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5.<strong>19</strong> MAI PLUGGED.DE<br />
LIFE ON MARS<br />
SIEHT SO DIE ERSTE KOLONIE<br />
AUF DEM ROTEN PLANETEN<br />
AUS?<br />
MASSSTÄBE SETZEN<br />
PHILIPS OLED+ 903:<br />
MAXIMALE BILDQUALITÄT MIT<br />
ERSTKLASSIGEM SOUND<br />
ICH. BIN. ALT.<br />
NINTENDOS GAME<br />
BOY WIRD 30<br />
MULTIROOM<br />
IM HÖHENFLUG<br />
BOWERS & WILKINS<br />
FORMATION
THE SCIENCE OF SOUND<br />
MTT 990<br />
DER DIREKTE WEG<br />
ZUM GUTEN KLANG.<br />
DER HIGH-END PLATTENSPIELER AUS DEM HAUSE MAGNAT<br />
IN DER TRADITION DES GOLDENEN ZEITALTERS ANALOGER<br />
MUSIKWIEDERGABE.<br />
Weitere Informationen zum MTT 990 finden Sie unter www.magnat.de<br />
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5 VON 5 STERNEN<br />
lowbeats 12/2018 Trend Dokument 01/20<strong>19</strong> Stereoplay 04/20<strong>19</strong> HiFi-Test 02/20<strong>19</strong><br />
LP 02/20<strong>19</strong> av-magazin.de 04/20<strong>19</strong>
EDITORIAL<br />
ZUKUNFT SCHON HEUTE<br />
Früher – Jim Hanson Fans werden sich erinnern – wurde<br />
die Zukunft „schon heute“ gemacht, und zwar in den Muppet<br />
Labors. Heute finden sich rund um den Globus findige<br />
Geister, die nach neuen Wegen suchen, unser Leben und<br />
unseren Alltag zu meistern. Eine Herausforderung scheint<br />
es zu sein, den Mars zu erobern. Wie es die ersten Ankömmlinge<br />
dort besser aushalten können, darüber hat<br />
sich eine Designfirma aus Australien Gedanken gemacht.<br />
Ernsthafte Gedanken, und das sogar im Auftrag der NASA.<br />
Roboter sollen ein paar Monate vor unserer Ankunft für<br />
wohnliche Verhältnisse sorgen, mehr darüber ab Seite 4.<br />
Doch auch hier auf der Erde bleibt es spannend, unter anderem,<br />
was das Thema Transport angeht. Modulare Konzepte<br />
sollen den täglichen Irrsinn auf unseren Straßen reduzieren<br />
und koordinieren, und zu diesem Brennpunktthema<br />
wird gleich rund um den Globus geforscht, mehr<br />
dazu dann ab Seite 33. Dazwischen haben wir jede Menge<br />
Produkte in die Finger gekriegt, die es heute schon gibt:<br />
Wir sind unter anderem den rein elektrischen Kia e-Soul<br />
gefahren, haben Podcasts mit einem todschicken Mikrofon<br />
aufgenommen und uns den Philips OLED-Fernseher<br />
mit dem wohl besten Ton angeschaut.<br />
In diesem Sinne viel Vergnügen,<br />
Frank Kreif<br />
Chefredakteur <strong>plugged</strong><br />
INHALT<br />
4 LIFE ON MARS<br />
SIEHT SO DIE ERSTE KOLONIE<br />
AUF DEM ROTEN PLANETEN<br />
AUS?<br />
6 ZUM MOND GESCHOSSEN<br />
WELTWEITE WEGE INS ALL<br />
9 VIAGRA FÜRS IPHONE<br />
(UND ANDERE DEVICES)<br />
MOPHIE JUICE PACK ACCESS<br />
UND POWERSTATION LIGHT-<br />
NING<br />
11 SOUNDCHECK MIT STIL<br />
BEYERDYNAMIC FOX - DAS<br />
MIKROFON FÜR SOUND- UND<br />
DESIGNÄSTHETEN<br />
13 ERFOLG VERSPRECHEND<br />
OPTISHOKZ REVVEZ – DIE SON-<br />
NENBRILLE ZUM HÖREN<br />
14 AB NACH DRAUSSEN!<br />
TECHNIK, DIE ALLES MITMACHT<br />
18 ICH. BIN. ALT.<br />
NINTENDOS GAME BOY<br />
WIRD 30<br />
20 MEHR ALS BITS UND BYTES<br />
ROON MACHT MUSIK WIEDER<br />
SINNLICH<br />
24 FERNSEHEN MAL ANDERS<br />
SAMSUNG-TV – LIFESTYLE<br />
EXTREM<br />
26 EYECATCHER<br />
BANG & OLUFSEN BEOVISION<br />
HARMONY<br />
28 MASSSTÄBE SETZEN –<br />
OPTISCH WIE AUCH AKUSTISCH<br />
PHILIPS OLED+ 903: MAXIMALE<br />
BILDQUALITÄT MIT SOUND VON<br />
BOWERS & WILKINS<br />
30 MULTIROOM IM HÖHENFLUG<br />
BOWERS & WILKINS FORMATION<br />
33 DAS RUNDUM-GLÜCKLICH-<br />
RADIO<br />
TEUFEL RADIO 3SIXTY<br />
34 EINER FÜR ALLE – ALLE FÜR<br />
EINS<br />
MOBILITÄT VON MORGEN<br />
FORDERT UND FÖRDERT<br />
KOOPERATIONEN<br />
38 (MID)SIZE DOES MATTER<br />
MAZDA CX-30<br />
40 DER E-SOUL AUS SEOUL<br />
KIAS CHARAKTERKOPF ROLLT<br />
NUR NOCH ELEKTRISCH<br />
43 AUCH DRAHTESEL KÖNNEN<br />
SCHLEPPEN<br />
FAHRRÄDER FÜR’S GROSSE<br />
GEPÄCK<br />
3<br />
PLUGGED 5 • 20<strong>19</strong>
FUTURE<br />
LIFE ON MARS<br />
SIEHT SO DIE ERSTE KOLONIE AUF DEM ROTEN PLANETEN AUS?<br />
Text: Frank Kreif . Fotos: Hassell<br />
Das Thema „Besiedelung des Mars“ poppt immer mal wieder hoch. Die NASA hat kürzlich in<br />
einem Wettbewerb dazu aufgerufen, sich Gedanken über effiziente Möglichkeiten zu machen,<br />
Siedlungen auf dem Nachbarplaneten zu installieren. Eine der Antworten kommt vom Designstudio<br />
Hassell und sie sieht vielversprechend aus.<br />
Wie wir zum Mars kommen, scheint schon fast klar, schließlich<br />
gibt es genügend Studien und Versuchsreihen um die<br />
nicht ganz unbeträchtliche Distanz zu überwinden. Doch<br />
was passiert dann vor Ort? Wie macht man den Planeten<br />
bewohnbar, zumindest erst einmal für die Kolonie der ersten<br />
Wissenschaftler? Der NASA-Wettbewerb suchte nach<br />
Perspektiven außerhalb der traditionellen Luft- und Raumfahrtindustrie,<br />
um zu erforschen, wie ein menschlicher Lebensraum<br />
auf dem Mars unter Verwendung autonomer 3D-<br />
Drucktechnologien gestaltet und bereitgestellt werden<br />
könnte.<br />
WOLLEN WIR AUF DEN MARS?<br />
WENN ES SO AUSSIEHT WIE HIER,<br />
WÄRE DAS GUT MÖGLICH<br />
LEBENSRAUM STATT NUR ÜBERLEBENSRAUM<br />
Bei Hassell sah man dies als Gelegenheit, die Denkweise<br />
des humanzentrierten Designs mit einem Ansatz voranzutreiben,<br />
der über die Idee der Astronauten als reine Operatoren<br />
hinausgeht, um einen Lebensraum zu schaffen, in<br />
dem Menschen nicht nur das Leben auf dem Mars überleben,<br />
sondern dort auch wirklich glücklich sein können.<br />
„Die Mars Centennial Challenge ist eine<br />
willkommene Gelegenheit, einen designorientierten<br />
Ansatz auf das Luft- und<br />
Raumfahrtdesign anzuwenden.“<br />
Xavier de Kestelier, Head of Design Technology<br />
and Innovation bei Hassell<br />
Die ersten Astronauten auf dem Mars werden mehr als<br />
1.000-mal die Entfernung zwischen Erde und Mond zurückgelegt<br />
haben, um dorthin zu gelangen. Außerdem wird die<br />
Mission mehr als drei Jahre dauern, was dem Dreifachen<br />
der Zeit entspricht, die irgendwer schon einmal außerhalb<br />
der Erde gelebt hat. Das macht deutlich, dass man hier in<br />
ganz anderen Dimensionen denken muss. Im Vergleich zu<br />
den schon langen Aufenthalten auf einer Raumstation wie<br />
der ISS stellt eine Mars-Mission deutlich höhere Anforderungen<br />
an den Menschen, physisch wie auch mental.<br />
4<br />
PLUGGED 5 • 20<strong>19</strong>
FUTURE<br />
Modulare, verschiebbare Schranksystme sollen die unterschiedlichen Bereiche der Mars-Station<br />
strukturieren und wohnlich machen, Hightech-Projektion inklusive<br />
Die Vision des Studios sieht eine Umgebung auf dem Mars<br />
vor, die nicht nur leistungsfähig ist, sondern auch ein gewisses<br />
Maß an Komfort und Vertrautheit für die Astronauten<br />
bietet. Es ist eine Umgebung, in der sie sich sicher und in der<br />
Lage fühlen, die bedeutendste Arbeit in der Geschichte der<br />
Weltraumforschung zu leisten.<br />
Hassell-Teams in London und San Francisco haben in Zusammenarbeit<br />
mit den Ingenieuren Eckersley O‘Callaghan<br />
(EOC) eine Außenhülle entworfen, die vollständig von autonomen<br />
Robotern aus dem natürlichen Regolith von Mars<br />
gebaut werden könnte. Diese Schutzhülle wird die Astronauten<br />
vor den hohen Strahlungswerten auf der Oberfläche<br />
des Planeten schützen. Ben Lewis, Leiter des Digital Design<br />
Teams der EOC: „Wir haben hoch entwickelte Parametrisierungstechniken<br />
eingesetzt, um eine Struktur zu erreichen,<br />
die maximalen Schutz bietet und gleichzeitig die Menge der<br />
benötigten Materialien und die Zeit, die die Roboter zum Bau<br />
benötigen, minimiert“.<br />
„Design für die Weltraumforschung ist in<br />
der Regel sehr funktional. Im Mittelpunkt<br />
steht die Erreichung maximaler Leistung<br />
und Effizienz für Technik und Maschinen -<br />
aber nicht für den Menschen.“<br />
Xavier de Kestelier, Head of Design Technology<br />
and Innovation bei Hassell<br />
Die Roboter würden einige Jahre vor der Ankunft der Astronauten<br />
zum Mars geschickt. Diese intelligenten autonomen<br />
Roboter werden austauschbare Funktionen haben, von<br />
der Batteriespeicherung über Scout-Rover, Logistik bis hin<br />
zu Ausgrabungen und sogar 3D-Druckwerken. Alle sind mit<br />
mehreren Kameras und Sensoren für die Navigation ausge-<br />
Unterschiedliche Module mit verschiedenen Funktionen werden in<br />
den von Robotern im 3D-Druck errichteten Hüllen untergebracht<br />
stattet. Sie können sich für eine Vielzahl von Zwecken neu<br />
konfigurieren, um eine längere Nutzung über die ersten<br />
Bauphasen hinaus zu gewährleisten. Das ganze System ist<br />
so konzipiert, dass die Roboter das benötigte Baumaterial<br />
vor Ort auf dem Mars „abbauen“, verflüssigen und durch<br />
3D-Druck die benötigten Gebäudehüllen entstehen. Sobald<br />
die Astronauten gelandet sind, würden sie schnell das Innere<br />
des Gebäudes mit einer Reihe von aufblasbaren „Pods“<br />
bauen, die alle Lebens- und Arbeitsanforderungen für den<br />
Alltag auf dem Mars erfüllen.<br />
JEDES GRAMM ZÄHLT<br />
Als Reaktion auf die Herausforderung, dass jedes Kilogramm<br />
Ausrüstung, das zum Mars gebracht wird, enorm<br />
teuer zu transportieren ist, wären die Astronauten ausgerüstet,<br />
um so viel Abfall wie möglich wiederzuverwenden<br />
und zu recyceln. Die Werkstatt wäre damit einer der wichtigsten<br />
Räume im Lebensraum. Die Astronauten könnten<br />
Ersatzteile und Werkzeuge, aber auch Möbel und Schuhe<br />
aus recyceltem Kunststoff und Verpackungen in 3D drucken<br />
und Stoffe aus den Überschalllandungsschirmen in Kleidung<br />
umwandeln. Ein weiterer cleverer Ansatz für das Leben<br />
auf dem Mars ist die Installation von beweglichen Lagerregalen,<br />
ähnlich denen, die in Bibliotheken und Archiven<br />
in jedem Pod verwendet werden.<br />
Die Regale erfüllen je nach Standort unterschiedliche<br />
Funktionen. In der Arbeitsplattform würden sie Experimente,<br />
Proben und Materialien aufbewahren. Die Gestelle<br />
im Wohnraum würden Küchenkomponenten, Badezimmer<br />
und sogar Fitnessgeräte enthalten. Während das Design<br />
jeder Kapsel, sei es ein Labor, ein Wohnzimmer oder ein<br />
Gewächshaus, im Prinzip das gleiche ist, personalisiert<br />
dieses Racksystem sie und bietet die Möglichkeit, Funktionen<br />
auszutauschen oder zu kombinieren, wodurch das Gefühl<br />
einer echten „Gemeinschaft“ entsteht und nicht einer<br />
Reihe von einzelnen Strukturen.<br />
HASSELL<br />
Hassell ist ein weltweit agierendes Designbüro mit<br />
Niederlassungen in Australien, Asien, den USA und<br />
London.<br />
www.hassellstudio.com<br />
5<br />
PLUGGED 5 • 20<strong>19</strong>
FUTURE<br />
ZUM MOND GESCHOSSEN<br />
WELTWEITE WEGE INS ALL<br />
Text: Frank Rößler . Fotos: Organisationen<br />
Der Traum vom Fliegen? Inzwischen so normal und bezahlbar wie Busfahren. Der nächste<br />
Schritt ist angesagt – ins All. Zum Mond, zu Kometen und Asteroiden – und zum Mars. Staatliche<br />
wie private Organisationen machen sich auf den Weg.<br />
Weltraumprogramme – die USA mit der NASA und Russland<br />
mit Roskosmos fallen einem vermutlich als erstes<br />
ein. Und die europäische ESA mit dem Ariane-Programm<br />
kommt einem dann vielleicht aus naheliegenden Gründen<br />
auch noch in den Kopf. Aber dann? Und von wem initiiert<br />
und gestarten? In den USA, Japan, China, Indien und – Israel<br />
sind neben staatlichen auch private Organisationen<br />
dabei, die nächsten Missionen zum Mond und zum Mars<br />
vorzubereiten. Und auch Menschen auf die irrwitzig weiten<br />
Reisen zu schicken.<br />
Ein näher liegendes Ziel<br />
hat Vorrang: der Mond<br />
TESLA<br />
Auch wenn Mr. Trump als Präsident der<br />
USA das Ziel ausgegeben hat, innerhalb<br />
der nächsten fünf Jahre wieder einen<br />
Menschen zum Mond zu schicken und<br />
zudem eine Space Force zu gründen,<br />
reden die Schlagzeilen bezüglich USamerikanischer<br />
Weltraumaktivi-<br />
täten vorrangig von jemand anderem: Elon Musk. Der Tesla-Gründer<br />
