Das Wirtschaftsmagazin
im Südwesten
spezial
Dezember 2019
Wirtschaft
auf der Alb
Unternehmen und Dienstleister
von der Alb stellen sich vor.
FREUDE AM BAUEN
ERLEBEN!
MENSCHEN MACHEN UNSERE FIRMA AUS UND GEBEN IHR EIN GESICHT!
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unternehmen [!] inhalt/impressum 3
Visionen und Fortschritt
Vom ehemaligen Bundeskanzler Helmut
Schmidt stammt das Zitat „Wer
Visionen hat, sollte zum Arzt gehen“.
Auf der Alb hatten sie eine solche,
sind aber zur Bahn gegangen. Ende
2022 wird die Vision zur Realität –
die ersten Züge werden fahren. Und
so kann unser Autor Joachim Lenk in
seinem Beitrag über die Entstehung
und Bedeutung des Regionalbahnhofs
Merklingen viele Verantwortliche mit
Vokabeln wie „Quantensprünge“,
„Wunder“ oder „historisch“ zitieren.
Wo wir gerade bei Fortschritt sind:
Auch Jeff Bezos sei gewarnt. Der regionale
Lieferdienst „Emma bringts“
leistet, was Amazon noch nicht kann:
Bestellung und Lieferung am gleichen
Tag. Gruß nach Seattle!
Diese Beispiele zeigen, wie man mit
Ideenreichtum, Tatkraft und Hartnäckigkeit
seine Region nach vorne
bringen kann. Ich wünsche Ihnen
eine anregende Lektüre.
Ihr Tobias Lehmann,
Objektleitung unternehmen [!]
titelthema
6 Ein Regionalbahnhof für Merklingen
Es kommt nicht mehr sehr häufig vor, dass
neue Bahnhöfe in Betrieb gehen – meist ist
eher das Gegenteil der Fall. Der neue Regionalbahnhof
ist deshalb etwas ganz Besonderes.
leben
10 Emma bringts bis an die Haustüre
Im regionalen Einzelhandel bummeln
und shoppen – und das bequem von
zu Hause aus: Ein neuer Lieferdienst
macht es möglich.
hintergrund
12 Das Alb-Bähnle dampft heute noch
Die Bahn spielte vor mehr als 100 Jahren eine
wichtige Rolle im Leben der Menschen –
auch die Alb war gut angebunden. Seit 1990
verkehrt das „Alb-Bähnle” aber nur noch zu touristischen
Zwecken.
kunst und kultur
14 Otto war auch schon da
Sontheim ist ein Teilort von Heroldstatt.
Dank der Galerie Frenzel geben sich hier
bekannte Künstler die Klinke in die Hand.
Impressum
Wirtschaft auf der Alb
ist ein Supplementl von
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Verlag/Herausgeber
Neue Pressegesellschaft
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Frauenstraße 77
89073 Ulm
Redaktion
Stefanie Müller (verantwortlich),
Kerstin Auernhammer,
Joachim Lenk
Anzeigen
Stefan Schaumburg (verantwortlich)
Titelfotos
Joachim Lenk (2), privat (1)
weitere Fotos
Joachim Lenk,
Stadtarchiv Laichingen,
privat
Gestaltung
Alen Pahic (Art Director),
mediaservice ulm
Druck
Druck- und Verlagsgesellschaft
Bietigheim mbH
Kronenbergstraße 10
74321 Bietigheim-Bissingen
4 titelthema unternehmen [!]
Das offizielle Bahnschild des neuen Regionalbahnhofes „Merklingen – Schwäbische Alb“, darunter das antike Schild aus dem vergangenen
Jahrhundert.
Fotos: Joachim Lenk
Ein Regionalbahnhof
für Merklingen
Wirtschaft Von der Lachnummer zum Regionalbahnhof: Erste Züge fahren Ende 2022.
Zwölf Kommunen und das Landratsamt beteiligen sich an den Kosten. Von Joachim Lenk
Bis 1985 hatte die heute
2.000 Einwohner zählende
Gemeinde Merklingen
bereits einen
Bahnhof, der an der
Schmalspurbahnstrecke von Laichingen
(Alb-Donau-Kreis) nach
Amstetten (Landkreis Göppingen)
lag. Da diese Zugverbindung
eingestellt wurde, ließ man
das Gebäude in der Ortsmitte abreißen.
Derzeit ist man dabei, einen
neuen Regionalbahnhof zu
bauen, nicht an der Nebenbahnstrecke
von einst, sondern an der
Neubahntrasse zwischen Wendlingen
(Landkreis Esslingen) und
Ulm. Wenn alles nach Plan läuft,
halten im Regionalbahnhof Merklingen
(Schwäbische Alb) Ende
2022 die ersten Züge. Laut einer
Prognose steigen dort einmal
täglich bis zu 1.200 Menschen ein
und aus. Zeitweise sah es gar
nicht danach aus, dass das rund
53 Millionen Euro teure Projekt
Das war
damals
die große
Lachnummer.
Gerhard Maier
Visionär
in Merklingen überhaupt verwirklicht
werden kann. Aber alles
der Reihe nach. Wir schreiben
das Jahr 2003. Bei einer Informationsveranstaltung
der DB
Netz zum anstehenden Flurbereinigungsverfahren
hatten der
Laichinger Gerhard Maier und
der Heroldstatter Bürgermeister
Karl Ogger erstmals einen Bahnhalt
an der Neubahnstrecke ins
Gespräch gebracht. „Das war damals
die große Lachnummer“,
unternehmen [!] titelthema 5
Zweckverband
Region Schwäbische Alb
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Aus der Region zu Dir nach Hause
Stuttgart
B28
Mühlhausen
im Täle
Wiesensteig
Westerheim
Heroldstatt
Drackenstein
Hohenstadt
Laichingen
B466
Bad Ditzenbach
Göppingen
Nellingen
Merklingen
Berghülen
Dem Ende 2016 ins Leben
gerufenen Zweckverband Region
Schwäbische Alb gehören inzwischen
zwölf Städte und Gemeinden
aus zwei Landkreisen an.
Aus dem Alb-Donau-Kreis sind
dabei: Laichingen, Dornstadt,
Berghülen, Heroldstatt, Merklingen,
Nellingen und Westerheim.
