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Tagungsband Salzburg 2019

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Die Geschichte Steyrermühls

bis zum heutigen Museum

1446 – 1990 Von der „Zhännklmühle“ zur „Alten Fabrik“

Ungefähr am Standort des heutigen Papiermacher -

museums wurde die „Zhännklmühle“ an der Traun 1446

errichtet. Einer Überlieferung zufolge soll 1588 Michael

Steirer aus der Stadt Steyr Besitzer der „Zhännklmühle“

gewesen sein. Die Bauern aus der Umgebung fuhren

zum „Steyrer in der Mühl“, daher auch Steyrermühler

genannt.

Ein Gmundner Baumeister, Bernhard Rubens, kam erstmals

auf den Gedanken, an dieser Stelle eine Maschinenpapierfabrik

zu errichten, aber erst durch den Kauf

der beiden Unternehmer Augustinus von Barber und

Carl Clusemann aus Schlesien kam es zur Umsetzung

dieses Vorhabens. Die ursprüngliche „Zähnnklmühle“,

später „Steirmill“, bildete die Grundlage für die beiden

Industriellen um 1868 mit der begonnenen Errichtung

der Papierfabrik Steyrermühl. Mehrere Gründe waren

dafür ausschlaggebend: Sowohl der Holzreichtum des

Salzkammergutes, die ausreichende Wasserführung der

Traun, genügend Arbeitskräfte und nicht zuletzt die

Nähe der Bahnlinie Lambach–Gmunden.

Beauftragt wurde mit der Planung und dem Bau der

damals beste Papiermaschinenbauer Ing. Carl Theodor

Bischoff, der in der Folge auch als erster Direktor des

Werkes von 1868 bis 1870 rangierte.

Die Produktion von qualitativ hochwertigem Hadern -

papier startete 1869. Auf den ersten beiden Papiermaschinen

mit 64 und 72 Zoll Arbeitsbreite. 1878 kam eine

dritte dazu und 1889 verfügte man bereits über fünf

solcher Maschinen.

Einer der wichtigsten und kostbarsten Rohstoffe zur

Erzeugung von Papier waren Hadern aus reinem Leinen,

die in aufwendiger und gesundheitsschädigender Arbeit,

hauptsächlich von Frauen, bearbeitet und sortiert wurden.

Zusätzlich wurden die Holzschleifereien Brückmühl und

Reinthal erworben.

Um den enorm hohen Energieverbrauch sicherzustellen,

wurde 1888 das erste mit Wasserkraft betriebene Kraftwerk

Österreichs – das „Geschröff“ – gebaut und ist seit

1889 in Betrieb. Dieses kann auch heute noch besichtigt

werden.

Für den Bedarf an Holzstoff wurden 1870 nach Plänen

von Julius Roemer die Holzschleiferei Kohlwehr gebaut

sowie 1878 die ebenfalls an der Traun gelegene „Bruckmühle“

angekauft und zu einer Holzschleiferei umgebaut.

1882 erwarb man zusätzlich die Holzschleiferei

Reinthal. Durch die Modernisierung der Holzschleifereien

sowie der Dampf- und Kraftanlagen, insbesondere

durch den Ankauf der „Kurzmühle“ in Gmunden 1901

wurde eine weitere Steigerung der Holzschliffproduktion

und des Papierausstoßes erreicht.

1872 wurde das Werk unter dem Namen „Steyrermühl

Papierfabriks- und Verlags-Aktiengesellschaft“ von einer

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