macht mit seiner „Zweitmarke“ Space X von<br />
sich reden, indem er mindestens teilweise wiederverwendbare<br />
Raketen- und Raumschiffteile ins All schießen und<br />
wieder zur Erde zurück bringen will.<br />
Mit dem weitgehend gelungenenen Test einer Falcon Heavy<br />
hat er bewiesen, dass es SpaceX möglich ist, eine<br />
Frachtrakete mit zwei Boostern zu starten und die Teile<br />
nach der Nutzung unabhängig voneinander auf dem Land<br />
und auf einer schwimmenden Drohnenplattform irgendwo<br />
im Ozean zu landen. Dazu entwickelte SpaceX das Modul<br />
Crew Dragon, das auch schon (unbemannt) eine Mission<br />
zur internationalen Raumstation ISS und zurück unbeschädigt<br />
und erfolgreich abgewickelt hat. Damit rücken die<br />
USA wieder dem Ziel einen Schritt näher, nach dem Auslaufen<br />
des Space-Shuttle-Programms im Jahr 2011 selbst<br />
Personen ins All zu befördern und zurückzuholen.<br />
Langfristig ist der Mars das Ziel von Elon Musk. Und – zumindest<br />
wird das so kolportiert – er soll auch selbst Interesse<br />
daran geäußert haben, eines dieser One-Way-Tickets<br />
to Mars nutzen zu wollen. Immerhin haben die SpaceX-<br />
Raketen schon kommerzielle Erfolge gefeiert, so das Aus<br />
FASZINIERENDE<br />
BEDROHUNG DER<br />
RAUMFAHRT: FEUER,<br />
LUFTLEERER RAUM UND<br />
SCHWERELOSIGKEIT<br />
Die Falcon Heavy von<br />
SpaceX startet mit Arabsat-6A<br />
an Bord auf die<br />
Reise ins All<br />
6<br />
PLUGGED 5 • 20<strong>19</strong>
FUTURE<br />
AUF EINEM<br />
EINZELNEN<br />
FEUERSTRAHL<br />
NACH HAUSE<br />
REITEN<br />
Autonom landen die Booster der<br />
Falcon Heavy zur Wiederverwendung<br />
auf Cape Canaveral<br />
Ariane 5 der<br />
ESA: (zu) groß,<br />
(zu) teuer und<br />
wegen der riesigen<br />
Nutzlast<br />
(zu) unflexibel,<br />
was Timing und<br />
Kosten angeht<br />
ZWISCHENSCHRITTE<br />
Erstmal wollen aber alle möglichen Ländern ein näher liegendes<br />
Ziel erreichen: den Mond. Indien hat vor Jahren<br />
schon die Mondsonde Chandrayaan-1 gestartet, die 3400-<br />
mal um den Mond gekreist ist. Dem chinesischen Programm<br />
Chang‘e 4 und Yutu 2 ist es gelungen, Bilder und<br />
Messwerte von der Rückseite des Mondes zur Erde zu<br />
schicken. Dazu wurde der Übertragungssatellit Queqiao<br />
geostationär hinter dem Mond positioniert, um die Funksignale<br />
als Relaisstation zur Erde zu schicken.<br />
Die japanischen Lander Minerva<br />
I und II wurden von<br />
Hayabusa2 zum Asteroiden<br />
Ryugu transportiert<br />
Langfristig ist der Mars das Ziel<br />
der bemannten Raumfahrt<br />
Jüngster Coup ist die israelische Mission Beresheet<br />
(B’reshit), die von der privaten Organisation SpaceIL für ein<br />
vergleichsweise minimales Budget von knapp 100 Millionen<br />
Dollar einen Lander zur Mondoberfläche herunter bringen<br />
wollte. Die israelische Regierung unterstützte das Projekt,<br />
das zum Start eine Falcon 9 von SpaceX nutzte. Leider brach<br />
der Kontakt zur Sonde 150 Meter über der Mondoberfläche<br />
ab – von einer Bruchlandung ist auszugehen.<br />
ANDERE AKTIVITÄTEN<br />
Und auch in Europa ist man nicht untätig. Während die große<br />
Ariane 5 der ESA seit <strong>19</strong>96 unermüdlich Satelliten in<br />
Umlaufbahnen bringt, machen ihr inzwischen günstigere<br />
Konkurrenten zu schaffen. An einer modularen Ariane 6<br />
wird gearbeitet, die je nach Größe der Fracht selbst in unterschiedlichen<br />
Stärke mit oder ohne Booster in die Luft<br />
gehen kann. Das ist inzischen nämlich ein Knackpunkt der<br />
Ariane 5: Ihr Frachtraum, in den zwei ausgewachsene Satelliten<br />
passen, muss erst einmal voll werden, bevor ein<br />
wirtschaflticher Start möglich ist. Und: Satelliten sind in<br />
den letzten Jahren immer kleiner geworden.<br />
Letzter im Bunde der Weltall-Reisenden ist Japan. Das Land<br />
der aufgehenden Sonne ging mit der Mission der Sonde Hayabusa2<br />
durch die Medien, die seit 2014 zum Asteroiden Ryugu<br />
unterwegs war und im letzten Herbst die beiden mitgeschickten<br />
Landungsroboter Minerva auf ihm ausgesetzt hat.<br />
Der Clou an der Mission: Hayabusa 2 soll Material vom Asteroiden<br />
sammeln und dann wieder zur Erde zurück bringen.<br />
7<br />
PLUGGED 5 • 20<strong>19</strong>
Analog. Britisch. Charakterstark.<br />
Das ABC des analogen High End.<br />
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COMPUTING<br />
VIAGRA FÜRS IPHONE<br />
(UND ANDERE DEVICES)<br />
MOPHIE JUICE PACK ACCESS UND POWERSTATION LIGHTNING<br />
Text: Frank Kreif . Fotos: Mophie<br />
Ausdauer ist eine wichtige Eigenschaft, gerade und auch bei Smartphones. Mophie gehört<br />
seit langem zu den Spezialisten auf diesem Gebiet, unter anderem gehören die Kalifornier zu<br />
den ersten Anbietern von Hüllen mit integrierten Akkus. Auch die neuen Energieversorger<br />
des Hauses können überzeugen. Nehmen wir das iPhone mit auf die Langstrecke.<br />
Der beste Zusatzakku ist der, den man dabei hat. Das war<br />
schon immer die Maxime hinter den Hüllen, die Mophie<br />
bekannt gemacht haben. Die Kombination aus Schutz ujnd<br />
zusätzlicher Akkukapazität ist ein unschlagbares Kriterium.<br />
Allerdings musste man in der Apple-Welt lange damit<br />
leben, dass die Hülle, weil sie ja den Lightning-Port zum<br />
Aufladen benötigte, ihrerseits eine Ladebuchse haben<br />
musste und das war aus Lizenzgründen eben kein Lightning-Anschluss.<br />
Die Konsequenz: Zusätzlich zum normalen<br />
Ladekabel galt es immer noch, eines für Micro-USB<br />
mit dabei zu haben. Dieses Dilemma vermeiden beide hier<br />
gezeigten Produkte.<br />
MOPHIE JUICE PACK ACCESS<br />
Diese Hülle hat es in sich, denn sie lädt das iPhone Xs (oder<br />
Xs Max) induktiv. Das geht zwar nicht ganz so schnell wie<br />
per Kabel, reicht aber im Alltag zur Verlängerung der Laufzeit<br />
völlig aus. Das Juice Pack wiederum kann auf zwei<br />
Arten geladen werden: via USB-C oder ebenfalls induktiv.<br />
Wer also eine induktive Qi-Ladevorrichtung besitzt, kann<br />
das iPhone samt Hülle einfach dort platzieren. Wer hingegen<br />
mit einem aktuellen MacBook oder iPad-Pro unterwegs<br />
ist, kann auch einfach das mitgelieferte USB-C-Ladegerät<br />
dieser Devices nutzen – praktisch. Last but not<br />
least kann man immer noch sein iPhone über den Light-<br />
ALLE 11 MINUTEN NEHMEN WIR<br />
IM SCHNITT UNSER SMARTPHONE ZUR<br />
HAND - DAS VERLANGT NACH<br />
ZUSÄTZLICHER AUSDAUER<br />
Induktiv, per Lightning-Kabel oder auch via<br />
USB-C, mit dem Juice Pack Access hat das<br />
iPhone XS die freie Auswahl in Sachen Laden PLUGGED 5 • 20<strong>19</strong><br />
9
COMPUTING<br />
Die power station<br />
Lightning versorgt<br />
auch zwei Geräte<br />
gleichzeitig – Digitalnomaden<br />
werden es<br />
lieben<br />
ning-Port mit Energie versorgen oder dort entsprechende<br />
Peripherie anschließen, beispielsweise einen Kopfhörer.<br />
Der Zusatzakku bietet 2000 mAh, was in etwa 75 Prozent<br />
der Kapazität des eigentlichen Akkus entspricht. In dieser<br />
Größenordnung fällt dann auch die Verlängerung der Laufzeit<br />
aus, auch wenn durch die induktive Leistungsübertragung<br />
stets Verluste entstehen. In der Hülle für das Xs Max<br />
sind 2.200 mAh zusätzlich vorrätig – relativ macht das mit<br />
70 Prozent keinen großen Unterschied aus.<br />
MOPHIE POWERSTATION LIGHTNING<br />
Universelle Batterie und dank Lightning-<br />
Anschluss auch mit dem vorhandenen<br />
Ladegerät befüllbar. Ein Traum wäre<br />
noch ein integriertes Kabel fürs iPhone,<br />
damit man das nicht noch mitschleppen<br />
muss.<br />
59,99 Euro<br />
www.mophie.com<br />
MOPHIE POWERSTATION LIGHTNING 5K<br />
Etwas universeller ist die powerstation Lightniung einsetzbar.<br />
Im Prinzip handelt es sich um einen „normalen“ Zusatzakku<br />
mit zwei USB-Ports, einer liefert bis zu 2,1 Ampere, der<br />
andere 1 Ampere. Der Clou: Die powerstation lässt sich über<br />
Lightning wieder aufladen, man muss also auf Reisen nicht<br />
extra ein anderes Kabel mitnehmen. Dank der USB-Ports<br />
lässt sich alles von der Smartwatch bis zum portablen Navigationssystem<br />
mit Strom versorgen, sodass man auch guten<br />
Freunden mit Android-Smartphones<br />
in Notlagen Strom spenden kann.<br />
Die Kapazität ist mit 5.000 mAh ordentlich,<br />
was für knapp zwei iPhone-Ladungen<br />
reicht oder auch mal ein iPad<br />
wieder in Laune bringt.<br />
KÖNNEN DIE WAS?<br />
Im Alltag schlagen sich beide Lösungen<br />
gut. Das Juice Pack trägt zwar<br />
auf, ist aber dennoch nicht überdimensioniert.<br />
Das gummierte Äußere<br />
ist griffig und somit ein guter Schutz<br />
gegen Stürze, neigt aber dazu, schnell<br />
ein wenig schmuddelig auszusehen.<br />
Den Ladevorgang startet man durch<br />
einen längeren Druck auf die Taste auf der Gehäuserückseite,<br />
mit der man sich auch über vier LEDs den Ladezustand<br />
anzeigen lassen kann. Die Tasten machen einen soliden<br />
Eindruck und haben einen fühlbaren Druckpunkt –<br />
hier vermisst man nichts.<br />
Die powerstation kommt im edlen Metallgehäuse daher<br />
und ist in drei Farben verfügbar. Über den schnelleren der<br />
beiden Ports macht sie das iPhone oder andere Geräte flott<br />
wieder betriebsbereit, und dank der zweiten Buchse könnte<br />
man durchaus auch Trips ohne Ladegerät unternehmen<br />
und beispielsweise nachts sowohl iPhone als auch Apple<br />
Watch problemlos wieder laden.<br />
Unser Fazit: Wir verreisen am liebsten mit dem Doppelpack:<br />
Das Juice Pack ist die Vorsorge für den langen Arbeitstag<br />
oder den datenintensiven Trip, die Powerstation ist<br />
das Allround-Talent für alle Gadgets, die wir so dabeihaben.<br />
MOPHIE JUICE PACK ACCESS<br />
Die Ausdauerhülle für das iPhone Xs und<br />
Xs Max. Schutz und mehr Laufzeit im<br />
praktischen Package. Zudem kann man<br />
so auch ein USB-C-Kabel zum Aufladen<br />
nutzen oder ganz lässig alles induktiv laden.<br />
Einzig die Gummierung wird schnell<br />
schmuddelig.<br />
1<strong>19</strong>,95 Euro<br />
www.mophie.com<br />
PLUGGED 5 • 20<strong>19</strong><br />
10
COMPUTING<br />
SOUNDCHECK MIT STIL<br />
BEYERDYNAMIC FOX - DAS MIKROFON FÜR SOUND- UND DESIGNÄSTHETEN<br />
Text: Frank Kreif . Bilder: Hersteller<br />
Podcasting ist ein Megatrend, und für qualitativ hochwertige Aufnahmen führt kein Weg an<br />
einem richtigen Mikrofon vorbei. Der Studiospezialist Beyerdynamic hat mit dem FOX USB<br />
ein Modell entworfen, das nicht nur Sound-Fetischisten zufriedenstellt, sondern auch optisch<br />
eine Bereicherung für jeden Schreibtisch ist.<br />
Ob Podcast oder Video, gute Tonqualität ist entscheidend<br />
dafür, wie die Qualität der Inhalte wahrgenommen wird.<br />
Gerade bei Podcasts, bei denen ja die Stimme das einzige<br />
Medium ist, fällt dieses Argument umso mehr ins Gewicht.<br />
Also sollte man sich da nicht auf die im Device eingebauten<br />
Mikros verlassen, sondern zu einem externen Modell greifen,<br />
und genau für diesen Zweck ist das Beyerdynamic-<br />
Modell gedacht.<br />
ERNSTHAFTE AUDIOINHALTE<br />
VERLANGEN NACH EINEM<br />
ERNSTHAFTEN MIKROFON<br />
HEAVY DUTY<br />
Mit seinen gut 500 Gramm ist das FOX eher für den Einsatz<br />
auf dem Tisch oder in einer entsprechenden Halterung<br />
prädestiniert, ein langes Interview am ausgestreckten<br />
Arm geht da schon mal auf die Kondition. Am Mac oder PC<br />
eingesteckt, nimmt das FOX sofort Kontakt auf und erscheint<br />
wenige Sekunden später in den entsprechenden<br />
Auswahlmöglichkeiten. Das mitgelieferte Kabel von USB<br />
auf USB-C dürfte in den meisten Fällen ausreichen, wer<br />
Praktisch: Per USB-C lässt<br />
sich vom Computer bis zum<br />
Tablet alles an das Mikrofon<br />
von Beyerdynamic andocken<br />
– produzieren Sie<br />
doch, wo Sie wollen<br />
11<br />
PLUGGED 5 • 20<strong>19</strong>
COMPUTING<br />
an einem neuen MacBook arbeiten will,<br />
das nur noch über USB-C verfügt, muss<br />
adaptieren oder kann sich auch gleich<br />
