Die Wirtschaft der Systemtheorie - Institut für ökologische ...
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steht <strong>für</strong> eine aus einem Wettbewerbskontext hervorgehende Externalitätenproduktion,<br />
speziell <strong>für</strong> eine asymmetrische quaütätsbezogene Informationsverteilung, die käuferbzw.<br />
verkäuferspezifisch als Einflußfaktor <strong>für</strong> die Preisbildung und den Marktprozeß behandelt<br />
wird. Beide aus konkreten Einzelbeispielen generalisierten Beobachtungen verbleiben<br />
in einem engen Theoriekontext:<br />
-sie orientieren sich an dem (paretooptimalen) Gleichgewicht als Referenzzustand;<br />
-sie sind gekoppelt an intentionales (maximierendes) Handeln;<br />
-sie werden nicht auf grundlegende Strukturunterschiede (etwa bezüglich Budget,<br />
Bildung. Marktzugang und <strong>der</strong>gl.) zurückgeführt und bleiben auf diese Weise eher<br />
Ausnahmephänomene im Theoriekontext <strong>der</strong> allgemeinen Gleichgewichtstheorie.<br />
Statt nun an diese Diskussionslinien anzuknüpfen, pflückt die <strong>Systemtheorie</strong> die<br />
(vermeintlich) in das allgemeine Schema passenden Theoriestücke heraus, ohne sich weiter<br />
um <strong>der</strong>en Kompatibilität zu kümmern. Einerseits kann die monetäre Kommunikationstheorie<br />
als Radikalisierung <strong>der</strong> (ii)-Position, als Zuspitzung eines von Mensch/Ding-<br />
Beziehungen gelösten gesellschaftlichen Zusammenhangs zu einem kommunikativen Bedeutungsträger<br />
interpretiert werden. Es wird aber auf eine gesellschaftliche Restriktionsanalyse<br />
<strong>für</strong> diese monetär-kommunikative Generalisierung verzichtet und stattdessen die<br />
<strong>für</strong> letztere erfor<strong>der</strong>lichen Bedingungen (gesellschaftliche Abhängigkeit in Gestalt von<br />
<strong>ökologische</strong>m Stoffwechsel und Teilung <strong>der</strong> Arbeit, rechtliche Sanktionierung von Privateigentum<br />
ebenso wie von öffentlichen Elementen <strong>der</strong> Geldorganisation) in <strong>der</strong> systemexternen<br />
und systeminternen Umwelt einfach vorausgesetzt. Banken und Geldpolitik erscheinen<br />
dann als Zahlungskraft schaffende Wun<strong>der</strong>täter, <strong>der</strong>en prekäre gesellschaftliche<br />
Grundlagen nicht reflektiert werden 40. An<strong>der</strong>erseits wird auf die (i)-Position Bezug genommen,<br />
indem die doppelte Kontingenz ökonomisch als barter-Situation interpretiert<br />
wird und indem die anschließenden Kommensurabilisierungs- und Generalisierungsprobleme<br />
durch Übernahme <strong>der</strong> Knappheitssemantik zugedeckt werden. Der Anschluß an<br />
die moral hazard/adverse selection-Diskussion (vergLBAECKER 1988, 33f,216,233ff)<br />
verläßt diesen Theorierahmen nicht. Beide sind auf einen durch Nutzenmaximierung geregelten<br />
Tauschkontext ohne Geld bezogen, <strong>der</strong> gerade durch die vorgeschlagene monetäre<br />
Kommunikationstheorie verlassen werden sollte.<br />
40 <strong>Die</strong> Entwicklung zur Geldpolitik wäre in den Kategorien <strong>der</strong> <strong>Systemtheorie</strong> als Systemevolution mit<br />
Komplexitätssteigerung durch Teilsystemverknüpfung beschreibbar. <strong>Die</strong>s paßt aber nicht in das systemtheoretische<br />
Konzept (Komplexitätsreduktion als Systemkonstituens, funktionale Differenzierung).