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Die Wirtschaft der Systemtheorie - Institut für ökologische ...

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28<br />

aber eine Entscheidungsproblematik begründet, <strong>der</strong>en Lösung unplausible Konstrukte<br />

ernötigt (vergl. Abschnitt 4.1 und 4.2) 36. <strong>Die</strong>se Ergebnisse geben Anlaß zu <strong>der</strong> Vermutung,<br />

daß Akteurs- und Strukturkonzepte weiterhin erfor<strong>der</strong>lich sind, daher nicht aufgelöst,<br />

son<strong>der</strong>n reformuliert werden müssen, wenn sie vermittelt werden sollen.<br />

Möglicherweise ließe sich diese Entscheidungs- und Stabilitätsproblematik entschärfen,<br />

wenn gezeigt werden könnte, daß Dinge (seien diese naturgegeben o<strong>der</strong> artifiziell)<br />

nicht nur als Abgrenzungsfolie <strong>für</strong> den Aufbau des sozialen Systems fungieren, son<strong>der</strong>n in<br />

diesem auch als Bedeutungsträger eine strukturierende Wirkung entfalten. <strong>Die</strong> Auflösung<br />

paradoxer Handlungssituationen ließe sich dann durch den Einsatz spezifisch geprägter<br />

Objekte o<strong>der</strong> objektiver Strukturen erklären. <strong>Die</strong> Mensch/Mensch-Beziehung wäre<br />

durch eine Mensch/Ding-Beziehung vermittelt. <strong>Die</strong> mit <strong>der</strong> Kommunikationstheorie verbundene<br />

'Entdinglichung' des Sozialen würde sich dann das Verdikt einhandeln, die anfängliche<br />

Dichotomie zwischen Fachökonomie und <strong>Wirtschaft</strong>ssoziologie zu reproduzie-<br />

52 Ersetzung <strong>der</strong> interdisziplinären Kommunikation durch Subsumtion<br />

Darüberhinaus muß aber auch gefragt werden, ob die Vermittlung einer sozial gehaltvollen<br />

ökonomischen Theorie und einer ökonomisch interessierten Soziologie durch die<br />

Subsumtion bei<strong>der</strong> unter eine gegenstandsunspezifisch gewonnene Methodik geleistet<br />

werden kann. Das Anwendungsbeispiel <strong>der</strong> <strong>Wirtschaft</strong> zeigt erstens, daß diese Methodik<br />

nicht durchgehalten werden kann.<br />

<strong>Die</strong> bereits in Abschnitt 2 deutlich gewordene Schwierigkeit, die Absetzung und Abhängigkeit<br />

<strong>der</strong> Systemkonstitution von <strong>der</strong> Umwelt gleichermaßen zu porträtieren führt<br />

in Abschnitt 3 am konkreten Anwendungsfall <strong>der</strong> <strong>Wirtschaft</strong> zur Lockerung des methodischen<br />

Anfangspostulates des Systemansatzes. <strong>Die</strong> offenkundigen Aporien <strong>der</strong><br />

Fachökonomie bei dem Versuch, eine güterwirtschaftliche Betrachtung zur Grundlage<br />

<strong>der</strong> Erklärung monetärer Prozesse zu machen, wird <strong>für</strong> die systemtheoretische Behänd-<br />

Es läßt sich hier nur als Vermutung formulieren, daß dies eine kommunikationstheoretisch vernebelte Strukturtheo-<br />

rie darstellt, die eine implizite Akteurstheorie enthält und insoweit das Gegenbild gegen die Theorielage in <strong>der</strong> main-<br />

stream-Ökonomie liefert, in <strong>der</strong> Akteurstheorie mit einer impliziten Strukturtheorie verbunden ist.<br />

37 GANSSMANN (1986,7,16) sieht in dieser Ausblendung <strong>der</strong> Versachlichung' sozialer Verhältnisse den Hauptmangel<br />

<strong>der</strong> Kommunikationstheorie des Geldes. Umgekehrt soll <strong>der</strong> mit Marx behauptete dingliche Charakter des Geldes des-<br />

sen Herrschaftscharakter offenbaren.

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