ein neues Kabel zulegen bzw. ein vorhandenes<br />
nutzen. So ist auch der Einsatz<br />
an einem Smartphone oder Tablet<br />
realisierbar. Auf dem Tisch aber fühlt es<br />
sich ausgesprochen wohl, nicht zuletzt,<br />
weil der mitgelieferte Ständer mit seinem<br />
gummierten Fuß ihm besten<br />
Halt bietet.<br />
Am FOX selbst gibt es einige, wenige<br />
Bedienelemente. Mit dem Wahlschalter<br />
für die Eingangsempfind-<br />
Ikonisch: Das FOX von<br />
Beyerdynamic hat nicht nur<br />
eine Verarbeitung für die<br />
Ewigkeit, sondern auch<br />
den Look dafür<br />
„Das ikonische<br />
Design sichert dem<br />
Beyerdynamic Fox<br />
einen Stammplatz auf<br />
dem Schreibtisch“<br />
lichkeit kann man zwischen zwei Stufen<br />
wählen, eine für leisere Quellen, zum<br />
Beispiel Stimmen, die andere für lautere<br />
Instrumente. Wir haben uns im Test vorwiegend<br />
auf den Spracheinsatz konzentriert.<br />
Mit wenig Abstand zum FOX erzielt<br />
man ausgezeichnete Aufnahmen, laut<br />
und voluminös. Der mitgelieferte<br />
Poppschutz aus Metall vermeidet unangenehme<br />
Störlaute. Vorne am Mikro<br />
finden sich zwei Drehregler, einer<br />
für die Kopfhörerlautstärke,<br />
denn ans FOX lässt sich direkt ein<br />
Headset zur Kontrolle anschließen,<br />
der andere regelt das Mischungsverhältnis<br />
zwischen Mikrofon und<br />
restlichen Tonanteilen. Last but not<br />
least komplettiert ein Mute-Schalter<br />
das Setup, praktisch, wenn mittendrin<br />
mal ein Hustenanfall beginnt<br />
oder man ein paar Dinge im Studio<br />
„off the records“ erledigen möchte.<br />
GUTER ZUHÖRER<br />
Wie fällt das Fazit aus? Das FOX tut das, was<br />
es soll. Sprachaufzeichnungen sind exzellent,<br />
nicht zuletzt dank der Wandlertechnik<br />
mit 96 kHz und 24 Bit, die ins Gerät integriert<br />
ist. Die besten Resultate haben wir bei kurzen<br />
Abständen zum Mikro erreicht, was in<br />
der Natur der Dinge liegt. Die Möglichkeit,<br />
gleich einen Kopfhörer anzuschließen, um<br />
sich das Eregbnis anzuhören, ist so simpel<br />
wie genial und – für uns nicht ganz unwichtig<br />
– das Design ist so rattenscharf, dass man<br />
das FOX auch guten Gewissens auf dem<br />
Tisch stehen lassen kann, wenn man es<br />
nicht benötigt.<br />
BEYERDYNAMIC FOX<br />
Wer Audioinhalte produzieren will, braucht<br />
ein gutes Mikrofon. Wer darüber hinaus<br />
Design liebt, braucht dieses Mikrofon. Und<br />
jetzt her mit euren Podcasts.<br />
Preis: 179 €<br />
www.beyerdynamic.de<br />
PLUGGED 5 • 20<strong>19</strong><br />
12
SMARTPHONES<br />
ERFOLG VERSPRECHEND<br />
OPTISHOKZ REVVEZ – DIE SONNENBRILLE ZUM HÖREN<br />
Text: Frank Rößler . Bilder: Hersteller<br />
Fast elffach überzeichnet – sowas nennt<br />
man vermutlich einen Crowdfunding-Erfolg<br />
erster Güte. Auf Indiegogo hat die OptiShokz<br />
Revvez schon für Furore gesorgt: eine<br />
Sonnenbrille mit integrierten Kopfhörern,<br />
die aber die Ohren frei lässt. Die Knochenleitung<br />
von Schall funktioniert nicht nur bei<br />
Headsets für Telefonate.<br />
Schick und dynamisch sieht sie aus, und sie stammt aus<br />
der Feder der Bone-Conduction-Spezialisten von AfterShokz:<br />
Die OptiShokz Revvez sieht erst einmal aus wie<br />
eine ganz normale Sportsonnenbrille mit wechselbaren<br />
Gläsern in vier Tönungen. Die Möglichkeit, dass man es<br />
hier mit einem integrierten Kopfhörer zu tun hat, erschließt<br />
sich erst auf den zweiten Blick – spätestens, wenn man ihr<br />
in Benutzung begegnet.<br />
VERSTECKTE TECHNOLOGIE<br />
Die kleinen Transducer für die Schallübertragung auf die<br />
Knorpel hinter dem Ohr verstecken sich im Betrieb hinter<br />
der Ohrmuschel – und garantieren, dass beim Sport trotz<br />
des Musikgenusses alle Umweltgeräusche ungefiltert und<br />
ungehindert durchdringen können. Gerade bei mobilen<br />
Sportarten wie Laufen oder Radfahren ist das ein nicht zu<br />
unterschätzender Sicherheitsfaktor.<br />
Die Möglichkeit, dass man es hier mit einem<br />
integrierten Kopfhörer zu tun hat, erschließt<br />
sich erst auf den zweiten Blick.<br />
UNSICHTBARER<br />
SOUND OHNE<br />
LAUTSPRECHER<br />
Doch im TR-90-Nylonrahmen stecken nicht nur die Transducer:<br />
Zwei Mikrofone mit der Unterdrückung von Umgebungsgeräuschen<br />
und Akkus für eine Betriebszeit von bis<br />
zu sechs Stunden und ein Stand-By von zehn Tagen passen<br />
auch noch in das mit allem 48 Gramm leichte Gestell. So<br />
wird die Sonnenbrille zum optimalen Smartphone-Zubehör,<br />
das via Bluetooth 4.2 nicht nur Musik, sondern auch<br />
Anrufe mit freien Händen ermöglicht.<br />
Die Titan-Bügelarme sind zweifach verstellbar, und drei<br />
austauschbare Nasenpads garantieren immer komfortablen<br />
Sitz. Dank einer IP55-Zertifiizierung ist die gesamte<br />
Konstruktion schweißfest. Die Gläser bestehen aus Polycarbonat<br />
und werden in vier verschiedenen Tönungen lieferbar<br />
sein.<br />
OPTISHOKZ REVVEZ<br />
Sportsonnenbrille mit integrierter Stereo-Freisprecheinrichtung<br />
ist ab Sommer bei Amazon bestellbar.<br />
ab 189,95 Euro<br />
www.aftershokz.com.de<br />
PLUGGED 5 • 20<strong>19</strong><br />
13
COMPUTING<br />
TECHNIK ZUM<br />
MITNEHMEN SIEHT NIE<br />
MITGENOMMEN AUS<br />
AB NACH DRAUSSEN!<br />
TECHNIK, DIE ALLES MITMACHT<br />
Text: Frank Rößler . Fotos: Hersteller<br />
Auch wenn es jetzt noch etwas kalt ist – der nächste Sommer kommt bestimmt. Digitale<br />
Technik kann zwar einiges vertragen, aber dann gibt es auch noch ein paar Spezialisten, die<br />
noch ein bisschen tougher sind als die anderen.<br />
Technik für draußen ist vielfältig. Mobile Geräte, die robust<br />
genug sind, auch unter widrigen Bedingungen zu arbeiten.<br />
Oder sie ermöglicht erst den längeren Aufenthalt außerhalb<br />
der eigenen vier Wände oder gar fern der Heimat oder<br />
auch „Zivilisation“. Dann gibt es wieder die, die den Aufenthalt<br />
unter freiem Himmel angenehmer und/oder spaßiger<br />
macht. Auf jeden Fall muss man im Garten, im Schwimmbad<br />
oder gar irgendwo in der Natur nicht darauf verzichten,<br />
sich von den aktuellen technischen Errungenschaften begleiten<br />
zu lassen. Hier kommen ein paar Vorschläge für<br />
den nächsten Sommer, der ja auch wieder nicht gerade mit<br />
gutem Wetter geizen soll.<br />
BUNT(E) BILDER MACHEN<br />
Diese Kamera ist sicher geschützt – gegen Wasser, Staub,<br />
Stöße, Kälte – und unqualifizierte oder ungeschickte Hände.<br />
Und macht dabe mit intelligenten Funktionen einfach<br />
nur gute Bilder. Die Nikon Coolpix W150 kann bis zu 180<br />
Zentimeter tief fallen, 10 Meter tief tauchen und damit den<br />
nächsten Urlaub oder die nächste wilde Party locker über-<br />
WASSER? MIR<br />
DOCH EGAL<br />
PLUGGED 5 • 20<strong>19</strong><br />
14
COMPUTING<br />
Nikons Coolpix W150<br />
passt zu jedem Outfit.<br />
Am besten kauft man<br />
sie alle<br />
stehen. Durch ihr 3-fach-Zoom (30-90 mm KB) erkennt<br />
sie sogar unter Wasser einzelne Gesichter und kann<br />
auch Full-HD-Videos aufnehmen. Via SnapBridge können<br />
die Bilder dann auch über ein Smartphone geteilt<br />
werden. Die Coolpix W150 kostet 169 Euro.<br />
WWW.NIKON.DE<br />
KOMMUNIKATION<br />
UNTER ALLEN UMSTÄNDEN<br />
Eigentlich sind die Toughbooks von Panasonic ja eher für<br />
Business-Kunden gedacht, doch warum sollten Weltenbummler<br />
und Abenteurer auf ein toughes Smartphone verzichten?<br />
Das Panasonic Toughbook FZ-T1 – ja, Panasonic<br />
sortiert dieses Smartphone als mobilen Computer in sein<br />
Notebook-Programm ein – ist nach MIL-STD-810G sowie<br />
IP68 zertifiziert und bleibt auch zwischen -10 und +50 °C<br />
zuverlässig im Betrieb. Das sonnenlichttaugliche 5-Zoll-<br />
Display kann auch mit Handschuhen und sogar bei Regen<br />
bedient werden. Sogar ein leerer Akku ist kein Problem –<br />
wenn ein zweiter zur Verfügung steht: Er kann während der<br />
Nutzung gewechselt werden, ohne die Arbeit zu unterbrechen.<br />
Einen Haken gibt es allerdings: Man muss schon<br />
mitdestens 1.270 Euro übrig haben, um eins dieser Smartphones<br />
zu ergattern.<br />
WWW.TOUGHBOOK.EU<br />
RUMMS!<br />
HUCH!<br />
FUNKTIONIERT!<br />
15<br />
PLUGGED 5 • 20<strong>19</strong>
COMPUTING<br />
TANKSTELLEN FÜR UNTERWEGS<br />
Mobile Technik ist schön, wenn sie denn funktioniert.<br />
Denn sie ist abhängig – von Strom. Und Akkus tendieren<br />
nun mal dazu, mit der Zeit leer zu laufen. Nachschub<br />
ist dann immer so eine Sache, und Sandberg<br />
liefert drei interessante Lösungen, mit denen man<br />
die Betriebszeit unterwegs verlägern kann. Die<br />
kleinste Variante ist die Waterproof Carabiner Power<br />
Bank 6000, die einfach am Rucksack befestigt werden<br />
kann. Für knapp 33 Euro gibt es IP67-geschützte<br />
6.000 zusätzliche mAh, mit denen Smartphones bis<br />
zu drei Mal wieder aufgeladen werden können. Die<br />
nächstgrößere Variante liefert 12.000 mAh, die auch<br />
über vier Solarpanels wieder aufgeladen werden<br />
können. Die Solar 4-Panel Powerbank 12000 kostet<br />
aber auch schon knapp 103 Euro. Mit knapp 258 Euro<br />
die teuerste, aber auch die mächtigste Lösung ist die<br />
Survivor Camper Powerbank 42000. Bis zu zwei Wochen<br />
Smartphone-Betrieb und eine breite Auswahl<br />
an Ladespannungen selbst für den Camping-Kühlschrank<br />
stecken in dem 1,5 Kilo schweren Brocken.<br />
WWW.SANDBERG.IT<br />
Sandberg-Akkulösungen: Survivor Camper<br />
Powerbank (oben), Solar 4-Panel<br />
Powerbank (unten links) und<br />
Carabiner Power<br />
(unten rechts)<br />
FAST SO WICHTIG<br />
WIE LUFT ZUM ATMEN:<br />
STROM<br />
MAKE. SOME. NOISE.<br />
2,4 Kilo und 103 dB und nach IPX5 vor Strahlwasser<br />
von allen Seiten geschützt – der Teufel<br />
Rockster Cross ist trotz seines Leichtgewichts<br />
schwer auf Zack, wenn es um gute Unterhaltung<br />
geht. Via Bluetooth mit aptX werden zwei Hochtöner,<br />
ein Subwoofer und zwei Bassivtreiber mit<br />
Musik in CD-Qualität beschickt – bei Bedarf<br />
sogar von zwei Smartphones abwechselnd.<br />
Dazu lassen sich auch noch<br />
zwei Rockster Cross miteinander kombinieren,<br />
um noch mehr Sound bei der<br />
Fete im Garten oder irgendwo in Wald<br />
und Flur zu bekommen: Im Rockster<br />
Cross steckt nämlich ein Akku, der bis<br />
zu 16 Stunden durchhält oder auch für<br />
die Smartphones als Powerbank herhält.<br />
Und das für knapp 300 Euro.<br />
WWW.TEUFEL.DE<br />
PLUGGED 5 • 20<strong>19</strong><br />
16
COMPUTING<br />
WLAN-VERLÄNGERUNG<br />
Normalerweise reicht das WLAN bis in den<br />
Garten. Zumindest theoretisch. Wenn die Wände<br />
nicht wären. Dann bricht das Tempo ein,<br />
wenn es überhaupt noch eine nutzbare Connection<br />
gibt. Mit dem devolo WiFi Outdoor steht<br />
sozusagen ein WLAN-Verlängerungskabel zur<br />
Verfügung: Der gegen Starkregen und Staub<br />
geschützte Access Point klinkt sich via Powerline-Verbindung<br />
ins innen liegende Netzwerk<br />
ein und bringt die Wellen des Internets über<br />
Funk in den Garten. Mit vollem Tempo und<br />
Surfkomfort bis hin zum Streaming von aktuellen<br />
TV-Sendungen für die Open-Air-Veranstaltung<br />
zu Hause.<br />
WWW.DEVOLO.DE<br />
SIGNIFY HUE:<br />
WASSERDICHTE<br />
ATMOSPHÄRE<br />
AUCH IM GARTEN<br />
LICHTVARIATIONEN FÜR DRAUSSEN<br />
Signify ergänzt sein Philips-Hue-Programm um einige Außenleuchten:<br />
Es gibt neue Wand-, Sockel- und Wegeleuchten<br />
sowie den batteriebetriebenen Outdoor Bewegungsmelder.<br />
Der wetterfeste Bewegungsmelder (IP54) ist drahtlos<br />
und einzurichten bietet den Komfort, Bewohner automatisch<br />
mit Licht zu empfangen, wenn sie im Dunkeln nach Hause<br />
kommen. Der Preis: 49,99 Euro.<br />
Die neuen Leuchten können Garten und Wege in 16 Millionen<br />
Farben oder strahlend weißes Licht zu tauchen. Mit im<br />
Programm ist unter anderem die Philips Hue White & Color<br />
Ambiance Econic-Familie mit drei verschiedenen<br />
Wandleuchten, einer Sockel- und einer Wegeleuchte, eine<br />
