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Mit Holz in die Zukunft? - Institut für ökologische Wirtschaftsforschung

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Netzwerke als Chance<br />

<strong>für</strong> KMU<br />

Mehr Leistung<br />

durch Koorperation<br />

<strong>Mit</strong> <strong>Holz</strong> <strong>in</strong> <strong>die</strong> <strong>Zukunft</strong>? E<strong>in</strong>e Branche am Scheideweg<br />

rung ist das Innovationsgeschehen <strong>in</strong> mittelständischen Betrieben also<br />

stark abhängig von der E<strong>in</strong>stellung der Geschäftsführung gegenüber<br />

Neuerungen.<br />

Kooperation und Vernetzung: Zusammen s<strong>in</strong>d wir stark<br />

Kooperation und Vernetzung werden im Allgeme<strong>in</strong>en als Chance <strong>für</strong><br />

mittelständische Betriebe beschrieben, am sich ändernden Markt und im<br />

Wettbewerb mit großen Unternehmen zu bestehen. Sie s<strong>in</strong>d aber vielfach<br />

auch Voraussetzung, um zukünftigen Herausforderungen erfolgreich<br />

begegnen und Innovationen <strong>in</strong>itiieren zu können. Entwicklungsprozesse<br />

können beschleunigt, neue Märkte und Kundengruppen erschlossen<br />

sowie <strong>die</strong> Vermarktung gefördert werden. Kooperationen ermöglichen<br />

vielfach auch den Zugang zu neuen Technologien.<br />

Generell kann zwischen vertikalen und horizontalen Kooperationen<br />

unterschieden werden. Vertikale Kooperationen erfolgen entlang der<br />

Wertschöpfungskette und beziehen andere Stufen, beispielsweise Sägewerke,<br />

e<strong>in</strong>. Horizontale Kooperationen f<strong>in</strong>den auf derselben Wertschöpfungsebene<br />

statt. Dies s<strong>in</strong>d zum Beispiel Kooperationen mit anderen<br />

Anbietern von <strong>Holz</strong>häusern oder -fenstern. Darüber h<strong>in</strong>aus gibt es<br />

Kooperationen mit verwandten Branchen wie zum Beispiel anderen Baugewerken:<br />

Installateuren, Fliesenlegern, Elektrikern.<br />

Kooperationen funktionieren dann gut, wenn e<strong>in</strong> Projekt ansteht, das<br />

mit Partnern besser umgesetzt werden kann. Dies gilt <strong>für</strong> <strong>die</strong> meisten<br />

Sanierungsvorhaben. Auch im Neubau können Kooperationen mit anderen<br />

Gewerken dazu <strong>die</strong>nen, Kunden Komplettangebote zu machen. Häufig<br />

ist es e<strong>in</strong>zelnen kle<strong>in</strong>en <strong>Holz</strong>bauunternehmen nicht möglich, an öffentlichen<br />

Ausschreibungen teilzunehmen. In Kooperation mit anderen <strong>Holz</strong>hausherstellern<br />

– zum Beispiel <strong>in</strong> Form von Bietergeme<strong>in</strong>schaften und mit<br />

Hilfe e<strong>in</strong>er klaren Arbeitsteilung – erhalten Unternehmen e<strong>in</strong>e größere<br />

Flexibilität. Größere Bauvorhaben s<strong>in</strong>d so <strong>in</strong> kürzerer Zeit zu realisieren.<br />

Der Blick auf <strong>die</strong> <strong>Holz</strong>branche verrät, dass <strong>die</strong> Unternehmen Kooperationen<br />

pr<strong>in</strong>zipiell als s<strong>in</strong>nvoll erachten. Gleichzeitig hegen sie erhebliche<br />

Vorbehalte gegen horizontale Kooperationen. Dies liegt vor allem an<br />

e<strong>in</strong>em starken Konkurrenzdenken der <strong>Holz</strong>haus- und <strong>Holz</strong>fensterhersteller<br />

untere<strong>in</strong>ander. Mangelnde Term<strong>in</strong>treue, <strong>die</strong> unterschiedliche Leistungsfähigkeit<br />

sowie divergierende Interessen kooperierender Partner<br />

gelten als weitere H<strong>in</strong>dernisse. Der Verlust an Selbstständigkeit und e<strong>in</strong><br />

hoher Zeit- und Kostenaufwand werden ebenfalls von den im ZUFO-Projekt<br />

befragten Unternehmen angeführt. Trotz der genannten Vorbehalte<br />

sehen <strong>die</strong> Betriebe erfolgreiche Kooperationen als Potenzial <strong>für</strong> Innovationen.<br />

