan<br />

Georg Tauschl die Besteigung der Zugspitze als ersten Menschen überhaupt. 200 Jahre später ist es jedem möglich, auf die<br />

2.962 Meter hinaufzufahren. Das wird in der ganzen Region gefeiert. Genauere Informationen erfolgen zeitnah im Internet.<br />

Mai bis Oktober 2020<br />

Musik im Park<br />

Im Michael-Ende-Kurpark und anderen Veranstaltungsorten<br />

in Garmisch-Partenkirchen<br />

warten vielfältige Klänge von zahlreichen<br />

Musikgruppen.<br />

13. Juni 2020<br />

Brunnenfest in Partenkirchen<br />

Das historische Partenkirchen verfü gt ü ber<br />

sehr schöne alte Brunnen. Sechs davon werden<br />

von Vereinen und Gaststätten bewirtschaftet.<br />

Neben Essen und Trinken gibt es<br />

musikalische Unterhaltung.<br />

20. Juni 2020<br />

Sonnwendfeuer<br />

Die Bergfeuer zur Sommersonnwende sind<br />

das Highlight des Jahres in der Tiroler Zugspitz<br />

Arena. Hier erstrahlt der Talkessel in feurigem<br />

Glanze der spektakulären Feuermotive.<br />

19. bis 21. Juni 2020<br />

Salomon Zugspitz Ultratrail Grainau<br />

Das Trailrun Highlight Europas geht in eine<br />

neue Runde. Termin gleich vormerken, die<br />

Anmeldung startete bereits im Oktober<br />

2019. Weitere Infos zum Riesen-Event gibt<br />

es unter www.zugspitz-ultratrail.com.<br />

10. bis 12. Juli 2020<br />

Women‘s Summer Festival<br />

Vom Mountainbiken übers Wandern bis zum<br />

Trailrunning. Beim Women‘s Summer Festival<br />

wird‘s richtig sportlich – und lustig.<br />

11. Juli 2020<br />

90 Jahre Zahnradbahn<br />

auf die Zugspitze<br />

Seit fast einem Jahrhundert kann man von<br />

Garmisch-Partenkirchen über Grainau bis auf<br />

die Zugspitze fahren. Das wird mit einem<br />

Tag der offenen Tür für alle Gäste gefeiert.<br />

10. Oktober 2020<br />

125 Jahre Schützenverein<br />

Der Grainauer Schützenverein feiert im<br />

Oktober 2020 sein 125-jähriges Bestehen –<br />

natürlich genauso zünftig, wie man es sich<br />

von einem Schützenverein wünscht. Gäste<br />

und Besucher sind bei der Feierlichkeit herzlich<br />

willkommen.<br />

12. Oktober 2020<br />

100-Jähriges des<br />

Sport Clubs Riessersee<br />

Der Sport Club Riessersee feiert sein 100-jähriges<br />

Bestehen. 1920 für Bobfahrer, Eiskunstläufer<br />

und Eisstockschießer gegründet, ist er<br />

heute vor allem für seine Eishockeylegenden<br />

wie Ferdinand Strodl, Josef Lehner oder<br />

Franz Reindl bekannt.


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2,4 km Winter-Naturrodelbahn<br />

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// BIBERS BUZZEBAHN - Funpiste bei der 6er-Sesselbahn<br />

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// GRUPPENANGEBOTE, Bus-Parkplatzreservierungen und<br />

telefonische Kartenvorbestellung bereits ab 15 Personen<br />

// MAUTFREI über Autobahn Garmisch und Füssen/ Reutte<br />

// WINTERBETRIEB vom 6. Dezember 2019 bis Ostermontag 13. April 2020<br />

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Ein buntes Biotop<br />

Blühende Bergwiesen sind ein schöner Anblick – aber auch ein immer seltenerer.<br />

Ursula Höger weiß, warum es sich lohnt, diese Schätze der Natur zu erhalten<br />