hochwertige Leuchtenserie aus Glas, weißes und farbiges<br />
Licht, ab 129,99 Euro.<br />
WWW.MEETHUE.COM<br />
PLUGGED 5 • 20<strong>19</strong><br />
17
COMPUTING<br />
ICH.<br />
BIN.<br />
ALT.<br />
NINTENDOS GAME BOY WIRD 30<br />
Text: Frank Rößler . Bilder: Hersteller<br />
Game Boy und Game Boy<br />
Pocket: mobiler Spielspaß<br />
für jede Tasche, bevor die<br />
Smartphones kamen<br />
Nicht nur die Kinder in der Verwandtschaft oder im Freundeskreis machen einem deutlich,<br />
dass das eigene Leben fortschreitet: Die Jubiläen von Technik, die man einst geliebt hat oder<br />
immer noch nutzt, sind eben so markante Zeugnisse der gesammelten Lebenserfahrung.<br />
Herzlichen Glückwunsch zum 30., Nintendo Game Boy.<br />
Ob Nintendo und der Erfinder Gunpei Yokoi sich das wohl<br />
gedacht hätten, dass der Game Boy nach seiner Vorstellung<br />
am 21. April <strong>19</strong>89 einen derartigen Erfolgszug um die<br />
Welt machen würde? Ein Geschäftsmann in einem Zug, der<br />
an seinem Taschenrechner herumdaddelt, soll die Inspiration<br />
für die Erfindung einer Produktserie gewesen sein, die<br />
knapp 120 Millionen mal verkauft wurde – fast die dreifache<br />
Menge der Vorläufer von Nintendo Game & Watch und<br />
auf dem Spielkonsolenmarkt nur übertroffen vom Nintendo-Nachfolger<br />
DS (154 Mio.) und von der PlayStation 2.<br />
IM FOKUS: MOBILE UNTERHALTUNG<br />
Game & Watch und die Spielkonsole NES sind die Vorlagen<br />
zum Game Boy, und sie brachten die Games aus den Spielhallen<br />
in die Taschen der Welt. Donkey Kong, Pong und<br />
später auch der Megaseller Tetris und die Super-Mario-<br />
Serien sorgten dafür, dass die Anziehung des Game Boy<br />
bei echten Fans bis heute anhält. Steuerkreuz und Module<br />
waren damals Schlüssel für den Erfolg, obwohl die Technik<br />
nicht nur aus heutiger Sicht rudimentär erscheint.<br />
Der Game Boy war mit eher<br />
rudimentärer Technik auf Ausdauer und<br />
kompakte Abmessungen getrimmt.<br />
Abmessungen getrimmt, schon damals offensichtlich ein<br />
Verkaufsargument gegenüber größeren und schwereren<br />
Konkurrenten mit Farbdisplay. Die brauchten sechs gegenüber<br />
vier AA-Batterien, hielten dann aber nur fünf an<br />
Stelle von 15 Stunden durch.<br />
Super Mario Land und Tetris sind zwei der vier Premierengames,<br />
mit denen der Game Boy in die Welt durchstartet.<br />
Letzteres gilt heutzutage als meistverkauftes Videospiel<br />
aller Zeiten. Und mit der Pokémon-Serie sorgte Nintendo<br />
dafür, dass der Erfolg nicht abreißen wollte.<br />
Nintendo Game &<br />
Watch: Vorläufer<br />
des Game Boy<br />
bei der mobilen<br />
Unterhaltung<br />
160x144 Bildpunkte auf 6,6 Zentimetern Bilddiagonale (das<br />
sind gerade mal 2,6 Zoll) – monochrom – 8-Bit-Prozessor<br />
– keine Hintergrundbeleuchtung – der Game Boy war mit<br />
eher rudimentärer Technik auf Ausdauer und kompakte<br />
18<br />
PLUGGED 5 • 20<strong>19</strong>
COMPUTING<br />
WEITERENTWICKLUNG<br />
Auch einen VW Golf muss man mit Weiterentwicklungen<br />
interessant halten, ohne den Charakter des Autos zu verwässern.<br />
Und so kam mit dem Game Boy Color eine Variante<br />
für die Liebhaber von bunten Darstellungen, die dann<br />
auch die Games für den Ur-Game Boy in vier Farben darstellte.<br />
Speziell programmierte Titel konnten dann richtig<br />
bunt sein. Und wenn der Game Boy zu unhandlich war,<br />
konnte der Game Boy Pocket dieses Problem lösen.<br />
Auch die DS gab es in<br />
mehreren Versionen<br />
2001 folgt deas Technik-Update Game Boy Advance mit einem<br />
32-Bit-Prozessor, kleineren Modulen und mehr Speicher,<br />
ohne die Kompatibilität zu den Vorgängermodulen zu<br />
verlieren. 2003 gab es den Game Boy SP mit Klappdisplay<br />
und Displaybeleuchtung von vorn, die 2005 in den Hintergrund<br />
rückte. Alle trugen ihr gehöriges Scherflein<br />
zum Erfolg bei wie auch mannigfaltiges<br />
Zubehör bis hin zu einer Kamera und einem<br />
Printer auf selbstklebenden Thermopapier-<br />
Rollen. Erst der Game Boy Micro floppte: Er<br />
war nicht abwärtskompatibel zu den älteren<br />
Spielmodulen.<br />
NACHFOLGER<br />
15 Jahre nach dem Game Boy erschien 2004 die Nintendo<br />
DS – die als Starthilfe darauf setzte, die Spiele zu unterstützen,<br />
die schon auf dem Game Boy Advance liefen. DS<br />
Lite, DSi und DSi XL und die 3DS mit 3D-Effekten sorgten<br />
dafür, dass der Game-Boy-Erfolg nicht nur wiederholt,<br />
sondern auch noch getoppt wurde.<br />
Die Anziehung<br />
des Game Boy<br />
hält bei echten<br />
Fans bis heute<br />
an.<br />
Der Grund dafür: Man kann mit ihm einzigartige Sachen<br />
machen, und – es macht offensichtlich Gamern wie Künstlern<br />
riesigen Spaß, sich mit ihm zu beschäftigen. Es kommt<br />
nun mal nicht immer darauf an, die beste Technik zu haben,<br />
wie viele Konkurrenz- und Imitationsflops der letzten<br />
30 Jahre zeigten.<br />
Der Game Boy ist bis heute aktuell, auch lange, nachdem<br />
er vom technischen Fortschritt ein- und überholt wurde.<br />
Darum, lieber alter, jung gebliebener Game Boy: Auf die<br />
nächsten 30! Auch wenn ich dann noch älter bin.<br />
HAT DEM ALTEN<br />
GEZEIGT, WO DER<br />
HAMMER HÄNGT<br />
Nintendos DS löste<br />
den Game Boy ab<br />
<strong>19</strong><br />
PLUGGED 5 • 20<strong>19</strong>
AUDIO<br />
HABEN SIE NOCH DEN<br />
ÜBERBLICK ÜBER IHRE<br />
DIGITALE MUSIKSAMMLUNG?<br />
MÜSSEN SIE NICHT, DAS MACHT<br />
AB SOFORT ROON<br />
MEHR ALS BITS UND BYTES<br />
ROON MACHT MUSIK WIEDER SINNLICH<br />
Text: Frank Kreif . Fotos: Roon<br />
Musik ist digital geworden, ziemlich digital. Das weiß jeder, der seine CD-Sammlung irgendwann<br />
digitalisiert hat und nun auf einen unübersichtlichen Datenwust verfügt. Doch es gibt<br />
Abhilfe: Das New Yorker Unternehmen Roon hat mit der gleichnamigen Software ein Tool geschaffen,<br />
das Bits und Bytes die Sinnlichkeit von LP-Covern und Booklets verleiht.<br />
Irgendwann hat es die älteren unter uns alle mal erwischt.<br />
Statt mühselig mit CDs zu hantieren, haben wir diese auf<br />
einen Computer „gerippt“ und die Musik fortan dort archiviert.<br />
Zukunftssicher gewissermaßen. Die CDs verschwanden<br />
samt Hüllen im Keller und setzen dort noch heute<br />
Staub an. Doch die versprochene, digitale Glückseligkeit<br />
war gar nicht so erfüllend. Erstens musste man immer<br />
eine Verbindung vom Computer zur HiFi-Anlage schaffen,<br />
zweitens waren die Daten gar nicht so komfortabel und<br />
komplett, wie erhofft. Und der Sex-Appeal, zum Musikhören<br />
erst einmal den Rechner hochzufahren, hält sich ehrlich<br />
gesagt auch in Grenzen.<br />
ROON MACHT AUS DATEIEN EINE SAMMLUNG<br />
Und hier kommt Roon ins Spiel. Die clevere Software<br />
schnappt sich den Datenwust, erstellt daraus eine schicke,<br />
bequem durchblätterbare Bibliothek mit großzügigen Covern,<br />
Bildern und Zusatzinformationen – alles fein säuberlich<br />
nach Genres kategorisiert, mit den richtigen Daten<br />
versehen und vor allem so ansprechend gestaltet, dass es<br />
eine pure Freude ist, seine Sammlung mal wieder zu<br />
durchstöbern.<br />
„Eine Software, um seine digitale Musik zu<br />
organisieren? Braucht man das? Absolut!“<br />
Hat man Roon installiert – worauf, diskutieren wir später –<br />
scannt die Software alle angegebenen Speicherorte auf Musik,<br />
kategorisiert diese und reichert Sie mit den erwähnten<br />
Zusatzinformationen an. Dabei ist es gleichgültig, ob es sich<br />
um schnöde MP3-Dateien handelt oder ob Sie vielleicht gar<br />
Musik in High-Res-Formaten gekauft und auf Ihrer Festplatte<br />
archiviert haben. Man gibt einfach in den Einstellungen<br />
die entsprechenden Dateipfade frei und schon startet<br />
Roon seine kontinuierliche Überwachung der angegebenen<br />
Ordner. Auch wenn Sie also hinterher noch Dateien hinzufügen,<br />
werden diese automatisch mit indiziert.<br />
20<br />
PLUGGED 5 • 20<strong>19</strong>
AUDIO<br />
Minimalistisch außen, maximal effizient innen: Im Mega-Kühlkörper<br />
steckt ein flotter Prozessor, wenn man möchte, auch eine<br />
Festplatte oder SSD<br />
Suchen nach Künstler oder Centre? War noch nie so bequem<br />
Das Ergebnis ist ein eleganter Musikkatalog, der zwar<br />
nicht das haptische Erlebnis eines Vinylalbums vermitteln<br />
kann, aber ansonsten überaus brillant ist. Die Steuerung<br />
ist sowohl über einen PC oder Mac möglich, als auch über<br />
Tablets und Smartphones mit iOS oder Android als Betriebssystem.<br />
Wir haben das Ganze mit einem aktuellen<br />
iPad Pro mit souveränen 12,9 Zoll Diagonale ausprobiert<br />
und waren schlichtweg begeistert. Aber auch mit einem<br />
Smartphone navigiert man souverän durch die eigene Musikbibliothek.<br />
TIDAL INTEGRIERT<br />
Doch Roon beherrscht nicht nur das Handling von digital<br />
gespeicherter Musik, es unterstützt auch die beiden Streamingdienste<br />
Tidal und Qobuz. Tidal beispielsweise unterstützt<br />
nicht nur das Streaming von Musik in CD-Auflösung,<br />
also mit 44,1 kHz und 16 Bit, sondern bietet unter dem Label<br />
„Tidal Masters“ mittlerweile sogar ausgesuchte Alben<br />
mit 48 kHz und 24 Bit an. Hat man sich beispielsweise das<br />
monatlich knapp 20 Euro teure Tidal-Abo gegönnt, hat man<br />
via Roon Millionen von Songs im Zugriff, kann die favorisierten<br />
Alben der eigenen Sammlung hinzufügen und auch<br />
dafür alle Zusatzinfos von Roon nutzen.<br />
NUCLEUS – DIE PERFEKTE HARDWARE<br />
Roon ist wie gesagt eine Software und muss irgendwo im<br />
Netzwerk auf einem Server laufen. Das kann ein Mac oder<br />
PC sein, der dann kontinuierlich laufen muss, damit die<br />
Bibliothek bzw. die Zusatzinfos jederzeit im Netzwerk nutzbar<br />
sind. Viel eleganter ist es jedoch, wenn man sich direkt<br />
einen Server von Roon gönnt.<br />
„Die Nucleus Server von Roon machen die<br />
digitale Bibliothek überall im Haus verfügbar,<br />
auf fast jedem Device – in bestmöglicher<br />
Qualität“<br />
Er trägt den schönen Namen Nucleus und kommt in einem<br />
zunächst unscheinbaren, aber höchst funktionalen Outfit daher.<br />
Das Gehäuse ist schlicht und ergreifend Kühlkörper pur,<br />
und im Inneren steckt ein leistungsfähiger Prozessor samt<br />
vorinstallierter Software, sodass man nur noch Strom und<br />
Netzwerk verbinden muss, und schon kann es losgehen.<br />
Warum ein dedizierter Server? Nun, Roon kann nicht nur<br />
einen Raum mit Musik versorgen, sondern gleich diverse<br />
Zimmer oder Zonen in Haus oder Wohnung. Im Falle des<br />
„kleinen“ Nucleus sind das bis zu sechs Zonen, beim größeren<br />
Bruder Nucleus+ noch mehr. Zudem besteht auch noch<br />
die Möglichkeit, für die einzelnen Zonen unterschiedliche<br />
Klanganpassungen vorzunehmen, und zwar nicht einfach<br />
PLUGGED 5 • 20<strong>19</strong><br />
21
AUDIO<br />
nur Bässe und Höhen, sondern in Form eines echten, parametrischen<br />
Equalizers, bei dem sich Frequenzen und Korrekturen<br />
präzise vornehmen lassen. Das ist eine Menge Rechenarbeit<br />
– will man diese einem normalen PC überlassen,<br />
kann er das natürlich machen, die Variante mit einem Nucleus<br />
ist allerdings deutlich souveräner. An den Roon lassen<br />
sich nämlich auch gleich via USB Festplatten andocken, sodass<br />
man hier seine Musikdateien archivieren kann, und<br />
selbst der Einbau einer kompakten 2,5 Zoll Platte ist möglich.<br />
Dann erhält man ein maximal kompaktes Paket, das bei<br />
Verwendung einer SSD zudem völlig geräuschlos agiert.<br />
WOHIN MIT DER MUSIK?<br />
Okay, die Musiksammlung ist katalogisiert, doch wie bringt<br />
man sie nun zu Gehör? Nun, dafür gibt es eine ganze Reihe<br />
an Möglichkeiten. Der Roon Nucleus selbst bietet einen<br />
HDMI-Ausgang und kann auf diese Art beispielsweise an<br />
einen AV-Receiver angeschlossen werden. Doch Roon bietet<br />
noch deutlich mehr, es gibt nämlich eine ganze Reihe<br />
von Hardware, die Roon-zertifiziert ist und auf diese Art<br />
über die Software direkt angesprochen werden kann. Mehr<br />
