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12.19 DEZEMBER PLUGGED.DE<br />
AUS LUST AN DER LEISTUNG<br />
APPLE MACBOOK PRO 16 ZOLL<br />
LIMITIERTER LUXUS<br />
POLESTAR 1<br />
PIXELPARADIES<br />
RICHTIG GROSSE BILDSCHIRME<br />
CLAMSHELL 2020<br />
MOTOROLA RAZR RELOADED
LA DIVA<br />
Premiere für<br />
La Diva<br />
HECOs neues Flagschiff<br />
Das neue Heco Top of the Line Lautsprechersystem<br />
La Diva basiert auf jahrzehntelanger Erfahrung im<br />
Lautsprecherbau. Der neue Fluktus Referenz Hochtöner,<br />
der Mitteltöner mit AlNiCo Magnet, 2 Tieftöner mit<br />
Langfaser Heco Kraftpapiermembran sowie 4 Passivradiatoren<br />
sorgen für einen großen musikalischen<br />
Auftritt. Auch optisch begeistert La Diva mit echtem<br />
Klavierlack, Stromlinienform und massiven Aluminium-<br />
Elementen.<br />
Bitte informieren Sie sich im Fachhandel und auf<br />
unserer Website über die technischen und konstruktiven<br />
Highlights.<br />
www.heco-audio.de
EDITORIAL<br />
BACK TO THE FUTURE<br />
Hurra, endlich gibt es einen DeLorean mit Flux-Kompensator.<br />
Okay, nicht wirklich, aber Motorola hat uns das RAZR<br />
wiedergebracht. Nicht einfach als Retro-Aufguss, sondern<br />
mit modernster Technik in Form eines faltbaren Displays<br />
auf der Innenseite. Das katapultiert das Urgestein der Mobiltelefonie<br />
mit einem Schlag in den Technikolymp, auch<br />
wenn die Gratwanderung zwischen Hightech und Platzangebot<br />
den einen oder anderen Tribut erfordert. Das dürfte<br />
„Das Faltdisplay des RAZR katapultiert<br />
das Urgestein der Mobiltelefonie mit<br />
einem Schlag in den Technikolymp“<br />
dem Erfolg des RAZR aber keinen Abbruch tun, wenn es<br />
dann Anfang 2020 endlich bei uns auf den Markt kommt.<br />
Dass Displays das Killerkriterium für neue Technik sind,<br />
beweist auch Apples MacBook Pro mit seinem 16-Zoll-<br />
Bildschirm. Hier zählt aber nicht die schiere Größe, sondern<br />
vor allem auch die Qualität und die dahinter befindliche<br />
Technik, die das Über-MacBook zum echten Numbercruncher<br />
machen.<br />
Beide Themen und noch viel mehr in dieser Ausgabe, viel<br />
Spaß beim Entdecken.<br />
Frank Kreif<br />
Chefredakteur trenddokument<br />
INHALT<br />
4 PIXELPARADIES<br />
RICHTIG GROSSE BILDSCHIRME<br />
11 TRAGENDE SÄULEN<br />
MAGNAT SIGNATURE 909 –<br />
DIE VIELLEICHT LETZTEN<br />
LAUTSPRECHER, IN DIE SIE<br />
INVESTIEREN MÜSSEN<br />
14 EINFACH SICHER<br />
TECHNISAT SMART HOME ALS<br />
WEG ZU MEHR SICHERHEIT<br />
16 CLAMSHELL 2020<br />
MOTOROLA RAZR RELOADED –<br />
MIT VOLLFORMATIGEM FALT<br />
DISPLAY<br />
19 HIN(TERHER)GUCKER<br />
ASUS ZENFONE 6 MIT<br />
KAMERA KLAPPE<br />
22 HOSENTASCHENRACER<br />
ONEPLUS 7T PRO MCLAREN<br />
EDITION<br />
24 SMARTPHONE PUR –<br />
MADE IN GERMANY<br />
GIGASET GS 290<br />
26 KLEINER KRAFTPROTZ<br />
HYPER JUICE– POWER SATT IM<br />
KREDITKARTENFORMAT<br />
27 AUS LUST AN DER LEISTUNG<br />
APPLE MACBOOK PRO 16 ZOLL<br />
29 LIMITIERTER LUXUS<br />
POLESTAR 1 – PLUG-IN-HYBRID<br />
GANZ KONSEQUENT<br />
34 DAS DING AUS EINER ANDEREN<br />
WELT<br />
ELON MUSKS CYBERTRUCK<br />
36 BESTSELLER<br />
NISSAN LEAF E+ TEKNA OPTION<br />
38 WUNSCH UND WIRKLICHKEIT<br />
REPRÄSENTATIVE EON UMFRAGE<br />
ÜBER WÜNSCHE ZUM THEMA<br />
ELEKTROMOBILITÄT<br />
38 ELEKTRO-PONY<br />
FORD MUSTANG MACH E –<br />
SUV IM LEGENDEN-DESIGN<br />
38 DAS AUGE DES TIGERS<br />
KIA FUTURON CONCEPT ZEIGT<br />
KOMMENDES KIA-DESIGN<br />
39 NEURONALE TRANSPORTER<br />
KALIFORNISCHES STARTUP<br />
WILL MODULARE TRANSPORT-<br />
LÖSUNGEN BIETEN<br />
39 ZURÜCK IN DIE ZUKUNFT<br />
MORRIS JE ZITIERT KONZEPT<br />
UND DESIGN AUS DEN 1950ERN<br />
39 TESLA FÜR EUROPA<br />
ELON MUSK WILL AB 2021 IN<br />
BRANDENBURG PRODUZIEREN<br />
40 DER VARIANT VON MORGEN<br />
VW ID. SPACE VIZZION<br />
42 AUFGEMACHT<br />
VESPA ELETTRICA – JETZT AUCH<br />
MIT BIS ZU 70 KM/H<br />
44 WECHSEL-STROM<br />
BREKR B4000<br />
46 ... IST SO KALT DER WINTER ...<br />
GASTROBACK – MEDIZIN GEGEN<br />
DEN WINTERBLUES<br />
48 VORSCHAU/IMPRESSUM<br />
3<br />
PLUGGED 12 • 2019
COMPUTING<br />
PIXELPARADIES<br />
RICHTIG GROSSE BILDSCHIRME<br />
Text: Frank Kreif . Fotos: Hersteller<br />
Der Amerikaner sagt „Screen Real Estate“ und wir sagen Bildschirmfläche. Denn nichts geht<br />
über Überblick am Arbeitsplatz, und das gilt nicht nur für exotische Tätigkeiten wie Videoschnitt.<br />
Auch wer nur textet oder Tabellen schiebt, wird die Vorteile dieser Bildschirme<br />
schnell schätzen lernen.<br />
Erinnern Sie sich noch an Ihren ersten Computerbildschirm?<br />
Je nach Alter war der noch eine Röhre oder schon<br />
ein Flachbildschirm, aber keinesfalls war er groß. In meinem<br />
Fall stand der an der Uni, war bernsteinfarben (der<br />
Bildschirm selbst, nicht das Gehäuse) und zeigte brachiale<br />
80 Zeichen nebeneinander an. Grafische Benutzeroberfläche?<br />
Fehlanzeige.<br />
Heute kann man sich solche Einschränkungen nicht mehr<br />
vorstellen, wo schon Smartphones 4K darstellen können<br />
und selbst eine Apple Watch fast 400 Pixel in der Breite<br />
darstellt. Und Ihr Arbeitsplatz? Egal, ob im Büro oder zu<br />
Hause? Verdient der nicht ein Upgrade? Wenn man mal<br />
nüchtern nachrechnet, wie viele Stunden am Tag man auf<br />
die beleuchtete Bildschirmfläche blickt, lohnt es, sich das-<br />
CURVED-MONITORE BIETEN VORTEILE?<br />
EIGENTLICH NUR AM ARBEITSPLATZ.<br />
DORT ABER RICHTIG<br />
4<br />
PLUGGED 12 • 2019
COMPUTING<br />
Beste zu gönnen. Und das Beste beginnt schon beim verfügbaren<br />
Platz.<br />
Das zu bearbeitende Dokument in der Mitte, ein PDF als<br />
Informationsquelle links und vielleicht der Social Media<br />
Stream rechts auf dem Bildschirm. Das erspart das ständige<br />
Wechseln zwischen Programmen, das Hin- und Herschieben<br />
von Fenstern und somit vermutlich etliche Sekunden,<br />
Minuten, wenn nicht gar Stunden in der Woche.<br />
Wo war noch gleich das Fenster mit den Abmessungen?<br />
Wie lautete die Frage, die auf Facebook gestellt wurde? All<br />
das im Blick zu haben, ist zwar nicht unbezahlbar, aber<br />
eben ein bisschen teurer, als sich nur einen Standardbildschirm<br />
auf den Tisch zu stellen. Aber mal ehrlich: Abgesehen<br />
vom Smartphone sind Tastatur und Bildschirm des<br />
Arbeitsplatz-Computers wahrscheinlich die am intensivsten<br />
genutzten Werkzeuge im Alltag, wenn man nicht auf<br />
einem Notebook arbeiten muss. Also ran an die Bildschirmriesen.<br />
EIN GROSSER ODER<br />
MEHRERE KLEINE<br />
BILDSCHIRME?<br />
Klar, man kann natürlich auch zwei oder mehr<br />
Monitore nebeneinander aufstellen. Das hat<br />
aber den Nachteil, dass man zwischen den<br />
Bildschirmen immer die störenden Rahmen<br />
hat, zudem lassen sich Inhalte nicht nahtlos<br />
hin und her bewegen, sondern müssen immer<br />
auf einem der Screens „einrasten“. Wer zudem<br />
auf korrekte Farbwiedergabe angewiesen<br />
ist, hat bei einem großen Bildschirm keine Unterschiede<br />
zwischen den Inhalten.<br />
BILDSCHIRMFLÄCHE LÄSST SICH DURCH<br />
NICHTS ERSETZEN. AUSSER DURCH MEHR<br />
BILDSCHIRMFLÄCHE!<br />
DER SINN DER KURVE<br />
Gerade bei großen Bildschirmen sind gebogene Varianten durchaus vorzuziehen,<br />
da man einen identischen Blickabstand zu allen Inhalten hat. Zudem<br />
erscheinen auch die Bildinhalte an den Rändern für das Auge unverzerrt,<br />
was Stress reduziert. Was sich im TV-Bereich nicht so richtig durchgesetzt<br />
hat, hat am Rechner absolut seine Berechtigung. Dass das Bilderlebnis zudem<br />
„immersiver“ ist, den Betrachter also mehr in seinen Bann ziehen kann,<br />
spielt in der Gaming-Szene eine große Rolle.<br />
5<br />
PLUGGED 12 • 2019
COMPUTING<br />
PHILIPS 34P7FUBEB<br />
ca. 500 Euro<br />
34 Zoll Bildschirmdiagonale<br />
3.440 x 1.440 Bildpunkte<br />
www.philips.de<br />
PHILIPS 34P7FUBEB<br />
Breite 810 mm<br />
Zugegeben, einprägsam ist der Name gerade nicht, aber diesen Makel teilt sich der Philips mit vermutlich 99 Prozent der<br />
Bildschirme am Markt. Dafür bietet er bei 34 Zoll Diagonale, also gut 86 cm, schon jede Menge Platz, und das mit einer<br />
Auflösung von 3.440 x 1.440 Bildpunkten. Mit seinem USB-C-Anschluss läuft er nicht nur mit gängigen Desktop-Rechnern,<br />
sondern auch an modernen Notebooks, letztere lassen sich sogar über diese Verbindung laden. Zudem funktioniert<br />
der Philips dann als bequemer Hub, dessen weitere Anschlüsse dann bequem vom Notebook aus genutzt werden können,<br />
was den Kabelsalat auf dem Schreibtisch erheblich reduziert.<br />
34’’<br />
PHILIPS 349X7GJEW<br />
ca. 500 Euro<br />
34 Zoll Bildschirmdiagonale<br />
3.440 x 1.440 Bildpunkte<br />
www.philips.de<br />
PHILIPS 349X7GJEW<br />
Breite 810 mm<br />
Sie lieben Design? Dann sollte auch der Bildschirm auf dem Tisch gewissen Ansprüchen genügen, und das tut er im Falle<br />
dieses Philips auf jeden Fall. Der markante Fuß macht nicht nur einen schlanken selbigen, er ist auch höhenverstellbar,<br />
wodurch sich die ideale Arbeitshöhe leicht finden lässt. Das weiße Gehäuse ist ein weiterer Lichtblick im Dickicht des Monitordschungels,<br />
es macht den Monitor zudem für Besucher auf der anderen Seite des Screens zu einem echten Lichtblick.<br />
Als Eingänge gibt es hier HDMI und DisplayPort, ein integrierter USB-Hub bietet schnellen Zugriff auf Peripheriegeräte.<br />
6<br />
PLUGGED 12 • 2019
COMPUTING<br />
PHILIPS 439P9H<br />
ca. 1.000 Euro<br />
43 Zoll Bildschirmdiagonale<br />
3.840 x 1.200 Bildpunkte<br />
www.philips.de<br />
PHILIPS 439P9H<br />
Breite 1058 mm<br />
Was Cinemascope fürs Kino ist, ist dieser Bildschirm für den Arbeitsplatz. 43 Zoll Bildschirmdiagonale waren vor nicht<br />
all zu langer Zeit noch ein Topwert für einen Fernseher, nun kann man sich im Büro damit verwöhnen. Im knackigen<br />
Seitenverhältnis von 32:10 locken 3.840 x 1.200 Pixel, auf denen sich nicht nur Ordnung in die Inhalte eines angeschlossenen<br />
Computers bringen lässt. Optional kann man auch gleich zwei Quellen anschließen und gleichzeitig nutzen. Mit<br />
USB-C, DisplayPort und HDMI ist dieser Philips für alles gerüstet. Da am USB-C-Port bis zu 90 Watt anliegen, lassen sich<br />
hier auch größere Notebooks laden oder anspruchsvolle Peripherie betreiben.<br />
PHILIPS 499P9H<br />
Breite 1194 mm<br />
PHILIPS 439P9H<br />
ca. 1.000 Euro<br />
49 Zoll Bildschirmdiagonale<br />
5.120 x 1.440 Bildpunkte<br />
www.philips.de<br />
Noch größer? Geht auch. Mit 49 Zoll markiert der Philips 499P9H die aktuelle Königsklasse für den Schreibtischeinsatz.<br />
124 cm Bilddiagonale wollen erst einmal verstaut werden, da muss die restliche Peripherie sich ducken. Die restliche<br />
Technik hat der 49er vom „kleinen Bruder“ mit nur 43 Zoll übernommen, dazu gehört auch die Pop-Up-Webcam, die auf<br />
Tastendruck Videotelefonate ermöglicht. Natürlich lassen sich auf der größeren Fläche auch mehr Pixel verstauen: Mit<br />
5.120 x 1.440 Bildpunkten reißt der 499P9H die 7-Millionen-Grenze. Da sollte der angeschlossene Mac oder PC schon<br />
ordentlich Pixel schieben können.<br />
7<br />
PLUGGED 12 • 2019
COMPUTING<br />
34’’<br />
LG 34WK95U<br />
ca. 1.100 Euro<br />
34 Zoll Bildschirmdiagonale<br />
5.120 x 2.160 Bildpunkte<br />
www.lg.de<br />
LG 34WK95U<br />
Breite 817 mm<br />
Zwar „nur“ 34 Zoll groß, aber dafür mit satter 5K-Auflösung ist der LG eine Herausforderung für den angeschlossenen<br />
Mac oder PC, denn mit 5.120 x 2.160 Bildpunkten knackt er insgesamt die Grenze von 11 Millionen Bildpunkten. Will man<br />
diese noch in einer ordentlichen Wiederholfrequenz auffrischen, braucht es schon ein bisschen Leistung in der Grafikkarte.<br />
Dazu bietet der LG eine hochpräzise Farbwiedergabe und empfiehlt sich so als erste Wahl für alle, die mit Foto oder<br />
Video zu tun haben und das Ergebnis ihrer Arbeiten auch realistisch beurteilen wollen. Mit DisplayPort, vor allem aber<br />
Thunderbolt 3 unter den Eingängen ist garantiert, dass die Inhalte auch schnell ihren Weg auf den Bildschirm finden.<br />
38’’<br />
LG 38WK95C<br />
ca. 1.100 Euro<br />
38 Zoll Bildschirmdiagonale<br />
3.840 x 1.600 Bildpunkte<br />
www.lg.de<br />
LG 38WK95C<br />
Breite 896 mm<br />
Darf man etwas, was satte 38 Zoll misst, die „Goldene Mitte“ nennen? Wir sind mal so frei. Mit gut 96 cm Diagonale wird<br />
das Blickfeld auf dem Schreibtisch schon weitestgehend gefüllt. Im Gegenzug erhält man den Platz, den sonst zwei konventionelle<br />
24-Zöller belegen würden und entsprechend viel Bildschirmfläche im Seitenverhältnis 21:9. Das macht beim<br />
bearbeiten von Videos richtig viel Spaß, aber auch bei Layout- oder Bildbearbeitungsprogrammen hat man nicht nur<br />
endlich genug Raum für alle Werkzeuge, sondern kann locker auch noch mal ein Textfenster oder soziale Medien im Blick<br />
behalten. 10 Bit Farbtiefe sorgen für akkurate Farbdarstellung und auch mit HDR-Inhalten kommt der LG bestens klar.<br />
Mit HDMI, DisplayPort und USB-C ist auch anschlusstechnisch alles vorhanden.<br />
8<br />
PLUGGED 12 • 2019
COMPUTING<br />
49’’<br />
LG 49WL95C<br />
Breite 1215 mm<br />
LG 49WL95C<br />
ca. 1.300 Euro<br />
49 Zoll Bildschirmdiagonale<br />
5.120 x 1.440 Bildpunkte<br />
www.lg.de<br />
Und schon sind wir nochmals in der Königsklasse in Sachen Display. Auch dieser LG kann mit beeindruckenden 49 Zoll,<br />
also fast 125 cm Bildschirmdiagonale aufwarten. Um hier alles im Blick zu behalten, muss man den Kopf schon bewegen.<br />
Im Gegenzug bedarf es keiner Trennwände mehr, wenn man Privatsphäre vor den Kollegen haben möchte. Alle Monitoreinstellungen<br />
lassen sich bequem mit der Maus über die zugehörige Software namens OnScreen Control vornehmen, das<br />
lästige Gefummel an irgendwelchen Kreuzwippen auf der Rückseite des Schirms kann man sich so ersparen. Selbstverständlich<br />
ist der Standfuß höhenverstellbar, aber auch die Neigung lässt sich variieren. Und mit einem kurzen Schwenk<br />
kann man Kollegen oder Kunden schnell einen besseren Blick auf die Inhalte ermöglichen.<br />
9<br />
PLUGGED 12 • 2019
KABELLOSER<br />
PRO SOUND<br />
MIT NOISE-CANCELLING<br />
JBL.COM
AUDIO<br />
ES GAB LANGE KEINEN GRUND,<br />