Aus dem Landkreis Göppingen
beteiligen sich Drackenstein,
Hohenstadt, Bad Ditzenbach,
Mühlhausen im Täle und Wiesensteig.
In diesen Kommunen leben
knapp 40.000 Menschen.
Ziel des Verbands ist neben der
Realisierung des Regionalbahnhofes
Merklingen (Schwäbische
Blaubeuren
A8
Geislingen an der Steige
B10
Dornstadt
4 km
Alb) die Förderung und weitere
Entwicklung der Region Oberes
Fils tal / Laichinger Alb. Zur Finanzierung
ist ein bis zu 50
Hektar großer Industrie- und Gewerbepark
zwischen Merklingen
und Nellingen geplant, der in
Sichtweite zur Autobahn 8 und
zum neuen Bahnhalt bis Ende
der 2020er-Jahre in mehreren
Teilabschnitten entsteht. In den
nächsten Jahren wird zuerst der
Flächennutzungsplan, dann der
Bebauungsplan in Angriff genommen.
„Von den zu erwartenden
Vorteilen profitieren dann
einmal alle zwölf Städte und
Gemeinden“, sagt Verbandsvorsitzender
Klaus Kaufmann.
GRAFIK: mediaservice ulm, Alen Pahic
www.stepmap.de · Kartenmaterial: OpenStreetMap, Lizenz ODbL 1.0
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Präsentation der teilnehmenden
Betriebe
Emma bloggt mit Informationen
rund um die Laichinger Alb
Veranstaltungskalender
Aktuelles Mittagstischangebot
Der lokale Online-Marktplatz
auf der Laichinger Alb
erinnert sich Maier. Trotzdem
ließen sich Maier und Ogger
nicht beirren. Sie setzten sich mit
Kollegen und dem damaligen
Projektplaner der Bahn zusammen.
Gemeinsam erarbeiteten
sie einen Entwurf für einen Halt
am Ortsrand von Merklingen, einen
Steinwurf von der parallel
verlaufenden Autobahn 8 Ulm –
Stuttgart entfernt. Rein prophylaktisch
floss diese Konzeption
in das Planfeststellungsverfahren
der Neubaustrecke ein, sodass einer
möglichen Realisierung in
ferner Zukunft nichts entgegenstehen
würde.
Vorausschauender Schritt
Dieser vorausschauende Schritt
sollte sich später tatsächlich bezahlt
machen, als bekannt wurde,
dass nicht nur Hochgeschwindigkeitszüge,
sondern
auch Regionalzüge auf der Strecke
Wendlingen – Ulm fahren
werden.
2013 setzte der frischgewählte
Laichinger Bürgermeister
Klaus Kaufmann ein Wahlversprechen
um und wurde bei Landesverkehrsminister
Winfried
Hermann wegen des Regionalbahnhofs
vorstellig. Der war sofort
Feuer und Flamme, trotz Widerständen
im eigenen Haus, und
vereinbarte einen Gesprächstermin
mit allen Beteiligten in Stuttgart.
Parallel dazu machte der
Laichinger Kreisrat Heinz Surek
Werbung für das Projekt bei örtlichen
Landes- und Bundespolitikern.
Jetzt witterte nicht nur die
Gemeinde Merklingen, sondern
auch die Gemeinden auf der Laichinger
Alb die Chance, dass
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6 titelthema unternehmen [!]
Die Planung des Regionalbahnhofes Merklingen im Detail.
Quelle: B Projekt Stuttgart–Ulm GmbH
eventuell doch ein Funken Hoffnung
bestehe. Die Mitglieder des
Gemeindeverwaltungsverbandes
(GVV) Laichinger Alb (Laichingen,
Heroldstatt, Merklingen,
Nellingen und Westerheim) und
der Landkreis Alb-Donau gaben
daraufhin 2014 eine Potenzialanalyse,
dann eine Machbarkeitsstudie
in Auftrag. Eine im September
2015 vorgelegte Berechnung
ergab, dass das Projekt tatsächlich
wirtschaftlich sei und
deshalb vom Land grundsätzlich
finanziert werden könne. Der
Landkreis Alb-Donau (1,5 Millionen
Euro) und die Kommunen
auf der Laichinger Alb (11,5 Millionen
Euro) erklärten, sich mit
insgesamt 13 Millionen Euro unter
anderem an der Planung des
Regionalbahnhofes und dem Bau
eines Parken-und-Mitnahme-
Parkplatzes für etwa 400 Autos,
Busse, Räder und Taxis zu beteiligen.
An eine WC-Anlage und
Ladestationen für E-Autos wurde
ebenfalls gedacht. Die Er-
BAUHERRENBERATUNG
Begonnen hat Kneer-Südfenster
1932 als kleine Möbelschreinerei
in Westerheim auf
der Schwäbischen Alb. Heute
beschäftigt das leistungsfähige
Familienunternehmen
700 Mitarbeiter und ist
deutschlandweit einer der
führenden Hersteller von Qualitätsfenstern
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unternehmen [!] titelthema 7
Schon jetzt kann man gut erkennen, wie der Regionalbahnhof Merklingen einmal aussehen wird.
Fotos: Joachim Lenk
Rathaus. An diesem Tag wurde
der Vertrag zum Bau des Regionalbahnhofes
mit dem Land Baden-Württemberg,
der Deutschen
Bahn und dem Zweckverband
Region Schwäbische Alb
unterschrieben. „Dieser Bahnhalt
bringt einen Quantensprung
für die Erschließung der umliegenden
Kommunen“, sagte ein
sichtlich zufriedener Landesverkehrsminister
Winfried Herschließung
erfolgt über eine
Stichstraße von der Kreisstraße
7407 aus, die von Merklingen
über die Wohnsiedlung Widderstall
nach Hohenstadt verläuft.