als 65 Partner sind auf der Website gelistet, darunter eine<br />
ganze Reihe von Highend-Produkten, aber auch große<br />
Marken wie Bowers & Wilkins, NAD oder JBL.<br />
Bowers & Wilkins, NAD oder JBL?<br />
Mehr als 65 Hersteller sprechen bereits Roon<br />
Doch mehr noch, über die Software kann auch jedes Air-<br />
Play-fähige Gerät angesprochen werden und auf diese Art<br />
zum Beispiels auch Platzhirsche wie Sonos. Hat man nur<br />
eine AirPlay-fähige Sonos-Komponente im Einsatz, lassen<br />
sich darüber auch alle anderen Sonos-Player ansprechen<br />
– genial. Je nach den Fähigkeiten des angesprochenen Gerätes<br />
wird die Musik dann mit maximaler Qualität ausgegeben<br />
oder eben in das jeweils optimale Format umgerechnet<br />
– all das übernimmt Roon, der Benutzer muss sich<br />
diesbezüglich keinerlei Gedanken machen.<br />
DIGITALE MUSIK WIE NIE ZUVOR<br />
Roon ist so leistungsfähig, dass man dem System mit einem<br />
Artikel wie diesem kaum gerecht werden kann. Dennoch<br />
sind das Prinzip und die Umsetzung so genial einfach,<br />
dass absolut jeder damit klarkommt. Wer also eine große,<br />
digitale Musiksammlung hat oder sich via Tidal mit Musik<br />
versorgt bzw. versorgen möchte, sollte einen ernsten Blick<br />
auf Roon werfen. Ja, man kann Roon auf einem Mac oder<br />
PC installieren, doch weit mehr Vergnügen und weniger<br />
Kopfschmerzen bereitet die Umsetzung mit den genialen<br />
Servern des Unternehmens.<br />
Information ist alles: Roon liefert reichlich Mehrwert rund um<br />
Ihre Musiksammlung und alle Titel von Tidal<br />
ROON/ROON NUCLEUS<br />
Serversoftware/Serverhardware zur Katalogisierung<br />
von digitaler Musik, Steuerung über Mac, PC,<br />
Smartphone oder Tablet sowie über ein Webinterface.<br />
Roon-Lizenz<br />
1<strong>19</strong> USD/Jahr oder 499 USD lebenslang<br />
Roon Nucleus<br />
Musik für bis zu 6 Zonen, bis zu 10.000 Alben bzw.<br />
100.000 Tracks<br />
1.500 Euro<br />
Roon Nucleus+<br />
Musik für mehr als 6 Zonen, mehr als 10.000 Alben<br />
bzw. 100.000 Tracks<br />
2.600 Euro<br />
ATR Audio Trade<br />
Schenkendorfstraße 29<br />
45472 Mülheim/Ruhr<br />
WWW.AUDIOTRA.DE<br />
PLUGGED 5 • 20<strong>19</strong><br />
22
1.20<strong>19</strong><br />
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Vordermann zu bringen.<br />
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Ausgabe 3 · Mai/Juni 20<strong>19</strong> · 6,00 Euro www.smarthomes.de<br />
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VIDEO<br />
TV KANN MEHR<br />
ALS NUR<br />
FERNSEHEN<br />
The Sero in der<br />
Grundstellung,<br />
eigentlich ein ganz<br />
normaler OLED-<br />
Fernseher<br />
FERNSEHEN MAL ANDERS<br />
SAMSUNG-TV –<br />
LIFESTYLE EXTREM<br />
Text: Frank Rößler . Fotos: Samsung<br />
Das TV-Gerät als Lifestyle-Zentrale – drei neue Samsung-Fernseher rücken sich auf<br />
verschiedene Weise in den Mittelpunkt unseres Lebens. The Frame zeigt Bilder, The Serif ist<br />
einfach schick und The Sero hat den Dreh raus, zum Smartphone-Zubehör zu mutieren.<br />
Leider werden Stand heute wohl nur zwei der 4K-Fernseher nach Deutschland kommen.<br />
Samsung The Serif steht auf Füßen, die<br />
bei Schriftarten Serifen genannt werden<br />
Schon zu Zeiten der klassischen TV-<br />
Röhre waren Fernseher irgendwie komische<br />
Klötze mit einer schwarzen<br />
Front, die nicht selten sogar einen<br />
grau-grünen Schimmer aufwies. Und<br />
je nach Bilddiagonale waren es veritabel<br />
große und erst recht schwere<br />
Klötze. Die dann aufdringlich düster<br />
im Raum standen und sicher nicht zu<br />
seiner Verschönerung beitrugen.<br />
3D-KLÖTZE WERDEN 2D-FLÄCHEN ...<br />
.... und bleiben aufdringlich düstere<br />
Zeitgenossen, wenn sie nicht gerade<br />
mit Inhalt gefüttert werden. Und ihren<br />
grünlich grauen Schimmer haben sie<br />
abgelegt. Dennoch – ein Raum muss<br />
schon verdammt groß sein, damit sie<br />
PLUGGED 5 • 20<strong>19</strong><br />
24
VIDEO<br />
ihre Dominanz verlieren. Samsung<br />
versucht, aus der Not eine Tugend zu<br />
machen, und bringt drei Serien auf<br />
den Markt, die dem TV-Gerät einen<br />
anderen Charakter und auch zusätzliche<br />
Funktionen verleihen.<br />
The Frame wirkt wie ein<br />
Bild an der Wand.<br />
The Serif ist ein Kunstwerk geworen,<br />
das vom Designstudio Bouroullec gestaltet<br />
wurde. Elegante, schlanke<br />
Standfüße lassen den Bildschirm 50 Zentimeter über dem<br />
Boden schweben, und er ist von allen Seiten wirklich schön<br />
anzuschauen. Es gibt ihn in den Farben Weiß und Blau und<br />
in Größen von 43, 49 und 55 Zoll (109, 125 und 140 cm). Wenn<br />
nicht gerade TV-Programme oder Videos über ihn laufen,<br />
kann er Zeit, Wetter, Nachrichten oder vorgegebene bzw.<br />
eigene Bilder zeigen. Und er spielt Musik, sowohl aus dem<br />
Speicher als auch vom per NFC und Bluetooth angeschlossenen<br />
Smartphone oder von Streaming-Anbietern.<br />
BILDERRAHMEN<br />
Das macht auch The Frame, eine andere Art, den QLED-<br />
Fernseher zum Objekt werden zu lassen. Er wirkt mit seinem<br />
Rahmen wie ein Bild an der Wand, und das Material<br />
kommt über ein einziges, fast unsichtbar installierbares Kabel<br />
auf den 65, 55, 49 oder 43 Zoll großen Screen (bis zu 165<br />
cm). Das Kabel verbindet den mit einer No<br />
Gap Wall Mount-Halterung montierten<br />
Screen mit der One Connect Box, in der<br />
zwei Gigabyte Speicher für Bilder zur<br />
Highlight für mobile Videografen:<br />
The Sero mit seinem<br />
Vertikalmodus.<br />
The Frame zeigt auf 43 bis 65 Zoll Bilder aller Art, wenn nicht gerade TV läuft<br />
43-Zoll-Panel lässt sich wie ein Computermonitor vom horizontalen<br />
(Landscape-)Modus in die Vertikale drehen<br />
(Portraitmodus) – und eignet sich dann hervorragend zur<br />
Wiedergabe vertikal aufgenommener Smartphone-Videos<br />
und -Fotos ohne schwarze Balken, die einfach nur Bildgröße<br />
mopsen. Zudem gibt es ein 4.1-Soundsystem mit 60<br />
Watt Gesamtleistung. Leider wird er vorerst in Korea bleiben,<br />
denn von einem hiesigen Vertrieb ist bisher nichts zu<br />
hören. Und selbst auf der koreanischen Seite von Samsung<br />
ist über The Sero noch nichts weiter zu finden.<br />
TV WIRD ZUM<br />
ÜBERGROSSEN<br />
SMARTPHONE<br />
Verfügung stehen. Vorgegeben sind<br />
schon mehr als 100 Kunstwerke,<br />
und über 1.000 können nachgeladen<br />
werden. The Frame gibt es in<br />
Walnussoptik, Beige, Weiß und<br />
schwarz. Und er kann wie ein Gemälde<br />
auf eine Staffelei gestellt<br />
werden.<br />
GENERATION SMARTPHONE<br />
Highlight für die mobilen Videographen<br />
ist The Sero: Sein<br />
SAMSUNG<br />
THE SERIF, THE FRAME<br />
UND THE SERO<br />
TV-Geräte können auch anders, wie dieses Trio<br />
von Samsung zeigt. Zwischen 1.<strong>19</strong>9 und 2.499 Euro<br />
kosten die hier erhältlichen Varianten von The<br />
Serif und The Frame. Bleibt zu hoffen, dass The<br />
Sero auch den Weg nach Europa schafft.<br />
WWW.SAMSUNG.DE<br />
PLUGGED 5 • 20<strong>19</strong><br />
25
VIDEO<br />
EYECATCHER<br />
BANG & OLUFSEN BEOVISION HARMONY<br />
Text: Frank Rößler . Bilder: Bang & Olufsen<br />
Skulpturen. Kein anderer Hersteller verkörpert das Stichwort „Danish Design“ auch nur<br />
annähernd wie B & O. Audiophil konnte man sie nicht immer nennen, aber die Bezeichnung<br />
Stilikone hätten die Geräte auch schon vor der inflationären Nutzung dieses Begriffs<br />
verdient. Hier kommt die nächste: Bang & Olufsen Beovision Harmony.<br />
Eyecatcher. Wer es genau nimmt, spricht in jeder Technikgeneration<br />
nur wenigen Fernsehern selbst im eingeschalteten<br />
Zustand das Recht zu, diesen Namen für sich<br />
B & O vergleicht einen riesigen<br />
77-Zoll-Screen mit einem Schmetterling.<br />
zu beanspruchen. Ausgeschaltet – fällt es in den meisten<br />
Fällen schwer, diesen Begriff überhaupt mit TV-Geräten<br />
in Beziehung zu bringen. Die immer riesigeren schwarzen<br />
Platten werden im hochwertigeren Interior Design sogar<br />
in Möbeln oder hinter Wänden versteckt. Oder man versucht,<br />
sie mit mehr oder weniger geschmackvollen grafischen<br />
Rahmen zu verzieren. Oder zeigt im Ruhezustand<br />
Kunstwerke aller Epochen.<br />
Den neuen Beovision Harmony wird niemand verstecken<br />
wollen. Auch nicht, wenn er ausgeschaltet ist. Denn er ist<br />
in beiden Betriebszuständen ein Eyecatcher – und beim<br />
Übergang zieht er auch die Blicke auf sich, die gegen so<br />
etwas wie Design immun zu sein scheinen.<br />
PLUGGED 5 • 20<strong>19</strong><br />
26
VIDEO<br />
Optik ergötzen. Doch so ein Effekt nutzt sich ab, und dann<br />
steht der Nutzwert eines Fernsehers im Vordergrund. Der<br />
OLED-Screen mit selbst leuchtenden Pixeln stammt aus<br />
dem LG OLED C9 77“, HDR, UHD, neue Prozessoren inklusive.<br />
Der Beovision Harmony ist – sozusagen – ein LG-TV<br />
der Spitzenklasse im neuen Kleid, der allerdings für die<br />
Ansprüche der Dänen optimiert wurde.<br />
Es mutet fast als Blasphemie an,<br />
über Technik zu sprechen.<br />
SCHMETTERLING<br />
B & O vergleicht einen riesigen 77-Zoll-Screen, übersetzt<br />
sind das <strong>19</strong>5,58 Zentimeter, in seiner Pressemeldung mit<br />
einem Schmetterling – und wissen Sie was? Da ist etwas<br />
dran. Da steht nämlich eine von der Seite mit dem nur drei<br />
Millimeter schlanken OLED-Panel von LG filigran wirkende<br />
Konstruktion mit viel Aluminium, vor der zwei Holzplatten<br />
mit integrierter Verstärker- und Lautsprechertechnik stehen,<br />
die dank Schichtverleimung ebenfalls alles andere als<br />
massiv rüberkommen. Und die schwenken beim Einschalten<br />
elektromotorisch nach unten, drehen sich dabei um 90<br />
Grad nach unten, während der dahinter stehende Screen<br />
angehoben wird..<br />
Bang & Olufsen beruft sich dabei auf Tradition: Schon <strong>19</strong>59<br />
kleidete sich die TV-Serie Capri in Teakholz, um auch in<br />
jedes Wohnzimmer zu passen, das in der damals modischen<br />
Holzart ausgestattet war. Und <strong>19</strong>64 kombinierte der<br />
Beovision Capri 611 FM SJ TV TV und Radio in einem Gerät,<br />
das die Elektronik nach dem Ausschalten versteckte.<br />
TECHNIK FÜR BILD UND KLANG<br />
Es mutet fast als Blasphemie an, über Technik zu sprechen,<br />
wenn Neubesitzer sich in den ersten Tagen vermutlich<br />
exzessiv am Ein- und Ausschaltvorgang und der edlen<br />
Dazu gehörten dann auch aktuelle Streaming-Dienste wie<br />
Tune-In oder Deezer und Anbindungen über Netzwerke wie<br />
Bluetooth, Apple Airplay 2 oder Chromecast. Und als Bedienoberfläche<br />
bietet webOS 4.5 auch Zugriff auf Netflix,<br />
Amazon oder YouTube. Ein eingebauter 7.1-Surround-Decoder<br />
schafft Verbindungen zu bis zu acht Beolab-Lautsprechern<br />
wie den Modellen Beolab 18, Beolab 50 oder<br />
Beolab 90.<br />
Bang & Olufsen präsentierte den Harmony in einem eklusiven<br />
Umfeld: auf der Milan Design Week. Ebenso exklusiv<br />
wird der Preis für das ab Oktober lieferbare Gerät sein, das<br />
es mit Holz- oder Stofffronten gibt: B & O visiert die Gegend<br />
von 18.500 Euro an. Inklusive LG-TV.<br />
BANG & OLUFSEN<br />
BEOVISION HARMONY<br />
TV-Skulptur der Generation OLED. Ein- wie ausgeschaltet<br />
ein Hingucker, und die Transformation von<br />
der materiell eleganten Skulptur zum TV-Erlebnis<br />
der Extraklasse wird jeden begeistern, der die Verwandlung<br />
sieht. Immer wieder.<br />
Preis: ca. 18.500 Euro<br />
WWW. BANG-OLUFSEN.DE<br />
PLUGGED 5 • 20<strong>19</strong><br />
27
VIDEO<br />
MASSSTÄBE SETZEN<br />
PHILIPS OLED+ 903: MAXIMALE BILDQUALITÄT<br />
MIT SOUND VON BOWERS & WILKINS<br />
Text: Frank Kreif . Fotos: Philips<br />
Ein Fernseher ist ein Fernseher ist ein Fernseher? Mitnichten.<br />
Auch wenn die Technik auf den ersten Blick oft vergleichbar wirkt, unterscheidet<br />
sie sich im Detail doch deutlich. Das ist den Entwicklern bei Philips bewusst, daher<br />
entwickelten sie mit dem OLED 903 das Nonplusultra in Sachen TV.<br />
