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Ausgabe 02/20 DER HUND

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DAS

ORIGINAL

02/2020 3,30 €

ISSN 0323-4924

WAS ERNÄHRUNG

FÜR DIE GESUNDHEIT

TUN KANN

HOLGER SCHÜLER

der Hund Club Video

Körpersprache

IM TRÜMMERFELD

Rettungshunde

in Action

WELSH CORGI

PEMBROKE

Royales Schlitzohr

Wuff? Miau!

Wau!

Hund und Katze richtig verstehen

Österreich 3,80 € • Schweiz 6,20 sfr •

BeNeLux 4,00 € • Italien 4,60 € • Spanien 4,60 €



Foto: Oliver Finker

Susanne C. Steiger mit

Podengo Portugues-Mix Paula.

Liebe Hundefreunde,

der Januar ist traditionell ja bei vielen ein Monat der Rückblicke. Ein bisschen machen

wir das auch, zumindest Redakteurin Veronika Rothe. Bei ihr ist nach Silvester auch

vor Silvester: Ihre Tipps (S. 26) kommen Anfang des Jahres für die Gewöhnung und das

bessere Vorbereiten für den nächsten Jahreswechsel genau richtig, denn ein solches

Training braucht mehr als ein paar Wochen.

Beste Voraussetzungen, Ihre Hunde richtig zu verstehen, gibt unsere zweiteilige Serie

zum Thema Kommunikation von Mensch und Hund. Den Auftakt macht der Beitrag

„Wuff? Wau! – so kommunizieren unsere Hunde“ ab Seite 32. Wie es mit Hunden und

Katzen funktioniert, erzählen neben der Tierpsychologin Gabriele Müller (S. 37) auch

unsere Social-Media-Follower mit überzeugenden Bildern.

Schöne Bilder hat auch Redakteurin Lena Schwarz mitgebracht, die vorab die

Ausstellung Treue Freunde – Hunde und Menschen in München besucht hat, die

noch bis 19. April zu sehen ist (S. 54). Und weil wir gerade von Bildern reden, will ich

meinen Ausflug in die Trümmerlandschaft eines Übungsgeländes für Rettungshunde

nicht außen vor lassen. Eindrucksvoll durfte ich erleben, welche Leistung diese

ehrenamtlichen Helfer-Teams erbringen, wenn sie Verschüttete retten (S. 38).

Im neuen Jahr machen wir schwungvoll weiter mit nützlichen Informationen:

So haben wir für Sie Experten-Antworten auf Rechtsfragen für Hundehalter (S. 48)

gesammelt und fassen hilfreiches Wissen rund um Unterstützung durch Futter bei

Hunden mit besonderen Bedürfnissen (S. 58) zusammen.

Dass Ihnen unser Lesestoff den Start ins Jahr schmackhaft macht,

wünscht Ihre

Susanne C. Steiger

www.derhund.de


02/2020 3,30 €

ISSN 0323-4924

HOLGER SCHÜLER

der Hund Club Video

IM TRÜMMERFELD

Inhalt

der Hund

02/20

3 Editorial

6 Unsere Experten

8 Foto des Monats

10 Aktuell

14 Empfehlungen

der Redaktion

Körpersprache

Rettungshunde

in Action

DAS

ORIGINAL

WELSH CORGI

PEMBROKE

Royales Schlitzohr

Wuff? Miau!

Wau!

Hund und Katze richtig verstehen

WAS ERNÄHRUNG

FÜR DIE GESUNDHEIT

TUN KANN

Österreich 3,80 € • Schweiz 6,20 sfr •

BeNeLux 4,00 € • Italien 4,60 € • Spanien 4,60 €

Royales Schlitzohr – Mit charmantem Eigensinn

trumpft der Corgi auf. Der einstige Kuhhirte aus

Wales verzaubert heute neben Königinnen auch

die Social-Media-Welt.

RASSEPORTRAIT

16

ERZIEHUNG UND

TRAINING

Silvester: Davor ist danach!

Wuff? Wau! So kommunizieren unsere Hunde –

und wie wir sie verstehen!

Leser fragen, Verhaltensexperten antworten

Wie bleibt mein Hund bei Spaziergängen ruhig?

Wie bringe ich meinen Hund Beißhemmung bei?

26

28

32

38

42

Codewort: Ruhe – Wir sprachen mit

José Arce über seine Hunde

Verschüttet und gerettet von vier Pfoten –

Reportage über die wichtige Arbeit

der Rettungshunde

MENSCH UND HUND

Rockstars mit Kuschelfaktor – im Interview erzählt

Herman Li von seinen Hunden mit Handicap

Rechtsfragen für Hundehalter –

Rechtliches zu Haltung, Haftpflicht & Co.

46

48

4 Der Hund 02/2020


Inhalt

53

Neues aus dem

derHund Club –

Das Video mit Holger

Schüler „Körpersprache“

kurz vorgestellt

Petfluencer persönlich –

drei Fragen an Jessi von

@a_Girl_and_a_Vizsla

54

56

Besondere Museumsausstellung:

Treue Freunde – Hunde und Menschen

GESUNDHEIT UND

ERNÄHRUNG

Leser fragen, Tierärzte antworten

Wie unterscheiden sich Hunde und Wölfe

bei der Verdauung von Futter?

Wie oft soll ich meine Hündin entwurmen,

wenn sie öfter Kot oder Aas frisst?

58

64

68

Unterstützen mit Futter – Was bei der Ernährung von

Hunden mit besonderen Bedürfnissen wichtig ist

Diagnose Krebs: Spezialisten sind gefragt

SERVICE

Wie Hund und Katz’ – Tierische Freundschaften

70 derHund Club

72 Schaufenster

74 Vermittlung:

Tierheim Berlin

75 Kleinanzeigen

78 Vorschau und

Impressum

79 Termine

80

Der Hund ONLINE

3 www.derhund.de

3 www.facebook.com/derhund.de

3 www.instagram.com/derhund_official

3 www.derhund.de/newsletter

3 www.club.derhund.de

3 www.diehundeschulen.de

3 www.tier-akademie.de

www.derhund.de 5


Unsere Kompetenz

José Arce bezeichnet sich als „Mensch-

Hund-Therapeut“. Der spanische Therapeut

und Autor von Hunde-Fachbüchern

ist weltweit unterwegs, um Seminare und

Workshops zur Mensch-Hund-Beziehung

zu geben. Auf Mallorca betreibt Arce

ein Rehabilitationszentrum, in dem

Problemhunde aus ganz Europa eine

letzte Chance erhalten.

3 www.jose-arce.com

Jochen H. Eberhardt hatte viele Ämter im

nationalen und internationalen Hundewesen

inne und schreibt Hundebücher.

Als Zuchtrichter (seit 1974) richtete er bisher

über 70.000 Hunde in 50 Ländern.

Er ist Architekt und züchtete mit seiner

Frau Silke Beagles, Border Terrier und

Lagotti Romagnoli – 86 Würfe seit 1976.

Seine Hunde (derzeit sieben Lagotti

Romagnoli) leben stets als Familienmitglieder

im Haus.

Perdita Lübbe-Scheuermann ist durch die

Tierärztekammer Schleswig-Holstein

zertifizierte Hundetrainerin, Mitglied des

Prüfungsaus schusses für Tierpfleger der

IHK Gießen- Friedberg und Fachbuchautorin.

Sie berät Halter in Sachen Erziehung

und Umgang mit dem Hund, gibt

Seminare für Hunde halter, Hundetrainer

und Tierpfleger und bietet seit Neuem

auch tiergestütztes Coaching mit Pferd

und Hund an.

3 www.hundeakademie.de

der Hund Experten

in dieser Ausgabe

Unsere Artikel bündeln das Wissen und die

Erfahrung von Tierärzten, Trainern und

weiteren Experten sowie Hundefreunden.

Dr. Gregor Berg ist Tierarzt mit einer Praxis

für Ernährungsberatung. Um Hunde und

Katzen mit hochwertigem und bedarfsgerechtem

Futter – auch im Krankheitsfall

– versorgen zu können, hat er die Dr. Berg

Tiernahrung GmbH gegründet. Studiert

hat er in München und dort an der Klinik

für Innere Medizin promoviert.

3 www.gregorberg.com

3 www.dr-berg-tiernahrung.com

Dr. Stefanie Handl, Fachtierärztin für

Ernährung und Diätetik, Diplomate

ECVCN, hat an der Vetmeduni Vienna

studiert und promoviert und arbeitete

viele Jahre am dortigen Institut für

Tier ernährung. Seit 2011 ist sie Chefredakteurin

der Wiener Tierärztlichen

Monatszeitschrift, seit 2013 selbstständige

Ernährungsberaterin und Konsiliartierärztin

an mehreren Wiener Tierkliniken.

3 www.futterambulanz.at

Gabriele Müller ist Journalistin und Tierpsychologin.

Sie schreibt Ratgeber und ist

online in Sachen Katze unterwegs. Zum

eigenen Haushalt gehören vier Katzen

und hoffentlich bald mal ein Hund.

3 www.katzenberatung.blogspot.com

Fotos: Sabine Stuewer, privat, Tina Feldhoff, Lisa Gramlich, Andreas Fischer

6 Der Hund 02/2020


Unsere Kompetenz

Außerdem bereichern dieses Heft:

Dr. Raphael Beuing, Virginia Fox, Jessi,

Sven Knopp, Nancy Leetz-Rosenbohm,

Herman Li, Melanie Petzinger,

Kristina Trahms, Olaf Schmidt-Kiy,

Dr. med. Bettina Warwitz

Dr. Jennifer Nehls studierte an der Tierärztlichen

Hochschule Hannover und

promovierte in Kooperation mit dem Anatomischen

Institut der Hochschule

im Krankenhaus Reinbek St. Adolf-Stift

über den chronischen Leistenschmerz.

Sie absolvierte ihre Assistenzzeit in

einer großen süddeutschen Kleintierklinik.

Heute betreibt sie als Medizinjournalistin

das Pressebüro für Humanund

Tiergesundheit.

Kristina Ziemer-Falke ist Hundetrainerin

und Mitglied im Prüfungsausschuss der

Tierärztekammer Niedersachsen für die

Hundetrainerzertifizierung. Die Expertin

für Hundeverhalten gründete gemeinsam

mit ihrem Mann Jörg Ziemer das

Schulungszentrum für Hundetrainer, das

inzwischen eine etablierte Ausbildungsstätte

mit Standorten in ganz Deutschland

und Österreich ist.

3 www.ziemer-falke.de

Mitglieder von derHund Club können

ihre Fragen direkt in die Runde unserer

rund 100 Experten werfen und eine

persönliche Antwort erhalten! Profitieren

Sie von einer Club- Mitgliedschaft

(3 www.club.derhund.de) und erfahren

Sie, wie viele wertvolle Vorteile Sie davon

haben – es lohnt sich!

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ohne Aromastoffe

VERFEINERTE ZUSAMMENSETZUNG


Unsere Kompetenz

Leica Fieldsports Photographer of the Year

Jedes Jahr veranstaltet das Britische Fieldsports Journal

einen renommierten Fotowettbewerb, bei dem es um

Fotos rund um die Jagd geht. Im Fokus steht bei den

Motiven die Arbeit mit Jagdhunden. Dieses Jahr ging

der Sieg in der Kategorie „Gundogs“ an Thore Brockhoff

aus Reutlingen (BW) von 202.de Photography.

Das Gewinnerbild zeigt Trainerin Simone Hahn

José

(3 www.train-your-dog.de)

Arce bezeichnet sich als

mit

„Menschihrer

Labrador-Hündin

Jochen H. Eberhardt hatte viele Ämter im

Hund-Therapeut“. Der spanische Therapeut

nationalen und internationalen Hundewesen

inne und schreibt Hundebücher.

Sally

und

am Ende

Autor

eines

von Hunde-Fachbüchern

langen Trainingstages. Beide

ist scheinen weltweit sich unterwegs, ausgiebig um und Seminare innig zu unterhalten.

und Als Zuchtrichter (seit 1974) richtete er bisher

über 70.000 Hunde in 50 Ländern.

Workshops Worüber nur zur … Mensch-Hund-Beziehung

zu geben. Auf Mallorca betreibt Arce

Er ist Architekt und züchtete mit seiner

ein Rehabilitationszentrum, in dem

Frau Silke Beagles, Border Terrier und

Problemhunde aus ganz Europa eine

Lagotti Romagnoli – 86 Würfe seit 1976.

letzte Chance erhalten.

Seine Hunde (derzeit sieben Lagotti

3 www.jose-arce.com

Romagnoli) leben stets als Familienmitglieder

im Haus.

Perdita Lübbe-Scheuermann ist durch die

Tierärztekammer Schleswig-Holstein

zertifizierte Hundetrainerin, Mitglied des

Prüfungsaus schusses für Tierpfleger der

IHK Gießen- Friedberg und Fachbuchautorin.

Sie berät Halter in Sachen Erziehung

und Umgang mit dem Hund, gibt

Seminare für Hunde halter, Hundetrainer

und Tierpfleger und bietet seit Neuem

auch tiergestütztes Coaching mit Pferd

und Hund an.

3 www.hundeakademie.de

der Hund Experten

in dieser Ausgabe

Unsere Artikel bündeln das Wissen und die

Erfahrung von Tierärzten, Trainern und

weiteren Experten sowie Hundefreunden.

Foto: Thore Brockhoff

Dr. Gregor Berg ist Tierarzt mit einer Praxis

für Ernährungsberatung. Um Hunde und

Katzen mit hochwertigem und bedarfsgerechtem

Futter – auch im Krankheitsfall

– versorgen zu können, hat er die Dr. Berg

Tiernahrung GmbH gegründet. Studiert

hat er in München und dort an der Klinik

für Innere Medizin promoviert.

3 www.gregorberg.com

3 www.dr-berg-tiernahrung.com

Dr. Stefanie Handl, Fachtierärztin für

Ernährung und Diätetik, Diplomate

ECVCN, hat an der Vetmeduni Vienna

studiert und promoviert und arbeitete

viele Jahre am dortigen Institut für

Tier ernährung. Seit 2011 ist sie Chefredakteurin

der Wiener Tierärztlichen

Monatszeitschrift, seit 2013 selbstständige

Ernährungsberaterin und Konsiliartierärztin

an mehreren Wiener Tierkliniken.

3 www.futterambulanz.at

Gabriele Müller ist Journalistin und Tierpsychologin.

Sie schreibt Ratgeber und ist

online in Sachen Katze unterwegs. Zum

eigenen Haushalt gehören vier Katzen

und hoffentlich bald mal ein Hund.

3 www.katzenberatung.blogspot.com

8 Der Hund 02/2020

Fotos: Sabine Stuewer, privat, Tina Feldhoff, Lisa Gramlich, Andreas Fischer


Unsere Kompetenz

www.derhund.de 9


Aktuell

NEWS

RUND

UM DEN

HUND

SCHLITTENHUNDE MIT

VERGANGENHEIT

Anthropologen und Genetiker in Kalifornien haben die

DNA von Hunden 2.000 Jahre zurückverfolgt und herausgefunden,

dass die Schlittenhunde der Inuit sich durch ihr

Erbgut von anderen Hunden wie Husky und Malamute

deutlich unterscheiden. Die Gene dieser Hunde leben in

arktischen Schlittenhunden fort. Somit gehören sie zu den

letzten Nachkommen indigener amerikanischer Hundelinien,

die es vor der Ankunft der Europäer gab. Den Forschern

zufolge haben sich die Schlittenhunde nur wenig

verändert, seit ihre Halter über die Beringstraße nach

Nordamerika gelangten. Die Ergebnisse der Studie beruhen

auf einer fast zehnjährigen Forschungsphase, in der

die DNA von 921 Hunde- und Wolfsskeletten ver glichen

wurde. Dabei stellte sich heraus, dass sich das Erbgut der

Inuit-Schlittenhunde bereits seit 2.000 Jahren deutlich

von dem der Malamutes und Huskies unterscheidet und

sehr viel stärker dem Erbgut sibirischer Hunde ähnelt. Der

Artikel, der daraus entstand, erschien in der Fachzeitschrift

„Proceedings of the Royal Society B.: Biological Sciences“.

+ + + + + +

Quelle: www.ucdavis.edu

JAGDGÄSTE AUF GESELL-

SCHAFTSJAGD NICHT GESETZ-

LICH UNFALLVERSICHERT

Ein Treiber bei einer Gesellschaftsjagd ist nicht gesetzlich

unfall versichert. Das hat der 3. Senat des Hessischen

Landessozialgerichts (LSG) entschieden. Um folgenden

Fall ging es: Die Forstverwaltung hatte einen Mann mit

Jagd erlaubnis als Hundeführer/Treiber zu einer Jagd

einge laden, bei der die Wildschweinpopulation verkleinert

werden sollte. Er rutschte aus und verletzte sich am

Knie. Die Berufsgenossenschaft (BG) wollte das nicht als

Arbeitsunfall anerkennen. Bereits erbrachte Leistungen

wollte sie von der Krankenkasse erstattet haben. Die

Richter gaben der BG Recht. Als bewaffneter Treiber,

Hundeführer und Jagdgast sei der Mann zum Unfallzeitpunkt

weder als Beschäftigter noch als Wie-Beschäftigter

der Forstverwaltung oder des Jagdleiters tätig und

nicht gesetzlich unfallversichert gewesen.

Quelle: LSG Darmstadt

Eine Reportage über die Arbeit von „HundeDoc“ Jeanette Klemmt

lesen Sie online auf 3 www.derhund.de/hundedoc-berlin

Futterhaus ehrt Tierschützer

Mit der Initiative „Tierisch guter Einsatz“ hat Futterhaus im Jahr

2019 vier Tierwohl-Projekte ausgezeichnet. Alle bekamen eine

Spende von je 5.000 Euro. Zu den Ausgezeichneten gehören

„HundeDoc“ Jeanette Klemmt, der Tiernotruf e. V., die Rehkitz-Rettung

Alt-Duvenstedt e. V. und Laborkaninchenhilfe e. V.. Jeanette

Klemmt versorgt in Berlin mit einem umgebauten Krankenwagen

die Haustiere sozial schwacher Menschen. Die Rehkitz-Rettung

Alt-Duvenstedt e. V. sucht zu Mähzeiten mit Drohnen und Wärmebildkameras

nach Kitzen und bewahrt diese vor lebensgefährlichen

Verletzungen. Der Tiernotruf e. V. (der Hund 01/20), den

Stefan Bröckling in Düsseldorf als Ein-Mann-Initiative begann,

unterstützt mittlerweile auch andere Tierschützer. Laborkaninchenhilfe

e. V. nimmt freigelassene Versuchskaninchen auf, vermittelt

sie weiter und arbeitet daran, die Bevölkerung für das

Thema Versuchstiere zu sensibilisieren.

Gangart eint

Vierbeiner

Quelle: Futterhaus

Die Wissenschaftler Delyle Polet und John Bertram von der Universität

von Calgary in Alberta (Kanada) haben untersucht, warum

unterschiedliche vierbeinige Tierarten sehr ähnliche Gangarten

entwickelt haben. Die meisten dieser Säugetiere gehen langsam,

laufen mittelschnell oder galoppieren, wenn sie sehr schnell

unterwegs sind. Die Wissenschaftler entwickelten ein Computermodell,

das jegliche Art der Fortbewegung der Vierbeiner simulieren

kann. Es zeigte, dass die Tiere die Bewegungsmuster wählen,

mit denen sie ihren Energieverbrauch optimieren.

Quelle: www.plos.org

Foto: Arturo García Romano

10 Der Hund 02/2020


REKORDVERDÄCHTIGER

WURF

Eine Hündin namens Mary Jane hat in Großbritannien

21 Welpen auf natürlichem Weg zur Welt gebracht.

Traurigerweise wurden sechs davon tot geboren,

ein weiterer Welpe starb kurz nach der Geburt.

Um die verbliebenen 14 Welpen alle satt zu bekommen,

unterstützt Mary Janes Halterin Joanne Hine mit

der Milchflasche die frischgebackene Mama.

Die Kleinen tragen allesamt Namen von Schokoladen-Sorten.

Quelle: www.dailymail.co.uk

Foto: Messe und Congress Centrum Halle Münsterland

Jutta Gassmann mit ihrem American Cocker Spaniel Suerte überzeugte die Jury beim Casting in Hannover.

Doglive Multitalent:

Noch ist alles offen!

Am 18. und 19. Januar 2020 findet die DOGLIVE im Messe- und Congress Centrum Halle

Münsterland statt. Dann wird sich erneut zeigen, wer DOGLIVE Multitalent wird. Bisher

stehen im Halbfinale: Jutta Gassmann aus Bad Münder mit American Cocker Spaniel Suerte,

Susanne Strohmann mit Havaneser Ida, Julie Pietsch mit Chinese Crested Finn, Alexandra

Kassen mit Julius, einem Cattle-Dog-Mix, Sandra Mensen mit American-Staffordshire-

Boxer-Mix Jackson und Melanie Koster mit Dackel Livy. Sie wollen auch Ihr Können zeigen?

Am 18. Januar zwischen 10 und 12 Uhr sieht sich die Jury noch Bewerber direkt auf der Messe

an, bevor das Halbfinale und abends die große Gala folgen. Die Casting-Teilnehmer haben

drei bis vier Minuten Zeit, die Jury zu begeistern. Auf die Gewinner warten Preise von Uelzener

Versicherungen, Tjure, Happy Dog und der Hund.

3 www.doglive.de

www.derhund.de


Aktuell

Welpe aus

dem Eis

FREDDY IST

DER GRÖSSTE!

Die Deutsche Dogge Freddy bleibt weiterhin

der größte Hund der Welt im Guinness-

Buch der Weltrekorde. Steht er auf den

Hinterbeinen, misst Freddy 2,30 Meter bei

einem Gewicht von rund 90 Kilogramm.

Bilder von dem Rüden und seiner Schwester

Fleur sind auf dem Instagram-Kanal

@freddy greatdane zu sehen. Die beiden

leben mit Halterin Claire Stoneman im

britischen Essex. Dort war Freddys Lieblingsbeschäftigung

als Welpe Sofas zu zerkauen.

23 Stück hat er nach Angaben seiner

Besitzerin auf dem Gewissen und stellt

damit einen zweiten Rekord auf.

Quelle: www.freddygreatdane.co.uk

Ende 2019 ging ein Welpe viral – und

das im stolzen Alter von 18.000 Jahren!

Wissenschaftler hatten das Tier

bereits im Sommer 2018 im nordostsibirischen

Perma frost Jakutiens

gefunden. Im Alter von etwa zwei

Monaten war der Welpe verstorben

und vom Eis so gut konserviert worden,

dass selbst die Barthaare und

Wimpern noch vorhanden waren,

wie das Stockholmer Zentrum für

Paläogenetik berichtete. Ebenfalls

gut konserviert ist die DNA des Tieres.

Die Frage, die den Wissenschaftlern

Rätsel aufgibt ist, ob der Welpe

noch ein Wolf oder schon ein Hund

ist. Die DNA-Untersuchung soll Aufschluss

darüber geben und so auch

dazu beitragen, mehr über die Entstehungsgeschichte

des Haushundes

zu erfahren. Dabei vergleichen

die Forscher die DNA des Welpen

mit der heutiger Hunde und der prähistorischer

Arten. Bisher vermuten

zahlreiche Wissenschaftler, dass

sich die modernen Haushunde vor

etwa 20.000 bis 40.000 Jahren vom

Wolf abgespalten haben. Was der

Welpe auch ist, einen Namen hat

er bereits: Die russischen Wissenschaftler

haben den kleinen Rüden

Dogor genannt, das jakutische Wort

für Freund. Quelle: Spiegel Online

ADOPTIERSTUBE

Fressnapf bietet Tierheimtieren über Adoptierstuben in seine Filialen eine zweite Chance auf ein neues Zuhause.

Ende 2019 hat die Gruppe die Eröffnung der insgesamt fünften und sechsten Adoptierstube in Schwentinental und

Köln-Porz gefeiert. Erstere wird in enger Zusammenarbeit mit dem Tierheim Kiel-Uhlenkrog sowie der Reptilienstation

des Tier-, Natur- und Jugendzentrums Weidefeld betrieben. Im Fokus wird die Vermittlung von Reptilien stehen,

verkauft werden sie im Markt nicht mehr. Partner für die Adoptierstube in Köln-Porz ist das Konrad-Adenauer-

Tierheim Köln-Zollstock. Fressnapf übernimmt bei den Adoptierstuben alle Kosten für die Einrichtung und Versorgung

der Tiere, während die Vermittlungsgebühren an das jeweilige kooperierende Tierheim fließen.

Quelle: Fressnapf

12 Der Hund 02/2020


Aktuell

Lesefreu(n)de

Foto: Baronb/stock.adobe

Lesen Kinder während Hunde zugegen sind, zeigen sie sich

motivierter und halten auch bei schwierigeren Passagen länger

durch – und das unabhängig von Alter und Rasse des Hundes.

Das haben kanadische Wissenschaftler herausgefunden. Dafür

beobachteten sie 17 Kinder aus den Klassenstufen eins bis drei

jeweils mit und ohne Hund beim Lesen. Im Vorfeld wurde die

Lesefähigkeit der Kinder getestet, um ihnen entsprechend passende

Auszüge aus Geschichten zu geben, die ihre Lesefähigkeit

etwas über steigen. Die Teilnehmer lasen laut vor. Doktorandin

Camille Rousseau von der Fakultät für Kinder- und Jugendstudien

der Brock Universität sagte: „Zusätzlich berichteten die Kinder,

dass sie sich interessierter und kompetenter fühlten.“ Camille

Rousseau und Prof. Christine Tardif-Williams leiteten die Studie.

Quelle: www.ubc.ca

Köln:

Assistenzhund

willkommen!

Die Stadt Köln hat sich der bundesweiten Zutrittskampagne

für Assistenzhunde von Pfotenpiloten e. V. angeschlossen.

Die Organisation verfolgt damit das Ziel, den

Haltern von Assistenzhunden den Zutritt zu Gebäuden

zu erleichtern und informiert zugleich darüber, welche

Aufgaben diese Hunde übernehmen und welche

besonderen Rechte sie entsprechend haben. Beteiligen

können sich neben Städten auch einzelne Geschäfte

oder öffentliche Orte. Weitere Informationen und Aufkleber

der „Assistenzhund willkommen“-Kampagne

gibt es online. Dafür, dass Köln Teil der Kampagne wird,

hat sich eine gebürtige Kölnerin besonders eingesetzt:

Die 24-jährige Julia Standke hat selbst einen Epilepsie-

Warnhund und ist Vorsitzende des Kölner Vereins Assistenzhunde

NRW. Online können hunde- und speziell

auch assistenzhundefreund liche Orte übrigens auf der

Webseite DogMap.info markiert werden.

