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<strong>11</strong>.<strong>19</strong> NOVEMBER PLUGGED.DE<br />
JBL PULSE 4<br />
MUSIK FÜR DIE AUGEN<br />
ALLES FINDEN!<br />
DIE NEUE TILE-KOLLEKTION<br />
SILENT<br />
RUNNING<br />
APPLES AIRPODS PRO<br />
VERDIENEN IHREN<br />
NAMEN<br />
ALWAYS ON<br />
DIE APPLE WATCH SERIES 5
THE SCIENCE OF SOUND<br />
SIGNATURE 900 –<br />
PREMIUM-KLANG<br />
DURCH TECHNOLOGIE<br />
Die Magnat Signature 900 Serie kombiniert das Beste an Lautsprechertechnik<br />
mit anspruchsvollem und zeitlosem Design.<br />
Alle Lautsprecher der Serie verfügen über die Magnat Hi-Res<br />
Doppelhochtöner mit zwei unterschiedlich großen Kalotten sowie<br />
Tief- und Mitteltöner mit nichtmagnetischen Aludruckgusskörben<br />
und Alu-Keramik-Membranen.<br />
Zwei Standlautsprecher, ein Regalmodell, der Center und ein<br />
Hochleistungs-Aktivsubwoofer erlauben perfekte Kombinationen je<br />
nach Anwendungszweck und Platzverhältnissen.<br />
Ausführliche technische Informationen zur Signature 909<br />
sowie der gesamten Signature 900 Serie finden Sie unter:<br />
www.magnat.de
EDITORIAL<br />
ACESSORIZE MIT APPLE<br />
Tja, jetzt schaut der Wettbewerb blöd drein. Mit den Airpods, die Anfangs noch als Zahnbürstenaufsätze verspottet<br />
wurden, haben die Kalifornier nach dem Uhrenmarkt ein zweites Segment für sich belegt, denn der Markt an True-<br />
Wireless-Hörern, also Kopfhörern, die gänzlich ohne Kabel auskommen, boomt. Und er boomt im Wesentlichen wegen<br />
Apple. Die weißen Ohrstöpsel haben sich innerhalb von nur zwei Jahren zum absoluten It-Piece entwickelt. Und<br />
was die Stars rund um den Globus tragen, gefällt auch der Jugend, zumal die Airpods zwar nicht günstig, aber irgendwie<br />
immer noch bezahlbar waren.<br />
Die AirPods Pro sind zwar kein Schnapper, bewegten sich aber im gleichen Preissegment<br />
wie ein Paar angesagter Sneaker<br />
Nun gibt es die Pro-Variante, die als wesentliches Merkmal eine Geräuschunterdrückung mit an Bord hat, außerdem<br />
ist sie resistent gegen Feuchtigkeit wie Schweiß oder auch Regen. Mit hierzulande knapp 280 Euro ist das zwar<br />
kein Schnapper, bewegt sich aber im gleichen Preissegment wie ein paar angesagter Sneaker.<br />
Zusammen mit einer frischen Apple Watch ist man so – das iPhone setzen wir mal als obligatorisch voraus – bestens<br />
für die digitale Welt da draußen gerüstet. Nur hat man bei der Watch die Wahl zwischen unzähligen Materialund<br />
Farbvarianten. Die AirPods gibt es ausschließlich in Weiß, der ikonischen Farbe, die schon die Beipackhörer des<br />
ersten iPod trugen. Irgendwie ist Apple also schon auch eine Fashion Brand.<br />
Ihre trenddokument Redaktion<br />
INHALT<br />
4 WATCH OVER ME<br />
APPLE WATCH SERIES 5<br />
6 SILENT RUNNING<br />
APPLES AIRPODS PRO VERDIE-<br />
NEN IHREN NAMEN<br />
9 KLAPP MAL WIEDER<br />
MICROSOFT UNTERSTÜTZT<br />
DOPPELSCREENS<br />
<strong>11</strong> FRISCHE FINDLINGE<br />
DIE NEUE TILE-KOLLEKTION –<br />
LAUTER, VIELFÄLTIGER, FLEXI-<br />
BLER<br />
14 FESSELNDE ANGELEGENHEITEN<br />
SCHLAUE TECHNIK FÜR DAS<br />
HANDGELENK<br />
17 MUSIK AUF ZURUF<br />
YAMAHA MACHT AUTOMATISCH<br />
MUSIK<br />
20 LEUCHTFEUER<br />
JBL PULSE 4 – MUSIK FÜR DIE<br />
AUGEN<br />
22 WECHSELWIRKUNG<br />
SYSTEMKAMERAS VON NIKON,<br />
OLYMPUS UND SONY<br />
26 AUS DER TIEFE DES RAUMS<br />
CITROËN C5 AIRCROSS<br />
28 ELECTRIFIQUE<br />
DS 3 CROSSBACK E-TENSE<br />
32 ZUKUNFTSMUSIK<br />
KIA UND DIE ELEKTRIFIZIERTE<br />
MOBILITÄT<br />
36 KOOPERATIV MOBIL<br />
YAMAHA EC-05 NUTZT<br />
GOGORO-SYSTEM<br />
38 MÖGEN DIE SPIELE BEGINNEN<br />
ENDE NOVEMBER BEGINNT DIE<br />
NEUE SAISON DER FORMEL E<br />
40 AB INS GRÜNE<br />
MICROGREENS – SUPERFOOD<br />
FÜR<br />
EILIGE SELBSTVERSORGER<br />
43 DIE ZUKUNFT DES WOHNENS<br />
REALE ENTWICKLUNGEN VS.<br />
TECHNOLOGISCHE SZENARIEN<br />
47 VORSCHAU/IMPRESSUM<br />
3<br />
PLUGGED <strong>11</strong> • 20<strong>19</strong>
SMARTPHONES<br />
WATCH OVER ME<br />
APPLE WATCH SERIES 5<br />
Text: Frank Kreif . Fotos: Apple<br />
Früher war eine Uhr eine Uhr. Und kein Computer. Doch Apples Watch hat alles verändert,<br />
und das nun schon in der fünften Generation. Das „most personal device“ zeigt jetzt auch<br />
dauerhaft die Zeit an. Viel wichtiger aber – es passt auf uns auf.<br />
Man kann über Smartwatches denken, was man will, doch<br />
gerade Apple hat mit seinem Exemplar gezeigt, dass es<br />
einen großen Markt dafür gibt, so groß, dass es der klassischen<br />
Uhrenindustrie Sorgen bereitet. Denn in den Preisbereichen,<br />
in denen Apples Armbanduhr präsent ist, also<br />
– die älteren Versionen eingeschlossen – so ab 300 Euro<br />
aufwärts, hat man früher schon ambitionierte Uhrenkäufer<br />
gehabt. Das absolute Luxussegment ist sicherlich nochmals<br />
ein anderes Kapitel, doch das Segment, in dem Apple<br />
Millionen von Kunden erobert hat, tut der Uhrenindustrie<br />
weh. Genug des Mitleids, denn schließlich hat so eine<br />
Smartwatch ja einiges zu bieten. Schauen wir mal, was das<br />
im Falle der Series 5 genau ist.<br />
ALWAYS ON<br />
Das englische Synonym beschreibt ausnahmsweise mal<br />
nicht die kommunikative Crux unserer Generation, sondern<br />
das Feature, dass man nun endlich jederzeit die Uhrzeit<br />
ablesen kann. Das klingt trivial, hat aber einiges an technischen<br />
Mühen gekostet, denn schließlich bedeutet<br />
eine dauerhafte Anzeige auch dauerhaft<br />
erhöhten Stromverbrauch, eine fatale<br />
Kausalität. Apple hat das durch eine<br />
neue Displaytechnik gelöst,<br />
die unter anderem in der Lage ist, die Bildwiederholfrequenz<br />
bis auf 1 Hz, also einmal je Sekunde, zu senken. Auf<br />
diese Art können alle wesentlichen Informationen aktualisiert<br />
werden; alles, was mehr Information anzeigen muss<br />
oder eben auch mehr Helligkeit braucht, ist wie gehabt<br />
nach einem lockeren Dreh des Handgelenks zu sehen. Das<br />
betrifft auch sensible Informationen wie Push-Notifications.<br />
Diese sind hinter einer Art „Nebel“ verborgen und werden<br />
erst durchgeblendet, wenn man die Uhr zu sich neigt. Trotz<br />
all dieser „Spielereien“ schafft die Series 5 immer noch einen<br />
typischen Tag mit Aktivitäten und Workouts. Apple gibt<br />
18 Stunden Laufzeit an, und der Wert erscheint einem unsportlichen<br />
Menschen eher konservativ.<br />
„Apple gibt 18 Stunden Laufzeit an,<br />
und der Wert erscheint einem unsportlichen<br />
Menschen eher konservativ.“<br />
ES IST KEINE UHR,<br />
ES IST UNSER PERSONAL<br />
ASSISTANT, DER UNS VOR<br />
UMWELTGEFAHREN WARNT<br />
UND UNS HILFT,<br />
DEN HINTERN<br />
HOCHZUBEKOMMEN<br />
4<br />
PLUGGED <strong>11</strong> • 20<strong>19</strong>
SMARTPHONES<br />
WENIGER LÄRM, MEHR ORIENTIERUNG<br />
Aber Zeitanzeige, auch wenn sie jetzt dauerhaft<br />
ist, ist eben nur eine der kleineren<br />
Übungen für den Computer am Handgelenk.<br />
Jeder, der länger eine Apple<br />
Watch trägt, wird über kurz oder lang<br />
mit den Aufpasserqualitäten konfrontiert.<br />
Das beginnt bei den regelmäßigen<br />
Erinnerungen, aufzustehen, reicht über<br />
Vorschläge zum entspannten Atmen bis<br />
hin zum dezenten Hinweis, wieviel Sport<br />
einem noch auf das geplante Tagespensum<br />
fehlt.<br />
„Du kannst es noch schaffen“ –<br />
meint die Apple Watch.<br />
Ich glaube das nicht<br />
Bei der Series 5 sind aber noch ein paar Fähigkeiten<br />
hinzugekommen: Per Mikrofon kann<br />
jetzt der Lautstärkepegel überwacht werden und eine Warnung<br />
erfolgen, wenn dieser zu lange zu hoch ist. Das klingt<br />
trivial, ist aber ein wertvoller Hinweis. Außerdem gibt es<br />
nun noch einen Menstruationskalender für Frauen. Wie<br />
schon bei der Serie 4 kann die Apple Watch ein EKG erstellen,<br />
eine Funktion, die wohl schon das eine oder andere<br />
Leben gerettet oder zumindest schwerwiegende Folgen<br />
vermieden haben soll.<br />
Und dann ist da noch der Kompass. Brauchen den nicht<br />
nur Pfadfinder? Mitnichten. Wer sich mal von der Kombi<br />
aus iPhone und Uhr mittels der Karten-App durch die Stadt<br />
hat leiten lassen, weiß, dass im Dickicht hoher Häuser die<br />
GPS-Information nicht immer ausreicht, um gleich den<br />
richtigen Weg einzuschlagen. Hier hilft der Kompass ungemein,<br />
denn der funktioniert selbst in Hochhausschluchten.<br />
WIRD LEICHT VERGESSEN<br />
Und dann ist da noch die (abstellbare) Flut an Benachrichtigungen,<br />
wenn Messages eintrudeln oder gerade wer an-<br />
ruft. Wenn die Bank bzw. deren<br />
App mitspielt, kann man sich<br />
auch über den Eingang von Geldern<br />
informieren lassen, und die<br />
zahllosen Newsticker halten einen<br />
auch dann über das Tagesgeschehen auf<br />
de Laufenden, wenn man ohne Smartphone unterwegs<br />
ist, denn natürlich gibt es auch bei der Serie 5 eine<br />
Variante mit integrierter eSim, die die Apple Watch völlig<br />
unabhängig vom Telefon macht. Selbst den App-Store für<br />
die Watch kann man nun ohne iPhone nutzen – das ist<br />
wahre Unabhängigkeit.<br />
APPLE WATCH SERIES 5<br />
Die Ultima Ratio in Sachen Smart Watch ist viel besser geworden.<br />
Die kontinuierliche Zeitanzeige ist dabei nur das<br />
offensichtlichste Merkmal. Sensorik für Geräusch und ein<br />
Kompass erweitern die Funktionalität, und die aktuelle Materialauswahl<br />
in Sachen Gehäuse ist kaum zu überbieten.<br />
Wir gehen schon lange nicht mehr ohne Apple Watch aus<br />
dem Haus.<br />
ab 449 Euro<br />
www.apple.com<br />
DIE ZEITANZEIGE<br />
IST BEI DER APPLE<br />
WATCH IN ETWA SO<br />
NEBENSÄCHLICH WIE<br />
DAS TELEFONIEREN<br />
BEIM IPHONE – WENN<br />
SIE VORRANGIG<br />
TELEFONIEREN,<br />
BRAUCHEN SIE KEINE<br />
SMARTWATCH<br />
5<br />
PLUGGED <strong>11</strong> • 20<strong>19</strong>
ENTERTAINEMENT<br />
DIE AIRPODS PRO<br />
SITZEN JETZT RICHTIG<br />
GUT – AUCH IN<br />
NICHT-NORM-OHREN<br />
SILENT RUNNING<br />
APPLES AIRPODS PRO VERDIENEN IHREN NAMEN<br />
Text: Frank Kreif . Bilder: Apple<br />
Am Anfang belächelt sind die markanten, weißen AirPods zu einer Art Image-Kopfhörer<br />
geworden. Nun gibt es mit der Pro-Variante eine neue Version mit Geräuschunterdrückung.<br />
Wir finden, sie sind das Upgrade wert.<br />
Kopfhörer mit Geräuschunterdrückung sind etwas für Vielflieger?<br />
Okay, dann hätte Apple sich die Ingenieursleistung<br />
sparen können, denn von den Millionen Kids, die draußen<br />
mit deutlich sichtbaren weißen Stöpseln herumlaufen, haben<br />
vermutlich nur eine Handvoll je eine Senator Lounge<br />
von innen gesehen. Aber gut, AirPods sieht man wirklich<br />
überall, auch bei einer deutlich erwachseneren Zielgruppe.<br />
Die Argumente schon der ersten Generation waren aber<br />
auch unschlagbar. Lange Laufzeit, das geniale Hardcase<br />
mit integrierter Batterie, um die AirPods wieder zu laden,<br />
und zu guter Letzt der unschlagbar einfache Kopplungsprozess<br />
mit dem iPhone.<br />
Und dann war da noch das Design. Erst belächelt, dann<br />
kopiert, denn so viel Minimalismus gab es bis dato in Sachen<br />
Kopfhörern kaum. Ein Minimalismus, der aber auch<br />
Folgen hatte, denn nicht bei jedem saßen Apples Stöpsel<br />
wie angegossen. Je nach Ohr und Aktivität neigten sie zum<br />
Herausfallen und – weniger schlimm, aber lästig – dazu, an<br />
Klang zu verlieren, wenn sie nicht ideal platziert waren<br />
oder werden konnten.<br />
Die AirPods Pro sind nicht nur etwas für<br />
„Image-Träger, mit ihnen kann man auch richtig<br />
gut Musik hören.<br />
ALLES NEU?<br />
Genug der Rückblicke, denn jetzt gibt es die brandneuen<br />
AirPods Pro. Einen Tag vor Redaktionsschluss trafen unsere<br />
Exemplare ein, genug Zeit für einen ausführlichen Test<br />
mit Ausnahme der „Flugtauglichkeit“, aber die können wir<br />
interpolieren. Erster Eindruck nach dem Auspacken: Das<br />
Case ist, dem neuen Maß der AirPods geschuldet, in die<br />
Breite gegangen, dafür wurde es flacher, denn die Pro-<br />
Stöpsel haben keinen so langen Stiel mehr. Im Case stecken<br />
die beiden Ohrhörer, die nun ein auswechselbares,<br />
6<br />
PLUGGED <strong>11</strong> • 20<strong>19</strong>
SMARTPHONES<br />
ENTERTAINEMENT<br />
DIE GERÄUSCHUNTERDRÜCKUNG<br />
IST GUT. NICHT SO WIE BEI<br />
GESCHLOSSENEN KOPFHÖRERN,<br />
DAFÜR AUCH NICHT SO BEDRÜCKEND.<br />
DER TRANSPARENZ-MODUS IST<br />
SCHLICHT BRILLANT<br />
weiches Passstück besitzen. Das sichert einerseits,<br />
dass Umweltgeräusche besser ferngehalten<br />
werden, andererseits sorgt es<br />
schlicht für besseren Sitz. Im Lieferumfang<br />
sind drei unterschiedlich große Silikontips, die<br />
richtige Größe soll man über die im Bluetooth-<br />
Menü auf dem iPhone versteckten Einstellungen<br />
ermitteln. Dazu wird ein Musikstück abgespielt,<br />
und die AirPods vergleichen den innen<br />
im Ohr gemessenen Klang mit der Vorgabe.<br />
Entspricht dieser nicht den Vorstellungen der<br />
Technik, wird ein Tausch der Aufsätze empfohlen.<br />
Obwohl sich die mittleren Tips ganz gut anfühlten,<br />
empfahl der Prozess bei uns die Größe L. Klanglich war<br />
zunächst kein Unterschied zu hören, doch die Geräuschunterdrückung<br />
wurde gleich nochmals erheblich besser.<br />
SOUND OF SILENCE<br />
Kommen wir also direkt<br />
zum Klangerlebnis. Mit<br />
den alten Air Pods hatten<br />
wir immer so unsere Probleme.<br />
Mit Nachdruck ins<br />
Ohr bugsiert, klang es ordentlich,<br />
aber schon nach<br />