Bestes Bild, das bedeutet per se zurzeit erst einmal OLED<br />
als Basistechnik. Die Displaytechnik mit den selbstleuchtenden,<br />
also nicht hinterleuchteten Pixeln bietet ein Maximum<br />
an Kontrast, beste Darstellungsqualität auch aus<br />
diagonalen Blickwinkeln und extrem natürliche Farben.<br />
Doch mit dem puren OLED-Panel alleine ist es nicht getan.<br />
FORTSCHRITTLICHE TECHNIK IM HINTERGRUND<br />
Eine der Hauptaufgaben der unvermeidlichen Elektronik im<br />
TV-Gerät ist es, die ankommenden Signale für das hochauflösende<br />
Display mit seinen 3.840 x 2.160 Bildpunkten umzurechnen,<br />
denn schließlich werden nicht alle Inhalte in bestem<br />
4K geliefert. Bei diesem Job trennt sich für gewöhnlich<br />
die Spreu vom Weizen, denn schlechte Elektronik erzeugt<br />
schlechte Bilder. Bei Philips hat man dafür seit Jahrzehnten<br />
ausgeklügelte Verfahren, deren jüngste Weiterentwicklung<br />
P5 Perfect Picture Engine heißt. Dazu gehört jetzt auch ein<br />
HDR-Upscaling der absoluten Spitzenklasse. Normales<br />
Filmmaterial kann dank hochentwickelter Algorithmen auf<br />
Wunsch in HDR-ähnlicher Qualität widergegeben werden,<br />
ohne dabei die üblichen Nachteile in hellen oder dunklen<br />
Bildbereichen zu zeigen. Darüber hinaus werden auch alle<br />
anderen Aspekte des Bildes, wie Schärfe, Farbe, Bewegung<br />
oder Qualität des Quellsignals, durch die leistungsstarke<br />
Bildverarbeitung optimiert. Das Ganze lässt sich vom Benutzer<br />
in mehreren Stufen dem eigenen Geschmack anpassen.<br />
BESTER SOUND MIT BOWERS & WILKINS<br />
Bester Sound? Ist das für ein TV-Gerät ein Kriterium? Aber<br />
absolut. Trotz Einbaulautsprechern, Surround und Heimki-<br />
PLUGGED 5 • 20<strong>19</strong><br />
28
VIDEO<br />
ANDROID ALS BETRIEBSSYSTEM<br />
Ein smarter Fernseher, denn auch das ist der<br />
OLED+ 903, braucht natürlich auch ein smartes Betriebssystem.<br />
Bei den Topmodellen von Philips ist<br />
das schon seit längerer Zeit Android – im Falle des<br />
903 in der frischen Variante mit dem schmackhaften<br />
Namen Oreo. Diese macht den Startbildschirm<br />
übersichtlicher und zudem individualisierbar – für<br />
noch einfachere Bedienung. Aber auch sonst<br />
schlummert mehr Hightech den je unter der Haube,<br />
denn mit dem Google Assistant und dem Skill<br />
für Amazons Alexa ist auch Sprachbedienung<br />
in allen erdenklichen Formen<br />
mit an Bord. Darüber hinaus bedeutet die Verwendung<br />
von Android natürlich, dass sich auch unzählige der verfügbaren<br />
Apps auf dem Philips installieren lassen.<br />
no gibt es noch unzählige Situationen, wo einfach ein TV-<br />
Gerät solo zum Einsatz kommt und sei es nur wegen der<br />
unkomplizierten Bedienung oder wegen des Designs. In<br />
solchen Fällen sind gute Lautsprecher unverzichtbar, allerdings<br />
ging der Trend bei den flachen Fernsehern in den<br />
vergangenen Jahren eher in die entgegengesetzte Richtung.<br />
Philips hat sich hier prominente Hilfe geholt, denn<br />
der Sound im OLED+ 903 kommt von niemand geringerem<br />
als der britischen Soundschmiede Bowers & Wilkins.<br />
Für ein so komplettes Paket ist der Begriff<br />
„Fernseher“ eigentlich untertrieben, aber<br />
gönnen wir Philips dieses Understatement.<br />
Das Ergebnis ist absolut beeindruckend: Was die<br />
Chassis hinter der schicken Stoffabdeckung an<br />
Sound in den Raum zaubern, lässt manche HiFi-<br />
Anlage alt aussehen. Kristallklare Stimmen, ein<br />
weiträumiges Stereoklangbild und lässiger Bass<br />
lassen zusätzliche Lautsprecher kaum vermissen.<br />
Für den letzteren sind die rückwärtig angebrachten<br />
Lautsprecher verantwortlich: Dort findet sich<br />
ein aktiv angetriebener Tieftöner mit gleich zwei<br />
Passivmembranen zur Unterstützung – das Trio<br />
macht einen für TV-Verhältnisse exzellenten Job.<br />
Trotz Einbaulautsprechern, Surround und<br />
Heimkino gibt es noch unzählige Situationen,<br />
wo einfach ein TV-Gerät solo zum Einsatz<br />
kommt, und sei es nur wegen der unkomplizierten<br />
Bedienung oder wegen des Designs.<br />
DESIGN UND AMBILIGHT<br />
Was gut klingt und bestes Bild macht, darf auch gut<br />
aussehen, und hier spielt der Philips seinen nächsten<br />
Trumpf aus. Das mit einem hauchdünnen Rahmen umfasste<br />
OLED-Panel könnte dezenter kaum sein. Die darunter<br />
befindliche Lautsprecherleiste ist mit edlem<br />
Stoff der skandinavischen Firma Qvadrat bespannt,<br />
akustisch maximal durchlässig und eine willkommene<br />
Ergänzung in jedem Interieur. Zum gelungenen Design<br />
zählen auch die Fernbedienungen, zum einen eine umfangreiche<br />
Variante, die auf der Rückseite eine komplette<br />
Tastatur für Texteingaben besitzt, und einen edlen,<br />
minimalistischen und silbernen Riegel, der nur die<br />
wesentlichen Funktionen bietet. Natürlich strahlt auch<br />
der 903 dank dreiseitigem Ambilight den Hintergrund<br />
entsprechend der Bildinhalte an und erzeugt so gefühlt<br />
ein noch viel größeres Bild, obwohl er sich mit seiner<br />
Diagonale von 55 bzw. 65 Zoll schon nicht verstecken<br />
muss.<br />
FAZIT<br />
Mehr Bild, Ton, Bedienung und Design in Personalunion<br />
bekommt man zurzeit wohl kaum. Der Philips OLED+<br />
903 bietet die beste Bildtechnologie, einen Sound, der<br />
Maßstäbe setzt und muss sich auch in Sachen Bedienung<br />
und Design nicht verstecken. Für ein so komplettes<br />
Paket ist der Begriff „Fernseher“ eigentlich untertrieben,<br />
aber gönnen wir Philips dieses Understatement.<br />
PHILIPS OLED+ 903<br />
OLED-Fernseher, 55 oder 65 Zoll Bilddiagonale,<br />
Soundsystem von Bowers & Wilkins, Betriebssystem:<br />
Android Oreo, Ambilight dreiseitig<br />
ab 2.500 Euro<br />
WWW.PHILIPS.DE/OLED+<br />
PLUGGED 5 • 20<strong>19</strong><br />
29
AUDIO<br />
MULTIROOM IM HÖHENFLUG<br />
BOWERS & WILKINS FORMATION<br />
Text: Frank Kreif . Fotos: Bowers & Wilkins<br />
Echtes Multiroom gab es bei Bowers & Wilkins bislang nicht, doch das ist seit Mitte<br />
April anders. Mit Formation haben die Briten gleich ein ganzes System vorgestellt, das<br />
vernetzte Musik in alle Räume bringen soll. Lassen wir uns überraschen.<br />
Am Thema Multiroom führt derzeit kein Weg vorbei. Was<br />
der Drahtlos-Pionier Sonos bereits vor 13 Jahren angestoßen<br />
hat, trifft den Nerv der Musikfreunde: komfortabler<br />
Genuss von Musik in allen Räumen, gesteuert via App und<br />
wahlweise mit Musik von einer zentralen Quelle oder eben<br />
einem der vielen Musikdienste. Und wie geht man die Sache<br />
bei B&W an? Ernsthaft und vor allem akustisch auf<br />
höchstem Niveau. Formation nennt sich die Serie, die den<br />
Brückenschlag zwischen klassischem HiFi und zeitgemäßem<br />
Multiroom vollbringen soll.<br />
FAST VOLLES SORTIMENT<br />
Wer heute in den Markt einsteigt, muss schon ein paar Kriterien<br />
erfüllen, eines davon ist ein Sortiment an Lautspre-<br />
chern oder Elektronik, die unterschiedlichste Anwendungen<br />
abdeckt. So braucht man im Büro oder Bad vielleicht<br />
nur einen kompakten Lautsprecher zur Beschallung, im<br />
Wohnzimmer hingegen soll es seriöses Hifi oder auch Surround<br />
sein. Zum Start besteht das Sortiment gleich aus<br />
fünf Komponenten: Duo, Bar, Wedge, Bass und Audio.<br />
„Ohne Leistung kein Genuss.<br />
In der Duo, von der man ja<br />
stets ein Pärchen benötigt,<br />
sind je Lautsprecher zwei<br />
Kanäle mit 125 Watt verbaut“<br />
PLUGGED 5 • 20<strong>19</strong><br />
30
AUDIO<br />
FORMATION DUO<br />
Beginnen wir mit dem Formation<br />
Duo, einem ausgewachsenen<br />
Zweiwege-Lautsprecher,<br />
der die bekannte<br />
Optik von B&W mit dem aufgesetzten<br />
Hochtöner aufgreift.<br />
Auch die darin verbauten<br />
Chassis sind State-ofthe-Art:<br />
Der 25 mm große<br />
Hochtöner aus Karbon und<br />
der 165 mm messende „Continuum“ Tieftöner kommen in<br />
dieser Technik in den Heimlautsprechern der Briten seit<br />
der Referenz-Serie 800 Diamond zum Einsatz.<br />
Wireless Multiroom bedeutet aber auch immer integrierte<br />
Verstärkerelektronik, denn ohne Leistung kein Genuss. Im<br />
Falle der Duo, von der man ja stets ein Pärchen benötigt,<br />
sind je Lautsprecher zwei Kanäle mit 125 Watt verbaut, die<br />
Hoch- und Tieftöner getrennt befeuern. Das bedeutet<br />
beachtliche 500 Watt Musikleistung für den Wohnraum,<br />
das kann sich hören lassen. Die Gehäuseform<br />
ist nicht nur optisch ansprechend, sie vermeidet<br />
mangels paralleler Wände auch störende<br />
Interferenzen im Inneren, sogenannte stehende Wellen.<br />
Knapp 40 cm hoch, 20 cm breit und etwa 30 cm tief ist die<br />
Formation Duo durchaus noch kompakt, aber sicher nicht<br />
winzig. Optionale Standfüße heben sie auf Ohrhöhe, wenn<br />
sie nicht in einem Regal oder auf einem Sideboard platziert<br />
werden sollen – durchdacht.<br />
Formation Duo heißen die luxuriösen<br />
Zweiweglautsprecher, die bewährte B&W-<br />
Technik ins Multiroom-Zeitalter hieven<br />
FORMATION BAR<br />
Der Name verrät es, die Formation Soundbar<br />
namens Bar ist das klangliche Pendant<br />
zum schicken Flachbildschirm. In<br />
dem 124 cm breiten Tubus sind gleich drei<br />
Frontkanäle untergebracht, und jeder verfügt<br />
über eine 25 mm große Hochtonkalotte<br />
sowie zwei 65 mm große Mitteltöner – hier<br />
herrscht also Gleichberechtigung. Ein digitaler<br />
Audioeingang ermöglicht den Anschluss<br />
des TV-Gerätes, dessen Ton dann im ganzen<br />
Haus verteilt werden kann. Mit 6x 40 Watt. Ist<br />
auch hier genügend Leistung vorhanden,<br />
kann der nächste Blockbuster kommen.<br />
FORMATION WEDGE<br />
Der Wedge ist kein „Keil“ im strengen<br />
Sinne, sondern eher eine Soundskulptur,<br />
deren edel verkleidete Rückseite<br />
einen 120-Grad-Winkel bildet. Vorne<br />
verstecken sich hinter der Textilbespannung<br />
zwei Stereosysteme aus Mittel- und Hochtöner, dazu arbeitet<br />
im Gehäuse noch ein 150 mm großer Subwoofer.<br />
Formation Wedge ist<br />
Skulptur und Lautsprecher<br />
in einem. Durch<br />
die abgewinkelt angebrachten<br />
Chassis<br />
soll ein vollwertiges<br />
Stereobild erzeugt<br />
werden<br />
Bar ist die Soundbar-Variante, die mit drei vollwertigen<br />
Kanälen präzises Staging bei Filmen ermöglicht<br />
PLUGGED 5 • 20<strong>19</strong><br />
31
AUDIO<br />
Richtig aufgestellt, soll der Wedge<br />
vollen Stereoklang erzeugen, die<br />
typischen Multiroom-Lautsprecher<br />
im Konservendosenformat<br />
dürfte er auf jeden Fall akustisch<br />
an die Wand spielen.<br />
FORMATION BASS<br />
Bass kann man nie genug haben –<br />
eine alte Weisheit. Doch es geht nicht<br />
nur um die Menge, sondern vor allem<br />
um die Qualität. Diese soll das schlicht<br />
„Bass“ getaufte Tieftonmodul liefern, und das selbstverständlich<br />
ebenfalls drahtlos. Zwei 165 mm messende Tieftöner<br />
und eine 20 Watt starke Endstufe lassen daran schon<br />
auf dem Papier keine Zweifel. Paaren lässt sich der Bass<br />
mit allen anderen Lautsprechern, also sowohl den Duos,<br />
als auch Bar und Wedge.<br />
FORMATION AUDIO<br />
Als vorerst letzte Komponente bleibt die Audio getaufte<br />
Elektronikbox. Sie schlägt die Brücke zu vorhandenen Hi-<br />
Fi-Anlagen und bindet diese ins Formation-System ein. So<br />
kann man seine High-Resolution-Inhalte auch auf liebgewonnenem<br />
Equipment nutzen oder umgekehrt die Musik<br />
von diesem im ganzen Haus verteilen. Musik von der<br />
Schallplatte oder gar vom Tonband? Läuft nun überall.<br />
UKW-Radio? Klar, auch das lässt sich<br />
so überall wiedergeben.<br />
DIE QUAL DER QUELLENWAHL<br />
Doch welche Musikquellen lassen<br />
sich über Bowers & Wilkins Multiroom-System<br />
wiedergeben? Ab Werk<br />
kann Formation Musik via Spotify<br />
Connect, Airplay 2 und Bluetooth wiedergeben.<br />
So lässt sich nahezu jeder<br />
beliebige Inhalt nutzen, vom schnöden<br />
Formation Audio ermöglicht<br />
den Anschluss an<br />
bestehende HiFi-<br />
Systeme<br />
„Das proprietäre Netzwerk<br />
bietet B&W die Möglichkeit,<br />