Baubeginn wird voraussichtlich
Anfang 2021 sein. Die Kommunen
erklärten, die Kosten über
die Anhebung der Grundsteuer
A und B und der Gewerbesteuer
zu schultern. Ende November
2016 wurde aus formalen Gründen
der Zweckverband Region
Schwäbische Alb ins Leben gerufen,
dem neben den GVV-Mitgliedern
inzwischen auch noch
Berghülen und Dornstadt (beide
Alb-Donau-Kreis) sowie Drackenstein,
Hohenstadt, Bad Ditzenbach,
Wiesensteig und Mühlhausen
im Täle (alle Landkreis
Göppingen) angehören. Dieser
Verband spricht mit einer Stimme
in allen Belangen rund um
den Bahnhalt und einem künftigen
Industrie- und Gewerbepark,
außerdem darf er Realisierungsund
Finanzierungsvereinbarungen
unterzeichnen. Verbandsvorsitzender
ist der Laichinger Bürgermeister
Klaus Kaufmann.
Verkehrsminister spricht
von „Quantensprung”
Am 2. Dezember 2016 knallten
die Sektkorken im Merklinger
Anzeige
Bereit für
die Zukunft
Die Gemeinde Heroldstatt ist auf einem
gesunden Wachstumskurs.
Heroldstatt ist malerisch gelegen:
Auf der Schwäbischen Alb,
eingebettet in Natur, mit einer
überdurchschnittlich guten Infrastruktur.
Und die Gemeinde
arbeitet daran, noch attraktiver
zu werden. „Wir haben einen Antrag
auf Städtebauförderung gestellt,
so kann die innerörtliche
Entwicklung Heroldstatts vorangetrieben
werden“, erklärt
Hauptamtsleiterin Anja Sauer.
Ein Gewerbegebiet,
zwei neue Wohngebiete
Momentan laufen die Planungen
für die Erweiterung des Gewerbegebiets
im Nordosten: „Für das
Areal ,Auf dem Wörth X‘ beginnt
derzeit die Erschließung.“ Die
konkrete Aufteilung ist noch
nicht erfolgt, Interessenten haben
also gute Chancen, ihre eigenen
Wünsche umzusetzen.
Einen Schritt weiter ist die Gemeinde
mit ihrem neuesten
Wohngebiet. „Ober dem Steigle“
heißt es. „Im nächsten Sommer
geht es los, wir haben hier 50
Bauplätze für Einzel- und Doppelhäuser.
In den nächsten Jahren
wollen wir ein weiteres Baugebiet
,Hinter den Pfarrgärten II‘
ausweisen“, erklärt Sauer. Die
Hauptamtsleiterin schätzt an
Heroldstatt vor allem den dörflichen
Charakter. „Man ist nah an
der Natur und dank guter
Verkehrsanbindung trotzdem
schnell in der Stadt.“ ka
Info Wer sich für einen Bauplatz
oder eine Gewerbefläche interessiert,
kann sich unter info@heroldstatt.de
oder Tel. 07389 9090-0 an
die Gemeindeverwaltung wenden.
Ein herzliches Willkommen!
Heroldstatt ist eine attraktive und
lebendige Gemeinde im Herzen der
Schwäbischen Alb und am Rande
des Biosphärengebiets. Zahlreiche
Vereine prägen das gemeindliche
Leben. Heroldstatt verfügt über eine
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8 titelthema unternehmen [!]
Vertreter des Verbandes Region Schwäbische Alb, Mitarbeiter der Deutschen Bahn AG sowie Landes- und Bundespolitiker stoßen
am 18. Mai 2017 auf den ersten Spatenstich für den Regionalbahnhof an (großes Foto). Knapp zwei Jahre später, am 30. März 2019,
ist die Grundsteinlegung für den überdachten Fußgängersteg. Mit dabei Landesverkehrsminister Winfried Hermann (kleines Foto rechts)
sowie die Vertreter des Verbandes (Mitte).
Fotos: Joachim Lenk
mann (Grüne). DB-Netz-Vorstand
Rompf fügte hinzu: „Für
uns ist es von hoher Bedeutung,
dass unsere Projekte positive
Auswirkungen vor Ort haben. In
Merklingen wird diese Chance
optimal genutzt.“
Knapp ein halbes Jahr später
gab es dann am 18. Mai 2017 den
symbolischen ersten Spatenstich
für den neuen Regionalbahnhof.
Von einem „historischen Tag“
sprach Landesverkehrsminister
Hermann. Einen neuen Bahnhof,
das habe es seit Jahrzehnten
nicht mehr in Baden-Württemberg
gegeben, gab er in seiner
Rede vor mehreren Hundert Gästen
zu bedenken. „Mit dem Regionalbahnhof
werden die Menschen
auf der Schwäbischen Alb
bedeutend besser an die Ballungszentren
angebunden“, sagte
Bernd Koch, Vorstand Finanzen
und Controlling der DB Netz
AG. Durch kürzere Fahrzeiten
werde Bahnfahren deutlich attraktiver.
In Merklingen halten
künftig Regionalzüge der Linie
Würzburg – Stuttgart – Ulm –
Friedrichshafen. Die Reisezeit
zum Stuttgarter Hauptbahnhof
beträgt etwa eine halbe Stunde,
zum Stuttgarter Flughafen 20 Minuten
und nach Ulm 11 Minuten.
IC- und ICE-Züge halten im neuen
Regionalbahnhof keine, der
zwei Strecken- und zwei Bahnhofsgleise,
zwei Bahnsteige sowie
eine Fußgängerüberführung
hat.
Alle ziehen an einem Strang
Der nächste „historische Tag für
die Alb“ (Minister Hermann)
fand am 30. März dieses Jahres
an der Großbaustelle statt. Nach
den umfangreichen Arbeiten
beim Erd- und Streckenbau für
die Neubaustrecke starteten nun
mit der feierlichen Grundsteinlegung
die Tätigkeiten am eigentlichen
Bahnhof. Merklingens
Bürgermeister Sven Kneipp zeigte
sich erfreut über den Baufortschritt.
Es sei wichtig gewesen,
dass alle an einem Strang gezogen
hätten, merkte er zufrieden
an. „Das war kein Selbstläufer.
Das Programm stand einige Male
auf der Kippe“, erinnerte Landesverkehrsminister
Hermann während
der Feierlichkeiten. Für ihn
sei es ein kleines Wunder, dass
es überhaupt gelungen sei, den
Bahnhof in kürzester Zeit noch
in den Bauablauf der Neubahnstrecke
und der parallel verlaufenden
Autobahn zu integrieren,
die von zwei auf drei Spuren in
beiden Fahrtrichtungen erweitert
wurde.