Quelle: kobinet Nachrichten

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www.derhund.de 13


Empfehlungen der Redaktion

Übersehen unmöglich

Mit den auffälligen, reflektierenden Patches der Style Snout

Patch & Style Geschirre werden Hunde bestimmt nicht

übersehen. Sie sind per Klettverschluss austauschbar und es

gibt sie in verschiedenen pfiffigen Designs. Gerade jetzt in der

dunkleren Jahreszeit bieten die Patches einen zusätzlichen

Schutz im Straßenverkehr. Das Style Snout Geschirr ist sehr

gut gepolstert und passt Redaktionshund Hamlet perfekt.

Unsere gern mal ängstliche Redaktionshündin Paula testete

das Sicherheitsgeschirr mit zusätzlichem Bauchgurt. Es ließ

sich super an ihren Windhund-Körperbau anpassen und die

Polsterung schützt empfindliche Stellen.

3 www.stylesnout.de

HALSBAND FÜR

VIERBEINER,

GÜRTEL FÜR ZWEIBEINER

Eigentlich stellt Pampeano hochwertige argentinische

Lederaccessoires für Zweibeiner her. Darunter finden sich

aber auch diese edlen Schmuckstücke für Vierbeiner.

Leine und Halsband sind perfekt auf die Gürtel für

Herrchen und Frauchen abgestimmt. Das Leder wird in

Handarbeit mit Sattlerfäden bestickt. Halsband, Leine

und Gürtel gibt es in neun Designs, sie sind separat

und im Set erhältlich. Auch eine individuelle

Namensgravur ins Leder ist möglich.

3 www.pampeano.co.uk

Poesiealbum für Hunde

In den liebevoll gestalteten Dog’s Diaries können

Sie Ihr Leben mit Hund fest halten. Neben

Fragen wie: „Dieses Spielzeug fände ich supercool,

gehört aber leider meinem Menschen

…“ oder „Wenn Besuch kommt, würde ich am

liebsten …“, ist viel Platz für Fotos von schönen

gemeinsamen Erlebnissen. Auch Hundekumpels

können sich mit Pfotenabdruck im

Freundschaftsbuch verewigen. Eine süße Idee,

vor allem für Kinder, deren bester Freund der

Hund ist. Aber auch erwachsene Hundefreaks

haben viel Freude daran, im Buch die gemeinsamen

Stunden mit ihrem geliebten Vierbeiner

festzuhalten. Es gibt das Buch für Rüden

und Hündinnen.

3 www.circonverlag.de

14 Der Hund 02/2020


Empfehlungen der Redaktion

Mit voller Pefluencer

Power ins neue Jahr

Voller Stolz präsentieren wir den der Hund Petfluencer Kalender

2020. Jeden Monat ziert ein anderer vierbeiniger Social-Media-

Star. Dazu stehen auf der Rückseite spannende Infos über die

Zweibeiner, die hinter Deutschlands bekanntesten Petfluencer-

Accounts stecken. Der exklusive der Hund Petfluencer Kalender

2020 ist ab sofort online erhältlich auf:

3 www.derhund.de/petfluencerkalender

So ein Holzkopf …

… kann verdammt schick

aussehen. Die Anhänger von

BeWooden sind aus Holzresten

hergestellt. Sie werden in dem

kleinen Unternehmen mit viel

Liebe zum Detail handgefertigt.

Es gibt die Rassen Labrador,

Jack Russell, Border Collie und

Australian Shepherd. Jedes

verarbeitete Stück Holz stammt

aus garantiert nachhaltigem

Anbau. Wir sagen: Daumen

hoch für so viel Verant-

wortungsbewusstsein!

3 www.bewooden.de

Fast wie ein Fitbit für Hunde

Sie wollen wissen, was Ihr Hund macht, während Sie mal nicht bei ihm sind? Dafür gibt

es den Animo: Der Tracker von Surepetcare ist klein, leicht und kommt ohne Kamera aus.

Dafür zeichnet er neben dem Puls auch Bewegung, Aktivität und Aktionen wie Bellen,

Kratzen oder Schütteln sowie Tief-und REM-Schlafphasen auf. Der Tracker, der mit

Befestigungsgummis für drei Halsbandstärken geliefert wird, ist schnell montiert und

in knapp zwei Wochen auf den jeweiligen Hund trainiert. Via Bluetooth überträgt er die

Daten auf Abruf in die zugehörige App. Sind Basisinformationen zum Tier wie Geburtstag,

Gewicht und Größe eingegeben, rechnet die App auch den Kalorienverbrauch aus – auch

wenn das vielleicht eher nur Näherungswerte sind. Alles in allem eine einfache und gut

zu nutzende Methode, um auf die Frage: „Und, wie war dein Tag so?“ vom Vierbeiner eine

ausführliche Antwort zu bekommen ;)

3 www.surepetcare.com/de-de/animo

www.derhund.de 15


Foto: Anna Uplegger

16 Der Hund 02/2020


Rasseportrait

Royales

Schlitzohr

Etwas Märchenhaftes umgibt das charmante Schlitzohr mit dem

liebenswerten Fuchsgesicht: Der Legende nach ein Geschenk des Feenvolkes

an die Menschen, avancierte der einstige Bauernhund zum Internet-Star –

und zum erklärten Liebling der englischen Königin.

Mit seinem sprühenden Witz hat der Frechdachs den Monarchinnen-Alltag

kräftig aufgemischt – doch sein Eigensinn hielt auch für

die Royals Bewährungsproben parat. Dürfen wir vorstellen?

Der Welsh Corgi Pembroke!

Text: Julia Elling

Zuckerschock gefällig?

Dann geben Sie auf

Youtube das Wörtchen

„Corgi“ ein. Und

schon können Sie

in Hunderten von

Videoclips – von den

lustigsten Corgi-Videos aller Zeiten bis

hin zum Süßester-Corgi-Welpe-Contest –

die unerhörte Niedlichkeit dieser Hunderasse

anschmachten. Ja, der Corgi ist der

Lieblingshund des Internets. Das liegt nicht

nur an seiner Drolligkeit, sondern auch an

seinem einzigartigen Blick: wissend, verschmitzt

– und irgendwie menschlich.

In Dirk Gentlys holistische Detektei,

einer Fantasy-Serie nach dem gleichnamigen

Buch von Douglas Adams, ist Corgi

Rapunzel der heimliche Star. Die Serie liefert

auch eine Erklärung für die verständige

Corgi-Mimik: In Rapunzel steckt die

Seele eines Mädchens. Es ist nicht zu leugnen:

Etwas Verzaubertes umgibt den Corgi.

Schon um die Herkunft dieser Hunderasse

rankte sich folgende Legende: Einst fanden

Bauernkinder zwei Welpen in den Bergen,

fuchsähnlich und von goldener Farbe.

Sie gehörten dem Feenvolk, das sie als

Reittiere einsetzte – der Sattelabdruck ließ

sich an der Fellzeichnung noch erahnen.

Die Kinder nahmen die Welpen mit und

so gelangten die Feenhunde in die Welt

der Menschen. 3

www.derhund.de 17


Foto: @lecorgi, Aurelie Four, www.photobya4.com

Corgis sind ausdrucksstarke Hunde. So auch Instagram-Berühmtheit

Marcel (@lecorgi), der weit über 120.00 Follower begeistert.


Rasseportrait

Ein Duke auf vier Pfoten

Zurück in die Wirklichkeit, denn hier entspann

sich im Jahr 1933 in London eine

kaum weniger märchenhafte Liebesgeschichte.

Der Duke of York, Vater der kleinen

Lillibet, holte einen Corgi in die royale Familie.

Dem Welpen soll seine adelige Bestimmung

ein wenig zu Kopfe gestiegen sein:

Man sagt, er habe allerlei Allüren entwickelt

und nur noch auf den Namen „Duke“

gehört. So wurde er kurzerhand Dookie

getauft. Lillibet verlor ihr Herz an den

frechen Kerl – und an den Welsh Corgi.

Als Queen Elisabeth II bestieg sie 20 Jahre

später den Thron, und 30 Corgis haben sie

durch ihre Regentschaft begleitet. Es heißt,

die Lebensfreude der kurzbeinigen Clowns

heitere die Königin auf und nähme ihren

Gästen die Nervosität. Die lebhaften Tiere

haben auch für so manche Turbulenzen

gesorgt. Denn der Corgi ist alles andere

als flauschige Palastdekoration: Im Herzen

ist er noch heute ein Bauernhund mit teils

recht rustikalen Manieren.

Treibhund auf kurzen Beinen

Wales im 11. Jahrhundert: In den Hügeln von

Pembrokeshire grasen Rinder und stämmige

Ponys – ohne Zäune oder Mauern, denn die

weitläufigen Weiden sind Gemeinschaftsland.

Um das Vieh zum Hof oder auf den

Markt zu bringen, einzelne Tiere zu separieren

oder abtrünnige Herden mitglieder

zurückzuholen, setzten die Bauern flinke,

kurzbeinige Treibhunde ein.

Diese Hunde führten ihre Aufgaben

eigenständig aus. Sie waren so souverän

und energisch, dass sie sich mühelos gegenüber

den großen Tieren durchsetzten.

Als die Rinderhaltung der Schaf haltung

wich und die Ponys als Transportmittel

ausgedient hatten, war der Job des Corgis

Welsh Corgi:

Pembroke und Cardigan

Den Welsh Corgi gibt es in zwei

Varianten: Pembroke und Cardigan.

Früher wurden beide in derselben

Rasse gelistet, seit 1935 gelten sie als

eigenständig. Sie unterscheiden

sich optisch und charakterlich.

Der Welsh Corgi Cardigan hat keinen

Stummelschwanz und eher runde

Stehohren, während die Ohren des

Pembrokes eher spitz sind.

Dem Cardigan sagt man ein etwas

reservierteres Wesen nach.

in Gefahr. Zum Glück ermöglichten einige

engagierte Züchter ihm eine zweite Karriere

als Begleit- und Familienhund, und so wurde

er 1925 als Rasse offiziell anerkannt. 3

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mit wertvoller Ziegenmilch

...und Rindergelatine für

gesunde Gelenke

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Foto: @jasperislington

Ein tapferer Kerl: Corgi Jasper Islington hat degenerative

Myelopathie (DM), eine Erbkrankheit, die bei der Rasse

auftreten kann. Seine Instagram-Follower können mitverfolgen,

wie er damit lebt: @jasperislington

Foto: dmkostylev/stock.adobe

Die Vorfahren der Corgis behaupteten sich als

Treibhunde sogar in Rinderherden. Heute sind Corgis

zumeist Begleit- und Familienhunde und noch immer

durchsetzungsstark und selbstständig.


Rasseportrait

Der ursprüngliche Verwendungszweck

prägt das Erscheinungsbild des Corgis.

Durch gezieltes Schnappen oder Zwicken

in die Fersen dirigierte der Treibhund

seine Tiere in die gewünschte Richtung.

„Heelen“ nennt sich das. Mit seinem tiefergelegten

Körperbau hatte der Corgi dafür

genau die richtige Einsatzhöhe. Gleichzeitig

bewegte er sich so dicht über dem

Boden, dass er kaum in die Reichweite ausschlagender

Hufe kam.

Stummelschwanz und

kräftiger Kiefer

Laut Rassestandard hat der Corgi eine

Schulterhöhe von 25 bis 30 Zentimetern

– damit gehört er zu den kleinsten Hütehunden

der Welt. Die kurzen Beine sind,

ebenso wie beim Dackel, eine Folge erblich

bedingter Zwergwüchsigkeit (Achondroplasie).

Das Gewicht von durchschnittlich

12 Kilogramm zeigt, dass der Corgi keineswegs

zartgliedrig ist. Im Gegenteil: Er ist

kompakt gebaut und seine Kiefer sind so

kräftig, wie es sich für einen Treibhund

gehört. Einige Corgis haben einen angeborenen

Stummelschwanz, den Natural

Bobtail. Lange Ruten wurden bei Arbeitshunden

früher kupiert.

Auch wenn rote Corgis heute am

bekanntesten sind, gibt es die Rasse auch

in weiteren Farbschlägen wie Sable oder

Tricolor, mit weißen Abzeichen an Kopf,

Hals und Brust oder ohne. Alle neigen

dazu, eindrucksvolle Mengen an Haaren

zu verlieren – das gesamte Jahr über. Mindestens

einmal in der Woche sollte man

das dichte, mittellange Doppelfell bürsten,

um loses Haar zu entfernen.

Gesundheitlich ist der Corgi robust: Zwar

können einige wenige Erbkrankheiten auftreten

– wie die Bluterkrankheit Von Willebrand

oder die neurologische degenerative

Myelopathie (DM) –, die meisten Züchter

führen jedoch freiwillig entsprechende Gentests

durch. Eine HD-Untersuchung ist bei

Zuchttieren Pflicht. Im Durchschnitt werden

Corgis 12 bis 15 Jahre alt. Um ihre Gesundheit

zu erhalten, ist eine schlanke Taille wichtig.

Das ist nicht immer einfach, denn Corgis

sind ausgesprochen futterversessen.

Intelligenter Schelm

mit Eigensinn

Laut Intelligenzforscher Stanley Coren rangiert

das britische Kurzbein in der Liste der

schlauesten Hunderassen auf einem respektablen

elften Platz. Der Corgi scheint

jedes Wort zu verstehen, nimmt regen

Anteil am Leben seines Halters und geht

gutgelaunt auf Menschen zu. Draußen

lebhaft, döst er zuhause mit Vorliebe auf

dem Rücken liegend, den pelzigen Bauch

wohlig in die Höhe gestreckt. Berüchtigt

ist der Humor des Corgis – er kann überaus

kreativ Verbote umgehen. „Dreist und

geschickt“ sind die Eigenschaften, die laut

Rassestandard sein Wesen auszeichnen.

In dem kleinen Hund steckt so manche

Überraschung – seine laute Stimme etwa,

die er in tausend Modulationen einzusetzen

weiß. Manch rassefremder Vierbeiner

fühlt sich vom burschikosen Spielverhalten

des Corgis etwas überrumpelt. Dieser

legt im Übrigen großen Wert darauf,

von anderen Hunden höflich behandelt

zu werden – und er weiß, wie man sich

Respekt verschafft. Wen eine herangaloppierende

Kuh nicht aus der Ruhe bringt,

lassen auch große Hunde unbeeindruckt.

Die royalen Corgis haben ihr Frauchen auf

viele Reisen begleitet. Der neugierige Brite

ist ein perfekter Partner für fast alle Unternehmungen

– auf seinen Körperbau sollte

man dabei stets Rücksicht nehmen. Treibball

ist eine wunderbare Möglichkeit, den bewegungsfreudigen

Arbeitshund rassegerecht

auszulasten, doch er kann sich auch für viele

andere Hundesport arten begeistern.

Königlich kernig

Von der bestechenden Putzigkeit des Corgis

sollte man sich nicht täuschen lassen: Sein

Charakter ist ebenso der eines Arbeitshundes

wie sein Körperbau. Als Treibhund

bringt er ein ausgeprägtes Überlegenheitsgefühl

mit. Das kernige Kerlchen braucht

einen glaubwürdigen, souveränen und

konfliktfähigen Menschen. Seine Zweibeiner

dürfen nicht verzweifeln, wenn ihr

puscheliger Welpe sich auf einmal von

seiner kratzbürstigen Seite zeigt – und die

Körperpflege missgelaunt verweigert. 3

Die Royal Corgis:

7 Insider-Fakten

Corgis im englischen Königshaus –

das sind über 60 Jahre voller

turbulenter Anekdoten.

• Corgi-Namensorakel:

Als Prinz William zum zweiten Mal

Vater wurde, wetteten die Waliser

auf den Namen des Sprösslings –

mithilfe von Corgis. Diese lagen aber

daneben: Anstatt Alexander wurde

Charlotte geboren.

• Corgi-Leckerli:

Zum 90. Geburtstag der Queen

brachte The Dog Treat Company

Hundekekse mit dem Namen

„God save the Corgi“ heraus.

• Corgi-Models:

Im Jahr 2016 schafften es die

Corgis der Queen auf das Cover des

berühmten Magazins Vanity Fair.

• Corgi-Paradies:

Im Buckingham Palace gab es

einen Corgi-Room mit erhöhten

Weidenkörbchen, in dem frisches

Kaninchen serviert wurde.

• Corgi-Geschenke:

An Weihnachten freuten sich die

Corgis über gefüllte Socken voller

Spielsachen und Leckerlis.

• Corgi-Schwips:

Im Jahr 1999 degradierte die Queen

einen Diener, nachdem er den Corgis

Schnaps ins Wasser gemischt und

sich über ihr Torkeln amüsiert hatte.

• Corgi-Agenten:

In der Filmsequenz zur Eröffnung der

Olympischen Spiele 2012 in London

holt James Bond (Daniel Craig) Queen

Elisabeth II in einem Hubschrauber

ab. Drei der royalen Corgis stahlen

ihm dabei fast die Show.

www.derhund.de 21


Foto: ccestep8/stock.adobe

Je flauschiger, desto beliebter!

Corgi-Hinterteile versetzen die User

im Internet in Verzückung. Es gibt Fotos,

Videos und Artikel darüber sowie Kissen,

Tassen & Co. rund um den Po.


Rasseportrait

VEREINSINFO

Club für Britische Hütehunde e. V.

Tel: 04154/22 21

3 www.cfbrh.de

Lernt ein Welpe nicht, dass das Heelen

unerwünscht ist, schnappt er sich – in

Ermangelung einer Kuhhaxe – Tischbeine

oder auch eine menschliche Wade. Im

englischen Königshaus kann man ein Lied

davon singen: 1989 wurde ein Hundepsychologe

engagiert, um weiteren Zahnabdrücken

auf den Beinen teurer Möbel

und leidgeprüfter Diener vorzubeugen.

Mit wohlwollender Beharrlichkeit wird

aus dem Dickkopf aber ein zuverlässiger,

lernfreudiger und anhänglicher Kamerad.

Blick in die Zukunft

In Filmen und Serien stehlen Corgis ihren

zweibeinigen Schauspielkollegen immer

wieder die Schau und auch in den sozialen

Medien sind sie weit vorn dabei. Ein

ungesunder Rasseboom blieb ihnen zum

Glück aber erspart. Sie blicken denoch auf

steigende Zahlen: Gab es im Jahr 2017 noch

89 neue Welpen, verzeichnete der VDH in

2018 schon 137 Welpen – und 2019 werden

es wohl knapp über 200 sein.

In den USA rangieren Corgis sogar unter

den 15 beliebtesten Hunderassen. Und

die Corgis der Queen? Nach dem Tod von

Willow und Whisper in 2018 hat Elisabeth

II schweren Herzens keinen neuen Corgi

in den Palast geholt. Die heute 93-jährige

Queen möchte keinen Hund zurücklassen,

wenn sie stirbt. Ihre Liebe zum Corgi aber

bleibt ungebrochen. Long live the Queen –

long live the Corgi. =

DIE RASSE IN KÜRZE

Ursprung:

Der Corgi war im 11. Jahrhundert als Bauernhund in der Grafschaft Pembroke verbreitet. Möglicherweise geht die

Rasse auf den ebenfalls kurzbeinigen Schwedischen Vallhund zurück, der mit den Wikingern nach England kam.

Einer anderen Theorie zufolge stammt er von nordischen Spitzen ab.

Ursprungsland:

Großbritannien

Wesen:

sehr selbstsicher, selbstständig, überlegen, freundlich, extrovertiert, intelligent, lebhaft, fröhlich, robust, humorvoll,

anhänglich, durchsetzungsstark, bellfreudig, wachsam

Verwendung:

Der Welsh Corgi Pembroke wurde zum Treiben von Großvieh eingesetzt, hielt die Höfe von Ratten frei und

meldete Fremde. Heute ist er ein liebenswerter Begleit- und Familienhund. Aufgrund seines souveränen Wesens

kann der Corgi auch als Besuchs- und Therapiehund arbeiten.

Besonderheiten: Der Corgi gehört zu den zwergwüchsigen Rassen, auf seine Rückengesundheit sollte stets geachtet werden. Corgis

neigen zu Übergewicht und haaren außergewöhnlich stark. Das Heelen, also das Zwicken in die Fersen, ist eine

angeborene Eigenschaft, die schon im Welpenalter in richtige Bahnen gelenkt werden sollte.

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Rasseportrait

… mehr zum

Welsh Corgi

Pembroke

Züchter, Halter,

Hundetrainer,

Zuchtrichter

RASSEKENNER

BERICHTEN

Amazing Charlet

vom Kalimandscharo

Hündin, 6 Jahre

v

Loki

(RyeDiver All you can eat)w

Rüde, fast 1 Jahr

Guinness

(Daredevil’s No Rye too

High from Staken)

Hündin, 1,5 Jahre

v

Halterin:

Halterin: Melanie Petzinger,

Halter: Olaf Schmidt-Kiy,

Nancy Leetz-Rosenbohm

93055 Regensburg

24326 Dersau

39326 Loitsche

Warum haben Sie sich für

Als ich mit 15 Jahren die Rasse

Corgis haben ein handliches

Unser Zwingername RyeDiver

diese Rasse entschieden?

kennenlernte, war es Liebe auf

Körperformat, sind aber im

bringt das Wesen der Corgis

Sind Sie Züchter?

den ersten Blick. Ein kompak-

Herzen große Hunde, die sehr

zum Ausdruck. Sie sind aktive

ter Hund mit einem unwider-

anpassungsfähig sind und

und kernige Hunde, die wie

stehlichen Charme.

alles mitmachen können.

wir gerne in der Natur unter-

Ja … „vom Kalimandscharo“.

wegs sind. Obendrein sehen

sie auch noch toll aus.

Welche Wesensmerkmale

Sehr witzig und charmant,

Sie sind sehr intelligent,

Corgis sind sehr gelehrig, frech

sind aus Ihrer Sicht typisch

dreist, stur, intelligent, er

kontaktfreudig, selbstbewusst

und immer für eine Überra-

für diese Rasse?

diskutiert und frisst gern.

und witzig. Ihr schelmisches

schung gut. Ein „Nein“ wird

Grinsen ist einfach unwider-

häufiger hinterfragt – Viel-

stehlich und sie wissen es

leicht hat der Halter es sich ja

perfekt einzusetzen.

in den letzten fünf Minuten

anders überlegt?

Welche kleinen Schwächen

Sie haaren meist zweimal im

Loki bellt gerne – fast alle

Jeder Corgi besitzt trotz seiner

oder Eigenheiten stellen

Jahr, von Januar bis Juni und

Corgis tun das. Wenn z. B. die

geringen Größe die Fähig-

Sie fest?

von Juli bis Dezember. Ein

Müllabfuhr kommt, müssen –

keit, immer im Weg zu stehen

Pembroke braucht eine konse-

es – alle – wissen! Außerdem

oder zu liegen. Er verlässt

quente Erziehung und Führung,

verlieren sie viel Fell. Beim

den gewählten Platz – zum

sonst übernimmt er sie gern.

Bürsten findet man oft

Beispiel vor dem Kühlschrank

kein Ende.

– nur höchst widerwillig.

Welche besonderen Ansprüche

Er hat ein sehr pflegeleichtes

Corgis brauchen eine liebe-

Ein Corgi braucht Beschäfti-

stellen diese Hunde an Haltung

Fell, er haart nur oft und wälzt

volle und konsequente Erzie-

gung, denn er ist keine Couch-

und Pflege?

sich gern. Er passt sich dem

hung, da sie kleine Dickköpfe

Potato. Der Pflegeaufwand für

Alltag des Menschen an und

sein können. Sie möchten

einen Corgi ist gering. Regel-

liebt Bewegung genauso wie

immer und überall mit dabei

mäßige Krallen- und Zahn-

kuscheln auf der Couch.

sein und zusammen mit ihren

pflege sowie gelegent liches

Menschen Abenteuer erleben.

Kämmen sind im Grunde alles.

24 Der Hund 02/2020


NEU!

Perdita Lübbe-Scheuermann beschreibt die Rasse aus Sicht einer Hundetrainerin.

Der Welsh Corgi Pembroke ist eines gewiss nicht: langweilig. Nein, er ist ein temperamentvoller

und sehr schneller Hund, der eine Vielzahl von Talenten hat. In der Regel sind Welsh

Corgi Pembroke fröhlich, witzig und immer für einen Spaß zu haben. Mit seinem Charme

wickelt manch einer seinen Menschen um die Pfote.

Der Welsh Corgi Pembroke ist in der Regel ein sehr aufmerksamer, intelligenter und

pfiffiger Hund. Gelehrig ist er auch, allerdings kann es passieren, dass ihm manchmal seine

eigenen Ziele wichtiger sind, statt dass er sich auf Übungen mit dem Menschen konzentriert.

Der Welsh Corgi Pembroke ist durchaus eigenständig und kann sehr hartnäckig und

ausdauernd sein. Er versucht dann deutlich, seine eigenen Interessen durchzusetzen. Vertreter

der Rasse sind meist selbstbewusst und furchtlos. Es handelt sich um einen robusten

Hundetyp, der sich tendenziell unerschrocken zeigt.

Jagdverhalten ist oftmals vorhanden. Mäuse und Ratten sind nicht unbedingt sicher vor

ihm. Welsh Corgi Pembrokes sind anhänglich bei ihren Bezugspersonen, sie sind jedoch

gegenüber Fremden eher skeptisch. Das Territorium wird bewacht. Es bleibt dabei meist

beim Melden von fremden Menschen.

Halter der Rasse Welsh Corgi Pembroke kommen zu uns in die Hundeschule, um Verlässlichkeit

in Hinblick auf den Gehorsam zu erreichen. Auch Beschäftigung steht auf dem

Programm, um diesen unternehmungsfreudigen Hundetyp auszulasten.

3 www.hundeakademie.de

Jochen H. Eberhardt kommentiert aus Sicht eines Zuchtrichters.

Die Corgwn (so heißt die korrekte Mehrzahl der Hunde dieser Rasse in der walisischen Sprache,

der Region, aus der diese Rasse ursprünglich kommt) haben in den letzten Jahren erhebliche

Zuwächse bei ihren Eintragungen zu verzeichnen. Waren es 2004 noch nur 20 Eintragungen

des Typs Pembroke, so sind 2018 schon 137 Pembroke Corgwn beim Club für Britische Hütehunde

eingetragen worden. Dies spiegelt sich ebenso im Ausstellungsgeschehen.

Mit den Corgwn zeigen sich überaus bewegliche und selbstsichere „Schäferhunde auf

kurzen Beinen“. Mit ihren Kollegen vom Typ „Cardigan“ sind sie von anderen Rassen allein

wegen ihres bodennahen Formats leicht auch für Laien erkenntlich. Ihre aufrechtgetragenen

Ohren und ihr unverwechselbares „Schäferhundgesicht“ machen sie auch für Hundeanfänger

attraktiv, folglich ist die Nachfrage nach Corgi-Welpen doch erheblich.