sowohl innerhalb eines Raumes<br />
als auch innerhalb des<br />
gesamten Netzwerkes alle<br />
Komponenten mit einer unhörbaren<br />
Verzögerung von<br />
nur einer Mikrosekunde zu<br />
synchronisieren“<br />
Verstärkung für den Bassbereich:<br />
Formation Bass pumpt mit 250 Watt<br />
Leistung tiefe Töne in den Raum, als<br />
Ergänzung zu Duo, Wedge oder Bar<br />
Videoportal bis hin zu Musikdiensten<br />
aller Art oder Internetradio.<br />
Zudem sind die Produkte aber<br />
auch direkt via Roon steuerbar,<br />
mehr dazu an anderer Stelle in dieser<br />
Ausgabe. Via Roon lässt sich dann<br />
beispielsweise der Streamingdienst Tidal<br />
nutzen, darüber hinaus die komplette, private<br />
Bibliothek an Musik in Formaten von MP3 bis hinauf<br />
zu High-Res-Audio.<br />
EIGENES MESH-NETZWERK<br />
Viele der aktuell auf dem Markt erhältlichen Lösungen setzen<br />
zur Kommunikation auf das vorhandene WLAN-System.<br />
Das ist praktisch, aber nicht unbedingt zielführend,<br />
denn wenn man mehrere Räume mit qualitativ hochwertiger<br />
Musik versorgen will, kann das schnell die Bandbreite<br />
knapp werden. Zudem verursachen die „normalen“ Clients<br />
wie Smartphone, Notebook, Spielkonsole und Smart-TV<br />
schon eine ordentliche Netzlast. In der Folge können Störungen<br />
entstehen, die Qualität leidet oder schlimmstenfalls<br />
entstehen Aussetzer.<br />
Formation setzt auf ein eigenes Netzwerk, um so ein Maximum<br />
an Qualität zu erreichen. In diesem Sinne hat man<br />
sich auch darauf beschränkt maximal<br />
acht Zonen respektive Räume zu beschallen.<br />
In diesen Räumen kann<br />
dann allerdings das jeweilige Setup<br />
durchaus aus mehreren Lautsprechern<br />
bestehen. Das proprietäre<br />
Netzwerk bietet B&W die Möglichkeit,<br />
sowohl innerhalb eines Raumes als<br />
auch innerhalb des gesamten Netzwerkes<br />
alle Komponenten mit einer<br />
unhörbaren Verzögerung von nur einer<br />
Mikrosekunde (kein Tippfehler!)<br />
zu synchronisieren. Zudem können<br />
24-Bit-Daten gestreamt werden, Musik<br />
in High-Res-Audio-Formaten<br />
stellt also keinerlei Problem dar.<br />
FAZIT<br />
Mit Formation hat Bowers & Wilkins<br />
ein vielversprechendes und vor allem<br />
klanglich ambitioniertes Multiroom-<br />
System vorgestellt. Wir freuen uns auf<br />
die ersten Produkte und werden dann<br />
ausführlich über unsere Erfahrungen<br />
berichten.<br />
PLUGGED 5 • 20<strong>19</strong><br />
32
AUDIO<br />
DAS<br />
RUNDUM-<br />
GLÜCKLICH-<br />
RADIO<br />
TEUFEL RADIO 3SIXTY<br />
Text: Frank Kreif . Bilder: Teufel<br />
Ach so: Ganz<br />
schön viel Technik<br />
im Inneren<br />
sorgt für viel<br />
Sound außen<br />
DAS IST NICHT<br />
MEHR MEIN<br />
RADIO. ZUM<br />
GLÜCK, DENN<br />
DAS TEUFEL<br />
RADIO 3SIXTY<br />
IST VIEL MEHR<br />
Ist es ein Radio? Ist es ein Bluetooth-<br />
Lautsprecher? Ist es ein Weltempfänger?<br />
Teufels Radio 3sixty ist alles in Personalunion<br />
und damit genau das, was wir<br />
heute wollen, oder?<br />
Wenn jemand eine Checkliste für alle erdenklichen<br />
Medien gemacht hat, die wir heute nutzen<br />
wollen, dann ist diese den Entwicklern bei<br />
Teufel ganz offensichtlich in die Hände gefallen.<br />
Bluetooth? Klar. DAB? Sicher. Internet-<br />
Radio? Absolut. USB? Ich bitte Sie, natürlich.<br />
UKW? Mal sehen, ja, auch dabei. Mit dem 3sixty<br />
kann man schlichtweg hören, was man<br />
möchte, denn last but not least kann alles,<br />
aber auch alles, was man sich auf Smartphones, Tablets<br />
oder Computern zu Gemüte führt, via Bluetooth auch über<br />
das Teufel Radio angehört werden. Und ist mal kein Telefon<br />
zur Hand, dann flippert man durch die DAB+-Stationen<br />
oder hört Internetradio.<br />
Das großformatige<br />
Display<br />
lässt keine Fragen<br />
offen, die<br />
fünf Stationstasten<br />
lassen<br />
sich mehrfach<br />
belegen<br />
„Wenn jemand<br />
eine Checkliste<br />
für alle erdenklichen<br />
Medien<br />
gemacht hat,<br />
Teufel hat sie<br />
gelesen“<br />
Und das klingt auch noch?<br />
Tut es. Teufel hat Lautsprecher für fetten Rundum-Sound<br />
verbaut, daher die Zahl 360, und die sorgen zusammen mit<br />
dem nach unten feuernden Woofer für teufeltypisch satten<br />
Sound. Voll aufgedreht macht das Ding richtig Party, aber<br />
auch die leisen Töne liegen ihm. Die Bedienung erfolgt<br />
über Drehregler und Taster am Gehäuse. Fünf Stationstasten<br />
liefern die favorisierten Inhalte mit nur einem<br />
Fingertipp. Oder aber man startet die<br />
zugehörige App, die es allerdings aktuell nur<br />
für Android gibt. Durchatmen, die iOS-Variante<br />
ist in der Entwicklung.<br />
Im Test erfreute Teufels Radio neben der simplen<br />
Bedienung mit tadellosem Sound. Die<br />
beiden nach oben abstrahlenden Lautsprecher,<br />
deren Klang jeweils über einen Konus<br />
rundum verteilt wird, sorgen für raumfüllenden Sound und<br />
gute Sprachverständlichkeit. Egal ob im Bad oder in der<br />
Küche, das Teufel 3sixty wurde allen Situationen gerecht.<br />
TEUFEL RADIO 3SIXTY<br />
So geht Radio heute: UKW, DAB+ und Internetradio,<br />
dazu noch Spotify Connect und Bluetooth. Das Ding<br />
einfach nur Radio zu nennen, ist eigentlich eine<br />
Frechheit. Jetzt aber flott her mit der iOS-Variante<br />
der zugehörigen App.<br />
Preis: 279,99 €<br />
www.teufel.de<br />
PLUGGED 5 • 20<strong>19</strong><br />
33
CARS<br />
EINER FÜR ALLE<br />
ALLE FÜR EINS<br />
MOBILITÄT VON MORGEN FORDERT UND FÖRDERT KOOPERATIONEN<br />
Text: Frank Rößler . Bilder: Hersteller<br />
Fortbewegung und Transport der Zukunft ist eine der größten und spannendsten<br />
Fragen dieser Zeit. Dabei scheint es für die Etablierten ans Eingemachte zu gehen.<br />
Das Thema ist so groß, dass es für einen alleine kaum zu stemmen ist. Daraus ergeben<br />
sich spannende, unerwartete und kurios erscheinende Kooperationen rund um den<br />
Globus und zwischen unterschiedlichsten Branchen.<br />
Da ist was in der Luft. Große Umbrüche werfen ihre Schatten<br />
voraus, und damit sind noch nicht mal die diskussionswürdigen<br />
Schritte rund um den Verbrennungsmotor jeglicher<br />
Couleur gemeint.<br />
Mercedes und BMW verständigen sich auf eine Zusammenarbeit<br />
im Bereich autonomer Fahrzeuge. Volkswagen<br />
bietet seine MEB-Plattform anderen Herstellern an und<br />
redet in diesem Zusammenhang sogar mit den US-amerikanischen<br />
Kollegen von Ford – einem<br />
direkten Konkurrenten bei<br />
der Massenmobilisierung. Toyota<br />
gibt seine Hybrid-Patente zur weltweiten<br />
Nutzung frei. Nvidia, Hersteller<br />
potenter Grafikprozessoren,<br />
setzt seine Architektur in verschiedensten<br />
Projekten rund um<br />
Unkonventionelle Schritte<br />
zeigen, dass da grundlegende<br />
Umbrüche vor der<br />
Tür stehen könnten.<br />
autonome Mobilität ein – mit Partnern aus der Automobilund<br />
IT-Industrie gleichermaßen.<br />
Baidu, Googles großer Konkurrent aus dem Reich der Mitte,<br />
startet ein Autonomieprojekt, an dem sich das Who is<br />
Who verschiedenster Industrien beteiligt und das den Ideen<br />
und Fortschritten der Amerikaner in nichts nachsteht. Und<br />
unkonventionelle Entwickler wie die schweizer Rinspeed<br />
oder die australische AEV Robotics kommen mit Projekten<br />
um die Ecke, bei denen man sich<br />
die Augen reibt, was da denn wohl<br />
in Zukunft noch passiert.<br />
Alles unkonventionelle, in anderen,<br />
„friedlicheren“ Zeiten kaum<br />
denkbare Schritte, die zeigen, dass<br />
da grundlegende Umbrüche vor<br />
der Tür stehen könnten.<br />
SKATEBOARD FÜR GROSSE,<br />
DIE PLATTFORM FÜR AUTONOME<br />
FAHRZEUGE ALLER ART<br />
AEV Robotics setzt verschiedene Nutzkapseln<br />
auf eine gemeinsame Basis<br />
34<br />
PLUGGED 5 • 20<strong>19</strong>
CARS<br />
VARIATIO DELECTAT,<br />
AUCH WENN UNTER<br />
DER HAUT IMMER DAS<br />
GLEICHE STECKT<br />
Unkonventionelle Entwickler<br />
kommen mit Projekten um die<br />
Ecke, bei denen man sich die<br />
Augen reibt.<br />
PLATTFORMGEDANKEN<br />
Gleichteile machen die Herstellung komplexer<br />
Produkte günstiger – eine Binsenweisheit, die in der<br />
europäischen Autoindustrie erst im Laufe der Jahre gelernt<br />
werden musste, die in Japan aber schon vor 30 Jah-<br />
Rinspeed Micro<br />
Snap: Auch im<br />
Kleinen kann<br />
großes stecken<br />
Der MEB von VW ermöglicht<br />
verschiedenste PKW-Charaktere<br />
ren im Bereich der Komponenten gang und gäbe war.<br />
Heutzutage heißt so etwas Baukasten, mit dem die Produktion<br />
einer verwirrend großen Modelldiversifikation anscheinend<br />
problemlos wirtschaftlich machbar ist.<br />
Ein einziger Baukasten reicht bei Volkswagen, um sich<br />
Produkte von Kleinwagen bei Seat über Kompakte, Buggys,<br />
SUVs und Vans bis hin zu Limousinen der oberen Mittelklasse<br />
vorstellen zu können. Und jetzt sollen auch noch<br />
andere vom MEB (Modularer ElektrifizierungsBaukasten)<br />
profitieren: Mit e.Go holte sich Wolfsburg einen ersten<br />
Partner ins Boot, der von den Skaleneffekten höherer<br />
Stückzahlen profitieren und an ihrer Vergrößerung mitbauen<br />
möchte. Wenn dann noch Ford mit einsteigen würde,<br />
wäre die Schlagkraft neben VW, Audi, Skoda, Seat und Por-<br />
Spannend wird es, wenn sich<br />
neue, unerwartete Player in das<br />
Spiel einmischen.<br />
35<br />
PLUGGED 5 • 20<strong>19</strong>
CARS<br />
DIE HERAUSFORDERUNG LÄSST<br />
KONKURRENTEN ZUSAMMENRÜCKEN<br />
sche (dann aber wohl eher mit der gemeinsam<br />
mit Audi entwickelten PPE-<br />
Plattform für Sportwagen) wohl eine<br />
der konkurrenzfähigsten weltweit.<br />
MODULARE AUTONOMIE<br />
Ähnlich wie der MEB funktionieren die<br />
Konzepte von Rinspeed, ja, das sind die Tuner motorisierter<br />
Sportwagen mit ihren manchmal crazy erscheinenden<br />
Konstruktionen, und AEV Robotics – dann aber eher als<br />
autonome Fahrzeuge und nicht als<br />
Fahrer-orientierte Individualmobile:<br />
Sie setzen auf eine Plattform verschiedenste<br />
Nutzkabinen oder -module<br />
auf. Das microSNAP-Konzept<br />
und die Base von AEV Robotics setzen<br />
auf Pods, wie AEV sie nennt, die vom<br />
kleinen Geschäft über den Personentransport<br />
bis hin zum Mülltransport<br />
alle Aufgaben übernehmen können.<br />
Ähnliches hat Toyota mit seinem Konzept<br />
e-Palette vor, das spätestens bei<br />
den Olympischen Spielen in Tokio<br />
2020 sichtbar werden soll: Autonome<br />
Busse mit verschiedenen Längen von<br />
vier bis sieben Metern sollen dann<br />
Personen transportieren, als mobile<br />
Büros ausgestattet sein, mobile Läden<br />
verschiedenster Sortimente oder<br />
kleine Imbisse, Bars oder Spielcasinos<br />
beinhalten. Und das ist nur der<br />
Anfang der Möglichkeiten, die sich Toyota<br />
so vorstellen kann.<br />
BMW und Mercedes unter einer Decke? Bei autonomen Fahrzeugen auf jeden Fall<br />
Aufgesetzte Pods können<br />
vom kleinen Geschäft über<br />
den Personentransport bis<br />
hin zum Mülltransport alle<br />
Aufgaben übernehmen.<br />
hier gemeinsame Sache zu machen,<br />
auf deren Basis sie ihre Konzepte aufbauen<br />
können. Ähnlich arbeiten und<br />
ZF und e.Go zusammen, und mit<br />
Bosch und Continental sind weitere<br />
große Namen aus dem Zulieferbereich<br />
der klassischen Automobilindustrie<br />
mit von der Partie.Spannend wird es, wenn sich neue,<br />
unerwartete Player in das Spiel einmischen. Einer davon ist<br />
Baidu, der große, chinesische Suchmaschinenanbieter, der<br />
AUTONOMIEKOOPERATIONEN<br />
Autonome Mobilität erfordert ganz<br />
neue Denk- und Kooperationsstrukturen<br />
– die Infrastruktur muss eine ganz<br />
andere sein. BMW und Mercedes haben<br />
sich jetzt zusammengetan, um<br />
Toyota e-<br />
Palette: viele<br />
Funktionen in<br />
der gleichen<br />
Verpackung<br />
36<br />
PLUGGED 5 • 20<strong>19</strong>
CARS<br />
Baidu ist der Kopf, der hinter der Apollo-Autonomie<br />
des Apolong steckt<br />
ein ähnlich breites Portfolio und eine ähnliche Stellung hat<br />