kurzer Hörzeit versuchten<br />
die Stöpsel, zu fliehen;<br />
entsprechend litt der<br />
Sound. Bei den neuen sitzt alles<br />
bombenfest, und somit ist<br />
auch der Klang stabil. Mehr<br />
noch: Die Pros spielen deutlich<br />
präziser und sauberer. Zum<br />
Hörtest haben wir uns dann auch nicht an Apple<br />
Music gehalten, sondern mit Tidal gestreamt, denn<br />
das bieten die Skandinavier mittlerweile auch in<br />
unkomprimierter CD-Auflösung und bei ausgesuchten<br />
Alben sogar in High Resolution an.<br />
Der Klang ist bestechend gut. Wir würden dafür<br />
nicht unsere highendigen, kabelgebundenen Favoriten<br />
entsorgen, denn das ist nochmals eine ganz andere Qualität,<br />
doch für drahtlose Ohrhörer in einem so kompakten<br />
Format kann sich das Resultat mehr als hören lassen. Das<br />
ist sicher nur zum Teil den verwendeten Komponenten geschuldet,<br />
denn in den AirPods Prosteckt mittlerweile jede<br />
Menge Rechenpower, und was man damit anstellen kann,<br />
dürfte ja klar sein.<br />
Die hübsche Ladehülle kann sowohl induktiv<br />
auf jeder Qi-Ladestation befüllt werden oder<br />
mit einem Lightning-Kabel versorgt werden,<br />
die rare Variante mit USB-C-Anschluss auf der<br />
anderen Seite liegt übrigens bei.<br />
Kommen wir noch zur neuen Fähigkeit – der Geräuschunterdrückung.<br />
Mit den im Test ermittelten großen Aufsätzen<br />
beseitigen die AirPods typische Reisegeräusche ganz hervorragend.<br />
Sehr schön ist die Tatsache, dass man dabei<br />
zwischen dem normalen Modus und einer Variante namens<br />
Transparenz wählen kann. Bei dieser werden die Geräusche<br />
aus der Umwelt wieder weitergeleitet, und man<br />
bekommt mit, wenn man angesprochen wird, oder könnte<br />
sogar im Straßenverkehr mitbekommen, wenn Straßen-<br />
7<br />
PLUGGED <strong>11</strong> • 20<strong>19</strong>
ENTERTAINEMENT<br />
bahn oder Polizeifahrzeuge auf einen zurasen. Spaß beiseite,<br />
man soll natürlich keine Kopfhörer im Straßenverkehr<br />
tragen, aber wenn es sein muss, dann so wie die Air- Pods<br />
Pro im Transparenz-Modus.<br />
Hat man genug gehört, dann nuckeln die AirPods im Charging<br />
Case wieder ihre Batterien voll. Die hübsche Ladehülle<br />
kann sowohl induktiv auf jeder Qi-Ladestation befüllt<br />
oder mit einem Lightning-Kabel versorgt werden, die rare<br />
Variante mit USB-C-Anschluss auf der anderen Seite liegt<br />
übrigens bei. Gut aufbewahren, diese ist die beste Möglichkeit,<br />
um auch die aktuellen iPhones schnell zu betanken.<br />
FAZIT<br />
Ich persönlich war nie ein Freund von In-Ear-Kopfhörern,<br />
zu sehr schienen mir die Nachteile zu überwiegen. Bei den<br />
AirPods Pro bin ich aber schwach geworden. Klangqualität,<br />
Tragekomfort, Handling und natürlich die unübertreffliche<br />
Integration in die ganze iPhone- und Mac-Welt lassen<br />
kaum Wünsche offen. Wer nicht auf iOS unterwegs ist,<br />
kann die schicken Stöpsel auch koppeln, kommt aber nicht<br />
in den Genuss der vollen Funktionalität – Sorry.<br />
APPLE AIRPODS PRO<br />
Wireless Kopfhörer mit Geräuschunterdrückung,<br />
Spielzeit: ca 4,5 Stunden, mit<br />
Ladecase bis 24 Stunden, Transparenzmodus,<br />
intuitiver Kopplungsprozess<br />
279 Euro<br />
www.apple.de<br />
LASS ES<br />
DIR GUT<br />
GEHEN!<br />
Art.- Nr. 42566 Art.- Nr. 42523<br />
Art.- Nr. 426<strong>19</strong> Art.- Nr. 42440<br />
8<br />
PLUGGED <strong>11</strong> • 20<strong>19</strong><br />
www.gastroback.de
COMPUTING<br />
MEHR BILD!<br />
ICH WILL<br />
ARBEITEN ...<br />
KLAPP MAL WIEDER<br />
MICROSOFT UNTERSTÜTZT DOPPELSCREENS<br />
Text: Frank Rößler . Bilder: Hersteller<br />
Microsoft sieht jetzt auch doppelt: Mit einer neuen Windows-Version sollen Notebooks und<br />
Smartphones unterstützt werden, die ein klappbares Touchscreen-Doppel mitbringen. Und<br />
damit einen universellen Standard für die Windows-Welt schaffen, wo bisher Sonderwege<br />
oder Android vorherrschten.<br />
Interessierte Beobachter haben auch ausgefallene, aber<br />
interessante Seitensprünge verschiedenster Hersteller auf<br />
dem Radar: Notebooks, die verstärkt auf Touchscreens<br />
setzen und dabei auch mal auf eine physisch vorhandene<br />
Tastatur verzichten, gibt es schon lange. Acers Iconia, ein<br />
Yoga-Modell von Lenovo und das neue ZenBook Pro von<br />
Asus setzen, im Fall von Asus teilweise, auf die vollständige<br />
Touch-Bedienung und die massive Vergrößerung der Displayfläche.<br />
Und auch die Grafiktablettmonitore bzw. -rechner<br />
von Wacom gehen einen vergleichbaren Weg.<br />
Microsoft will nun diese Ideen in einen Trend verwandeln<br />
– und mit der Windows-Version 10X ab dem Herbst 2020<br />
das passende Betriebssystem für diese Anwendungen ei-<br />
nen Standard schaffen. Und damit die proprietären Lösungen<br />
der bisherigen Ideengeber durch eine Basis mit gemeinsamen<br />
Software-Schnittstellen für die universelle<br />
Programmiererwelt ersetzen.<br />
MEHR BILD – MEHR INHALT<br />
Dass ein einziger Screen manchmal nicht ausreicht, erst<br />
recht bei mobilen Geräten, weiß jeder, der mal gleichzeitig<br />
Messenger und Webbrowser oder Musik- bzw Videosoftware<br />
auf einem Smartphone hat laufen lassen. Oder,<br />
um einfach mal größer zu denken, ein Game und ein<br />
Chatprogramm. Oder, um mal seriös zu wirken, ein Mailprogramm<br />
und Powerpoint. Oder Textverarbeitung und<br />
Quellen-PDF.<br />
9<br />
PLUGGED <strong>11</strong> • 20<strong>19</strong>
COMPUTING<br />
Ja, es gibt Lösungen, via USB-C einen Zweitmonitor an ein<br />
Notebook zu hängen oder ein Smartphone bzw. Tablet als<br />
Second Screen zu definieren – ein Gerät mit zwei Monitoren<br />
ist aber einfach eleganter. Und mit Touch wird – bis auf<br />
die Texteingabe über virtuelle Tastaturen – das alles auch<br />
gleich noch einfach nutzbar.<br />
SURFACE NEO – KLAPPNOTEBOOK<br />
Microsoft wäre nicht Microsoft, wenn nicht parallel zur<br />
Präsentation einer neuen Systemwelt auch gleich mal ein<br />
Stück Hardware gezeigt würde. Meist wurden daraus keine<br />
eigenen Produkte, wie beispielsweise bei verschiedenen<br />
Präsentationen von Smartphones oder den gescheiterten<br />
Vorgängern der Tablets, den UMPCs (Ultra Mobile PC) mit<br />
einem Derivat von Windows XP. Aber seit Microsoft recht<br />
erfolgreich und vor allem dauerhaft seine Surface-Linie<br />
herstellt und vertreibt, könnte das zur Windows-10X-Präsentation<br />
vorgestellte Microsoft Surface Neo glatt das<br />
Licht der Serienwelt erblicken.<br />
Microsoft will eine Idee<br />
in einen Trend verwandeln.<br />
Dabei lassen sich zwei 9-Zoll-Screens, die über ein<br />
360-Grad-Gelenk miteinander verbunden sind, zu einem<br />
extrem dünnen 13-Zoll-Gerät verbinden. Damit auch produktive<br />
Menschen nicht auf die haptischen Vorteile von Bedienelementen<br />
verzichten müssen, docken eine Bluetooth-<br />
Tastatur und ein Surface Pen sowie eine Maus bei Bedarf<br />
auch mal magnetisch an. Und wenn die Tastatur auf einem<br />
der beiden Monitore liegt, dann werden auf der restlichen<br />
Bildschirmfläche auf Wunsch alle möglichen Emojis dieser<br />
Welt angezeigt – wenn man es denn möchte.<br />
SURFACE DUO – DOPPELSMARTPHONE<br />
Auch wenn Microsoft der Smartphone-Welt unter Windows<br />
Mobile den Stecker gezogen hat, heißt das anscheinend<br />
nicht, dass sie den mobilen Markt komplett abgeschrieben<br />
haben – oder umgekehrt: dass man MS für den mobilen<br />
Markt abschreiben sollte. Mit dem Surface Duo zeigt der<br />
Riese aus Redmond, dass man auch unter Android ein mobiles<br />
Leben mit Microsoft führen können soll. 2x 5,6 Zoll<br />
können dann mit entsprechenden Apps zu einem produktiven<br />
Mobilrechner verbunden werden – und telefonieren<br />
kann man mit dem guten Stück auch, während die Android-Welt<br />
alle Möglichkeiten aus dem PlayStore offen hält.<br />
Auch unter Android ist ein<br />
Microsoft-Leben möglich.<br />
Ab Ende 2020 sollen die beiden Geräte dann auf den Markt<br />
kommen – daher ist noch nicht viel mehr bekannt, und<br />
auch die exakten Formen sind noch nicht klar: Die Bilder<br />
zeigen eckige wie auch abgerundete Gehäuseformen. Außer<br />
vielleicht, dass im Surface Neo mit hoher Wahrscheinlichkeit<br />
Core-Prozessoren von Intel zum Einsatz kommen,<br />
und ein gemeinsam mit Qualcomm entwickelter ARM-Prozessor<br />
mit dem Namen SQ1 das Surface Duo befeuern<br />
könnte.<br />
Aber das ist noch Zukunftsmusik. In doppelter Hinsicht. Bei<br />
Bedarf auch auf zwei Monitoren.<br />
PLUGGED <strong>11</strong> • 20<strong>19</strong><br />
10
SMARTPHONES<br />
ANHÄNGLICH UND<br />
WOLLEN IMMER WIEDER<br />
ZUM BESITZER ZURÜCK<br />
FRISCHE FINDLINGE<br />
DIE NEUE TILE-KOLLEKTION – LAUTER, VIELFÄLTIGER, FLEXIBLER<br />
Text: Frank Kreif . Bilder: Tile<br />
Über die praktischen Tile-Tags haben wir an dieser Stelle schon öfter geschrieben.<br />
Nun haben die cleveren Entwickler aus San Mateo in Kalifornien gleich einen ganzen<br />
Schwung neuer bzw. aufgefrischter Devices gegen Verlustängste entwickelt.<br />
Das technische Prinzip ist geblieben: Tiles<br />
funken dauerhaft ein zartes Bluetooth-Signal.<br />
So lässt sich feststellen, ob der gesuchte<br />
Gegenstand in der Nähe ist. Stimmt<br />
die Reichweite, kann man ihn per App dazu<br />
animieren, einen Signalton abzugeben. So<br />
weit funktioniert das im direkten Umfeld.<br />
... unbezahlbarer Helfer für den<br />
Alltag ...<br />
Hat man Schlüssel, Brieftasche oder Koffer<br />
ganz aus dem Blick verloren, verrät die<br />
App, wo diese zuletzt geortet wurden. Das<br />
kann schon den einen oder anderen Angstanfall<br />
ersparen.<br />
Machen beide Varianten nicht glücklich,<br />
dann kommt die Schwarmintelligenz ins<br />
Tile Mate und die Smartphone-<br />
App arbeiten Hand in Hand, über<br />
die Community auch über<br />
Entfernungen<br />
Spiel. Markiert man eine Tile als verloren,<br />
dann wird das via Cloud allen Nutzern der<br />
App bzw. deren Tile-Apps mitgeteilt, und<br />
diese suchen dann im Verbund nach dem<br />
vermissten Anhänger. Auf diese Art sind<br />
schon zahllose, verloren geglaubte<br />
Schlüsselbunde, Fahrräder und andere<br />
Kostbarkeiten wiedergefunden worden.<br />
Seit einiger Zeit gibt es zudem Produkte,<br />
die die Tile-Intelligenz gleich integriert<br />
haben, also nicht nach einem eigenen Anhänger<br />
verlangen, darunter Kopfhörer<br />
von Bose, Koffer von Samsonite oder<br />
Rucksäcke von Hershel.<br />
NEUE KOLLEKTION<br />
Nun hat Tile gleich ein ganzes Sortiment<br />
von neuen Tags vorgestellt. Zunächst<br />
wurden die klassischen Tile Mate und Pro<br />
aufgefrischt. Das bringt dem Benutzer vor<br />
PLUGGED <strong>11</strong> • 20<strong>19</strong><br />
<strong>11</strong>
SMARTPHONES<br />
SMARTPHONES<br />
TILE STICKER:<br />
VERFOLGUNGSHELFER<br />
GEGEN FAHRRAD-<br />
UND AUTODIEBE<br />
allem mehr Reichweite: Bis zu 60 Meter weit sollen die Bluetooth-Signale<br />
beim Mate jetzt reichen, da kann das gesuchte<br />
Objekt auch mal im Auto vor der Tür oder in der<br />
nächsten Etage liegen und dennoch aufgespürt werden. Bei<br />
den Pro Modellen sind es gar bis zu 120 Meter. Pro und<br />
Eine Tile kann Angstanfälle vermeiden ...<br />
Mate verfügen auch weiterhin über austauschbare Batterie.<br />
Eine Tile namens Slim gab es auch bisher schon. Das neue<br />
Modell verdient diesen Namen allerdings erst so recht,<br />
denn im praktischen Kreditkartenformat und gerade mal<br />
2,4 mm dick passt Slim wirklich auch mal in die Brieftasche<br />
oder das Portemonnaie und bietet so die beruhigende<br />
Gewissheit, diese nicht aus den Augen oder zumindest dem<br />
Funkkontakt zu verlieren. Auch die Tile Slim reicht jetzt bis<br />
zu 60 Meter weit.<br />
Tile Slim passt im Format<br />
einer Kreditkarte sogar in die<br />
Brieftasche<br />
Ganz neu ist der Tile Sticker. Gerade mal 27 mm im Durchmesser<br />
und 7,3 mm dick passt der Sticker nahezu an alles,<br />
was wertvoll ist, zum Beispiel dezent ans Fahrrad, die Taschenlampe,<br />
oder, oder, oder. Der Sticker ist, wie auch die<br />
Tile Slim, wasserdicht. Daher lässt sich die Batterie nicht<br />
wechseln, diese liefert aber typischerweise eine Betriebszeit<br />
von bis zu drei Jahren.<br />
PRAKTISCHE APP<br />
Wer der App die entsprechenden Berechtigungen gibt,<br />
kann sich beispielsweise auch warnen lassen, wenn man<br />
wichtige Dinge zurücklässt, also beispielsweise das Haus<br />
ohne Schlüssel oder Brieftasche verlässt. Auch das vergessene<br />
Portemonnaie im Supermarkt gehört so der Vergangenheit<br />
an. Auch Fragen wie: „Habe ich die Autoschlüssel<br />
im Gepäck“, lassen sich so beantworten, ohne dass<br />
man dieses erst durchwühlen muss. Ein Blick auf die App<br />
verrät den Aufenthaltsort, und wer ganz sicher gehen<br />
möchte, lässt die entsprechende Tile ihr markantes Lied<br />
spielen. Alles in allem ein unbezahlbarer Helfer, den wir im<br />
Alltag nicht mehr missen möchten.<br />
PLUGGED <strong>11</strong> • 20<strong>19</strong><br />
12
KABELLOSER<br />
PRO SOUND<br />
MIT NOISE-CANCELLING<br />
JBL.COM
SMARTPHONES<br />
Garmin MARQ: Topmodelle mit vierstelligen Preisen und speziellen smarten Funktionen<br />
FESSELNDE<br />
ANGELEGENHEITEN<br />
EDEL SEI DIE UHR,<br />
TEUER UND GUT<br />
SCHLAUE TECHNIK FÜR DAS HANDGELENK<br />
Text: Frank Rößler . Bilder: Hersteller<br />