IN NEUE LAUTSPRECHER ZU<br />
INVESTIEREN, DIE SIGNATURE<br />
909 IST EINER<br />
TRAGENDE SÄULEN<br />
MAGNAT SIGNATURE 909 – DIE VIELLEICHT LETZTEN LAUTSPRECHER,<br />
IN DIE SIE INVESTIEREN MÜSSEN<br />
Text: Frank Kreif . Bilder: Magnat<br />
Hifi, das besser ist als Hifi, nennt man in Insiderkreisen High End. Genau so klingt die<br />
Signatur 909 von Magnat. Allerdings ohne, dass man einen entsprechenden Aufpreis bezahlen<br />
müsste. Warum aus dem rheinischen Pulheim so verdammt gute Lautsprecher kommen.<br />
Mutmaßlich ist es die Liebe zur Musik, die Menschen dazu<br />
bringt, sich beruflich mit Lautsprechern auseinanderzusetzen.<br />
Was zunächst einfach aussieht – Membranen, die Luft<br />
in Bewegung setzen – entpuppt sich bei näherer Betrachtung<br />
als Wissenschaft, genauer gesagt einer Mischung aus<br />
Physik und Chemie. Die Physik gibt dabei relativ enge Regeln<br />
vor, mit der Chemie, nämlich besonderen Materialien<br />
und Bauteilen, versucht man, diese Regeln auszureizen, wie<br />
ein Teenager die vereinbarte Schlafenszeit.<br />
MEHR GEHT IMMER?<br />
Das Ausreizen von Grenzen betrifft bei Lautsprechern unter<br />
anderem die Frequenzen, die höchsten und die tiefsten.<br />
Nach unten hin ist es vermeintlich simpel: Größere<br />
Membran, mehr bewegte Luft, tiefere Frequenzen. Aber<br />
so ein Membran ist nun mal kein theoretisches Konstrukt,<br />
sondern besteht aus durchaus weltlichen Materialien.<br />
Und wenn man diese in der Mitte einer runden<br />
Membran antreibt, denn dort sitzen Schwingspule und<br />
Magnet, dann heißt das noch lange nicht, dass die äußeren<br />
Enden den elektrischen Befehlen genauso gehorchen.<br />
Das funktioniert umso besser, je stabiler das Membranmaterial<br />
ist. Edelstahl wäre da eine tolle Lösung, hat<br />
aber einen Nachteil: das Gewicht. Denn schwer ist einerseits<br />
schlecht in Schwung zu bringen und andererseits<br />
schwer zur Richtungsumkehr zu bewegen. Also soll das<br />
Membranmaterial leicht sein. Doch dann fehlt oft die nötige<br />
Stabilität.<br />
PLUGGED 12 • 2019<br />
11
AUDIO<br />
Bei Magnat rückt man dieser Problematik mit einem Verbundmaterial<br />
zu Leibe, sprich: Hier kommt ein Mix zum<br />
Einsatz. In der Signature 909 ist das, wie bei allen Lautsprechern<br />
der Serie, eine Mischung aus Keramik und Aluminium.<br />
Die beiden Stoffe entstehen zudem in einem besonders<br />
cleveren Prozess, denn die Aluminium-Membran<br />
wird chemisch behandelt, wodurch auf der Oberfläche eine<br />
Keramikschicht entsteht. Das dynamische Duo bleibt auf<br />
diese Art bestechend leicht, durch die Kombination von<br />
zwei unterschiedlichen Stoffen werden jedoch Schwingungen<br />
im Inneren der Membran im Keim erstickt. Ziel erreicht.<br />
In Zahlen? Die Signature 909 spielt bis hinunter zu<br />
22 Hz. Das ist tief, verdammt tief.<br />
HIGHER THAN HIGH<br />
Am anderen Ende der Frequenzskala arbeiten Hochtöner.<br />
Die Verwendung des Plurals ist an dieser Stelle richtig,<br />
denn in der kompletten 900er-Reihe kommt ein Doppelhochtöner<br />
zum Einsatz. Eine 30 mm große Kalotte übernimmt<br />
die üblichen Hochtonpflichten. Ein weiteres, nur<br />
noch 20 mm großes Exemplar kümmert sich um den darüber<br />
liegenden Frequenzbereich bis 50.000 Hz.<br />
50.000 Hz? Das hört doch kein Mensch. Oder?<br />
50.000 Hz? Das hört doch kein Mensch. Zunächst einmal ist<br />
diese Annahme richtig, doch die auf entsprechenden Aufnahmen<br />
im Hi-Res-Format durchaus enthaltenen Signale<br />
in diesem Bereich sind für den Menschen durchaus wahrnehmbar.<br />
Es mögen subtile Unterschiede sein, doch sie<br />
sind vorhanden. Diese immer feiner werdenden Differenzierungen<br />
machen im High-End-Segment schließlich den<br />
entscheidenden Unterschied.<br />
HI-RES?<br />
WO GIBT ES DAS DENN?<br />
Hi-res bezeichnet Musik, die mehr Daten und somit<br />
mehr Auflösung, Frequenzumfang und Dynamik<br />
beinhaltet, als man es von CD kennt, und somit<br />
viel besser als die heute gängigen, komprimierten<br />
Formate. Bislang waren entsprechende<br />
Dateien vorwiegend in exotischen Downloadshops<br />
zu bekommen, mittlerweile liefern aber auch einige<br />
Streamingdienste wie Tidal oder Qobuz entsprechende<br />
Inhalte. Ein hervorragendes Stück<br />
Hardware, um diese komfortabel zu genießen, ist<br />
der Nucleus von Roon aus England. Die minimalistische<br />
Box bietet via Computer, Smartphone<br />
und Tablet nicht nur ein geniales Interface, um<br />
entsprechende Titel zu verwalten, sondern liefert<br />
auch hervorragenden Sound. In Deutschland ist<br />
der Roon Nucleus beim Vertrieb Audiotrade zu<br />
bekommen.<br />
Das belegen auch die Ergebnisse der Japan Audio Society,<br />
die entsprechenden Produkten das Hi-Res-Zertifikat verleiht,<br />
mit dem sich auch die Signature 909 schmücken darf.<br />
Es besagt, dass ein Produkt in der Lage ist, Frequenzen<br />
oberhalb von 40.000 Hz wiederzugeben, und das meistert<br />
die Doppel-Hochtoneinheit der 909 souverän.<br />
AB IN DEN HÖRRAUM<br />
Grau ist alle Theorie, was Lautsprecher in der Praxis leisten,<br />
zählt viel mehr. Doch vor diese praktische Erprobung haben<br />
die Entwickler erst einmal körperliche Arbeit gesetzt. Mit<br />
den Bodenplatten und Spikes versehen, sind die 909er immerhin<br />
122 cm hoch und je Stück satte 37 Kilo schwer. Das<br />
massive Gehäuse fordert vom Aufstellenden seinen Tribut.<br />
Richtig platziert und an ordentlicher Elektronik angeschlossen<br />
durften die 909 dann in der Redaktion loslegen, und das<br />
taten sie mit aller Macht.<br />
PLUGGED 12 • 2019<br />
12
AUDIO<br />
Die beiden 20 cm großen Bässe spielen mit beeindruckender<br />
Präzision. Magnat selbst empfiehlt Verstärker ab 30<br />
Watt Leistung, wir sind aber der Meinung, dass ein ehrliches<br />
dreistelliges Kraftpotenzial nicht fehl am Platz ist, wenn<br />
man die dynamischen Fähigkeiten der Signature auch einmal<br />
ausreizen möchte. Wer möchte, kann dank der Bi-Wiring-Terminals<br />
die Bässe und die restlichen Schallwandler<br />
auch mit getrennten Endstufen versorgen, ein reizvolles Experiment,<br />
das wir durchaus zur Nachahmung empfehlen<br />
können, auch wenn es natürlich das Gesamtbudget nochmals<br />
anhebt. Aber auch an klassenüblicher Elektronik, zum<br />
Beispiel dem Receiver MR 780 von Magnat, liefern die beiden<br />
Boliden respektable Leistungen ab.<br />
Und der Hochtonbereich? Nun, dafür gilt es erst einmal,<br />
das passende Futter zu finden. High-Res-Material gibt es<br />
mittlerweile ja auch bei Streaming-Diensten wie Tidal und<br />
genau diesen haben wir mitsamt des Roon Nucleus (Test in<br />
Heft 5.2019) bemüht. Und siehe, pardon, höre da: Es gibt<br />
merkliche Unterschiede, wenn die angeschlossene Elektronik<br />
diese vermitteln kann. Es ist nicht so, dass man zusätzliche<br />
Höhen hören würde, aber der obere Frequenzbereich<br />
klingt einfach befreiter, und davon profitiert auch die<br />
räumliche Abbildung der Aufnahmesituation, wenn die Musik<br />
dieses zulässt.<br />
MUSIK UND FILM<br />
Schön und gut. So knapp und treffend kann man die Signature<br />
909 beschreiben. Das beste kommt aber – wie so oft<br />
– zum Schluss. Für die gut einen Meter hohen Klangskulpturen,<br />
die wahrscheinlich die letzten Lautsprecher sein<br />
werden, die Sie je benötigen, verlangt Magnat einen fairen<br />
Stückpreis von 1.700 Euro. Das sind pro Kilo knapp 46 Euro,<br />
also deutlich weniger, als man für gutes Filet ausgeben<br />
muss. Und wir wissen alle, dass Filet eine ziemlich üble<br />
CO 2 -Bilanz hat.<br />
Für die gut einen Meter hohen Klangskulpturen<br />
verlangt Magnat einen fairen<br />
Stückpreis von 1.700 Euro. Das sind pro Kilo<br />
knapp 46 Euro, also deutlich weniger, als<br />
man für gutes Filet ausgeben muss.<br />
Besser noch: Wer nicht nur Musik, sondern auch Filme liebt,<br />
der wird in der 900er Serie ebenfalls fündig. Es gibt einen<br />
ausgewachsenen Center mit identischen Materialien, einen<br />
aktiven Subwoofer mit richtig Dampf, der das Frequenzspektrum<br />
nochmals um 5 Hz nach unten erweitert, und<br />
kompakte Regallautsprecher, die die Serie zu einem Surroundsystem<br />
ergänzen. Außerdem sind seit kurzem Einbau-<br />
lautsprecher mit Signature-Technologie erhältlich, sodass<br />
man sorgenfrei sein ganzes Haus mit identischem Sound<br />
verwöhnen kann. Wenn Sie also jetzt noch mal in Lautsprecher<br />
investieren wollen, dann in diese.<br />
MAGNAT SIGNATURE 909<br />
Ein 4-Wege Standlautsprecher mit Doppelhochtöner<br />
für Frequenzen bis zu 50.000<br />
Hz? Das klingt nach Voodoo, hat aber<br />
handfeste, physiologische Grundlagen.<br />
Unabhängig davon ist die Signature 909<br />
einer der besten Lautsprecher, die man<br />
sich ruhigen Gewissens gönnen kann.<br />
Stückpreis: 1.700 Euro<br />
www.magnat.de<br />
HIGHRES-AUDIO IST KEIN VOODOO,<br />
SONDERN GANZ NORMALE PHYSIK –<br />
DER MENSCH HÖRT ZWAR KEINE<br />
50.000 HZ, ABER SIE TRAGEN ZUM<br />
KLANGEMPFINDEN BEI<br />
PLUGGED 12 • 2019<br />
13
VIDEO<br />
EINFACH SICHER<br />
TECHNISAT SMART HOME ALS WEG ZU MEHR SICHERHEIT<br />
Text: Frank Rößler . Bilder: Hersteller<br />
TechniSat Smart Home steht für eine vielfältige, stetig wachsende und ganz einfach<br />
zu bedienende Hausautomation, um das Zuhause Stück für Stück zu vernetzen.<br />
Mit dem Portfolio lässt sich Energie sparen wie auch der Wohnkomfort vergrößern.<br />
Oder für deutlich mehr Sicherheit sorgen.<br />
Wohnungen, die für einen längeren Zeitraum ruhig und unbewohnt<br />
aussehen, ziehen Einbrecher magisch an. Die Anwesenheitssimulation<br />
im Smart Home von TechniSat stellt<br />
eine Präventiv- und Schutzmaßnahme zur Verfügung, um<br />
unerwünschte Gäste fernzuhalten. Dann schaltete sich<br />
beispielsweise die Beleuchtung in Haus und Garten zufällig<br />
ein. Fernseher und Radio laufen zu verschiedenen Zeiten.<br />
Alles scheint also so, als wären Sie da. Obwohl Sie nicht zu<br />
Hause sind.<br />
Das Haus immer<br />
im Blick per App<br />
In der CONNECT-App für das TechniSat Smart Home erstellen<br />
Sie Ihre Anwesenheitssimulation besonders bequem<br />
und einfach in nur wenigen Schritten. Sie legen nur<br />
die groben Parameter, beispielsweise Laufzeit und genutzte<br />
Komponenten, fest. Den Rest erledigt das Smart-Home-<br />
System ganz automatisch.<br />
Wählen Sie einen der vielen vorgefertigten Simulationstypen,<br />
der auf die Tagesabläufe in bestimmten<br />
1<br />
Räumen optimiert ist und diese realistisch abbildet.<br />
Im Bad werden so z. B. nachts kurze Abläufe simuliert,<br />
während der Fernsehabend im Wohnzimmer<br />
sich über den ganzen Abend bis in die Nacht erstrecken<br />
kann.<br />
Legen Sie die Geräte fest, die im Zuge der Anwesenheitssimulation<br />
genutzt werden sollen.<br />
2<br />
Sie können die automatischen Abläufe im Haus sogar<br />
3<br />
per Astrofunktion an den Sonnenauf- bzw. Sonnenuntergang<br />
koppeln. Damit wirkt die Anwesenheitssimulation<br />
unter allen Umständen besonders glaubwürdig.<br />
Sie bestimmen einfach, in welchem Zeitraum und wie<br />
4<br />
oft die Anwesenheitssimulation abläuft.<br />
ALLEIN, ABER BESTIMMT<br />
NICHT EINSAM, DENN DAS<br />
SMART HOME BEWACHT<br />
SICH SELBST<br />
PLUGGED 12 • 2019<br />
14
VIDEO<br />
Das Smart Home einfach im Griff mit der<br />
CONNECT App von TechniSat<br />
oder auf den schlafenden Nachwuchs zu werfen. Die Visualisierung<br />
von Smart-Home-Funktionen auf dem Fernseher<br />
bietet ganz neue Möglichkeiten, für noch mehr Sicherheit<br />
und Komfort in Ihrem Alltag zu sorgen. Zudem ist der<br />
Griff zum Smartphone oder Tablet oft nicht mehr nötig,<br />
wenn die TV-Fernbedienung die Kontrolle über die Vorgänge<br />
im smarten Zuhause übernimmt.<br />
EIN MASTER DISPLAY FÜR<br />
MEHR SICHERHEIT UND KOMFORT<br />
Im TechniSat Smart-Home-System bietet über Kameras<br />
den vollen Überblick. Live-Bilder kommen unterwegs auf<br />
ein Mobilgerät – oder aber zu Hause auf den Fernseher.<br />
TechniSat integriert den Fernseher ins Smart-Home-System,<br />
um die Kamerabilder auf den großen TV-Bildschirm<br />
zu übertragen – und das System zu steuern. Dieser Bildschirm<br />
wird dann auch als Master Display definiert, auf<br />
dem alle Anwendungen Ihrer modernen Lebens- und<br />
Wohnwelt im Blick gehalten werden können.<br />
Die Anwesenheitssimulation und die Einbindung des Fernsehers<br />
sind nur zwei von ganz vielen Möglichkeiten mit<br />
TechniSat Smart Home.<br />
www.technisat.de/smarthome<br />
SMART-HOME-KONTROLLE<br />
ÜBER DEN FERNSEHER<br />
Alles scheint so, als wären Sie da.<br />
Obwohl Sie nicht da sind.<br />
Per TV-Fernbedienung lässt sich dann schnell vom laufenden<br />
TV-Programm zur Smart-Home-Umgebung wechseln,<br />
um z. B. einen Blick in die Garageneinfahrt, den Garten<br />
SMART-HOME-ZENTRALE VOLLER SOUND:<br />
TECHNISAT SONATA 1<br />
Es gibt viele TV-Geräte, bei denen man adäquaten Empfang und Ton zum hervorragenden Bild vermisst. Solchen<br />
TV-Geräten greift TechniSat mit der SONATA 1 unter die Arme. Der elegante Soundbar kombiniert einen Ultra-HD-<br />
Receiver mit TechniSats besten Empfangstechnologien und einen hochwertigen Soundbar. In ihm stecken Sound-<br />
Technologien von ELAC, TV-Empfängern, Digitalradio DAB+, Internetradio sowie umfangreiche Internet- wie auch<br />
Streamingfunktionen. All das kann auch bequem per App gesteuert werden.<br />
Über die multimediale Unterhaltung hinaus lässt sich SONATA 1 einfach und kostengünstig zur Smart-Home-Zentrale<br />
aufrüsten. Der Z-Wave Stick 1, ein USB-Stick, wird einfach in den Receiver eingesteckt. Der Soundbar steuert fortan –<br />
in Verbindung mit der CONNECT-App auf dem Smartphone oder Tablet – zentral alle Funktionen und Abläufe im Smart<br />
Home. Und mit der Sprachsteuerung<br />
Alexa von Amazon wird die Bedienung<br />
des Smart-Home-Systems noch einfacher<br />
und vor allem zugänglicher.<br />
PLUGGED 12 • 2019<br />
15
SMARTPHONES<br />
DER KULTIGE<br />
FORMFAKTOR VON<br />
2004 KOMMT DANK<br />
DES FALTBAREN<br />
DISPLAYS AUCH 2020<br />
BESTENS AN<br />