Die ausgestellten Corgwn bestechen mit großer Lauffreude und zuverlässigem Verhalten,

das dichte Haarkleid zeugt von ihrer ursprünglichen Hüteaufgabe und der dafür unerlässlichen

Wetterfestigkeit. In der wahrhaft großen FCI-Gruppe der Hüte- und Treibhunde ist

es für kleinere Rassen nicht immer leicht, sich so zu präsentieren, dass sie mindestens für

die Vorauswahl der besten Hunde der Gruppe berücksichtigt werden. Aber gerade in den

letzten Jahren hat sich dies doch merklich gewandelt: Immer wieder stehen Corgwn auf dem

Podest der Gruppenbesten. Und dies zu Recht!

Foto: Debra Bardowicks

Foto: privat

Olaf Neumann

®

Dogtari

VERZIEHUNGSSACHE

Sind Hunde, die belohnt und nicht bestraft

werden, etwa nur verzogen? Wie

vermittle ich dem felligen Mitbewohner

denn am besten, was gewünscht ist

und was nicht?

Hier erfährst Du kurz und knackig,

wie Hunde lernen und Training funktioniert.

Verziehungssache räumt mit

veralteten Trainingsmethoden auf und

verbannt verbreitete Mythen zurück in

die Märchenwelt. „Dos“ und „Dont’s“

werden in witzigen Cartoons gegenübergestellt

und machen ohne viele

Worte klar, worum es in „positivem“

Hundetraining wirklich geht – nämlich

um viel mehr als nur um „Kekse

geben“.

Verziehungssache ist das offizielle Begleitbuch

zur Kampagne

#PositiveRocks! des Internationalen

Berufsverbands der Hundetrainer &

Hundeunternehmer (IBH) e.V., die

über Hundetraining auf Basis positiver

Verstärkung informiert.

ISBN: 978-3-95464-218-2

96 Seiten 9,95 €

www.derhund.de

www.kynos-verlag.de


Erziehung & Training

WARUM SILVESTERTRAINING JETZT BEGINNT

Wie ging es Ihrem Hund an Silvester? Hatte er Angst? Hat er gezittert und gehechelt?

Sich unter die Couch verzogen? Hat er vielleicht schon Tage vorher Spaziergänge

gescheut und Futter verweigert, weil es immer mal wieder irgendwo knallte?

Mit regelmäßigem, gezieltem Training und viel Geduld wird

das nächste Silvester für Sie und Ihren Hund kein Drama mehr.

Text: Veronika Rothe

Der Idealfall

Im Idealfall hat ihr Welpe bereits in der

fen. Problematisch sind vor allem die Tage

vor und nach Silvester, in denen unver-

Stress, wird der Reiz sofort wieder verkleinert.

Gegen konditionierung bedeu-

sozial sensiblen Phase – in etwa von der

mittelt Böller und Raketen losgehen. So

tet, dass ein zunächst negativ verknüpf-

vierten bis zur dreizehnten Woche – aus

kann ein Hund, der nie Angst vor Silves-

ter Reiz zu einem positiven Reiz gemacht

sicherer Entfernung ein Feuerwerk mit-

ter hatte, von einem einzelnen Böller so

wird. Dabei arbeitet man in erster Linie

bekommen und als positives Erlebnis

sehr erschreckt werden, dass die darauf

an der Gefühlslage des Hundes. Stress

abgespeichert. Machen Sie also nicht den

folgenden Silvesternächte plötzlich zur

oder Furcht kann zu Freude gewandelt

Fehler, Ihren Welpen an Silvester zu verste-

Katastrophe werden. Die allererste Regel

werden, indem der Hund lernt, dass

cken. Geben Sie ihm die Möglichkeit, mit

lautet also: negative Erfahrungen dieser

in diesem Fall ein Knall etwas für ihn

genügend Abstand am Feuerwerk teilha-

Art unbedingt vermeiden.

Positives (zum Beispiel Futter oder Spiel-

ben zu können, wenn er möchte. Der Rückzug

sollte ihm dabei offenstehen. Um das

positive Erlebnis perfekt zu machen, hilft

ein Kauknochen. So verbindet der junge

Die Lösung

Zeigt der Hund bereits schlimme Silvesterangst,

kann das mithilfe einer Gewöh-

zeug) ankündigt.

Praktische Übungen

Silvestertraining braucht Zeit, Geduld

Hund das Feuerwerk mit Futter und kann

nung – kombiniert mit einer Umkon-

und Management. Während des Trai-

durch das Kauen zusätzlich möglichen

ditionierung – therapiert werden. Bei

nings sollten keine negativen Erfahrun-

Foto: Magnus Pomm/stock.adobe

Stress abbauen.

Das Problem

Auf das Feuerwerk um Mitternacht können

wir uns vorbereiten. Wir können den

Hund sicher verstauen, auf Abstand bringen

oder anderweitige Maßnahmen tref-

einer Gewöhnung verkleinern Sie einen

problematischen Reiz zunächst so stark,

dass er beim Hund keine Stresszeichen

mehr auslöst. Dann wird der Reiz Stück

für Stück vergrößert, wobei Sie immer in

einem für den Hund noch angenehmen

Bereich arbeiten müssen. Zeigt der Hund

gen gemacht werden – sie zerstören im

schlimmsten Fall die ganze Arbeit. Außerdem

müssen sowohl der akustische als

auch der olfaktorische Aspekt der Feuerwerkskörper

berücksichtigt werden. Oft

löst nämlich schon allein der Geruch

beim Hund Stress aus.

26 Der Hund 02/2020


Erziehung & Training

ÜBUNG 1

Spielen Sie Ihrem Hund das Geräusch von

Knallern und Feuerwerkskörpern vor. Starten

Sie mit einer Lautstärke, bei der Ihr Hund

noch entspannen kann. Hat Ihr Hund das

Geräusch registriert, können Sie ein wildes

Spiel starten, eine Massage geben oder Ihren

Hund füttern – je nachdem, was er am liebsten

mag. Üben Sie das mehrmals die Woche

ein paar Minuten mit Ihrem Liebling und

steigern Sie langsam die Lautstärke. Nutzen

Sie nicht jedes Mal dieselbe Aufnahme, sondern

variieren Sie – im Internet finden Sie

genügend unterschiedliches Material. Der

Hund sollte in keiner Situation Stresszeichen

zeigen und immer bereitwillig und freudig

dabei fressen oder spielen.

ÜBUNG 2

Feuern Sie einen Böller (oder eine Wunderkerze)

dort ab, wo ihr Hund es garantiert

nicht mitbekommt. Lassen Sie den Böller

abkühlen und packen Sie ihn in einen

Plastikbeutel mit Verschluss. Öffnen Sie

den Beutel, lassen Sie ihren Hund kurz

daran schnüffeln und geben Sie ihm

daraufhin direkt eine besonders leckere

Belohnung. Wiederholen Sie dies einige

Male. Obacht! Fällt der Hund in Stress,

brechen Sie die Übung ab und machen Sie

den olfaktorischen Reiz kleiner. Legen Sie

den Beutel also erst einmal nur ein Stückchen

geöffnet in einen anderen Raum.

Üben Sie das idealerweise ein- bis zweimal

in der Woche.

ÜBUNG 3

Beginnen Sie nun langsam, die akustischen

und olfaktorischen Reize zu kombinieren.

Lassen Sie also während der Übung mit

dem Plastikbeutel im Hintergrund Feuerwerksgeräusche

laufen. Machen Sie die

beiden Reize davor zunächst noch einmal

kleiner, als sie beim getrennten Üben waren.

Nimmt Ihr Hund die Belohnungen gut an,

die währenddessen erfolgen, können Sie die

Reize langsam größer machen – also die

Lautstärke aufdrehen und den Böller auch

mal aus dem Beutel nehmen. Der nächste

Schritt wäre, mit einer Wunderkerze zu

üben, die Sie zunächst in einem anderen

Raum, später in der Nähe des Hundes

anzünden. Dann können Sie Wunderkerze

mit den Geräuschen kombinieren und sich

so langsam zu einem echten Feuerwerk vorarbeiten.

Vielleicht gibt es ja ein Volksfest

in der Nähe, auf dem ein Feuerwerk gezündet

wird: Schauen Sie sich dieses mit Ihrem

Hund aus weiter Entfernung aus dem Auto

heraus an. Das mag ein großer organisatorischer

Aufwand sein, aber es lohnt sich.

=

Jeder Hund ist anders

Haben Sie einen besonders sensiblen

Hund, kann es sein, dass Sie im Training

nur sehr langsam vorankommen. Haben

Sie Geduld und gehen Sie sehr kleinschrittig

vor. Und umso wichtiger ist es, dass

Sie sofort mit dem Training beginnen.

Darüber hinaus hilft es, das Selbstbewusstsein

und die Alltagssicherheit des

Hundes zu stärken. Gehen Sie mit ihm in

die Stadt, lernen Sie gemeinsam Neues

kennen und sorgen Sie dafür, dass er mit

neuen Reizen positive Erfahrungen macht.

Bei extremen Stresszuständen können

bereits im Training Medikamente oder

Nahrungsergänzungsmittel hilfreich sein.

Eine von vielen Möglichkeiten ist CBD. =

CBD zur Unterstützung

Wachsender Beliebtheit erfreut sich bei

Silvesterangst ein natürlicher Extrakt aus

der Hanfpflanze: Cannabidiol, kurz CBD.

„Das CBD entspannt auf natürliche Art und

Weise, ohne das Tier zu betäuben oder in

seiner Wahrnehmung zu beeinträchtigen“,

sagt CBD-Expertin

Virginia Fox,

Gründerin und

Geschäftsführerin

von Chillax. „Es

wirkt schmerzlindernd,

unterstützt

die Selbstregulation

des Körpers

- wie zum Beispiel

Immunsystem und Schlafrhythmus – und

kann hyperaktive Hunde konzentrierter

und ängstliche Hunde mutiger machen.“

Aktuelle wissenschaftliche Studien sagen

dem CBD eine stark angst lösende Wirkung

nach. In Verbindung mit regelmäßigem

Training und bei ausreichend langer Zufütterung

kann CBD die nächste Silvesternacht

für den Hund erleichtern.

Foto: Chillax

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RUHE


Erziehung & Training

Mensch-Hund-Therapeut José Arce hat sein viertes Buch veröffentlicht.

Wir haben mit ihm über die Hunde gesprochen, die ihn geprägt haben,

gefragt, wie sich die Leben deutscher und mallorquinischer Vierbeiner

unterscheiden und nachgehakt, was es für ihn bedeutet, ein guter Chef zu sein.

Das Interview führte Lena Schwarz | Fotos: Gräfe und Unzer Verlag/Debra Bardowicks

Mit wie vielen Hunden teilen Sie ihr Leben

und woher kommen diese?

Momentan leben bei mir sieben eigene Hunde: Betty, Oscar, Yin

(Foto links), Yan, Filou, Troy und Nube. Der älteste – Filou – ist

mittler weile 13 Jahre alt und der jüngste, Nube, ein Jahr. Alle meine

Hunde habe ich selber von irgendwo gerettet. Filou habe ich zum

Beispiel in einem Mülleimer gefunden. Irgendjemand hatte ihn

dort einfach in einem Pappkarton abgelegt. Meine zwei Podencos

Troy und Nube habe ich aus der Hand von Jägern befreit. Ich habe

auch Welpen bei mir aufgenommen, die aus sogenannten unerwünschten

Würfen kamen, damit sie nicht in falschen Händen

landen oder einfach entsorgt werden.

Sie betonen in Ihrem neuen Buch, dass Hunde ganz unterschiedliche

Charaktere haben. Welche Charaktere haben Ihre Hunde?

Jeder meiner Hunde hat seine eigene Persönlichkeit und seinen

eigenen Charakter. So haben sie alle auch eine unterschiedliche

Energie, was für mich eine große Rolle im täglichen Umgang

spielt. Auch dass einige Hunde im Rudel schon älter sind, bedeutet

für mich, dass ich auf diese besonders Rücksicht nehmen muss

– beispielsweise indem ich ihnen viel mehr Ruhe schenke. Dann

gibt es natürlich auch die jüngeren Hunde in meinem Rudel, die

so manches Mal Unsinn und Flausen im Kopf haben und von mir

viel mehr Struktur und Sicherheit erwarten.

Mit welchen Worten würden Sie sich und Ihren Charakter

als Mensch und Hundehalter beschreiben?

Ich liebe Menschen und ich liebe Hunde, ich bin ein sensibler und

feinfühliger Mensch. Nur so ist es für mich möglich, zu meinen

inneren Instinkten zu finden. Und nur so ist es mir möglich, Menschen

in ihren Mensch-Hund-Beziehungen zu helfen. Mir geht es

gut und ich fühle mich wohl wann immer ich bei meinen Hunden

bin, ihnen schenke ich dafür meine Liebe, Ruhe und Sicherheit.

Welcher Hund aus Ihrer Vergangenheit hat ihnen besonders

viel über Hunde beigebracht und was war das?

Als ich vor elf Jahren mein Reha-Center auf Mallorca eröffnete,

wollte ich mein Rudel vergrößern und habe Héctor adoptiert.

Héctor kam aus einer sehr schlechten Haltung. Er war eine deutsche

Dogge, hatte mit sieben Jahren schon ein stolzes Alter erreicht

und war bis dahin als Deckrüde benutzt worden. Er fristete ein

trauriges Leben in einem sehr kleinen Zwinger und hatte aufgrund

dieser schlechten Haltung kaum noch Muskeln. Für Héctor

gab es keinen engen Kontakt zu Menschen. Obwohl Menschen ihn

bis zu diesem Zeitpunkt schlecht behandelt hatten, hat mir Héctor

relativ schnell sein Vertrauen geschenkt und wir haben zusammen

sehr viel Schönes erlebt. Durch Héctor habe ich gelernt, wie

wichtig es besonders bei Hunden aus schwierigen Verhältnissen

ist, ihnen mit sehr viel Ruhe zu begegnen und sie mit Geduld und

Liebe wieder an ein für Hunde artgerechtes Leben heranzuführen.

Sie sehen durch Ihre Reisen, wie Menschen und Hunde in

Deutschland zusammenleben. Einen Großteil Ihres Lebens

verbringen Sie auf Mallorca. Wie unterscheiden sich die Leben

deutscher und mallorquinischer Hunde?

Deutschland ist ein Land mit viel Hundekultur. Den meisten

Hunden geht es gut. Das bedeutet aber nicht, dass es keine Hunde

in schlechter Haltung gibt. Mallorca ist auch nicht mehr so wie

vor 50 Jahren, hier hat sich viel geändert und es ist nicht mehr so

rückständig, wie viele denken. Die meisten Leute hier auf Mallorca

gehen sehr gut mit ihren Hunden um. Nach und nach werden

auch hier die Hunde immer mehr in die Gesellschaft integriert.

Zum Beispiel sind in vielen Restaurants und Geschäften Hunde

mittlerweile willkommen. Es gibt Hundestrände und Hundeparks,

insbesondere Palma ist eine sehr hundefreundliche Stadt.

Ein besonders wichtiges Thema sind auf Mallorca die Blindenhunde

und die Therapiehunde. Der Einsatz von Therapiehunden

in Krankenhäusern oder Altenheimen ist hier etwas völlig Normales.

Berichtet wird meistens nur über die Missstände. Die gibt es

natürlich auch, aber die meisten Hundehalter hier sind sehr normal.

Es gibt keine Hunde, die auf der Straße leben. Leider gibt es

aber noch immer Hunde in ländlichen Gegenden, die an der Kette

gehalten werden. Viele Menschen arbeiten daran, diese Probleme

zu beheben und den Hunden ein gutes Leben zu ermöglichen.

Mittlerweile überwiegen die Mallorquiner, die ihren Hunden ein

artgerechtes und respektvolles Leben bieten. Aber trotzdem sind

auch hier – wie in Deutschland – die Tierheime überfüllt. Das liegt

auch daran, dass viele Menschen ihre Wünsche auf den Hund

projizieren, ohne ihn dabei zu erkennen und zu respek tieren. Für

viele Menschen hier, genau wie in Deutschland, bedeutet Erziehung

oft leider dasselbe wie Strafe, und dadurch ent stehen die

meisten Probleme und Missverständnisse. 3

29


Podenco „Balancenco“: mit Tr0y am Hafen

An welchen Orten auf Mallorca sind Sie mit Ihren Hunden

besonders gern unterwegs?

Ich bin in Palma geboren, ich liebe die Stadt und so ist es für mich

etwas Schönes, mit meinen Hunden durch die Altstadt zu gehen,

die vielen verschiedenen Parks zu besuchen oder die lange Strandpromenade

entlangzulaufen. Selbstverständlich mag ich auch die

vielen Möglichkeiten, die Mallorca bietet, um in der Natur die Zeit

mit meinen Hunden zu genießen – zum Beispiel bei einem langen

schönen Spaziergang durch unser Tramuntana Gebirge.

Gehen Sie mit allen Ihren Hunden gleichzeitig spazieren,

oder verbringen Sie auch Zeit „one on one“?

Mein Rudel besteht aus verschiedenen Hunden, manche sind

schon alt und manche jünger. Dementsprechend passe ich meinen

strukturierten Spaziergang auch immer dem Alter und den Anforderungen

meiner Hunde an. Jeden Morgen und jeden Abend

mache ich einen Spaziergang mit allen Hunden, das heißt wir sind

ungefähr anderthalb Stunden unterwegs. Dabei müssen sich die

jungen Hunde dem Rhythmus und Tempo der älteren anpassen.

Durch diese gemeinsamen Spaziergänge vermittle ich besonders

den jungen Hunden, dass sie bei mir Ruhe und Sicherheit finden

– egal wer und was uns unterwegs begegnet. Diese Spaziergänge

sind besonders wichtig dafür, dass die Hunde lernen, dass sie mir

vertrauen können. Natürlich ist es auch wichtig für mich, auf die

einzelnen Bedürfnisse meiner Hunde einzugehen. Dazu nehme

ich mir dann noch extra Zeit. Wann immer es möglich ist, gehe ich

dazu mit einem meiner Hunde in die Stadt, oder fahre ans Meer,

um gemeinsam zu schwimmen.

Welche Hundegeschichte, die Sie auf Ihren Reisen kennengelernt

haben, hat Sie besonders berührt?

Ehrlich gesagt ist es immer sehr berührend, wenn Menschen mich

zu sich nachhause einladen. Dann ist dort schon so viel passiert

und die Menschen sind so unglücklich. Es berührt mich besonders,

dass ich für diese Menschen oft die letzte Hoffnung bin. All

diese Schicksale berühren mich immer wieder sehr, denn es geht

immer um dasselbe: Die Menschen lieben ihren Hund und opfern

sich total auf, um die Probleme zu lösen. Manchmal stehen sie

aufgrund der Situation schon kurz vor einer Trennung oder sind

hilflos und total verzweifelt. Das berührt mich sehr.

Nach Ihrer Methode des strukturierten Spazierganges sollen

sich die Hunde während 90 Prozent des Spazierganges auf die

Halter konzentrieren. Sollen Sie sich gar nicht in der Umgebung

umschauen und schnuppern? UND: Was können wir konkret tun,

um die Aufmerksamkeit unserer Hunde auf uns zu halten?

Mithilfe meiner Methode erlangen die Hundehalter beim Spaziergang

recht bald die Kontrolle wieder, die sie vielleicht verloren

haben. Der Hund ist glücklich, weil er seinem Menschen folgen und

damit die Verantwortung an ihn abgeben darf. Dadurch entschärfen

sich übrigens auch mögliche Konflikte mit anderen Hunden.

Wer sich mit Hunden auskennt, der weiß, dass ein Hund die

ganze Zeit über und mit all seinen Sinnen in seinem Umfeld

beschäftigt ist. Er sieht, riecht und hört. Die Angabe „90 Prozent“

ist eher als Hilfe für die Menschen gedacht, damit diese verstehen,

worum es geht. Viele Hundehalter sagen zu mir „Oje, so wenig

Zeit zum Schnüffeln?“ und ich frage dann: „Kann es sein, dass euer

30 Der Hund 02/2020


Erziehung & Training

Spaziergang viel zu kurz ist?“ Eigentlich bedeutet das, dass der

Mensch sich wirklich zu 90 Prozent des Spaziergangs auf seinen

Hund konzentrieren soll, ihn durch unsere Welt führt und auf ihn

aufpasst, ohne dabei zu telefonieren oder sich nebenbei mit anderen

Sachen zu beschäftigen. Der Hund bekommt so auf einfachste

Art und Weise wieder eine Aufgabe – er darf uns begleiten. Das

stärkt die Bindung und Beziehung zu unserem Hund. Er erkennt,

dass er sich auf uns verlassen kann und an unserer Seite sicher

und geborgen ist.

Sie fordern die Leser Ihres Buches auf, „Chef“ in der

Beziehung zu ihren Hunden zu werden. Was zeichnet

Ihrer Meinung nach gute Chefs aus?

Es ist sehr schwierig, das richtige Wort zu finden, wenn man in

Deutschland jemanden sagen möchte, dass er die Verantwortung

übernehmen muss. Es ist doch eigentlich wie in einer Familie, da

gibt es auch ein Familienoberhaupt. Bei mir heißt diese Person

einfach Chef. Ein Mensch der sich kümmert, die Verantwortung

trägt, auf alle aufpasst und ihnen Sicherheit und Liebe gibt. Ein

guter Chef ist jemand, der seinen Hund respektiert als das was er

ist – ein Hund.

Niemand kommt als perfekter Chef auf die Welt. Woran haben

Sie an sich gearbeitet, um zu einem guten Chef zu werden?

Um ehrlich zu sein, arbeite ich immer noch daran, ein guter Chef

zu sein. Ich bin nicht perfekt und mache meine Fehler. Meine

Hunde zeigen mir aber sofort, wenn ich ungerecht mit ihnen

bin und ihnen nicht die Ruhe und Sicherheit schenke, die sie

verdient haben.

„Die José-Arce-Methode: Liebe Deinen

Hund. Wie Sie beim Gassigehen die

Beziehung stärken“ ist im Dezember

2019 im Gräfe und Unzer Verlag

erschienen. Umfang: 160 Seiten,

erhältlich als Hardcover und eBook.

3 www.graefe-und-unzer.de

Sie betonen, wie wichtig es ist, zu entspannen und innere Ruhe

zu finden, um diese auch ausstrahlen zu können. Was bringt Sie

selbst aus der Ruhe und wie finden Sie wieder zu ihr zurück?

Die Ruhe, von der ich spreche, ist ein innerer Zustand, etwas,

das tief aus uns selbst kommt. So kann man es auch bei unseren

Hunden beobachten: Wenn sie zur Ruhe kommen, fällt jegliche

Anspannung von ihnen ab. Ängste und Unsicherheiten lösen sich

in Luft auf, sie fühlen sich unbeschwert, sind sorglos und frei. Ruhe

ist ein Synonym für totale Entspanntheit. Manches Mal verliere

ich diese Ruhe, wenn ich sehe, wie viele Hunde noch immer ein

trauriges Leben führen müssen, weil es Menschen gibt, die Hunde

nicht verstehen. Das erlebe ich oft in meiner Arbeit: Menschen, die

eigentlich alles haben, es aber nicht schaffen, eine glückliche Beziehung

zu ihren Hunden aufzubauen. In der Konsequenz sind dann

beide unglücklich. Glücklicherweise finde ich dann wieder zurück

zu meiner inneren Ruhe, wenn ich die Möglichkeit habe, diesen

Menschen die Augen zu öffnen und sehe, dass die Hunde wieder

ihren Menschen vertrauen und an ihrer Seite glücklich sind.

Filou ist mit 13 Jahren der älteste von José Arces Hunden.

Was bedeutet für Sie, Hunde artgerecht zu halten?

Erkenne, respektiere und liebe deinen Hund – das ist einer meiner

Leitsprüche und genau in dieser Reihenfolge sollte man mit

einem Hund umgehen. Das ist schon der erste richtige Schritt

für eine artgerechte Haltung. Hunde sind glücklich, wenn sie bei

ihren Menschen sein dürfen, wenn Sie uns begleiten und ein Teil

unserer Familie sind. Ein einsamer Hund ist ein unglücklicher

Hund, da geht es den Hunden nicht anders als uns Menschen. =

31


Foto: Corinna/stock.adobe


Erziehung & Training

Wuff?

Wau!

So kommunizieren unsere Hunde

– Teil 1 –

Was unsere Hunde uns wie sagen wollen, wie sie mit Artgenossen

kommunizieren und wann man besser eingreifen sollte – im ersten Teil unserer

zweiteiligen Serie geht es um die Grundlagen hündischer Kommunikation.

Text: Veronika Rothe

Auch wenn Hund und Mensch

Vieles eint – auf einer Ebene

agieren beide grundverschieden:

auf der Ebene der Kommunikation.

Während wir

Menschen in erster Linie digital kommunizieren,

nämlich mithilfe von Sprache, läuft

die hündische Kommunikation vollkommen

analog ab und basiert auf Körpersprache

und Mimik. Kein Wunder also, dass sich

im Miteinander von Hund und Mensch

immer wieder Missverständnisse ergeben.

Das Gute: Hunde können extrem gut interpretieren,

sie lernen schnell und sind Meister

in der Wahrnehmung von Stimmungen.

So geht Hündisch

Grundsätzlich kommunizieren Hunde auf

vier verschiedene Arten und Weisen. Im

Zentrum steht dabei immer die Körpersprache,

wobei wir alle Signale in ihrer

Gesamtheit werten müssen, um die Vierbeiner

richtig zu verstehen:

1. Optisch (körpersprachlich): z. B. durch

Positionierung des eigenen Körpers,

Körperhaltung, Körperspannung, Einsatz

von Ohren, Nackenfell, Rute, sowie

Nasenrücken, Augen und Lefzen

2. Akustisch (Lautäußerungen): z. B. durch

Knurren, Bellen, Jaulen, Winseln oder

Brummen

3. Olfaktorisch: z. B. durch Markieren

mit Kot und Urin, Ausdünstungen

und Geruchsstoffen

4. Taktil: durch Berührungen, z. B.

Anrempeln, Ablecken oder Aufreiten 3

www.derhund.de 33


Erziehung & Training

Die wichtigsten sozialen

Verhaltensweisen im Überblick

Neutral

Ein entspannter Hund steht aufrecht, die

Rute hängt locker herab und der Kopf ist

leicht angehoben. Die Ohren sind aufrecht

und nach vorn gerichtet, der Blick ist sanft,

das Gesicht entspannt.

Sozialspiel

Spielen ist besonders wichtig, denn Hunde

lernen alle Arten der Kommunikation von

klein auf im Spiel und Umgang mit Artgenossen.