Vom „dummen“ Fitnesstracker, der ohne Smartphone oder Rechner nur ein<br />
doofes und doof aussehendes Stück Plastik ist, zum schnieken, schlauen Accessoire,<br />
das auch alleine schlau vor sich hin schimmern kann – smarte Armbänder mit oder ohne<br />
klassisches Uhrenformat haben einen langen Weg hinter sich. Und dabei gleich eine<br />
andere Gattung mit aufgesogen: die Sportuhren.<br />
Oder war es eher umgekehrt: dass die Sportuhren die<br />
Funktionen der Smartwatches im Zuge der fortwährend<br />
wachsenden Funktionsvielfalt einfach mit aufgenommen<br />
haben? Wie dem auch sei – es ist nicht mehr einfach nur<br />
nerdig oder an eine im Zweifel sogar überlebenswichtige<br />
Funktion gebunden, einen Fitnesstracker als ständigen<br />
Monitor für Vitalwerte am Handgelenk zu tragen. Fitnesstracker<br />
stecken in smarten (Sport-)Uhren schon drin, und<br />
die haben sich von krampfhaft miniaturisierten Smartphone-Abkömmlingen<br />
zu einer eigenständigen Gattung<br />
mit Chic gemausert. Dem Chic von – klassischen Uhren<br />
eben, die es auch in verschiedensten Farben, Formen und<br />
Styles gibt.<br />
Vom Fitnesstracker zur Konkurrenz<br />
für die Uhrenindustrie – am Handgelenk<br />
hat sich viel getan.<br />
Wirklich glaubhaft konnte in den Anfängen wohl nur die<br />
wenigsten vermitteln, dass hinter der „technischen Handschelle,<br />
die den Träger an sein Smartphone und die Über-<br />
mittlung seiner persönlichsten Daten fesselt“ mehr steckt<br />
als nur die Motivation, „hip“ zu sein und dazuzugehören.<br />
Der Einsatz beim ernsthaften Betreiben vor allem von<br />
Ausdauersportarten oder zur Überwachung von medizinisch<br />
relevanten Abläufen gehörte da sicherlich dazu. Alles<br />
andere? Zumindest fragwürdig. Schon aufgrund der Preise,<br />
die für eher rudimentäre Funktionalitäten aufgerufen<br />
wurden.<br />
GRÜNDUNGSMITGLIED<br />
Ja, es gibt sie noch, die Fitnesstracker – allerdings haben<br />
sie sich sowohl optisch als auch funktionell gemausert, wie<br />
man es bei Fitbit mit der Inspire-Familie sehen kann.<br />
Schon in den Anfängen der smarten Technik am Handgelenk<br />
war Fitbit mit von der Partie. Heute gibt es neben verschiedenen<br />
Trackern auch smarte Uhren. Neuestes Modell<br />
ist die Versa 2.<br />
Sie beherbergt natürlich noch alle Monitoring-Funktionen,<br />
aber das ist nur noch ein kleiner Teil des ganzen Pakets.<br />
Über Bluetooth kann sie Mediaplayer auf Android- und iOS-<br />
PLUGGED <strong>11</strong> • 20<strong>19</strong><br />
14
SMARTPHONES<br />
Von einem der Mitbegründer einer Gattung: Fitbit Versa 2<br />
Smartphones steuern oder auch Benachrichtigungen anzeigen.<br />
Ohne Smartphone kann sie per Sprachsteuerung<br />
und Skills von Amazons Alexa weiterhelfen – bis hin zur<br />
Nutzung von Spotify: Für die Offline-Unterhaltung können<br />
mehr als 300 Songs heruntergeladen werden. Alternativ<br />
stehen Pandora Stations oder Playlisten von Deezer zur<br />
Verfügung. In Europa kostet die Versa 2 je nach Ausführung<br />
etwa 200 Euro.<br />
www.fitbit.com<br />
SPORTLICH, SPORTLICH<br />
Polar? Die Träger von Sportuhren dürften die Marke seit<br />
Urzeiten kennen, und in diesem Bereich sind die Finnen<br />
auch heute noch ausführlich unterwegs. Die Vantage-Serie,<br />
die natürlich auch, dann aber eher passiv, an Smartphones<br />
angebunden werden kann, gibt es in den verschiedensten<br />
Fassungen für unterschiedlichste Sportarten.<br />
Grüße aus der Gründerzeit der Fitnesstracker?<br />
Nein – Weiterentwicklung in allen Bereichen.<br />
In die Riege der Smartwatches gehört die Polar M600. Auf<br />
der Webseite von Polar heißt es „M600 GPS-Smartwatch<br />
powered by Wear OS by Google“ – und damit ist dann wohl<br />
fast alles über die wasserdichte Uhr (IPX8) gesagt.<br />
Tausende von Apps stehen also zur Ver-<br />
fügung, um aus der Sportuhr einen smarten Kommunikationscomputer<br />
am Handgelenk zu machen. Sprachsteuerung<br />
über Google Assist inklusive, mit der dann auch<br />
Nachrichten beantwortet und Wegbeschreibungen erhalten<br />
werden können. Dass bei diesem Stück Technik dann<br />
auch das gewohnte Monitoring von Sport- und Vitalwerten<br />
stattfinden kann, zusätzlich basiert auf GPS/Glonass-Daten<br />
des integrierten Empfangers, versteht sich bei der<br />
Herkunft des Herstellers fast von selbst. Der Preis? Ca.<br />
250 Euro<br />
www.polar.com<br />
UMSTEIGER<br />
Garmin? Das sind doch die mit den Navis für’s Auto. Ähm<br />
- naja. Das waren sie eigentlich nie. Zumindest nicht in den<br />
Ursprüngen. Man könnte sie vielleicht GPS-Company nennen,<br />
denn mit GPS-Geräten fing es an, und als dann die<br />
mobile Autonavigation aufkam, ist man natürlich freudestrahlend<br />
mit aufgesprungen. Doch mit Outdoor-Navi -<br />
ga tion, Marine- und Flugzeugkomponenten, Sportuhren,<br />
Software, einer OEM-Sparte (Autoindustrie) und eben<br />
Sportuhren hat Garmin genug Standbeine, um jetzt auch<br />
den weitgehenden Ersatz der mobilen Car-Navis durch das<br />
Smartphone aufzufangen.<br />
SPORT IST<br />
SCHLAU<br />
Auch in Finnland<br />
wandelt sich viel:<br />
Sportuhrenhersteller<br />
Polar<br />
bringt mit der<br />
M600 eine<br />
Smartwatch<br />
PLUGGED <strong>11</strong> • 20<strong>19</strong><br />
15
SMARTPHONES<br />
können über das Monochrom-OLED mit Touch bedient<br />
werden – Funktionalitäten, die man der klassisch wirkenden<br />
Uhr überhaupt nicht zutraut. GPS ist – bei Garmin sozusagen<br />
Pflichtausstattung – natürlich auch mit an Bord.<br />
Die Preise? Je nach Ausführung und Größe zwischen 249<br />
und 549 Euro.<br />
Garmin Vivomove:<br />
eine Familie mit getarnten<br />
Smartwatch-Funktionen<br />
Und da hat sich einiges getan. Vom einfachen Fitness-<br />
Tracker über GPS-Lauf- und Schwimmuhren bis zur hocheleganten<br />
Smartwatch aus edlen Materialien für vierstellige<br />
Preise haben „die Garmins“ alles mögliche an Bord, mit<br />
dem sie selbst hochwertigen Uhren der Zeitanzeiger-<br />
Branche Konkurrenz machen können. fenix, Vivomove und<br />
MARQ heißen die Serien, die Schlaues mit nützlichem verbinden.<br />
In der Serie fenix 6 gibt es fünf Modelle, die in der Hauptsache<br />
Sportuhren sind. Mit Musikapps für Spotify, Deezer und<br />
Amazon Music können aber hunderte von Musikstücken auf<br />
die Uhr geladen werden, und drei Modelle bieten auch eine<br />
Turn-by-Turn- Navigation und WLAN. App-Verbindung zum<br />
Smartphone ist natürlich inklusive. Ab 599 Euro.<br />
Vom „Navi-Hersteller“ zum<br />
Uhrenmogul – Garmin erfindet sich neu.<br />
Vivomove und Vivomove Luxe heißt der Einstieg in die<br />
Smartwatches bei Garmin. Inzwischen gibt es einen ganzen<br />
Schwung von Modellen in verschiedenen Größen und<br />
Materialien. Apps, Tracking-Funktionen und Sportuhr<br />
Top of the Line ist aber die MARQ-Kollektion. Driver, Aviator,<br />
Captain, Expedition und Athlete heißen die fünf Varianten,<br />
die alle mit entsprechenden Funktionen für Rennfahrer,<br />
Flugzeugpiloten, Seefahrer, Outdoor-Profis und Sportler<br />
ausgestattet sind. Neben Standardfunktionen wie Anbindungen<br />
an Smartphones, GPS/Glonass, Tracking-Funktionen<br />
und und und. Es<br />
war allerdings immer<br />
schon „etwas“ teurer,<br />
einen besonderen Geschmack<br />
zu haben: Die<br />
Preise liegen zwischen<br />
1.500 (Athlete) und<br />
2.500 Euro (Driver).<br />
www.garmin.de<br />
Garmin Vivomove<br />
Smarte Sportcomputer:<br />
die<br />
Familie Garmin<br />
fenix 6<br />
SPORTLICHE UHR?<br />
SIEHT MAN.<br />
SPORTUHR?<br />
SIEHT MAN NICHT.<br />
PLUGGED <strong>11</strong> • 20<strong>19</strong><br />
16
AUDIO<br />
SPOOKY: SEXTETT<br />
MIT DREI VIRTUELLEN<br />
MUSIKERN<br />
H ZETTRIO spielt ein Konzert mit sich selbst: Im Hintergrund läuft eine Projektion der drei Musiker,<br />
die sich selbst mit den automatischen Yamaha-Instrumenten (die „mittlere“ Reihe) doppeln<br />
MUSIK AUF ZURUF<br />
YAMAHA MACHT AUTOMATISCH MUSIK<br />
Text: Frank Rößler . Bilder: Hersteller<br />
Musik muss nicht aus der Konserve kommen, um ohne Musiker erklingen zu können.<br />
Yamaha hat jetzt ein Jazztrio am Start, das die Fähigkeiten von Live-Musikern reproduzieren<br />
kann. Jederzeit. Bei Bedarf auch als Dauerunterhaltung auf einem Messestand.<br />
Yamaha disklavier? Kennen Sie – gibt es schon seit einigen<br />
Jahren. Die Multiroom-Musikvernetzung MusicCast? Kennen<br />
Sie – gibt es schon seit einigen Jahren. Ein Yamaha<br />
disklavier, das zu Musikkonserven den entsprechenden<br />
Part übernimmt? Kennen Sie – und wenn Sie auf den entsprechenden<br />
Messen dieser Welt unterwegs sind, haben<br />
Sie es vermutlich auch schon gehört.<br />
Yamahas disklavier ist in den Tiefen<br />
seiner Saiten ein ganz normales Klavier<br />
zum Musikmachen.<br />
Und wenn Ihnen das automatisch spielende Klavier, dessen<br />
Vorfahren schon seit Jahrzehnten in Bars und auf<br />
Jahrmärkten herumklimperten, in seiner Qualität und Vir-<br />
Pfiffige Elektromechanik mit digitaler Ansteuerung ermöglicht akustisch-analogen Hörgenuss<br />
PLUGGED <strong>11</strong> • 20<strong>19</strong><br />
17
AUDIO<br />
LIVEMUSIK, NICHT NUR AUS<br />
DER DIGITALEN KONSERVE<br />
Nach dem disklavier hat Yamaha die Technologie auch auf<br />
den Bass und das Schlagzeug übertragen. Und bei einem<br />
ersten Livekonzert hat H ZETTRIO sozusagen schon mit sich<br />
selbst diesen Auftritt als Sextett bestritten. Das Bild auf der<br />
vorigen Seite muss man sich genau ansehen: Die drei hinteren<br />
Musiker sind nur eine Projektion, die drei unbesetzten<br />
Instrumente stehen etwas erhöht hinter den Musikern. Der<br />
Haken: Wirklich kaufen kann man bisher nur den Flügel.<br />
Und ob man sich den leisten kann oder will – da hat das eigene<br />
Konto noch ein oder mehrere Wörtchen mitzureden.<br />
YAMAHA DISKLAVIER<br />
Ein Yamaha disklavier ist im Grunde – ein akustisches Klavier,<br />
das man genau so analog bespielen kann, als wenn<br />
die ganze Technik nicht vorhanden wäre. Dazu kommt<br />
dann die Yamaha-Technologie, die sämtliche Aktionen eines<br />
beliebig versierten Klavierspielers aufnehmen und<br />
wiedergeben kann. Bei Bedarf auch – per Sprachsteuerung<br />
Alexa – über das MusicCast-System mit Multiroom-Funktionen.<br />
Dann erklingt eins von mehreren hundert gespeicherten<br />
Musikstücken über das Soundsystem durchs ganze<br />
Haus, und das Klavier spielt völlig akustisch seinen Part<br />
dazu. Ob von einem Profi oder einem selbst eingespielt,<br />
bleibt dem persönlichen Geschmack überlassen.<br />
Ein Jazztrio ohne Musiker –<br />
das kann einem schon spooky vorkommen.<br />
Der Flügel im MusicCast Multiroom-System spielt mit<br />
berühmten und nicht so berühmten Musikern mit<br />
tuosität schon ein bisschen spooky vorkam, so könnte Ihnen<br />
das zentrale Messehighlight des Yamaha-Standes auf<br />
der IFA das Blut in den Adern gefrieren lassen: Dort war<br />
ein komplettes Jazz-Trio mit Flügel, Schlagzeug und Bass<br />
zu sehen, das höchst virtuos musizierte. Ohne dass ein<br />
Mensch den Instrumenten die Töne entlockte.<br />
AUS EINS MACH DREI<br />
Leider gibt es keine Aufnahmen vom IFA-Stand – Yamaha<br />
konnte keine zur Verfügung stellen, und wir haben, uns<br />
völlig überrascht auf den Hersteller verlassend, keine gemacht.<br />
Yamaha hat die Instrumente mit Musik gefüttert,<br />
die von H ZETTRIO im Rahmen eines Konzerts eingespielt<br />
wurden. Fast lebensgroß waren die Bilder der drei Protagonisten<br />
mit ihren verschiedenfarbig geschminkten Nasen<br />
auf Projektionen im Hintergrund zu sehen, während die<br />
Musik aus den Instrumenten erklang.<br />
Das disklavier gibt es vom einfachen, hochformatigen Klavier<br />
über verschiedene Flügelgrößen bis hin zum 2,75 Meter<br />
langen Konzertflügel. Ersteres lässt das Konto schon<br />
ein Wörtchen mitreden, bei letzterem wird es eine mittlere<br />
Regierungserklärung sein – 18- bis 180-tausend Euro sind<br />
schon eine ordentliche Preisspanne. Doch das zeigt: Yamaha<br />
hat Ernst gemacht und Instrumente geschaffen, die<br />
auch unter Musikprofis das entsprechende Ansehen genießen.<br />
Selbst wenn diese Profis dann – zumindest temporär<br />
– arbeitslos werden.<br />
YAMAHA DISKLAVIER<br />
Vernetzt und per Alexa-Sprachsteuerung Musik<br />
machen – geht auch mit akustischen Musikinstrumenten.<br />
Yamahas Disklavier-Familie ist nur der<br />
Anfang – Schlagzeug und Bass sind schon eben so<br />
virtuos spielfähig, ohne dass ein Mensch sich ihrer<br />
bemächtigt.<br />
Preise: ab ca. 18.000 bis ca. 183.000 Euro<br />
www.yamaha.de<br />
PLUGGED <strong>11</strong> • 20<strong>19</strong><br />
18
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03 . 2018<br />
AUSGABE 3 . DEZEMBER 2018 . 5,00 EURO<br />
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DIE E-IKONE<br />
BMW i3s – das elektrische Statement<br />
DS 3 CROSSBACK e-TENSE<br />
DIE ELEKTRISCHE GÖTTIN<br />
NORDISCH BY NATURE – CHINESE BY HEART POLESTAR 2 – VOLLELEKTRISCH UND BEZAHLBAR<br />
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Mit der neuen 0,5-Prozent-<br />
Regelung zusätzlich richtig<br />
Steuern sparen<br />
01. 20<strong>19</strong><br />
AUSGABE 1 . APRIL 20<strong>19</strong> . 5,00 EURO<br />
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FAHRERLOS, ABER NICHT PLANLOS<br />
DER HEILSBRINGER?<br />
Tesla Model 3 im Test<br />
VESPA ELETTRICA<br />