CLAMSHELL 2020<br />
MOTOROLA RAZR RELOADED – MIT VOLLFORMATIGEM FALTDISPLAY<br />
Text: Frank Kreif . Fotos: Motorola<br />
Es war im Jahr 2004, als Motorola mit einem Klapptelefon für Furore sorgte.<br />
Das RAZR hieß schon damals so, weckte mit seinem Äußeren Erinnerungen an den<br />
Communicator aus Star Trek und prägte eine ganze Generation von Telefonen. Nun<br />
kommt mit dem neuen RAZR das Pendant für die Neuzeit – mit einem Faltdisplay.<br />
Als die Telefone noch nicht smart waren, gab es andere<br />
Unterscheidungsmerkmale als Displaygröße und Prozessorleistung<br />
– den Look. Und in diesem Punkt setzte das<br />
RAZR 2003 Maßstäbe, denn Falttelefone gab es wohl einige,<br />
aber keines war so ultraflach wie das von Motorola und<br />
der Name, der an das englische Wort für Rasierer angelehnt<br />
war, somiit mehr als verdient. Dann kamen die<br />
Smartphones und mit ihnen begann der Run auf mehr und<br />
mehr Bildschirmfläche. 2010 präsentierte Motorola dann<br />
ein RAZR mit Android-Technologie, aber eben kein Faltge-<br />
rät oder neudeutsch Flip Phone bzw. Clamshell (also Muschelschale).<br />
2020 KLAPPT ES WIEDER<br />
Jetzt, knapp 16 Jahre später gibt es endlich wieder ein<br />
Falttelefon, das nicht als verzweifelte Reminiszenz an vergangene<br />
Tage gedacht ist, sondern den Weg für einen neuen<br />
Formfaktor öffnet. Was im vergangenen Jahr bei<br />
Samsung und Huawei für Aufsehen sorgte, faltbare Displays,<br />
macht auch das neue RAZR einzigartig. Hier aber<br />
PLUGGED 12 • 2019<br />
16
SMARTPHONES<br />
nicht im Sinne von ultragroßen Displays,<br />
sondern um eben den Formfaktor<br />
von damals technisch auf neuestes<br />
Niveau zu bringen.<br />
FASZINIEREND,<br />
WÜRDE SPOCK SAGEN<br />
Der Kick beim Klapphandy war damals<br />
das geschützt im Inneren liegende Display,<br />
während ein überschaubar großes<br />
Zweitdisplay außen schon mal verkündete,<br />
wer anruft oder eine Nachricht schickt, damit<br />
man weiß, ob sich das Aufklappen lohnt.<br />
Die Innenseite teilten sich damals Display und<br />
eine Zahlentastatur.<br />
Heute, gerade bei einem Faltdisplay, ist der Schutz<br />
dieses Kleinods natürlich oberste Pflicht. Aufgeklappt<br />
hat man ein in der Diagonalen immerhin 6,2 Zoll messendes<br />
pOLED-Display mit einer Auflösung von 2142 x 876 Bildpunkten.<br />
Das – quer gehalten – CinemaScope-Format ist<br />
natürlich schick für alle Bewegtbildinhalte. Hochkant bleibt<br />
unten ausreichend Platz für die virtuelle Tastatur, und durch<br />
die überschaubare Gehäusebreite von 72 mm lassen sich<br />
auch alle Tasten gut mit einer Hand erreichen. Witzig ist,<br />
dass das RAZR an seiner oberen Seite tatsächlich einen<br />
Notch hat: In der Aussparung sind Kamera und Lautsprecher<br />
untergebracht. Darüber hinaus ist das Display sowohl<br />
oben als auch unten leicht abgerundet – schick.<br />
„Auch das Außendisplay ist ein Touchdisplay,<br />
wodurch zahllose Funktionen realisiert werden<br />
können, ohne dass man das RAZR aufklappen<br />
muss.“<br />
DAS NEUE RAZR<br />
WIRD ZWEIFELLOS<br />
SCHNELL KULTSTATUS<br />
BEKOMMEN<br />
Natürlich besitzt auch das<br />
2020er RAZR ein Außendisplay,<br />
und dieses hat<br />
immerhin 2,7 Zoll Diagonale<br />
und eine Auflösung<br />
von 600 x 800 Punkten. In<br />
edler Typo tauchen dort<br />
nicht nur die obligatorischen<br />
Meldungen auf, es dient auch als Display, wenn man die<br />
ebenfalls an der Außenseite untergebrachte Hauptkamera<br />
für Selfies nutzen möchte. Bei gewöhnlichen Smartphones<br />
ist das ja mangels entsprechendem Display eher ein Ratespiel,<br />
was die Bildkomposition angeht. Auch das Außendisplay<br />
ist ein Touchdisplay, wodurch zahllose Funktionen<br />
realisiert werden können, ohne dass man das RAZR aufklappen<br />
muss. Der Übergang der Inhalte beim Aufklappen<br />
ist zudem nahtlos, was man zuvor auf dem Außendisplay<br />
gesehen hat, sieht man nach dem Aufklappen in voller<br />
Schönheit auf 6,2 Zoll.<br />
ZWEI KAMERAS<br />
Die Hauptkamera erwähnten wir schon, sie sitzt in der Außenseite<br />
und bietet eine Auflösung von 16 Megapixeln. Sie<br />
verfügt zudem über einen Dual-LED-Blitz, der sich der<br />
PLUGGED 12 • 2019<br />
17
SMARTPHONES<br />
Lichtfarbe der Umgebung anpasst. Die innere Kamera für<br />
Videochats etc. bietet immerhin auch fünf Megapixel, eine<br />
Blitzfunktion lässt sich hier durch das Display realisieren.<br />
Umfangreiche Foto-Funktionen sollen dabei helfen, optimale<br />
Bilder zu schießen. So gibt es zum Beispiel eine<br />
Smart-Composition-Funktion, die schiefe Bilder geraderücken<br />
soll und einen Night-Vision-Modus für – Sie werden<br />
es geahnt haben – Nachtaufnahmen.<br />
TECHNIK? VÖLLIG IM RAHMEN<br />
Auch die sonstigen technischen Daten können sich sehen<br />
lassen, auch wenn alles angesichts der kompakten Abmessungen<br />
auf Energiesparen optimiert wurde. Der Prozessor,<br />
ein Snapdragon 710 heizt dem unverbastelten und somit<br />
schnellen Android 9 Pie ordentlich ein. Ein Fingerabdrucksensor<br />
ermöglicht schnellen und sicheren Zugriff. Einzig die<br />
128 GB Datenspeicher würde man sich vielleicht größer<br />
wünschen. Wo soviel Display drinsteckt, wird der Platz schon<br />
mal knapp, daher blieb die induktive Ladung ebenso auf der<br />
Strecke wie ein echter SIM-Steckplatz.<br />
„Das neue RAZR setzt<br />
konsequent auf die eSIM“<br />
Stattdessen setzt das neue RAZR konsequent auf die eSIM.<br />
Das schränkt die Provider-Auswahl ein wenig ein, denn viele<br />
Reseller bieten dieses Format noch nicht an. Bei den Platzhirschen<br />
Telekom und Vodafone hingegen stellt die moderne,<br />
integrierte SIM-Variante kein Problem dar. Der Akku<br />
liefert mit 2.510 mAh genug Dampf und lässt sich mit bis zu<br />
15 Watt aufladen, das sollte also flott gehen.<br />
DAS IT-PIECE TELEFON<br />
Das neue RAZR ist mehr Beauty als Biest, aber das ist völlig<br />
in Ordnung. Wie Motorola neueste Displaytechnik mit<br />
dem kultigen Formfaktor kombiniert hat, verdient Hoch-<br />
DO YOU<br />
REMEMBER<br />
2004?<br />
achtung. Da sind die kleinen,<br />
technischen Einschränkungen<br />
leichten Herzens zu<br />
verkraften. Wer mit dem<br />
RAZR in der Tasche loszieht, hat es nicht auf Höchstleistung<br />
abgesehen, dafür aber auf einen unschlagbaren<br />
Formfaktor. Wenn das RAZR auf dem Tisch liegt, und man<br />
einen eingehenden Anruf mal eben durch ein Wischen auf<br />
dem Zusatzdisplay quittiert, ist das genauso cool, wie das<br />
Telefonat durch Auf- bzw. Zuklappen anzunehmen oder zu<br />
beenden. Vielleicht versteht die nächste Generation dann<br />
endlich mal wieder, was „Ich lege jetzt auf“ bedeutet. Da ist<br />
es dann auch zu verschmerzen, dass der Spaß bei uns –<br />
vermutlich ab Anfang 2020 – etwa 1.600 Euro kosten wird.<br />
RAZR AT IT‘S BEST:<br />
STROM- UND VOR<br />
ALLEM PLATZSPAREND<br />
TROTZ GROSSEN<br />
BILDSCHIRMS<br />
MOTOROLA RAZR<br />
Flip Phone mit klappbarem OLED-Display mit<br />
6,2 Zoll Diagonale und Zusatzdisplay auf der<br />
Außenseite, 128 GB Arbeitsspeicher, eSIM<br />
ca 1.600 Euro<br />
ab Q1 2020 in Deutschland erhältlich<br />
Abmessungen<br />
zusammengeklappt:72 x 94 x 14 mm<br />
aufgeklappt: 72 x 172 x 6,9 mm<br />
Gewicht: 205 g<br />
www.motorola.de<br />
PLUGGED 12 • 2019<br />
18
SMARTPHONES<br />
HIN(TERHER)GUCKER<br />
ASUS ZENFONE 6 MIT KAMERAKLAPPE<br />
Text: Frank Rößler . Bilder: Asus<br />
Asus macht aus der Not eine Tugend und schafft einen Hingucker seltener Art:<br />
Den Eindruck einer vollflächigen Displayfront erreichen die Taiwaner durch eine um 180 Grad<br />
klapp- und drehbare, motorisierte Kamera. Selfies ohne Loch, Notch und Ränder sozusagen.<br />
Und mehr. Einiges mehr.<br />
Die wichtigsten Features von aktuellen Smartphones sind?<br />
Empfang, Sprachqualität und Akkuausdauer. Ähm – das<br />
wären vermutlich die Antworten in den 90ern gewesen. Irgendwie.<br />
Heute dürften Kamera, Display und Akkuausdauer<br />
zu den Top-Antworten gehören – immerhin ein Punkt<br />
hat es bis an die Grenze der 2020er-Jahre geschafft. Unter<br />
anderen Vorzeichen: Selbst die von Asus für das ZenFone 6<br />
genannten bis zu zwei Tage mit einem riesigen 5.000-mAh-<br />
Akku, der gleichzeitig auch auf Dicke und Gewicht schlägt,<br />
erscheinen gegenüber damaligen Werten eher – niedlich,<br />
um es mal höflich auszudrücken.<br />
BUCKET LIST<br />
In Sachen Ausdauer hat Asus also zumindest den klassischen<br />
Weg eingeschlagen – viel Akku hilft viel –, und zwei<br />
Tage erscheinen durchaus als realistisch, wenn man nicht<br />
DIE KLAPPT: EINE KAMERA FÜR FOTOS UND SELFIES<br />
PLUGGED 12 • 2019<br />
19
SMARTPHONES<br />
gerade alles abfordert, was das Zen-<br />
Fone 6 kann. Der nächste Punkt auf<br />
der „Einkaufsliste“ sticht nach dem<br />
Einschalten als erstes ins Auge: dieses<br />
6,4 Zoll (16,3 cm) große, die Front<br />
zu 92 Prozent einnehmende IPS-Display<br />
mit einer Auflösung von<br />
2.340x1.080 Punkten (Full HD+, Format<br />
19,5:9).<br />
Hinterhergucker mit Hinund<br />
Hinterherguckfaktor<br />
92 Prozent? Das sind bei einer 15,9 x<br />
7,54 cm messenden Front (bei 8,4-9,1<br />
mm Stärke) an Seiten und oben gerade<br />
mal vier bis fünf, unten keine sieben<br />
Millimeter „dicke“ schwarze Ränder.<br />
Also nicht viel mehr, als man dem<br />
Gehäusematerial zugungsten bester<br />
Stabilität zugestehen möchte. Der<br />
Rahmen besteht auch vertrauenerweckend<br />
aus Metall, Front und Rückseite<br />
sind aus Gorilla Glass gestaltet. Was<br />
sich gut anfasst, aber mit schwitzigen<br />
Händen eher nicht zu einem sicheren<br />
Griff führen dürfte. In allen anderen<br />
Fällen fühlt sich das ZenFone 6 aber wertig an, wozu auch<br />
das, durch den großen Akku aufgeblähte, vergleichsweise<br />
hohe Gewicht von 190 Gramm beiträgt.<br />
HIN- UND HINTERHERGUCKER<br />
Was das ZenFone 6 aber von seinen Kollegen abhebt, ist<br />
das Kameramodul – Displays können viele, und auch die<br />
zweite Einheit, die neben der Hauptkamera mit 26 mm<br />
Brennweite (äquivalent zum KB, bis zu 48 MPix, Lichtstärke<br />
1,79) Weitwinkelbilder mit 11 mm (13 MPix) ermöglicht, gehört<br />
in Sachen Ausstattung nicht zu den Ausnahmeerscheinungen.<br />
Dass beide auf ein drehbares, aus Flüssigmetall gegossenes<br />
Modul gepackt wurden, ist hingegen etwas Besonderes.<br />
Der Verzicht auf eine Notch oder ein Loch im Display<br />
bei gleichzeitiger Anforderung „selfietauglich“ erforderte<br />
eine Idee, und das Drehmodul wurde zusätzlich noch mit<br />
einem Schrittmotor versehen. Der dreht auf Anforderung<br />
die Kameras in die Position, in der man sie für das komfortable<br />
Anpeilen des Motivs braucht – bis hin zum 180-Grad-<br />
Winkel für Selfies.<br />
SCHRITTMOTOR<br />
VERSCHAFFT<br />
VERSCHIEDENE<br />
BETRACHTUNGSWINKEL<br />
bei dem das Handy nicht mehr gedreht<br />
werden muss – das erledigt ja<br />
das Modul. Über den Auslöser – auf<br />
dem Touchscreen oder die Hardwaretaste<br />
– lässt sich dann bestimmen,<br />
wie breit das Pano gerät. Darüber<br />
hinaus gibt es eine Bewegungsverfolgung:<br />
Nach Antippen des gewünschten<br />
Hauptmotivs klappt die<br />
Kamera ein Stückchen aus und kann<br />
dann in zwei Richtungen jede Bewegung<br />
nachvollziehen und so das Motiv<br />
im Mittelpunkt des Bildes halten.<br />
Wenn da der Hinterhergucker nicht<br />
zum Hin- und Hinterhergucker wird ...<br />
POWERPACK<br />
Darüber hinaus ist das Android-<br />
9-Smartphone – das Update auf 10<br />
soll bald kommen – ein hoch leistungsfähiger Hosentaschen-PC.<br />
Das Top-SoC von Qualcomm (Snapdragon 855,<br />
2,8 Gigahertz) wird in der hiesigen Version von sechs Gigabyte<br />
RAM begleitet – Internetseiten werden mehr oder weniger<br />
sofort aufgebaut, und die Verarbeitung von allen<br />
möglichen Anwendungen kann man nur als „flüssig“ bezeichnen.<br />
128 Gigabyte Flash-Speicher können bei Bedarf<br />
um bis zu zwei Terabyte große microSD-Karten ergänzt<br />
werden, deren Slot sie nicht mit der zweiten Nano-SIM teilen<br />
müssen. Die hat einen eigenen.<br />
Und ganz nebenbei: Einen angesichts der geringen Abmessungen<br />
guten Sound bietet das ZenFone 6 obendrein.<br />
ASUS ZENFONE 6<br />
Dieses Smartphone ist<br />
ein hoch leistungsfähiger<br />
Hosentaschen-PC<br />
Großes Smartphone mit großem Kameraauftritt:<br />
Wer da nicht hinguckt, ist selbst<br />
schuld. Gut angelegtes Geld.<br />
Auf Basis dieser Technik realisierte Asus auch gleich noch<br />
weitere Funktionen: Zum einen ist da der Panoramamodus,<br />
Preis: ca. 600 Euro<br />
www.asus.de<br />
PLUGGED 12 • 2019<br />
20
03. 2019<br />
JA, ICH WILL DAS<br />
ELECTRIC DRIVE-ABO!<br />
04.2019/01. 2020<br />
AUSGABE 4 . 2019 / 1 . 2020 . 5,00 EURO<br />
Deutschland 5.00 Euro • Österreich 5,80 Euro • Schweiz 9,00 CHF<br />
AUSGABE 3 . OKTOBER 2019 . 5,00 EURO<br />
Deutschland 5.00 Euro • Österreich 5,80 Euro • Schweiz 9,00 CHF<br />
DEZEMBER 2018 . 5,00 EURO<br />
01. 2019<br />
Deutschland 5.00 Euro • Österreich 5,80 Euro • Schweiz 9,00 CHF<br />
KTROAUTOS<br />
NSTIGER ALS BENZINER!<br />
Mit der neuen 0,5-Prozent-<br />
Regelung zusätzlich richtig<br />
Steuern sparen<br />
AUSGABE 1 . APRIL 2019 . 5,00 EURO<br />
OPEL WIRD ELEKTRISCH MIT CORSA E UND GRANDLAND X HYBRID 4 ABGASFREI IN DIE ZUKUNFT<br />
DER HEILSBRINGER?<br />
VESPA ELETTRICA<br />
HYBRID UNTERWEGS<br />
MIT WASSERSTOFF, SONNE,<br />
BENZIN, DIESEL, GAS<br />
EINE SUMMENDE WESPE<br />
BMW i8 ROADSTER<br />
Plug-In-Hybrid mit Suchtpotenzial<br />
Elektro-mobil sein ohne Abhängigkeit von<br />
Akkus und Strom aus der Steckdose<br />
02. 2019<br />
AUSGABE 2 . JULI 2019 . 5,00 EURO<br />
Deutschland 5.00 Euro • Österreich 5,80 Euro • Schweiz 9,00 CHF<br />
ZERO MOTORCYCLES SR/F<br />
MATE X AUS DÄNEMARK<br />
FÜR DIE LANGE STRECKE<br />
Dieses Pedelec kann auch illegal!<br />
Tesla Model 3 im Test 6:05,336<br />
VW setzt neuen<br />
E-Auto-Maßstab auf<br />
dem Nürburgring<br />
Deutschland 5.00 Euro • Österreich 5,80 Euro • Schweiz 9,00 CHF<br />
ELEKTROAUTO MIT TURBO? DER PORSCHE TAYCAN<br />