In etwa ab der dritten Lebenswoche,

in der Transitiven Phase (auch Übergangsphase

genannt), beginnen Welpen

mit ihren Geschwistern und der Mutter

zu interagieren. Die kleinen Hunde üben

spielerisch die später notwendigen Verhaltensweisen

und probieren sich aus. So

wird zum Beispiel auch die Beißhemmung

erlernt. Auch später noch bleibt das Spiel

Wann wird noch gespielt und

wann greife ich besser ein?

Ein gerechtes Spiel ist ausgeglichen.

Das bedeutet, dass beim Fangenspielen

abwechselnd jeder mal der Jäger und

der Gejagte ist. Beim Rangeln auf dem

Boden hat mal der eine, mal der andere

Hund die Oberhand. Beim Sozialspiel

mit einem Objekt, also zum Beispiel

einem Zerrgel, wird der Hund mit dem

Zerrgel immer darauf achten, dass sein

Mitspieler auch die Möglichkeit hat,

das Spielzeug zu schnappen.

Gerade in der Gruppe kann Spiel zu

Mobbing werden. Sie sollten deshalb

eingreifen, wenn ein Hund von mehreren

gejagt wird, wenn ein Hund seinen

Spielkameraden nicht mehr aufstehen

lässt oder wenn das Spiel zu wild wird

und die Stimmung zu kippen droht.

Meist reicht dabei eine kurze Auszeit.

Wenn nicht, sollte der Hundehalter das

Spiel jedoch ganz beenden.

Foto: Dogs/stock.adobe (2)

Bei der sogenannten T-Stellung

blockiert ein Hund den anderen mit

seinem Körper, die beiden bilden ein T.

eine wichtige Möglichkeit zum Ausprobieren

und Üben von Verhaltensweisen

– übrigens nicht nur kommunikativer Art,

sondern auch von Elementen der Jagd.

Charakteristisch für das Sozialspiel ist

die Vorderkörpertiefstellung. Spiel erkennt

man außerdem am schnellen Wechsel

unterschiedlichster

Verhaltensweisen,

einem Bewegungsüberschwang, lockerem

Schwanzwedeln sowie einem ausgeglichenen

Abwechseln der beiden Spielpartner,

also Rollentausch. Dazu kommt

das Spielgesicht, dass sich durch überzogene

Mimik und Gestik kennzeichnet.

Beschwichtigungsverhalten

Für ein harmonisches Miteinander sind

Beschwichtigungszeichen

unabdingbar.

Sie dienen dazu, die Lage zu entschärfen, als

Entschuldigung oder werden einfach nur

zur freundlichen Kontaktaufnahme eingesetzt.

Meist sind sie sehr subtil, wie Lecken

und Schmatzen, Blinzeln, Wegschauen,

Wegdrehen, Stupsen, Pföteln und Ducken.

Zur Beschwichtigung gehören auch die

Aktive Demut (u. a. das Lecken der Lefzen

zur Begrüßung) und die Passive Demut (auf

den Rücken rollen, eingezogener Schwanz,

„Dieser Stock gehört mir!“. Auf das offensive

Drohen des älteren hin (rechts) zeigt der junge

Hund (links) passives Demutsverhalten.

abgewandter Blick, langgezogene Maulspalte).

Die Passive Demut findet meist als

Reaktion auf einen drohenden Artgenossen

statt. Im Training beschwichtigen Hunde

oft aus Stress und Überforderung. Achten

Sie auf kleinste Beschwichtigungszeichen.

Imponierverhalten

Vor allem Rüden im ähnlichen Alter versuchen

sich untereinander im Imponieren.

Das dient in erster Linie der Selbstdarstellung.

Auffällig dabei sind eine steife

Körperhaltung und ein starrer, abgehackter

Gang. Die Rute trägt der Hund aufgerichtet,

sie kann teilweise auch etwas

wedeln. Eventuell sind die Rückenhaare

aufgestellt – im Versuch, sich so groß wie

möglich zu machen. Der Kopf ist erhoben,

die Ohren sind gespitzt. Beim Imponierscharren

– das oft folgt, nachdem der

Hund Urin oder Kot abgesetzt hat – verteilt

er die eigenen Duftmarken. Das Imponiertragen

eines Spielzeuges vor der Nase des

Artgenossen soll die eigene Überlegenheit

demonstrieren. Zum Imponierverhalten

gehört außerdem die T-Stellung. Dabei stehen

die Hunde in der Form eines Ts zueinander,

wobei einer den anderen körperlich

Foto: Jörg Hüttenhölscher/stock.adobe

34 Der Hund 02/2020


Erziehung & Training

Wie geht es meinem Hund gerade?

Rute

Augen

Ohren

Maul

Spiel Angst/Unsicherheit Abwehr Freude Aufregung/Stress

leicht wedelnd

übertrieben

aufgerissen

locker seitlich

spielerisch

weit offen

unter den

Bauch gezogen

blinzelnd, vermeidet

Blickkontakt

hängen,

nach hinten

lange Maulspalte

unten

vermeidet

Blickkontakt

angelegt

lange Maulspalte,

gekräuselt,

Zähneblecken

mittig, wedelnd

freundlicher Blick

seitlich oder

aufgestellt

leckt zur Begrüßung

Hände oder Gesicht

mittig oder oben,

stark wedelnd

aufgerissen,

große Pupillen

nach vorne

geöffnet,

Hund hechelt

Körperspannung entspannt zittert, starr angespannt entspannt angespannt

Nackenfell

Körper

Mögliche

Lautäußerungen

kann teilweise aufgestellt

sein, aber

nicht dauerhaft

Vorderkörpertiefstellung

Bellen, evtl. beim

gegenseitigen

Hetzen oder zur

Aufforderung

nicht aufgestellt aufgestellt nicht aufgestellt aufgestellt

fällt in sich

zusammen, geduckt

nach hinten

unten auf Rückzug

viel Bewegung,

hüpfend

Winseln Bellen, Knurren Bellen, Jaulen

steif oder zitternd

Bellen, Jaulen,

Winseln

blockiert. Auch das Kopfauflegen kann Teil

dieses Verhaltens sein. Dabei werden der

Kopf oder das Kinn meist auf den Rücken

des Artgenossens gelegt, manchmal wird

dazu auch die Pfote verwendet. oder es

folgt ein Aufreiten. Grundsätzlich zielt

Imponierverhalten nicht auf Aggression

ab, kippt aber die Stimmung, kann daraus

ein sogenannter Showkampf werden – ein

lautes Kräftemessen.

Aggression

Zunächst ist wichtig festzuhalten, dass

Aggressionsverhalten nicht per se schlecht

ist und auch nicht mit Gefährlichkeit

gleichgesetzt werden kann. Es gehört zur

normalen Kommunikation und dient vor

allem als soziales Regulativ, sorgt also

für die Einhaltung von Regeln und einen

gepflegten Umgang miteinander. Ausdrucksformen

des Aggressionsverhaltens

sind offensives und defensives Drohverhalten.

Beim offensiven Drohen ist der Hundekörper

angespannt und nach vorne und

oben gerichtet. Die Rute ist waagerecht

erhoben, die Ohren zeigen nach vorne, die

Rückenhaare sind gesträubt und der Kopf

ist nach vorne gestreckt. Der Blick fixiert

starrend, der Nasenrücken ist gerunzelt, der

Hund bleckt die Zähne und knurrt. Offensives

Drohen wird häufig zum Durchsetzen

eigener Interessen genutzt. Ganz anders

das defensive Drohen, bei dem der Körper

auf Rückzug eingestellt ist. Der Hund ist

dabei eher gebückt, hat angelegte Ohren,

vermeidet Blickkontakt, runzelt aber auch

den Nasenrücken, knurrt und bleckt die

Zähne. Es kann zu Abwehrschnappen kommen.

Defensivdrohen enthält Elemente der

Unterwerfung und der Flucht. Die Übergänge

sind fließend. Oft spielen soziale

Unsicherheit und Angst eine Rolle. 3

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Sie lieben das Besondere und suchen einen

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Erziehung & Training

Die wichtigsten körpersprachlichen

Kommunikationsmittel

im Überblick

Die Rute

Die Rute ist ein echtes Stimmungsbarometer.

Anders als oft vermutet, bedeutet

Schwanzwedeln nicht nur Freude, sondern

grundsätzlich Erregung. Mit einer erhobenen

Rute möchte der Hund sich groß

machen, das geschieht entweder aus Unsicherheit

oder aus Imponiergehabe und

beim Drohen. Eine unter dem Bauch versteckte

Rute zeugt von Angst, Unsicherheit

und Demut. Eine tief schwanzelnde

Rute wird hingegen oft zur Begrüßung

gezeigt. Besonders schnelles Wedeln ist

einer hohen Erregungslage geschuldet –

das kann sowohl positive als auch negative

Erregung sein.

Die Maulspalte

Ob ein Hund bei agonistischen Verhaltenweisen

aus Abwehr oder Vorsatz handelt,

ist unter anderem an der Maulspalte zu

erkennen. Die Maulspalte ist die Form,

die die Lippen des Hundemaules formen.

Sind die Lippen langgezogen und bilden

eine lange, gerade Maulspalte, ist das ein

Lach doch mal!

Vor allem Dalmatiner haben die Fähigkeit

zu grinsen. Was ein wenig aussieht

wie eine Drohgebärde, ist der Versuch

des Hundes, das Lächeln des Menschen

zu imitieren. Die renommierte Verhaltensbiologin

Dr. Dorit Feddersen-

Petersen untersucht seit Jahren das

hündische Grinsen. Dabei hebt der

Hund mehrmals hintereinander die

Oberlippe und zeigt Schneide- und

Eckzähne. Der restliche Körper ist entspannt,

er wedelt freundlich mit dem

Schwanz. Besonders bei der Begrüßung

von geliebten Menschen wird das Grinsen

gezeigt. Unter Artgenossen wird es

nicht verwendet.

Foto: Paolo Cremonesi/stock.adobe

Ich war hier! Auch Harnmarkieren ist eine

Art der Kommunikation unter Artgenossen.

Zeichen für Demut und Beschwichtigung.

Der Hund kann trotz langer Maulspalte

die Zähne blecken und knurren, tut dies

dann aber aus Abwehr. Ist die Maulspalte

kurz und die Lippen sind rundlich nach

vorne gerichtet, kann von offensivem,

vorsätz lichem Drohverhalten ausgegangen

werden.

Die Ohren

Nach vorne gestellte Ohren sind in erster

Linie ein Zeichen für Aufmerksamkeit. Bei

selbstsicherem Auftreten oder offensivem

Drohen gehen die Ohren ebenfalls nach

vorn. Angelegte Ohren deuten Beschwichtigung

oder einen Rückzug an. Tief hängende

Ohren weisen oft auf Unwohlsein hin.

Das Rückenfell

Oft als Aggressionszeichen missverstanden,

wird das Rückenfell in erster Linie

aus einem Erregungszustand heraus aufgestellt.

Auch hier steht wieder das „Groß-

Machen“ im Vordergrund – sei dies aus

einer Unsicherheit, Imponieren oder auch

als Drohgebärde. Selbstsichere Hunde

stellen meist nur das Nackenfell. Manche

Hunde haben aus Aufregung das Nackenfell

sogar im Spiel erhoben.

Die Augen

Hunde kommunizieren viel über die

Augen. Ein starrender, fixierender Blick

ist nie gut – er deutet auf ein offensives

Drohen hin. Selbst beim Imponierverhalten

geht der Blick eher zur Seite. Durch

Wegschauen beschwichtigt der Hund,

durch Augenkontakt signalisiert er Aufmerksamkeit.

Und natürlich kennen wir

alle den unschlagbar treudoofen Hundeblick,

den der Hund gelernt hat gezielt

einzusetzen, um uns zu manipulieren und

alles zu bekommen, was er will.

Kommunikation unter

den Rassen

Eine große Herausforderung für Hunde

untereinander ist die Kommunikation mit

unterschiedlichsten Rassen. Viele Kommunikationsmittel

wurden durch die Zucht

modifiziert oder schlicht weggenommen.

Dadurch spricht jeder Hund eine etwas

andere „Sprache“. Einige dieser Zucht-

oder Modifikationsmaßnahmen können

zu großen Missverständnissen führen. So

sieht eine kupierte Rute für Artgenossen

so aus, als wäre die Rute zwischen den

Beinen versteckt, was als Angst fehlinterpretiert

werden kann. In Wirklichkeit hat

der Hund die Rute aber vielleicht hoch

erhoben, das ist nur nicht sichtbar. Dann

gibt es die Rassen, die ihre Rute dauerhaft

oben tragen, wie Mops oder Appenzeller.

Sie können auf Artgenossen so wirken,

als würden sie durchgehend imponieren.

Kurzschnäuzige Hunde sorgen mit ihren

dicken breiten Schnauzen, ihrem starren

Gang und ihren schnaufenden, grunzenden

Geräuschen für Kommunikationsprobleme.

Extreme Schlappohren wie bei

Spaniels und Bassets lassen fast keine

Bewegungen zu und bei Hunden mit extrem

viel Fell, wie Bobtail oder Puli, wird

der direkte Blick auf Gesicht und Augen

verdeckt. Hier wird noch einmal bewusst,

wie wichtig die Gesamtheit aller Kommunikationsmittel

des Hundes ist, um seinen

Ausdruck zu verstehen. Im Idealfall bringen

Sie Ihren Hund schon früh mit gut

sozialisierten Artgenossen unterschiedlichster

Rassen in Kontakt, damit er lernt,

die unterschiedlichen Arten der Kommunikation

richtig zu deuten.

Missverständnisse können sich übrigens

auch aufgrund von Kleidungs stücken

ergeben, die wir dem Hund in gut gemeinter

Absicht anziehen. Übertrieben auffällige

Jacken oder Accessoires können auf

andere Hunde irritierend wirken. =

36 Der Hund 02/2020


Miau! Wuff? Können Hunde und

Katzen kommunizieren?

Wir haben Tierpsychologin und Katzenexpertin Gabriele Müller gefragt.

Wie kommunizieren Katzen denn grundsätzlich?

In erster Linie nutzen Katzen Körpersprache zur Kommunikation.

Da sie aber gelernt haben, dass der Mensch Körpersprache

nur schwer wahrnimmt, nutzen sie oft das „Miauen“, um den

Menschen auf sich aufmerksam zu machen. Unter Artgenossen

wird dagegen nur selten lautsprachlich kommuniziert, sondern

in erster Linie über Körpersprache. Zusätzlich nutzen Katzen eine

olfaktorische Verständigung untereinander. Auch kastrierte Kater

und Kätzinnen markieren über Harn, aber auch durch das Reiben

an Stuhlbeinen (vor allem an Grenzpfosten oder Reviergrenzen)

oder am Menschen. Über die Gesichtspheromone werden dabei

Duftstoffe abgegeben.

Was sind die gravierendsten Unterschiede zwischen Hund und

Katze? Wo kommt es am meisten zu Fehlern in der Kommunikation?

Der grundlegende Unterschied von Hunden und Katzen ist die

Sozialstruktur. Katzen sind vielleicht nicht absolute Einzelgänger,

aber auch keine Rudeltiere, sie sind fakultativ sozial. Deshalb

fehlen im Kommunikationsspektrum der Katze die Signale eines

Gruppenwesens, im Besonderen die Beschwichtigungssignale.

Bei einer ungeheuren Begegnung wird die Katze versuchen, nach

oben auszuweichen, denn oben sind aus Sicht der Katze die sicheren

Plätze. Die Katze sieht die direkte, stürmische Begrüßung des

Hundes als Angriff. Nett wären aus Katzensicht ein desinteressiertes

Entlangschlendern und eine langsame Annäherung.

Auch die Kommunikation mit dem Schwanz führt oft zur Fehlinterpretation.

Ist die Katze gut gelaunt, trägt sie ihren Schwanz

locker aufrecht. Ein wedelnder Schwanz ist für die Katze ein

Angriffssignal und grundsätzlich kein positives Zeichen. Das

Pfote auflegen – beim Hund ein Imponierzeichen – dient bei der

Katze zur freundlichen Kontaktaufnahme. Ultimative Freude

zeigt die Katze, indem sie Körperkontakt sucht, sich am Bein ihrer

Besitzer reibt, sie ableckt, den Kopf reibt und schnurrt.

Woher kommt es, dass Hund und Katze sich eigentlich hassen?

Das ist oft schlechten Erfahrungen und dem Jagdtrieb des Hundes

geschuldet. Wurde die Katze einmal zum „Beutetier“, ist es schwer,

sie an Hunde zu gewöhnen.

Wie kann eine Gewöhnung trotzdem klappen?

Eine Freundschaft zwischen Hund und Katze ist nicht unmöglich

aber nicht immer einfach. Zwei junge Tiere, die keine negativen

Erfahrungen gemacht haben und sich zum Beispiel während der

sensiblen Phase der Katze von der zweiten bis zur achten Woche

treffen, lernen über das Spiel, miteinander umzugehen. Sammelt

die Katze in dieser Zeit tolle Erfahrungen mit Hunden, kann daraus

eine enge Freundschaft werden, denn Katzen können lernen,

Verhaltensmuster zu interpretieren. Dennoch wird Misstrauen

oder Vorsicht bleiben, wenn der Hund groß, laut und stürmisch ist.

Katzen sind grundsätzlich ruhiger und langsamer als Hunde.

Bei zwei erwachsenen Tieren wird es schwieriger, da eventuell

bereits negative Erfahrungen gemacht wurden. Ein ruhiger Hund

ist die beste Voraussetzung, ein starker Jagdtrieb kann problematisch

werden. Es sollten genug Rückzugsmöglichkeiten für die

Katze vorhanden sein: Plätze, an die der Hund nicht rankommt, die

sich am besten oben befinden. Wenn die Katze in Ruhe von oben

beobachten kann, fühlt sie sich sicher. Außerdem sollte man versuchen,

positive gemeinsame Situationen zu schaffen – zunächst

auf Distanz. Das geht, indem man mit Hund und Katze zeitgleich

spielt oder klickert und beiden viel Zeit lässt. Auch gemeinsames

Füttern kann helfen. Dabei sollte auf genug Abstand geachtet werden,

der Mensch sollte zwischen den beiden stehen und die Katze

am besten an einer erhöhten Stelle fressen dürfen. Es ist ein langer

Lernprozess und es sind sehr viele Wiederholungen nötig. =

Wie es bei den Hunden und Katzen der der Hund-Fans mit dem

Zusammenleben klappt, sehen Sie ab Seite 80.

Foto: chendongshan/stock.adobe (3)

www.derhund.de 37


Erziehung & Training

VERSCHÜTTET

UND GERETTET VON

VIER PFOTEN

Einmal eine Situation miterleben, die man sich im echten Leben nicht wünscht:

Verschüttet werden und auf Rettung hoffen. Wie es sich anfühlt und wie

nützlich Rettungshunde bei der Suche nach Vermissten und Verschütteten

sein können, zeigt unsere Reportage einer Trümmersuchübung.

Text: Susanne C. Steiger

Wir treffen uns Ende

November 2019 im

Trainings-Zentrum

des BRH Bundesverband

Rettungshunde

e. V. im baden-württembergischen

genug Witterung bekommt? Wann wäre

es an der Zeit, dass ich mich doch anders

bemerkbar machen muss?

Rettung naht

Ich habe dazu keine Instruktionen bekom-

Mosbach. Seit über 40 Jahren leisten Frei-

men. Wie sich allerdings fast sofort her-

willige des BRH Unterstützung bei der

ausstellt, zu Recht. Denn während ich noch

Rettung von Menschenleben, sei es bei

überlege, kehrt das Laufgeräusch zurück.

Erdbebeneinsätzen oder wenn Menschen

Ein Schatten verdunkelt den Spalt, durch

als vermisst gemeldet werden. Für diese

den der graue Herbsthimmel bis eben noch

Arbeit stiftet die Boehringer Ingelheim

meinen nicht wirklich gastlichen Unter-

Vetmedica GmbH im Rahmen der Aktion

„Hier wirke ich“ 15.000 Euro für den BRH-

Fond „Verletzte und erkrankte Rettungs-

Gleich geht’s in die Röhre! Als verschüttete Person

lasse ich mich von den Rettungshunden suchen.

schlupf erhellt hat. Ein Bellen und aufgeregtes

Schnüffeln an der Stelle begleiteten

das Ganze. Qessi hat tatsächlich ganz

hunde“, die sie im Rahmen einer Vorstel-

ohne mein Zutun zu mir gefunden und

lung mit anschließender Live-Vorführung

Doch auch das kam nur sehr gedämpft in

ihrer Hundeführerin Anke Gareis ange-

an den Verein überreicht. Mit dabei: ich,

dem Betonversteck an, in den nur durch

zeigt, dass hier jemand in den Trümmern

sowohl beobachtend und fotografierend

einen kleinen Spalt vom Rand her Tages-

steckt. Zum Glück lässt sich der Blechde-

Foto: © Boehringer Ingelheim Vetmedica GmbH

als auch als zu rettende Person.

Im Trümmerversteck

Ein leichtes Trappeln – wie von Mäusen –

hinter meinem Rücken lässt mich wissen,

dass die Suche im Gange ist. Sonst dringt

wenig an mein Ohr, in der engen Betonröhre,

in der ich hocke. Vor einiger Zeit –

gefühlt war das lange her – habe ich das

Signalhorn eines Rettungswagens gehört.

licht schimmert. Ich halte unbewusst

die Luft an, damit ich mich nicht zu früh

bemerkbar mache – schließlich ist es

meine Aufgabe, als verschüttete bewusstlose

Person auf meine Rettung zu warten.

Doch was, wenn der Trümmersuchhund

mich nicht findet? Er ist ja schon wieder

weg – an meinem Versteck vorbei gelaufen.

Was, wenn er durch den Luftspalt zwischen

Blechdeckel und Röhrenrand nicht

ckel, der die Röhre verschließt, von außen

abheben. Doch ganz wie bei einer echten

Verschüttetensuche geht das auch nur

schrittweise. Davor werde ich angesprochen.

Die Suchenden wollen eine Reaktion

von mir, um zu wissen, ob ich noch

bei Bewusstsein bin. Natürlich antworte

ich – zu meiner und zur Erleichterung der

Suchmannschaft mit: „Ja, ich bin hier“.

Ruhig und sachlich gibt meine Retterin die

38 Der Hund 02/2020


Erziehung & Training

Information: „Person gefunden“ daraufhin

per Funk weiter, noch bevor ich mich wieder

aufrichten kann. Die Hündin hat zuvor

kurz einen Blick in mein Versteck geworfen,

und sich überzeugt, dass sie erfolgreich

war. Sie wartet nun, ohne größeres

Interesse an mir, auf ihre Belohnung.

Belohnung ist alles

In ihrem Fall sind das Fleischwürfelchen –

welche Anke Gareis mir in einer verschlossenen

Plastikdose gibt und normalerweise

nur selbst als Belohnung an Qessi füttert.

Doch wir sind ja zum Üben hier und so darf

ausnahmsweise ich mich damit bei der

vierjährigen Schäferhündin für die erfolgreiche

Suche bedanken. Das Interesse an

mir ist danach allerdings end gültig vorbei

– auch, wenn wir uns bei dieser Rettungsübung

an dieser Stelle zum ersten

Mal begegnet sind. Qessi hat ihre Aufgabe

erfüllt, es gibt für sie keinen Grund, noch zu

bleiben oder sich um mich zu kümmern.

Dafür sind auch im echten Einsatz andere

– menschliche – Helfer zuständig.

Die gesamte Übung, vom Losschicken

des Hundes bis zum Finden, hat sicher

keine fünf Minuten gedauert, doch für

mich hat es sich angefühlt wie eine kleine

Ewigkeit. Wie muss es da echten Opfern

gehen, die noch nicht einmal wissen, dass

zu ihrer Suche und Rettung ein Hund

unterwegs ist? Wenn man also tatsächlich

bei einem Häusereinsturz unter Trümmern

feststeckt? Ich jedenfalls bin froh,

wieder aus der unbequemen Lage befreit

zu sein und die Betonröhre auf eigenen

Füßen verlassen zu können.

Spektakuläre Kulisse

fürs Training

Das ist das gar nicht so einfach. Das

Trümmergelände des Bundesverbandes

Rettungshunde BRH e. V. ist nämlich tatsächlich

ein vor Ort absichtlich zerstörtes

Gebäude. Entsprechend wackelig und stolperanfällig

ist der Untergrund, auf dem ich

gehe. Dass Schutt und Balken oder Steine

nicht ganz fest liegen, ist einer der Gründe,

warum Rettungshunde zunächst alleine

auf die Suche in Trümmern geschickt

Die Rettungshundeführerinnen schicken zunächst ihre

Hunde los und warten am Rand der Trümmer.

Die Hunde nutzen unterschiedliche Anzeigeformen, um darauf aufmerksam

zu machen, dass sie etwas gefunden haben. Vizsla-Mix Sam nutzt das Vorstehen.

Fotos: Susanne C. Steiger (2)

www.derhund.de 39


Erziehung & Training

werden, während die Hundeführer in der

Regel am Rand bleiben. Dabei suchen sich

die Hunde selbstständig ihren Weg – sie

müssen selber sehen und spüren, wo sie

laufen können. Es kann durchaus sein, wie

wir bei der Übung mit einem weiteren

Hund noch sehen, dass er Hilfe braucht.

Das zeigt der Hund dann deutlich und

wartet, bis er diese bekommt.

Die Übung beweist, dass Hund und

Halter ein eingespieltes Team sind, egal

wie lange sie schon als Rettungshundeteam

unterwegs sind. Jedes Mensch-

Hund-Team kommuniziert dabei individuell,

manche mehr mit Worten, andere

mehr mit Gesten und Signalen. Das Wichtige

dabei ist, dass der Hund die Bedeutungen

gelernt hat und weiß, was er tun

darf und was nicht. Auf der anderen Seite

müssen die Menschen die Signale des

Fotos: Susanne C. Steiger (3)

Die Retter sind da! Schäferhündin Qessi hat mich in der Betonröhre gefunden und ihre Hundeführerin Anke Gareis auf mich aufmerksam gemacht.

40 Der Hund 02/2020


Erziehung & Training

Hundes eindeutig verstehen: Wenn der

Vizsla-Dackel-Mix Sam durch Vorstehen

anzeigt, etwas gefunden zu haben, macht

sich seine Hundeführerin Bettina Fieß auf

den Weg durch den Schutt. Ein anderes

Team arbeitet – wie bei meiner Rettung –

mit Lautgeben.