HYBRID UNTERWEGS<br />
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BENZIN, DIESEL, GAS<br />
EINE SUMMENDE WESPE<br />
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Plug-In-Hybrid mit Suchtpotenzial<br />
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CITROËN AMI ONE<br />
MATE X AUS DÄNEMARK<br />
Dieses Pedelec kann auch illegal!<br />
6:05,336<br />
Nordisch by Nature –<br />
Chinese by Heart<br />
VW setzt neuen<br />
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dem Nürburgring<br />
Polestar 2 – Vollelektrisch und bezahlbar<br />
ELEKTROAUTO MIT TURBO? DER PORSCHE TAYCAN<br />
MERCEDES EQC<br />
SO LEISE KANN LUXUS SEIN<br />
ENDLICH<br />
ID.3 – der neue „Volkswagen“<br />
AUDI AI:ME<br />
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30.000 Euro, 330 km,<br />
100 kW Leistung<br />
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bezahlbar<br />
MINI COOPER SE<br />
AUCH MINI KANN’S VOLLELEK<br />
SMART EQ FORTWO & FORFO<br />
DAS FINALE FACELIFT<br />
RENAULT ZOE<br />
DER KLEINE FRANZOSE WIRD ERWAC<br />
ELEKTROAUTO<br />
MIT TURBO?<br />
Der Porsche Taycan<br />
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JAGUAR I-PACE IM TEST<br />
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Per Post an:<br />
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E-Mail (Ich bin einverstanden, über den Status meines Abonnements sowie über andere Verlagsangebote informiert zu werden.)<br />
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Widerrufsbelehrung: Mir ist bekannt, dass ich diesen Auftrag bei der Plugged Media GmbH, Rethelstraße 3, 40237 Düsseldorf, innerhalb von<br />
10 Tagen nach Absendung dieser Bestellung schriftlich widerrufen kann. Die Kenntnisnahme des Widerrufrechts bestätige ich durch meine<br />
2. Unterschrift.<br />
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gekündigt wird. Der Abopreis beträgt nach Ablauf des Jahres<br />
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AUDIO<br />
LEUCHTFEUER<br />
JBL PULSE 4 – MUSIK FÜR DIE AUGEN<br />
Text: Frank Kreif . Fotos: JBL<br />
Darf ein Lautsprecher Lichteffekte haben? Dieser darf. Und das schon in der<br />
vierten Generation. Was mit ein paar gestapelten LEDs anfing, ist zu einer ganzheitlichen<br />
Inszenierung geworden. Und Musik macht das Ding auch noch.<br />
Boah. Bluetooth-Lautsprecher. Bleibt mir weg mit dem<br />
Zeug. Das ist die schlimmste Seuche seit portablen Zusatzbatterien.<br />
Hey, Moment mal. Was ist das? Was leuchtet<br />
da? Was lockt mich wie einst die Loreley die Schiffer (der<br />
Job, nicht das Model) ans schroffe Ufer des Rheins? Es ist<br />
JBLs Pulse mit der Versionsnummer 4.<br />
„Geh nicht ins Licht,<br />
haben sie immer gesagt.“<br />
Die Amerikaner haben nicht nur eine ganz ordentliche<br />
Tradition in Sachen Bluetooth-Lautsprechern, sie sind<br />
auch ganz schlicht mal eben Marktführer in dem Segment.<br />
Über 100 Millionen dieser Dinger haben sie verkauft.<br />
Und der Pulse? Der war schon immer der Exot, der<br />
bunte Vogel im Sortiment. Anfangs noch deutlich erkennbare<br />
LEDs sauber übereinander gereiht, ist aus dem Farbenspiel<br />
eine homogene Fläche geworden, die im Takt<br />
der Musik pulsiert.<br />
LAVALAMPE 2020?<br />
IRGENDWIE SCHON.<br />
ABER EBEN AUCH<br />
EIN LAUTSPRECHER,<br />
EIN OPTISCHES<br />
STATEMENT<br />
PLUGGED <strong>11</strong> • 20<strong>19</strong><br />
20
AUDIO<br />
Und das tut sie nicht willkürlich, man<br />
kann ganz charmant per App, wie<br />
auch sonst, Einfluss darauf nehmen.<br />
Ab Werk ist der wirklich sehenswerte<br />
Modus „Spirituell“ voreingestellt, dazu<br />
gibt es „Lagerfeuer“ in erdigen<br />
Gelb- und Orangetönen oder „Equalizer“<br />
mit angedeuteten Frequenzbändern,<br />
die im Takt zucken. Dazu noch<br />
„Welle“ mit, wer hätte es geahnt, vorwiegend<br />
blauen Farben und entsprechender<br />
Animation sowie einen ganzen<br />
Schwung manuell auszuwählender<br />
Lichtinszenierungen. Die Grundfarbe<br />
kann man nicht nur am Touchscreen<br />
frei auswählen, sie lässt sich<br />
auch mit der Smartphone-Kamera von einem beliebigen<br />
Gegenstand abscannen. So kann man schon eine Menge<br />
Zeit verbringen, ohne sich einmal dem Thema Musik zu<br />
widmen, doch genau das wollen wir jetzt machen.<br />
EINER, ZWEI, GANZ VIELE<br />
Zunächst die schlechte Nachricht: Man kann mehrere Pulse<br />
4 verbinden. Warum ist das schlecht? Weil man dann<br />
natürlich naturgemäß noch mehr Geld ausgibt. Sound-Puristen<br />
organisieren einen zweiten und betreiben beide dann<br />
im Stereomodus, was den räumlichen Eindruck natürlich<br />
massiv verbessert. Denn man muss den Tatsachen ins Auge<br />
sehen: Da rundum fast der komplette Platz für das<br />
Lichtspiel belegt ist, bleiben nur oben und unten als Raum<br />
für Schallwandler. Folglich sitzt oben der Hoch-/Mitteltöner<br />
und unten der Tieftöner, der auch dann noch ganz ordentliche<br />
Arbeit leistet, wenn man den Pulse auf den Tisch<br />
stellt.<br />
ZWEI JBL PULSE 4<br />
HABEN FAST SCHON<br />
BEWUSSTSEINS-<br />
ERWEITERNDE<br />
WIRKUNG<br />
Es wird aber noch schlimmer, denn<br />
im Partymodus lassen sich bis zu 100<br />
Pulse, aber auch andere tragbare<br />
JBL-Lautsprecher miteinander verbinden<br />
und geben dann gemeinsam<br />
eine Musikquelle wieder. Was das im Falle des Pulse optisch<br />
bedeutet, kann man sich leicht ausmalen, denn schon<br />
zwei Stück haben, günstig platziert, eine fast bewusstseinserweiternde<br />
Wirkung. Damit diese lange anhält, sorgt<br />
der eingebaute Akku für bis zu zwölf Stunden Spielzeit,<br />
bevor er via USB-C wieder aufgeladen werden muss. Apropos<br />
Party: Der JBL Pulse 4 ist nach IPX 7 zertifiziert, das<br />
bedeutet, er kann durchaus mal „abtauchen“. Wir vertrauen<br />
da mal den Herstellerangaben.<br />
KANN DENN LICHT SÜNDE SEIN?<br />
Die typische Einleitung für ein Fazit wäre nun der Satz,<br />
dass der Pulse nichts für Audiophile ist. Aber auch diese<br />
Zielgruppe hat vielleicht mal Bedarf für einen portablen<br />
Lautsprecher der ganz anderen Art. So eine sanft glimmende<br />
Soundskulptur macht im Bücherregal eine ebenso<br />
gute Figur wie auf dem Terrassentisch. Dort setzt sie zudem<br />
einen ansprechenden Akzent zu den abgrundtief<br />
hässlichen LED-Stecklichtern in den Blumenkästen der<br />
Nachbarn. Vielleicht hat das eine positive Ausstrahlung auf<br />
die ganze Nachbarschaft, optisch wie auch akustisch.<br />
JBL PULSE<br />
Optisches Statement und akustischer Mehrwert zugleich.<br />
Da der Pulse 4 zudem noch ausgesprochen<br />
resistent gegen Flüssigkeiten und extrem ausdauernd<br />
ist, ist das Wort „Party“ hier sicher nicht fehl am<br />
Platz. Wir empfehlen aus unterschiedlichen Gründen<br />
eine Dosierung ab zwei Exemplaren aufwärts.<br />
www.jbl.com<br />
PLUGGED <strong>11</strong> • 20<strong>19</strong><br />
21
CAMERA<br />
GUTE BILDER,<br />
ÜBERALL UND<br />
IMMER<br />
WECHSELWIRKUNG<br />
SYSTEMKAMERAS VON NIKON, OLYMPUS UND SONY<br />
Text: Frank Rößler . Bilder: Hersteller<br />
Kameras mit Wechselbajonett und ohne Spiegel haben sich durchgesetzt: Olympus bringt die<br />
dritte Variante seiner mittleren Baureihe E-M5, Sony die zweite seines Topmodells Alpha 9<br />
und bei Nikon ist der Erstling Z50 mit APS-C-Sensor der kleinste Einstieg in die spiegellose<br />
Welt des Z-Bajonetts.<br />
III – II – I – meins? Mit Olympus‘ OM-D E-M5 III, Sonys Alpha<br />
9 II und Nikons Version I der Z50 bringt der Herbst gleich<br />
drei Bodys für die Systemwelten der drei Hersteller, von<br />
denen der eine lange erwartet, der zweite keine Überraschung<br />
und der dritte ein unerwarteter Schritt in die richtige<br />
Richtung ist, um ein neues Bajonettsystem auf eine<br />
breitere Basis zu stellen. Damit verbunden sind auch unterschiedliche<br />
Sensorgrößen – Olympus setzt auf Micro<br />
Four Thirds, Nikon bringt mit dem APS-C-Format kompaktere<br />
Gehäuse und kleinere Objektive für das Z-Mount ins<br />
Spiel, und Sony setzt auf das seit Analogzeiten bekannte<br />
Kleinbildformat.<br />
I – NIKON Z50<br />
Vor einem guten Jahr unternahm Nikon den ersten Schritt<br />
in ein neues Kamerasystem mit dem großen Z-Bajonett<br />
und größeren Sensoren als die Einzöller aus der Welt von<br />
Nikon 1: Z6 und Z7 brachten Sensoren im Kleinbildformat<br />
mit. Dass das nur der erste Schritt in eine komplett neue<br />
Welt war, zeigt sich spätestens jetzt: Mit der Z50 gibt es<br />
einen neuen Einstieg in die spiegellose Welt von Nikon, mit<br />
kleineren Sensoren im APS-C-Format (Crop 1,5), die kompaktere<br />
und leichtere Gehäuse und Objektive ermöglichen.<br />
Neuer Einstieg ins Z-Bajonett: Nikon Z50<br />
So sind es vor allem die Abmessungen der Kamera und der<br />
beiden gleichzeitig vorgestellten, nativ für das Sensorformat<br />
und das Bajonett konstruierten Zoomobjektive: 93,5 x<br />
126,5 x 60 mm misst das Gehäuse bzw. 70 x 32 mm das<br />
Nikkor Z 16-50/3,5-6,3 und 74 x <strong>11</strong>0 mm das Nikkor Z 50-<br />
250/4,5-6,3. In Sachen Gewicht stehen nur 450, 135 bzw.<br />
405 Gramm zu Buche. Zum Vergleich: Eine Z7 misst 100,5<br />
x 134 x 67,5 mm, wiegt 675 Gramm, und ein vergleichbares<br />
PLUGGED <strong>11</strong> • 20<strong>19</strong><br />
22
CAMERA<br />
Standardzoom bringt 500 Gramm auf<br />
die Waage. Eine Telelösung für die<br />
„großen“ Z-Versionen erfordert<br />
einen zusätzlichen Adapter und<br />
700 bis 800 Gramm für entsprechende<br />
Objektive.<br />
Die Z50 löst knapp 21 Megapixel auf<br />
und kann bis zu <strong>11</strong> Bilder pro Sekunde<br />
mit Nachführung von Autofokus und Belichtung aufnehmen.<br />
Der Klappmonitor auf der Rückseite reagiert<br />
auf Berührungen und lässt sich für Selfies komplett<br />
nach unten umklappen. WiFi und Bluetooth stehen für<br />
drahtlose Verbindungen nach außen zur Verfügung.<br />
PREISE<br />
Nikon Z50 Body<br />
Nikon Z50 mit 16-50/3,5-6,3<br />
Nikon Z50 mit 16-50/3,5-6,3<br />
und 50-250/4,5-6,3<br />
949 Euro<br />
1.099 Euro<br />
1.339 Euro<br />
www.nikon.de<br />
II – SONY ALPHA 9 II<br />
Schon seit 2017 gibt es – von vielen vielleicht fast schon<br />
unbemerkt – eine große Schwester der mittlerweile in der<br />
vierten Generation angekommenen und auf neun Mitglieder<br />
gewachsenen Alpha-7-Familie: die Alpha 9. Die bekommt<br />
jetzt eine neuere Schwester zur Seite gestellt: die<br />
Alpha 9 II. Wie gehabt bleiben bei Sony die älteren Genera-<br />
KLEIN<br />
GIBT DEN<br />
KICK<br />
tionen im Programm, um auch günstigere Preisklassen<br />
mit den verschiedenen Funktionalitäten zu besetzen. Mit<br />
der Alpha 9 hat Sony den Anspruch, Funktionen, Geschwindigkeit<br />
und Dienstleistungen anzubieten, mit denen auch<br />
Profis das richtige Werkzeug zur Verfügung steht.<br />
Die Welt der Profis: Sony A9 II<br />
Höchste Geschwindigkeit, Konnektivität und ein robustes,<br />
gegen Spritzwasser und Staub geschütztes Gehäuse sind<br />
die Kernmerkmale, mit denen die „9“ sich gegenüber den<br />
„7ern“ abheben soll. Bis zu 20 Bilder pro Sekunde (elektronischer<br />
Verschluss) nimmt der 24,2-Megapixel-Sensor im<br />
Kleinbildformat auf, ohne dass es im Sucher einen Blackout<br />
gibt – und dabei wird vor jedem einzelnen Bild auch<br />
noch die Fokussierung nachgezogen und die Belichtung für<br />
das aktuelle Bild abgeglichen. Insgesamt kann die Alpha 9<br />
PLUGGED <strong>11</strong> • 20<strong>19</strong><br />
23
CAMERA<br />
beruhigt wird. Ist ein Olympus-Objektiv mit integriertem<br />
Stabi angeschlossen, werden daraus sogar 6,5 Stufen.<br />
Generation III der Spiegellospioniere:<br />
Olympus OM-D E-M5 Mk III<br />
60 Berechnungen von Belichtung und Autofokus abgleichen<br />
– pro Sekunde.<br />
Diese hohe Geschwindigkeit ist nur möglich, weil der Speicher<br />
für die Sensordaten schon im Sensor drin steckt. Bis<br />
zu 361 JPG-Aufnahmen oder bis zu 239 RAW-Bilder lassen<br />
sich in einer Serie ohne Sucher-Blackout schießen. Mit<br />
mechanischem Verschluss schafft die A9 II bis zu zehn Bilder<br />
pro Sekunde – eine Verdoppelung gegenüber ihrer älteren<br />
Schwester. Und ihr integrierter Bildstabilisator kann<br />
über Sensorbewegungen bis zu 5,5 Belichtungsstufen ausgleichen.<br />
PREISE<br />
Sony Alpha 9 Mk II Body:<br />
5.399 Euro<br />
Der Sensor kann jetzt nicht mehr nur über Kontraste fokussieren,<br />
sondern hat auch 121 Phasen-AF-Punkte: So<br />
können auch ältere, adaptierte Objektive aus SLR-Zeiten<br />
schnell fokussieren, und insgesamt geht das Tempo des<br />
Autofokus auch nach oben. Trackingfunktionen natürlich<br />
inklusive.<br />
Eine Spezialität, bei der Olympus zu den Pionieren der<br />
Branche gehört, ist der High-Res-Modus: Über die IBIS-<br />
Antriebe kann der Sensor mit kleinsten Bewegungen verschoben<br />
weren. Aus acht Aufnahmen eines Motivs kann die<br />
Kamera dann JPG-Bilder mit bis zu 50 Megapixeln zusammenrechnen<br />
– als RAW-Aufnahmen sind sogar 80 Megapixel<br />
möglich. Allerdings geht das nur vom Stativ aus – wer<br />
aus der freien Hand hochauflösend fotografieren möchte,<br />
muss weiterhin die M1X in seinen Bestand aufnehmen.<br />
www.sony.de<br />
III – OLYMPUS OM-D E-M5 MK III<br />
Als ältestes spiegelloses Digitalkamerasystem mit Wechselobjektiven<br />
wird Micro Four Thirds von zwei Kameraherstellern<br />
genutzt: Panasonic und Olympus. In Olympus’ OM-<br />