ONE.BOX.DESIGN<br />
CITROËN AMI ONE<br />
MERCEDES EQC<br />
SO LEISE KANN LUXUS SEIN<br />
ENDLICH<br />
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Polestar 2 – Vollelektrisch und bezahlbar<br />
AUDI AI:ME<br />
LASSEN WIR UNS SO FAHREN?<br />
ID.3 – der neue „Volkswagen“<br />
ECHTE ELEKTROMOBILITÄT UNTER 20.000 EURO SEAT MII ELECTRIC, SKODA CITIGOE UND VW E-UP<br />
Opel Corsa e:<br />
30.000 Euro, 330 km,<br />
100 kW Leistung<br />
Opel macht Elektromobilität<br />
bezahlbar<br />
VOLVO XC 40 RECHARGE<br />
Leistung satt mit Stil<br />
ECHTE ELEKTROMOBILITÄT<br />
UNTER 20.000 EURO<br />
MINI COOPER SE<br />
Seat Mii electric, Skoda CITIGOe<br />
und VW e-UP<br />
SMART EQ FORTWO & FORFOUR<br />
DAS FINALE FACELIFT<br />
RENAULT ZOE<br />
TEST<br />
AUCH MINI KANN’S VOLLELEKTRISCH<br />
DER KLEINE FRANZOSE WIRD ERWACHSEN<br />
DS 3 CROSSBACK E-TENSE<br />
„OPEL HAT ALLES RICHTIG<br />
JÜRGEN KLOPP ÜBER E-MOB<br />
TESLA CYBERTRUCK<br />
DAS DING AUS EINER ANDERE<br />
NORDISCH BY NATURE – CHINESE BY HEART POLESTAR 2 – VOLLELEKTRISCH UND BEZAHLBAR<br />
Limitierter Luxus<br />
Polestar 1 – Plug-In-Hybrid ganz konsequent<br />
DS 3 CROSSBACK e-TENSE<br />
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Widerrufsbelehrung: Mir ist bekannt, dass ich diesen Auftrag bei der Plugged Media GmbH, Rethelstraße 3, 40237 Düsseldorf, innerhalb von<br />
10 Tagen nach Absendung dieser Bestellung schriftlich widerrufen kann. Die Kenntnisnahme des Widerrufrechts bestätige ich durch meine<br />
2. Unterschrift.<br />
Absendedatum<br />
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ONEPLUS 7T PRO MCLAREN EDITION<br />
Text: Frank Rößler . Bilder: OnePlus<br />
Die schnellsten Smartphones bauen – das ist der Anspruch, den OnePlus von Anbeginn hegt.<br />
Mit der 7T-Serie wurde das unterstrichen und weitgehend bestätigt. Eine limitierte Serie der<br />
Pro-Variante des 7T dokumentiert das jetzt auch optisch: McLaren stand bei Gehäuse- und<br />
Verpackungsstyling Pate. Und das Smartphone wird diesem Namen auf ganzer Linie gerecht.<br />
„Never Settle“. McLaren Edition. OnePlus hängt die Messlatten,<br />
die als Maßstab für die Smartphones mit dem hauseigenen,<br />
auf Android basierenden OxygenOS herhalten<br />
müssen, immer wieder in luftige Höhen. Das Erstaunliche:<br />
Es erweist sich immer wieder, dass die lange nur per Empfehlung<br />
von anderen OnePlus-Besitzern bestellbaren<br />
Smartphones immer wieder zu den schnellsten auf dem<br />
Markt gehörten.<br />
EXKLUSIVITÄT<br />
Rein optisch hebt sich die McLaren Edition schon von allem<br />
ab, was es sonst noch so auf dem Smartphone-Markt gibt:<br />
Orange und Carbonoptik ziehen sich von der Verpackung<br />
über das Ladegerät mit leuchten orangen in Textil einge-<br />
fasstem Ladekabel bis hin zu den Software-Specials wie<br />
etwa einem McLaren-Icon-Pack im Racing-Style durch.<br />
Und das mitgelieferte Case fasst sich mit einer eingelegten<br />
Alcantara-Fläche an wie Armaturen eines edlen Renners.<br />
Träume sind dazu da, geträumt und in<br />
manchen Fällen auch gelebt zu werden.<br />
Auch ohne das Case hat man einen Wert in der Hand –<br />
nicht nur in Sachen Einstandspreis, sondern auch in Sachen<br />
Verarbeitung: Glasoberflächen, abgerundete Displayränder<br />
und das durch einen über 4.000 mAh großen Akku<br />
PLUGGED 12 • 2019<br />
22
SMARTPHONES<br />
vergleichsweise hohe Gewicht von 206 Gramm liegen wertig<br />
und massiv in der Hand. Außerdem hat man angesichts<br />
des 6,67 Zoll großen Screens auch eine große Fläche im<br />
Griff: Mit 16,3 x 7,6 x 0,88 cm ist das 7T Pro nicht gerade<br />
klein – ob mit oder ohne McLaren-Style.<br />
SCHARF UND SCHNELL<br />
Überhaupt wird schon der riesige Touchscreen dem Anspruch<br />
gerecht: 3.120 x 1.440 Pixel ergeben knackscharfe<br />
516 ppi – die berüchtigten Stufen in irgendwelchen runden<br />
oder schrägen Kanten haben erst gar keine Chance, irgendwo<br />
aufzutauchen. Dazu gibt es eine woanders nicht zu<br />
findende Bildwiederholrate von 90 Hz: Damit wird nicht nur<br />
bei der Darstellung von Spielen ein neuer Maßstab gesetzt,<br />
auch das durchscrollen von Bilderalben und Webseiten<br />
wird so flüssig und fein detailliert wie bei keinem anderen<br />
Smartphone.<br />
Dazu trägt dann auch der mit 2,96 GHz leicht übertaktete<br />
Snapdragpen 855 Plus bei. Auf Basis von 12 GByte RAM ist<br />
er dann auch in der Lage, die notwendigen Daten für die<br />
Fülle an Pixeln schnell genug bereitzustellen. Unabhängig<br />
davon, was gerade angezeigt werden soll, ob statische oder<br />
bewegte Bildinhalte.<br />
Schnell sind nicht nur Prozessor und Display, sondern auch<br />
der Akku: Warp Charge 30T sorgt dafür, dass der Stromspeicher<br />
innerhalb von einer Stunde wieder komplett voll ist.<br />
Innerhalb von 30 Minuten sind 68 Prozent wieder an Bord,<br />
ohne dass das Smartphone dabei überhitzt – ein smartes<br />
Kühlsystem innerhalb des Phones hilft hier weiter.<br />
ERLEBTE POWER<br />
Man muss gestehen: Die Benutzung des 7T Pro McLaren<br />
Edition fühlt sich im Vergleich mit einem normalen Smartphone<br />
an, als ob man von einem konventionellen Auto in<br />
einen McLaren umsteigt. Irgendwie geht beim ersten Kontakt<br />
alles zu schnell. Bis man anfängt, zu genießen, wie<br />
schnell Apps aufgehen, Webseiten dargestellt werden,<br />
Farbenvielfalt und Auflösungen prächtige Bilder darstellen.<br />
Die durchaus auch aus einer der drei bordeigenen Kameras<br />
stammen, die vom extremen Weitwinkel bis zum<br />
leichten Tele je nach Kamera mit bis zu 48 Megapixeln in<br />
den Speicher rauschen.<br />
OnePlus hängt die Messlatten immer<br />
wieder in luftige Höhen. Und überquert<br />
sie.<br />
FÄHRT AUS DER HAUT:<br />
DIE FRONTKAMERA<br />
Apropos Speicher: Auch da hat sich OnePlus nicht lumpen<br />
lassen und zur Leistung passende Kapazitäten vorgesehen.<br />
Bis die 256 GByte voll sind, kann man einiges an Bildern,<br />
Videos, Games und Musik laden, speichern, aufnehmen<br />
und zocken.<br />
Und wie bei einem Luxussportwagen der obersten Kategorie<br />
gilt auch hier: Brauchen tut man das nicht wirklich,<br />
aber – kann denn Leistung Sünde sein? Träume sind dazu<br />
da, geträumt und in manchen Fällen auch gelebt zu werden.<br />
Und so ein Smartphone ist immerhin günstiger als ein<br />
McLaren.<br />
ONEPLUS 7T PRO MCLAREN EDITION<br />
Ja, es ist groß. Ja, es ist nicht leicht. Aber<br />
die Eleganz, mit der dieses Smartphone<br />
Rechenpower an den Tag legt, ist wohl<br />
beispiellos. Fans von Geschwindigkeit<br />
und State-of-the-Art-Technik kommen<br />
an so etwas nicht vorbei.<br />
Preis: 859 Euro<br />
www.oneplus.com<br />
PLUGGED 12 • 2019<br />
23
SMARTPHONES<br />
SMARTPHONE PUR –<br />
MADE IN GERMANY<br />
GIGASET GS 290<br />
Text: Frank Kreif . Bilder: Hersteller<br />
Es soll nicht das Über-Highend-Gerät sein? Aus Budgetgründen oder einfach<br />
aus Überzeugung? Kein Problem, auch dann bekommt man beim Gigaset GS 290<br />
verdammt viel Smartphone. Und das noch „Made in Germany“.<br />
Während sich die Platzhirsche neue Techniken um die Ohren hauen, mit faltbaren<br />
Displays neue Märkte definieren und im Gegenzug Jahr für Jahr neue Preisgrenzen<br />
durchbrechen – nach oben – geht man bei Gigaset einen anderen Weg.<br />
Vernünftig kombinierte Smartphones mit ausreichend Leistung, schicker Optik<br />
und einem absolut realistischen Preis. Darüber hinaus schafft es Gigaset noch,<br />
diese Geräte in Deutschland zu produzieren. Davon kündet auch die Verpackung<br />
des GS 290 stolz: Auf bräunlichem Recyclingkarton,<br />
in dem etwa 30 Prozent<br />
„lokale“ Grasfasern stecken, prangt<br />
stolz das „Made in Germany“, denn<br />
dieses Smartphone wird in Bocholt<br />
zusammengebaut.<br />
Auf bräunlichem Recyclingkarton,<br />
in dem etwa 30 Prozent<br />
„lokale“ Grasfasern stecken,<br />
prangt stolz das „Made<br />
in Germany“, denn dieses<br />
Smartphone wird in Bocholt<br />
zusammengebaut.<br />
EINFACH NUR EIN<br />
GUTES SMARTPHONE –<br />
UND DAS NOCH<br />
MADE IN GERMANY<br />
Das „Unboxing“ gestaltet sich überschaubar:<br />
Obenauf liegt formatfüllend<br />
das GS290 mit seinem 6,3 Zoll großen<br />
Display, darunter verbirgt sich das Ladegerät,<br />
ein passendes USB-C-Kabel<br />
und – Überraschung – gleich eine<br />
durchsichtige Silikonhülle zum Schutz<br />
des Gigaset. Da hat jemand mitgedacht.<br />
TECHNIK? ABSOLUT OKAY!<br />
Stöbern wir durch die technischen<br />
Daten: Ein Prozessor mit acht Kernen<br />
ist absolut zeitgemäß. Das Display besitzt<br />
am oberen Ende eine Notch (Einbuchtung),<br />
in der sich die Kamera und<br />
PLUGGED 12 • 2019<br />
24
SMARTPHONES<br />
die Gesichtserkennung verbergen. Die Auflösung liegt mit<br />
2.340 x 1.080 Pixeln im soliden Mittelfeld, optisch mangelt<br />
es hier an nichts. 4 GB Ram und 64 GB ROM, letztere lassen<br />
sich auf 256 GB erweitern, sind ebenfalls mehr als<br />
ausreichend. Die Kamera auf der Rückseite liefert mit 16<br />
Megapixeln eine sehr gute Auflösung.<br />
braucht, und bis auf kleine Schwächen bei der Fotografie<br />
bei wenig Licht kann das schicke Gerät rundum überzeugen.<br />
Es fasst sich tadellos an, ist von den Spezifikationen<br />
her nicht nur gemessen am Preis beachtlich gut und dürfte<br />
die kommunikativen Bedürfnisse von mehr als 95 Prozent<br />
aller Nutzer souverän meistern.<br />
Der üppig dimensionierte Akku mit<br />
beeindruckenden 4.700 mAh Kapazität<br />
verspricht mehr als 200 Stunden Standby<br />
Man verlässt sich bei Gigaset nicht ausschließlich auf die<br />
Gesichtserkennung: Auf der Geräterückseite findet sich<br />
zusätzlich ein Fingerabdrucksensor, und das ganze lässt<br />
sich noch mit einem Gerätecode oder einer Mustererkennung<br />
kombinieren – vorbildlich. Der üppig dimensionierte<br />
Akku mit beeindruckenden 4.700 mAh Kapazität soll für<br />
mehr als 200 Stunden Standby reichen, verwendet man<br />
zwei SIM-Karten, sind es immer noch mehr als 150 Stunden.<br />
Alternativ lässt sich mit dem zweiten SIM-Karten-<br />
Steckplatz der Speicher aufrüsten. Geladen wird entweder<br />
per USB-C, und das auch sehr flott. Zudem kann das Gigaset<br />
andere Geräte über die USB-C-Buchse mit Strom versorgen.<br />
Auch induktives Laden ist möglich, und das mit bis<br />
zu 15 Watt.<br />
IN DER PRAXIS<br />
Im alltäglichen Betrieb überzeugt das schlanke Pure Android<br />
9.0 Pie mit flottem Handling. Ein Update auf Android<br />
10 ist vorgesehen, war aber zum Testzeitpunkt noch nicht<br />
abrufbar. Das Gigaset arbeitet alles flüssig ab, selbst anspruchsvolle<br />
Games liefen geschmeidig und ruckfrei. Nicht<br />
ganz so überzeugend ist die Leistung der Kamera. Trotz<br />
unterschiedlicher Modi ist sie bei trübem Wetter oder in<br />
der Dunkelheit nicht zu wirklich guten Bildern zu überreden,<br />
bei Sonnenschein hingegen sind die Aufnahmen brillant.<br />
Die Sprachqualität ist tadellos, was sicherlich auch<br />
dem guten Empfang zu verdanken ist.<br />
FAZIT<br />
Mit dem GS290 hat Gigaset ein tolles Smartphone abgeliefert.<br />
Technisch hat das Gerät alles, was man im Alltag<br />
GIGASET GS290<br />
Fabelhaftes Allround-Smartphone mit<br />
großem Display, langer Ausdauer und<br />
üppiger Ausstattung. Gesichts- und Fingerabdruckerkennung<br />
bieten Sicherheit<br />
nach Maß, und das pure Android Betriebssystem<br />
macht das Telefon geschmeidig<br />
im Alltag. Wenn die Fotos<br />
noch ein bisschen besser werden, gibt es<br />
die Höchstwertung.<br />
Ca. 270 Euro<br />
www.gigaset.com<br />
GROSS, GUT AUSGESTATTET,<br />
ZUVERLÄSSIG – DER ALBTRAUM ALLER<br />
HOCHPREISIGEN SMARTPHONES<br />
PLUGGED 12 • 2019<br />
25
COMPUTING<br />
KLEINER KRAFTPROTZ<br />
HYPER JUICE– POWER SATT IM KREDITKARTENFORMAT<br />
Text: Frank Kreif . Bilder: Hyper<br />
Eine Flut an Elektronik ist heute auf Reisen schon Alltag geworden. Das Drama beginnt,<br />
wenn man die entsprechenden Ladegeräte mit einpacken muss. Hypers Juice Ladegerät will<br />
damit aufräumen. Leistung satt im handlichen Format.<br />
Die nächste Reise steht an. Das Notebook? Ultraflach. Das<br />
Telefon? Riesendisplay, aber schlank wie ein Magermodel.<br />
Eine Actioncam oder, oder, oder. Sie kennen das. Die Gadgets<br />
werden kleiner, der Kabelsalat wächst. Mehr noch, die<br />
Geräte werden immer leistungshungriger. Ein aktuelles<br />
Notebook kommt schon mal mit einem 80 Watt leistenden<br />
Ladegerät, das dann entsprechende Größe und Gewicht<br />
hat, aber leider nur einen Ausgang.<br />
All diese Probleme will Hypers Juice beseitigen. Das ultrakompakte<br />
Ladegerät hat die Abmessungen einer Kreditkarte<br />
und die Dicke eines Stapels Spielkarten. Für Detailfanatiker:<br />
Es sind exakt 85,3 x 60,8 x 28,9 mm, das Gewicht<br />
beträgt 208 Gramm. Trotzdem soll der Winzling satte 100<br />
Watt Leistung bringen, man könnte damit also selbst Apples<br />
neuen 16-Zöller souverän laden. Im Alltag sollen zwei<br />
USB-C- und zwei bewährte USB-A-Ports mehr oder minder<br />
für den kompletten Technikfuhrpark reichen.<br />
TRAVELLERS FRIEND<br />
Auf der anderen Seite, also in Richtung Stromnetz, reduziert<br />
ein ausklappbarer US-Stecker das Packvolumen, für<br />
Europa muss man dann einen der mitgelieferten Adapter<br />
aufstecken. Damit bleibt das Hyper immer noch kompakt<br />
und ist vor allem perfekt für alle Vielreisenden.<br />
Das technische Geheimnis hinter den Traummaßen sind<br />
neue, auf Galliumnitrid basierende Chips, die mit höheren<br />
Frequenzen arbeiten und so effizienter sind. Das ermöglicht<br />
es nicht nur, mehr Leistung in kompakte Abmessungen<br />
zu packen, auch die Betriebstemperaturen sind im<br />
Vergleich zu konventioneller Technik deutlich geringer,<br />
was der Langlebigkeit und Sicherheit im Alltag zugute<br />
kommt. Bis Anfang Dezember war Juice als Kickstarterprojekt<br />
live, nun soll das clevere Netzteil bald zu Preisen<br />
um 100 Euro erhältlich sein.<br />
HYPER JUICE<br />
Kompaktes, leistungsfähiges Netzteil mit 100 Watt<br />
Gesamtleistung, 2 USB-C-Ports, 2 USB-A-Ports<br />
ca. 100 Euro<br />
