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Die Wirtschaft der Systemtheorie - Institut für ökologische ...

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Das oben skizzierte Problem, wodurch die Vermittlung von strikt zweiwertig orientierten<br />

Operationen einerseits und den vieldeutigen, weil mannigfache Umweltbezüge<br />

herstellenden Beobachtungen an<strong>der</strong>erseits hergestellt werden soll, o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>s, wie die<br />

Medientheorie des Geldes mit <strong>der</strong> Beobachtungstheorie des Marktes verknüpft werden<br />

kann (vergl. BAECKER 1988, 242), ist damit noch nicht gelöst. <strong>Die</strong>se Verknüpfung soll<br />

durch das Konstrukt einer "Differentialmatrix" hergestellt werden. Sie führt die Beobachtungen<br />

mit den Operationen unter Berücksichtigung <strong>der</strong> jeweils relevanten Leitdifferenzen<br />

zusammen. Dabei wird den Operationen die Leitdifferenz Information/Erwartimg<br />

und den Beobachtungen die Leitdifferenz Anreiz/Risiko zugeordnet und<br />

diese aufeinan<strong>der</strong> bezogen. "<strong>Die</strong> Differentialmatrix beschreibt, so die Hypothese, die Gesamtheit<br />

<strong>der</strong> in Märkten dem <strong>Wirtschaft</strong>ssystem überhaupt zugänglichen Perspektiven, an<br />

die sich die einzelnen Teilsysteme (wie Haushalte, Unternehmen usw. - F.B.) in beliebiger<br />

Kombination und Varianz anhängen können....jede Perspektive soll prinzipiell <strong>für</strong><br />

alle an<strong>der</strong>en Perspektiven beobachtbar sein." (BAECKER 1988,230)<br />

Für die selbstreferentiell-autopoietische Fassung <strong>der</strong> <strong>Wirtschaft</strong> ist die Integration von<br />

Operationen und Beobachtungen, von Geldmedientheorie und Markttheorie ein entscheidendes<br />

Erfor<strong>der</strong>nis (vergl. oben 2.3). Es zeigt sich nun, daß diese Integration drei<br />

Eigentümlichkeiten aufweist: Erstens liefert sie keine akteurstheoretisch gehaltvolle Zuordnung<br />

von Ereignistyp (Operation, Beobachtung) und <strong>der</strong> jeweiligen Leitdifferenz.<br />

Zweitens blendet sie die - nicht zuletzt durch das Geldmedium verursachte - Differenz<br />

zwischen den Perspektiven <strong>der</strong> geldbesitzenden und nicht geldbesitzenden Marktteilnehmern<br />

(vergl. ebenda) ebenso aus wie die akteursspezifische Typologisierung <strong>der</strong> Verarbeitung<br />

von Marktereignissen 23. Drittens ist sie mit "Überschneidungen und Unschärfen"<br />

(ebenda, 235) zwischen den in die Leitdifferenzen eingehenden Werte (Informationen,<br />

Erwartungen, Anreize und Risiken) verbunden. Ob diese Vieldeutigkeiten allein auf die<br />

"katalytische Virulenz des Marktparadoxons" (ebenda) zurückzuführen sind, soll im folgenden<br />

Abschnitt untersucht werden.<br />

an<strong>der</strong>n, weil ein externer theoretischer Beobachter seine Theorie in den beobachteten Gegenstand hineinprojiziert<br />

(ebenda, 120)<br />

90 Insofern sind gründliche Zweifel angebracht, ob - entsprechend dem obigen Anspruch - die von <strong>der</strong> ökonomischen<br />

Theorie unterschlagene "soziale Dynamik", die dem Marktgeschehen zugrundeliegt, erfaßt worden ist.

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