D-Baureihe wird nun die mittlere Version renoviert: Die<br />
E-M5 Mk III bekommt nun die eine oder andere Funktion<br />
der größten Schwester M1X spendiert.<br />
KLEINER<br />
SENSOR,<br />
ABER OHO<br />
Dazu gehört der 20 Megapixel auflösende Sensor, aber<br />
auch der mit dran hängende IBIS: Für ihn wurde gleich das<br />
ganze Innendesign der E-M5 neu gestaltet, so dass jedes<br />
Objektiv mit bis zu 5,5 Stufen länger als ohne Stabilisator<br />
PREISE<br />
Olympus OM-D E-M5 Mk III Body:<br />
Olympus OM-D E-M5 Mk III<br />
mit 12-40/2,8:<br />
Olympus OM-D E-M5 Mk III<br />
mit 12-200/3,5-6,3:<br />
Olympus OM-D E-M5 Mk III<br />
mit 14-150/4-5,6:<br />
www.olympus.de<br />
1.<strong>19</strong>9 Euro<br />
1.899 Euro<br />
1.799 Euro<br />
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PLUGGED <strong>11</strong> • 20<strong>19</strong><br />
24
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CARS<br />
SUV –<br />
CITROËN-STYLE<br />
AUS DER TIEFE DES RAUMS<br />
CITROËN C5 AIRCROSS<br />
Text: Frank Rößler . Bilder: Hersteller<br />
Bei Citroën hat die Spitze des Modellprogramms<br />
SUV-Format. Ausgewachsenes.<br />
Auf viereinhalb Metern versammelt sich eine<br />
komfortable Mischung aus Raum und Tradition<br />
der klassischen Verwöhnkultur zwischen<br />
den Doppelwinkeln an Bug und Heck.<br />
Bug und Heck – die Assiziationen zu einem Luxusdampfer<br />
sind unverkennbar. Und mit diesem Anspruch ist Citroën<br />
an die Entwicklung des inzwischen über 50.000-mal verkauften<br />
C5 Aircross herangegangen – und mit dieser Einstellung<br />
sollte man auch an das bei allem 2-Box-Design<br />
ausgefallen gestylte SUV herangehen. Denn wer hier eine<br />
trotz Größe und Gewicht aktive und analytische Fahreigenschaften<br />
erwartet, der hat das Konzept Citroën für so ein<br />
Fahrzeug nicht verstanden. Wobei man das lernen kann –<br />
der Schreiber dieser Zeilen ist ein lebendiges Beispiel dafür.<br />
KOMFORT À LA LUXUSDAMPFER<br />
Citroën bekennt sich – bei allen Rallye-Erfolgen – zu seiner<br />
Luxus-DNA, und das ist an vielen Stellen des C5 Aircross<br />
zu merken. Erstmal ist da Platz – viel Platz – selbst angesichts<br />
der schon stattlichen Länge und Höhe des SUV. Der<br />
in kleinster Form 580 Liter große Kofferraum kann dank<br />
verschiebbarer Einzelrücksitze nochmals erweitert werden.<br />
Vorn laden großflächige Sitze – im Testwagen in schickem<br />
Leder mit Sitzheizung – zum langen Verweilen ein,<br />
und zwischen den Sitzen thront eine Armlehne, in der sich<br />
ein gekühltes und beleuchtetes Staufach versteckt.<br />
Kleiner Turbomotor im großen Auto?<br />
Funktioniert. Prima.<br />
Auch das Fahrwerk, Citroën nennt es Advanced Comfort<br />
Federung, gleitet lieber, als dass es aktiv gefahren wird.<br />
Schlaglöcher und Unebenheiten? Merkt man nur dann,<br />
wenn man den C5 Aircross gegen seinen Charakter um die<br />
Ecken scheuchen will. Was er kann – aber man muss sich<br />
dann auch darauf gefasst machen, dass es in den Federwegen<br />
spürbar um alle Achsen rührt und bei Bedarf auch<br />
PLUGGED <strong>11</strong> • 20<strong>19</strong><br />
26
CARS<br />
BEIM SITZEN SOLLST<br />
DU IHN ERKENNEN<br />
mal versetzt. Zwar völlig umgefährlich, aber manchmal<br />
ungemütlich und wie gesagt: gegen seinen Charakter.<br />
COCKPIT<br />
Das TFT-Zeitalter hat auch bei Citroën Einzug gehalten:<br />
Statt klassischer Anzeigen prangt hinter dem Lenkrad ein<br />
12,3 Zoll großer Bildschirm, der nach Belieben konfigurierbar<br />
ist und auch Anweisungen des Navis nebst kleiner oder<br />
großer Karte darstellt. Praktisch, wenn gerade im 8-Zoll-<br />
Touchscreen in der Mitte das Radio, das Handy (Bluetooth,<br />
WLAN, Apple, Android ...), die Klimaanlage oder Citroën-<br />
Apps laufen. Etwas überfrachtet mit insgesamt fünf Tasten<br />
und einem Drehrad ist die Tempomat-Bedienung, zumal<br />
grundsätzlich von den Speichen des Lenkrads verdeckt.<br />
Man muss das Konzept Citroën verstehen –<br />
vielleicht auch verstehen lernen.<br />
Die zwanzig elektronischen Helferlein funktionieren – bis<br />
auf den manchmal nervig-ruppigen Eingriff des aktiven<br />
Spurhalte-Assistenten, selbst in Momenten, in denen man<br />
alles im Griff hat und absichtlich die Spur wechselt – unauffällig<br />
komfortabel. Dazu gehört auch die LED-Beleuchtung<br />
an allen Ecken und Enden. Und Parkpiepser samt<br />
Rückfahrkamera mit Blick von oben auf die hintere Stoßstange<br />
sind bei einem solchen Auto kein Luxus mehr.<br />
ANTRIEB<br />
Ein über anderthalb Tonnen schwerer, komfortabler „Luxusdampfer“<br />
mit einem 1.200er Dreizylinder? Was kann<br />
das denn schon sein? Man wird sich wundern – Turbo-<br />
Technik sorgt heutzutage dafür, dass 131 PS und 230 Nm<br />
niemals den Wunsch nach mehr aufkommen lassen. Ok:<br />
An der einen Stelle musste der Lader mal etwas länger<br />
Luft holen als erwartet, aber das sollte man im Bereich<br />
„Umstellung auf ein anderes Auto“ einsortieren. Wer sich<br />
an das Zusammenspiel mit dem 6-Gang-Getriebe gewöhnt<br />
hat, ist mit der Kombination zügig und komfortabel unterwegs.<br />
Und auch noch – angesichts des Fahrzeugformats<br />
– angemessen sparsam. Verbräuche um sieben Liter werden<br />
als angemessen empfunden.<br />
FAZIT<br />
Zugegeben – ich musste mich an den C5 Aircross gewöhnen.<br />
Für Großstadtenge und mit engagierter Fahrweise<br />
vielleicht nicht das mir vorschwebende Fahrzeugideal,<br />
kann der verwöhnende SUV in allen anderen Punkten<br />
überzeugen. Selbst mit dem „kleinsten“ Motor – dafür aber<br />
mit großer Ausstattung und dadurch mit noch nicht mal<br />
32.000 Euro angemessenem Einstandspreis. Gut gebrüllt,<br />
Löwe – ach nee, das sind ja die Geschwister aus dem gleichen<br />
Konzern.<br />
CITROËN C5 AIRCROSS<br />
Großer Komfort zu kleinem Preis –<br />
die Tradition unter dem Doppelwinkel<br />
lebt auch im Citroën C5 Aircross munter<br />
weiter.<br />
Preis: ab 23.540 Euro<br />
www.citroen.de<br />
PLUGGED <strong>11</strong> • 20<strong>19</strong><br />
27
CARS<br />
DIE ELEKTROOFFENSIVE<br />
BEI PSA STARTET MIT DER<br />
MARKE DS – EIN COOLES<br />
STATEMENT<br />
ELECTRIFIQUE<br />
DS 3 CROSSBACK E-TENSE<br />
Text: Frank Kreif . Bilder: DS Automobiles<br />
Alle reden von Elektromobilität, der PSA-Konzern macht. Mit allen seinen<br />
Marken. Galanterweise lässt man bei den vielversprechenden, kompakten<br />
Crossovern zunächst einmal der luxuriösen Tochter DS den Vorrang.<br />
Gleiten wir also lautlos in die Zukunft.<br />
Plattformarchitektur, Baukastensysteme, modulare Bauweise.<br />
Was das Herz des Controllings höher schlagen<br />
lässt, muss doch zwanghaft zur Gleichmacherei bei den<br />
Modellen führen, oder? Um es vorwegzunehmen – nein.<br />
Auch wenn wesentliche Bestandteile identisch sind, kann<br />
das Resultat seinen individuellen Charakter haben – optisch<br />
wie auch in Sachen Fahrdynamik. Aber beginnen wir<br />
erst mit den „Gleichteilen“.<br />
TRAUMMASSE: 50 – 100 – 320<br />
Der PSA-Baukasten sieht in dieser Klasse einen 50 kWh<br />
fassenden Akku und einen 100 kW starken Antrieb vor. Ver-<br />
packt im schnieken Outfit des DS3 Crossback ergibt das<br />
eine Reichweite von 320 Kilometern. Nach dem realistischen<br />
Standard WLTP wohlgemerkt, nicht nach den<br />
„Mondwerten“ der NEFZ. Die Zahl 100 taucht in den technischen<br />
Daten übrigens nochmals auf, nämlich bei der maximalen<br />
Ladeleistung an Gleichstromladern: Dort kann die<br />
Batterie dann mit bis zu 100 kW in etwa 30 Minuten wieder<br />
zu 80 Prozent befüllt werden. Wer zu Hause laden kann<br />
und möchte (oder an anderen AC-Quellen), kann dies mit<br />
bis zu <strong>11</strong> kW tun. Auch dann soll der völlig leere Akku in<br />
gerade mal fünf Stunden wieder befüllt sein. In dieser Hinsicht<br />
gibt es also nicht viel zu meckern.<br />
PLUGGED <strong>11</strong> • 20<strong>19</strong><br />
28
CARS<br />
Thema zwei für den Stammtisch sind die Fahrleistungen.<br />
Die klassische Marke von 0 auf 100 km/h ist zwar „erst“<br />
nach 9,0 Sekunden durchbrochen, dennoch spurtet der DS<br />
direkt aus dem Stand los, wie es für Elektroautos typisch<br />
ist. Bei 150 km/h setzt die Elektronik dem Vortrieb ein Ende<br />
– im Sinne der Vernunft und einer guten Reichweite.<br />
AUF ZUR INDIVIDUALITÄT<br />
Schon als DS noch direkt zu Citroen gehörte, besaßen die<br />
Fahrzeuge ein gesundes Maß an Eigensinn, an Individualität.<br />
Das ist seit 2014, zu diesem Zeitpunkt begann die Positionierung<br />
als eigene Marke, nicht anders geworden. Wer einen<br />
DS kauft, erwartet ein etwas anderes Fahrzeug, ein etwas<br />
anderes Interieur. Das hat man beim DS7 Crossback par<br />
excellence durchexerziert, und auch der kompaktere DS 3<br />
Crossback hat beileibe genügend Eigenarten – im positiven<br />
Sinne. Viele Designelemente basieren auf dem rhombischen<br />
Grundmuster, das schon das Firmenlogo definiert. Entsprechend<br />
ist auch das Interieur gestaltet. Je nach Ausstattungsvariante<br />
greifen gesteppte Stoffe das Muster auf, die<br />
Bedienelemente unter dem Zentraldisplay sind im gleichen<br />
Stil gruppiert und auch die Nutzeroberfläche ist, wo sinnvoll,<br />
passend gestaltet. Das ist konsequent, auch wenn es nicht<br />
immer zur intuitiven Bedienung beiträgt. Doch schon nach<br />
50 KWH<br />
BATTERIEKAPAZITÄT REICHEN<br />
FÜR GUT 300 KILOMETER –<br />
DAS MUSS MAN ERST MAL<br />
VERPENDELN<br />
29<br />
PLUGGED <strong>11</strong> • 20<strong>19</strong>
CARS<br />
kurzer Zeit weiß man ohnehin, wo alles ist, und navigiert<br />
fortan sicher durch die Funktionsvielfalt.<br />
JETZT ABER E-TENSE<br />
Alles, was bei DS elektrisch oder teilelektrisch fährt, bekommt<br />
den schönen Beinamen „E-tense“, so auch der DS3<br />
Crossback. Also säuseln wir los und machen uns auf die<br />
Tour rund um Paris. Die französische Metropole wollte<br />
man uns ersparen, da sich dort eher die Stau- als die Fahrqualitäten<br />
erkunden lassen. In einem gesunden Mix bewegen<br />
wir uns über Autobahnen und Landstraßen, immer<br />
wieder unterbrochen von reizvollen Passagen in kleinen<br />
Orten, in denen glatt geteerte Straßen eher die Ausnahme<br />
als die Regel sind.<br />
Erster Eindruck: Auch wenn alle Elektroautos eher ruhig<br />
sind, ist es im DS3 flüsterleise. Speziell, wenn der Straßenbelag<br />
dem entgegenkommt, säuselt es nur leise um einen<br />
herum, ansonsten fühlt man sich fast wie in einer Bibliothek.<br />
Wer nicht mehr weiß, was das ist, möge ein Lexikon<br />
befragen. Oder Wikipedia.<br />
Die 100 kW kommen mit den gut 1.500 Kilo des DS bestens<br />
zurecht. Auf der Landstraße kann man lässig überholen,<br />
auf der Autobahn setzt das französische Tempolimit unseren<br />
Fahrversuchen ohnehin ein frühes Ende. Der spezielle<br />
Reiz aber sind die Ortsdurchfahrten. Ist der Straßenzustand<br />
gut, hört man nur das gesetzlich vorgeschriebene<br />
Fahrgeräusch, sofern man nicht schneller als 30 ist. Und<br />
das auch nur bei geöffneten Fenstern. In dem Land, in dem<br />
früher eine Ente, also ein Citroen 2CV samt Fahrer, Gauloise<br />
und Baguette als Klischee dienen musste, sind die kleinen,<br />
elektrischen längst auf dem Vormarsch. Haufenweise<br />
begegnen uns Zoes, mit dem DS gibt es jetzt endlich eine<br />
crossoverige Alternative für die frischen Franzosen.<br />
Dass die angegebene Reichweite stimmt, zweifeln wir nach<br />
unserem Test nicht an. Trotz gutem Mix bei Strecken und<br />
gefahrenen Geschwindigkeiten notiert die Verbrauchsanzeige<br />
im Mittel ein bisschen über 16 kWh je 100 km. Das<br />
lässt rein rechnerisch gut 300 Kilometer Distanz sehr ver-<br />
nünftig erscheinen. Wer das Fahrpedal zurückhaltend bedient,<br />
kommt sicherlich auch noch deutlich weiter. Einen<br />
großen Teil dazu trägt die Rekuperation, also die Energierückgewinnung<br />
beim Bremsen bei. Diese lässt sich in zwei<br />
„Emissionslos, aber nicht emotionslos –<br />
Chapeau!“<br />
Stufen variieren. Im normalen Modus D, der beim Start aktiviert<br />
ist, gleitet der DS eher wie ein gewöhnlicher Verbrenner<br />
weiter, sobald man den Fuß vom Fahrpedal nimmt.<br />
Zupft man nochmal zart am Wählhebel, dann wird die Betriebsart<br />
„B“ wie Bremsen aktiviert. Dann verzögert der DS<br />
beim „Gaswegnehmen“ spürbar stärker, auch wenn er<br />
nicht an das „One-Pedal-Driving“ anderer Modelle herankommt.<br />
Auf jeden Fall kann man sich aber auch schon so<br />
zahllose mechanische Bremsvorgänge sparen und auf diese<br />
Art nicht nur Energie, sondern auch Bremsbeläge sparen.<br />
FAZIT<br />
Das erste, vollelektrische SUV im B-Segment, und der<br />
Erstling im Trio des Konzerns, denn bald folgen der Peugeot<br />
208e und der Opel Corsa-e, hat nicht nur einen Zeitvorteil.<br />
Er hat vor allem einen eigenen Charakter. Es war<br />
bislang ohnehin schon ein Zeichen eines besonderen Geschmacks,<br />
einen DS zu fahren, nun ist es auch ein Zeichen<br />
moderner und Antriebstechnik. Emissionslos, aber nicht<br />
emotionslos – Chapeau!<br />
DS3 CROSSBACK E-TENSE<br />
Vollelektrisches SUV, 50kWh Batterie, 100 kW Leistung,<br />
320 km Reichweite<br />
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PLUGGED <strong>11</strong> • 20<strong>19</strong><br />
30
CARS<br />
KOREANISCH FAHREN<br />
MIT STROM, MAL MEHR MAL<br />
WENIGER<br />
ZUKUNFTSMUSIK<br />
KIA UND DIE ELEKTRIFIZIERTE MOBILITÄT<br />