www.hypershop.com<br />
PLUGGED 12 • 2019<br />
26
COMPUTING<br />
DAS MACBOOK PRO 16 ZOLL<br />
IST DAS MASS DER DINGE, NICHT NUR<br />
IN SACHEN DISPLAYGRÖSSE, SONDERN<br />
VOR ALLEM BEI DER LEISTUNG<br />
AUS LUST AN DER LEISTUNG<br />
APPLE MACBOOK PRO 16 ZOLL<br />
Text: Frank Kreif . Bilder: Apple<br />
Es gibt Digitalnomaden, die sich ein möglichst handliches Notebook wünschen, und Menschen,<br />
die unterwegs richtig Leistung benötigen. Für die zweite Kategorie hat Apple das MacBook Pro<br />
16 Zoll konstruiert. Ein Notebook, bei dem einem das Wasser im Mund zusammenläuft.<br />
Dieses Jahr macht Apple wirklich alles richtig. Mit dem seit<br />
10. Dezember konfigurierbaren Mac Pro haben die Kalifornier<br />
State-oft-the Art-Computing neu definiert, mit dem<br />
iPhone 11 Pro Fotografie im Smartphone in neue Sphären<br />
gehoben, und nun ist das MacBook Pro mit 16 Zoll großem<br />
Display angetreten, um Mac-Fans nicht nur mehr Bildschirmfläche,<br />
sondern vor allem viel, viel Leistung zu liefern.<br />
DAMPF<br />
Fangen wir mit der Rechenleistung an. Intels Core i9 Prozessoren<br />
mit bis zu acht Kernen lassen Apples bisherige<br />
Modelle ziemlich alt aussehen. In einigen Disziplinen reicht<br />
die Leistung des großen MacBook Pro sogar an den wirklich<br />
schnellen iMac Pro heran. Für ein mobil zu nutzendes<br />
Gerät ist das schlichtweg brachial. Im Alltag bedeutet das,<br />
dass auch Videoschnitt oder Bildbearbeitung kein Problem<br />
darstellen. Dazu tragen auch die Grafikkarten-Optionen<br />
bei, die deutlich mehr Leistung bieten als die bisherigen<br />
Varianten. Im Schnitt erweist sich das 16er als fast doppelt<br />
so schnell wie die bisherigen 15-Zoll-Modelle.<br />
In einigen Disziplinen reicht die Leistung<br />
des großen MacBook Pro sogar an den<br />
wirklich schnellen iMac Pro heran. Für ein<br />
mobil zu nutzendes Gerät ist das schlichtweg<br />
brachial.<br />
Und Speicher, Speicher gibt es endlich im Überfluss. Den<br />
Arbeitsspeicher kann man lässig bis 64 Gigabyte konfigurieren,<br />
und das auch beim Modell mit dem kleineren Prozessor.<br />
In Sachen SSD ist erst bei acht Terabyte Schluss,<br />
sodass man selbst für größere Projekte keine externe SSD<br />
PLUGGED 12 • 2019<br />
27
COMPUTING<br />
mehr benötigt – so geht mobiles Arbeiten. Die bei solchen<br />
Leistungswerten entstehende Abwärme pustet übrigens<br />
ein neues Lüftungskonzept aus dem Gehäuse.<br />
MEHR BILD, MEHR TON<br />
Neben der schlichten Diagonalen überzeugt der Bildschirm<br />
des MacBook Pro auch mit Topwerten in Sachen Technik.<br />
Die Displayhelligkeit von 500 Nits ermöglicht es nicht nur,<br />
auch unter kritischen Umständen zu arbeiten, sie ist vor<br />
allem auch Garant für authentische Bilddynamik. Und der<br />
Farbraum entspricht dem Standard P3, was ein präzises<br />
Arbeiten mit Fotos oder Videos ermöglicht.<br />
Wo die Augen schon so verwöhnt werden, sollen auch die<br />
Ohren nicht zu kurz kommen. Wer über das MacBook direkt<br />
hören möchte, kann das nun mit insgesamt sechs<br />
Lautsprechern tun, darunter auch für ein Notebook überraschend<br />
große Tieftöner, sodass der Sound durchaus<br />
überzeugen kann. Im Gegenzug übernehmen gleich drei<br />
Mikrofone die Aufnahme, das macht Videokonferenzen<br />
zum genuss und ermöglicht mitunter sogar eine direkte<br />
Sprachaufnahme in guter Qualität.<br />
LANGLÄUFER<br />
All die Leistung braucht natürlich auch Leistung, und zwar<br />
elektrische. Deshalb ist ein 100 Wh fassender Akku verbaut,<br />
der bis zu elf Stunden Betriebszeit ermöglicht. Klar,<br />
diese Zeit erreicht man nicht, wenn man Video schneidet<br />
oder Grafiken rendert. Aber das beruhigende Gefühl, einen<br />
kompletten Transatlantikflug überstehen zu können, wenn<br />
man es denn schafft, ein Notebook dieser Dimensionen<br />
angesichts immer kleiner werdender Sitzabstände überhaupt<br />
aufklappen zu können. Aber wer sich ein Notebook<br />
für mindestens 2.700 Euro gönnt, sollte vielleicht mal mit<br />
einem Upgrade in eine höhere Beförderungsklasse liebäugeln.<br />
By the way, in der Bahn lässt sich auch das 16er ganz<br />
hervorragend nutzen, sofern man mit dem löchrigen<br />
WLAN-Angebot der DB klarkommt.<br />
eine Neuauflage des bewährten Scherenmechanismus.<br />
Diese dürfte zeitnah auch ihren Weg in die 13er MacBooks<br />
finden, das 15er-Format ist seit Vorstellung des großen<br />
Modells ja nicht mehr aktuell. Im 16er gibt es zudem wieder<br />
eine physische Escape-Taste und neben der Touchbar<br />
auch wieder einen Fingerprintsensor – also auch in diesem<br />
Punkt Vollausstattung.<br />
FAZIT<br />
Wer schon immer viel Leistung haben wollte, kann jetzt<br />
bedenkenlos zuschlagen. So viel Rechenpower gab es noch<br />
nie in einem MacBook, und auch Notebooks der Windows-<br />
Fraktion haben mit diesen Leistungsdaten so ihre liebe<br />
Mühe. Und auch wenn solche Werte angesicht des ständigen<br />
Fortschritts schnell Makulatur sind, hat man doch die<br />
Gewissheit, für die Aufgaben der nächsten Jahre gerüstet<br />
zu sein. Wer mit einem voll ausgestatteten MacBook Pro 16<br />
Zoll schwanger geht, der muss sich auf eine saftige Rechnung<br />
gefasst machen, denn dann stehen mit größtem Prozessor,<br />
64 GByte Arbeitsspeicher und 8 TByte SSD satte<br />
7.139 Euro auf dem Kassenzettel. Aber hey, wir leben ja<br />
zum Glück in Zeiten von Niedrigzinsen.<br />
64 GB ARBEITSSPEICHER,<br />
8 TBYTE SOLID STATE DISK, DAS WAR<br />
VOR NICHT ALLZU LANGER ZEIT<br />
NOCH EIN RECHENZENTRUM<br />
Wer sich ein Notebook für mindestens<br />
2.700 Euro gönnt, sollte aus Platzgründen<br />
vielleicht mal mit einem Upgrade in eine<br />
höhere Beförderungsklasse liebäugeln.<br />
Kleines, feines Detail am Rande: Mit dem 16er führt Apple<br />
erstmals wieder eine neue (alte) Tastaturtechnik ein.<br />
Nachdem die vergangene Generation mit dem zwar reizvollen,<br />
aber empfindlichen Butterfly-Mechanismus angesichts<br />
von Staub schon mal zum Streik neigte, gibt es nun<br />
APPLE MACBOOK PRO<br />
16 ZOLL<br />
Notebook mit Intel Core i9 Prozessor, AMD Radeon<br />
Grafik, bis zu 64 GB Arbeitsspeicher und bis zu<br />
8 TB SSD, 16 Zoll Retina Display mit 3072 x 1920<br />
Bildpunkten und 60 Hz Bildwiedergabe, 4 x Thunderbolt<br />
3 Anschlüsse, Touch Bar und Touch ID<br />
ab 2.699 Euro<br />
www.apple.com<br />
PLUGGED 12 • 2019<br />
28
CARS<br />
EIN ELEKTRISCHER GRAN<br />
TOURISMO MIT VERBRENNER<br />
FÜR DIE LANGSTRECKE.<br />
BRACHIAL BEGEISTERND<br />
UND LEIDER TEUER<br />
LIMITIERTER LUXUS<br />
POLESTAR 1 – PLUG-IN-HYBRID GANZ KONSEQUENT<br />
Text: Frank Kreif . Bilder: Polestar<br />
Da ist er, der Polestar 1. Der luxuriöse Plug-In-Hybrid ist das Erstlingswerk der Marke und<br />
gibt einen ersten Ausblick auf das, was die Skandinavier so vorhaben. Wir konnten das nur<br />
limitiert verfügbare und üppig motorisierte Coupé schon fahren und erklären, welche der<br />
Bestandteile auch für die weiteren Polestars von Bedeutung sind.<br />
Polestar, das ist doch Volvo, oder? Im Prinzip schon, doch<br />
positioniert sich die skandinavische Newcomermarke unter<br />
der Ägide des chinesischen Konzerns Geely schon als<br />
eigenständig, auch wenn die Familienzugehörigkeit unverkennbar<br />
ist. Doch beginnen wir erst einmal mit den klaren<br />
Unterscheidungsmerkmalen.<br />
PERFORMANCE COUPÉ<br />
Die Linie ist atemberaubend. Was Thomas Ingenlath, der in<br />
Personalunion Designchef von Volvo und CEO von Polestar<br />
ist, da auf die Räder gestellt hat, kann sich sehen lassen.<br />
Klare Linien, die dennoch eine Sinnlichkeit verkörpern, wie<br />
man sie im leider zunehmend opulenter werdenden Automobildesign<br />
lange nicht mehr gesehen hat. Der Polestar<br />
ist ein Eyecatcher, und diese Wirkung entfaltet er auch bei<br />
unserer Ausfahrt rund um Florenz.<br />
Wir halten an einer Tankstelle, um ein paar Getränke zu<br />
kaufen. Als wir den Autogrill wieder verlassen, steht eine<br />
Gruppe Handwerker rund um das Auto und diskutiert. Hier<br />
in Italien zollt man eleganten Automobilen Respekt und<br />
keinen Neid. Als wir, auf italienisch angesprochen, nur mit<br />
den Schultern zucken können, packen die Handwerker ihr<br />
bestes Schulenglisch aus, den landestypischen Akzent<br />
müssen Sie sich bitte dazu denken.<br />
„What car?“<br />
„Polestar“<br />
„What?“<br />
„Polestar, Polestar one“<br />
Unverständnis bei den Zuschauern, aber immer noch anerkennende<br />
Blicke. Wir steigen ein, neugierig reckt sich<br />
ein Kopf ins Interieur.<br />
„It‘s a Volvo“, jubelt der Italiener seinen Kollegen zu. „I recognize<br />
the dashboard“, grinst er uns an.<br />
PLUGGED 12 • 2019<br />
29
CARS<br />
VOLVO IN ELEKTRISCH. ZUM ANFASSEN<br />
Im Prinzip hat der Mann ja Recht. Wer das Interieur betrachtet,<br />
erkennt ganz klar die typischen Merkmale der<br />
Schweden. Das senkrechte Zentraldisplay, das typische<br />
Lenkrad, ja selbst die markante Bowers & Wilkins Anlage<br />
mit dem aufgestellten Hochtöner. Doch die Logos sprechen<br />
eine andere Sprache, und nicht nur diese.<br />
TEILELEKTRISCHE RAMPENSAU<br />
Der Polestar 1 ist ein Plug-In-Hybrid. Keiner, der mit verschämten<br />
50 km elektrischer Reichweite nur zur CO 2 -Optimierung<br />
des Herstellers beitragen oder den Fahrer in den<br />
Genuss der 0,5-Prozent-Regelung für Dienstwagen bringen<br />
soll. Im Polestar stecken satte 34 kWh Kapazität, und<br />
die reichen dem etwa 2,3 Tonnen schweren Coupé für bis<br />
zu 150 km Distanz.<br />
Der Polestar 1 ist ein Plug-In-Hybrid, aber<br />
keiner, der mit verschämten 50 km elektrischer<br />
Reichweite nurzur CO2-Optimierung des<br />
Herstellers beitragen oder den Fahrer in den<br />
Genuss der 0,5-Prozent-Regelung für Dienstwagen<br />
bringen soll.<br />
Nach dem Start ist der 1er im Hybrid-Modus unterwegs,<br />
bei dem die Bordelektronik regelt, wann der Verbrenner<br />
anspringen soll. Das tut er, wenn beispielsweise viel Leistung<br />
verlangt wird – und Leistung hat der Polestar 1 reichlich.<br />
Der Verbund aus einem 2-Liter-Vierzylinder, der die<br />
Vorderachse antreibt, und zwei Elektromotoren an der Hinterachse<br />
erzeugt eine Systemleistung von 600 PS und ein<br />
maximales Drehmoment von 1.000 Nm. Das sind Werte,<br />
die Autofans echte Freudentränen in die Augen treiben.<br />
Beim Polestar 1 muss man dazu erst einmal rechnen. Der<br />
Verbrenner vorne produziert 309 PS. Die beiden Elektro-<br />
PLUGGED 12 • 2019<br />
30
CARS<br />
AGRESSIVE ELEGANZ AUS ALLEN BLICKWINKELN<br />
motoren hinten liefern jeweils 116 PS, zusammen also 232<br />
Pferdestärken. Was jetzt da rein rechnerisch fehlt, liefert<br />
der in die Kurbelwelle integrierte Startermotor, nämlich<br />
weitere 68 PS. Im Zusammenspiel entsteht ein brachialer<br />
Antrieb, der den Polestar nicht nur beeindruckend schnell<br />
nach vorne reißt, und zwar in 4,2 Sekunden auf die 100er<br />
Marke, sondern auch auf den kurvigen Landstraßen rund<br />
um Florenz für ordentlich Spaß sorgt.<br />
Nach den ersten Kilometern lockt uns die<br />
elektrische, die helle Seite des schwedischen<br />
Chinesen.“<br />
Gas bzw. Strom geht. Energierückgewinnung findet nur<br />
statt, wenn man bremst, denn hier wird natürlich wieder<br />
möglichst viel Energie in den Akku geschaufelt, bevor wirklich<br />
die mechanischen Bremsen einsetzen.<br />
DURCHDACHTES E-KONZEPT<br />
Dort, wo man abschätzen kann, dass es eher ein Stop and<br />
Go wird, kann man beruhigt die Betriebsart B aktivieren, in<br />
der die Rekuperation und damit die Verzögerung startet,<br />
Dabei gilt es den Betriebsmodus sorgfältig auszuwählen.<br />
Neben dem erwähnten Hybrid-Betrieb gibt es eine rein<br />
elektrische Variante – Pure getauft – die natürlich nur die<br />
Hinterachse bewegt. Im Allradmodus werden beide Antriebe<br />
kombiniert, um maximale Traktion zu erzielen, und der<br />
Sportmodus schließlich kombiniert alle Antriebe mit schärferen<br />
Einstellungen, was Schaltpunkte des Verbrenners<br />
sowie das Fahrverhalten angeht.<br />
Klar, wir haben den Spieltrieb siegen lassen und die ersten<br />
Kurven im knackigen Sportmodus genommen. Die Längs<br />
und Querbeschleunigungen, die der Polestar 1 aufbaut,<br />
sind beeindruckend. Auch wenn das Gefährt als schicker<br />
GT, als Gran Tourismo, gezeichnet ist, hat er ausgesprochen<br />
sportliche Gene. Doch nach den ersten Kilometern<br />
lockt uns die elektrische, die helle Seite des schwedischen<br />
Chinesen. Wir wechseln bei einer Restreichweite von gut<br />
100 Kilometern in den Pure-Modus und lassen einfach mal<br />
die Elektromotoren säuseln. Die Geräuschkulisse im Fahrzeuginneren<br />
ist interessant. Ein wenig mechanisch dominiert,<br />
aber überaus kultiviert. Das Auf und Ab durch die<br />
hügelige Landschaft lässt Zeit zum Ausprobieren der Rekuperation,<br />
von der es zwei Stufen gibt. Im klassischen D-<br />
Betrieb der Automatik verhält sich der Polestar wie ein<br />
traditionelles Auto und rollt fröhlich weiter, wenn man vom<br />
22 CLICKS<br />
Auch das Fahrwerk lässt sich noch regeln, allerdings<br />
nicht per Elektronik von innen, sondern man<br />
muss dazu Hand an die Verstellung der Öhlins-<br />
Dämpfer legen. Vorne gestaltet sich das recht einfach,<br />
man öffnet schlicht die Motorhaube und erblickt<br />
dann die beiden Stellrädchen, die in 22 Stufen<br />
eine Justage zwischen ordentlich hart und lässig<br />
kommod ermöglichen. An der Hinterachse kann<br />
man entweder einen Wagenheber ansetzen, um<br />
genügend Freiraum für die Hände im Radkasten zu<br />
schaffen, oder man positioniert den Polestar geschickt<br />
an einem Bürgersteig, um jeweils eines der<br />
Räder zu entlasten.<br />
PLUGGED 12 • 2019<br />
31
CARS<br />
wenn man vom Pedal geht. Das Ganze ist kein „One Pedal<br />
Driving“ wie bei anderen Elektroautos, aber gut kalkulierbar,<br />
sodass man nach wenigen Kilometern ein Gefühl dafür<br />
hat, wie weit vor der Ampel oder Kurve man durch leichtes<br />
Lupfen des Gaspedals die richtige Geschwindigkeit einsteuert.<br />
Im Kreisverkehr-Wirrwarr Italiens eine echte Erleichterung,<br />