Mitte Juli wurde die Fußgängerbrücke
mit 31 Metern Spannbreite
in die beiden zwölf Meter
hohen Treppentürme eingehoben.
Über diese gelangen später
einmal die Fahrgäste vom Parken-und-Mitnahme-Parkplatz
zu
den Schienen. Danach wurde mit
dem Gleisbau und dem Bau der
technischen Anlagen begonnen,
die derzeit noch andauern.
Wenn alles nach Plan läuft, ist
der Streckenabschnitt Ulm –
Wendlingen Ende 2020 fertig,
weiß Verbandsvorsitzender
Klaus Kaufmann. Er weiß aber
auch, dass dann nicht gleich Züge
fahren. Zumindest keine planmäßigen,
sondern nur die, die einmal
vor der offiziellen Inbetriebnahme
die Strecke auf Herz und
Nieren testen.
Die Laichinger Alb wird
interessanter denn je
Nach der derzeitigen Planung gehen
die Neubaustrecke Wendlingen
– Ulm und der Regionalbahnhof
Merklingen (Schwäbische
Alb) im Dezember 2022 in Betrieb.
Seit Mitte Oktober steht
fest, dass die Bahn bis zur Fertigstellung
des Bahnhofs in Stuttgart
nicht nur einen Vorlaufbetrieb
zwischen Merklingen und
Ulm vorsieht, sondern auch Züge
zwischen Wendlingen und Ulm
mit Halt in Merklingen im Auge
hat. Sobald Stuttgart 21 fertig ist,
fahren die Züge aus Ulm/Mer-
unternehmen [!] titelthema 9
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klingen über den Flughafen zum
Stuttgarter Hauptbahnhof. Kaufmann
ist sicher, dass die Region
rund um den neuen Regionalbahnhof
einen hohen volkswirtschaftlichen
Nutzen haben werde.
Die verbesserte Erreichbarkeit
mache die Laichinger Alb als
Wohnort interessanter denn je,
auch wegen der verhältnismäßig
geringeren Miet- und Lebenshaltungskosten.
Als Beispiel nennt
der stellvertretende Verbandsvorsitzende
Sven Kneipp die 16
frisch erschlossenen Bauplätze
im Neubaugebiet Lindenstraße,
die aktuell zum Verkauf anstehen.
Bewerbungsschluss ist am
15. Dezember. „Wir haben bislang
200 Anfragen“, schlägt er in seinen
Unterlagen nach. Und wie
sieht es mit gewerblichen Grundstücken
aus? „Seit bekannt ist,
dass wir einen Bahnhof erhalten,
konnten wir uns vor Nachfragen
nicht mehr retten. Aktuell haben
wir nichts mehr anzubieten.“ Das
vermeldet auch sein Kollege
Kaufmann aus Laichingen.
Der zeigt sich zuversichtlich,
dass die Schienenanbindung die
Abwanderung der jungen Bevölkerung
in die Städte begrenze
und sich neue Bewohner in der
Region ansiedelten. Die vielfach
propagierte Landflucht werde
durch die bessere Erreichbarkeit
minimiert und trage zu einer Erhöhung
der Einwohnerzahlen
bei. Vom Bahnhof Merklingen
(Schwäbische Alb) profitierten
nicht nur die Mitgliedskommunen,
sondern auch Teilorte von
Schelklingen (Alb-Donau-Kreis)
sowie von Römerstein und Münsingen
(beide Kreis Reutlingen).
Fragt man Kaufmann, ob er
2013 ernsthaft daran geglaubt
habe, dass der Bahnhof tatsächlich
eines Tages realisiert werden
würde, holt der Verbandsvorsitzende
tief Luft. Er spricht
von „einem kleinen Wunder“. Eigentlich
dauere es zehn bis fünfzehn
Jahre, bis so ein Projekt,
wenn überhaupt, verwirklicht
werde. „Wir haben es gemeinsam
in nur vier Jahren geschafft.“ [!]
10 leben unternehmen [!]
Emma bringts
bis an die Haustüre
Regionaler Lieferdienst Seit Ende Juni gibt‘s auf der Laichinger Alb eine
Online-Plattform der Wirtschaftsvereinigung. Von Joachim Lenk
Nein, Amazon mache
man keine Konkurrenz.
Vielmehr wolle die
Wirtschaftsvereinigung
Laichingen (WVL) mit ihrem
Online-Portal die regionale
Wertschöpfung stärken und eine
lokale Identität schaffen, sagt
WVL-Mitglied und Mitorganisator
Ralf Schiffbauer. Seit Ende
Juni ist „Emma bringts“ im Internet
erreichbar. Der Name ist angelehnt
an die Tante-Emma-Läden
von früher, in denen es fast
alles zu kaufen gab.
Inzwischen sind knapp 50
Dienstleister, Gastronomen,
Händler, Handwerksbetriebe,
Banken, die Stadtbücherei, Apotheken,
Metzgereien und viele
andere mit im Boot. Anders als
bei den großen Internetplattformen
werden die, die mitmachen,
mit Fotos und Informationen
vorgestellt. „Wir sehen uns als
großes Schaufenster der Laichinger
Alb“, sagt Schiffbauer. „Kaufen
Sie online und doch lokal“,
heißt das Motto, denn so bleibt
ein Teil des im Internet ausgegebenen
Geldes in der Region. „Wir
stärken gemeinsam das Image
und die wirtschaftliche Kraft in
der Region.“ Die Kunden können
sich auch vorab online informieren
und die Waren direkt im Geschäft
abholen beziehungsweise
Handwerker beauftragen.
Bis mittags bestellt,
am selben Abend geliefert
Mitfinanziert wurde das Projekt
vom Ministerium für Ländlichen
Raum und Verbraucherschutz
Baden-Württemberg. „Emma
bringts“ hatte mit ihrem Konzept
eine Förderung über den Ideenwettbewerb
Online- Handel gewonnen.
Minister Peter Hauk hat
den Scheck in Höhe von 200.000
Euro vorbeigebracht. „Wir müs-
Ute Schiffbauer (links) und Sandra Mangold kümmern sich auch um
www.EmmaBringts.de.
Fotos: Joachim Lenk
sen den Großen etwas entgegensetzen.