Übung macht das Team

Das Übungsgelände des Vereins in Mosbach

wartet nicht nur mit einem verfallenen

Gebäude auf, es sind auch beschädigte

Fahrzeuge und ganze Häuser als Suchflächen

vorhanden. Verschiedene Szenarien

können dort nachgestellt und als Test

durchgespielt werden, von der Suche nach

Patienten, die bei einer Krankenhausevakuierung

zurückblieben, bis zur Suche

im verdunkelten Kinosaal. Manchmal ist es

erforderlich, den Tieren Glöckchen anzuziehen,

damit die Hundeführer den Weg ihrer

Helfer per Gehör verfolgen können, selbst

wenn diese außer Sichtweite sind.

Bis es aber soweit ist, dass die Retter

sich voll und ganz auf ihre Hunde verlassen

können, vergehen viele Stunden des

Übens und Trainierens. Und bevor ein

Team dann tatsächlich bei der Vermisstensuche

helfen kann, stehen Prüfungen

an. Zur Sicherheit von Mensch und Hund

sind diese vorher üblich und nötig. Gerade

bei der Trümmersuche steht die Sicherheit

des Hundes an erster Stelle – dafür

muss sich sein Teamkollege hundertprozentig

auf ihn verlassen können. Für die

Ausbildung wenden die allesamt Ehrenamtlichen

viel Zeit auf – und Engagement.

Umso erfreulicher, dass beim BRH in über

85 Staffeln deutschlandweit mehr als 700

geprüfte und einsatzfähige Rettungshundeteams

zu jeder Tages- und Nachtzeit

für Rettungseinsätze bereitstehen. Sie

werden von Behörden angefordert und

ihre Einsätze sind in der Regel kostenfrei

– der Verein finanziert sich aus Spenden

und über Sponsoren. Da kommt eine solche

Hilfe wie die Spende für den BRH-Fond

„Verletzte und erkrankte Rettungshunde“

gerade recht – denn nicht immer bleiben

die Retter auf vier Pfoten von Verletzungen

verschont. =

So sind Rettungshunde organisiert

Mehrere Organisationen betreuen überregional Rettungshundestaffeln

in Deutschland, u. a.:

BRH Bundesverband Rettungshunde e. V.

3 www.bundesverband-rettungshunde.de

Arbeiter Samariter Bund e. V.

3 www.asb.de

Deutsches Rotes Kreuz DRK e. V.

3 www.drk.de

DRV Deutscher Rettungshundeverein e. V.

3 www.drv-rettungshunde.de

Viele Rettungshundestaffeln sind auch regional in Vereinen organisiert.

Jeder Rettungshund freut sich über eine andere Belohnung. Bei meiner

Retterin Qessi ist es Futter, die Aldeutsche Hütehündin Finja mag Spielzeug.

www.derhund.de 41


Erziehung & Training

José Arce

Kristina Ziemer-Falke

Unsere Expertinnen und Experten beantworten Ihre Fragen,

hier zu Themen rund um Verhalten und Training von Hunden.

Schreiben Sie uns: Redaktion der Hund, Mandichostraße 18, 86504 Merching, redaktion@derhund.de

Foto: vvita/stock.adobe

Anstatt andere Spaziergänger

anzubellen, können Hunde

ein Alternativverhalten einüben.

Als solches eignet sich zum Beispiel

das Signal „Schau“, auf das der

Vierbeiner seinem Menschen

ins Gesicht sehen soll.

42 Der Hund 02/2020


Wie bleibt mein Hund

bei Spaziergängen ruhig?

Mein Hund fokussiert beim Spaziergang von weitem andere Fußgänger und bellt diese an. Wie

bringe ich ihm bei, während Spaziergängen dieses Verhalten nicht zu zeigen und ruhig zu bleiben?

Vielen Dank für Ihre Nachricht. Das Anbellen

entgegenkommender Passanten kann

verschiedene Ursachen haben. Es kann sein,

dass Ihr Hund aus Freude und Erregung bellt

und die Menschen in seinen Fokus geraten,

weil er gerne dorthin möchte. Auch wäre

denkbar, dass er bei diesen Personen bellt,

weil er sich eventuell unwohl fühlt und

gerne eine Abstandsvergrößerung erreichen

möchte. Ebenfalls sind territoriale Gründe

denkbar, auch auf den Spazierwegen. Hier

empfehle ich Ihnen, sich an einen gut ausgebildeten

Hundetrainer vor Ort zu wenden,

der sich die Sache mit Ihnen zusammen

detailliert anschauen und analysieren kann,

warum Ihr Hund genau dieses Verhalten

zeigt. Denn erst durch das Herausfinden der

Ursache und der Emotion des Hundes ist ein

individueller Trainingsplan zu erstellen.

Dennoch möchte ich Ihnen weiterhelfen

und schlage Ihnen vor, Ihrem Hund

ein Alternativverhalten beizubringen. Das

heißt, dass Ihr Hund ein Verhalten lernt,

das er anstelle des Bellens ausführt. Da

der Reiz von außen kommt, ergibt es Sinn,

dass Sie Ihrem Hund etwas lehren, das

ihn von entgegenkommenden Menschen

ablenkt und auch seinen Blick von diesem

Reiz wegzieht. Bringen Sie ihm bei, Sie auf

Signal anzuschauen und den Blick so lange

bei Ihnen zu lassen, bis Sie ihm das Okay

dafür geben, dass er woanders hinschaut.

Um Ihrem Hund das Schau-Signal beizubringen,

brauchen Sie mehrere Leckerchen,

die er sehr gerne frisst. Positionieren Sie sich

vor Ihrem Hund und nehmen in jede Hand

ein Leckerchen. Eine Hand verstecken Sie

hinter Ihrem Rücken. Hiermit belohnen Sie

Ihren Hund am Schluss. Nun zeigen Sie ihm

das Leckerchen in der anderen Hand und

halten dieses seitlich neben Ihren Körper

in die Luft. Ihr Hund wird mit seinem Blick

zuerst dem Leckerchen folgen. Nach kurzer

Zeit wird er merken, dass das Anstarren

des Leckerchens nichts bringt und Ihnen

alternativ ins Gesicht schauen. Dies ist der

Moment, in dem Sie die zweite Hand mit

der Belohnung hinter dem Rücken hervorholen

und Ihrem Hund freudig überreichen.

Nach mehreren Wieder holungen hat

er gelernt, dass es sich lohnt, den Blick vom

Leckerchen ab- und Ihnen zuzuwenden.

Zeigt Ihr Hund dieses Verhalten sicher,

können Sie das Signal „Schau“ einführen.

Dieses Wort setzen Sie ganz an den Beginn

der Übung: Das Signal „Schau“ ertönt. Im

nächsten Moment führen Sie die Hand mit

dem Leckerchen erneut in die Position, von

der Sie aus der vorherigen Übung wissen,

dass sie Ihren Hund dazu bringt, Sie anzuschauen.

Er wird schnell das gewünschte

Verhalten zeigen und Ihnen ins Gesicht

schauen. Dies belohnen Sie natürlich

immer. Klappt auch das einige Male zuverlässig,

fügen Sie ein Auflöse-Signal, beispielsweise

ein „Okay“, ein. Dies wird vor

die Leckerligabe gesetzt.

Folgender Übungsaufbau sollte sich nun

ergeben: Das Signal „Schau“ wird gegeben,

Ihre Hand mit dem Leckerchen halten

Sie neben Ihrem Körper in die Luft, Ihr

Hund nimmt Blickkontakt zu Ihnen auf. Sie

geben das Auflöse-Signal, und belohnen im

Anschluss mit dem Leckerchen, das hinter

dem Rücken wartet.

Im weiteren Trainingsverlauf sollte Sie

nun die Handbewegung, die Sie neben

Ihrem Gesicht machen, immer weniger

zeigen – bis Sie am Ende darauf verzichten

können und Ihr Hund sicher auf „Schau“ in

Ihr Gesicht sieht. Ist das „Schau“ nicht nur in

reizarmer Umgebung, sondern auch unter

verschiedenen Ablenkungen gut trainiert,

lässt es sich sicher auch auf dem Spaziergang

gut abrufen.

Ich wünsche viel Spaß beim Trainieren!

Kristina Ziemer-Falke

3 www.ziemer-falke.de

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Erziehung & Training

Foto: alexngm/stock.adobe

Eigentlich sollten Hunde als Welpen im Spiel

mit den Geschwistern und auch uns Menschen lernen,

ihre Zähne mit Maß einzusetzen.

Passiert das nicht, kann das zu Problemen führen.

Wie bringe ich meinem Hund Beißhemmung bei?

Unser Hund Michel ist ein 1,5 Jahre alter Schäferhund-Border- Collie-Mischling und er schnappt. Vor allem im wilden Spiel ist er sehr ungehalten

mit seinem Maul und scheint kein richtiges Gespür dafür zu haben, wie fest er zubeißen darf. Kann es sein, dass wir verpasst haben,

ihm eine richtige Beißhemmung beizubringen? Wenn ja, wie bringt man einem Hund, der bereits über das Welpenalter hinausgewachsen

ist, die Beißhemmung bei?

Ihr Hund Michel benimmt sich nicht

bewusst so „respektlos“, um Sie zu ärgern

oder zu tyrannisieren. Leider haben Sie

es versäumt, ihm rechtzeitig, also schon

als Welpe, Grenzen zu setzen. Beachten

Sie bitte: Eine sichere innere Haltung ist

das wichtigste Kommunikationsmittel

zwischen Mensch und Hund. Dazu kommen

dann noch die Körpersprache und

unsere Stimme. Kleine Berührungen verstehen

Hunde oft besser als große Worte,

all das kann die Kommunikation zwischen

Mensch und Hund erleichtern. Michel hat

als Welpe wahrscheinlich durch Ihr unbeabsichtigtes

Verhalten sowie Ihre falsche

44 Der Hund 02/2020


HUNDEAUFZUCHT

LEICHT GEMACHT

Stimmlage und Mimik genau in diesen

Situationen verstanden, dass Sie Ge -

fallen daran gefunden haben, wenn er

sich so benimmt.

Wenn ein Welpe zur Welt kommt,

wird er von seiner Mutter gepackt,

hochgenommen, abgeleckt und massiert.

Die ersten Tage und Wochen verbringt

er in engem Körperkontakt mit

seinen Geschwistern, ohne die er seine

Körpertemperatur nicht stabil halten

könnte. Später liefert er sich mit seinen

Schwestern und Brüdern unzählige

„Machtkämpfe“, um sich immer wieder

auszuprobieren: Wie kräftig bin ich, was

passiert, wenn ich diese Kraft einsetze?

Auf diese Weise lernt er, mit seinem

Körper umzugehen – und auch ihn gegen

andere einzusetzen. Genau das möchte

ein Welpe am Anfang auch mit dem

Menschen tun. Er will austesten, wie er

mit Ihnen umgehen kann, und worauf Sie

wie reagieren.

Ein Welpe benutzt sein Maul instinktiv

so, wie er es im Umgang mit seiner

Mutter und seinen Geschwistern getan

hat. Und er hat gelernt, dass man sich so

gegenseitig zeigt, wie lieb man sich hat.

Da Hunde keine Hände haben, benutzen

sie häufig ihr Maul, um miteinander

zu kommunizieren. Sie können dieses

dabei genau wie ihre Zähne sehr feinfühlig

und zärtlich einsetzen. Manchmal

jedoch überschreiten sie beim Knabbern,

Zwicken und Herumkauen durchaus

auch die Grenzen des für Menschen

Tolerierbaren. Genau da hätten Sie

Michel klar verständlich machen sollen,

wie weit er im Umgang mit Ihnen

(und anderen Menschen) gehen darf.

Jetzt liegt es an Ihnen, das wie bei einem

Welpen nachzuholen.

Lassen Sie ihn dazu ruhig erst mal

auf seine Art mit Ihnen spielen. Wenn

er dann zur Ruhe kommt, machen Sie

dasselbe bei ihm. Wird es Ihnen zu viel

oder geht er in Ihren Augen zu weit,

schimpfen Sie nicht mit ihrem Hund.

Das versteht er nicht. Machen Sie ihm

ruhig und überzeugt klar, dass Sie das

nicht mögen. Keine Sorge, Ihr Hund fühlt

sich dadurch nicht zurückgewiesen und

ungeliebt. Junge Hunde können sehr gut

unterscheiden, was sie dürfen und was

nicht. Sie müssen Ihrem Vierbeiner dazu

nur deutlich zeigen, wann Schluss ist.

So lernt er auch jetzt noch recht schnell,

respektvoll mit Ihnen – und anderen

Menschen – umzugehen.

Vergessen Sie also bitte nicht, dass Ihr

Hund Sie als sicheren ruhigen Mensch

braucht, dass Sie die Verantwortung

übernehmen und Michel das Leben in

unserer modernen Welt zeigen müssen.

Dass Sie es sind, die bestimmen, wann

gespielt, wann gefressen, wann Gassi

gegangen und wann geschlafen wird.

Wenn diese grundsätzlichen Dinge für

Michel noch nicht geklärt sind, gibt

es Probleme. So wie Sie in der Familie

für alle sorgen, gerecht sind und ohne

Gewalt und Druck für Ruhe sorgen, sollten

Sie das auch Michel bieten. Durch

Ihre eigene Stabilität wird Michel ein

ruhiger und sicherer Hund.

José Arce

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Mensch & Hund

Der Gitarrist Herman Li ist Mitbegründer und Produzent der

Metal-Band DragonForce und lebt mit zwei besonderen Hunden in den USA:

Pickles und Sinbad. Die beiden Tierheimhunde sind keine klassischen Schönheiten

aber – vielleicht gerade deshalb – sehr beliebt bei den Fans.

Im der Hund-Interview verrät Herman Li, welchen Herausforderungen

sich die Halter von Hunden mit Handicap stellen müssen und welche Musik

seinen Vierbeinern am besten gefällt. So viel sei verraten: Es ist nicht Metal.

Das Interview führte Lisa Freudlsperger

Fotos: Herman Li (2)

Sie haben sich ganz bewusst zwei Hunde mit Handicap ausgesucht.

Wie kam es dazu?

Die Situation im Tierheim ist sehr stressig und traurig – selbst für

Besucher. Dorthin zu gehen, all die Hunde zu sehen, die in ihren

Käfigen sitzen und auf jemanden warten … Einige haben Glück

und finden schnell einen neuen Halter, aber die Leute wollen

vor allem junge und hübsche Hunde. Meine Frau und ich hatten

immer ältere Hunde oder Tiere mit Handicap. Wir wollten den

Hunden helfen, die nicht so schnell adoptiert werden und sehen

uns speziell nach Vierbeinern um, die bereits lange im Tierheim

und natürlich kompatibel mit unseren sind.

Sind Tierheimhunde denn beliebt in den USA?

Ja, speziell in Kalifornien werden Hunde aus Tierheimen beliebter,

es gibt auch immer mehr Pflegefamilien und Dogwalker. Das ist

auch gut so – vor allem um Vermehrer („Puppy Mills“) nicht zu

unterstützen. Hunde machen das Leben einfach besser, glücklicher

und gesünder. Speziell Senioren oder Hunden mit Handicap können

wir dabei auch wirklich etwas zurückgeben, aber es ist natürlich bei

jedem Tierheimhund großartig, wenn er adoptiert wird.

Musiker Herman Li mit seinen beiden Vierbeinern

Sinbad und Pickles vor seiner Gitarrensammlung.

Wie ist die Vorgeschichte Ihrer Hunde Sinbad und Pickles?

Pekingese Sinbad ist schon 14 Jahre alt und blind. Bevor wir ihn

adoptiert haben, war er ein Jahr lang im Tierheim – ohne einen

einzigen Anruf oder Interessenten. Unser Chihuahua Pickles hat

sehr wenige Zähne, nur ein Auge und kaum Haare – deshalb sieht

er auch älter aus, als er vermutlich ist. Er lebte auf der Straße, wurde

dort von anderen Tieren attackiert, von einem Auto angefahren und

landete daraufhin erst beim Tierarzt, dann im Tierheim. Seit zwei

Jahren lebt er bei uns und wir bringen ihn regelmäßig zum Tierund

Hautarzt. Zum Dermatologen gehe nicht mal ich selbst (lacht).

Der Hund 02/2020


Mensch & Hund

Ihre beiden Vierbeiner sind mittlerweile trotz ihrer Handicaps

recht berühmt. Wie kam es dazu?

In meinem Live-Stream auf Twitch (Anmerkung der Redaktion:

ein Videoportal im Internet) fragten mich die Fans immer öfter

nach den Hunden im Hintergrund, so begann ihr Siegeszug im

Internet. Die Fans erstellen Emojis der beiden Hunde und schicken

eine Menge Geschenke! Leckerli und Spielsachen vor allem.

Die zwei bekommen definitiv mehr Fanpost als ich (lacht). Mir

gibt ihre Berühmtheit die Chance, eine andere Seite von mir zu

präsentieren. Zu zeigen, dass ich fernab der Bühne nicht ständig

wilde Partys feiere. Meine Party ist ganz oft, einfach mit den

Hunden im Park Gassi zu gehen.

Fans von Metal-Musik sind Sinbad und Pickles nicht, sie mögen

es lieber ruhiger: Besonders gern hören sie Bryan Adams.

Hatten Ihre Hunde anfangs neben den körperlichen

Einschränkungen noch andere Probleme?

Pickles war zu Beginn gar nicht gerne alleine, ist mittlerweile aber

sehr selbstbewusst. Sinbad kann immer noch nicht lange allein

bleiben. Er ist dann sehr nervös, früher hatte er auch richtige

Anfälle und ist immer wieder gegen die Tür gerannt. Das hat

mittlerweile aber aufgehört.

Was sollten Hundefreunde bedenken, bevor Sie sich für einen

älteren Hund oder einen Hund mit Handicap entscheiden?

Der wichtigste Aspekt ist die kostenintensive Betreuung.

Die künftigen Halter müssen das nötige Budget haben, um

die Tierarztkosten zu tragen. Denn oft landen gerade ältere

Hunde oder Tiere mit Handicap wegen der hohen Kosten

für Krankheiten und Pflege im Tierheim. Außerdem sollte

man sich mit der Psyche von Hunden auskennen. Und: wenn

man Hundesenioren ein Zuhause bietet, muss einem klar

sein, dass sie ihre ganz spezielle Persönlichkeit mitbringen.

Das ist großartig, aber sie werden sich eben nicht mehr stark

verändern. Man kann sie trainieren, es ist jedoch deutlich mehr

Arbeit. Der Erziehung sind also gewisse Grenzen gesetzt. Aber

dafür bringen ältere Hunde auch viel Liebe mit und sind umso

dankbarer. Außerdem brauchen sie nicht mehr so viel Bewegung

und schlafen viel (lacht). Am wichtigsten aber ist es, Hunden

mit Handicap oder Senioren immer genug Zeit zu geben: Und

weiß nie, wie sie tatsächlich außerhalb des Tierheims sind.

Man sollte sie also nicht zu schnell aufgeben. Ein Tierheim ist

ein sehr schwieriger Ort, an dem die Hunde nicht sie selbst sind.

Nach einer einwöchigen Eingewöhnung landen manche schon

wieder im Tierheim. Das ist aber ein zu kurzer Zeitraum, um

irgendetwas zu entscheiden.

Auf sozialen Medien sind oft auch Trolle unterwegs. Gab es auch

schon negative Kommentare?

Pickles und Sinbad bekommen nie miese Kommentare. Wenn die

Leute trollen, dann meckern sie eher über meine Musik aber nie

über die Hunde. Im Gegenteil: Die Leute sagen, dass sie perfekt

aussehen so wie sie sind. Und dabei überlegen wir doch, unseren

Pickles als Teilnehmer beim „Ugliest-Dog-Award“ – dem Preis für

den hässlichsten Hund der Welt – anzumelden. Wenn er gewinnt,

würden wir das Preisgeld natürlich an das Tierheim spenden, aus

dem er kam.

Was machen Sie konkret für Hunde in Tierheimen?

Zum einen sind Geldspenden natürlich wichtig. Instagram und

vor allem Twitch helfen mir dabei, Spendenaktionen zu teilen.

Die Spenden gehen jeden Monat an verschiedene Tierheime. Alle

brauchen Hilfe, aber wir suchen diejenigen aus, die wir auch kennen

und machen Werbung für sie und ihre Hunde. Auf Twitch spiele ich

dann auch gerne mal ein Lied, wenn sich einer der Spender etwas

wünscht – unabhängig vom Betrag. Auch wenige Dollar helfen. Vor

allem aber nutze ich meinen Live-Stream auf Twitch: Meine Hunde

treten dabei etwa dreimal pro Woche als Assistenten auf. Sinbad

hatte bei einer Show bereits eine halbe Million Zuschauer. Die

Hunde und ich unterhalten die Leute, ich spreche aber auch über

ihre Vorgeschichte. Am wichtigsten finde ich es immer zu zeigen,

wie viel Freude so ein Hund ins Leben bringt.

Beeinflussen Ihre Hunde denn auch Ihre Musik?

Ja definitiv. Mein vorheriger Hund, die Zwergspitz-Chihuahua-

Dame Bentley, hat mir immer geholfen, meine Gitarrensolos

auszusuchen. Fürs Album habe ich die Solos ausgewählt, bei

denen sie die niedlichsten Gesichter gemacht hat. Pickles und

Sinbad verziehen sich manchmal lieber in ein anderes Zimmer,

wenn ich übe.

Und welche Musik gefällt den beiden am besten?

Langsame und ruhige Rockmusik. Bryan Adams zum Beispiel.

Tatsächlich hat mir Musik auch dabei geholfen, Sinbads Nervosität

zu mindern. =

www.derhund.de 47


RECHTSKUNDE

FÜR HUNDEHALTER

Was dürfen Hunde – immer wieder ist das eine Frage auch der Rechtsprechung.

Es fängt bei der Erlaubnis zur Hundehaltung an und setzt sich mit möglichen

Auflagen, die Hundehalter bekommen können, fort. Auch die Frage,

wer für einen Feuerwehreinsatz aufkommt oder was im Schadenfall zu tun ist,

wer haftet und was die Versicherung übernimmt,

beschäftigt alle Hundehalter. Unsere Rechtsexperten geben Auskunft.

Text: Susanne C. Steiger

Foto: Photoboyko/stock.adobe


Haftpflichtversicherung – ein Muss?

Wenn ein Hund einzieht – ist die erste Frage immer die nach

der Haftpflicht. Die Rechtsexperten der Uelzener Versicherungen

empfehlen jedem Hundehalter, sich frühzeitig über

eine finanzielle Absicherung des Tieres Gedanken zu machen.

Grundsätzlich unterliegt jeder Tierhalter der Tierhalterhaftung

gemäß §833 Bürgerliches Gesetzbuch (BGB). Jeder sollte daher

für seinen Hund eine Hundehalter-Haftpflichtversicherung

abschließen. Sie ist in manchen Bundesländern sogar Pflicht!

Unumgänglich: die Hundesteuer

Neben Körbchen, Napf und Leckerlis gehören noch einige

weitere Punkte auf die To-Do-Liste, wie Sven Knoop, Experte der

AGILA Haustierversicherung, weiß. Dabei handelt es sich häufig

um gesetzlich festgelegte Vorschriften. „Hier sollten Besitzer

sich gut informieren, denn die Vorgaben unter scheiden sich

meist von Bundesland zu Bundesland.“

Ein Beispiel ist die verpflichtende Hundesteuer. Sie wird

sogar kommunal festgelegt und schwankt daher stark. Zum

Vergleich: Während Halter in Calw jährlich 192 Euro für ihren

ersten Hund zahlen, werden im bayerischen Palling nur

20 Euro fällig. Auch die Rasse des Tieres beeinflusst die Höhe

der Steuer. In einigen Bundesländern und Kommunen werden

sogenannte Listenhunde festgelegt, deren Haltung dann

besonders teuer ist. Dennoch ist eine Meldung hier die bessere

Wahl: Denn wer seine Vierbeiner nicht ordnungsgemäß

anmeldet, muss mit einer hohen Geldstrafe rechnen.

Artgerechte Haltung – ein Hunderecht!

Unabhängig von den regionalen Regelungen liefert die Tierschutz-Hundeverordnung

grundlegende Vorgaben für ein artgerechtes

Hundeleben. So ist darin unter anderem festgelegt,

dass Hunde ausschließlich in Räumen mit natürlichem Tageslicht

und Zugang zu ausreichend frischer Luft gehalten werden

dürfen. Auch wer seine Vierbeiner im Freien halten möchte, findet

in der Verordnung die gesetzlichen Rahmenbedingungen.

Ein Beispiel aus der Praxis zeigt, dass die Argumente der artgerechten

Haltung nicht unbedingt Vermietersache sind: Die

Haltung eines Collies in einer Mietwohnung könne vom Vermieter

nicht einfach damit untersagt werden, dass er das als

nicht artgerecht ansehe. Der Bundesgerichtshof (BGH) wies in

einem entsprechenden Urteil darauf hin, dass es auf die Bestimmungen

des Mietvertrages ankomme. Solange darin nichts zur

Hundehaltung geregelt sei, stehe dieser nichts entgegen – auch

nicht gegen einen Collie (Akten zeichen VIII ZR 329/11).

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Hundehaltungsverbot: vertragliche Regelungen

Auf die Frage: Kann die Hundehaltung in Mietobjekten generell

verboten werden? antwortet Tierrechtsanwältin Kristina

Trahms wie folgt: „Nein. Für den Bereich des Mietrechts hat der

BGH im Jahre 2013 ein Grundsatzurteil gefällt und entschieden,

www.derhund.de

18.– 19. Januar 2020


Mensch & Hund

Fotos: Feuerwehr Düsseldorf (3)

Dieser Dackel aus Nordrhein-Westfalen hatte Glück:

Die Feuerwehr grub mit Schaufel und Spaten circa zwei Meter

eines Dachsbaues auf, um ihn zu befreien.

dass ein generelles Verbot der Haltung

von Hund oder Katze in Mietverträgen

unzulässig ist (Urteil v. 20.03.13, Az. VIII ZR

168/12). Nach dem BGH benachteiligt ein

solches Verbot den Mieter unangemessen,

wenn ihm eine Hunde- und Katzenhaltung

ausnahmslos und ohne Rücksicht

auf besondere Fallgestaltungen und Interessenlagen

untersagt wird. In der Praxis

bedeutet dies, dass stets eine Einzelfallabwägung

vorgenommen werden muss. Die

Hundehaltung darf nicht mehr pauschal

verboten werden, der Vermieter muss

vielmehr konkrete Gründe anführen, die

gegen die Hundehaltung in der betreffenden

Wohnung sprechen.“

Allerdings gibt es Einschränkungen,

wie die Rechtsanwältin auf die Frage, ob

die Hundehaltung in Mietobjekten auf

bestimmte Rassen beschränkt werden

darf, bestätigt: „Ja, die Gerichte haben

mehrfach entschieden, dass die Haltung

potenziell gefährlicher Tiere vom Vermieter

nicht erlaubt werden muss. Hierzu

gehören unter anderem die umgangssprachlich

als „Kampfhunde“ bezeichneten

Rassen, unabhängig davon, ob der

betreffende Hund bisher gefährliches Verhalten

gezeigt hat oder nicht.“

Gibt es Ausnahmen von

Hundehaltungsverboten?