Bilder: Ursula Höger<br />

Die Sonne strahlt vom Himmel, ein<br />

bisschen abgekämpft geht es für<br />

die Familie um die nächste Kurve<br />

des Wanderwegs – und plötzlich<br />

findet sie sich in einer anderen Welt wieder:<br />

grünes Gras, bunte Blüten überall und<br />

ein Summen und Brummen, das ihnen in<br />

den Ohren klingt. Diese Bergwiese, auf die<br />

die Wanderfamilie mit ihrem Hund an der<br />

Leine gerade zugeht, wird in Deutschland<br />

immer mehr zu Seltenheit. Deshalb gibt<br />

es eine wichtige Regel: Betreten verboten!<br />

„Wenn Mensch oder Tier auf diese Wiesen<br />

gehen, würden die Pflanzen in ihrer<br />

Wachstums phase gestört und die Tierwelt<br />

aufgeschreckt“, erklärt Ursula Höger, Kräuterpädagogin<br />

aus Garmisch-Partenkirchen.<br />

Auch eventuelle Hinterlassenschaften von<br />

Hunden sind für Flora und Fauna schädlich.<br />

Aber was ist eigentlich das Besondere an<br />

diesen Bergwiesen? „Hier muss man zuerst<br />

einmal zwischen einer Alm- und einer Bergwiese<br />

unterscheiden“, weiß Höger. Denn<br />

auf einer Almwiese passiert das, was viele<br />

Wanderer mit den Bergen verbinden: Dort<br />

werden die Tiere zur Weide aufgetrieben,<br />

grasen den ganzen Sommer über auf dem<br />

Berg und kommen zum Herbstbeginn beim<br />

bei Gästen beliebten Almabtrieb wieder ins<br />

Tal. Bergwiesen wiederum werden nicht gedüngt<br />

und nur einmal im Jahr gemäht – per<br />

Hand. „An manchen Stellen kann man einen<br />

Handmotormäher benutzen. Das ist im teils<br />

sehr steilen Gelände aber eine anstrengende<br />

Sache“, erzählt Höger, deren Mann eine<br />

Bergwiese direkt oberhalb von Garmisch-<br />

Partenkirchen besitzt. „Deshalb wird gerade<br />

in extrem steilen Bereichen auch heute teilweise<br />

noch mit der Sense gemäht.“<br />

Warum sich dieser Aufwand lohnt? Für<br />

die gelernte Kräuterpädagogin vor allem<br />

aus idealistischen Gründen: „Da Bergwiesen<br />

fast komplett in Ruhe gelassen werden, sind<br />

sie ein sehr nachhaltiges Biotop. Und das<br />

möchten wir so gut es geht erhalten, denn<br />

hier können Bergkräuter wachsen, die woanders<br />

nicht mehr durchkommen.“ So findet<br />

man auf Högers Wiese neben Klassikern wie<br />

Schafgarbe, Frauenmantel und Johanniskraut<br />

das seltene Kleine Mädesüß, das nur auf<br />

diesen einmahdigen Bergwiesen wächst.<br />

Aber auch im Tierreich entwickelt sich ein<br />

enormer Artenreichtum teilweise vom Aussterben<br />

bedrohter Arten. „Man muss nur die<br />

Augen schließen und diesem Konzert von<br />

Zirpen, Brummen und Zwitschern lauschen.“<br />

Gesundes Heu für Mensch und Tier<br />

Kommt im Juli die Zeit zum Mähen, werden<br />

das Gras und die Kräuter zu Heu getrocknet,<br />

vor Ort in speziellen Heustadeln gelagert und<br />

später ins Tal gebracht. Das meiste davon<br />

wird von Landwirten genutzt, die damit ihr<br />

Vieh füttern. „Auch hier profitieren die Tiere<br />

von der besonderen Zusammensetzung des<br />

Heus“, erklärt Höger. „Denn die Alpenkräuter<br />

enthalten viele wertvolle Inhaltsstoffe und<br />

ätherische Öle, die für Mensch und Tier heilsam<br />

wirken.“ Einen kleinen Teil des Heus<br />

nutzt Ursula Höger deshalb auch, um ihre<br />

beliebten Werdenfelser Heukissen anzufertigen.<br />

So kann man sich ein kleines Stück<br />

Bergwiese mit nach Hause nehmen. „Einen<br />

wirtschaftlichen Nutzen hat man von dieser<br />

Arbeit aber nicht“, betont die Kräuterpädagogin.<br />

„Dafür ist sie zu aufwendig und der<br />

Ertrag zu gering. Aber das ist für uns auch<br />

nicht der Grund, diese Wiese weiterhin zu<br />

erhalten. Wir möchten der Natur dadurch ein<br />

Stück dessen zurückgeben, was sie Tag für<br />

Tag für uns bereithält.“<br />

Die Wanderfamilie kann sich davon selbst<br />

ein Bild machen: Sie riechen, hören und sehen,<br />

wie wertvoll die Arbeit ist, die sich außer<br />

Ursula Höger und ihrem Mann heute leider<br />

nur noch sehr wenige Menschen machen.<br />

Lisa Zöls<br />

Zu Besuch<br />

auf einer Bergwiese<br />

Original Natursula<br />

Ursula Höger, Kräuterpädagogin<br />

08821/74490<br />

info@natursula.de<br />

natursula.de


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Ein gewaltiges Kunstwerk<br />

aus Schnee und Eis<br />

Auf fast 3.000 Metern Höhe findet sich ein Iglu-Hotel mit Platz für bis zu<br />

48 Übernachtungsgäste. Doch wie wird so etwas eigentlich gebaut?<br />

Und muss es am Ende des Jahres wieder abgerissen werden? Mari Lena Rapprich<br />

vom Projektteam „Iglu-Dorf Zugspitze“ kann diese Fragen beantworten.<br />

Mari Lena Rapprich,<br />

Guide im Iglu-Dorf Zugspitze<br />

Mari Lena, du bist im Winter fast durchgehend<br />

auf der Zugspitze zu finden. Wie<br />

kamst du zu diesem außergewöhnlichen<br />

Job?<br />

Mari Lena Rapprich: Ich bin Künstlerin und<br />

Kuratorin. Mein Atelierkollege, Gregor Gaida,<br />

hat mir von seinem Job hier erzählt. Er ist der<br />

Hauptkünstler auf der Zugspitze. Da war ich<br />

gleich Feuer und Flamme, mir das mal selbst<br />

anzuschauen. Und seit der Saison 2017/18<br />

gehöre ich zum festen Team.<br />

Was mit Sicherheit ein riesen Aufwand<br />

ist, oder?<br />

Mari Lena: Das auf jeden Fall. Unsere eigentliche<br />

Arbeit beginnt im November und endet<br />

Mitte April. Wir bringen dann erst einmal alle<br />

Materialien nach oben. Das ist ein gewaltiger<br />

Logistik-Akt und wir sind jedes Mal wieder<br />

froh um die Zahnradbahn, unseren „Lastenesel“.<br />

Unsere Bauphase dauert dann sechs bis<br />

acht Wochen, in denen wir von morgens bis<br />

abends wirklich knallhart durcharbeiten. So<br />

schaffen wir in der Regel zwei Iglus am Tag.<br />

Was sind in dieser Zeit deine Aufgaben?<br />

Mari Lena: Zum einen bin ich für die Kommunikation<br />

zwischen den Guides, dem Bauteam und<br />

den Künstlern zuständig. Wir müssen alle Hand<br />

in Hand arbeiten, damit wir wirklich bis Heiligabend<br />

fertig sind – denn dann wird die Bar<br />

das erste Mal eröffnet. Und man sollte es nicht<br />

glauben, aber da haben wir doch einige Gäste.<br />

Zum anderen überlege ich mir schon mal, wo<br />

später was deponiert wird, damit es möglichst<br />

platzsparend und trotzdem gut erreichbar gelagert<br />

ist, wenn der Betrieb losgeht.<br />

Wie kann man sich denn nun den Bau<br />

dieses Hotels vorstellen?<br />

Mari Lena: Hierfür haben wir natürlich Hilfsmittel.<br />

Müssten wir alle Iglus ganz klassisch Stein<br />

für Stein bauen, würden wir nicht fertig. Für den<br />

Bau eines Iglus haben wir verschiedengroße,<br />

mit Luft gefüllte Ballone, die wie eine Mischung<br />

aus Kugel und Zwiebel aussehen. Diese werden<br />

Und ihr zaubert diese unglaublichen<br />

Motive an die Schneewände?<br />

Mari Lena: Ich arbeite im Sommer zwar als<br />

Künstlerin, bin hier aber einer der Guides,<br />

der unsere Übernachtungsgäste gut durch die<br />

Nacht führt. Daneben kümmern wir uns um<br />

alles andere, was in den Tag- und Nachtschichten<br />

anfällt: die Arbeit an der In- und Outdoor-<br />

Bar, Tagesgäste durch das Iglu führen, Hausmeistertätigkeiten<br />

oder auch das Herrichten<br />

der Zimmer. Und ich bin beim Auf- und Abbau<br />

des Hotels dabei.<br />

Aus zunächst lauter einzelnen Iglus<br />

wird später ein richtiges Iglu-Dorf.


