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Mit Holz in die Zukunft? - Institut für ökologische Wirtschaftsforschung

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Positive E<strong>in</strong>stellungen<br />

zu Wald ...<br />

... und <strong>Holz</strong><br />

<strong>Mit</strong> <strong>Holz</strong> <strong>in</strong> <strong>die</strong> <strong>Zukunft</strong>? E<strong>in</strong>e Branche am Scheideweg<br />

Wald und Bäume s<strong>in</strong>d tief <strong>in</strong> der deutschen Kultur verwurzelt. Daher<br />

ist es auch nicht überraschend, dass <strong>die</strong> Bevölkerung dem Wald <strong>in</strong>sgesamt<br />

positiv gegenübersteht. Sie ist sogar um se<strong>in</strong>en Erhalt besorgt. Allerd<strong>in</strong>gs<br />

s<strong>in</strong>d viele Menschen kaum <strong>in</strong> der Lage, e<strong>in</strong>zelne Baumarten zu bestimmen.<br />

Das Idealbild des Waldes ist das e<strong>in</strong>es gepflegten Forstes. Wenn es<br />

gleichwohl um <strong>die</strong> Nutzung <strong>die</strong>ser regenerativen Ressource geht, dann<br />

tritt nicht selten e<strong>in</strong> gefühlter Widerspruch e<strong>in</strong>: Obwohl der Rohstoff <strong>Holz</strong><br />

positiv angesehen wird, ist <strong>für</strong> <strong>die</strong> meisten Menschen <strong>die</strong> Gew<strong>in</strong>nung von<br />

<strong>Holz</strong> durch <strong>die</strong> Forstwirtschaft zur weiteren wirtschaftlichen Verwertung<br />

<strong>in</strong> der Forst-<strong>Holz</strong>-Kette negativ. Oder anders formuliert: E<strong>in</strong> gefällter<br />

Baum gefällt vielen nicht. Wenn er aber zu <strong>Holz</strong>produkten verarbeitet<br />

worden ist, dann ist <strong>die</strong>se Nutzung bei vielen wiederum positiv belegt.<br />

Die Assoziationen mit <strong>Holz</strong> s<strong>in</strong>d bezüglich se<strong>in</strong>er ästhetisch-optischen,<br />

gestalterischen und gesundheitlichen Eigenschaften generell positiv.<br />

Die konstruktiven Eigenschaften und <strong>die</strong> Verfügbarkeit des Rohstoffs<br />

werden allerd<strong>in</strong>gs zurückhaltender bewertet. In aller Regel br<strong>in</strong>gen Verbraucher<strong>in</strong>nen<br />

und Verbraucher <strong>Holz</strong> mit Innenraumausstattung <strong>in</strong> Verb<strong>in</strong>dung<br />

und weniger mit der Verwendung als Baustoff.<br />

Die Natürlichkeit des Baustoffes <strong>Holz</strong> wird von nahezu allen Befragten<br />

hervorgehoben. <strong>Holz</strong> gilt zudem als warmes Material, das Gemütlichkeit<br />

ausstrahlt. Das Argument, dass <strong>die</strong> Verwendung von <strong>Holz</strong> umweltverträglich<br />

sei, wird generell geteilt. Themen wie Waldrodung oder<br />

Zusatzstoffe im Verarbeitungsprozess von <strong>Holz</strong> verunsichern dabei aber<br />

viele der Befragten.<br />

Die Tragfähigkeit von <strong>Holz</strong> wird überraschend positiv beurteilt.<br />

Außerdem wird <strong>Holz</strong> als teure und knappe Ressource wahrgenommen.<br />

Als größter Vorbehalt gegenüber <strong>Holz</strong> als Baumaterial wird oft noch <strong>die</strong><br />

vermutete unzureichende Feuerbeständigkeit angesehen.<br />

Baustoff <strong>Holz</strong>: Materielle und immaterielle Werte<br />

<strong>Holz</strong> ist <strong>in</strong> se<strong>in</strong>em Nutzen vielfältig und kann nicht nur auf se<strong>in</strong>e Funktion<br />

als re<strong>in</strong>er Baustoff reduziert werden. Allerd<strong>in</strong>gs stehen dem Nutzen<br />

auch Defizite gegenüber. Für unterschiedliche Gruppen – Kunden, Hersteller,<br />

Architekten und Bauplaner oder <strong>für</strong> <strong>die</strong> Gesellschaft als Ganzes –<br />

stellen sich <strong>die</strong>se wie folgt dar:<br />

Angeführte positive (+) und negative (–) Begriffe und<br />

Assoziationen zu <strong>Holz</strong>häusern und <strong>Holz</strong>fenstern<br />

Kunden<br />

Energieeffizienz<br />

+ Energiesparendes und -effizientes Bauen<br />

+ <strong>Holz</strong>häuser werden mit Niedrigenergie- und Passivhaustechnologien<br />

assoziiert – Marktpotenzial <strong>für</strong> Effizienzstandards<br />

(KfW 40, KfW 60)<br />

Ökonomisch<br />

– Mangelnde Wertbeständigkeit von <strong>Holz</strong>fenstern und <strong>Holz</strong>häusern<br />

Wohnbef<strong>in</strong>den<br />

+ <strong>Holz</strong> gleich Wärme: „warme Wände“<br />

+ Gesundheitsbewusstes Wohnen mit Planungssicherheit <strong>für</strong><br />

Wohngesundheit<br />

+ Freundliche Atmosphäre schaffen, Behaglichkeit, <strong>Holz</strong> erzeugt<br />

angenehme Atmosphäre mit hellen Räumen<br />

+ „Handschmeichler“: schönes Material und schöne Optik,<br />

unübertroffene Haptik gegenüber allen anderen Werkstoffen<br />

Hersteller, Architekten, Bauplaner<br />

Herstelleranforderungen<br />

– Intensiver Beratungsaufwand <strong>für</strong> Hersteller von Bauholzprodukten,<br />

Kundenaufklärung zugunsten von <strong>Holz</strong>fenstern<br />

notwendig<br />

– Hochqualifizierte Planung erforderlich<br />

Baustoffcharakteristik<br />

+ <strong>Holz</strong> der effizienteste, <strong>in</strong>telligenteste Baustoff, kurz: der Baustoff<br />

des 21. Jahrhunderts, <strong>Holz</strong> als <strong>ökologische</strong>r und gesundheitsbewusster<br />

Baustoff<br />

– Schwierige Bearbeitbarkeit und Präparierbarkeit: <strong>in</strong> der Produktanwendung<br />

durch se<strong>in</strong>e Vergänglichkeit, Instabilität und Heterogenität<br />

schwierig zu handhaben<br />

Baukonstruktion<br />

+ <strong>Holz</strong> auch als tragende Elemente im E<strong>in</strong>satz (Krankenhäuser,<br />

Feuergerätehäuser)<br />

+ 30 – 40% der Oberfläche jedes E<strong>in</strong>familienhauses ist <strong>Holz</strong>bau<br />

+ <strong>Holz</strong> als leichter Baustoff (Statikvorteile)<br />

<strong>Mit</strong> <strong>Holz</strong> <strong>in</strong> <strong>die</strong> <strong>Zukunft</strong>? E<strong>in</strong>e Branche am Scheideweg 29<br />

Vor- und Nachteile<br />

aus Kundensicht<br />

Hohe Anforderungen,<br />

große Potenziale

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