wenn nicht gar eine Form von „Gamification“.<br />
Man versucht, möglichst ohne mechanische Bremsen auszukommen.<br />
Der kräftige Elektroantrieb ist der eigentliche<br />
Leistungsträger des Polestar 1.<br />
Dass der Elektroantrieb ernst gemeint ist, beweisen auch<br />
die Lademöglichkeiten. Während andere Plug-In-Darreichungsformen<br />
gerade mal AC-Ladung bieten, und das<br />
meist auch nur mit gemächlichen Geschwindigkeiten, kann<br />
der Polestar 1 per AC mit bis zu 11 kW befüllt werden, an<br />
DC-Säulen mit bis zu 50 kW, wodurch er auch ziemlich<br />
entladen innerhalb einer Dreiviertelstunde wieder bestens<br />
bei Laune sein sollte. Wer also möchte, kann den<br />
schwedischen Chinesen im Alltag weitestgehend elektrisch<br />
bewegen. Geht es dann auf große Fahrt, ist der fossile<br />
Antrieb ein probates Mittel, um ohne Logistikprobleme<br />
auch längere Distanzen zu überbrücken.<br />
POLESTAR, DAS IST DAS BESTE<br />
AUS ZWEI WELTEN: DESIGN UND<br />
ENTWICKLUNG VON VOLVO,<br />
ELEKTRISCHE POWER VOM<br />
MUTTERKONZERN GEELY POLESTAR 1<br />
EINER FÜRS SAMMELALBUM<br />
Ist das jetzt die Zukunft der Mobilität? Zumindest zeigt Polestar,<br />
dass auch ein Plug-In-Hybrid mit anderen Werten<br />
als den feigenblattartigen 50 km elektrischer Reichweite<br />
auftreten darf. Stattdessen ist der kräftige Elektroantrieb<br />
der eigentliche Leistungsträger des Polestar 1. Allerdings<br />
gibt es zwei Faktoren, die verhindern, dass er zum Liebling<br />
der Massen wird. Punkt eins ist der mit 155.000 Euro recht<br />
ambitionierte Preis, Vollausstattung hin oder her. Punkt<br />
zwei ist die limitierte Verfügbarkeit. Gerade mal 500 Exemplare<br />
sollen pro Jahr gebaut werden, und das auch nur drei<br />
Jahre lang. Wer sich also einen der schicken Hybride sichert,<br />
kann gewiss sein, nicht oft auf das gleiche Auto zu<br />
treffen.<br />
Wenn Sie 150.000 Euro überhaben, dann<br />
gönnen Sie sich dieses Auto. Ein Design<br />
zum Niederknien, Fahrleistungen, die einen<br />
in Sekundenbruchteilen in die Illegalität<br />
treiben und ein flüsterleiser Elektroantrieb<br />
für weit mehr als 100 Kilometer.<br />
So geht Plug-In-Hybrid.<br />
ab 155.000 Euro<br />
www.polestar.com<br />
PLUGGED 12 • 2019<br />
32
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td 12.2019
CARS<br />
DAS DING AUS EINER<br />
ANDEREN WELT<br />
ELON MUSKS CYBERTRUCK<br />
Text: Frank Kreif . Bilder: Tesla<br />
Ist es ein Witz? Eine Provokation? Ein Requisit aus Mad Max? Der Cybertruck, den Elon<br />
Musk Ende November vorgestellt hat, hat auf jeden Fall eine Qualität – er polarisiert.<br />
Unabhängig davon, ob dieses Ding sich hierzulande überhaupt mit den Vorschriften zum<br />
Fußgängerschutz vereinbaren lässt, ist es eine nähere Betrachtung wert.<br />
Er kann es einfach, der Herr Musk. Was das Wunderkind<br />
der Elektroszene da kürzlich präsentiert hat, ist ein Musterbeispiel<br />
an PR-Arbeit. Dass ein Pickup kommen würde,<br />
war klar, dass er aussehen würde wie aus einem dystopischen<br />
Science Fiction, eher eine Überraschung.<br />
Wann die ersten Cybertrucks vor den<br />
Waldorfschulen in Deutschland zur Kinderabholung<br />
in Warteposition stehen, werden<br />
wir dann sehen.<br />
Was Tesla da aus minimalistisch gefaltetem Metall auf die<br />
Räder gestellt hat, polarisiert – keine Überraschung. Und<br />
in vielen Märkten dürfte das martialische Gefährt, dem<br />
Musk sogar eine gewise Schussfestigkeit unterstellt, hervorragend<br />
ankommen. Doch rechnet er wirklich mit der<br />
Zombie-Apokalypse? Wohl eher nicht. Mutmaßen wir also<br />
mal, dass das Äußere weniger funktional, dafür eher effektheischend<br />
geplant wurde. Die Ausrede? Das Material sei<br />
so stabil, dass es sich nicht mit den üblichen Pressen in<br />
Form bringen lässt. Sei’s drum, der Aufschlag ist Tesla auf<br />
jeden Fall gelungen.<br />
Das Elektroauto für den prototypischen Prepper (Menschen,<br />
die sich auf den Untergang vorbereiten) hat die üblichen<br />
teslaschen Qualitäten. Es gibt eine Variante mit nur<br />
einem Motor und Heckantrieb, darüber zwei Motoren und<br />
Allradantrieb und eine Topversion mit gleich drei Motoren,<br />
natürlich ebenfalls mit Allradantrieb. Schon der Einstiegs-<br />
Cybertruck soll in weniger als 6,5 Sekunden auf 100 beschleunigen<br />
und mehr als 400 km weit kommen. Das mittlere<br />
Modell braucht 4,5 Sekunden und hat eine Reichweite<br />
von 480 km. Und das Chefbiest reißt mit 2,9 Sekunden die<br />
magische 3er-Marke, soll utopische 800 km weit kommen<br />
und kann sieben Tonnen Anhängelast bewältigen – wir hö-<br />
PLUGGED 12 • 2019<br />
34
CARS<br />
ren die Wohnmobilfahrer schon jubeln.<br />
Ach ja, Preise gibt es auch, zumindest<br />
für die USA. 40.000, 50.000 und 70.000<br />
Dollar sind die Einstandspreise, die<br />
viel diskutierte Option „Autonomes<br />
Fahren“ kostet 7.000 Dollar, bei uns<br />
dann wohl 6.300 Euro. Über deutsche<br />
Preise schweigt sich die Bestellseite<br />
noch aus. Immerhin kann man für 100<br />
Dollar eine Reservierung tätigen, was einem Tweet von<br />
Elon Musk zufolge, wohl schon nach zwei Tagen mehr als<br />
200.000 Interessenten getan haben.<br />
THE SHOW MUST GO ON<br />
Es war ja auch fast schon ein wenig ruhig um Tesla geworden.<br />
Nachdem das Model 3 kontinuierlich in ganz ordentlichen<br />
Stückzahlen geliefert wird und der Roadster im All<br />
seine Bahnen zieht, war es dem Enfant Terrible der Elektroszene<br />
wahrscheinlich ein wenig langweilig geworden.<br />
Wir freuen uns zumindest unter Kommunikationsaspekten<br />
auf den Neuzugang, denn über den Cybertruck wird es sicherlich<br />
noch einiges zu berichten geben. Wann die ersten<br />
davon vor den Waldorfschulen in Deutschland zur Kinderabholung<br />
in Warteposition stehen, werden wir dann sehen.<br />
TESLA CYBERTRUCK<br />
Pickup, vollelektrisch, einer, zwei oder drei Elektromotoren,<br />
400 bis 800 km Reichweite<br />
ab 50.000 USD<br />
www.tesla.com<br />
PLUGGED 12 • 2019<br />
35
CARS<br />
NISSAN PLUS E-AUTO GLEICH LEAF.<br />
EHER KONVENTIONELL ALS SPACIG,<br />
ABER EHER KNACKIG ALS RUND<br />
BESTSELLER<br />
NISSAN LEAF E+ TEKNA OPTION<br />
Text: Frank Rößler . Bilder: Hersteller<br />
Unter den Elektroautos ist er Spitzenreiter – sowohl weltweit als auch im in<br />
mancherlei Hinsicht anderen europäischen Markt ist er Spitze: der Nissan Leaf. In der<br />
Version E+ hat sein Akku eine Fitnesskur bekommen, die ihm über die Hälfte mehr<br />
Kapazität verleiht. Und dem Motor gleich mit.<br />
40 Kilowattstunden lädt der Nissan Leaf der zweiten Generation<br />
– 62 sind es in der von Haus aus hochwertiger ausgestatteten<br />
Variante E+. Mit der höheren Kapazität ist dann<br />
auch eine gesteigerte Leistung verbunden: Von 150 geht es<br />
auf 217 PS (110 bzw. 160 kW). Wir durften die stärkere Version<br />
fahren, die es in der Spitze auf durchaus Linke-Spurtaugliche<br />
157 Stundenkilometer bringt. Ohne es großartig<br />
drauf angelegt zu haben: Die Lademenge im Akku geht<br />
dann einen ganzen Schwung schneller in die Knie, als man<br />
sich auf dem überaus informativen Display angucken<br />
möchte. Die Verbrauchsanzeige, die in der Regel je nach<br />
Temperaturen und (normalen) Geschwindigkeiten bei Werten<br />
zwischen 16,1 und 18,5 kWh/100 km pendelt, stellt<br />
dann dauerhaft Vollausschlag dar – bei 45 kWh endet die<br />
Skala, gnädigerweise ohne den wahren Spitzenwert zu verraten.<br />
Allerdings verrät die rasant abstürzende Reichweitenanzeige<br />
das wahre Dilemma.<br />
HERBSTBETRIEB UND HEIZUNG ...<br />
... bzw. Klimaanlage sind die weiteren „natürlichen Feinde“,<br />
wenn man die angegebene Reichweite ausloten möch-<br />
te. Kurz gesagt: Wer sich – für viele gefühlt: schleichenderweise<br />
– mit gut 100 Sachen bei Außentemperaturen<br />
unter 10 Grad mit eingeschalteter Innenraum-, Lenkradund<br />
Sitzheizung (auch hinten) für die etwas schmalen Ledersitze<br />
der Ausstattungsvariante Tekna Option auf Temperatur<br />
halten möchte, wird kaum 300 Kilometer statt der<br />
angegebenen 385 weit kommen. Im erweiterten Stadtbetrieb<br />
wird das naturgemäß mehr, und wer den Eco-Modus<br />
ausschaltet, genießt zwar spritzigere Beschleunigungen,<br />
muss aber Einbußen bei den Kilometern hinnehmen.<br />
Weit fahren ? Check. Ewig lange laden,<br />
wenn nicht die richtige Steckdose zur Hand<br />
ist? Leider eher normal als Ausnahme ...<br />
Sehr angenehm sind viele Helferlein, die sogar ein teilautomatisiertes<br />
Fahren ermöglichen. Der adaptive Tempomat<br />
hält einen Sicherheitsabstand zum Vordermann bis<br />
zum Stillstand ein und fährt selbsttätig wieder los, wenn<br />
die Wartezeit nicht zu lange wird. Andernfalls reicht ein<br />
PLUGGED 12 • 2019<br />
36
CARS<br />
LADEN? EINFACH.<br />
BEDIENUNG? NICHT IMMER<br />
Antippen des Fahrpedals, um den Anderthalbtonner wieder<br />
in Bewegung zu setzen. Sehr angenehm ist der Modus „e-<br />
Pedal“ in zweierlei Hinsicht: Dann wird das Bremspedal<br />
fast unnötig – zum einen muss man den Fuß nicht mehr<br />
zwischen den Pedalen wechseln, zum anderen kann man<br />
sich das matschige Bremsgefühl fast komplett ersparen.<br />
Und auch der Lenkassistent ist eine angenehme Hilfe und<br />
kein vorlauter Dazwischenfunker.<br />
LADEBETRIEB<br />
Einen Leaf sollte man sich nur zulegen, wenn man einen<br />
Hausanschluss mit Wallbox, viel Zeit oder einen Gleichstromlader<br />
in greifbarer Nähe hat, denn über den Wechselstromlader<br />
kommen nur 6,6 kW in den Akku. Selbst an<br />
öffentlichen Ladepunkten mit 22 kW AC laufen dann in zwei<br />
Stunden gerade mal etwa 60 Kilometer zusammen – nicht<br />
eben effizient, was Zeitmanangement angeht. Wesentlich<br />
besser geht das mit Gleichstrom über den CHAdeMO-Anschluss:<br />
Nominell sind bis zu 100 kW möglich, aber auch<br />
am 50-kW-Anschluss – höhere Stromstärken waren im<br />
Einzugsgebiet nicht zu finden – lässt sich auf dem mitgenommenen<br />
Notebook gerade mal ein Artikel schreiben, bis<br />
der Akku wieder randvoll ist.<br />
Sehr angenehm: die vielen Helferlein, die<br />
unaufdringlich unter die Arme greifen<br />
Dann tritt der Nissan wieder zügig an, ohne dass die Leistung<br />
zu heftig über Reifen und Insassen herfällt. Allerdings<br />
wird die Lenkung unter vollem Zug auf den Rädern doch<br />
recht nervös. Ausgewogen fühlt sich auch das Lenkverhal-<br />
ten an – was man vom Federungsverhalten nicht sagen<br />
kann: Es ist so, wie man sich amerikanische Wagen vorstellt.<br />
Auf topfebenen Fahrbahnen und geradeaus schwebt<br />
man wie auf einem fliegenden Teppich, in Kurven allerdings<br />
bekommt man das Gefühl von Schräglage, und wirklich<br />
flink ist auch anders. Kurze Stöße fühlen sich dann an,<br />
als ob jedes Rad unter der Karosserie ein Eigenleben führt<br />
und, sich über die Anregung freuend, vor sich hin hüpft.<br />
Was die Fahrsicherheit nicht beeinträchtigt, wohl aber das<br />
Wohlgefühl der Passagiere.<br />
AUSGESTATTET<br />
Von Leder und diversen Heizungen war schon die Rede (die<br />
für die Frontscheibe wurde unterschlagen), umfangreiche<br />
Vernetzungsmöglichkeiten via WLAN und Bluetooth sind<br />
ebenfalls mit an Bord. Und Helferlein von Spurhalteassistent<br />
über Querverkehrswarner bis hin zur Einparkautomatik.<br />
Wer sich gut unterhalten fühlen möchte, kann Musik<br />
aus der integrierten Bose-Anlage genießen. Und im Navi<br />
sind auch die Ladepunkte von Plugsurfing eingetragen, der<br />
Dienst, mit dem Nissan Charge in Sachen Aufladen zusammenarbeitet.<br />
Allerdings erinnert die Darstellung des 7-Zöllers<br />
an die Navigationsgeräte aus der Zeit um den Jahrtausendwechsel.<br />
NISSAN LEAF E+ TEKNA OPTION<br />
Mit dem großen Akku wird der Nissan Leaf E+ zu einem<br />
ernstzunehmenden Reisewagen – theoretisch. Ungereimtheiten<br />
wie lahme AC-Ladegeschwindigkeit, altertümliche<br />
Navigationsgrafik und den unausgewogenen Fahrkomfort<br />
muss man in Kauf nehmen.<br />
Preis inkl. Akku: 44.700 Euro<br />
www.nissan.de<br />
PLUGGED 12 • 2019<br />
37
CARS<br />
WUNSCH UND WIRKLICHKEIT<br />
Repräsentative EON Umfrage über Wünsche zum Thema Elektromobilität<br />
Über 70 % aller Deutschen legen täglich<br />
bis zu 50 Kilometer zurück, weitere<br />
17 % kommen auf 50 bis 100 Kilometer.<br />
Das sind Strecken, die viele E-<br />
Autos schon heute mit einer Ladung<br />
schaffen. Die Reichweitenansprüche<br />
seien aber deutlich höher: 20 % erwarten<br />
zwischen 450 und 500, 21 %<br />
sogar mehr als 500 Kilometer. Die<br />
sind bisher allerdings nur teuren Top-<br />
Modellen vorbehalten. Beim Nachladen<br />
passen laut EON Wunsch und<br />
Wirklichkeit bereits ganz gut zueinander:<br />
37 % halten eine Ladedauer von<br />
zehn bis 30 Minuten für akzeptabel.<br />
Abhängig davon, wie viel Strom tatsächlich<br />
„nachgetankt“ wird, seien<br />
solche Ladepausen an Schnellladesäulen<br />
schon jetzt realistisch. Die<br />
EON-Meldung vernachlässigt den<br />
Hinweis darauf, dass hoher Ladestrom<br />
bei aktueller Technik mit hoher<br />
Kapazität Hand in Hand geht. 29 %<br />
könnten auch mit 30-60 Minuten leben<br />
– wohl der realistischste Ansatz<br />
am Schnelllader. Bis zur Erfüllung<br />
des Wunsches von 16 %, in unter zehn<br />
Minuten weiter fahren zu können,<br />
wird es wohl noch einige Zeit dauern.<br />
www.eon.de<br />
ELEKTRO-PONY<br />
Ford Mustang Mach E – SUV im Legenden-Design<br />
DAS AUGE DES TIGERS<br />
Kia Futuron Concept zeigt kommendes<br />
Kia-Design<br />
4,85 Meter lang und 1,55 hoch bei drei Metern Radstand<br />
misst die Zukunftsstudie Futuron, die Kia auf der China<br />
International Import Expo (CIIE) in Shanghai zeigte. Im<br />
„360- Grad-Design“ sollen sich alle künftigen Kias wiederfinden.<br />
Unter der Haube mit dem neuen Tigergesicht stecken<br />
neben einem großen Akku vier leistungsfähige Radnabenmotoren.<br />
Mitten auf dem Dach gibt es ein rautenförmiges<br />
Panorama-Glasdach, und die Matrix-LED-Scheinwerfer,<br />
die wie Sternwolken aussehen, gleichen funkelnden<br />