Das ist die regionale
Wertschöpfung“, so Hauk. Am
Ende aber entscheide der Kunde,
jeder könne also etwas dafür
tun.
Schiffbauer räumt ein, dass es
ohne die finanzielle Unterstützung
nicht möglich gewesen
wäre, „Emma bringts“ ins Internet
zu bringen. „Das ist etwas
Neues“, freut sich auch Roger
Kehle, der Präsident des Gemeindetages,
der die Kreativität der
Kommunen lobt. Die Digitalisierung
werde man nicht umkehren
können, aber mit ihr arbeiten.
Einmalig in der Region
Der lokale Online-Marktplatz
„Emma bringts“ – das fehlende
Apostroph ist gewollt – ist einzigartig
im Gebiet der Industrieund
Handelskammer Ulm, die für
die Landkreise Alb-Donau und
Biberach sowie die Stadt Ulm
zuständig ist. „Emma bringts“ ist
Und so funktioniert die ganze Sache:
Man bestellt übers Internet
die Waren, die man gerne haben
möchte. Sämtliche Waren, auch
von verschiedenen Anbietern,
landen in einem Warenkorb. Der
Kunde bezahlt den Rechnungsbetrag
per Vorkasse. Wer dies
vor 12 Uhr erledigt, erhält seine
Bestellung von Montag bis Freitag
von 16 Uhr an ins Haus geliefert.
Mit „Same Day Delivery –
Lieferung am selben Tag“ könne
keine der großen Internetplattformen
mithalten, freut sich
Schiffbauer. Bestellungen, die
nach 12 Uhr eingehen, stellt
ein Projekt der Wirtschaftsvereinigung
Laichingen in Zusammenarbeit
mit der Stadt Laichingen
und den Gemeinden Berghülen,
Merklingen, Nellingen und Westerheim
sowie den örtlichen
Wirtschaftsvereinigungen und
Gewerbevereinen.
Zur Person
Ralf Schiffbauer von der
Wirtschaftsvereinigung Laichingen
ist Mitorganisator
der lokalen Online-Plattform.
„Emma“ am folgenden Werktag
zu. Der Mindestbestellwert beträgt
39 Euro. Der Versand kostet
pauschal 4,95 Euro, unabhängig
davon, ob man bei einem oder
mehreren Händlern einkauft.
Die „Emma bringts“-Website
ist in mehrere Bereiche aufgeteilt:
der eigentliche Onlineshop
der Händler und eine Serviceseite,
auf der sich Dienstleister vorstellen.
Außerdem können dort
die Älbler den Mittagstisch der
Gastronomen abrufen. Infos zu
Festen und Veranstaltungen gibt
es auf der Seite obendrauf.
Die Internetplattform betreut
das Fraunhofer-Institut für Techno-
und Wirtschaftsmathematik
in Kaiserslautern. Im Büro der
Wirtschaftsvereinigung Laichingen
kümmern sich Sandra Mangold
und Ute Schiffbauer mit Rat
und Tat um die Belange derer, die
dort mit ihrem Online-Shop vertreten
sind.
„Emma bringts“ ist nicht nur
bei den Händlern in Laichingen,
Berghülen, Merklingen, Nellingen
und Westerheim sowie in
den dazugehörenden Stadt- und
Ortsteilen im Alb-Donau-Kreis
unterwegs, sondern auch in den
Nachbargemeinden Heroldstatt,
Hohenstadt (Landkreis Göppingen)
und Römerstein (Landkreis
Reutlingen). [!]
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Wer gut schläft,
hat mehr vom Tag
Allein die Tatsache, dass wir
Menschen ein Drittel unseres Lebens
im Schlaf verbringen, macht
klar: Was, wie und worauf wir
schlafen, ist von immenser Bedeutung
für unser waches Leben.
Guter Schlaf regeneriert nicht
nur unseren Körper, er schenkt
uns auch mehr Leistungskraft,
Widerstandsvermögen, geistige
Frische und seelische Gesundheit.
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nunmehr 90 Jahren für den guten
Schlaf seiner Kunden.
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Das Sortiment umfasst schicke
Bettgestelle, geräumige Kleiderschränke
und natürlich verschiedene
Schlafsysteme. „Wir wissen,
dass nicht jeder Mensch im
gleichen Bettsystem gut schlafen
kann”, sagt Jutta Striebel-Möller,
die den Betrieb in dritter Generation
führt. „Deshalb bieten wir
eine große Auswahl. Von Kaltschaum
über Federkern bis hin
zu Wasserbetten finden unseren
Kunden bei uns alle Bettsysteme,
die guten Schlaf versprechen.”
Ganz wichtig ist dem Team von
Betten Striebel die individuelle
Beratung: „Auf Wunsch auch mit
Unterstützung eines Physiotherapeuten.
Am besten sollte man
sich ein bis zwei Stunden Zeit
nehmen und vorher einen Termin
vereinbaren.”
Kuschelige Begleiter
Aber nicht nur, worauf man liegt
ist wichtig, auch mit was man
sich umgibt, spielt eine entscheidende
Rolle für besten Schlafkomfort:
Auch Zudecke und
Kopfkissen müssen passen. Dazu
gibt es natürlich die passenden
Bezüge und jede Menge weitere
kuschelige Begleiter für Bad, Bett
und Sofa. Falls die liebgewonnenen
Textilien wieder aufgefrischt
werden sollen, kein Problem:
„Die Bettenreinigung ist unser
Steckenpferd.”
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Service neu erleben
Für noch mehr Kundennähe geht
die Volksbank Laichinger Alb eG
einen neuen Weg. Bis 2021 wird
der Kontoservice in allen Geschäftsstellen
auf den VR-Mein-
Service umgestellt.
Das VR-MeinService-Terminal
ersetzt dabei den bekannten
Schalter – nicht jedoch den gewohnten
persönlichen Kontakt:
Wie bei Skype oder FaceTime erscheint
ein Mitarbeiter zum persönlichen
Gespräch in voller Lebensgröße
auf dem Bildschirm
und ist ganz für den Kunden da.
„Das bin ich schon von Unterhaltungen
am Tablet mit meinen Enkeln
gewohnt“, erzählt Oma Baumeister.