Es braucht einiges an Ausrüstung<br />

und Können, um das Iglu-Dorf nicht<br />

nur zu bauen, sondern auch so<br />

künstlerisch auszuschmücken.<br />

Bilder: www.iglu-dorf.de; Lisa Zöls<br />

im Boden verankert und mit Hilfe der Schneefräse<br />

eingeschneit – das macht schon Spaß!<br />

Nach etwa zwei Nächten, in denen der Schnee<br />

aushärten kann, lässt man wie beim Basteln<br />

mit Pappmaché die Luft heraus und kann den<br />

Ballon aus der nun fertigen Iglu-Hülle rausziehen.<br />

Und wie geht es danach weiter?<br />

Mari Lena: Als nächstes werden die Türen<br />

und Durchgänge geformt, dann die einzelnen<br />

Räume. Dafür ist es natürlich wichtig, dass wir<br />

vorher einen genauen Plan haben, was wo sein<br />

soll. Auch die Künstler sind auf die exakte Vorbereitung<br />

darauf angewiesen. Denn das Besondere<br />

an unseren Motiven ist, dass sie nicht nur<br />

flach reingeschnitzt werden, sondern quasi in<br />

3D-Optik aus den Wänden hervortreten. Deshalb<br />

muss zum Beispiel von vorneherein klar<br />

sein, wie dick eine Wand gebaut werden muss,<br />

damit der Künstler etwas abtragen kann und<br />

trotzdem am Ende noch genug davon übrig ist.<br />

Klingt alles sehr kompliziert. Bietet der<br />

Schnee den Künstlern da eher Vor- oder<br />

Nachteile?<br />

Mari Lena: Sowohl als auch. Zum einen ist<br />

er natürlich relativ einfach zu bearbeiten,<br />

da braucht es nicht viel Muskelkraft. Zum<br />

anderen erkennt man in dem vielen Weiß<br />

aber nicht immer alle Details so gut, wie<br />

man das gerne hätte. Und einmal daneben<br />

geschnitzt ist eben einmal zu viel. Außerdem<br />

setzt sich der Schnee mit der Zeit, wodurch<br />

die Iglus an Höhe verlieren. Das muss von<br />

Anfang an einkalkuliert werden.<br />

Sind dann während der Saison größere<br />

Instandhaltungsmaßnahmen nötig?<br />

Mari Lena: Nicht in der Grundkonstruktion.<br />

Aber da der Schnee immer weiter komprimiert,<br />

senkt sich das Iglu im Laufe des Winters<br />

ein wenig. Das ist gar nicht schlimm,<br />

eher förderlich, denn dadurch werden die<br />

Schneemauern noch kompakter und stabiler.<br />

Hier müssen ab und zu Gänge begradigt<br />

werden, sodass alles immer perfekt ist. Das,<br />

was wir da an Material abtragen, wird aber<br />

natürlich bereits beim Bau mitberücksichtigt.<br />

Ansonsten sind es eher kleinere Korrekturen:<br />

Mal einen Teefleck aus dem Schnee entfernen<br />

oder rutschige Stellen aufrauen, damit keiner<br />

hinfällt.<br />

Das heißt, die Kunstwerke selbst werden<br />

nicht mehr angefasst?<br />

Mari Lena: Unsere Künstler wissen genau,<br />

wie sie arbeiten müssen, damit die Motive<br />

auch am Ende der Saison noch gut aussehen.<br />

Deshalb müssen und sollen wir da gar nichts<br />

mehr machen. Kleine Unterschiede merkt<br />

man schon: Einige Figuren sind am Anfang<br />

schlanker und gestreckter, am Ende dann<br />

eben etwas pummeliger. Auch Details können<br />

im Laufe der Zeit minimal zurückgehen.<br />

Deshalb versuchen wir gemeinsam mit den<br />

Künstlern eine Motivsprache zu finden, die<br />

den Gast immer staunen lässt, egal wann er<br />

kommt.<br />

Und irgendwann ist dann das Ende der<br />

Saison erreicht. Lasst ihr alles bis zum<br />

nächsten Winter stehen?<br />

Mari Lena: Nein, das Hotel wird tatsächlich<br />

eingerissen – was wir mit einem lachenden<br />

und einem weinenden Auge machen. Dafür<br />

kommt ein kleines Abrissteam, das binnen<br />

drei Tagen alles aus dem Iglu holt, das über<br />

den Sommer runter ins Tal muss. Und dann<br />

fährt ein Bagger auf das Dach und reißt das<br />

gesamte Iglu-Dorf innerhalb von nur zweieinhalb<br />

Stunden ein. Da werden wir schon ein<br />

bisschen emotional, andererseits ist das auch<br />

ein sehr schöner Moment. Da weiß man erst<br />

so richtig, was man in der vergangenen Saison<br />

alles zusammen geschafft hat.<br />

Lisa Zöls


Exklusiver APP-Inhalt<br />

Holunderpunsch – der Jagatee 2.0<br />

Süffig und hochprozentig – der berühmte Jagatee hat‘s in sich und wird gerne<br />

unterschätzt. Deshalb gibt es „leichtere“ und mindestens genauso leckere<br />

A l t e r n a t i v e n , w i e d e n b e l i e b t e n H o l u n d e r p u n s c h i m R e s t a u r a n t G o l f i n o i n<br />