Text: Frank Rößler . Bilder: Kia<br />
Ja – die Elektrifizierung von Verkehrsmitteln ist auf Dauer ökologisch sinnvoll –<br />
sagt auch Steffen Cost, Geschäftsführer von Kia Deutschland. Für das große Aber hat<br />
die Produktpalette der Koreaner jetzt und in Zukunft einiges zu bieten.<br />
Ein paar der Stromer konnten wir auch ausprobieren.<br />
In Sachen Elektromobilität stehen einige Thesen im Raum,<br />
die polarisieren, unter anderem, weil sie von beiden Seiten<br />
der Betrachtung gerne oder der Einfachheit halber sogar<br />
am liebsten durch schwarze oder weiße Brillen betrachtet<br />
werden. Dabei gibt es viele Grautöne zu beachten – wer das<br />
Der größte Faktor in Sachen Schadstoffausstoß<br />
– beim Elektroauto natürlich indirekt –<br />
während der Fahrt ist und bleibt: der Fahrer.<br />
tut, wird erkennen, dass ein Mix aus – von vielen als zu<br />
klein empfundenen – sinnvollen Akkugrößen und Autos mit<br />
Verbrennungsmotoren uns noch lange Zeit begleiten wird,<br />
ein erzwungener Umstieg in die batterieelektrische Fortbewegung<br />
sogar kontraproduktiv sein könnte.<br />
STICHWORT AKKUGRÖSSE UND REICHWEITE<br />
Laut Umfragen meinen deutsche Autofahrer, dass ein<br />
Elektroauto mit Akku eine Reichweite von 415 Kilometern<br />
bieten muss, um sinnvoll nutzbar zu sein. Eigentlich<br />
eine irrationale Forderung: Laut Kraftfahrtbundesamt<br />
fährt jeder PKW in Deutschland nicht einmal 14.000<br />
Kilometer pro Jahr, also weniger als 40 Kilometer täglich.<br />
Für weitaus die meisten Fahrer reichen also 200-<br />
250 km Reichweite mit einer Ladung völlig aus – mit Akkus<br />
im Bereich von 35-40 kWh locker erreichbar.<br />
Diese Akkugröße ist auch vor dem Hintergrund sinnvoll,<br />
PLUGGED <strong>11</strong> • 20<strong>19</strong><br />
32
CARS<br />
FÄHRT LANGE<br />
NICHT SO GRIMMIG,<br />
WIE ER GUCKT<br />
dass ein Elektroauto durch die Produktion des Akkus einen<br />
CO 2 -Rucksack mit sich führt: Um den angesichts des aktuellen<br />
Strommixes in Deutschland gegenüber einem sauberen<br />
Verbrenner herauszufahren, braucht man etwas mehr<br />
als 50.000 Kilometer. Ein durchschnittlicher Fahrer müsste<br />
also vier Jahre mit diesem Elektroauto herumfahren,<br />
bevor er weniger CO 2 erzeugt als mit einem konventionell<br />
angetriebenen Auto.<br />
Lebensdauer von 225.000 Kilometern nur besser dasteht<br />
als ein Benziner. Ein Diesel? Genau so gut. Schon ein Erdgasfahrzeug<br />
ist besser. Klar ist: Kippt der Strommix zu regenerativ<br />
erzeugtem Strom, dann wendet sich auch hier<br />
das Blatt. Aber das tut es dann auch in Sachen Wasserstoff<br />
Elektromobilität ist heute schon gut genug,<br />
um in der Stadt oder citynah, auf typischen<br />
Pendelstrecken und mit einer privaten Lademöglichkeit<br />
lokal emissionsfrei und leise unterwegs<br />
zu sein.<br />
STICHWORT SAUBERER STROM<br />
Strom ist sauber, Benzin und Diesel sind dreckig. So weit<br />
sind wir noch lange nicht. Mehr als 60 Prozent des in<br />
Deutschland zum Verbrauch zur Verfügung gestellten<br />
Strom stammen derzeit noch aus fossilen Energieträgern.<br />
Das führt dazu, dass ein Elektroauto mitsamt seinem Produktionsrucksack<br />
von CO 2 und der Entsorgung bei einer<br />
KIA E-SOUL<br />
„Lauflernschuh“ – so hätte wohl die Generation<br />
meiner Eltern das kantige „2-Box-Design“ des<br />
stylischen e-Soul bezeichnet, der mit 4,20 Metern<br />
perfekt in die Kompaktklasse passt. Man nimmt<br />
hinter einem modernen Cockpit mit Head-Up-Display<br />
Platz, in dem auch die Fahrtrichtungen der<br />
Navigation eingeblendet werden – zusammen mit<br />
der Sprachführung sind keine weiteren Hinweise<br />
notwendig. Und dann erlebt man die Power, die<br />
mit dem auf 64 kWh vergrößerten Akku kommt:<br />
150 kW (204 PS) und 395 Nm lassen den 1,8-Tonner<br />
wie ein Motorrad mal eben in die schnellere<br />
Kolonne auf der Überholspur spritzen. Mit adaptivem<br />
Tempomat lässt sich dann die Kolonnenfahrt<br />
bis hin zum Stop&Go genießen – der Kia sorgt<br />
schon für sichere Abstände und rechtzeitiges Anhalten.<br />
Dabei lässt sich die Rekuperation in vier<br />
Stufen bis hin zum One-Pedal-Driving einstellen.<br />
ab 33.990 Euro<br />
PLUGGED <strong>11</strong> • 20<strong>19</strong><br />
33
CARS<br />
Laden an verschiedenen Stellen:<br />
linker Kotflügel am Niro PHEV (oben),<br />
in der Frontmaske beim e-Niro<br />
STÄNDIG UNTER<br />
STROM: KIA E-NIRO<br />
– und der hat den Vorteil der schnelleren Betankung im<br />
Vergleich zum Nachladen.<br />
Strom ist sauber, Benzin und Diesel<br />
sind dreckig. So weit sind wir noch<br />
lange nicht.<br />
STICHWORT LADETECHNIK<br />
Reichweite, Akkugröße und -gewicht, Ladegeschwindigkeit<br />
– dieses Triumvirat macht vielen noch Kopfzerbrechen. Kia<br />
hat sich jetzt dem Joint Venture ionity angeschlossen und<br />
will ab 2021 erste Elektrofahrzeuge anbieten, die dann mit<br />
800 Volt und 350 Kilowatt Gleichstrom laden können sollen.<br />
Von 20 auf 80 Prozent Akkuladung soll es dann in sechs bis<br />
acht Minuten gehen – für ein paar hundert weitere Kilometer<br />
eine Zeit, die nicht viel länger ist als ein aktueller Tankstopp.<br />
UND WAS HEISST DAS ALLES?<br />
Wer sich die ganze Thematik betrachtet, die noch weitaus<br />
mehr Facetten zu bieten hat, als wir hier auf ein paar Seiten<br />
darstellen können, wird sehen: Elektromobilität ist<br />
heute schon gut genug, um in der Stadt oder citynah, auf<br />
KIA NIRO PHEV<br />
4,36 Meter lang ist der Crossover mit Doppelmotor-Konzept,<br />
in dem ein 1,6 Liter großer Benziner<br />
und ein Elektromotor auf insgesamt 141 PS Gesamtleistung<br />
kommen. Im schicken Ambiente des<br />
mit dem Red Dot Design Award ausgezeichneten<br />
Fahrzeugs sitzt man auf guten Sitzen und hat ordentlich<br />
Platz – lediglich die Rücksitzlehne steht<br />
etwas flach. Power ist in allen Fällen genug vorhanden<br />
– wer es drauf anlegt, kann bis zu 120<br />
km/h ausschließlich elektrisch fahren, was dann<br />
aber die Reichweite von maximal 65 km im Stadtverkehr<br />
negativ beeinflussen wird. Beim ersten<br />
Check zeigte der Plug-in-Hybrid ein ordentliches<br />
Fahrwerk, guten Anzug, aber oberhalb von 3.500<br />
bis 4.000 Umdrehungen einen recht aufdringlichen<br />
Motor. Neben dem informativen Cockpit fiel der<br />
recht flache Kofferraum auf – der Elektroantrieb<br />
braucht an dieser Stelle wohl richtig viel Platz.<br />
ab 33.390 Euro<br />
PLUGGED <strong>11</strong> • 20<strong>19</strong><br />
34
CARS<br />
typischen Pendelstrecken und mit einer privaten Lademöglichkeit<br />
lokal emissionsfrei und leise unterwegs zu<br />
sein. Wer – regelmäßig – weitere Strecken zurücklegen<br />
muss oder will, kann auf einen Verbrenner, am besten einen<br />
aktuellen Diesel setzen. Und ihn für den Stadtverkehr<br />
als Hybrid mit einem Elektromotor kombinieren.<br />
In Sachen Elektromobilität stehen einige<br />
Thesen im Raum, die polarisieren, unter<br />
anderem, weil sie von beiden Seiten der<br />
Betrachtung gerne oder der Einfachheit<br />
halber sogar am liebsten durch schwarze<br />
oder weiße Brillen betrachtet werden.<br />
Dann kann man in Ruhe abwarten, was in den nächsten<br />
Jahren in Sachen Mobilität passiert. Denn aller aktuellen<br />
Hyperaktivität von Politikern, Lobbygruppen, (selbsternannten)<br />
Umweltschützern – die Aktivitäten der DUH gegen den<br />
Diesel haben den CO 2 -Ausstoß des Straßenverkehrs wieder<br />
ansteigen lassen – und Medien zum Trotz: In Sachen Entwicklung<br />
ist die Technologie der Elektroautos noch lange<br />
nicht aus den Kinderschuhen heraus. Laut Cost sind derzeit<br />
noch im 2-Jahres-Rhythmus mehr oder weniger große<br />
Umwälzungen zu erwarten. Die Entwicklung der Brennstoffzellenmobilität<br />
noch nicht einmal berücksichtigt.<br />
Und ganz nebenbei: Der größte Faktor in Sachen Schadstoffausstoß<br />
– beim Elektroauto natürlich indirekt – während<br />
der Fahrt ist und bleibt: der Fahrer. Mehr als 40 Pro-<br />
KIA E-NIRO<br />
Auch wenn er in großen Teilen mit dem eine halbe<br />
Nummer kleineren e-Soul identisch ist: Der elektrische<br />
Niro wirkt – auch im direkten Vergleich<br />
mit dem Plug-in-Hybrid – wie das erwachsenere<br />
Auto. Antrieb, Gewicht und Akkugrößen sind in<br />
beiden Fahrzeugformaten identisch: Neben der<br />
150-kW-64-kWh-Kombination mit 455 km Reichweite<br />
ist er auch mit 100 kW (136 PS) und 39,2<br />
kWh zu haben – an den spritzigen 395 Nm Drehmoment<br />
ändert das nichts. Nominell bleiben dann<br />
laut WLTP noch knapp 290 km übrig. Die 12 km/h<br />
geringere Höchstgeschwindigkeit (155 statt 167)<br />
hat dann eher akademischen Charakter. Erfahrungen<br />
mit dem großen Akku zeigen, dass dann<br />
im Stadtverkehr dank Rekuperation auch mal 300<br />
drin sein dürften. Ausreichend. In jeder Beziehung.<br />
Und die Ladezeiten gehen bei kleineren Akkus<br />
auch in akzeptablere Regionen herunter, spätestens,<br />
wenn 100 kW aus einer Gleichstrom-Ladesäule<br />
hinein drücken.<br />
ab 33.990 Euro<br />
zent weniger Energieverbrauch generiert, wer eben nicht<br />
ständig das Leistungsvermögen seines Vehikels ausnutzt<br />
und vorausschauend fährt. Da kann dann sogar der sinnvoll<br />
bewegte Verbrenner den unbedacht geprügelten Elektroantrieb<br />
um Längen hinter sich lassen.<br />
Werkzeug zum Wohlfühlen auf der<br />
Langstrecke: Kira Niro Plug-in-Hybrid<br />
PLUGGED <strong>11</strong> • 20<strong>19</strong><br />
35
BIKES<br />
GEMEINSAME SACHE<br />
FÜR DEN GUTEN ZWECK<br />
KOOPERATIV MOBIL<br />
YAMAHA EC-05 NUTZT GOGORO-SYSTEM<br />
Text: Frank Rößler . Bilder: Hersteller<br />
Nein – mit „uns fällt dazu nix ein“ hat das überhaupt nichts zu tun. Yamaha will das Rad nicht<br />
neu erfinden, wenn es um ein gutes Mobilitätskonzept geht. Und nutzt Tauschakku-System<br />
und Technologie von Gogoro, um den EC-05 auf die Räder zu stellen – Kooperation der Hersteller<br />
ist notwendig, wenn die Elektromobilität fliegen soll.<br />
Elektrofahrzeuge sind toll. Sie machen keinen Krach, sie<br />
stinken nicht (zumindest nicht da, wo sie fahren), sie haben<br />
einen kräftigen Antritt, sie dürfen überall fahren und sie<br />
sind modern. Zukunftsträchtig. Politisch korrekt.<br />
Ungleiche Zwillinge:<br />
Die Verkleidung macht’s.<br />
Elektrofahrzeuge sind die Hölle. Sie sind teuer, sie tauchen<br />
aus dem Nichts auf, sie sind nicht zu hören, sie ziehen fast<br />
jeden Verbrenner gleicher Klasse an der Ampel ab, sie<br />
kommen nicht weit und sie brauchen Ewigkeiten, bis sie<br />
weiter fahren können. Wenn man eine „Tankstelle“ findet.<br />
Und Zeit mitbringt.<br />
Tauschsysteme können hier Abhilfe schaffen. Was im Auto<br />
nicht funktionieren will – Hersteller wollen ihr eigenes<br />
Süppchen kochen, und bei Autofahrern ist die Shareconomy<br />
noch immer strikt verpönt. Dabei wäre es gerade für<br />
Menschen, die keine eigene Möglichkeit haben, einen Akku<br />
im Fahrzeug in einigermaßen erträglichen Zeiten aufzuladen,<br />
die ideale Lösung. Neuer Strom für mehrere hundert<br />
Kilometer in der gleichen Zeit wie bei einem „analogen<br />
Tankvorgang“ – Herz, was willst Du mehr?<br />
Vorbild und Spielpartner: Gogoro S2<br />
PLUGGED <strong>11</strong> • 20<strong>19</strong><br />
36
BIKES<br />
KLARE KANTE<br />
VERKLEIDET<br />
RUNDE SACHE<br />
ROLLER MACHEN ES VOR<br />
Scooterhersteller zeigen, dass solche<br />
Akku-Tauschsysteme tatsächlich<br />
funktionieren können. Gogoro<br />
aus Taiwan startete 2015 und bietet<br />
Roller an, deren Akkus mit wenigen<br />
Handgriffen entnehmbar sind und an<br />
gemeinschaftlich genutzten Ladezentren<br />
gegen volle ausgetauscht<br />
werden können. Heute bietet Gogoro<br />
über 1.300 Ladestationen in Taiwan.<br />
Auch in Deutschland gibt es deren Scooter – in einem Sharing-Projekt<br />
in Berlin. Coup heißt der Betreiber, der inzwischen<br />
etwa 1.500 Gogoros anbietet. Eine App unterstützt<br />
beim Mieten und Aufladen.<br />
Dazu gibt es weitere Partner: Die Hersteller Aeon und PGO<br />
haben sich dem Gogoro-System angeschlossen. Und DHL<br />
sowie die Taiwan Post wollen Gogoro-Scooter einsetzen.<br />
Neuester Partner: Yamaha. Der EC-05 ist ein direkter Abkömmling<br />
des Gogoro S2. Das zweite Modell der Taiwaner<br />
leistet 7,6 kW und beschleunigt in 3,9 Sekunden von 0-50<br />
km/h. Maximal sind 90 Sachen machbar. Gogoro verspricht<br />
je nach Geschwindigkeit Reichweiten von bis zu 150 km.<br />
Womit auch die wahrscheinlichen Eckdaten des Yamaha<br />
EC-05 festgezurrt wären, denn Yamaha nennt noch keine<br />
Namen.<br />
Yamaha EC-03, das aktuellste<br />
E-Zweirad, das Yamaha in den<br />
Handel gebracht hat<br />
I’VE SEEN THAT FACE BEFORE?<br />
Nein – aus dem Gesicht geschnitten sehen die beiden ungleichen<br />
Zwillinge nun wahrlich nicht aus. Yamahas ureigene<br />
Handschrift ist dann doch erkennbar. Auch mit den<br />
bisherigen, auf zwei Räder gestellten Ideen der Japaner<br />
hat der EC-05 nicht viel zu tun.<br />
Scooterhersteller zeigen, dass<br />
Akku-Tauschsysteme funktionieren können.<br />
Aktuellstes Beispiel ist da der/das Yamaha EC-03 von 20<strong>11</strong>:<br />
Das war ein Leichtkraftrad mit E-Motor, das mit 45 km/h<br />
und einer Reichweite von gut 30 km gerade mal für die<br />
Stadt und vielleicht auch für den täglichen Arbeitsweg aus<br />