„Über das neue VR-Mein
Service-Terminal kann ich mit
meinem Volksbank-Berater weiterhin
alles direkt von Angesicht
zu Angesicht besprechen.“
Und Angst vor fremden Blicken
oder Lauschern muss auch
niemand haben: Neue Raumkonzepte
in den Geschäftsstellen ermöglichen
eine hohe Diskretion.
Der separate Bereich mit dem
VR-MeinService-Terminal ist
nicht nur großzügig gestaltet sondern
auch abschließbar.
„Durch den VR-MeinService
erweitern wir die Servicezeiten
der Geschäftsstellen von Montag
bis Freitag auf 9 bis 18 Uhr”, so
der Vorstandsvorsitzende der
Volksbank Laichinger Alb eG,
Ralf Schiffbauer. „Für Beratungen
sind weiterhin unsere Mitarbeiter
vor Ort für Sie da. Termine
vereinbaren Sie bequem telefonisch
oder in der Geschäftsstelle
am VR-MeinService-Terminal.”
Bald können Kunden das erste
VR-MeinService-Terminal in der
Hauptstelle in Laichingen nutzen.
Dabei begegnen sie immer wieder
bekannten Gesichtern. „Die
Mitarbeiter der Geschäftsstellen
qualifizieren sich Schritt für
Schritt weiter, um Ihnen sowohl
im Service- und BeratungsZentrum
telefonisch, als auch vertraulich
per VR-MeinService hervorragenden
Kontoservice zu bieten
– persönlich und nah wie bisher”,
bestätigt Ralf Schiffbauer.
12 blick in die geschichte unternehmen [!]
5,34
Von Anfang des 20. Jahrhunderts
bis 1985 hatte
Merklingen nicht nur
einen Bahnhof, sondern
noch einen „Haltepunkt
Ost“ beim Friedhof. Die Gleise
lagen an der 19 Kilometer langen
Strecke zwischen Laichingen
(Alb-Donau-Kreis) und Amstetten
(Landkreis Göppingen).
Einweihung der Schmalspurstrecke
hatte die Württembergische
Eisenbahn-Gesellschaft
(WEG) am 20. Oktober 1901 gefeiert.
Die Bevölkerung verdankte
diese Eisenbahnstrecke in erster
Linie dem 1895 ins Leben gerufenen
Truppenübungsplatz
Münsingen (Kreis Reutlingen).
Soldaten des Kaiserreichs kamen
auf der Strecke Stuttgart – Ulm
in Amstetten an. Dort stiegen sie
in den Zug Richtung Laichingen
um. Nach einer Stunde traf das
Dampfross im dortigen Kopfbahnhof
ein. Zu Fuß ging es dann
Richtung Schießplatz oder in die
1916 erbaute Soldatenunterkunft
Lager Feldstetten.
1920 beförderte die Nebenbahn
130.000 Menschen im Jahr,
im Güterverkehr waren es 32.000
Tonnen. Der im Oktober 1939 von
drei auf zwei Zugpaare zurückgefahrene
Bahnbetrieb wurde ein
paar Wochen später auf die sechs
vormals dort verkehrenden Züge
ausgedehnt. Grund dafür waren
die zahlreichen Soldaten, die auf
Mittlere Alb kamen.
1961 wurde die Dampflok
ausgemustert
Nach dem Zweiten Weltkrieg
zählte die Württembergische Eisenbahn-Gesellschaft
1948 bereits
wieder 320.000 Fahrgäste.
Drei Jahre später feierte die Nebenbahn
ihren 50. Geburtstag.
Laichingens damaliger Bürgermeister
Daniel Schwenkmezger
erinnerte in seiner Rede daran,
dass im vergangenen halben Jahrhundert
rund 5,34 Millionen Personen
befördert wurden. Außerdem
hatte die Nebenbahn seit
ihrem Bestehen 1,2 Millionen
Tonnen Güter transportiert.
1961, zum 60. Geburtstag der
Bahn, wurde die Dampflok ausgemustert,
da die WEG auf Triebwagenverkehr
umstellte. Anfang
der 1980er-Jahre nahm der Güterverkehr,
im Gegensatz zum
Millionen Personen
beförderte die Schmalspurbahn
in den ersten 50 Jahren
ihres Bestehens.
Am 20. Oktober 1901 wurde die rund 19 Kilometer lange Schmalspurbahn zwischen
Laichingen (Foto) und Amstetten eingeweiht.
Foto: Stadtarchiv Laichingen
Das Alb-Bähnle
dampft heute noch
Geschichte 84 Jahre lang fahren Züge von Laichingen über
Merklingen nach Amstetten bis 1985 die rund 19 Kilometer
Strecke eingestellt werden. Von Joachim Lenk
Personenverkehr, weiter ab.
Nicht nur die Militärs, auch private
Firmen und Speditionen
verlegten immer mehr Güter auf
die Straße. Deshalb teilte die
WEG im Herbst 1984 dem Innenministerium
in Stuttgart überraschend
mit, dass sie die Fahrten
zwischen Laichingen und Amstetten
einstellen werde.
„Schlusspfiff für die letzte
Schmalspurbahn im Land“, titelte
die „Stuttgarter Zeitung“ am
31. August 1985. An diesem Samstag
war der letzte Personenzug
auf der Strecke unterwegs. Zwei
Wochen später, am 13. September,
wurde auch der Güterverkehr
eingestellt. In den folgenden
Monaten bauten Arbeiter die
Gleise in Laichingen, dann in
Machtolsheim, Merklingen und
Nellingen ab. In Oppingen endet
die Demontage. Grund dafür war
die Übernahme der restlichen
sechs Kilometer langen Strecke
durch die Gemeinde Amstetten.
Dafür hatte sich der damalige
Bürgermeister Walter Sigloch
eingesetzt, der bei den „Ulmer
Eisenbahnfreunden“ stellvertretender
Vorsitzender war. Vom
Dieses Jahr noch zwei Fahrten
auf der Strecke Oppingen/Amstetten
Die Schmalspurdampflok
99 7203 des Alb-Bähnles wird
zurzeit restauriert. Deshalb verkehrt
auf der Strecke zwischen
Oppingen und Amstetten eine
Diesellok. Dieses Jahr gibt es
noch eine Fahrt: Am 8. Dezember
(Sonntag) fährt der Nikolauszug.
