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Neue Szene Augsburg 2019-12

Stadtmagazin für Augsburg

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LIVEPROGRAMM

BRÜCKENDECKUNG

KOLUMNE

Wie war dein Tag, Schatz?

DIE KOLUMNE VON UND MIT MARCUS ERTLE

SONNTAG

1. Dez.

20:00 UHR

EINTRITT FREI

DIENSTAG

3. Dez.

20:30 UHR

EINTRITT FREI

DIENSTAG

10. Dez.

20:30 UHR

EINTRITT FREI

DIENSTAG

17. Dez.

20:30 UHR

EINTRITT FREI

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Anglofranzösisches Duo

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BAND Country · Rockabilly

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Moment, bevor ich die Frage beantworte, habe ich

eine Ankündigung zu machen. Nach reiflicher Überlegung,

vielen schlaflosen Nächten, intensiven Diskussionen…

was soll denn jetzt dieser ängstliche Blick? Nein,

ich möchte mich nicht scheiden lassen. Ich möchte

eine Partei gründen. Ja… ja…, das ist jetzt sicher etwas

überraschend, vielleicht aber auch nicht, denn dass ich

ein ebenso engagierter wie leidenschaftlicher... hmmm.

sagen wir gesellschaftlicher Akteur der Stadtgesellschaft

bin, dürfte wohl... na gut, es ist vielleicht nicht allgemein

bekannt, ich bitte trotzdem um Aufmerksamkeit.

Eine Partei zu gründen ist in Augsburg ja ziemlich in.

Die Partei, die Polit-WG, Peterchen Grabs WSA, Augsburg

in Bürgerhand und jetzt die neueste Gründung:

Generation Aux! Mit Raphael Brandmiller an der Spitze

will eine Gruppe, die man vielleicht als hispterhafte

Jungunternehmer bezeichnen kann, in den Stadtrat.

Ja, warum nicht, könnte man jetzt sagen. Man könnte

auch fragen, warum eigentlich? Auf beide Fragen finde

ich aber keine richtige Antwort. Wofür steht denn die

politische Neugründung? Puh, also ich glaube, sie steht

für Folgendes: dass man irgendwie politisch ist, irgendwie

engagiert ist und die Stadt irgendwie total liebt.

Das reicht doch. Nein? Was ist dann mit Eva Weber von

der CSU? Die tut seit Jahren genau das und hat gute

Chancen neue Oberbürgermeisterin zu werden. Kein

Sonnenuntergang über unserer schönen Fuggerstadt,

der auf Facebook nicht hymnisch von Weber besungen

wurde. Und wieso soll Raphael Brandmiller, der bei

der SPD als Nachwuchshoffnung gehandelt wurde,

aber leider bei den Wählern nicht ankam, bevor er bei

den Grünen als Nachwuchshoffnung gehandelt wurde,

aber leider bei den Wählern nicht ankam, wieso soll

also jener Brandmiller jetzt nicht mit seiner eigenen

Liste antreten? Aus demselben Grund, wieso ich nicht

antreten sollte: Keinen.

Ich überlege halt noch, wie meine Partei heißen soll.

Also eine Partei sollte es schon sein. Nicht nur so ein

komischer Verein. Wenn Generation Aux die Partei für

selbständige Hipster jenseits der 30 ist, die gerne in die

Golden Glimmer Bar gehen, dann kann jedes noch so

randständige Milieu antreten. Ich denke da zum Beispiel

an die Romantiker, die immer wenn sie einen Sonnenunter…

ach so nein, die wählen ja schon Eva Weber.

Gut, dann sagen wir… die Klugen! Ja, die Partei der

Klugen. Dazu gehört ja gefühlt jeder, wenn nicht zu den

Klügeren. Aber nein, Intellektuelle sind beim Wahlvolk

nicht beliebt, sonst wären sämtliche Lokaljournalisten

längst in hohe und höchste Ämter gewählt worden.

Nein, Journalisten sollten Journalisten bleiben. So

wie der ehemalige Lokalchef der durchaus allerbesten

Tageszeitung Augsburgs. Der hat nun ein neues

kritisches Gesprächsformat gestartet, in dem er die

OB-Kandidaten in die Mangel nimmt. Na ja gut, genau

genommen spricht er nur mit einer Kandidatin, Eva

Weber, in ihrem eigens dafür gegründeten Podcast einmal

die Woche bis zur Wahl über… ja worüber? Über

Sonnenuntergänge? Ach was! Jeder Mensch weiß, dass

ein ehemaliger Journalist in einer solchen Sendung, die

von einer Partei produziert wird, deren Kandidatin genauso

kritisch und unabhängig und knallhart befragen

wird, wie er es schon als aktiver Journalist nicht getan

hat. Getan hat meine ich.

„Eine Partei zu gründen

ist in Augsburg ja ziemlich

in.“

Aber da denke ich mir: dann doch lieber ein volksnah-jovialer

Halbdepp mit eigener Partei sein. Da weiß

jeder, dass man auf eigene Rechnung arbeitet und die

Chancen sind dann auch gar nicht schlecht. Findest du

nicht? Nein, was ist dann mit… mit…Mensch wie heißt

er… der eine… der große… kleine… mit den dunklen…

blonden Haaren… der glattrasierte… mit Bart, die dicke

Bohnenstange, ach mir fällt sein Name nicht ein, aber

ein äußerst kluger Kommentator hat kürzlich gesagt,

dass er einen Stadtrat, der schon ewig seinen Dienst

tut, deswegen so gern hat, weil er so linkisch ist. Das ist

doch eine herrliche Liebeserklärung an einen Politiker

und mindestens das lässt mich hoffen, dass auch ich als

solcher reüssieren könnte, oder?

Ist gut Schatz.

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