Selbst wenn vorab kein Einverständnis des

Vermieters vorliegt, können Blindenhunde

sowie ausgesprochene Therapiehunde, für

die eine entsprechende Bescheinigung

vorliegt, als Mitbewohner aufgenommen

werden. Allerdings sollte hier aus reinem

Eigeninteresse das Gespräch mit den Vermietern

gesucht werden.

Wenn die Feuerwehr

helfen muss …

… stellt sich immer wieder die Frage: Wer

muss den Rettungseinsatz für Hunde

eigentlich zahlen? Kristina Trahms sagt

dazu: „Eine bundeseinheitliche Regelung

zur Beantwortung dieser Frage gibt es

nicht. Die einzelnen Bundesländer entscheiden

jeweils selbst auf der Grundlage

der jeweiligen Brandschutzgesetze,

wann die Kosten einer Tierrettung auf

den Tierhalter umgelegt werden und

wann nicht. Maßgeblich ist in der Regel,

50 Der Hund 02/2020


Mensch & Hund

ob das Tier aufgrund einer akuten Notlage

gerettet werden musste und ob diese

Notlage durch ein vorwerfbares Verhalten

des Tierhalters entstanden ist. Bei unverschuldeten

Not lagen wird die Rettungsaktion

zumeist nicht in Rechnung gestellt.

Was als verschuldete bzw. unverschuldete

Notlage anzusehen ist, bewerten Tierhalter

und Feuerwehr allerdings oft unterschiedlich,

sodass im Ergebnis die größere

Anzahl der Tierrettungen kostenpflichtig

sein dürften.“

Ein besonderer Fall ist ein Rauhaardackel

in Bayern, der schon mehrmals im

gleichen Erdloch steckengeblieben ist.

Er konnte bei der dritten Rettung durch

Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehr

nur mit einem Bagger befreit werden.

Die Feuerwehr riet der Halterin, den

Hund an dieser Stelle nicht mehr frei laufen

zu lassen – andernfalls müsse sie das

nächste Mal eine private Firma mit der

Befreiung beauftragen.

Auf was müssen Hundehalter

achten, wenn ein Schaden

entsteht?

Ruhig zu bleiben ist der erste Schritt, wie

ein Beispiel aus der Uelzener Praxis zeigt:

Der Hund ist plötzlich auf die Straße

gerannt. Das heranrollende Auto weicht

aus und tuschiert eine Laterne. Jetzt heißt

es einen kühlen Kopf bewahren und

zuerst den Gesundheitszustand der Insassen

überprüfen sowie im Notfall einen

Kranken wagen rufen.

Hundehalter sollten außerdem den

Hund schnell wieder einfangen, damit

nicht noch ein Unfall geschieht. Generell

sollte der Unfallort in keinem Fall einfach

verlassen werden. Auch dann nicht, wenn

augenscheinlich keinem Beteiligten etwas

passiert ist. Ein weiteres Muss für die Bearbeitung

des entstandenen Haftpflichtfalls

sind die Kontaktdaten. Hunde halter

sollten den Geschädigten nach seiner

Adresse und Telefonnummer fragen. Ist

der Schockmoment überstanden, gilt es,

schnellstmöglich den Leistungsfall seinem

Versicherer zu melden.

Die Uelzener Versicherungen benötigen

dafür die Kontaktdaten des

Geschädig ten. Anschließend werden die

Ansprüche geprüft und reguliert – was

aber auch dazu führen kann, dass Versicherungen

unberechtigte Forderungen

abwehren. Dafür arbeitet der Spezialist

für Tierversicherungen mit Sachverständigen

vor Ort zusammen, die im

Zweifel die Kosten für die Reparatur oder

den Neukauf der beschädigten Gegenstände

prüfen. So sind Hundehalter

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Mensch & Hund

Fotos: Feuerwehr Essen

Nach einem Sprung auf die Markise half bei der

Rettung dieses Schäferhunds im Ruhrgebiet nur

ein belegtes Brötchen. Damit ließ er sich in

den Rettungskorb der Drehleiter locken.

Ein Tipp: Fotos sind für die Bearbeitung

des Falls nicht zwingend notwendig.

Prüfen Sie immer zuerst die Gesundheit

des Geschädigten und des Hundes. Diese

Fragen haben immer Vorrang.

Auch bei der AGILA Versicherung ist

die Schadensregulierung immer wieder

Was tun bei

Sachbeschädigung?

Grundsätzlich sollte man im Falle

einer Sachbeschädigung durch den

Hund auf Folgendes achten:

• Fotos von der Beschädigung machen

• Beschädigten Gegenstand

aufbewahren, auf keinen Fall

entsorgen, falls Rückfragen entstehen

• Schaden innerhalb der Frist melden

• Nachfragen der Versicherung

wahrheitsgemäß beantworten

• Nicht eigenmächtig Zahlungen an

den Geschädigten leisten

Quelle: AGILA Haustierversicherung AG

ein Thema, wie das folgende Beispiel

zeigt: Beagle Paul war mit seinen Besitzer

zu Besuch bei Freunden. Während

seine Menschen beim Abendessen saßen,

erkundete Paul die Wohnung und fand –

wie sollte es anders sein – die Schuhe der

Freunde, ordentlich aufgereiht im Flur.

Für Paul eine willkommene Einladung,

sie genauer zu inspizieren. Er suchte

sich seinen Lieblingsschuh aus, trug ihn

unbemerkt auf seine Decke und fing an,

genüsslich daran herumzuknabbern. Bis

seine Besitzer dies bemerkten, war es

schon zu spät: Der Schuh war nicht mehr

zu retten. Natürlich hatte sich Paul ausgerechnet

den teuren Winterschuh ausgesucht,

der 200 Euro gekostet hatte. Die

Hundehaftpflicht seiner Halter deckte

den Schaden ab – Glück gehabt!

Der meiste Streit entsteht

bei Beißereien

Neben den Sachschäden gibt es am häufigsten

Probleme bei der Frage, wer Schuld

war und bei Hundebeißereien haftet.

Was sollte ich also tun, wenn es eine Beißerei

gibt und ich möglichst alles für den

Rechtsfall richtig dokumentieren bzw.

aufnehmen will? Die Rechtsanwältin rät:

„Etwaige Verletzungen sollten dokumentiert

werden (Foto, tierärztliche Atteste),

Gedächtnisprotokoll des Geschehens

anfertigen, Namen und Adressen von

Zeugen notieren, eigene Hundehalterhaftpflichtversicherung

informieren. Und wer

auf Nummer sicher gehen will, sucht sich

anwaltliche Unterstützung.“

Die Experten von der Uelzener geben

den Tipp: „Wenn Frauchen oder Herrchen

wegen ihres Hundes einen Anwalt brauchen,

schützt eine Hundehalter-Rechtsschutzversicherung.

Wurde der Hund

beispielsweise bei einer Rauferei von

einem anderen Hund schwer verletzt,

und es stehen hohe Tierarztkosten an,

so kann diese hier den Haltern helfen.“

Doch eine solche Versicherung ist freiwillig

und nicht verbindlich.

„Und müssen Herrchen und Frauchen

nach einem Unfall in der Freizeit ins

Krankenhaus und die Pflege des Hundes

ist nicht gesichert, kann eine Unfall-Krankenhaustagegeld-Versicherung

helfen.

Verpflichtend ist auch sie nicht, schafft

aber finanzielle Freiheit, um die Unterbringung

des Hundes zu organisieren.“ =

52 Der Hund 02/2020


der Hund Club

der Hund Club Video-Vorschau

KÖRPERSPRACHE

Ganz ohne Worte, rein mit unserer Körpersprache, vermitteln wir

unseren Hunden meist unbewusst einige Informationen. Wie wir unseren Körper

im Umgang mit Hunden gezielt einsetzen, erklärt Holger Schüler im neuen

der Hund Club Video. Einige Gesten und deren Wirkung zeigen wir hier vorab.

7 Das Über-den-Hundbeugen

macht der Mensch

meist ohne böse Absicht.

Für den Hund kann

diese Haltung jedoch

bedrohlich wirken, vor

allem, wenn ein Fremder

es tut. Redaktionshündin

Donna hat deshalb die Rute

unten, legt die Ohren an

und schaut weg – sie fühlt

sich sichtlich unwohl und

beschwichtigt.

Mitglieder von derHund Club sehen das ganze Video

und haben Zugriff auf zahlreiche weitere Trainingsund

Lernvideos von Holger Schüler, Veronika Rothe,

Sarah Lehnert, Raphaela Niewerth und anderen

Hunde trainer und Experten. (3 www.club.derhund.de)

7 Hat der Mensch keine

Körperspannung, lässt er

sich hängen und fällt in sich

zusammen, ist es für den

Hund schwer, ihn als Person

wahrzunehmen, die alles im

Griff hat. Im schlimmsten

Fall nimmt er den Menschen

nicht ernst. Besser: Aufrecht

stehen, Schultern zurück

und Kopf hoch. Das

strahlt Souveränität und

Führungspotential aus.

7 Stop! Mithilfe des Handzeichens

blockiert Holger

Schüler den Hund und

signalisiert ihm, liegen zu

bleiben. Gerade wenn der

Hund längere Zeit liegen

oder sitzen bleiben soll,

ist ein solches Handsignal

sehr hilfreich.

3 Kommt mit! Indem

Holger Schüler sich klein

macht und rückwärts

geht, lädt er den Hund ein

mit zukommen. Redaktionshündin

Donna folgt freudig.

www.derhund.de 53


Im Bayerischen Nationalmuseum an der Prinzregentenstraße in München dürfen sich

Hundefans noch bis April 2020 über die Sonderausstellung rund um Hunde und Menschen freuen.

Aus dem 16. Jahrhundert:

ein Hund als Trinkgefäß.

TREUE FREUNDE –

HUNDE UND MENSCHEN

Was haben die Queen, ein diamantbesetzter Pudel und eine

antike Münze gemeinsam? Sie alle sind Teil einer spannenden

Sonderausstellung über die Beziehung zwischen Hunden und Menschen,

die bis zum 19. April 2020 im Bayerischen Nationalmuseum in München zu sehen ist.

Lohnt sich ein Besuch? Wir verraten es Ihnen!

Fotos & Text: Lena Schwarz

Bauschan hieß er, der Vier beiner,

ohne den es die Sonderausstellung

rund um Hunde und

Menschen im Bayerischen

Nationalmuseum vielleicht nie

gegeben hätte. Der Hühnerhund hatte ein

berühmtes Herrchen, das ihn vor 100 Jahren

literarisch verewigte: „Herr und Hund:

Ein Idyll“ war das Werk, Thomas Mann

– Nobelpreisträger und Wahlmünchner –

das Herrchen. Das Erscheinungs jubiläum

des Buches nutzten die Kuratoren der

Ausstellung, Generaldirektor Dr. Frank

Matthias Kammel und Dr. Raphael Beuing,

als Anlass und Einstieg zugleich.

12 Kapitel, mehr als

200 Exponate

„Bauschan: Thomas Mann und sein Hund“

begrüßt als erstes von insgesamt 12 Kapiteln

die Ausstellungsbesucher, auch wenn

der Hund der Stunde nur klein und angeschnitten

auf einem Foto zu erspähen

ist. Sympathisch-kurios und mit einer

Prise Boulevard geht’s im zweiten Kapitel

– Hundefreundschaft: Prominente mit

Hund“ – weiter. Dort tummeln sich an den

Wänden die Schönen, die Reichen und die

ganz schön Reichen mit ihren vierbeinigen

Begleitern. Die Königin von England – auf

dem Foto noch Prinzessin – ist mit ihrer ersten

Corgi-Hündin Susan ebenso zu sehen

wie Rudolf Moshammer mit Yorkshire Terrier

Daisy oder Hotel-Erbin Paris Hilton mit

Chihuahua Tinkerbell. David Bowie posiert

mit einer springenden Dogge und Mode-

Designer Wolfgang Joop inszeniert sich in

einem Ölgemälde mit Zwergspitz Wolfi.

Ein bekannter deutscher Hundefreund

darf dabei natürlich nicht fehlen: Loriot mit

seinen Möpsen Mime und Wutz. Mit seinen

humorvollen Zeichnungen bereichert

er auch an anderer Stelle die Ausstellung.

Jedes der Kapitel ist liebevoll rund um

einen eigenen Schwerpunkt inszeniert, in

dem die Kuratoren die Besucher auf kurz-

54 Der Hund 02/2020


Ein Blickfang aus jeder Perspektive: Die Hundehalsbänder,

die ein Adliger im späten 18. Jahrhundert

für seine riesige Hundemeute anfertigen ließ.

Diese Broschen gehörten Gracia Patricia

von Monaco. Der rechte Pudel besteht aus Platin,

Silber und mehr als 250 kleine Diamanten.

Eines der ältesten Ausstellungsstücke:

Ein Gefäß aus dem fünften

Jahrhundert vor Christus.

weilige Streifzüge durch die Jahrhunderte

entführen. Als gliedernde Elemente dienen

dabei die Themen, nicht die Entstehungszeiten

der jeweiligen Exponate. So sind

zum Beispiel die mehr als 200 Jahre alte

Porzellanfigur eines Bettlers, der sein Brot

mit einem Hund teilt, und die Fotografie

einer Bedürftigen mit Hund aus dem Jahr

2012 nebeneinander im Kapitel „Partnerschaft:

Freunde und Gefährten“ zu sehen.

Auch eine winzige Münze aus dem Jahr 82

vor Christus ist dort ausgestellt. Der Silberdenar

zeigt Odysseus mit seinem Hund

Argos und beweist eindrucksvoll, wie weit

der Hund als Sinnbild der Treue durch die

Zeit zurückzuverfolgen ist. Als Odysseus

nach 20 Jahren Irrfahrt endlich heimkehrte,

so geht die Erzählung, erkannte

und begrüßte ihn sein treuer Vierbeiner,

der auf ihn gewartet hatte, als erster.

Die Vielfalt der zusammengetragenen

Materialien und Werke – Holz, Ton, Leinwand,

Stoff und mehr, Figuren, Gemälde,

Fotos und Gebrauchsgegenstände – ist

ebenso spannend wie die Darstellung der

unterschiedlichen Rollen, die Hunde über

die Jahrhunderte und sozialen Schichten

hinweg erfüllt haben.

Kuriose Entdeckungen

Beim Gang durch die unterschiedlichen

Kapitel, die räumlich sowie durch verschiedenfarbige

Wände voneinander getrennt

sind, entdeckt jeder seine ganz persönlichen

Highlights. Die haben natürlich

auch die Macher der Ausstellung. Zu den

Favoriten von Dr. Raphael Beuing gehört

ein detailliert ausgearbeiteter Hund aus

vergoldetem Silber. Entstanden ist dieser

um das Jahr 1560 und er bringt eine ganz

praktische Funktion mit: „Er ist nicht einfach

eine Statue, sondern ein Gefäß. Man

kann ihm den Kopf abnehmen und daraus

trinken.“ Mit dem besonderen Vierbeiner

bot Georg Hund von Wenckheim, als Ritter

des Deutschen Ordens, einem ehemaligen

Kreuzfahrerordens, seinen Besuchern

einen Willkommenstrunk.

Wunderschön in Szene gesetzt hat das

Team eine Meute maßgeschneiderter

Hundehalsbänder aus dem späten 18. Jahrhundert.

Angefertigt wurden diese für die

Hunde von Karl II. August, Herrscher über

das Herzogtum von Pfalz-Zweibrücken,

das im heutigen Saarland lag. Riesig und

winzig, aus Leder, Samt und Metall, glatt

und mit gefährlichen Stacheln, schlicht

oder mit ausführlichen Inschriften und

Wappen – hinter beleuchteten, durchsichtigen

Kuppeln kommen die Halsbänder

auf beeindruckende Weise zur Geltung.

Für jedes Alter

Wie viel Arbeit und Vorbereitung hinter

der Ausstellung steckt, lässt sich beim

Gang durch die Räume nur erahnen.

Während ein guter Teil der Exponate aus

Deutschland und spezifisch München

stammt, sind auch etliche internationale

Leihgaben zu sehen. Rund 80 Menschen

waren an den Vorbereitungen beteiligt,

darunter Kunsthistoriker, Restauratoren,

Ausstellungsarchitekten, Klimatechniker,

Maler, Schlosser und Museumspädagogen

und viele weitere. Gelungen ist

ihnen ein durchdacht präsentierter, kurzweiliger

Streifzug durch die Jahrhunderte

und die Bedeutungen der unterschiedlichen

Hund-Mensch-Beziehungen. Stoff

zum Staunen und Entdecken bietet die

Sonderausstellung reichlich – für jeden

Geschmack und jedes Alter. =

WIE, WANN, WO?

Ermöglicht wurde die Ausstellung

übrigens durch Kleinmetall, Uschi

Ackermann in Memory of Gerd

Käfer und Sir Henry sowie dem

Bayerischen Staatsministerium

für Wissenschaft und Kunst.

Und wenn Sie jetzt die Neugier

gepackt hat, ein Besuch lohnt sich!

Erwachsene zahlen 12 Euro Eintritt,

ermäßigt sind es 8 Euro. Kinder

und Jugendliche unter 18 Jahren

haben freien Eintritt. Geöffnet hat

das Bayerische Nationalmuseum

täglich von 10:00 bis 17:00 Uhr,

donnerstags sogar bis 20:00 Uhr.

Am 25. Februar und 10. April ist

das Museum geschlossen.

Videoeindruck unter

3 www.derhund.de

www.derhund.de 55


PETFLUENCER

PERS NLICH

3 Fragen an Jessi von @a_girl_and_a_vizsla

Fotos: Carlotta Reckordt/@herr.frido


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Mensch & Hund

Vom Leben mit der vollen Dröhnung Vizsla-Power berichtet Jessi

tagtäglich auf ihrem Instagram-Kanal. Sie ist Petfluencerin und teilt

ihre Erfahrungen und Erlebnisse mit der ganzen Welt.

Redaktion: Veronika Rothe

1.

Alltag mit zwei energiegeladenen Vizslas –

wie bekommt du das hin?

Bei uns ist selten ein Tag wie der andere, da sich alles durch

meine unterschiedlichen Arbeitszeiten flexibel gestalten lässt.

Das gibt mir den Freiraum, auf die verschiedenen Bedürfnisse

der Mädels einzugehen. Die beiden begleiten mich in meinem

Alltag, wir unternehmen entspannte Spaziergänge und faulenzen.

Allerdings versuche ich, die Hunde einmal am Tag aufzuteilen,

um etwas Konkretes zu trainieren und mit ihnen konzentriert

zu arbeiten. Gerade der Wildfang Karla braucht dann meine

ganze Aufmerksamkeit. Ich mache mit beiden Dummy- und

Nasen arbeit, einmal die Woche geht es zur Hundeschule und

außerdem schnuppere ich gerade ins Mantrailing rein. Körperlich

kann man diese Hunde, wenn überhaupt, nur kurz auslasten,

daher ist die Arbeit fürs Köpfchen umso wichtiger. Ein guter Mix

aus Spaß, Arbeit und Ruhe ist das A&O.

3. Was macht ihr drei zusammen am liebsten?

Am allerliebsten kuschele ich mich nach einem ausgedehnten

Spaziergang mit den Hunden auf die Couch. Gerade Vizsla lieben

den Körperkontakt und so liegen wir dann eng aneinander

geschmiegt unter Decken auf der Couch und sind uns in diesen

Momenten selbst genug. =

Name:

Wohnort:

Beruf:

Hunde:

Jessi

Münster (NRW)

Follower: > 14.800

Kunsthistorikerin

Magyar-Vizsla-Hündinnen

Greta (4) und Karla (1)

3 Instagram: @a_girl_and_a_vizsla

2. Was ist dir bei deinem Petfluencer Dasein besonders wichtig?

Am meisten Wert lege ich darauf, mir treu zu bleiben, authentisch

zu sein und den Account mit Spaß und Leidenschaft zu führen. Ich

liebe meine Hunde und teile mit meiner Community die Höhen

und Tiefen unseres gemeinsamen Lebens. Ich bekomme so viele

liebe Nachrichten und Support, konnte echte Freundschaften

schließen und gemeinsam mit @herr.frido das Charity Projekt

Dogs & Donations verwirklichen. Das sind die Dinge, die für mich

zählen. Alles andere ist ein schöner Nebeneffekt.

Premium Qualität für besondere Ansprüche:

Happy Dog Sensible Canada

Mit Happy Dog Canada kannst du deinen anspruchsvo len Hund mittlerer oder

großer Ra se verwöhnen. Die Rezeptur aus feinem Lachs, leckerem Kaninchen und

leicht verdaulichem Lamm ist die beste Wahl bei empfindlichen und anspruchsvo len

Feinschmeckern. Aktive und sensible Hunde kommen hier ganz auf ihre Kosten.

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Petfluencer-Kalender 2020


UNTER-

STÜTZEN

MIT

FUTTER

Die moderne Hundeernährung ist so weit fortgeschritten,

dass es für alle Vierbeiner – auch die mit Erkrankungen,

Allergien und Unverträglichkeiten – auf sie zugeschnittene Futtersorten gibt.

Worauf bei der Wahl zu achten ist und über die wichtigsten Dos and Don’ts

haben wir mit Ernährungsexpertin Dr. Stefanie Handl gesprochen.

Text: Lena Schwarz | Illustrationen: Kai Schwarz


Gesundheit & Ernährung

Die gesunden Nieren …

… liegen auf Höhe des Lendenbereichs

neben der Wirbelsäule im Bauchraum

… filtern ständig das Blut und

sind stark durchblutet

… beeinflussen den Blutdruck

… bilden den Urin und

scheiden Abfallprodukte des

Eiweißstoffwechsels aus

… regeln den Wasser-, Elektrolyt-

und Mineralhaushalt

… geben Hormone ins Blut ab

Bei Nierenproblemen …

… wird zwischen chronischen und

akuten Erkrankungen unterschieden

Seinen erkrankten Liebling über

das Futter unterstützen und

nicht für zusätzliche Beschwerden

sorgen, das möchte jeder.

Bei einigen Krankheiten ist

das möglich – ob nun Fertigfuttermittel

im Napf landen oder selbst zubereitete

Mahlzeiten. So lassen sich etwa erkrankte

Nieren entlasten, indem der Hund von

bestimmten Stoffen weniger bekommt.

Hilfe für erkrankte Nieren

„Das wichtigste, das es beim Füttern nierenkranker

Hunde zu beachten gilt, ist

eine Reduktion der Phosphorzufuhr“, weiß

Dr. Stefanie Handl. Dabei erfüllt Phosphor

viele wichtige Aufgaben: Es steckt in Form

von Kalziumphosphat in Knochen und

Zähnen und ist Bestandteil der Erbinformation.

Darüber hinaus wird es bei fast allen

Stoffwechselvorgängen benötigt. Aber es

gehört eben auch zu den Stoffen, welche

die Nieren aus dem Blut filtern und ausscheiden

müssen. Und diese Aufgabe können

die Organe nicht mehr erfüllen, wenn

sie erkrankt sind. Das hat unangenehme

Folgen: „Phosphor reichert sich im Körper

an, es kommt zu Störungen im Kalzium-

Phosphor-Haushalt und zu mineralischen

Ablagerungen, ebenso wie Übelkeit.“

Um das zu vermeiden, muss Nahrung

für nierenkranke Hunde einen möglichst

niedrigen Phosphorgehalt haben. Dieser

lässt sich nicht auf null reduzieren, da

…können die Nieren Phosphor nicht

mehr richtig ausscheiden, daher …

… ist die Phosphorzufuhr zu reduzieren

… wird auch die Eiweißzufuhr leicht

verringert

… ist es besonders wichtig,

dass der Hund genug trinkt

www.derhund.de 59


Gesundheit & Ernährung

Die gesunde Leber …

… liegt von den Rippen geschützt

unterhalb des Brustfells

… erfüllt mehr als 1.000 Aufgaben

… ist am Zucker- und

Fettstoffwechsel beteiligt

… entgiftet den Körper (Ammoniak)

… produziert Gallenflüssigkeit

… bildet für die Blutgerinnung

nötige Stoffe

… ist an der Steuerung der

Körpertemperatur beteiligt

… speichert Vitamin B12 (wichtig für

die Reifung von Zellen)

… speichert weitere Vitamine und

Mineralstoffe wie Kupfer und Eisen

Bei Leberproblemen …

… kann die Ernährung eine

unterstützende Rolle einnehmen

… ist vor allem wichtig, dass der

Körper und so die Leber gut mit

Nährstoffen aus hochwertiger

Nahrung versorgt wird

… sind Nährstoff-Überschüsse

zu vermeiden

Phosphor so gut wie überall enthalten ist

– in Fleisch und auch Getreide produkten.

„Im Alltag entsteht daher oft ein Überschuss

an Phosphor“, erläutert die Expertin.

Für gesunde Tiere ist das kein Problem,

kranken müssen wir das Leben mit

phosphorreicher Nahrung aber nicht noch

schwerer machen. Nierendiätfutter erfüllen

die veränderten Bedürfnisse. Im Vergleich

zu ihnen enthalten laut Expertin

Produkte aus dem Supermarkt bis zum

Dreifachen an Phosphor.

Hunde mit Nierenproblemen sollten

auch etwas weniger Eiweiß bekommen.

Das Protein, das noch im Napf landet, sollte

gut verdaulich sein, damit weniger auszuscheidende

Stoffwechselnebenprodukte

anfallen. „Qualitativ hochwertiges Eiweiß

liefert zum Beispiel Muskelfleisch“, erklärt

Dr. Handl. „Vermieden werden sollte alles,

in dem viel Sehnen, Knorpel und Bindegewebe

stecken. Das wären Zutaten wie

Lunge, Schlund, Kehlkopf und Euter.“ No-

Gos seien auch Leckerli wie Ochsenziemer,

Ohren und getrocknete Lunge.

Unterstützung für

eine erkrankte Leber

„Die Leber verstoffwechselt und regelt im

Grunde den gesamten Nährstoffhaushalt“

sagt die Tierärztin. „Bei einer Lebererkrankung

sollte man darauf achten, dass die

Leber gut versorgt ist.“ Beim Futter spielt

auch hier die Qualität des Proteins eine

Rolle. Wichtig sei zudem, dass der Hund

gut verdauliche Kohlenhydrate bekommt,

60 Der Hund 02/2020


da die Leber Energie benötige. Hochwertige

Fette sind ebenso von Bedeutung.

Neben schlechter Qualität sind auch

Überschüsse zu vermeiden. Diätfuttermittel,

also Futter für besondere Ernährungszwecke,

enthalten die benötigten

Nährstoffe in den angemessenen Anteilen.