Ehrwald. Chef Markus Fasser verrät das Rezept.<br />

Kontakt<br />

Restaurant Golfino<br />

Am Rettensee 1<br />

A-6632 Ehrwald<br />

+43 567322391<br />

Öffnungszeiten im Winter:<br />

Dienstag bis Sonntag 10 bis 22 Uhr<br />

Montag 10 bis 17 Uhr<br />

Rezept Holunderpunsch für vier<br />

Personen nach Markus Fasser:<br />

Ein Beutel Kamillenblütentee<br />

Eine Limette<br />

1/8 l Holundersirup<br />

Pro Person 2 cl Gin<br />

Bild: Fasser<br />

Er gilt als typisches Tiroler Hüttengetränk<br />

und wird schon lange nicht<br />

mehr nur von Jägern, sondern auch<br />

von Wintersportlern genossen: der<br />

klassische Jagatee, der nur in Österreich<br />

so heißen darf und den Hüttenbesuchern<br />

kräftig einheizt. Er besteht aus Rum, Tiroler<br />

Obstler, Schwarztee und Kräuterauszügen.<br />

Allerdings stecken in ihm auch bis zu 16 Prozent<br />

Alkohol. Das heißt: Mit jedem Schluck<br />

sinkt die Reaktions- und Koordinationsfähigkeit.<br />

Und so steigt zwar auf der Hütte die<br />

Laune, bei der Skiabfahrt aber dann auch<br />

das Unfallrisiko.<br />

„Ja, der Jagatee ist heimtückisch“, sagt<br />

Markus Fasser, der Chef des Restaurants Golfino,<br />

das in Ehrwald am Rand des Golfclubs<br />

liegt und sich mit seiner runden Dachkuppe<br />

in die Tallandschaft schmiegt. „Aber das hat<br />

sich mittlerweile herumgesprochen, so viel<br />

wie früher wird davon nicht mehr getrunken.“<br />

Was auch daran liegt, dass es heute gute<br />

Alternativen gibt, wie den leichteren Holunderpunsch<br />

mit Gin und Limette.<br />

Ideale Erfrischung für den Loipenspaß<br />

Fassers Gäste sind vor allem Spaziergänger<br />

und Langläufer. Die achten sehr darauf, nicht<br />

zu viel Alkohol zu erwischen, weil sie sich<br />

auf der Loipe anschließend noch kräftig<br />

anstrengen müssen. „Bei den alpinen Skifahrern<br />

ist das anders, die sausen einfach<br />

den Berg hinunter“, sagt der Tiroler Restaurantchef.<br />

Seinen selbst kreierten Holunderpunsch<br />

hat er wegen der großen Nachfrage<br />

schon länger auf der Karte. Er ist süffig und<br />

spritzig und besteht aus Kamillentee, Holundersirup,<br />

Limette und Gin. „Der Holunder<br />

ist eher schweißtreibend, die Kamille wärmend<br />

und die Limette sorgt für den frischen<br />

Geschmack“, erklärt Fasser. Ein bisschen Zeit<br />

muss man sich für die Zubereitung schon<br />

Den Tee mit 200 ml heißem Wasser aufgießen.<br />

Dazu die geriebene Schale und<br />

den Saft einer Limette geben und das<br />

Ganze auf 1/8 Liter Flüssigkeit einkochen<br />

lassen. Zum Schluss mit 1/8 Liter Holundersirup,<br />

einem halben Liter kochendem<br />

Wasser und bei Bedarf pro Person mit 2 cl<br />

Gin auffüllen.<br />

nehmen. Und je besser die Zutaten, desto<br />

besser das Getränk.<br />

Wer nicht ganz auf den Extraschuss verzichten<br />

möchte, der kann laut Fasser einfach 2 cl<br />

Gin pro Person dazugeben. Damit hat man<br />

ein köstlich wärmendes Getränk gezaubert,<br />

das trotzdem nur den halben Alkoholgehalt<br />

eines Jagatees hat. „Aber eigentlich braucht<br />

es den Alkohol nicht. Durch die Limette hat<br />

unser Holunderpunsch sowieso schon den<br />

nötigen Pepp.“<br />

Lucia Glahn


Exklusiver APP-Inhalt<br />

Ein zweites Leben für die Jeans<br />

Die Ehrwalderin Ruth Wanker nutzt abgetragene Hosen und Jacken<br />

als Rohstoff für originelle Taschen, die sie selbst näht.<br />

Bilder: Tiroler Zugspitz Arena/M. Kurzweil; Illustration: Theresa Ellenrieder<br />