In der Praxis erweist sich <strong>die</strong> Kooperation mit anderen Gewerken<br />

als s<strong>in</strong>nvoll. Geme<strong>in</strong>sam können <strong>die</strong>se als Komplettanbieter im <strong>Holz</strong>bau<br />

auftreten und so ihre Marktchancen verbessern. E<strong>in</strong> weiteres positives<br />

Beispiel ist <strong>die</strong> Umsetzung regionaler Beschaffungsketten.<br />

Um <strong>die</strong> Wettbewerbsfähigkeit der gesamten Branche zu stärken, wäre<br />

es auch denkbar, branchenübergreifende Kooperationen e<strong>in</strong>zugehen.<br />

Beispiele s<strong>in</strong>d <strong>die</strong> Zusammenarbeit mit wissenschaftlichen E<strong>in</strong>richtungen<br />

wie Fachhochschulen und Universitäten oder mit regionalen Netzwerken<br />

zur Stärkung der Wertschöpfung <strong>in</strong> der Region.<br />

Die F<strong>in</strong>anzsituation der Unternehmen: Ohne Moos nichts los<br />

Für viele kle<strong>in</strong>e und mittelständische Betriebe – häufig <strong>in</strong> Familienbesitz<br />

– zählen fehlendes Eigenkapital und der schwierige Zugang zu Krediten<br />

zu den zentralen Hemmnissen <strong>für</strong> Innovationen. Innovationen müssen<br />

über e<strong>in</strong>en längeren Zeitraum geplant und umgesetzt werden. Aufgrund<br />

der unsicheren wirtschaftlichen Lage und ger<strong>in</strong>ger f<strong>in</strong>anzieller Puffer werden<br />

Neuerungen so schnell vereitelt. Insbesondere <strong>die</strong> Anschaffung neuer<br />

Fertigungsanlagen und Masch<strong>in</strong>en, <strong>die</strong> zur Realisierung neuer Produkte<br />

oder zur Erhöhung der Produktionseffizienz notwendig se<strong>in</strong> können,<br />

s<strong>in</strong>d mit erheblichen Investitionen verbunden. Hier s<strong>in</strong>d <strong>in</strong>novative F<strong>in</strong>anzierungskonzepte<br />

gefordert. Beispiele: das Leas<strong>in</strong>g von Masch<strong>in</strong>en und<br />

Fertigungsanlagen oder Händlerkredite <strong>in</strong> Form von Vorf<strong>in</strong>anzierung und<br />

verlängerten Zahlungszielen.<br />

Durch e<strong>in</strong>e Verbesserung der F<strong>in</strong>anzsituation könnte auch <strong>die</strong> Innovationstätigkeit<br />

gerade <strong>in</strong> den kle<strong>in</strong>eren und mittleren Betrieben erheblich<br />

voran gebracht werden. Allerd<strong>in</strong>gs erfordern nicht alle Innovationen<br />

große f<strong>in</strong>anzielle Ressourcen. Verbesserungen der Innovationsfähigkeit<br />

können auch mit anderen <strong>Mit</strong>teln erreicht werden: So zielen heute viele<br />

betriebliche Veränderungen auf <strong>die</strong> so genannten Soft Skills. Geme<strong>in</strong>t s<strong>in</strong>d<br />

Sozialkompetenzen wie Verantwortung, Durchsetzungs- oder Teamfähigkeit.<br />

Um hier tätig zu werden, genügen Mut und der Wille zu Veränderungen.<br />

Das Market<strong>in</strong>g: Strategische Ausrichtung am Kunden<br />

<strong>Mit</strong> <strong>Holz</strong> <strong>in</strong> <strong>die</strong> <strong>Zukunft</strong>? E<strong>in</strong>e Branche am Scheideweg 23<br />

Relevant <strong>für</strong> <strong>die</strong> Erschließung von <strong>Zukunft</strong>smärkten ist, wie stark<br />

Unternehmen Veränderungen im Umfeld antizipieren und <strong>in</strong> ihren Strategien<br />

berücksichtigen. Aufgrund des wachsenden Wettbewerbs <strong>in</strong> der<br />

Regionale Netzwerke<br />

Innovation durch<br />

neue F<strong>in</strong>anzierungskonzepte

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