Auf Ernährung spezialisierte Tierärzte

können individuell klären, worauf

zu achten ist.

Was sind gut

verdauliche Kohlenhydrate?

Wenn von Kohlenhydraten die Rede ist,

geht es um Stärke. Daraus gewinnt der

Körper Energie. „Gegarte Stärke ist sehr

gut verdaulich“, weiß die Expertin. Dann

sei auch egal, ob sie aus klassischen

Getreideprodukten wie Reis, Hafer oder

Weizen stammen, aus Kartoffeln oder

anderen Zutaten. Mit Fertigfuttersorten

gäbe es üblicherweise keine Probleme,

da sie erhitzt würden. Und wenn das Futter

selbst zubereitet wird? „Dann sollte

man diese Zutaten sehr weich kochen.“

Reisschleim ist körnigem Reis vorzuziehen.

Vermieden werden sollte Hirse, die

noch ganz ist, da Hunde die geschlossenen

Körner meist nicht zerkauen. Auch

Hülsenfrüchte kommen besser nicht

in den Napf, da sie schwerer verdaulich

sind und zu Blähungen führen können.

Das angeschlagene

Herz entlasten

Um Hunde bei Herzproblemen zu unterstützen,

sollte der Zweibeiner die Art und

Menge der Fütterung eventuell anpassen.

Die Expertin rät, auf eine schlanke

Linie zu achten, denn „Übergewicht

belastet das Herz.“ Allerdings können

Hunde bei chronischen Herzerkrankungen

auch abmagern. Über die Ernährung

muss beides abgefangen werden.

Schonen lässt sich das Herz zudem durch

mehrere kleine Mahlzeiten pro Tag. So

wird der Magen nicht zu voll und engt so

das Herz nicht ein.

Für Hunde mit Herzproblemen sei darüber

hinaus eine zusätzliche Gabe von

www.derhund.de

Taurin empfehlenswert. Diese Aminosäure

ist an der korrekten Herzfunktion

beteiligt. Hunde stellen sie im Gegensatz

zu Katzen zwar selbst her, aber es wird

diskutiert, ob manche Rassen das nicht

optimal tun, etwa Neufundländer. Taurin

steckt in Fleisch und Fisch. Manche Hundefutter

enthalten zusätzliche Mengen

dieses Stoffes. Bezüglich einer etwaigen

Überdosierung müssten sich Hundehalter

nicht sorgen, beruhigt die Expertin.

Schilddrüsenprobleme

Die Schilddrüse ist bei Erkrankungen

laut Dr. Handl durch die Ernährung

nicht wirklich positiv beeinflussbar.

Einige wichtige generelle Hinweise

gibt es aber sehr wohl. Bei einer Schilddrüsenunterfunktion

neigen Hunde zu

Übergewicht, daher sind Abspeckmaßnahmen

und/oder gutes Fütterungsmanagement

nötig.

Ein wichtiger Nährstoff für die Schilddrüse

ist Jod. Es muss gezielt ergänzt

werden, wenn der Hund bekocht oder

gebarft wird, da die meisten Zutaten

naturgemäß jodarm sind. Dafür kommt

etwa Seealgenmehl infrage. Auch Meeresfisch

enthält Jod, reicht als alleinige

Jodquelle aber nicht aus. Verzichten sollten

Halter bei der Rohfleischfütterung

auf Fleisch, das die Schilddrüse des Futtertieres

enthält. „Dazu gehören Kopf-,

Schlund-, Kehl- und Stichfleisch“, zählt

die Tierärztin auf.

Ernährung bei Krebs,

Diabetes & Arthrose

Um die Ernährung an Krebs erkrankter

Hunde kursieren viele Vorschläge. Sollte

ich keine Kohlenhydrate füttern? Oder

vielleicht barfen? Dr. Handl verneint: „Es

gibt keine Hinweise darauf, dass kohlenhydratarmes

oder -freies Futter bei krebskranken

Hunden einen positiven Einfluss

hat.“ Dieser Vorschlag lässt sich möglicherweise

mit einem Blick in die Humanmedizin

erklären. So gebe es beim Menschen

gewisse Tumore mit sehr aktiven

Kohlenhydratstoffwechseln. „Aber letztendlich

ernährt sich der Tumor als Teil

des Körpers über das Blut. Das heißt,

HOLISTISCHER

ANSATZ?

Wow, das klingt ja wie eine

Mischung aus Yogalehre

und Zukunftstechnologie.

Und irgendwie ist es das auch. Denn wir von

BELCANDO ® wissen das alles, was in einem

Futter enthalten ist, sich auf die Vitalität,

Gesundheit und Lebenslänge des Hundes auswirkt.

Diese Wechselwirkungen zwischen Ernährung und

Gesundheit sind vielfältig. Unser Futter ist deshalb

das Ergebnis einer ganzheitlichen – holistischen –

Betrachtungsweise, die die Vitalität Ihres Hundes

durch die natürliche Balance der verschiedenen

Inhaltsstoffe erhält.

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BELCANDO ® ist eine Marke der BEWITAL petfood GmbH & Co. KG I Industriestr. 10 I D-46354 Südlohn I Tel: +49 28 62 / 581 - 400 I www.belcando.de I info@belcando.de


Gesundheit & Ernährung

Das gesunde Herz …

… befindet sich schräg zur Körperachse

mehr auf der linken Körperseite

… hat zwei Vorhöfe und

zwei Hauptkammern

… pumpt sauerstoffarmes Blut zur

Lunge und sauerstoffreiches Blut in

den Körperkreislauf

… schlägt je nach Hundegröße

zwischen 60 und 140 Mal pro Minute

Bei Herzproblemen …

… kann die Gabe von Taurin

hilfreich sein

… belastet Übergewicht das

Herz zusätzlich

… sollte der Hund mehrere kleine

Mahlzeiten bekommen, damit der

Magen das Herz nicht einengt

dass er sich nicht gezielt aushungern lässt,

während der restliche Körper alles Nötige

bekommt.“

Wie bei den bereits erwähnten Erkrankungen

ist es auch hier wichtig, möglichst

ausgewogen und mit qualitativ

hochwertigen Zutaten zu füttern. Die

Erkrankung raubt dem Hund viel Energie,

daher könne auch hochkonzentrierte

Aufpäppelnahrung infrage kommen.

Durchläuft der Hund eine Chemotherapie,

beeinflusst diese sein Immunsystem.

Er sollte kein rohes Fleisch fressen, da das

Risiko, dass enthaltene Krankheitserreger

zu Problemen führen, höher ist als bei

gesunden Vierbeinern.

Das Futter für Hunde mit Diabetes sollte

sich stets gleich zusammensetzen. „Der

Anstieg des Blutzuckerspiegels hängt mit

der gefütterten Nahrung zusammen und

daher sollten Eiweiß, Fett und Kohlenhydrate

immer im gleichen Verhältnis vorhanden

sein.“

Leider lassen sich Krankheiten mithilfe

der Ernährung nicht vorbeugen –

abgesehen davon, die Hunde auf ihrem

Optimal gewicht zu halten. Das ist auch

bei Arthrose der wichtigste Ernährungsrat.

Unterstützende Produkte für die

Gelenke, also Ergänzungsfutter wie Chondroitinsulfat

und Grünlippenmuschel

sowie Kollagene könnten gerne gegeben

62 Der Hund 02/2020


... für ein glückliches Hundeleben!

werden. Es gebe sowohl Studien, die ihnen

positive Wirkungen zuschreiben, als auch

Studien, die sie verneinten. Auf jeden

Fall seien keine negativen Nebenwirkungen

nachgewiesen.

Allergien und

Unverträglichkeiten

Unter die sehr häufigen chronischen

Magen-Darm-Probleme fallen neben chronischen

Darmentzündungen auch Allergien

und Unverträglichkeiten. In diesem

Zusammenhang ist oft von Präbiotika die

Rede, welche die Darmflora stabilisieren

sollen. Dabei handelt es sich um Nährstoffe

für die positiven Darmbakterien.

Diese setzen manchen Präbiotika – oder

Ballaststoffe – eher langsam um: Zellulose,

Flohsamen schalen und Kleie zum Beispiel.

Andere wiederum verdauen die Bakterien

leicht, wie etwa Inulin, Fruktooligosaccharide,

Pektin oder Laktulose.

Ob ein Hund eine Allergie gegen

bestimmte Futtermittel hat oder eine

Unverträglichkeit, ist oft schwer zu unterscheiden.

„Grob gesagt ist eine Allergie

eine Reaktion des Immunsystems und

eine Unverträglichkeit ist alles, was das

nicht ist“, sagt Dr. Handl. Bei einer Laktoseunverträglichkeit

etwa sei die Laktose nicht

schädlich, sondern könne schlicht nicht

verdaut werden. Im Englischen bezeichnet

man mit „Adverse reaction to food“,

also „unerwünschte Reaktion auf Futter“,

sowohl Allergie als auch Unverträglichkeit.

Fest steht, dass Hunde am häufigsten

problematisch auf die Futterbestandteile

reagieren, die sie am häufigsten fressen.

„Dazu gehören Geflügel- und Rindfleisch,

Lamm, Milch- und Weizenprodukte.“ Sie

werden in kommerzieller Nahrung und

beim Barfen sowie Kochen einfach am häufigsten

verwendet. „Würde man ständig

Pferd oder Hirsch füttern, könnte der Hund

dagegen genauso eine unerwünschte

Reaktion entwickeln“, weiß die Expertin.

Davon lässt sich aber nicht ableiten, dass

häufigere Futterwechsel unerwünschte

Reaktionen verhindern können: „Man kann

Allergien nicht vorbeugen, indem man

etwa auf Rind oder Geflügel verzichtet. Ist

die Tendenz im Körper da, richtet sich das

eben gegen etwas anderes, das man gefüttert

hat“, betont Dr. Handl.

Bei der Futterwahl für Allergiker ist Vorsicht

geboten. Sorten, die sich für absolut

jeden Hund eignen, gibt es nicht. Ein

hydrolysiertes Futter kann für Allergiker

aber durchaus sinnvoll sein. Das Eiweiß

darin ist quasi bereits vorverdaut. Die

Bestandteile, die der Körper als Allergene

angehen würde, sind kleiner. So sinkt die

Wahrscheinlichkeit, dass das Immunsystem

sie wahrnimmt. „Diese Futter kann

man auch dauerhaft geben“, sagt die

Expertin. „Aufgrund ihrer sehr guten Verdaulichkeit

sind sie auch bei chronischen

Magen-Darm-Problemen, Pankreatitis und

anderen Erkrankungen empfehlenswert.“

Ein Hund kann auch unerwünschte

Reaktionen auf ein Futter zeigen, dass für

seine Bedürfnisse ausgelegt ist: „Bis auf die

Diätfutterhersteller kann kein Hersteller zu

hundert Prozent rein produzieren. Winzige

Spuren, etwa eines anderen Fleisches,

könnten enthalten sein, wenn die Sorten

in der gleichen Abfüllanlage hergestellt

werden.“ Bis das passende Futter gefunden

ist, müssen also eventuell ein paar Sorten

probiert werden.

Diätfutter für

Katzen und Hunde

Sowohl für Katzen als auch für Hunde gibt

es Diätfutter. Aber ein Dätfutter für die

eine Tierart kann nicht auf Dauer der anderen

gefüttert werden. „Die Katze ist ein

viel stärker spezialisierter Fleisch fresser.

Sie braucht wirklich hochwertige tierische

Produkte und wird ohne diese krank.

Hunde sind flexibler und können mit mehr

pflanzlichem Material gut ernährt werden“,

erklärt Dr. Handl. „Dem Hund würde

das Katzenfutter nicht schaden, nur würde

er wahrscheinlich dick werden, weil es viel

fett- und kalorienreicher ist“, fährt sie fort.

In Haushalten mit Katzen und Hunden,

ebenso wie mit mehreren Hunden, sollten

die Zweibeiner daher also darauf achten,

dass jedes Tier das Futter frisst, das für es

gedacht ist, damit es auch wirklich die

Nährstoffe bekommt, die es braucht. =

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Gesundheit & Ernährung

Dr. med. vet. Gregor Berg

Dr. med. vet. Jennifer Nehls

Unsere Expertinnen und Experten beantworten Ihre Fragen,

hier zu Themen rund um Gesundheit und Ernährung von Hunden.

Schreiben Sie uns: Redaktion der Hund, Mandichostraße 18, 86504 Merching, redaktion@derhund.de

Foto: Rohan/stock.adobe

64 Der Hund 02/2020


Gesundheit & Ernährung

Wie unterscheiden sich

Hunde und Wölfe bei der

Verdauung von Futter?

Mich würde interessieren, wie sehr sich Hunde und Wölfe tatsächlich

unterscheiden, vor allem was die Verdauung und Verwertung

von Futter (Fleisch, Getreide …) betrifft. Da gibt es ja die unterschiedlichsten

Aussagen und Informationen.

Nur wenige Themen diskutieren Hundefreunde so kontrovers wie

dieses. Den Verfechtern eines „Hauswolfs“ scheint es sehr wichtig

zu sein, dass sie ein ursprüngliches Wildtier an der Leine haben.

Für diese Menschen gibt es etliche Futter, die auf das Thema „Wolf

und Natur“ abzielen. Auf den Internetseiten der Hersteller kann

man lesen, dass der Hund ja eigentlich ein Wolf sei. Auf der anderen

Seite stehen „Lifestyle-Futter“, die mit flotten Namen und

poppigen Farben an Konsumgüter für Menschen erinnern und

eher den Hund als „Kindersatz“ adressieren. Dazwischen bleibt

reichlich Platz für Mischformen. Was stimmt?

Unstrittig ist, dass der Hund vom Wolf abstammt. Das haben

genetische Untersuchungen zweifelsfrei nachgewiesen. Vor circa

20.000 oder mehr Jahren taten sich Mensch und Wolf zusammen.

Eine anerkannte Theorie ist, dass sie sich bei der Jagd unterstützen

konnten und durch eine gemeinsame Jagd der Erfolg für

beide deutlich erhöht wurde. Das klingt einleuchtend, denn für

Wolfs rudel endet nur jede dritte bis vierte Jagd erfolgreich. Neben

gegenseitigen Vorteilen musste es auch Gemeinsamkeiten im Verhalten

von Mensch und Wolf geben. Beide sind Rudeltiere und zu

einer mehr oder weniger komplexen Kommunikation fähig. Auch

eine Hierarchie zur Organisation des Rudellebens ist beiderseits

ausgebildet. Ohne diese Voraussetzungen wäre es wohl kaum zur

schrittweisen Domestikation, also zur Anpassung des Wolfs an die

Lebensweise des Menschen, gekommen.

Rein optisch haben Wölfe und die meisten Haushunde nicht

mehr viel gemein. Auch im Inneren gibt es gravierende Unterschiede.

Wölfe haben kaum Enzyme, die Speicherzucker wie Stärke spalten

Der Hund stammt vom Wolf ab.

Äußerlich wie innerlich gibt es aber

einige Unterschiede.

Foto: Brittany/stock.adobe

www.derhund.de 65


Gesundheit & Ernährung

können. Ihre Nahrung beinhaltet so gut wie keine Stärke, von daher

war es für den Wolfskörper nie nötig, die Verdauung dieser Kohlenhydrate

zu verbessern. Allerdings gibt es auch schon beim Wolf die

Fähigkeit, Stärke zu verdauen – in moderaten Mengen – sowie sich

in gewissem Rahmen an eine erhöhte Stärkeaufnahme anzupassen.

Möglicherweise liegt der Schlüssel für die weitere Entwicklung

des Hundes weg vom Wolf zum modernen Haushund. Denn Hunde

kamen während des Zusammenlebens mit Menschen zunehmend

in Berührung mit der menschlichen Ernährung.

Sicher gab es auch beim Menschen immer wieder Fleisch, allerdings

aß der Mensch wahrscheinlich selbst zuerst das Beste der

eher knappen und daher wertvollen Ressource, etwa das hochwertige

Muskelfleisch. Die Hunde fraßen, was übrigblieb. Sie wurden

daher auch immer mit relevanten Mengen an Kohlenhydraten

versorgt. Es ist nachvollziehbar, dass sich der Hundekörper über

die Zeit an die Nahrungszusammensetzung mit einem gewissen

Stärkeanteil angepasst hat. Der Hund fing an, in der Bauchspeicheldrüse

Amylase zu produzieren, ein Enzym zur Verdauung von

Stärke. Dies hat man in Studien nachgewiesen, die zeigten, dass

Hunde um ein Vielfaches mehr stärkespaltende Amylase herstellen

können als Wölfe. Stärke ist daher für Hunde ein hervorragender

Nährstoff, solange gewisse Grenzen nicht überschritten

werden – bis zur Hälfte dürfte es theoretisch sein. Sie kann zu über

99 Prozent verdaut werden.

Weizen, Kartoffeln, Reis, Mais usw. lassen sich für die Ernährung

von Hunden sehr gut einsetzen. Dass ein gutes Hundefutter

zwingend getreidefrei sein muss, hält sich hartnäckig. Mittlerweile

weiß man aber, dass sich eine extrem kohlenhydratarme Ration

sogar schlecht auf die Gesundheit auswirkt. Das Problem bei früheren,

schlechten Hundefuttern war nicht das enthaltene Getreide,

sondern die weiteren hochwertigen Rohstoffe, die fehlten.

Dr. Gregor Berg

Wie oft sollte ich meine

Hündin entwurmen, wenn sie

öfters Kot oder Aas frisst?

Meine Dalmatiner-Hündin (knapp zwei) würde am liebsten jeden

Kothaufen und jedes Aas fressen. Wir arbeiten daran, dass sich das

bessert, aber es ist ein langer Weg. Ich bin zwar immer auf der Hut,

aber manchmal ist sie einfach zu schnell. Und nur an der kurzen

Leine spazieren zu gehen macht wenig Spaß. Meine Frage: Wie oft

sollte ich meine Hündin entwurmen? Und gibt es Möglichkeiten,

den Einsatz von „Chemie“ möglichst gering zu halten?

Die Ursache des Kotfressens (Koprophagie) ist nicht eindeutig

geklärt. In Internetforen werden häufig Vitamin-, Energie- und

Nährstoffmängel diskutiert. Sofern die Hunde nicht täglich bis

an ihre Belastungsgrenze gehen – wie Schlittenhunde – ist diese

Ursache eine Ausnahme und meist nicht durch eine Futtermittelanalyse

zu bestätigen.

Eine mögliche Ursache sind neueren Erkenntnissen zufolge chemisch

hergestellte Zusatzstoffe im Futter, die den Kot aufgrund

ihres Aromas für andere Hunde schmackhaft machen. Möglicherweise

lässt sich das Kotfressen genau wie das Aasfressen auch auf

die stammesgeschichtliche Entwicklung des Hundes zurückführen,

da sich der Wolf als Fleisch- und Aasfresser bei seiner Nahrungsaufnahme

nicht besonders wählerisch zeigt.

Da die Koprophagie bei Ihrer Hündin stark ausgeprägt ist, wäre

es sinnvoll, die Ursache zu finden. Infrage kommen bestimmte

Stressoren, etwa ungelöste Konflikte des Hundes, Langeweile oder

eine Haltung auf zu engem Raum in Kombination mit wenig Aus-

Sofern Hunde nicht, wie Schlittenhunde

es bei Rennen tun, täglich bis an ihre

Belastungsgrenze gehen, sind Mängel

bei der Ernährung als Ursache

des Kotfressens eine Ausnahme.

Foto: Pavel/stock.adobe

66 Der Hund 02/2020


lauf. Auch medizinische Ursachen sind auszuschließen. Dazu

zählen hormonelle Erkrankungen wie das Cushing-Syndrom,

das ein massives Hungergefühl verursacht oder ein Diabetes

mellitus. Ein starker Befall mit Darmparasiten oder eine Verdauungsstörung,

bei der die Nahrung nicht richtig aufgespalten

werden kann, kommen auch infrage. Denkbar wären ein

Gallensäuremangel oder eine exokrine Pankreasinsuffzienz,

bei der die Bauchspeicheldrüse zu wenig Enzyme für die Verdauung

bildet. Auch eine Dauertherapie mit bestimmten

Medikamenten wie Kortison kann Koprophagie verursachen.

Da Ihre Hündin Kot und Aas frisst, ist das Risiko, dass sie sich

mit Würmern infiziert, sehr hoch. ESCCAP, eine europäische

Vereinigung veterinärmedizinischer Parasitologen, empfiehlt

daher eine monatliche Entwurmung gegen Spul- und Bandwürmer.

Da Sie Ihrem Hund so wenig Chemie wie möglich

verabreichen möchten, wäre alternativ die monatliche Untersuchung

einer Kotprobe empfehlenswert. Dann könnte regelmäßig

untersucht werden, ob ein Wurmbefall vorliegt und

Ihre Hündin eine Wurmkur benötigt. Sie können die Häufigkeit

der individuell empfohlenen Entwurmung selbst mithilfe des

online verfügbaren Entwurmungstests von ESCCAP ermitteln.

Die Koprophagie birgt nicht nur das Risiko einer Wurminfektion.

Ihre Hündin kann sich dabei auch mit anderen Krankheitserregern

wie Bakterien, Einzellern oder Viren infizieren.

Je nach Erreger besteht auch ein Gefährdungspotenzial für

den Menschen, insbesondere Kinder und immungeschwächte

Personen. Es ist daher empfehlenswert, die Koprophagie so

weit wie möglich zu unterbinden. Sinnvoll ist es, den Kot des

eigenen Hundes aufzusammeln und zu entsorgen sowie gute

Hygienemaßnahmen im Umgang mit dem Hund einzuhalten.

Dazu zählt das Händewaschen. Man sollte die Hunde nicht

küssen oder mit ins Bett nehmen. In der Tierarztpraxis ist ein

Ergänzungsfutter auf pflanzlicher Basis erhältlich, das gegen

das Kotfressen entwickelt wurde und die Wahrscheinlichkeit

des Kotfressens reduziert.

Dr. Jennifer Nehls

Bitte berücksichtigen Sie, dass die Antworten

unserer Experten auf diesen Seiten den Besuch eines

Tierarztes im akuten Fall nicht ersetzen können.

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Gesundheit & Ernährung

DIAGNOSE KREBS

SPEZIALISTEN

SIND GEFRAGT

Brune war die Hündin von Frau Dr. med. Bettina Warwitz. Sie starb 2018 nach

einer Krebsdiagnose und Behandlung. Im Nachhinein stellte sich heraus,

dass ein zweiter Krebs an anderer Stelle am Anfang der Behandlung übersehen

wurde und Brune dadurch von vorneherein nicht passgenau behandelt worden war.

Mit ihrer Schilderung will die Ärztin aufzeigen, was Halter dazu beitragen können,

um für ihre Hunde die bestmögliche Behandlung zu erhalten.

Text und Fotos: Dr. Bettina Warwitz

musste ich meine geliebte

2018 Hündin Brune einschläfern

lassen. Hinter uns lagen vier Monate verzweifelten

Kampfes gegen den Krebs, den

wir schließlich verloren hatten. Sie wurde

zehn Jahre alt. Ich selbst bin Humanmedizinerin,

und habe mich, als sich herausstellte,

dass Brune Krebs hat, durch tiermedizinische

Fachliteratur und über das

Internet informiert. Leider hinkten meine

Erkenntnisse meist den sich überschlagenden

Ereignissen hinterher. Brunes dramatischer

Krankheitsverlauf und ihr rascher

Tod, nur vier Monate nach der Verdachtsdiagnose,

waren für mich unerklärlich.

Brunes Leben vor der Krankheit

Vier Monate vor ihrem Tod lief Brune noch

lebenslustig und spielfreudig wie immer

durch die Welt, von Fremden bewundert

und oft auf zweijährig geschätzt.

Wasser in jedem Aggregatzustand und

Dummy training waren ihre absoluten

Leidenschaften. Sie freute sich immer

über Besuch, liebte es, sich auf der Wiese,

im Schnee und in Matsch zu wälzen und

draußen unterwegs zu sein. Eine typische

„Tollerin“ also. Ob mit dem Wohnmobil

in Norwegen oder den Pyrenäen, im Tiefschnee

oder auf dem Gletscher, für sie war

alles ein Abenteuer.

Wie der Krebs sich zeigte

Im März 2018 fiel mir auf, dass Brune häufiger

pieselte. Nach Ultraschall und auf Basis

eines Zellausstrichs aus der Harnröhre

wurde der Verdacht auf ein Übergangszellkarzinom

der Harnröhre geäußert. In

der Humanmedizin hätte man die Art des

Tumors durch eine feingewebliche Untersuchung

von Tumormaterial aus dem

befallenen Gewebe gesichert. Bei Brune

wurde das nicht gemacht. Beim Ultraschall

des Bauches und Röntgen der Lunge ergaben

sich aus tierärztlicher Sicht keine Hinweise

auf Metastasen bzw. Zweittumore.

Eine Zweitmeinung, die ich von einem

Fachtierarzt für Chirurgie einholte, bestätigte

die Verdachtsdiagnose. Die Empfehlung

war eine Chemotherapie. Die Gefahr

bestand darin, dass der Krebs in Brunes

Harnröhre ohne Therapie weiterwachsen

und sie verschließen könnte. Vertrug

Brune diese anfangs scheinbar gut,

so entwickelte sie nach sieben Wochen

zunehmend Atemnot – was zunächst auf

die schwül-heiße Wetterlage geschoben

68 Der Hund 02/2020


Gesundheit & Ernährung

wurde. Doch eine Röntgenaufnahme der

Lunge zeigte, dass sich bei Brune beidseitig

Flüssigkeit im Brustraum angesammelt

hatte, die zur Atemnot führte. Die Tierärztin

meinte, die Flüssigkeit sei durch Lungenmetastasen

des Harnröhrentumors

verursacht worden und wechselte die Therapie

auf ein anderes Mittel, das bei Brune

zu Magen- und Darmbeschwerden führte.

Nachträgliche Diagnose

brachte Aufklärung

Ich bezweifelte die Diagnose „Lungenmetastasen“

und versuchte verzweifelt,

den wahren Grund für die Pleuraergüsse

zu ergründen. Die Zeit lief mir davon.

Brune ging es immer schlechter. Erst nach

Brunes Tod erhielt ich aussagekräftige

Untersuchungsergebnisse zur Diagnose.

Die nachträgliche Untersuchung der

Zellen aus der Flüssigkeit im Brustraum

ergab die Diagnose „primäres Lungenkarzinom“,

also keine Metastasen aus der

Harnröhre. Die nachträgliche Befundung

der zu Beginn des Krankheitsprozesses

angefertigten Röntgenbilder der Lunge

durch einen Fachtierarzt für Radiologie

bestätigte diese Diagnose. Alle behandelnden

Fachtierärzte für Innere Medizin, Chirurgie

und Onkologie hatten die Röntgenbilder

im Original vorliegen, übersahen

aber den primären Lungen tumor von

ca. 4 x 2 cm.