Augen. Hightech-Cockpit und Autonomie-Level 4 samt<br />
neuer, das Lenkrad im Bogen einfassender grafischer<br />
Benutzeroberfläche runden das neue Gesamtkonzept ab.<br />
www.kia.de<br />
4,71 x 1,88 x 1,60 Meter satt statt 4,61 x 1,73 x 1,34 zierlich und<br />
die vierfache Leistung: Vom ersten Ford Mustang 1964 bis zum<br />
elektrifizierten Sport-SUV Ford Mustang Mach E war es eine<br />
lange Reise. 465 PS (342 kW) in der GT-Version und 338 PS (248<br />
kW) als Standard beziehen ihre Energie aus einem 75-kWh-<br />
Akku und kommen mit 830 bzw. 581 Nm bis zu 450 km weit.<br />
Optional soll der Mustang Mach E, dessen Dachlinie und viele<br />
Designdetails an die Pony-Car-Ikone erinnern, mit einem<br />
99-kWh-Akku ausgestattet, bis zu 600 km weit kommen. Verblüffenderweise<br />
hat der E-Mustang keine Türgriffe: Das<br />
Smartphone des Besitzers ist der Türschlüssel. Via Bluetooth<br />
wird das Smartphone erkannt, und die Türen werden entriegelt.<br />
Sollte dessen Akku mal leer sein, kann man sich über ein<br />
Tastenfeld Zutritt verschaffen. Geladen wird übrigens mit bis<br />
zu 150 kW bei Ionity: Innerhalb von 40 Minuten soll der Akku<br />
von 10 auf 80 Prozent gebracht werden können.<br />
www.ford.de<br />
PLUGGED 12 • 2019<br />
38
CARS<br />
NEURONALE<br />
TRANSPORTER<br />
Kalifornisches Startup will modulare<br />
Transportlösungen bieten<br />
Ohne viele Fakten hat sich ein kalifornisches Startup auf<br />
der CIIE in Shanghai ins Rampenlicht gedrängt: Neuron EV<br />
aus Irvine will sich mit praktischen und begehrenswerten<br />
Elektrofahrzeugen vor allem für den in den USA so beliebten<br />
Markt der „Trucks“ einen Namen machen. Die sollen<br />
sich vor allem dadurch auszeichnen, dass sie modular auf<br />
die jeweilige Anwendung mit Kasten-, Lasten-, Personentransport-<br />
oder Pritschenaufbauten ausstatten lassen. Daran<br />
sollen die Modelle MET (Medium-Duty Electric Truck),<br />
STAR, ein Mehrzweck-Mikrotruck, T/One (All-in-One EUV<br />
– Electric Utility Vehicle) und TORQ (Kleinlastwagen) messen<br />
lassen, nicht an ihren Fahrleistungen oder PS-Zahlen.<br />
Smarte und nachhaltige Produktionswege stehen bei Neuron<br />
EV – typisch kalifornisch – eher auf der Agenda.<br />
www.neuronev.co<br />
ZURÜCK IN DIE ZUKUNFT<br />
Morris JE zitiert Konzept und Design<br />
aus den 1950ern<br />
Es ist schon Sitte, altes Design zu elek trifizieren. Ein Startup<br />
in England hat sich einen legendären Namen gegeben<br />
und will 2021 den Morris JE auf den Markt bringen. Morris<br />
Commercial möchte für das „LCV“ (Light Commercial<br />
Vehicle) ca. 60.000 Pfund haben. Dafür gibt es ein 2,5-Tonnen-Fahrzeug,<br />
das auf 5,5 Kubikmeter bis zu einer Tonne<br />
Material auf zwei Europaletten laden und bewegen kann –<br />
eine Last, die man eher im 3,5-Tonnen-Segment vermutet.<br />
Bis zu 200 Meilen (ca. 330 km) weit soll sich der Morris JE<br />
bewegen lassen.<br />
www.morris-commercial.com<br />
TESLA FÜR EUROPA<br />
Elon Musk will ab 2021 in Brandenburg produzieren<br />
Elon Musk, Gründer und CEO von Tesla, hat jetzt angekündigt,<br />
seine für Europa geplante Gigafactory in Deutschland<br />
aufzubauen, genauer gesagt im brandenburgischen<br />
Grünheide bei Berlin. Bis zu 10.000 Menschen sollen dort<br />
Arbeit finden und bis zu 150.000 Exemplare des Model 3<br />
und des Kompakt-SUV Model Y bauen. Dazu soll es noch<br />
ein Entwicklungszentrum geben, das die europäischen<br />
Belange in die Musk’schen Fahrzeuge einfließen lassen<br />
soll.<br />
Typisch Musk soll alles jetzt ganz schnell gehen: Schon<br />
2021 sollen dem Vernehmen nach die ersten Fahrzeuge<br />
„Made in Germany“ vom Band laufen. Die dann vierte<br />
Gigafa brik von Tesla, weitere fertige Standorte liegen in<br />
Nevada und im Staat New York in den USA, und in Shanghai<br />
wird derzeit mit Hochdruck an Nummer drei für den<br />
asiatischen Markt gearbeitet, soll den europäischen Markt<br />
beliefern.<br />
Neben Stimmen, die sich über den Tesla-Plan freuen und<br />
ihn als Wertschätzung des Standorts Deutschland feiern,<br />
gibt es auch schon mahnende, lästernde und kritische<br />
Stimmen. Naturschützer würden das seit Jahren als Industriefläche<br />
ausgewiesene Gelände am liebsten schon<br />
prophylaktisch unter Naturschutz stellen, Satiriker fragen,<br />
ob Musk die deutschen Wörter Naturschutz und Baugenehmigung<br />
kenne, und Kritiker stellen das Konzept Tesla<br />
schwerer Autos mit großen Akkus per se in Frage.<br />
PLUGGED 12 • 2019<br />
39
CARS<br />
NICHT MEHR NUR KOMBI,<br />
SONDERN SCHICK<br />
VERPACKTER STAURAUM<br />
DER VARIANT VON MORGEN<br />
VW ID. SPACE VIZZION<br />
Text: Wolfgang Schäffer . Bilder: Hersteller<br />
Für Volkswagen-Chefdesigner Klaus Bischoff ist der ID. Space Vizzion so etwas wie der<br />
Variant von morgen. Nach dem kompakten Serienmodell ID. 3, den Studien der beiden SUV-<br />
Versionen ID. Roomzz und ID. Crozz, dem ID. Buzz und dem ID. Buggy ist der ID. Vizzion das inzwischen<br />
siebte Mitglied der vollelektrischen ID-Familie.<br />
„Stilistisch folgt das Auto der Design-DNA der ID. Familie.<br />
Der Wagen verbindet dabei die aerodynamischen Eigenschaften<br />
eines Gran Turismo mit den großzügigen<br />
Raumverhältnissen eines SUV,“ so Bischoff. Sowohl das<br />
Ex- als auch das Interieur der jetzt in Los Angeles gezeigten<br />
Studie gebe einen konkreten Ausblick auf die Serienversionen<br />
dieser ID.-Baureihe, die 2021 in Serie gehen<br />
wird. Wie der weiterhin weltweit angebotene Passat werde<br />
auch das vollelektrische Mittelklassemodell als Variant<br />
und Limousine ID. Vizzion zu haben sein.<br />
DAS SIEBTE MITGLIED DER ID.FAMILIE<br />
Als Variant misst der Vizzion 4,96 Meter in der Länge (acht<br />
Zentimeter mehr als der Passat), in der Breite 1,90 Meter<br />
(plus sieben Zentimeter) und in der Höhe 1,52 Meter (plus<br />
vier Zentimeter). Weitaus entscheidender für den deutlich<br />
erkenn- und spürbaren Platzvorteil für Passagiere und<br />
Gepäck (586 Liter Kofferraumvolumen) aber ist das veränderte<br />
Package. Die elektrischen Komponenten nehmen<br />
in Fahrzeugen auf Basis des Modularen Elek tro-An triebsbaukasten<br />
(MEB) erheblich weniger Raum in Anspruch.<br />
Die A-Säulen sind daher viel weiter vorn angeordnet. Die<br />
Studie ist mit vier Sitzplätzen bestückt, vorstellbar ist laut<br />
Bischoff aber auch ein Rückbank, auf der drei Personen<br />
reisen können.<br />
PLUGGED 12 • 2019<br />
40
CARS<br />
NEUE WEGE IN DER AERODYNAMIK SPAREN STROM<br />
Auf völlig neuen Pfaden bewegt sich VW hinsichtlich der<br />
Aerodynamik. Durchströmungsöffnungen in der Front leiten<br />
den Fahrtwind durch die Außenbereiche der Stoßfänger<br />
bzw. durch die tief angeordnete Motorhaube gezielt<br />
nach hinten. Statt klassischer Türgriffe kommen Touchflächen<br />
zum Einsatz. Dazu tragen die 22-Zoll-Aluräder im<br />
Stil einer Turbine ebenfalls zum cW-Wert von 0,24 bei. Zusätzlich<br />
spannt sich der Dachspoiler wie eine Brücke über<br />
die Dachfläche. Dieses Layout reduziere Verwirbelungen,<br />
verbessere so die Luftströmungen und trage ebenfalls<br />
dazu bei, die Reichweite auf bis zu 590 km laut WLTP zu<br />
erhöhen.<br />
Vor dem Fahrer liegt im Space Vizzion „das volldigitalisierte<br />
Cockpit einer neuen Zeit“. Ein Head-up-Display projiziert<br />
Fahrerinformationen in einen virtuellen Raum vor dem<br />
Fahrzeug. Auf einem 15,6-Zoll-Touchscreen sind alle Info-,<br />
Entertainment-, Komfort- und Online-Funktionen sowie<br />
die Fahrzeugeinstellungen zu sehen.<br />
MATERIAL UND LICHT<br />
Das interaktive ID. Light – eine Lichtleiste zwischen den<br />
A-Säulen – begrüßt den Fahrer, weist darauf hin, dass die<br />
Motoren betriebsbereit sind, und verabschiedet ihn beim<br />
Verlassen des Fahrzeugs.<br />
Im luftig und hochwertig wirkenden Innenraum ersetzt<br />
Lack echten Chrom. Nachhaltigkeit steht ebenfalls im Fokus<br />
der Gestaltung: „AppleSkin“, das Bezugsmaterial etwa<br />
von Türverkleidungen oder Armlehnen weist die selbe<br />
technischen Eigenschaften wie Kunstleder auf. Ein Anteil<br />
von Reststoffen aus der Apfelsaftproduktion ersetzt aber<br />
chemische Komponenten.<br />
Auf völlig neuen Pfaden bewegt sich VW<br />
hinsichtlich der Aerodynamik<br />
Die im Fahrzeugboden liegende Lithium-Ionen-Batterie<br />
hat einen Energiegehalt von 82 Kilowattstunden (kWh). Eine<br />
279 PS starke E-Maschine treibt die Hinterachse an.<br />
Optional kann ein zusätzlicher E-Motor (102 PS) für die<br />
Vorderachse geordert werden, wodurch ein elektrischer<br />
Allradantrieb mit einer Systemleistung von 340 PS entsteht.<br />
Eine „elektrische Kardanwelle“ verteilt die Kraft des<br />
so geformten 4MOTION-Antriebs in Sekundenbruchteilen<br />
zwischen Vorder- und Hinterachse.<br />
Das Höchsttempo ist auf 175 Kilometer pro Stunde begrenzt,<br />
den Sprint aus dem Stand soll die Allradversion in 5,4 Sekunden<br />
absolvieren. Mit einer Ladeleistung von bis zu 150<br />
Kilowatt soll der Energielevel am Schnelllader innerhalb von<br />
30 Minuten von Null auf 80 Prozent kommen; in einer Viertelstunde<br />
sind dann auch mal knapp 250 km „nachgetankt“.<br />
AppleSkin, ein Kunststoff auf Basis von Reststoffen aus der Apfelsaftproduktion, bildet die Basis für Verkleidungen im Innenraum<br />
NATÜRLICH SCHÖN,<br />
WEIL GANZ SCHÖN NATÜRLICH<br />
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BIKES<br />
IRGENDWIE WIE IMMER,<br />
ABER TROTZDEM GANZ NEU<br />
ERFUNDEN<br />
AUFGEMACHT<br />
VESPA ELETTRICA – JETZT AUCH MIT BIS ZU 70 KM/H<br />
Text: Frank Rößler . Bilder: Vespa, Volker Rost<br />
Was früher Arbeiten am Vergaser waren, ist heute die Einstellung von Software. Denn die<br />
Änderung der Übersetzung, damals wie heute, bleibt gleich. Vespa hat die Elettrica „frisiert“,<br />
damit ein Mitschwimmen auf schnelleren Stadtstraßen einfacher und sicherer wird.<br />
Mit der Vespa Elettrica kauft man nicht einfach nur einen<br />
Elektroroller, sondern eine Vespa Elettrica, einen Lebensstil,<br />
Tradition und auch ein bisschen Kult. Und auch ein<br />
kleines Kunstwerk. Vespa hat in die klassische Form einen<br />
Elektroantrieb integriert und gleichzeitig die typische Nutzbarkeit<br />
eines Rollers mit Staufach für den Helm oder den<br />
kleinen Einkauf und Ladestation für’s Handy erhalten können.<br />
Neben dem Ursprungsmodell, für den rein urbanen<br />
Einsatz entwickelt und als Kleinkraftrad mit 45 km/h<br />
Höchstgeschwindigkeit zugelassen, gibt es jetzt die Vespa<br />
Elettrica 70 km/h<br />
TUNING ANNO 2019<br />
Die Vespa Elettrica 70 km/h, die als Leichtkraftrad zugelassen<br />
ist, nutzt die selben Komponenten: Motor, Fahrzeugmanagementsystem<br />
und Batteriepaket bleiben gleich.<br />
Softwareänderungen und eine längere Übersetzung ergeben<br />
ein Plus an Höchstgeschwindigkeit. Die Reichweite<br />
blieb nahezu identisch. Im ECO-Modus erreicht die Vespa<br />
Elettrica 70 km/h bei einer Geschwindigkeit von 45 km/h<br />
die gleiche maximale Reichweite von circa 100 Kilometern<br />
wie die 45er mit maximal 30. Im Power-Modus legt sie bis<br />
zu 70 Kilometer zurück.<br />
Verarbeitung und Ausstattung sind im<br />
Vergleich zur Konkurrenz eine andere,<br />
höhere Qualitätsstufe.<br />
Das Herz der Vespa Elettrica bringt eine Dauerleistung<br />
von 3,6 kW, eine Spitzenleistung von 4 kW und ein Drehmoment<br />
von über 200 Nm – mehr als ein klassischer 50-<br />
cm³-Roller. Vor allem profitieren Beschleunigung und<br />
Steigfähigkeit. Im Ergebnis bedeutet dies: agiles, komfortables<br />
und geräuschloses Fahren im urbanen Bereich.<br />
Ein Kinetic Energy Recovery System (KERS) führt Energie<br />
in die Batterie zurück.<br />
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BIKES<br />
Zum Aufladen wird einfach das Kabel<br />
aus dem Fach unter der Sitzbank herausgezogen<br />
und an eine Haushaltssteckdose<br />
angeschlossen. Die Ladedauer<br />
für eine vollständige Ladung beträgt bei einer Spannung<br />
von 230 V circa vier Stunden.<br />
MODERNE TECHNIK IN KLASSISCHEM DESIGN<br />
Die Fahrmodi Eco und Power sowie ein Rückwärtsgang<br />
(max. 5 km/h mit Warnpiepser) können durch die MAP-<br />
Taste an der rechten Griffarmatur eingestellt werden. Das<br />
farbige Display stellt Informationen über alle möglichen<br />
Leistungsparameter und einen Tripmaster dar. Dazu ist die<br />
Vespa Elettrica „connected“. Vespa MIA verbindet ein<br />
Smartphone via Bluetooth mit der Bordelektronik. So werden<br />
z. B. Benachrichtigungen über eingehende Anrufe und<br />
Nachrichten im Display angezeigt. MIA ermöglicht zudem,<br />
Anrufe anzunehmen, per Sprachbefehl Anrufe zu tätigen<br />
oder eine Playlist vom Smartphone zu genießen.<br />
SCHNELLCHECK<br />
Vespa ist Vespa bleibt Vespa, egal ob mit einem Verbrenner oder elektrischen<br />
Antrieb: Das ist kein kleiner Elektroflitzer, das ist ein richtiger Roller.<br />
Die komfortable Sitzbank, ordentliche Verarbeitung und das klassische<br />
Design wecken bei jeder Fahrt im Stadtverkehr dieses italienische<br />
Gefühl. Beide Varianten ziehen ordentlich von der Stelle, bieten allerdings<br />
nicht diesen gnadenlosen elektrischen Kick aus dem Drehzahlkeller, sondern<br />
sind ganz smooth beherrschbar. Wie die 45er-Version bis 30, zieht<br />
die neue 70er bis etwa 50 ordentlich durch, weitere Steigerungen sind wie<br />
bei herkömmlichen Rollern dann schon ein kleiner Kampf. Trotz auf dem<br />
Papier gleicher Beschleunigungswerte gab es den Eindruck, dass die<br />
„große“ zwar schneller startet, dann aber die 45-Version dank ihrer kürzeren<br />
Übersetzung das Rennen übernimmt und am Ende beide gleich<br />
schnell auf Geschwindigkeit kommen.<br />
Durch die inzwischen bei zwölf und elf Zoll (vorn, hinten) angekommenen<br />
Felgengrößen liegen die Elettricas gut und sicher auf der Straße. Wendig<br />
und wuselig sind sie angesichts des kurzen Radstands immer noch. Und<br />
die Reichweitenangaben von Vespa scheinen durchaus realistisch. Wir<br />
würden die schnellere Version nehmen – auch wegen des höheren Top-<br />
Speed, aber sie fühlt sich erwachsener an und bietet ein CBS, bei dem die<br />