Weitere Informationen und
F ahrpläne gibt es im Internet
unter www.alb-baehnle.de.
An den Betriebstagen ist das
Bahnhofsgebäude in Oppingen
bewirtschaftet.
Landratsamt des Alb-Donau-Kreises
gibt es einen Zuschuss
in Höhe von 50.000
D-Mark (rund 25.000 Euro), um
die Schienen für eine Museumsbahn
nicht abbauen zu müssen.
Somit blieb der landschaftlich
schönste Streckenabschnitt für
die Nachwelt erhalten.
Neuer Zweck für altes Schild
Seit 1990 verkehrt das Alb-Bähnle,
so der neue Name der Schmalspurbahn,
an ausgewählten Tagen
auf der sechs Kilometer langen
Strecke. In Oppingen gibt es
heute noch ein Umfahrgleis für
die Lokomotiven und die Dieselloks
des Museum-Eisenbahnbetriebs.
Das einstige Bahnhofschild
mit der Aufschrift Merklingen
hat übrigens überlebt.
Der Bürgermeister hat es beim
Spatenstich zum Regionalbahnhof
im Mai 2017 überreicht bekommen.
Sven Kneipp versprach,
das historische Stück im
neuen Bahnhof aufzuhängen. [!]
unternehmen [!] blick in die geschichte 13
Links: 1961 wird im Laichinger Bahnhof
der 60. Geburtstag der Schmalspurbahn
gefeiert. Unten: Das Alb-Bähnle
fährt noch heute.
Fotos: Joachim Lenk, privat
Nutzfahrzeuge
Service
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Ganz gleich, ob Formteile, komplette
Werkzeuge oder Kleinserien
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neben den Erodier- und Fräsarbeiten
auch Schleifvorgänge nötig.
Diese sind für viele Betriebe
heute nicht mehr durchzuführen:
Zu teuer und platzintensiv sind
die Maschinen, zu gering die
Auslastung.
Diese Arbeiten übernimmt die
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Heck. Flexibel, schnell und terminsicher
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mit geringen Toleranzen
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Fotos: Bosch + Heck
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Jetzt und in Zukunft.
14 kunst und kultur unternehmen [!]
Die Liste der Meister, die
mit ihren Werken in
Sontheim vertreten
sind, liest sich wie das
„Who is Who“ der Kunstszene:
Jo Bukowski, James Rizzi, Pablo
Picasso, Niki de Saint Phalle, Janosch,
Pinchas Jacenko, Günther
Uecker, Heinz Mack und Banksy,
der Künstler mit dem geschredderten
Bild. Auch die malenden
Musiker wie Frank Zander, Otto
Waalkes und Udo Lindenberg
stellen in der Galerie Frenzel in
Sontheim ihre Arbeiten aus.
Irgendwo zwischen
Stuttgart und Ulm
Sontheim, wo ist denn das, wird
sich der eine oder andere fragen?
Auf der Homepage steht: Zwischen
Stuttgart und Ulm. Genauer
gesagt gehört dieser Ortsteil
zu Heroldstatt im Alb-Donau-
Kreis, der gerade mal zwölf Kilometer
von der Autobahnausfahrt
Merklingen entfernt ist.
1996 übernahm Dietmar Frenzel
die Galerie mit Kunsthaus seiner
Eltern. Der gelernte Rahmenvergolder,
der nach seiner Ausbildung
Landessieger im Bezirk
Bayern und Bundessieger im Vergolderhandwerk
wurde und vor
ein paar Wochen den Silbernen
Meisterbrief der Handwerkskammer
Ulm erhielt, erweiterte
die Werkstatt um eine Vergolderei.
Ein Handwerk, das in Deutschland
nur noch wenige beherrschen.
Der Fachmann weiß, „dass
erst ein Rahmen ein Bild zu einem
in sich geschlossenen
Schauobjekt macht“. Ob Unikatrahmen
in Gelbgold, Silber oder
Weißgold, klassisch oder modern,
bei Frenzel bleibt kein
Wunsch offen. Natürlich gibt es
im Geschäft auch handelsübliche
Bei Dietmar und Vera Frenzel (oben) waren unter anderen schon
Otto (links) und Janosch (unten) zu Gast. Eines von Ottos Werken
ist rechts zu sehen.
Fotos: Joachim Lenk
Otto war
auch schon da
Heroldstatt In der Galerie Frenzel geben
sich Kunstschaffende aus der ganzen Welt
die Klinke in die Hand. Von Joachim Lenk
Alles begann in den 60er-Jahren:
Die Geschichte der Galerie Frenzel
Fridolin und Emma Frenzel
waren es, die 1963 in Waldenbuch
im Landkreis Böblingen einen
Groß- und Einzelhandel für
Bilder und Rahmen ins Leben gerufen
haben. Zwei Jahre später
verlegte das Ehepaar den Firmensitz
nach Sontheim auf die
Alb. Damals verkauften sie bereits
Gemälde wie zum Beispiel
von Hans Nickel, Günter König
und Mehdi in ihrer Galerie, die
sich noch heute in unmittelbarer
Nachbarschaft des Wohnhauses
befindet. 1996 übernahm Sohn
Dietmar das Geschäft, das inzwischen
als Galerie Kunsthaus
Frenzel firmiert. Seit 2005 hilft
Ehefrau Vera als Galeristin mit.
Weitere Informationen gibt es
unter www.galerie-frenzel.de
im Internet.
Rahmen von der Stange, fügt der
Firmenchef hinzu. Gemälde-, Papier-
und Rahmenrestauration
gehören ebenfalls zum Angebot
des Familienunternehmens. Seit
2005 hilft Ehefrau Vera als Galeristin
mit. Außerdem stehen dem
Ehepaar noch zwei weitere Mitarbeiter
zur Seite.
Kundschaft aus
ganz Süddeutschland
Inzwischen hat es sich in der
Kunstszene herumgesprochen,
dass es in Heroldstatt Unikate,
Ölgemälde, Radierungen, Objekte
und Grafiken von weltbekannten
Künstlern zu kaufen gibt. Sowohl
für den kleinen auch für
den großen Geldbeutel. Die
Kundschaft aus ganz Süddeutschland
komme immer wieder
gerne auf die Schwäbische
Alb, wissen die Frenzels. Viel
werde auch über den Onlineshop
über die Homepage abgewickelt.