Bis eine Jeans mal kaputtgeht, das<br />

dauert“, sagt Ruth Wanker. „Und<br />

selbst dann ist sie vielleicht an den<br />

Oberschenkeln etwas durchgewetzt<br />

oder an den Taschen. Aber drei Viertel<br />

der Hose sind noch bestens zu gebrauchen.“<br />

Wegwerfen ist der Ehrwalderin zuwider,<br />

wenn man etwas noch gebrauchen kann,<br />

gerade bei der Kleidung. „Unsere Vorfahren<br />

haben das auch so gehalten. Da gab es ein<br />

schönes Festtagsgewand, das wurde gehegt<br />

und gepflegt. Aber bei der Arbeitskleidung<br />

hat man sich nicht für Flicken geschämt.“<br />

So kam sie vor ein paar Jahren auf eine<br />

ungewöhnliche Idee. „Ich brauchte eine<br />

neue Tasche, eine richtig große, in die man<br />

viel reinpacken kann“, erzählt sie. Im Handel<br />

fand sie nichts, was ihr gefiel, aber zu<br />

Hause fiel ihr eine alte Jeans ins Auge. „Ich<br />

habe schon immer gern genäht, da wollte<br />

ich ausprobieren, ob ich nicht die Jeans als<br />

Material für meine Traumtasche verwenden<br />

könnte.“ Sie griff zu Schere, Nadel, Faden<br />

und Nähmaschine und bevor der Tag vorbei<br />

war, hatte sie in der Hand, worüber sie heute<br />

sagt: „Old Jeans, new bag.“ Vorteil, ganz nebenbei:<br />

Wie das Original lässt sich auch die<br />

Tasche bequem in der Maschine waschen.<br />

Hinter der Begeisterung für die selbst<br />

genähten Taschen steckt Ruth Wankers<br />

Wunsch, „ganz etwas anderes zu machen als<br />

im Alltag“. Da arbeitet sie in der Verwaltung.<br />

Sie macht das gern, hat aber eben auch<br />

Freude daran „zu sehen, wie etwas entsteht“.<br />

So versteht sie das Nähen als einen<br />

Ausgleich, als gute Gelegenheit, ein Talent<br />

zu entfalten, das in ihr steckt. Was sie, so<br />

viel sei verraten, auch als Kostümnäherin im<br />

Theaterverein macht.<br />

Bewundernde Blicke für die Unikate<br />

Mittlerweile gönnt sich Ruth Wanker den<br />

Luxus einer handgefertigten Handtasche<br />

jedes Jahr. „Das sind Unikate und die ziehen<br />

natürlich Blicke auf sich“, berichtet sie.<br />

Die Kommentare reichen dann von „Wow,<br />

super!“ über ein zweifelndes „Echt selbstgemacht?“<br />

bis zum Wunsch „So etwas will<br />

ich auch!“ Dennoch will Ruth Wanker kein<br />

Geschäft daraus machen. „Ich nähe nur für<br />

mich.“ Es sei ja auch nicht furchtbar schwer,<br />

macht sie möglichen Nachahmerinnen Mut.<br />

Man müsse nur ein bisschen nähen können<br />

und Fantasie mitbringen, dann bekomme<br />

man so eine Tasche auch selbst hin. Aber<br />

man sollte sich einen Plan zurechtlegen,<br />

damit die Arbeit zügig zu machen ist: „Etwas<br />

Aufwand steckt schon drin, so eine Tasche<br />

näht man nicht in der Zeit von 11:15 bis<br />

12 Uhr.“<br />

Wofür sich die Mühe lohnt? Dass Funktion<br />

und Optik auch im Detail stimmen. Sie selbst<br />

legt zum Beispiel großen Wert auf ein gut<br />

aussehendes Innenfutter, lässt auch mal<br />

gekräuselte Falten herausschauen – „wie am<br />

Dirndlausschnitt“ – oder denkt darüber nach,<br />

wie sie das Äußere mit anderen gut aussehenden<br />

Teilen aus dem Gewand-Recycling<br />

verziert. „Da sind der Ideenvielfalt keine<br />

Grenzen gesetzt“, meint sie und hat auch<br />

keine Bedenken, dass sich das Jeansmaterial<br />

mit dem alpinen Stil beißen könnte. „So<br />

ein kleiner Stilbruch macht Mode doch erst<br />

richtig interessant.“<br />

Ulrich Pfaffenberger


Exklusiver APP-Inhalt<br />

Ausgesuchte Experten<br />

Skiführer wird man in Österreich nicht im<br />

Handumdrehen. Die Ausbildung dauert mehrere<br />

Jahre, die Auswahl ist streng. Denn nicht zuletzt<br />

geht es um die Sicherheit der Gäste, die sich den<br />

Berg- und Skiexperten später anvertrauen.<br />

In Österreich sei eine erfolgreich abgeschlossene<br />

Skiführer-Ausbildung fast<br />

eine Jobgarantie“, sagt Martin Bürger,<br />

Inhaber der Skischule Berwang. Auf<br />

j e d e n Fa l l s i n d s i e s e h r g e s u c h t , u m G ä s-<br />

ten die zunehmend begehrten Touren im<br />

Gelände anbieten zu können. Zudem gäbe es<br />

staatlich geprüfte Skiführer nicht wie Sand<br />

am Meer, gerade mal 30 im Jahr beenden in<br />

Österreich die Ausbildung. Was seinen Grund<br />

hat: Sie dauert in der Regel vier Jahre und ist<br />

gespickt mit strengen Prüfungen. Vor allem<br />

aber ist die Ausbildung, einmal begonnen,<br />

kein Selbstläufer – für jede Stufe muss der<br />

Kandidat sich neu qualifizieren.<br />

Auch Bürger ist staatlich geprüfter Skilehrer<br />

und Skiführer. Im Unterschied zu<br />

Deutschland muss in Österreich erst der<br />

Diplom-Skilehrer erreicht sein, um zur Skiführer-Ausbildung<br />

zugelassen zu werden.<br />

Und der Diplom-Skilehrer hat es in sich, gilt<br />

doch die österreichische Ausbildung als eine<br />

der anspruchsvollsten im Alpenraum.<br />

Eine Ausbildung,<br />

die nicht jeder schafft<br />

Sie beginnt mit einer zehntägigen Schulung<br />

zum Skilehrer-Anwärter, gutes Skifahren<br />

samt Carving- und Tiefschneetechnik bereits<br />

vorausgesetzt. Dem folgt eine Wintersaison<br />

mit praktischer Tätigkeit in einer Skischule,<br />

Bedingung für die Zulassung zur Eignungsprüfung<br />

für den Landesskilehrer. Nach<br />

Bestehen steht im nächsten Winter die<br />

fünfwöchige Ausbildung an, der ein Jahr<br />

später die Eignungsprüfung zum staatlichen<br />

beziehungsweise Diplom-Skilehrer folgt.<br />

Neun Wochen Ausbildung mit erfolgreicher<br />

Abschlussprüfung beenden im folgenden<br />

Frühjahr den Marathon.<br />

Der Unterschied zwischen<br />

Skilehrer und Skiführer<br />

Fürs Erste: Der Skilehrer ist nur im präparierten<br />

oder unmittelbar benachbarten Gelände<br />

der Skigebiete tätig. Skitouren etwa darf er<br />

nicht führen. Die Wanderung hinauf auf den<br />

Gipfel und zum unberührten Tiefschneehang<br />

ist den Skiführern vorbehalten, die die<br />

dafür notwendigen Kenntnisse besitzen und<br />

nachgewiesen haben: Orientierungswissen,<br />

Wetter-, Lawinen- und Schneekunde, Seilsicherung<br />

und – vor allem – Rettungstechniken.<br />

„Drei Lawinenverschüttetensuchgeräte<br />

mussten wir binnen vier bis fünf Minuten<br />

finden und eines davon ausgraben“, erinnert<br />

sich Bürger an seine Skiführer-Prüfung. In<br />

der Realität hätte er so vermutlich drei Menschen<br />

das Leben gerettet.<br />

Bilder: Martin Bürger


Doch so weit soll es gar nicht kommen.<br />

Besonders dafür werden Skiführer ausgebildet.<br />

Sie lernen, den Schnee vorausschauend<br />

zu beurteilen, ob er hält oder abrutschgefährdet<br />

ist. Sie graben Schneeprofile und<br />

analysieren die unterschiedlichen Schichten<br />

– hat es in der Nacht gefroren, ist die<br />

Schneedecke meist stabil. Hat es dagegen<br />

so viel geschneit, dass der Schnee nicht<br />

rechtzeitig nachverdichten konnte, ist von<br />

Touren in lawinenträchtige Kare oder Hänge<br />

abzuraten.<br />

Wie wird das Wetter<br />

in den nächsten Tagen?<br />

Ebenso gehört Wetterkunde dazu, schon die<br />

Wolkenarten verraten den Skiführern, welche<br />

Bedingungen wahrscheinlich sind. Und<br />

die Rettung wird nicht nur für den Fall von<br />

Lawinen geübt, auch das Abseilen und Bergen<br />

aus Gletscherspalten oder an Hängen<br />

steht auf dem Programm. Rund fünf Wochen<br />

dauert die Ausbildung.<br />

Sofern der Kandidat auch hier die vorgeschaltete<br />

Eignungsprüfung bestanden hat.<br />

Aber selbst die reicht allein als Voraussetzung<br />

für die Skiführer-Ausbildung nicht aus.<br />

Wichtig, so Bürger, ist Erfahrung, die etwa<br />

ein volles Tourenbuch belegt: Zehn Skitouren<br />

mit mehr als 1.000 Höhenmetern muss<br />

der Kandidat nachweisen, um überhaupt zur<br />

Eignungsprüfung zugelassen zu werden.<br />

Eigentlich, sinniert Bürger, klappt das alles<br />

nur, wenn man mit den Ski an den Füßen<br />

groß geworden ist und sein Leben in den<br />

Bergen verbracht hat. Genau solche Charaktere<br />

seien die Ausbilder und Skiführer, die<br />

die Prüfungen abnehmen und Region und<br />

Berge wie ihre Westentasche kennen. Und<br />

natürlich die entsprechenden Fragen stellen.<br />

Aber unterm Strich mache all das Sinn, sagt<br />

Bürger: Es ist der Skiführer, der den Gast<br />

überall hinführen darf, um ihm faszinierende<br />

Bergerlebnisse zu ermöglichen. Und dafür<br />

die Verantwortung übernehmen können<br />

muss.<br />

Michael Schmid


Exklusiver APP-Inhalt<br />

Kulturgut und Identität<br />

Es ist urbayerisch, genetisch einmalig und eine der<br />

ältesten Viehrassen der Welt: das Murnau-Werdenfelser Rind.<br />

Noch vor Kurzem war es vom Aussterben bedroht, ähnlich wie<br />

das Tiroler Grauvieh in den 1920er-Jahren. Es sind die Landwirte<br />

und Almbauern, die es retten – und wir Konsumenten.