beiden Bremsen mit einem Hebel betätigt werden können. Allerdings<br />
reicht dann der Autoführerschein nicht mehr aus.<br />
Mit der höheren Geschwindigkeit ist<br />
die Elettrica ein vollwertiges Mitglied im<br />
Stadtverkehr.<br />
VESPA IN STYLE<br />
Die Vespa Elettrica zeigt die gleichen unverwechselbaren<br />
Linien, die Vespa weltweit zu einem Symbol für Stil und<br />
Eleganz gemacht haben. Ihre Lackierung, die Vespa Elettrica<br />
wird in einem speziellen silber-grauen Finish geliefert,<br />
wird farbig abgesetzt: am Profil, das um das Beinschild<br />
verläuft, der „Krawatte“, den Felgenhörnern, dem<br />
Elettrica-Typenschild sowie den Sitzbank-Kedern gibt es<br />
sechs Farbvarianten. Standard ist Azzurro Elettrico (blau<br />
bei der 45er) bzw. Giallo Lampo (gelb, 70er). Alternativen<br />
sind Verde Boreale und Grigio Fumo (45er) bzw. Azzurro<br />
Elettrico (70er) sowie die Standardfarben der jeweils anderen<br />
Version. Cromo und Nero Profondo gibt es für beide.<br />
VESPA ELETTRICA<br />
Ein richtiger Roller in elektrischer Form.<br />
Eine Legende. Höherer Preis? Egal.<br />
www.vespa.de<br />
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EINFACH GEZEICHNET,<br />
EINFACH SCHICK<br />
WECHSEL-STROM<br />
BREKR B4000<br />
Text: Frank Rößler . Bilder: Brekr<br />
Mofa und Kleinkraftrad bewegen Milliarden Menschen – sie sind einfach praktisch.<br />
Und werden immer öfter elektrisch. Mit entnehmbarem Akku wird elektrisch dann noch<br />
praktischer. Und wenn praktisch elektrisch auch noch schick werden soll, kommt in den<br />
Niederlanden die Brekr B4000 dabei heraus.<br />
Minimalistisch. Anders kann man das Design der Brekr<br />
4000 wohl kaum beschreiben. Zwei Vierkantprofile verbinden<br />
Steuerkopf und Hinterrad, dazu kommen eine Gabel<br />
und ein Rahmen, der Akkus und Sattel hält, fertig. Bestückt<br />
mit den derzeit beliebten dicken Reifen im Bobber-Style<br />
kommt dann ein flacher City-Roadster dabei heraus, mit<br />
dem man sich überall sehen lassen kann.<br />
PFIFFIGE VERSTROMUNG<br />
Akkus? Mehrzahl? Sie haben richtig gelesen. In den<br />
schwarzen Kasten, der dort sitzt, wo „normale“ Motorräder<br />
den Motor haben, passen zwei mobile Akkupacks. Jedes<br />
davon kann in der Standardvariante 1,9 kWh Energie aufnehmen,<br />
was für 50 bis 80 km Reichweite sorgen soll. Insgesamt<br />
kann ein Brekr also bis zu 160 Kilometer weit fahren<br />
– bei Höchstgeschwindigkeiten je nach Führerscheinversion<br />
von 25 oder 45 km/h im Stadtbetrieb also mehr als<br />
ausreichend weit. Für eine volle Ladung braucht der Akku<br />
dann an der heimischen Steckdose fünf, an einem optionalen<br />
Schnelllader drei Stunden.<br />
Vielfahrer machen das dann anders: Sie haben ein volles<br />
Paket im B4000, und das andere hängt zu Hause an der<br />
Steckdose. Die zehn Kilogramm wiegenden Pakete lassen<br />
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BIKES<br />
TRAGBARES<br />
KONZEPT DANK<br />
TRAGBARER<br />
AKKUS<br />
sich nämlich herausnehmen, sodass<br />
man nicht davon abhängig ist, an seinem<br />
Stellplatz eine Steckdose zu haben.<br />
Gerade in der Stadt ideal, um sich<br />
elektrisch zu mobilisieren, und mit<br />
der 45er-Version sind dann auch die<br />
entsprechenden Kilometer schnell<br />
zurückgelegt. Mit einem Akku wiegt<br />
die B4000 dann leichte 80 Kilo, und<br />
selbst mit beiden Akkus ist sie noch<br />
ein Leichtgewicht – eine Vespa Elettrica<br />
wiegt je nach Ausstattung 40-50<br />
Kilo mehr.<br />
SILENCE IS GOLDEN ...<br />
... aber nicht immer. Damit Fußgänger auch wissen, wann<br />
eine Brekr auf sie zukommt, gibt es einen Lautsprecher.<br />
Der gibt abhängig von der Geschwindigkeit und Gasgriffstellung<br />
unterschiedliche Geräusche ab. Dazu gibt es<br />
ein GPS-Modul, das über das Internet mit einem Smartphone<br />
verbunden werden kann: In der App weiß man dann<br />
immer, wo sein Brekr gerade ist und wieviel Strom beispielsweise<br />
noch im Akku steckt. Alternativ zum Standardakku<br />
bietet Brekr auch noch Pakete mit 1,4 und 2,2 kWh<br />
an, die dann 35-60 bzw. 60-95 km weit reichen. Und in vier<br />
bzw. sechseinhalb Stunden an einer Steckdose voll sind.<br />
Der vier Kilowatt (Spitzenleistung, Dauerleistung 2,5 kW)<br />
starke Motor steckt im Hinterrad. Das Vorderrad, wie das<br />
hintere mit 100 mm breiten Reifen besohlt, hängt in einer<br />
Upside-Down-Gabel, die bis zu 100 mm einfedern kann.<br />
Hinten sind es immer noch 60 mm. Die Räder haben einen<br />
Durchmesser wie bei ausgewachsenen Motorrädern: 17<br />
Zoll versprechen stabilen Geradeauslauf und einen hohen<br />
Komfort beim Überfahren von Unebenheiten.<br />
RESERVIEREN?<br />
Brekr will die ersten Modelle im Frühjahr 2020 ausliefern<br />
und in den Niederlanden, Belgien und Deutschland mit<br />
dem Vertrieb starten. Dafür ist die Reservierungsphase bereits<br />
angelaufen: Für den üppigen Beitrag von gerade mal<br />
neun Euro kann man sich über die Webseite für eine B4000<br />
anmelden.<br />
BREKR B4000<br />
Minimalistisch gestyltes Elektromotorrad, das<br />
nicht von einer Steckdose am Abstellplatz abhängig<br />
ist und das auch ohne speziellen Motorradschein<br />
gefahren werden darf.<br />
Preis: ab 3.899 Euro<br />
www.brekr.com<br />
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HOME<br />
... IST SO KALT DER WINTER ...<br />
GASTROBACK – MEDIZIN GEGEN DEN WINTERBLUES<br />
Text: Frank Rößler . Bilder: Hersteller<br />
Gastroback<br />
Design<br />
Tea & More<br />
Advanced<br />
WERKZEUG FÜR<br />
SELBSTGEMACHTE SEELENWÄRMER<br />
UND GEMÜTSAUFHELLER<br />
Naja – so richtig kalt und winterlich ist es ja nicht mehr, aber die Dunkelheit, die in den<br />
Monaten über den Jahreswechsel vorherrscht, kann einen schon mal traurig stimmen.<br />
Die richtigen Medikamente stehen in den Rezeptbüchern: Glühwein, Kakao und viele andere<br />
Leckereien erwärmen Herz und Seele und wecken die Sonne im Herzen.<br />
Ja – das wird ein Angriff auf die schlanke Linie, aber das ist<br />
seit Jahrhunderten nicht anders: Gerade rund um die<br />
Weihnachtstage kommen Sachen um die Ecke, die süß<br />
oder lecker oder beides sind. Die richtigen Werkzeuge finden<br />
sich im Programm von Gastroback, und wir haben einmal<br />
Gerätschaften herausgesucht, die vor allem für die<br />
Zubereitung von Getränken gedacht sind, die gerade im<br />
Winter Hochsaison haben.<br />
GLÜHWEIN<br />
Auch die erklärten Kaffeetrinker können sich nicht davon<br />
frei sprechen: Im Winter hat ein leckerer Tee einfach etwas.<br />
Doch so ein Teekocher lässt sich auch hervorragend<br />
dazu nutzen, neben winterlichen Tees auch den Weihnachtsklassiker<br />
Glühwein zu fabrizieren. Rotwein, Traubensaft<br />
und etwas Zucker werden schnell heiß, und Früchte<br />
und Gewürze können innerhalb von 15 Minuten in Ruhe<br />
ziehen – schon ist ein leckerer Glühwein fertig. Ob mit oder<br />
ohne Schuss – ist davon abhängig, wie kalt der Winter nun<br />
wirklich ist und wie sehr die Laune aufgehellt werden<br />
muss.<br />
Getränke, die sich nicht nur im Winter<br />
nützlich machen, sondern auch sonst für<br />
gute Laune sorgen<br />
Speziell auch dafür ist der Design Tea & More Advanced<br />
geeignet: In den 1,5 Liter großen Glasbehälter kann man<br />
einen 750 ml großen Gar einsatz hängen, in dem dann beispielsweise<br />
Gewürze ihr Aroma verströmen. Sechs einstellbare<br />
Tee- und vier Kochprogramme lassen keine<br />
Wünsche offen, und eine Warmhaltefunktion von bis zu 60<br />
Minuten sorgt dafür, dass auch die letzte Tasse Glühwein<br />
heiß ist.<br />
TEE<br />
Wer sich dann doch eher alkoholfrei aufwärmen möchte,<br />
der kann sich mit der Kombination aus dem Design Dörr-<br />
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HOME<br />
MAN SIEHT,<br />
WAS MAN TRINKT<br />
automat Natural Plus und dem Design Tea Aroma Plus<br />
leckere Kräuter- und Früchtetees zaubern. Allerdings ist<br />
das dann nicht innerhalb weniger Minuten erledigt.<br />
Selbst wenn man sie nicht benutzt,<br />
sehen sie auch noch gut aus<br />
Kräuter trocknen im Dörrautomaten innerhalb von 2,5 bis<br />
3 Stunden bei 40 Grad durch, und Obst braucht bei 50 bis<br />
60 Grad doch auch schonmal die doppelte Zeit, bis sie sich<br />
als Basis für einen Tee eignen. Dann kann man sich aber<br />
die ganz persönliche Mischung zusammenstellen und sie<br />
Gastroback Design Dörrautomat Natural Plus<br />
Gastroback<br />
Design Tea Aroma<br />
Plus<br />
gemeinsam zu einem winterlichen Tee verwandeln. Glücklicherweise<br />
kann man auf sechs Ebenen mit 4.800 qcm einiges<br />
gleichzeitig dörren.<br />
Und der Teeautomat Design Tea Aroma Plus kann in seinem<br />
1,5 Liter großen Glasbehälter und mit acht verschiedenen<br />
Programmen (Grüner, Schwarzer, Oolong, Sencha,<br />
Weißer, Jasmin-, Kräuter- und Darjeeling-Tee) die notwendige<br />
Menge flüssiger Aufwärmer produzieren.<br />
KAKAO – ODER DOCH GLEICH LUMUMBA?<br />
Alkohol – ja oder nein? Kakao kann man wie warmen oder kalten<br />
Milchschaum im Design Milk & Chocolate Advanced zubereiten.<br />
Über ein Induktionsfeld kommt die Wärme in den einen<br />
Liter großen Edelstahlbehälter – anbrennende Milch? Geschichte.<br />
Vier Automatikprogramme für Cappucchino-Schaum,<br />
kalten Milchschaum, warme Milch und heiße Schokolade machen<br />
sich nicht nur im Winter nützlich, sondern sorgen auch in<br />
den anderen Monaten des Jahres für gute Laune.<br />
FINALER ANGRIFF<br />
Und wer bis jetzt noch dem Angriff auf die Waage widerstehen<br />
konnte, der hat spätestens bei dem verloren, was<br />
Gastroback noch so im Köcher hat. Quarkbällchen aus der<br />
Vita-Spin-Fritteuse, Rostbratwürstchen vom Design BBQ<br />
Advanced Control Grill, in der Design Küchenmaschine Advanced<br />
Digital zubereitetes Spritzgebäck, Waffeln vom<br />
Waffeleisen Advanced Control, Bratäpfel aus dem Design<br />
Bistro Ofen Bake & Grill, Lebkuchen aus dem Design Brotbackautomaten<br />
und Crepes vom Design Crepe-Maker Pro<br />
– da unterliegt auch die standhafteste Seele.<br />
Und das schöne: Alle Geräte sind nur „zweckentfremdet“<br />
– man kann sie ohne weiteres im ganzen Jahr für „harmlosere“<br />
Getränke und Speisen benutzen. Und selbst wenn<br />
man sie nicht benutzt – sie sehen auch noch gut aus.<br />
Gastroback Design Milk & Chocolate Advanced<br />
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Ausgabe 1 · Januar/Februar 2020· 6,00 Euro<br />
www.smarthomes.de<br />
Österreich 6,00 Euro · Schweiz 10,80 CHF · Niederlande 6,80 Euro · Belgien 6,80 Euro · Italien 7,50 Euro · Luxemburg 6,80 Euro · Frankreich 7,20 Euro<br />
Das Magazin für intelligentes Wohnen<br />
Alarm einfach nachrüsten<br />
Lupus XT1 plus im Praxistest S. 48<br />
AUSGABE 4 . 2019 / 1 . 2020 . 5,00 EURO<br />
VOLVO XC 40 RECHARGE<br />
Leistung satt mit Stil<br />
Erhellende Inszenierung<br />
Haus und Garten ins rechte Licht gesetzt S. 54<br />
Deutschland 5.00 Euro • Österreich 5,80 Euro • Schweiz 9,00 CHF<br />
TEST<br />
DS 3 CROSSBACK E-TENSE<br />
„OPEL HAT ALLES RICHTIG GEMACHT“<br />
JÜRGEN KLOPP ÜBER E-MOBILITÄT<br />
TESLA CYBERTRUCK<br />
DAS DING AUS EINER ANDEREN WELT<br />
Limitierter Luxus<br />
Polestar 1 – Plug-In-Hybrid ganz konsequent<br />
VORSCHAU<br />
HOW TO READLY<br />
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benachrichtigt,<br />
sobald eine neue Ausgabe<br />
erschienen ist. Wenn Sie wollen,<br />
kann diese sogar automatisch geladen<br />
werden.<br />
DIE NÄCHSTE AUSGABE ERSCHEINT AM<br />
28. DEZEMBER 2019 MIT FOLGENDEN THEMEN:<br />
DER WINTER GADGET GUIDE<br />
Geben ist seliger als Nehmen. Darum gibt es in unserem Gewinnspiel<br />
in der nächsten Ausgabe auch wieder einige ausgesuchte Stücke<br />
Technik zu gewinnen. Das ist unsere Art, Danke für Ihre Treue zu<br />
sagen. Also nicht verpassen!<br />
Erinnerung gefällig?<br />
Mit Lesezeichen markieren<br />
Sie Inhalte, die<br />
sie später schnell<br />
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Freunde oder ein beruflicher<br />
Kontakt sollte uns auch<br />
kennen? Dann los, egal ob per<br />
Mail, Facebook, SMS, Tweet oder<br />
auf Pinterest. Es dauert nur ein<br />
paar Augenblicke.<br />
SPEED KING<br />
Es ist nicht nur Apples bislang schnellster<br />
Computer, der neue Mac Pro dürfte auch<br />
der Konkurrenz ordentlich einheizen. Im<br />
Gegenzug plant Apple einen Anschlag auf<br />
die Konten der Käufer. Wir probieren aus,<br />
wie hoch man die „Käsereibe“ konfigurieren<br />
kann.<br />
IMPRESSUM<br />
Herausgeber<br />
<strong>plugged</strong> media GmbH<br />
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Telefon: 0211 7817791-0 · Telefax: 0211 7817791-9<br />
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Offizielles Gründungsmitglied des Plus-X-Awards<br />
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Frank Kreif<br />
Redaktion<br />
Dipl.-Ing. Frank Rößler, Markus Grimm,<br />
Dipl.-Ing. Claire-Marie Ravens<br />
Mitarbeiter dieser Ausgabe<br />
Dirk Beumer, Jo Clahsen, Gunnar Fehlau,<br />
Markus Grimm, Katja Neumann,<br />
Dipl.-Ing. Claire-Marie Ravens,<br />
Dipl.-Ing. Frank Rößler, Anna Weirich<br />
Telefon Redaktion: 0211 7817791-1<br />
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erscheinen folgende Titel:<br />
1.2020 Eigenständigkeit dank smarter Technik Ein 70er Jahre Haus ermöglicht assistiertes Wohnen www.smart homes.de<br />
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Eigenständigkeit dank smarter Technik<br />
Ein 70er Jahre Haus ermöglicht assistiertes Wohnen S. 18<br />
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Im App-Store, bei Yumpu<br />
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Das Magazin für<br />
intelligentes Wohnen<br />
Als Printausgabe, im<br />
App-Store, bei Yumpu<br />
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Das Magazin für<br />
Elektromobilität<br />
Als Printausgabe, im<br />
App-Store, bei Yumpu<br />
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PLUGGED 12 • 2019<br />
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