Seit zehn Jahren gibt es in unregelmäßigen
Abständen Ausstellungen
von bekannten Künstlern
bei den Frenzels. So zum Beispiel
waren Werke von Udo Lindenberg
(2010), James Rizzi (2011),
Patrick Preller (2013), Janosch
(2015), Otto (2016), James Francis
Gill (2017), Thitz (2017), Dan
Pyle (2018), Volker Kühn (2019)
und Andrei Krioukov (2019) zu
sehen. Bis auf Lindenberg, der
sein Double auf die Alb schickte,
und James Rizzi, der kurz vor
der Vernissage verstarb, waren
alle Künstler höchstpersönlich in
dem 2.800 Seelen zählenden Heroldstatt.
Beinahe jedes Mal,
wenn eine der Berühmtheiten ins
beschauliche Sontheim kommt,
herrscht dort Ausnahmezustand.
Dann muss die örtliche Feuerwehr
ausrücken, um den Verkehr
zu regeln. [!]
Gemeinsam
den Standort
stärken
Visualisierung: © Ing.-Büro Dipl. Ing. H. Vössing GmbH
Ihre gesamtwirtschaftliche Interessenvertretung
Die Standortqualität ist ein zentraler Wettbewerbsfaktor.
Ideale Rahmenbedingungen
sorgen für Wirtschaftswachstum sowie Beschäftigung
und damit Wohlstand für unsere
Region. Die IHK Ulm beschäftigt sich im Bereich
Standortpolitik unter anderem mit Fragen
zum Verkehr, zur regionalen Wirtschaftsentwicklung
oder zum Arbeitsmarkt. Ziel aller
Aktivitäten ist es, im Dialog mit Unternehmen,
Politik und Verwaltung die Gestaltungsspielräume
für die regionale Wirtschaft stetig zu
verbessern.
Bei den Standortumfragen der IHK Ulm unter
den Mitgliedsunternehmen bestätigt sich dabei
regelmäßig, dass Infrastrukturthemen und
im Speziellen die Verkehrsanbindung als wichtigste
Handlungsfelder genannt werden.
IHK-Einsatz für bessere Verkehrswege
Noch nie waren so viele Menschen und Güter
so mobil wie heute. Voraussetzung für diese
Mobilität ist dabei die vorhandene Verkehrsinfrastruktur.
Das macht sie zu den Lebensadern
der Wirtschaft. Dies gilt in der IHK-Region Ulm
vor allem für ein funktions- und leistungsfähiges
Straßennetz und wettbewerbsfähigen
Schienenverkehr. Diese Verkehrsinfrastruktur
ist ein wesentlicher Standortfaktor für unsere
Unternehmen im nationalen und internationalen
Wettbewerb. Mehr denn je muss daher
die bedarfsgerechte Mobilität ein hohes verkehrspolitisches
Ziel sein. Daher setzen sich
die IHK Ulm und mit ihr die Vertreter des Ehrenamts
in der Vollversammlung oder im Ausschuss
für Verkehr und Logistik seit Jahren für
den Ländlichen Raum und dessen verkehrliche
Anbindung ein.
Standortvorteil sichern
Doch gerade auch beim schienengebundenen
Öffentlichen Personennahverkehr
in der IHK-Region Ulm ist die „Laichinger
Alb“ bislang noch abgehängt. Das ist ein
ernstzunehmender Wettbewerbsnachteil.
Dies bestätigen alle bisher durchgeführten
IHK-Standortumfragen. Dieser Standortfaktor
wurde von den ansässigen Betrieben immer
als einer der TOP-Handlungsbedarfe genannt.
Im Zuge des Baus der Neubaustrecke
Ulm-Stuttgart hat der nördliche Raum unserer
Region nun die Riesenchance erhalten, mit
dem neuen Bahnhalt „Merklingen – Schwäbische
Alb“ den Standort deutlich zu stärken.
Denn die Wirtschaft der „Laichinger Alb“ und
Umgebung erwartet durch den Bahnhalt konkrete
Vorteile. Dies wurde durch eine Umfrage
der IHK Ulm im Jahr 2015 bei Mitgliedsunternehmen
im Einzugsgebiet des Bahnhofs
bestätigt. Sehr positive Einflüsse werden vor
allem bei den Themen Erreichbarkeit, Standortqualität,
Geschäftsreisen sowie der Bindung
und Gewinnung von Fachkräften gesehen
– alles gesamtwirtschaftliche Interessen.
Daher hat die IHK Ulm seit Beginn die Planungen
für den neuen Bahnhalt unterstützt. Unter
anderem hatte die IHK Ulm nach Vollversammlungsbeschluss
dem Alb-Donau-Kreis
damals angeboten, sich als Vertreter der regionalen
Wirtschaft mit zehn Prozent den Kosten
der Machbarkeitsstudie zum Bahnhalt zu
beteiligen. Insgesamt steuerte die IHK Ulm für
diese Studie knapp 23.300 Euro bei.
Engagement für Technologieachse Süd
Es geht aber nicht nur um die Infrastruktur
innerhab der jeweiligen IHK-Region, sondern
auch um die Einbindung in großräumige
Verkehrsnetze. Daher auch der Einsatz
der IHK Ulm für das Bahnprojekt Stuttgart 21
mit der Neubaustrecke Ulm-Stuttgart als Teil
der Technologieachse Süd. Dazu arbeiten die
IHKs auf Landes- und Bundesebene sowie europaweit
eng zusammen, u.a. in der Initiative
„Magistrale für Europa“. Nur dem Einsatz aller
Beteiligten zur Umsetzung des Projekts Stuttgart
21 samt Neubaustrecke ist es zu verdanken,
dass die „Laichinger Alb“ die Chance erhalten
hat, künftig an die Schiene angebunden
zu sein.
IHK Ulm
Olgastraße 95 – 101
89073 Ulm
www.ulm.ihk24.de
Wohn- & Gewerbeflächen
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Standortumfragen und -analysen
Verkehr
Gutachten
Starker
Wirtschaftsraum
im Süden
Energie
Breitband
Gesundheitswirtschaft
Infrastruktur
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