Im 20. Jahrhundert hat sich die Landwirtschaft<br />

quasi industrialisiert. Die Milchkontingente<br />

stiegen, Fleisch wurde<br />

billiger, entsprechend leistungsfähiges<br />

Rind war gefragt. Spitzenrassen besonders<br />

hinsichtlich der Milchleistung waren und<br />

sind das hochgezüchtete Braun- und Fleckvieh,<br />

das sich auch in den Alpenregionen<br />

zunehmend verbreitete.<br />

Bilder: Dr. Andreas Weigel<br />

Fast verschwunden<br />

Auf der Strecke blieben in Bayern wie in<br />

Österreich die einheimischen Rassen. Etwa<br />

das Murnau-Werdenfelser Rind, eine Rasse,<br />

die es ausschließlich im Werdenfelser Land<br />

gibt. Es ist an steile Hänge und raues Klima<br />

gewöhnt und an feuchte Moor- und Sumpflandschaften<br />

bestens angepasst. Es besitzt<br />

harte Klauen, ausgeprägte Trittsicherheit<br />

und eine besondere Vitalität. Es diente als<br />

Fleisch- und Milchlieferant, vor allem aber,<br />

dank seiner Stämmigkeit und Robustheit,<br />

noch bis in die 1960er-Jahre als Zugtier für<br />

Feld-, Wald- und Transportarbeiten. Dann<br />

löste die Motorisierung der Landwirtschaft<br />

die Zugtiere ab und die Landwirte stiegen<br />

zur Milchproduktion auf die neuen Spitzenrassen<br />

um. „Verständlich“, sagt Hansjörg<br />

Neuner, Inhaber der Alm Gschwandtnerbauer<br />

bei Garmisch-Partenkirchen. „Gibt<br />

Braun- oder Fleckvieh leicht das Doppelte<br />

an Milch.“ Mit der fatalen Folge, dass um<br />

die Jahrtausendwende das Murnau-Werdenfelser<br />

Rind so gut wie verschwunden war.<br />

Was Land, Leute und Politik aufrüttelte.<br />

Umdenken bei Erzeuger<br />

und Verbraucher<br />

Neuner besitzt selbst Murnau-Werdenfelser<br />

Rinder. Und ist Mitglied im Verein zum Erhalt<br />

des Murnau-Werdenfelser Rindes. Er will<br />

dazu beitragen, den Niedergang der einheimischen<br />

Rasse aufzuhalten. Der Grund ist –<br />

wie für viele – ein grundsätzliches Umdenken.<br />

Statt Massenproduktion gehe es ihm<br />

um „Bio diversität, Tradition, Charakter und<br />

Identität“. In einer industrialisierten Landwirtschaft<br />

ist das Murnau-Werdenfelser<br />

Rind nicht vorstellbar, in kleinbäuerlichen<br />

Betrieben und im Rahmen einer regionalen<br />

Wertschöpfungskette allerdings schon. Ein<br />

Umdenken muss demnach nicht nur beim<br />

Erzeuger stattfinden – auch den Konsumenten<br />

sollte diese Qualität etwas wert<br />

sein. Denn je mehr Murnau-Werdenfelser<br />

Erzeugnisse nachgefragt werden, desto<br />

höher die Chance, dass sich mehr Landwirte<br />

für die Haltung dieser Rinder entscheiden.<br />

Und einen guten Preis für ein hochwertiges<br />

Produkt erhalten.<br />

Kleinbäuerliche Strukturen<br />

Früher waren Tiere eines Landwirtes Teil<br />

der Familie. Vieles änderte sich mit dem<br />

Entstehen von Großbetrieben, vor allem in<br />

der Milchwirtschaft. Heute sind es kaum<br />

mehr als ein Drittel der Landwirte in Bayern<br />

und Tirol, die vom Haupterwerb noch<br />

leben können, weil der Hof groß genug<br />

ist. Der Nebenerwerb ist das dominierende<br />

Modell im kleinbäuerlichen Betrieb. Tier<br />

und Mensch leben unmittelbar nebeneinander,<br />

Tradition und Identifikation besitzen<br />

viel Bedeutung. Was den benötigten Raum<br />

schafft, sich um die alten einheimischen<br />

Rassen zu bemühen.<br />

Die schönste Kuh der Welt<br />

Einen vergleichbaren Prozess wie rund um<br />

das Murnau-Werdenfelser Rind erlebten<br />

die Tiroler in den 1920er-Jahren. Es ging<br />

um das Tiroler Grauvieh, damals ebenfalls<br />

vom Aussterben bedroht. Ein ehrgeiziges<br />

Zuchtprogramm begann, heute ist das<br />

Grauvieh als zwar immer noch seltene, aber<br />

zu erhaltende Nutztierrasse anerkannt. Es<br />

waren die Züchter, die in inzwischen 75 Jahren<br />

dafür sorgten, dass wieder eine reine,<br />

gesunde und angepasste Rasse entstanden<br />

ist, genügsam, geländegängig und weidetüchtig.<br />

Auch in Österreich ein Verdienst<br />

engagierter Landwirte, die im Einklang mit<br />

der Natur Landschaft gestalten und sich um<br />

tiergerechte Haltung bemühen. Für viele gilt<br />

deshalb das Motto: Das Tiroler Grauvieh ist<br />

die schönste Kuh der Welt.<br />

Genpool erweitern<br />

Ganz so weit sind sie im Werdenfelser Land<br />

noch nicht. Der Genpool sei noch zu klein,<br />

sagt Neuner. Was seinen Grund auch darin<br />

habe, dass noch im 20. Jahrhundert die<br />

guten Stiere zu Zugtier-Ochsen wurden. Was<br />

beim Murnau-Werdenfelser Rind zu einem<br />

gewissen Inzuchtsgrad geführt habe, mit der<br />

Folge, dass Milchleistung und Größe konstant<br />

abnahmen. Der Abstand zu den anderen<br />

Zuchtrassen vergrößerte sich, auch heute ist<br />

er noch nicht ganz eingeholt. Eine Einzucht<br />

aus anderen Rassen wird nicht vermeidbar<br />

sein. Für ihn jedoch ist das nicht ausschlaggebend:<br />

Ihm ist der Erhalt der Rasse an sich<br />

wichtig, eines wichtigen Kulturgutes der<br />

Region, verbunden mit einer naturnahen<br />

Landwirtschaft. Ein Ansinnen, das sie in Bayern<br />

und Tirol gemeinsam haben.