dem Speckgürtel in die City taugte. Also als (lokal) emissionsfreies<br />
und leises Fahrzeug, das dann auch gern mal<br />
überhört wird.<br />
Aber das kennt man ja als Fahrer von Elektrofahrzeugen.<br />
PLUGGED <strong>11</strong> • 20<strong>19</strong><br />
37
FORMEL E – POWERED BY DS AUTOMOBILES<br />
LEISTUNGS-<br />
DEMONSTRATIONEN<br />
BEIM GASGEBEN UND<br />
BEIM BREMSEN<br />
MÖGEN DIE<br />
SPIELE BEGINNEN<br />
ENDE NOVEMBER BEGINNT DIE NEUE SAISON DER FORMEL E –<br />
SPANNEND WIE NIE ZUVOR<br />
Text: Frank Rößler . Bilder: DS Automobiles<br />
Sie ist die Königsklasse des elektrischen Automobilsports – die Formel E.<br />
Am 22. November beginnt die Saison 20<strong>19</strong>/2020 mit den Auftaktrennen in Saudi-Arabien.<br />
Mit dabei: DS Techeetah, das Team der französischen Marke DS aus dem PSA-Konzern.<br />
Die bald beginnende 6. Formel E Meisterschaft hat alle Voraussetzungen,<br />
die Spannung der letzten Ausgabe nochmals<br />
zu steigern. Neue Teams werfen den Hut im Kampf<br />
um die Krone im Elektro-Automobilsport in den Ring: Mercedes<br />
EQ und Porsche garantieren dieses Jahr noch mehr<br />
Aufmerksamkeit.<br />
Rekuperation ist eine technische Qualität,<br />
die im Rennsport wie auf der Straße ein<br />
essenzieller Technologiebestandteil ist.<br />
DAS AUTO – DS E-TENSE FE<br />
Technisch bleiben die Autos in der sechsten Saison<br />
fast identisch: Die Gen2 war in der letzten Saison<br />
erstmalig im Einsatz. Mit Fahrer mindestens 900 kg<br />
schwer, „tanken“ die Renner bis zu 52 kWh Strom.<br />
Der Elektroantrieb leistet 250 kW, also 338 PS, und<br />
die maximale Rekuperation liegt beim gleichen Wert.<br />
Der Spurt auf 100 km/h gelingt in 2,8 Sekunden; bis<br />
zu 230 km/h sind möglich.<br />
Mit dem Aufstreben der Elektromobilität kommt eine passende<br />
Rennserie gerade recht. Schließlich basiert sie auf<br />
technischen Qualitäten, die sich auch im Alltag bezahlt machen.<br />
Auf heimischen Straßen sind Beschleunigung und<br />
Höchstgeschwindigkeit zwar nicht das Maß der Dinge, aber<br />
die Rekuperation, die Rückgewinnung von elektrischer<br />
Energie beim Bremsen, ist hier wie dort ein essenzieller<br />
Bestandteil, um ans Ziel zu kommen.<br />
PLUGGED <strong>11</strong> • 20<strong>19</strong><br />
38
FORMEL E – POWERED BY DS AUTOMOBILES<br />
Das Team, dass es dieses Jahr zu schlagen gilt, ist DS Techeetah.<br />
In der vergangenen Saison konnte das Team um<br />
Mark Preston die Führung bei den letzten Rennen in New<br />
York verteidigen – da war maximale Spannung garantiert.<br />
Für Jean-Eric Vergne war es der zweite Meisterschaftssieg<br />
in Folge.<br />
2020 ZUM DRITTEN?<br />
JAN-ERIC VERGNE ALS<br />
FORMEL-E-CHAMP<br />
VON DER RENNSTRECKE<br />
AUF DIE STRASSE – DS 3<br />
CROSSBACK E-TENSE<br />
Wenn, dann richtig: Der DS 3 Crossback ist nicht<br />
nur ein Nachfolger, sondern als E-TENSE auch<br />
gleich ein batterieelektrisches Modell. Der 50<br />
kWh fassende Li-Ionen-Akku ermöglicht Reichweiten<br />
von mehr als 300 km nach WLTP. Der Motor<br />
leistet 100 kW (oder 136 PS), und an Gleichstromquellen<br />
ist Laden mit 100 kW möglich (30<br />
Min. für 80 Prozent). Über Wechselstrom (AC)<br />
kann „die“ DS bis zu <strong>11</strong> kW aus der Wallbox oder<br />
öffentlichen Stationen vertragen, womit sie nach<br />
fünf Stunden wieder komplett geladen wäre. Das<br />
rekuperierende Bremssystem gewinnt in der<br />
Stadt bis zu 20 Prozent der Leistung zurück. Eine<br />
Wärmepumpe dient als Heizung und nutzt die<br />
elektrische Energie optimal aus.<br />
www.dsautomobiles.de<br />
»ES IST NICHT UNSER STIL, ZU VERLIEREN, SONDERN<br />
UNSER PRINZIP, IMMER WIEDER ZU GEWINNEN.«<br />
Mark Preston, Rennstallleiter von<br />
DS Techeetah, über Favoritenstatus<br />
und Anteil der Fahrer am Erfolg.<br />
Herr Preston, als Vorjahressieger sind Sie<br />
der Favorit für die Saison 20<strong>19</strong>/2020. Ist<br />
das Motivation oder Ballast?<br />
Es spielt keine Rolle, ob wir der Erste oder<br />
der Letzte sind, unsere Vorbereitung ist genau<br />
die gleiche, und das war Teil unseres<br />
Erfolgs. Jeder im Team ist sehr konkurrenzfähig<br />
und will gewinnen, also ist der<br />
Gewinn beider Meisterschaften in der letzten<br />
Saison definitiv ein schöner Motivator.<br />
Es ist nicht unser Stil, zu verlieren, sondern<br />
unser Prinzip, immer wieder zu gewinnen.<br />
www.fiaformulae.com<br />
Mit Mercedes EQ kommt ein neuer, relevanter<br />
Wettbewerber ins Spiel, erwarten<br />
Sie noch mehr Spannung?<br />
Wenn die Formel E uns etwas gezeigt hat:<br />
Sie sorgt für Begeisterung, egal wer drin ist.<br />
Es wird viel Spaß machen, gegen Mercedes<br />
und Porsche anzutreten, die neu in der Serie<br />
sind. Keine andere Motorsport-Kategorie<br />
zeigt so viele Hersteller, die auf hohem<br />
Niveau antreten.<br />
Mit Antonio Felix da Costa können Sie einen<br />
zweiten Topfahrer gewinnen. Wie groß<br />
ist der Fahreranteil am Sieg?<br />
Motorsport ist ein Teamsport. Der Fahrer<br />
muss auf dem Kurs schnell sein, die Ingenieure<br />
müssen die Software und Strategie<br />
optimieren und die Mechaniker müssen<br />
ihre Arbeit mit dem Auto erledigt haben –<br />
es ist schwer, Prozentsätze zu verteilen.<br />
PLUGGED <strong>11</strong> • 20<strong>19</strong><br />
39
HOME<br />
KONZEPT MIT<br />
TRENDFAKTOR<br />
AB INS GRÜNE<br />
MICROGREENS – SUPERFOOD FÜR EILIGE SELBSTVERSORGER<br />
Text: Frank Rößler . Bilder: Hersteller<br />
Medion Micro<br />
Gardening System:<br />
Konzept von<br />
der IFA<br />
Gesundes Leben? Keine Frage. Wollen wir alle. Speziell, wenn es durch so etwas einfaches<br />
und angenehmes wie gesundes Essen gestaltet werden kann. Microgreens sollen dabei eine<br />
wachsende Rolle spielen – kleines „Grünzeug“, das mit der geballten Nährstoffkraft der<br />
ausgewachsenen Pflanzen aufwarten kann. Viele Wege führen auch hier nach Rom.<br />
Microgreens sind – entschuldigen Sie das platte Wortspiel<br />
– noch lange nicht in aller Munde. Aber sie haben sich auf<br />
den Weg gemacht. Was das ist? Microgreens sind Kräuter,<br />
Gemüse und Blattpflanzen, die auf dem Wachstumspfad so<br />
weit sind, dass die ersten Blättchen entstanden sind. Sie<br />
stehen sozusagen eine Stufe über den Sprossen, bei denen<br />
die Blättchen sich noch nicht ausgebildet haben. Ja – der<br />
bekannte Kressetopf gehört auch in diese Kategorie – und<br />
so viel anders aussehen als viele der heute unter dem neumodischen<br />
Begriff einsortierten Pflänzchen tut er ja nicht.<br />
MICROGREENS SIND KEINE SPROSSEN<br />
Sprossen haben Sie sicherlich alle schon gegessen. Der<br />
erdigere Geschmack stammt daher, dass diese Pflänzchen<br />
nach vier bis fünf Tagen schon geerntet und verzehrt werden<br />
– mit Haut und Haar, also mitsamt Wurzeln. Und: Sie<br />
wachsen mehr oder weniger in einer Nährlösung auf – Luft<br />
bekommen sie so gut wie keine.<br />
Von einfach bis hochkomplex: die<br />
Werkzeuge, um Microgreens zu ziehen.<br />
Microgreens hingegen dürfen bis zu dreimal so lange<br />
wachsen, bis sich an der Luft die ersten Blättchen bilden,<br />
die dann durch UV-Licht auch schnell grün werden. Sie<br />
bilden schon den typischen Geschmack der eigentlichen<br />
Pflanze aus und bieten schon den kompletten Cocktail an<br />
PLUGGED <strong>11</strong> • 20<strong>19</strong><br />
40
HOME<br />
Bosch SmartGrow sorgt bis zu<br />
14 Tage lang für Wasser und Licht<br />
GÄRTNERN MIT<br />
ERFOLGSGARANTIE<br />
Nährstoffen, den die Sorte hat. Man erntet oberhalb der<br />
Nährlösung bzw. der Wachstumsmatte – und bekommt so<br />
den unverfälschten Geschmack.<br />
Auf dem Weg in aller Munde: Microgreens<br />
Der Vorteil der kleinen Pflanzen liegt aber auch in der<br />
schnellen und einfachen Aufzucht: Innerhalb weniger Tage<br />
kann man sich in der Küche oder auf dem Balkon die vitaminreichen<br />
Zutaten für Salate, Smoothies, essbare Dekorationen<br />
oder einfach nur Butterbrote heranziehen, und<br />
einfach ist das Ganze dann auch noch.<br />
WAS BRAUCHT MAN?<br />
Wie das immer so ist, wenn es ums Essen geht: Die einen<br />
sagen so, die anderen sagen anders. Der Einstieg ist, beispielsweise<br />
bei Heimgart, schon für weniger als 50 Euro zu<br />
machen. Das Starterkit für knapp 35 Euro besteht aus einer<br />
Porzellanschale von Seltmann Weiden, einem Edelstahleinsatz<br />
sowie zwei biozertifizierten Saatpads. Ein 6er-<br />
Pack Nachfüllpads kostet dann <strong>11</strong>,94 Euro – in den Sorten<br />
Gartenkresse, Rauke, Brokkoli, Radieschen, Rotkohl und<br />
Senf. Das stellt man dann ans Fenster oder auf die Anrichte,<br />
oder, oder, oder – und dann geht’s los.<br />
www.heimgart.com<br />
Eine Stufe darüber steht das Micro Gardening System von<br />
Medion, das zur IFA vorgestellt wurde. Allerdings noch als<br />
Konzeptstudie – einmal für acht und einmal für zwölf Pflanzen.<br />
Die werden dann mit dem notwendigen Licht versorgt –<br />
ums Wasser muss man sich voraussichtlich selbst kümmern.<br />
Unter der Marke Grundig<br />
auf den Messen gezeigt:<br />
Herb Garden von Arcelik<br />
PLUGGED <strong>11</strong> • 20<strong>19</strong><br />
41
HOME<br />
TRENDY OHNE<br />
NERD-APPEAL<br />
Basics für den einfachen Einstieg:<br />
Porzellanschale und Edelstahl von Heimgart<br />
Von Hand oder automatisch:<br />
Die Wege zur Gesundheit sind<br />
vielfältig.<br />
Eleganter geht das mit dem Bosch SmartGrow: Das kleine,<br />
runde Schmuckstück gibt es für drei oder sechs Saatkapseln,<br />
und das Gerät sorgt, auch im Zusammenspiel mit einer<br />
Smartphone-App, immer für optimale Bedingungen für<br />
die inzwischen mehr als 50 verschiedenen Sorten. So kann<br />
SmartGrow auch dann für die Pflänzchen sorgen, wenn<br />
man selbst gerade mal nicht zu Hause ist – bis zu 14 Tage<br />
lang. Der Komfort kostet allerdings ab 170 (3er) bzw. 280<br />
Euro. www.bosch-home.com<br />
IM GROSSEN STIL<br />
Wer dann im großen Stil in die Microgreens einsteigen will<br />
oder ein Restaurant betreibt, braucht natürlich auch viel<br />
Fläche. Was früher das Beet im Garten war, kann in der<br />
Stadt der seit 2016 über die verschiedensten Messestände<br />
durchgereichte Herb Garden von Arcelik sein. Der misst<br />
etwa so viel wie ein Side-by-Side-Kühlschrank und nimmt<br />
auf mehreren Ebenen gleich eine ganze Batterie von Saatmatten<br />
auf. Und bietet genau die richtige Beleuchtung.<br />
Aber da ist man dann sicherlich vierstellig unterwegs – unter<br />
welcher Marke des Konzerns das Projekt Herb Garden<br />
dann auf den Markt kommt, wenn es denn kommt, ist noch<br />
unklar.<br />
www.grundig.com<br />
www.beko-hausgeraete.de<br />
Schön, gesund und lecker: Pflanzschalen von Heimgart, hier<br />
mit Radieschen-, Rotkohl- und Gartenkresse-Saaten<br />
PLUGGED <strong>11</strong> • 20<strong>19</strong><br />
42
HOME<br />
DIE ZUKUNFT DES WOHNENS<br />
REALE ENTWICKLUNGEN VS. TECHNOLOGISCHE SZENARIEN<br />
Text: Frank Kreif . Bilder: Adobe Stock, Hersteller<br />
Paradiesisch wie in einem Disney-Park oder verstörend dystopisch wie in<br />
Blade Runner? Wie wohnen wir in der Zukunft? Angesichts sich verändernder<br />
klimatischer und sozialer Verhältnisse wollen wir anlässlich unseres Jubiläums<br />
einen Blick auf das Wohnen der Zukunft werfen.<br />
Wie wohnen wir in Zukunft? Diese zentrale Frage beschäftigt<br />
nicht nur uns alle, sondern natürlich auch die Bau- und<br />
Wohnungsindustrie. Wir wollen die Prognosen für die kommenden<br />
10 Jahre einmal aus der Perspektive des vernetzten<br />
Wohnens betrachten.<br />
DIE RANDBEDINGUNGEN<br />
„Schon jetzt wohnen mehr als 50 Prozent der Menschen in<br />
Großstädten“, diese These wird immer wieder bemüht,<br />
wenn man zukünftige Wohnszenarien beschreiben möchte.<br />
Für Regionen mit stark wachsender Bevölkerung ist das<br />
auch einer der absolut bestimmenden Trends, bei uns in<br />
Mitteleuropa hingegen sind es nur einige, wenige Ausnahmemetropolen,<br />
die auch nur annähernd vergleichbares<br />
Wachstum aufweisen.<br />
Reduziert auf Deutschland betrachtet, haben wir ausgesprochen<br />
stabile Verhältnisse. Immer noch ein wenig Bevölkerungsschwund<br />
in den östlichen Bundesländern, dafür<br />
vergrößern sich die „Speckgürtel“ rund um die Metropolen<br />
bzw. diese werden attraktiver. Das hat natürlich mit den<br />
dort verfügbaren Jobangeboten zu tun, aber auch mit der<br />
vorhandenen Infrastruktur vom ÖPNV über ärztliche Versorgung<br />
und Bildung bis hin zu kulturellen Angeboten.<br />
DER TRAUM VOM LEBEN<br />
IN DER ZUKUNFT?<br />
PLUGGED <strong>11</strong> • 20<strong>19</strong><br />
43
HOME<br />
WOHNEN DER ZUKUNFT –<br />
THESE #1<br />
Wohnen wird modular.<br />
Und somit effizienter,<br />
flexibler und upgradebar<br />
Insgesamt verzeichnen attraktive Städte jährlich ein Einwohnerwachstum<br />
von einem bis zwei Prozent, in ländlichen<br />
Regionen ist ein entsprechender Schwund zu bemerken.<br />
Nichtsdestotrotz ist auch angesichts der vergleichsweise<br />
langsamen Entwicklung davon auszugehen,<br />
dass in Städten Mieten weiter populärer bleibt als der<br />
Erwerb von Eigentum. Das bedeutet, dass auch die großen<br />
Wohnbaugesellschaften in der Verantwortung für den<br />
zukünftigen Wohn- und damit Lebensraum stehen.<br />
GESUCHT? VIEL FREIRAUM – WENIG DISTANZ<br />
So weit, so vorhersehbar. Interessant wird es aber, wenn<br />