Wäre der Tumor im Röntgenbild der

Lunge direkt erkannt worden, hätten die

ursprüngliche Verdachtsdiagnose infrage

gestellt und weitere gezielte diagnostische

Untersuchungen durchgeführt werden

können, um zu klären, ob es sich bei den

beiden Gewebsvermehrungen in Harnröhre

und Lunge um unterschiedliche

Tumorarten handelt. Alternativ hätte man

meiner Ansicht nach bei zwei Tumoren

unterschiedlicher Lokalisation auf weitere

Diagnostik aber dann auch auf die Chemotherapie

verzichten müssen.

Spezialisierung schafft

den Unterschied

Es lag dabei nicht an einem Mangel an

diagnostischen Möglichkeiten, denn die

bildgebende Diagnostik in der Tiermedizin

ist mittlerweile mit modernster

Technik wie Sonographie, Röntgen, CT,

MRT und Szintigraphie ausgestattet. Eher

daran, dass nicht jeder Tierarzt, der so

eine bildgebende Diagnostik anwendet,

die Ergebnisse kompetent auswerten und

zuverlässig beurteilen kann. Der enorme

Wissenszuwachs in der Tiermedizin und

die Annäherung in vielen Bereichen an

die Humanmedizin machen Spezialwissen

ungeheuer wichtig. Die bildgebende

Diagnostik ist ein umfangreiches Fachgebiet,

für das es eine spezielle mehrjährige

Facharztausbildung zum „Fachtierarzt für

Bildgebende Diagnostik“ bzw. zum „European

Specialist in Veterinary Diagnostic

Imaging“ gibt. Meines Erachtens können

nur diese erfahrenen Spezialisten gewährleisten,

dass die Bilder fachgerecht ausgewertet

werden.

Mit den Möglichkeiten der Telemedizin/

Teleradiologie stellt das heute kein Problem

mehr dar. Es gibt mittlerweile auch für

Kleintierpraxen individuell konfigurierte

Softwareprogramme, die u.a. auch die Weiterversendung

von Bildern zur Befundung

an Fachtierärzte für Radiologie, die genau

diese Dienstleistungen via Internet anbieten,

erleichtern und Abläufe wie auch eine

schriftliche Dokumentation des Befundes

vereinfachen können.

Zur passgenauen Therapie

Ich erzähle Brunes Geschichte, um Ihnen

Mut zu machen, wenn Sie mit Ihren Hunden

vor ähnlich schwierigen Diagnosen

stehen. Mut, Ihre behandelnden Tierärzte

zu bitten, für die Beurteilung Radiologischer

Bilder einen Fachtierarzt für Bildgebende

Diagnostik zu Rate zu ziehen. Denn

nur die Nachfrage nach solchen Spezialisten

und die Bitte um eine differenzierte

Dokumentation der Befunde wird dazu

führen, dass wir die Mittel der modernen

Diagnostik vollumfänglich zum Wohle

unserer Hunde nutzen können. Damit

schaffen wir einen Anreiz für die Spezialisierung

der Tierärzte und tragen dazu bei,

unseren Hunden zu einer passagenaueren

Therapie zu verhelfen. =

www.derhund.de 69


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HolgerSchüler ist einer

der bekanntesten Hundeerziehungsberater,

„Der Hundeversteher“ im

SWR-Fernsehen und

der Hund Club-Experte.

Lisa Gramlich

Goldpartner

Silberpartner


Schaufenster

Und jetzt alle: Käääääse!

Drin ist, was drauf steht: In der schnittfesten MEAT&trEAT Käswurst von Fleischeslust

treffen Puten- und Rindfleisch auf herzhafte, laktosefreie Käsestückchen. Die einfach

portionierbare Trainingswurst ist vor allem für alle käseliebenden Hunde ein Highlight.

Die Trainingswürste gibt es auch in Varianten Lachs, Geflügel, Büffel, Pferd und

als Power-Snack Ente für Hunde, die besondere körperliche Anstrenungen meistern.

Erhältlich als 40 g Pockets, 80 g Singleshots und 200 g.

3 www.fleischeslust-tiernahrung.de

EINE SOFTE SACHE

Neu hat Wildborn die getreidefreien Soft-Futtersorten Iberico, Jewel und Pearl im

Sortiment. Die Soft-Kroketten werden langsam und schonend im eigenen Fleischsaft

gegart. In allen drei Sorten stecken Süßkartoffel und sieben fangfrische Fischsorten:

Sardinen, Seehecht, Makrele, Bastardmakrele, Lachs, Goldbrasse & Wolfsbarsch.

Bei Iberico wurden diese mit Schweinefleisch kombiniert, bei Jewel mit Hühnchen.

Laut Wildborn können sich die Sorten auch für Allergiker und sensible Vierbeiner eignen.

Erhältlich in den Größen 50 g, 1,5 kg, 4 kg und 12 kg. Für mittlere und große Hunde gibt es

die Maxi-Varianten.

3 www.wildborn.com

Sag mal

spinnst du?

Katrin Orrell aus Mühlau in Sachsen kann

diese Frage ganz klar mit JA beantworten.

Sie spinnt am Rad, filzt, webt und strickt.

Als Flock&Fleece stellt sie nach Kundenwunsch

die unterschiedlichsten Figuren

her. In Ihrem Repertoire befinden sich

auch Mini-Filz-Klone unserer Vierbeiner.

Eins zu eins arbeitet sie genauestens

Fellmusterung und Formen nach. Heraus

kommen dabei kleine Kunstwerke.

3 auf Facebook unter „Flock&Fleece“

72 Der Hund 02/2020


Schaufenster

HUNDEMÜDE

Das MiaCara-Hundekissen Lino ist vor allem eines: super stylish.

Es passt in jede schicke Wohnung und bietet dem Hund einen

Ort der Entspannung. Durch eine vorgebildete Kuhle wird die

natürliche Nestbildung unterstützt und der formbeständige

Spezialschaumstoff soll auch bei dauerhafter Belastung lange

elastisch bleiben.

3 www.miacara.com

HANF FÜR DEN HUND

Das Hanfpulver für Hunde wird laut Canina zu 100 Prozent

aus den Blättern der Hanfpflanze Cannabis sativa gewonnen.

Es soll dank seiner außergewöhnlich hohen Nährstoffdichte

den Stoffwechsel, das Immunsystem, den Muskelaufbau,

die Nervenstärke und die Vitalität des Hundes unterstützen.

Die Hanfsticks, ebenso aus 100 Prozent Hanfmehl, dienen

als Belohnung für zwischendurch und sind dafür gemacht,

sowohl das Aminosäureprofil als auch das Fettsäuremuster

der täglichen Futterration zu optimieren.

3 www.canina.de

Exklusiv-Urlaub mit Hund

im Naturparadies Ilztal, Bayerischer Wald

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• Eingezäunte Hundespielwiese

• Hundeseminare

• Reiten und Reitunterricht

• Überdachte Reithalle

• Kutschenfahrten

• Großräumiges Wohnen mit

4-Sterne-Service

• Wellness, Hallenbad, Sauna

• Großer Spielplatz, Streichelzoo

• Kinder bis 6 Jahre frei

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Die mobile Hundeschule

DIE HUNDESCHULE, DIE ZU IHNEN KOMMT!

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bei Ihnen zu Hause

T Training von Problemhunden,

Angsthunden, Auslandshunden …

T Ausbildung zum Hundetrainer

T … und vieles mehr.

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Telefon: 08634/26 08 103

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DZ und Appartements in ruhiger

Waldrandlage, 110.000 qm

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-Loipe direkt am Haus sowie

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Hunde kostenfrei.

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www.derhund.de 73


Vermittlung

WIR SUCHEN EIN ZUHAUSE

Im Tierheim Berlin freuen sich unter anderem

diese sieben Hunde auf ein tolles Für-Immer-Zuhause.

7 Schäferhund-Mix Leo (5) ist

lauffreudig, intelligent und

immer motiviert. Seit einem

unglücklichen Vorfall unterliegt

er der Maulkorb- und

Leinenpflicht. Mit Vertrauen

zum neuen, souveränen

und erfahrenen Zweibeiner

wird er den Wesenstest aber

bestimmt bestehen.

7 Rotti-Mix Sascha (2,5)

musste wohl unter groben

„Erziehungsmethoden“ leiden

und mag keine Männer.

Er sucht ein ruhiges Zuhause.

Hat er Vertrauen gefasst und

wird liebevoll und konsequent

geführt, zeigt er, was für ein

folgsamer und verschmuster

Kerl er ist.

3 Jagdhund-Mix Kheops (5,5)

ist zu Menschen freundlich.

Fehlt klare Führung, zeigt er

sich bei Hundebegegnungen

unausgeglichen. Kheops lernt

schnell und gerne. Er freut

sich auf souveräne, sportliche

Zweibeiner, die ihm Sicherheit

und Zeit schenken.

3 Staffi-Mix Old Man (10) ist

eine Schmusebacke und liebt

es, in der Sonne zu sitzen. Er

wäre der perfekte Kumpel für

Zweibeiner, die einen ähnlich

gemächlichen, unaufgeregten

Lebensstil mögen. Wer möchte

mit dem liebevollen Genießer

seine Couch teilen?

5 Schäferhund-Mix Rosel (6,5) ist eine

Frohnatur, die Spaziergänge liebt und

viel Energie hat. Ihr Handicap – ihr linkes

Vorderbein wurde amputiert– merkt man

Rosel kaum an. Welche hundeerfahrenen

Zweibeiner mit ebenerdigem Haushalt

nehmen Rosel in ihr Leben auf?

1 Dandie Dinmont Terrier-Mix Mandy

(16) ist eine verträgliche, coole Socke

und ein echter Gourmet. Die resolute

Dame strahlt eine gewisse Präsenz und

Selbstbewusstsein aus. Altersbedingt

sucht Mandy ein Zuhause bei Menschen

mit gemächlichem Lebenstempo.

KONTAKT

Tierheim Berlin

Hausvaterweg 39

13057 Berlin

1 American Bulldog-Mix Bodo (7) kam

über eine amtliche Sicherstellung ins Tierheim.

Zu Menschen ist er sehr freundlich,

mit Hunden verträgt er sich nicht. Wegen

seiner Vorgeschichte wird das Veterinäramt

bei Bodos Vermittlung involviert sein.

Klar geführt ist er ein Traumhund.

Tel.: 030/76 88 80

Spendenkonto: Tierheim Berlin

IBAN: DE68 1002 0500 0001 0379 00

BIC: BFSWDE33BER

3 www.tierschutz-berlin.de

Fotos: Clara Rechenberg/Tierheim Berlin

74 Der Hund 02/2020


Kleinanzeigen

Rasse

A

Der Alpenhütehund: klein, klug, katzenhaft,

charakterstark. Unsere Welpen

suchen Menschen fürs Leben. Lang- und

Kurzhaar, Steh- und Kippohren, versch.

Farben. 31 Jahre Zuchterfahrung. Weitere

Info, Tel. 0171 / 1942441, www.acd-ev.de

Mini-Aussie-Welpen aus liebe voller

Hausaufzucht, mit Papieren, Eltern

voll untersucht, aus Championlinien.

www.AussieLove.de, Tel. 0162/1031855

B

Kräftige sehr gut entwickelte Bordeaux-

Doggenwelpen mit Papieren, Wurmkurimpfung,

Chip, stehen zum Verkauf in

ein optimales Zuhause. Tel.: 0173/5734613

J

R

Zu Weihnachten haben viele kleine

Rhodesian Ridgeback Christkinder

das Licht der Welt erblickt. Wir sind

Hobbyzüchter. Unsere Welpen wachsen

selbstverständlich mit Familienanschluss

im Haus auf und werden

mehrfach entwurmt, geimpft und mit

Microchip Ende Februar an ihre neuen

Welpeneltern abgegeben. Bei Interesse

über Telefon: 02302-42880 oder

www.mabanga-uxolo.de

Urlaub

Bayerischer Wald

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Hunde im Haus, Zwinger vorh., Parterre.

Tel. 08862 / 6066, www.landhaus-anni.de

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Ferienwohnung bis 4 Pers. (2 Zi., Küche,

Bad, Balkon) mit Telefon, Farb-TV-

Sat., Waschmaschine, kein Zwinger.

Tel. 08389 / 98090, abends

Emsland

www.villa-schnauzer.de, gem. FH im

Emsland, b. 6 P. + Hunde, 2000 m 2 h. eingez.

Grundst., überd. Terrasse, ruhig, trotzdem

verkehrsgünstige Lage, Badesee in

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Bullmastiff-Zwinger "del paése"

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kinder lieb, verspielt, lustig, haart nicht.

Tel. 03322 / 286829, www.bichons.de

der Hund

Kleinanzeigen unter

Tel. 08233 / 381-568

Tel. 08233 / 381-266

Rhodesian Ridgeback Kennel „Tom

Etthewide“, Wurfplanung Febr./März

2020. Züchter im DZRR, VDH, FCI. Website:

www.hidaya-tom-etthewide.com,

E-Mail: martina.edwina@gmx.de, Tel.:

0151/10632258

T

Entzückende Tibet-Terrier Welpen

aus VDH/ILT-Zucht, www.abratis-tibetterrier.de,

Tel.: 030/7863577 oder Mobil:

0171/4282473

Y

Dollnstein/Altmühltal, freist. 100 m 2

Ferienhaus, 600 m 2 Grund, großzügig

ausgestattet. Tel. 02369 / 22435,

info@haus-winhard.de,

www.haus-winhard-dollnstein.de

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Hund, Fewos + Fehaus, Waldnähe, eingez.

Spielwiese + kompletter Agilityparcour

direkt beim Haus, eigener Angelweiher,

Tel. 09837 / 1240, gaestehausandrea.de

Ferienhaus Pfotennest

Fränkische Schweiz Oberfranken,

125 qm, 2 SZ, 2 Bäder, Waldrandlage, eingezäunter

großer Garten ca. 2.000 qm,

www.pfotennest.com

Brandenburg

Urlaub am Schwielowsee, Nähe zu

Potsdam und Berlin. Ferienhaus-

Resort mit eingez. Hundespielwiese.

See und Wald gleich am Resort.

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zusätzl. Person 8,- €, Tel. 0176/96432596

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110 Jahren betreut, gezüchtet, erhalten und gefördert.

Verein für Deutsche Spitze e.V., gegr.1899, im VDH (FCI)

Welpenvermittlung: Claudia Holtmann, Tel. 05422/2149

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Vorschau

Die Ausgabe 03/2020

von der Hund

erscheint am

5. Februar

2020

Erhältlich im Zeitschriftenund

Bahnhofsbuchhandel

und beim Pressefachhändler

mit diesem Zeichen.

IMPRESSUM

Herausgeber & Verlag

FORUM Zeitschriften und Spezialmedien GmbH

Mandichostraße 18, 86504 Merching

www.derhund.de

Geschäftsführerin: Rosina Jennissen

Abo- und Bestellservice

Tel. 08233 / 381-333, Fax: 08233 / 381-212

E-Mail: service@forum-zeitschriften.de

Objektleitung und Chefredaktion der Hund

Susanne C. Steiger, Tel. 08233 / 381-603

Redaktion

Lisa Freudlsperger, Tel. 08233 / 381-311

Veronika Rothe, Tel. 08233 / 381-608

Lena Schwarz, Tel. 08233 / 381-512

Mailadresse Redaktion

redaktion@derhund.de

Mitarbeiter dieser Ausgabe

Jose Arcé, Dr. Gregor Berg, Dr. Stefanie Handl, Jochen H. Eberhardt,

Julia Elling, Perdita Lübbe-Scheuermann, Dr. Jennifer Nehls,

Holger Schüler, Dr. med. Bettina Warwitz, Kristina Ziemer-Falke

Irish Wolfhound

Imposante Erscheinung und sanftmütige Seele in sich vereinen, das kann der Irish Wolfhound.

Die Größten unter den Windhunden bestechen nicht nur durch ihre Kraft und

Ausstrahlung, sondern auch durch das sanfte Wesen – wenn, ja wenn keiner ihre Familie

oder ihr Heim bedroht. Von ihrer ursprünglichen Aufgabe, der Wolfsjagd, haben sie

sich genauso weit entfernt wie von der grünen Insel – sie sind längst auch hierzulande

gefragte Begleiter. Unser Portrait bringt Ihnen die sanften Riesen näher.

Alles fürs perfekte Fell

Seidig glänzend, stark und dicht oder glatt oder wellig: Immer ist das Fell ein Indiz für die

Gesundheit unserer Hunde. Natürlich ist es nicht bei allen gleich – genauso, wie manche

Hunde mehr und manche weniger mit Fellwechsel zu tun haben. Doch immer wird das

Haarkleid durch die Ernährung und allgemeine Hygiene beeinflusst. Wir geben Ihnen

das Wissen an die Hand, mit dem Sie bei Ihrem tierischen Begleiter die beste Wirkung

erreichen und zeigen, welche Wirkung vom passenden Futter und Ergänzungsmitteln

ausgehen kann.

Körpersprache

Im zweiten Beitrag zur Wirkung von Körpersprache widmen wir uns der Mimik und

Gestik des Menschen – und wie sie auf die Hunde wirken. Wie kommunizieren wir so,

dass es für unsere Hunde verständlich ist? Wir zeigen, welche Erfahrungen die Wirkung

beeinflussen und was beide – Hund und Mensch – brauchen, um Signale richtig zu

deuten und einzusetzen.

Nachhaltig geht’s auch

Nicht erst seit #fridaysforfuture ist Nachhaltigkeit

ein Thema. Wir greifen den Trend zu ökologischen

und klimafreundlichen Produkten auf

und zeigen, was Hersteller im Tiernahrungs-

und Ausstattungsbereich schon heute anbieten.

Spielzeuge, Nahrung, Betten – alles kommt unter

die Nachhaltigkeitslupe.

78

Änderungen vorbehalten

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christoph.schluifelder@forum-zeitschriften.de

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Anzeigenservice

Sabine Konhäuser

sabine.konhaeuser@forum-zeitschriften.de

Tel. 08233 / 381-515

Es gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 30, gültig ab 1.1.2019

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Tel. 0561 60280-0, www.ddm.de

Vertrieb

stella distribution GmbH

Überseering 10 a, 22297 Hamburg

www.stella-distribution.de

Vertrieb Abonnement

Tel. 08233 / 381-333

Der Hund erscheint monatlich.

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Gerichtsstand und Erfüllungsort: Augsburg

© Copyright der Hund 2019 by

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Alle Rechte vorbehalten

ISSN: 0323-4924

Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit schriftlicher

Genehmigung der Redaktion. Vom Leser verfasste

Beiträge können geändert oder gekürzt werden.

Namentlich gekennzeichnete Beiträge müssen nicht mit

der Meinung der Redaktion übereinstimmen.

Für unverlangt eingesandte Manuskripte oder sonstiges

Material übernimmt der Verlag keine Haftung.

Gemäß Verordnung zur Durchführung des Gesetzes über

die Presse vom 7.2.1950 in Verbindung mit § 8 des Bayer.

Pressegesetzes wird mitgeteilt: Gesellschafter der

FORUM Zeitschriften und Spezialmedien GmbH ist:

Ronald Herkert, Kissing.

Titelfoto: Anna Uplegger

Foto: Kamila/stock.adobe


Veranstaltungen

TERMINE

WEITERE

TERMINE

UNTER

3 www.derhund.de

15. Januar

Theorieabend: Rudelstellungen mit

Carmela Schiel in 76456 Kuppenheim

Tel. 07222/40 92 17

3 www.hundezentrum-kuppenheim.de

18./19. Januar

Messe: Doglive 2020 mit Casting und Wahl

des Doglive Multitalents in der Messe

Münster, in 48155 Münster

Tel. 0251/660 03 46

3 www.doglive.de

Wir von der Hund freuen uns darauf,

euch bei der Doglive in der Halle Mitte

gegenüber der Workshop-Fläche zu treffen.

Dort finden auch unsere Workshops rund

um Erste Hilfe am Hund, Impulskontrolle

und Frustrationstoleranz sowie Dummytraining

statt.

19. Januar

Seminar: Die 13 Sünden der modernen

Rassehundezucht/Bekämpfung von

Erbfehlern mit Dr. Irene Sommerfeld-Stur

in 82275 Emmering

Tel. 08142/48 73 34

3 www.fellomenal.de

20. Januar

Seminar: Existenzgründung (Basics) mit

Oliver Füllber in 29308 Winsen a. d. Aller

Tel. 02771/800 93 06

3 www.canis-kynos.de

20. - 23. Januar

Dogwalking Kompakt – Praxiswoche mit

Vivien Buckendahl in 25436 Uetersen

3 www.candog.de

25. Januar

5. Kölner Galgo-Marsch, Start am Bürgerhaus

Stollwerck in 50678 Köln

3 www.koelnergalgomarsch.jimdo.com

25./26. Januar

Seminar: Clicker, Halti, Maulkorb,

Leine & Co. – über Zubehör fürs Training

mit Clarissa v. Reinhardt in 83233 Bernau

Tel. 08051/96 17 10

3 www.animal-learn.de

26. Januar

Seminar: Wundern statt wüten oder wie

man Konflikten vorbeugt – für Tierberufler

und interessierte Hundehalter mit

Susanne Fiss-Quelle in 58239 Schwerte

Tel. 02304/94 03 21

3 www.animal-team.com

28. Januar

Abendvortrag: Wenn es knallt und donnert

– Geräuschangst bei Feuerwerk und

Gewitter bewältigen mit Nadine Wachter

in 90762 Fürth

Tel. 0172 873 85 18

3 www.easy-dogs.net

1. Februar

Intensiv-Workshop: Photoshop für

Einsteiger und Anfänger (mit Ambitionen

zur Tierfotografie) mit Bernhard Queißer

in 35781 Weilburg

Tel. 06471/626 93 10

3 www.hundereferenten.de

VORSCHAU

23. Februar

Workshop: „Wer führt wen?“ mit Frauke Loup in 68519 Viernheim

Die Leinenführigkeit dient vor allem als Grundlage einer harmonischen Mensch-

Hund-Beziehung, da das kompetente Führen des Hundes diesem Orientierung

und Sicherheit bietet und somit das Vertrauensverhältnis stabilisiert. Dieser

Workshop bietet intensives praktisches Training und Hilfestellung, wie mit

passendem Handling und vor allem mit entsprechender Körpersprache der

Weg zum Gehen an lockerer Leine geebnet wird.

Tel. 0171/421 29 69

3 www.hundeakademie.de

1./2. Februar

Workshop: In Slow Motion zum ausgeglichenen

Hund mit Melanie Kubern,

Dr. Carolin Hilbert-Kzionska und Vivien

Buckendahl in Bad Oldesloe

Tel. 04531/169 95 03

3 www.dogument.de

2. Februar

Seminar: Gewaltfrei oder nicht –

ist das wirklich die Frage?

Mit Dr. Udo Gansloßer und

Bettina Hinte-Breindl in 82275 Emmering

Tel. 08142/48 73 34

3 www.fellomenal.de

7. Februar

Seminar: Die Zeckensaison beginnt –

Abwehr mit natürlichen Mitteln! mit

Dr. med. vet. Stephanie Kirchhartz in

81249 München-Neuaubing

Tel. 089/20 18

3 www.hundemaxx.de

8. Februar

Themenvormittag: Das Jagdverhalten

unserer Hunde mit Melanie Kunkel in

26197 Großenkneten

Tel. 04435/970 59 90

3 www.ziemer-falke.de

www.derhund.de 79


Der Hund Online

3 www.facebook.com/derhund.de 3 www.instagram.com/derhund_official

Wie Hund und Katz’ …

… heißt eigentlich, dass zwei sich ganz und gar nicht vertragen. Eure Fotos

beweisen eindrucksvoll das Gegenteil. Hier kommen die besten Beispiele dafür,

dass eine innige Freundschaft zwischen Hund und Katze möglich ist.

Magyar Vizsla Béla und Whiskey

Nicole Oder-Petzold aus Werdau (SA)

„Whiskey ist mit unserem vorherigen Hund aufgewachsen und

Béla dann mit Whiskey. Sie spielen zusammen und lieben sich.“

@CrazyYavis

Sibirischer-Husky-Samojede-Mix Zeus und Marshmallow

Sabrina Peters aus Gundersheim (RLP)

„Zeus hat dem Kleinen zu Anfang viel Freiraum gegeben

und sich immer hingelegt, damit sie auf Augenhöhe waren.

So verlor er die Scheu und sie wurden beste Freunde.“

@zeustheblueeye

80 Der Hund 01/2020


Der Hund Online

Australian Shepherd Fynn und Findus

Louise Boschert aus Heiligenhaus (NRW)

„Die Katze ist der Chef und das wird von den Hunden

voll und ganz respektiert.“

@golden.aussies

Cocker Spaniel Bolle und Mikesch

Nadine Rosenstein-Menne aus Borgentreich (NRW)

„Bei uns klappt es so gut, weil Cocker Spaniel einfach

die tollsten, lustigsten, nervigsten, liebsten,

einfühlsamsten Hunde der Welt sind.“

@crazy_cocker_lady

Kangal-Mix Bailey und Tommy

Romy Räder aus Elztal (BW)

„Die Katzen von Freunden und Familie

machen regelmäßig bei uns Urlaub.“

@gluecklicher_hund

Golden Retriever Kyano und Simba

Gillian Bähr aus Ratingen (NRW)

„Schon seit Jahren leben Hund und Katze bei uns im harmonischen Einklang.“

@vergoldeter.hund

www.derhund.de 81


Der Hund Online

Retro Mops Pepe und Rübe

Jennifer Overmeier aus Oberhausen (NRW)

„Die Katzen wurden von klein auf an Hunde gewöhnt.

Sie haben deutlich gezeigt, was sie dulden und was nicht.

Beide Seiten mussten lernen, auf wie der andere kommuniziert.“

@anonymops.de

Rhodesian Ridgeback Zulu und Django

Simone Luetkenhaus aus Beckum (NRW)

„Kater Django macht die Ansagen. Zulu darf mit auf die

kuscheligen Schlafplätze, aber nur, wenn sie sich ganz klein macht.“

@zulu_django

Dobermann Inga und Ruanda

Daniela Krüll aus Albstadt (BW)

„Das Bild ist für mich ein kleines Wunder, denn zu Anfang wollte

Inga die Katzen töten. Es brauchte viel Training, Geduld und Zeit.“

@belles_welt

Beagle Lotte mit Chimo und Chap

Alexandra Saul aus Frankfurt am Main (HE)

„Die Katzen haben ihr eigenes Katzenzimmer

und können sich jederzeit zurückziehen.“

@lotte.the.beagle_

82 Der Hund 01/2020


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