Exklusiver APP-Inhalt<br />

Die Hütten- und Rodelabende<br />

in der ZABT auf einen Blick<br />

HÜTTENABENDE<br />

ab 18.12.2019 bis Ende März 2020<br />

Gamsalm, Wettersteinbahnen Ehrwald<br />

Jeden Mittwoch ab 17.00 Uhr<br />

Livemusik: Mittwochs, 19.30 bis 22.00 Uhr<br />

Aufstieg zu Fuß – kein Bahnbetrieb<br />

Tischreservierung unter +43 5673 20912<br />

vom 27.12.2019 bis 27.03.2020<br />

Tiroler Haus, Ehrwalder Alm<br />

Jeden Freitag ab 18.30 Uhr<br />

Montag, 30.12.2019, ab 18.30 Uhr<br />

Dienstags: 11.02. | 18.02. | 25.02.2020<br />

ab 18.30 Uhr<br />

Fondueabend mit Livemusik – „Fondue“ oder<br />

„Heißen Hut“ auf Vorbestellung,<br />

Auffahrt mit Ehrwalder Almbahn<br />

Tischreservierung unter +43 5673 2468 180<br />

vom 27.12.2019 bis 27.03.2020<br />

Restaurant Ehrwalder Alm<br />

Jeden Freitag ab 18.30 Uhr, mit Livemusik,<br />

Auffahrt mit Ehrwalder Almbahn<br />

Tischreservierung unter +43 5673 21255<br />

vom 30.12.2019 bis 27.03.2020<br />

Ganghofer Hütte,<br />

Ehrwald (Ehrwalder Almbahn)<br />

Jeden Freitag ab 19.30 Uhr<br />

Montag, 30.12.2019 ab 19.30 Uhr<br />

Dienstag, 11.02. | 18.02. | 25.02.2020 ab 19.30 Uhr<br />

Karaokeparty<br />

Tischreservierung unter +43 664 1431357<br />

SKITOURENABENDE<br />

während der Wintersaison<br />

K2 Tourenabend auf dem Hausberg,<br />

Garmisch-Partenkirchen<br />

Jeden Dienstag und Donnerstag<br />

Hütte „Drehmöser 9“ geöffnet bis 22.00 Uhr<br />

Während der Wintersaison<br />

ab Neujahr bis Ende März 2020<br />

Skitouren-Abend auf der Ehenbichler<br />

Alm, Berwang<br />

ab 17.00 Uhr, jeden Mittwoch<br />

Hütte geöffnet<br />

Tourenabend auf der Sunnalm am<br />

Marienberg, Biberwier<br />

Jeden Donnerstag, von 17.00 bis 23.00 Uhr<br />

Fondue auf Vorbestellung<br />

reservierung unter +43 5673 20297<br />

RODELN / NACHTRODELN / FUNSPORT<br />

GARMISCH-PARTENKIRCHEN:<br />

Rodelbahn an der Eckbauerbahn<br />

(Nähe Olympia Skistadion) – Rodeln tagsüber<br />

Täglich geöffnet ab sofort<br />

Auffahrt per Bahn<br />

Bahnbetrieb: 9.00 Uhr bis 16.30 Uhr<br />

Weitere Rodelbahnen nur Aufstieg zu<br />

Fuß – Rodeln tagsüber und abends<br />

Rodelbahn am Kainzenbad<br />

(am Olympia-Skistadion)<br />

Von der St. Martin-Hütte am Grasberg<br />

(an Fuße des Bergs Kramer)<br />

Von der Partnachalm<br />

(Nähe Olympia-Skistadion)<br />

Von der Esterbergalm<br />

(unterhalb des Bergs Wank)<br />

Achtung: Strecken sind nicht beleuchtet<br />

GRAINAU:<br />

Täglich geöffnet und bei geeigneter Schneelage<br />

Rodelhang am Gschwendt, Oberer<br />

Brandweg – Rodeln tagsüber<br />

Rodelbahn für Kinder<br />

Aufstieg zu Fuß<br />

Ab Beginn des Skibetriebs bis 01.05.2018<br />

Auf der Zugspitze – Rodeln tagsüber<br />

Rodelbahnen Schneefernerkopf und<br />

Sonnenkar<br />

Täglich geöffnet<br />

Auffahrt per Bahn<br />

TIROLER ZUGSPITZ ARENA:<br />

Ab 27.12.2019 bis 27.03.2020<br />

Ehrwalder Almbahn – Nachtrodeln<br />

Jeden Freitag<br />

Montag, 30.12.2019<br />

Dienstag, 11.02. | 18.02. | 25.02.2020<br />

Auffahrt mit Bahn oder zu Fuß<br />

Bahnbetrieb von 18.30 Uhr bis 21.30 Uhr,<br />

Piste beleuchtet bis 23.45 Uhr<br />

ab 18.12.2019 bis Ende März 2020<br />

Gamsalm – Wettersteinbahnen<br />

Ehrwald<br />

jeden Mittwoch ab 17.00 Uhr<br />

Aufstieg zu Fuß<br />

Ab Ende Dezember 2019 bis Anfang März<br />

2020 (bei geeigneter Schneelage)<br />

6er Sesselbahn Hochmoosexpress,<br />

Lermoos<br />

Jeden Mittwoch; Bahnbetrieb von 18.30 Uhr<br />

bis 20.30 Uhr, Piste beleuchtet<br />

26.12.2019 bis 12.03.2020<br />

Egghof Sun Jet, Berwang<br />

Nachtrodeln und Nachtskilauf:<br />

Jeden Donnerstag von 18.00 bis 21.15 Uhr<br />

Jägerhaus am Abend geöffnet<br />

Sport Klotz + Sport-Alm (im B-Active Center)<br />

bis 21.30 Uhr<br />

ab Mitte Dezember 2019 bis Ende März 2020<br />

(je nach Schneelage)<br />

Marienbergbahn Biberwier<br />

Nachtrodeln & Funspot<br />

jeden Freitag 19.15 bis 21.45 Uhr<br />

Auffahrt mit der Bahn<br />

Am Sonnenbichl in Bichlbach<br />

Nachtrodeln<br />

Jeden Donnerstag von 17.00 bis 21.00 Uhr<br />

Aufstieg zu Fuß


PANORAMA<br />

2 / GEMEINSAMES<br />

Schönste<br />

Sonnenstunden<br />

Sonnenaufgänge und -untergänge sind<br />

magische Momente. Besonders, wenn man<br />

sie von außergewöhnlichen Orten oder gar<br />

Berggipfeln erlebt. Diese Karte zeigt die<br />

besten Spots, von denen sich der Ausblick<br />

auf jeden Fall lohnt.<br />