man noch die demographische Entwicklung bemüht. Wir<br />
werden immer älter, bleiben zudem länger gesund und<br />
aktiv. Das bedeutet im Umkehrschluss, dass wir auch unseren<br />
Wohnraum länger nutzen wollen und werden. Wer<br />
heute 70 ist, ist noch lange kein Fall fürs Altersheim, ganz<br />
im Gegenteil. Auch diese Bevölkerungsgruppe möchte<br />
weiterhin in ihrem angestammten Umfeld wohnen und<br />
leben. Das gilt perspektivisch umso mehr für die Jüngeren,<br />
die sich über Jahre ihr Lebensumfeld aufgebaut haben.<br />
Zwar wünschen wir uns das „Haus auf dem Land“,<br />
wenn wir dort unsere Kinder aufwachsen sehen wollen.<br />
Andererseits werden diese uns verfluchen, wenn sie nicht<br />
einigermaßen kommod in die nächste Stadt gelangen<br />
können, wo Schule oder Universität, viel mehr aber noch<br />
Freunde und die entsprechenden Freizeitangebote zu finden<br />
sind.<br />
MODULARE ARCHITEKTUR, AUCH IM QUARTIER<br />
Lässt sich all das realisieren, ohne ständig umziehen zu<br />
müssen? Mit Sicherheit, wenn wir die über Jahrzehnte gelernten<br />
Strukturen aufbrechen. Die Wohnung oder das<br />
Haus, die die perfekte Größe haben, wenn wir dort unsere<br />
Kinder aufziehen, sind uns im Alter womöglich viel zu groß.<br />
Deren Lebensplanung ist völlig anders als die der Eltern,<br />
und das wird sich so fortsetzen. Das Auslandsjahr nach<br />
dem Abitur oder dem Studium ist heute normal geworden.<br />
Plötzlich leben die Kinder in London, Stockholm oder Ontario<br />
statt in der Einliegerwohnung der Vorstadt. Zurück<br />
bleiben 170 Quadratmeter auf drei Etagen, schwer nutzbar,<br />
schwer aufteilbar.<br />
»Es entstehen mehr und mehr „Mikroapartments“.<br />
Überschaubare Wohnungen<br />
mit 30, vielleicht 40 qm Wohnfläche, ideal<br />
für Studierende, Singles, evtl. Paare, die<br />
noch keinen zu großen Anspruch an<br />
Wohnfläche haben«<br />
Eine Lösung? Modulare Wohnkonzepte. Es müssen nicht<br />
zwingend Container sein, doch eine Architektur, die später<br />
einmal die neue Aufteilung vorhandener Wohnflächen ermöglicht,<br />
ist der erste Schritt zu einer flexiblen Nutzung.<br />
Hier kommt erstmals auch das Thema Smart Home ins<br />
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HOME<br />
Spiel, denn eine Umnutzung bzw. eine neue Aufteilung ist<br />
im Fall einer intelligenten Hausinfrastruktur dann eben<br />
nicht mehr mit großen Umbaumaßnahmen verbunden.<br />
Das bedeutet ein Umdenken schon beim Entwurf. Einzelne<br />
Bereiche, die später entkoppelt werden sollen, müssen<br />
auch die entsprechende Infrastruktur haben, sodass sich<br />
dort Bad und Küche realisieren lassen oder schon vorhanden<br />
sind. Ein eigener Zugang von außen gehört natürlich<br />
auch dazu, ebenso die Option für eine eigene Klingel, einen<br />
Brief- oder Paketkasten etc.<br />
Nicht umsonst entstehen mehr und mehr „Mikroapartments“.<br />
Überschaubare Wohnungen mit 30, vielleicht 40<br />
qm Wohnfläche, ideal für Studierende, Singles, evtl. Paare,<br />
die noch keinen zu großen Anspruch an Wohnfläche haben.<br />
TECHNIK FÜRS ALTER<br />
Die Tatsache, dass wir alle älter werden, ist durchweg erfreulich.<br />
Umso beruhigender, dass es uns die Technik ermöglicht,<br />
all das auch in den eigenen vier Wänden, gekauft<br />
oder gemietet, zu tun. Und dabei ist die Technik eine wesentliche<br />
Hilfe.<br />
Noch wichtiger wird dann zunehmend clevere Sensorik, die<br />
von äußeren Einflüssen wie Luftqualität bis hin zu Alarmsignalen<br />
alles auswerten und entsprechend interpretieren<br />
kann. Jemand fällt in der Wohnung oder vernachlässigt seinen<br />
gewohnten Rhythmus? Dann kann das intelligente Zuhause<br />
entsprechend reagieren, die betroffene Person kontaktieren<br />
und, wenn keine Rückmeldung erfolgt, Verwandte,<br />
Freunde und entsprechende Notdienste alarmieren.<br />
Klar, Barrierefreiheit gehört hier auch dazu. Überflüssige<br />
Stufen haben im Haus oder der Wohnung nichts zu suchen,<br />
zumindest muss es aber eine Alternative zu ihnen geben.<br />
Weiter durchdacht, führt das zu AAL, zu Ambient Assisted<br />
Living. Das bedeutet, die Wohnumgebung hilft bei der Orientierung.<br />
Produkte werden zusehends „getaggt“ sein: Sie besitzen<br />
einen integrierten oder nachgerüsteten Chip, mit dem man<br />
diese finden kann. Brille und Hörgerät sind da nur der Anfang:<br />
Sie lassen sich per Smartphone aufspüren. Dank<br />
UWB (Ultrawideband) wie im neuen iPhone übrigens präziser<br />
als je zuvor.<br />
»Mit 5G wird alles eine Sendelizenz<br />
und eine IP-Adresse haben. Das macht vieles<br />
leichter, aber natürlich auch kontrollierbarer;<br />
die Balance zwischen beidem müssen wir<br />
selbst finden«<br />
5G befördert diese Thematik auf eine weitere Ebene. Produkte,<br />
die heute noch per WLAN oder über eine Verbindung<br />
zum Smartphone ins Internet der Dinge funken,<br />
können das zukünftig mit ihrem Onboard-Chip erledigen.<br />
Das macht vieles leichter, aber natürlich auch kontrollierbarer;<br />
die Balance zwischen beidem müssen wir<br />
selbst finden.<br />
AUTONOME TRANSPORTMITTEL LÖSEN DISTANZEN AUF<br />
Muss das alles in der Stadt passieren? In Zukunft vielleicht<br />
nicht mehr. Das Thema „Autonomes Fahren“ spukt schon<br />
seit einiger Zeit durch die Branche, und irgendwann wird es<br />
Realität werden. Das bedeutet dann für die Randgebiete,<br />
aber auch entferntere Regionen, dass sich der Aktionsradius<br />
der Bewohner deutlich erweitert.<br />
WOHNEN DER ZUKUNFT –<br />
THESE #2<br />
Technik ist ein unverzichtbarer<br />
Teil des Wohnens, für mehr<br />
Komfort und Sicherheit<br />
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HOME<br />
WOHNEN DER ZUKUNFT –<br />
THESE #3<br />
Distanzen werden an<br />
Bedeutung verlieren,<br />
neue Transportmittel<br />
für Menschen und<br />
Personen vernetzen<br />
die Welt<br />
Auch Transportdienstleistungen lassen sich so komplett<br />
neu realisieren. Die bestellte Sendung muss nicht zwingend<br />
in einem großen Laster transportiert und mehrfach<br />
umgeladen werden – vielleicht säuseln nachts kompakte<br />
Container über die dann leeren Autobahnen und erreichen<br />
autonom ihr Ziel. Vor Ort werden die Pakete dann nochmals<br />
in kleinere Robotergefährte umgeladen und erreichen<br />
uns dann punktgenau, wenn wir zu Hause sind, oder<br />
landen in der Paketbox des Hauses.<br />
GETEILTE MODULE – SCHLAUE MODULE<br />
Die Zukunft des Wohnens ist zweifellos modular, denn Module<br />
sind intelligent. Das gilt umso mehr, da wir uns nicht<br />
nur in Sachen Wohnraum, sondern auch hinsichtlich der<br />
begleitenden Technik anpassen müssen. Unsere Stromnetze<br />
sind gefordert, mit den wachsenden regenerativen<br />
Quellen klarzukommen.<br />
Sinnvoll ist es, den erzeugten Strom gleich vor Ort zu nutzen<br />
oder zu puffern. Das kann die Batterie im eigenen Haus<br />
sein, aber auch der Quartier-Speicher, der den solaren Ertrag<br />
von mehreren Dächern bündelt und wieder zu Verfügung<br />
stellt. Das kann auch das Elektroauto sein, das tagsüber<br />
geladen wird und diese nachts bereithält.<br />
UMDENKEN IST NOTWENDIG<br />
Wer für die Zukunft bauen oder modernisieren will, muss<br />
zweifellos umdenken. Statt starrer Architektur werden flexible,<br />
teils gemeinschaftlich nutzbare Räume gefragt sein.<br />
Damit diese Gemeinschaften auch zusammenpassen, werden<br />
sie anhand ihrer Nutzerprofile kombiniert, so plant es<br />
zumindest die Wohnungswirtschaft.<br />
ZU GEWINNEN:<br />
EIN ALARMSYSTEM VON GIRA IM<br />
WERT VON 2.000 EUR<br />
Was wir dafür gerne von Ihnen hätten? Ihre Meinung<br />
zur Zukunft des Wohnens. Wir haben einen kleinen<br />
Fragebogen zusammengestellt, um ein Stimmungsbild<br />
zum Thema Smart Home zu erfassen. Unter allen<br />
Teilnehmern, die dies möchten und uns ihre Email-<br />
Adresse hinterlassen, verlosen wir ein GIRA Alarmsystem<br />
Profi.<br />
Die Beantwortung der Fragen dauert normalerweise<br />
keine 10 Minuten und funktioniert auch am Smartphone<br />
bestens. Die Fragen finden Sie hier:<br />
www.diezukunftdeswohnens.de<br />
Der 1. Preis ist ein komplettes<br />
Alarmsystem von GIRA, bestehend<br />
aus Glasbruch- und Bewegungsmelder<br />
sowie Technik- und Magnetkontakte.<br />
Außerdem gehören eine<br />
Außensirene, eine Innen sirene, eine<br />
drahtlose Bedieneinheit und die<br />
Alarmzentrale Connect zum System.<br />
Der 2. bis 10. Preis ist je ein cleverer<br />
Tile-Anhänger, mit dem Sie in Zukunft<br />
wertvolle Dinge wie Schlüssel bund oder<br />
Tasche leichter wiederfinden.<br />
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03. 20<strong>19</strong><br />
Ausgabe 6 · November/Dezember 20<strong>19</strong> · 6,00 Euro<br />
www.smarthomes.de<br />
Österreich 6,00 Euro · Schweiz 10,80 CHF · Niederlande 6,80 Euro · Belgien 6,80 Euro · Italien 7,50 Euro · Luxemburg 6,80 Euro · Frankreich 7,20 Euro<br />
2004 15 JAHRE 20<strong>19</strong><br />
Das Magazin für intelligentes Wohnen<br />
Special: 15 Jahre Smart Homes S. 48 Halt mal S. 74<br />
Smart Homes blickt in die Zukunft<br />
iPad Docks fürs Smart Home<br />
AUSGABE 3 . OKTOBER 20<strong>19</strong> . 5,00 EURO<br />
Deutschland 5.00 Euro • Österreich 5,80 Euro • Schweiz 9,00 CHF<br />
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AUCH MINI KANN’S VOLLELEKTRISCH<br />
SMART EQ FORTWO & FORFOUR<br />
DAS FINALE FACELIFT<br />
RENAULT ZOE<br />
DER KLEINE FRANZOSE WIRD ERWACHSEN<br />
VORSCHAU<br />
Objekte<br />
Minihaus mit smarter Technik<br />
Green Living Space –<br />
für das Wohnen von morgen<br />
Minihaus mit smarter Technik<br />
Text: Frank Rößler • Bilder: SchwörerHaus/J. Lippert<br />
HOW TO READLY<br />
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Kompakt Wohnen mit Garten auf dem Dach, vernetzt arbeiten, wo und wann man will, gesund Leben in den eigenen<br />
vier Wänden – SchwörerHaus greift mit dem Green Living Space in Hannover-Langenhagen gleich mehrere Trends auf<br />
und bietet dafür das passende Wohnumfeld – kompakt, flexibel, grün.<br />
Konnektivität, Mobilität, Neo Ökologie heißen die aktuellen Lifestyle-Trends<br />
laut einer Studie von Kölnmesse und dem Verband der<br />
Deutschen Möbelindustrie. Junge und Junggebliebene sind immer<br />
und überall über das Netz verbunden, arbeiten gern örtlich flexibel<br />
DIE NÄCHSTE – in der Firma, im Café, im Home-Office. AUSGABE Sie möchten sich zwar ein ERSCHEINT AM<br />
festes Zuhause als Anker in iner schnelllebigen Welt schaffen, sich<br />
dabei aber weder mit hohen Krediten noch mit schweren Möbeln<br />
belasten. Es muss nicht mehr ein großes Haus sein, 50 bis 70 Quadratmeter<br />
genügen oft schon. Dabei wird natürlichen Materialien der<br />
30. NOVEMBER 20<strong>19</strong> MIT FOLGENDEN THEMEN:<br />
Vorzug gegeben, denn der Bezug zur Natur wird immer wichtiger.<br />
26 smart homes Sonderheft 1. 20<strong>19</strong><br />
Produkte und Dienstleistungen werden auf ihre Umweltverträglich-<br />
WOHNEN MAL ANDERS<br />
Tiny Houses sind der neue Trend. Beschränkung<br />
macht mobil: Nicht nur,<br />
dass nicht so viele Kisten gepackt werden<br />
müssen, jetzt kann auch das ganze<br />
Haus in die neue Stadt mit umziehen.<br />
Genug (wenig) Platz, und wenn es auf<br />
dem Dach eines Hauses ist, ein Sattelschlepper<br />
und ein Kran reichen aus.<br />
EMPFEHLEN SIE<br />
UNS WEITER.<br />
Sie finden, einer Ihrer<br />
Freunde oder ein beruflicher<br />
Kontakt sollte uns auch<br />
kennen? Dann los, egal ob per<br />
Mail, Facebook, SMS, Tweet oder<br />
auf Pinterest. Es dauert nur ein<br />
paar Augenblicke.<br />
GROSSE BILDER<br />
In diese Ausgabe haben sie es dann doch nicht mehr geschafft,<br />
aber pünktlich, nein rechtzeitig (der 23.12. lässt ja noch ein bisschen<br />
warten) zum Weihnachtseinkauf werden Sie lesen können,<br />
welche Beamer und Monitore die besten Bilder ins Haus bringen.<br />
IMPRESSUM<br />
Herausgeber<br />
<strong>plugged</strong> media GmbH<br />
Rethelstraße 3 · 40237 Düsseldorf<br />
Telefon: 02<strong>11</strong> 7817791-0 · Telefax: 02<strong>11</strong> 7817791-9<br />
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Frank Kreif<br />
Redaktion<br />
Dipl.-Ing. Frank Rößler, Markus Grimm,<br />
Dipl.-Ing. Claire-Marie Ravens<br />
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Dirk Beumer, Jo Clahsen, Gunnar Fehlau,<br />
Markus Grimm, Katja Neumann,<br />
Dipl.-Ing. Claire-Marie Ravens,<br />
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Art Direktion & Layout<br />
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<strong>plugged</strong> erscheint monatlich digital<br />
auf Readly, Yumlu und im Apple itunes-Store.<br />
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Der Nachdruck, auch auszugsweise, ist nur mit<br />
unserer Genehmigung gestattet. Artikel, die mit<br />
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Redaktion dar. Für unverlangt eingesandte Manuskripte<br />
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In der <strong>plugged</strong> media Verlagsgruppe<br />
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ELEKTROAUTO MIT TURBO? DER PORSCHE TAYCAN<br />
6.20<strong>19</strong> Tiny House ganz groß Viel Leben auf kleinem Raum www.smart homes.de<br />
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Elektromobilität<br />
Als Printausgabe, im<br />
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