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Stadtumbau in Brandenburg - Bilanz und - SPD-Landtagsfraktion ...

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nehmen würden. Wir würden sie ja<br />

gar nicht mit e<strong>in</strong>beziehen. Wenn man<br />

das Thema nur darauf reduziert, wie<br />

die Mittel aus den Fördertöpfen des<br />

<strong>Stadtumbau</strong>s Ost verteilt werden,<br />

dann kann man durchaus so diskutieren.<br />

Stadtentwicklung ist aber wesentlich<br />

mehr. Wenn man wirklich von<br />

F<strong>in</strong>anzierung spricht, s<strong>in</strong>d auch ganz<br />

andere Fördermittelprogramme da.<br />

Die Substanz, gerade der privaten Eigentümer<br />

liegt <strong>in</strong> der Innenstadt <strong>und</strong><br />

<strong>in</strong> den <strong>in</strong>nenstadtnahen Bereichen –<br />

das muss ich ganz klar für Cottbus sagen.<br />

Seit 1992 s<strong>in</strong>d 74 Millionen Euro <strong>in</strong><br />

diese Bestände <strong>in</strong>vestiert worden. Insofern<br />

nehmen die Privaten schon daran<br />

mit teil. Es wird dann schwieriger,<br />

wenn man über den Rückbau spricht<br />

oder <strong>in</strong> andere Quartiere geht. Wir haben<br />

die privaten Eigentümer <strong>in</strong> den<br />

Diskussions- <strong>und</strong> Erarbeitungsprozess<br />

mit e<strong>in</strong>bezogen. Natürlich nicht so differenziert<br />

<strong>und</strong> so stark wie die Genossenschaft<br />

<strong>und</strong> das kommunale Wohnungsunternehmen.<br />

Aber sie s<strong>in</strong>d bei<br />

den Diskussionen mit dabei. Sie s<strong>in</strong>d<br />

vertreten, entweder durch den Vere<strong>in</strong><br />

Haus <strong>und</strong> Gr<strong>und</strong> der Privaten oder<br />

auch durch größere E<strong>in</strong>zeleigentümer<br />

<strong>und</strong> Zwischenerwerber. Das ist für uns<br />

e<strong>in</strong> Riesenproblem. Da ist e<strong>in</strong>mal der<br />

E<strong>in</strong>zeleigentümer, <strong>in</strong> Cottbus vielleicht<br />

mit sechs Wohne<strong>in</strong>heiten, <strong>und</strong> dann<br />

46 märkische hefte 11<br />

juni 2008<br />

haben wir größere Probleme mit den<br />

1.000 Wohne<strong>in</strong>heiten des Zwischenerwerbers.<br />

Wenn wir auf Baurecht <strong>und</strong><br />

Rechtsfragen zurück kommen, die wir<br />

ja auch national diskutiert haben: Wie<br />

kann man eben dort e<strong>in</strong>e Art Lastenausgleich,<br />

e<strong>in</strong>e Ausgewogenheit h<strong>in</strong>bekommen?<br />

Wie kann ich die Privaten<br />

mit e<strong>in</strong>beziehen, wenn auf der anderen<br />

Seite wieder die AHG-Entlastung<br />

steht? Das funktioniert eben nicht.<br />

Es führte bei uns dazu, dass wir unsere<br />

Umbaustrategie ändern mussten,<br />

die wieder zu anderen Auswirkungen<br />

führt. Wenn ich höre, dass es AHG-<br />

Veränderungen gibt, Übertragungen –<br />

dann b<strong>in</strong> ich schon sehr <strong>in</strong> Erwartung.<br />

Die Frage ist, wie das dann im Detail<br />

ausformuliert ist. Kann ich es so anwenden,<br />

nicht nur <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em kle<strong>in</strong>en<br />

E<strong>in</strong>zelfall? Kann ich es wirklich anwenden<br />

für den Stadtteil? Ich will das gar<br />

nicht auf e<strong>in</strong>e ganze Stadt beziehen.<br />

Das zu wissen, wäre sehr wichtig. Wir<br />

haben uns heute sehr auf den Wohnungsbau<br />

konzentriert, auch wenn<br />

wir von <strong>in</strong>tegrierter Stadtentwicklung<br />

reden – da s<strong>in</strong>d wir wirklich an<br />

Grenzen angekommen. Um entsprechende<br />

nachgefragte Wohnungen zur<br />

Verfügung zu stellen, brauchen wir<br />

auch weitere Unterstützung <strong>in</strong> der Zukunft,<br />

<strong>in</strong>sbesondere <strong>in</strong> der Wohnungs-<br />

bauförderung. Es kann nicht se<strong>in</strong>, dass<br />

wir zum e<strong>in</strong>en die wenigen un- oder<br />

teilsanierten Wohnungen abreißen.<br />

Anschließend stellen wir im Umzugsmanagement<br />

sanierte Wohnungen<br />

zur Verfügung <strong>und</strong> wissen aber nicht,<br />

ob die Familie sich diese aufgr<strong>und</strong> des<br />

hohen Mietpreisniveaus überhaupt<br />

noch leisten kann. Oder ob <strong>und</strong> wann<br />

die Kommune wieder mit ihren F<strong>in</strong>anzierungsmöglichkeiten<br />

für Wohnraum<br />

– von Hartz IV bis Kosten der Unterkunft<br />

– e<strong>in</strong>treten muss. Diese Fragen im<br />

Fokus zu behalten ist mehr als wichtig.<br />

Thomas Günther<br />

Ich habe jetzt drei Wortmeldungen<br />

gesehen.<br />

Andreas Mühlberg<br />

Ich habe e<strong>in</strong> paar Fragen zum Thema<br />

Infrastruktur. Beim Rückbau spielt das<br />

ja sicher auch e<strong>in</strong>e Rolle. Bei den Straßen<br />

ist es vielleicht eher e<strong>in</strong>e Kostenfrage,<br />

wenn mit weniger E<strong>in</strong>wohnern<br />

das gleiche Straßennetz unterhalten<br />

<strong>und</strong> f<strong>in</strong>anziert werden muss. Bei Tr<strong>in</strong>kwasser-<br />

<strong>und</strong> Abwasserleitungen geht<br />

es sogar bis an die Funktionsfähigkeit:<br />

Wenn e<strong>in</strong>e Abwasserleitung für<br />

10.000 E<strong>in</strong>wohner nur noch von 100<br />

genutzt wird, dann funktioniert sie<br />

nicht mehr. Inwieweit wurde das bei<br />

diesen großen Abrissen im komplexen<br />

Wohnungsbau mit berücksichtigt?<br />

War es auch e<strong>in</strong> Kriterium zu sagen:<br />

Wir fangen h<strong>in</strong>ten an <strong>und</strong> verkürzen<br />

das Leitungssystem <strong>und</strong> wir verkürzen<br />

das Straßensystem oder war das überhaupt<br />

nicht möglich? Und die zweite<br />

Frage: Inwieweit wird so etwas dann<br />

gefördert? Bei den Straßen ist es ja<br />

stadtumbau brandenburg – bilanz <strong>und</strong> ausblick 47

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