Karwendel<br />

1<br />

Eckbauer,<br />

Garmisch-Partenkirchen:<br />

Vor allem bei Sonnenaufgang bietet<br />

dieser Berggipfel ein Panorama, das<br />

es in sich hat. Auch blicken die Gäste<br />

direkt rüber zum Wank – und können<br />

im Berggasthof dazu noch lich<br />

gemütschmausen.<br />

3<br />

2<br />

Hausberg,<br />

Garmisch-Partenkirchen:<br />

Der Skiberg eignet sich für Familien<br />

und Genuss-Skifahrer. Aber auch<br />

leidenschaftliche Skitourengeher können<br />

den Berg gemeinsam auf den beschilderten<br />

Wegen erkunden. Manche Skifahrer<br />

Krün<br />

und Wanderer lassen den Tag bei<br />

schönstem Ausblick bei Sonnenuntergang<br />

hier noch ausklingen.<br />

Alpspitze,<br />

Garmisch-Partenkirchen:<br />

Die Alpspitze ist nicht nur wegen<br />

ihres markanten Aus sehens,<br />

sondern auch wegen des vielfältigen<br />

Angebotes an Winter-Touren beliebt.<br />

Warten die Wanderer bis zum<br />

Abend, erleben sie den Gipfel bei<br />

4<br />

Sonnenuntergang in einzigartigem<br />

Flair.<br />

Zugspitze:<br />

Den Tag bei Sonnenaufgang auf<br />

der Zugspitze starten und danach<br />

auf die Bretter steigen. Die Bayerische<br />

Zugspitzbahn bietet Sonderfahrten wie<br />

das Morgen glühen an, um das erste<br />

Tageslicht von ganz oben zu erleben.<br />

Mehr Infos zum Morgenglühen auf Seite<br />

18 im Magazin. Zudem bietet die Tiroler<br />

Zugspitzbahn Fondueabende an. Hier<br />

kann man vor dem Essen noch den<br />

Sonnenuntergang auf dem<br />

Gipfel genießen.<br />

Wank<br />

Mittenwald<br />

Kranzberg<br />

Eckbauer<br />

Partnachklamm<br />

Eckbauerbahn<br />

1<br />

Graseckbahn<br />

Wankbahn


3<br />

Gschwandtkopf<br />

Innsbruck<br />

Hohe Munde<br />

Reith<br />

Mösern<br />

INNTAL<br />

4<br />

Seefeld<br />

3<br />

Alpspitze<br />

Zugspitze<br />

2962 m<br />

Gletscherbahn<br />

Zugspitzplatt<br />

Osterfelderkopf<br />

2<br />

Hausberg<br />

Hochalmbahn<br />

Kreuzeck<br />

Alpspitzbahn<br />

Kreuzeckbahn<br />

Hausbergbahn<br />

Höllentalklamm<br />

(im Winter<br />

geschlossen)<br />

Riessersee<br />

Hammersbach<br />

Grainau<br />

Bayerische Zugspitzbahn<br />

Garmisch-Partenkirchen<br />

Loisach<br />

Pflegersee


4<br />

Sonnenspitze<br />

Fernpass<br />

8<br />

Thane<br />

Marienbergjoch<br />

Drachensee<br />

Marienbergbahnen<br />

7<br />

Rinnen<br />

Skischaukel<br />

Igelsee<br />

6<br />

Seebensee<br />

Ehrwalder<br />

Almbahn<br />

Biberwier<br />

Grubigsteinbahnen<br />

Grubigstein<br />

Berwang<br />

Sonnalmbahn<br />

Bichlbach<br />

Station<br />

Riffelriss<br />

Wettersteinbahnen<br />

Lähn/Wengle<br />

Tiroler Zugspitzbahn<br />

Obermoos<br />

Ehrwald<br />

Lermoos<br />

Seilbahn Zugspitze<br />

5<br />

Eibsee<br />

Badersee<br />

Danie<br />

Griesen


PANORAMA<br />

5<br />

ller<br />

Namlos<br />

5<br />

Marienbichl, Grainau:<br />

In ruhiger Zweisamkeit genießt<br />

man den Sonnenaufgang oder<br />

-untergang vom Marienbichl aus.<br />

Das Grainauer „Bergl“ erreicht man<br />

bequem zu Fuß vom Oberen Dorfplatz<br />

aus in einem etwa zehnminütigen<br />

Spaziergang.<br />

Berwang-Bichlbach<br />

6<br />

Almkopfbahn<br />

Heiterwang<br />

Karlift<br />

Heiterwanger See<br />

Plansee<br />

Hochfeldern Alm,<br />

Tiroler Zugspitz Arena:<br />

Auf 1.700 Meter Höhe übernachten?<br />

Sich zum Sonnenuntergang ans Fenster<br />

kuscheln oder den Tagesanbruch mitten<br />

in den Bergen erleben? Ein Hüttenaufenthalt<br />

ist immer ein einzigartiges<br />

Erlebnis. Die Hochfeldern Alm im<br />

Skigebiet Ehrwalder Alm ist<br />

leicht erreichbar.<br />

8<br />

7<br />

Grubigstein,<br />

Tiroler Zugspitz Arena:<br />

Der Erste auf der unberührten Piste<br />

zu sein, ist für jeden Skifahrer ein<br />

Traum. Den Skipass inklusive Frühstück<br />

auf der Wolfratshauser Hütte gibt‘s<br />

beim „First Track“. Frühaufsteher<br />

haben die frisch präparierte Piste<br />

für sich – und die ersten<br />

Sonnenstunden auch.<br />

l<br />

Ehenbichler Alm,<br />

Tiroler Zugspitz Arena:<br />

Für einen gemütlichen, urigen Hüttenabend<br />

mit Freunden oder Familie sind<br />

die Gäste auf der Ehenbichler Alm genau<br />

richtig. Bei einer Bergtour lässt sich<br />

neue Kraft tanken – oder einfach nur<br />

der grandiose Ausblick ge nießen<br />

und zur Ruhe kommen.

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