wie Google, nur eben auf dem mit weit mehr als einer Milliarde<br />
Chinesen riesigen Markt in Ostasien. Baidu hat das<br />
Autonomieprojekt Apollo auf die Beine gestellt, an dem<br />
auch hiesige Industriepartner beiteiligt sind.<br />
Gemeinsam mit dem Bus-Hersteller King Long wurde der<br />
autonome Bus Apolong auf die Räder gestellt, und er ist<br />
auch schon in dreistelliger Anzahl von den Bändern in China<br />
gerollt. Schneller als Apple, die ja schon länger an einem<br />
entsprechenden Projekt arbeiten sollen (oder auch<br />
nicht) und Alphabet, die Muttergesellschaft von Google,<br />
sind die Chinesen damit gewesen.<br />
ZURÜCK IN DIE ZUKUNFT?<br />
Das Witzige an all dem: Der Verbrennungsmotor ist, wenn<br />
man es genau nimmt, vielleicht nur in seiner jetzigen Form<br />
gefährdet. Autonomes Fahren funktioniert auch mit einem<br />
Antrieb, der Strom lokal produziert – mit Wasserstoff in<br />
Bosch geht mit Autonomie und Brennstoffzellen den Weg in die<br />
Zukunft<br />
einer Brennstoffzelle oder einem Generator, der Erdgas,<br />
LPG, Benzin oder gar Diesel verbrennt. An Stellen, wo die<br />
Abgase nicht so ins Gewicht fallen oder unter kontrollierten<br />
Bedingungen im allergrößten Notfall.<br />
Spannende Zeiten.<br />
INDIVIDUALVERKEHR<br />
WIRD AUTONOM<br />
Continental sieht ebenfalls in autonomen Fahrzeugen<br />
den Verkehr der Zukunft<br />
ZF und e.Go arbeiten beim e.Go Mover zusammen<br />
37<br />
PLUGGED 5 • 20<strong>19</strong>
CARS<br />
(MID)SIZE DOES MATTER<br />
MAZDA CX-30<br />
Text: Frank Kreif . Fotos: Mazda<br />
DER JAPANER SAGT ZUM<br />
DESIGN DES CX-30 KODO,<br />
WIR SAGEN DAZU:<br />
„ZIEMLICH GEIL!“<br />
Die Logik hätte bedingt, dass ein Modell,<br />
das Mazda zwischen den beiden erfolgreichen<br />
SUVS CX-3 und CX-5 platziert, eine<br />
4 im Namen trägt, doch es ist die 30<br />
geworden. Sei es drum, bestechend hübsche<br />
und effiziente Autos können die Japaner<br />
bauen, und das gilt auch für den Neuzugang<br />
vom Genfer Salon.<br />
Formal ist der CX-30 ein typischer Mazda. Das von den Entwicklern<br />
„Kodo Design“ getaufte Exterieur ist auch hier<br />
unverkennbar, gefällig und zugleich ausreichend markant<br />
– eine gelungene Mischung. Auf Kniffe und Falten im Blech<br />
haben die Designer zugunsten einer eleganten Optik mit<br />
hoher Halbwertszeit verzichtet, und dennoch hat der CX-30<br />
durch seine Karosserieform, deren Details im Tageslicht<br />
bestens zur Wirkung kommen: ein unverkennbares Äußeres,<br />
das nicht auf Gimmicks angewiesen ist.<br />
Wenn es zwischen dem CX-3 und dem CX-5 eine Lücke<br />
gab, dann ist sie jetzt gefüllt. Der CX-30 basiert auf der Limousine<br />
Mazda 3, was einer der Gründe für die aus der<br />
Reihe tanzende Bezeichnung ist. Entscheidender ist allerdings,<br />
dass es für den chinesischen Markt<br />
bereits einen CX-4 gibt: Er wurde 2016 auf<br />
der Auto China in Peking vorgestellt. Gewöhnen<br />
wir uns also lieber an die zweistelligen<br />
Typenzahlen.<br />
„Die Benzinmotoren<br />
sind technisch auf der<br />
Höhe der Zeit, mit kräftigem<br />
Mild-Hybrid und<br />
optional sogar Dieseltechnologie<br />
zur verbrauchsptimierung“<br />
KLARHEIT UND RUHE IM INNEREN<br />
Gleiches gilt für das Interieur, das mit maximaler Klarheit<br />
gezeichnet wurde. Trotz vieler Informationsquellen von den<br />
obligatorischen Armaturen über einen 8,8 Zoll großen Zentral-Screen<br />
bis hin zum Head-Up Display<br />
gelang es, beispielswiese durch Vereinheitlichung<br />
von Typographie und Schriftgrößen<br />
optische Ruhe zu bewahren. Ruhe ist auch<br />
das Motto im Fahrbetrieb, eine der Tugen-<br />
Ja, es gibt ihn auch in anderen Farben als dem typischen<br />
Mazda-Rot, am gelungenen Design ändert das zum Glück nichts<br />
PLUGGED 5 • 20<strong>19</strong><br />
38
CARS<br />
Schicker Arbeitsplatz - so lange wir noch selbst lenken<br />
müssen, darf das ruhig so aussehen wie hier<br />
den, die sich alle neueren Mazdas teilen. Beim CX-30 wurde<br />
das Thema nochmals ausgereizt. Zum Beispiel ist es den<br />
Ingenieuren gelungen, alle Lautsprecher, egal ob es „nur“<br />
acht bei der Serienausstattung oder gleich zwölf beim noch<br />
besser klingenden System von Bose sind, außerhalb der<br />
Türen unterzubringen. Die dadurch entfallenden Öffnungen<br />
sorgen für noch bessere Geräuschdämpfung.<br />
OPTIMIERTE VERBRENNUNGSMOTOREN<br />
Mit dem Mazda 3 als technischer Basis dürfte der CX-30,<br />
wenn er im September auf den Markt kommt, bestechend<br />
knackig zu fahren sein. Antriebstechnisch bleibt man beim<br />
CX-30 klassischen Verbrennern treu, allerdings in der modernsten<br />
Form. Unter anderem wird es einen Skyactiv-X<br />
Benzinmotor geben, der die Vorteile eines konventionellen<br />
„Beim CX-30<br />
wurde das<br />
Thema Fahrgeräusche<br />
nochmals<br />
ausgereizt“<br />
Benzinmotors mit dem überlegenen<br />
Ansprechverhalten und der Effizienz<br />
eines Dieselmotors vereint. Alle Benzinmotoren<br />
sind zudem serienmäßig<br />
mit dem neuen Mild-Hybrid-System<br />
M Hybrid ausgestattet. Das kompakte<br />
und effiziente System verfügt über einen<br />
Elektromotor, der den Verbrennungsmotor<br />
unterstützt, und eine<br />
24-Volt-Lithium-Ionen-Batterie, die platzsparend zwischen<br />
den Rädern positioniert ist. Dieses System verbessert nicht<br />
nur die Effizienz des Motors, sondern auch die Fahreigenschaften.<br />
Die Übergänge beim Anfahren, Beschleunigen<br />
oder Anhalten erfolgen gleichmäßig und natürlich. Da beim<br />
Hybridsystem ein Teil des Drehmoments, das normalerweise<br />
der Verbrennungsmotor abgibt, durch den Elektromotor<br />
übernommen wird, ermöglicht es die gleiche Beschleunigung<br />
bei weniger Kraftstoffverbrauch. Beim Hochschalten<br />
passt das System zudem die Motordrehzahl automatisch<br />
an.<br />
GELUNGENES PAKET<br />
Der CX-30 ist nicht einfach nur ein weiteres SUV, sondern<br />
vor allem ein weiterentwickeltes. Die konsequente Optimierung<br />
auf Fahrer und Insassen verschafft dem Neuzugang<br />
ein extrem geräumiges Interieur, das zudem ausgezeichneten<br />
Überblick bietet. Dazu wurde die Sitzposition<br />
erhöht und alle Elemente, die den Blick stören könnten,<br />
minimiert. So bietet der neue Mazda vor allem auch aktive<br />
Sicherheit, indem er die Wahrnehmung der Umwelt durch<br />
den Fahrer optimiert. Wir freuen uns schon jetzt auf die<br />
Testfahrten.<br />
39<br />
PLUGGED 5 • 20<strong>19</strong>
CARS<br />
DER E-SOUL AUS SEOUL<br />
KIAS CHARAKTERKOPF ROLLT NUR NOCH ELEKTRISCH<br />
Text: Frank Kreif . Fotos: Kia<br />
Als Kia den Soul vor mehr als zehn Jahren eingeführt hat, war er zunächst nur das<br />
„Gesicht in der Menge“, eines der wenigen „boxy“ Autos, die auch hierzulande erhältlich<br />
waren. In der zweiten Generation ab 2014 kam dann die elektrische Variante Soul EV hinzu.<br />
Nun gibt es den markanten Koreaner in der dritten Auflage hierzulande nur noch mit<br />
Elektroantrieb – gut so.<br />
Der Soul war schon immer das Auto, das sich selbst nicht<br />
so ganz ernst genommen hat. Er entstand in einer Zeit, in<br />
der es einige der „Kisten“ aus Asien nach Europa geschafft<br />
haben, darunter der Daihatsu Materia und der Nissan<br />
Cube – die automobilen Götter mögen beide Gefährte selig<br />
haben. Durchgehalten hat hier nur der Kia, und so manches<br />
Mal macht sich Ausdauer bezahlt. Klar, der<br />
Soul war nie ein Liebling der Massen, dazu<br />
stehen Europäer zu sehr auf Stufenheck und<br />
Kombi. Dabei hat die Form nachvollziehbare<br />
Vorteile, denn sie nutzt die vorhandene Länge<br />
von knapp 4,20 m optimal aus. Man sitzt<br />
hoch, aufrecht und hat dennoch genug Kopffreiheit;<br />
auch in der zweiten Reihe sieht das<br />
nicht anders aus. Die kastige Karosserie ist<br />
ein echtes Raumwunder und in Sachen Gestaltung<br />
ein klarer Fall für Menschen mit<br />
Selbstbewusstsein. Der e-Soul sieht eben<br />
nicht aus wie die anderen Autos auf dem<br />
Parkdeck oder im Ampelstau.<br />
UND DRINNEN?<br />
Das Interieur ist im Kontrast zu außen eher<br />
harmonisch gerundet, dazu unmissver-<br />
Eine auffällige Erscheinung. Wer den e-Soul<br />
fährt, will nicht in der Masse verschwinden<br />
„Ein Auto für<br />
Menschen mit<br />
Selbstbewusstsein“<br />
ständlich strukturiert. Der unübersehbare Drehsteller<br />
zur Wahl der Fahrstufen sitzt dort, wo man die Hand ohnehin<br />
ablegen würde, und davor haben die Konstrukteure<br />
eine Qi-Ladematte für die induktive Versorgung von<br />
Smartphones verbaut – ein guter Platz, denn endlich kann<br />
man mal das Display sehen. Dazu gibt es noch den obligatorischen<br />
12-Volt-Anschluss sowie einen<br />
USB-Port. Eine Etage darüber wird das Klima<br />
geregelt, und ganz oben thront das Zentraldisplay.<br />
FAST NOCH SO MARKANT(IG)<br />
WIE FRÜHER, DAFÜR ABER JETZT<br />
AUSSCHLIESSLICH VOLLELEKTRISCH –<br />
DAS IST CHARAKTER<br />
PLUGGED 5 • 20<strong>19</strong><br />
40
CARS<br />
ELEKTROANTRIEB PUR<br />
In Sachen Vortrieb ist der e-Soul, der Name verrät es, konsequent<br />
elektrisch. Zwei verschieden starke Kombinationen<br />
aus Antrieb und Batterie stehen zur Wahl. Den Einstieg<br />
markieren 100 kW Leistung sowie ein 39,2 kWh fassender<br />
Kraftspender, der für 276 km reichen soll. Darüber ist das<br />
150 kW starke Topmodell platziert. Hier sind satte 64 kWh<br />
an Bord, was für 452 km Distanz gut sein soll. Das größere<br />
der beiden Modelle konnten wir bereits fahren und haben<br />
im Mix von Landstraße, Autobahn und verstauter Innenstadt<br />
in und um Frankfurt einen Verbrauch von etwas über<br />
14 kWh/100km erreicht, was die angegebenen Werte<br />
durchaus realistisch erscheinen<br />
lässt.<br />
Wie es auch sei, Reichweitenangst<br />
muss im e-Soul<br />
nicht aufkommen, denn<br />
neigt sich der Stromvorrat<br />
dem Ende, dann kann man<br />
„Mit mehr als<br />
400 km elektrischer<br />
Reichweite ist der<br />
„große“ Kia e-Soul ein<br />
echtes Statement“<br />
wahlweise mit Wechselstrom laden, und das mit maximal<br />
7,2 kW, oder man steuert eine der immer zahlreicher werdenden<br />
Schnellladestationen mit Gleichstrom an und kann<br />
dort mit rasanten 100 kW laden. Im letzten Fall ist der große<br />
Akku in weniger als einer Stunde wieder zu 80 Prozent<br />
gefüllt, danach wird der Ladevorgang physikalisch bedingt<br />
etwas träger. Die Ladebuchse versteckt sich unter einer<br />
Abdeckung in der Front. Ein Blick unter die Motorhaube<br />
lässt schmunzeln, denn die Verkleidungen dort lassen irgendwie<br />
vermuten, dass sich darunter doch ein Verbrenner<br />
verbirgt.<br />
PREISFRAGE<br />
Gerade Elektroautos sind immer noch eine Preisfrage für<br />
viele Verbraucher, doch in dieser Hinsicht gibt sich der e-<br />
Soul nicht allzu prohibitiv. Das Einstiegsmodell startet bei<br />
Vom Wireless Charging bis zu Leuchtelementen<br />
um die Lautsprecher herum ist alles vorhanden<br />
Sieht aus wie ein Verbrenner, ist aber rein elektrisch,<br />
der bis zu 150 kW starke Antrieb des e-Soul<br />
33.990 Euro, der große Bruder mit mehr Leistung und Kapazität<br />
beginnt bei 37.790 Euro. Davon gehen jeweils noch<br />
die aktuellen Förderprogramme ab, in einigen Städten sind<br />
das ganz ordentliche Summen. Zudem müssen Elektroautos<br />
als Dienstwagen nur mit 0,5 % statt 1,0 % versteuert<br />
werden, wenn man sich das Fahrtenbuch ersparen will –<br />
das rechnet sich dann schnell.<br />
KIA E-SOUL<br />
Der Soul war schon immer ein optisches Statement,<br />
nun ist er auch ein antriebstechnisches. Die Preisdifferenz<br />
zwischen beiden Modellen ist so gering,<br />
dass wir auf jeden Fall zum größeren Bruder greifen<br />
würden. 64 kWh sind einfach eine Ansage in<br />
dieser Fahrzeugklasse.<br />
Ab 33.990 Euro<br />
www.kia.de<br />
PLUGGED 5 • 20<strong>19</strong><br />
41
03 . 2018<br />
JA, ICH WILL DAS<br />
ELECTRIC DRIVE-ABO!<br />
01. 20<strong>19</strong><br />
AUSGABE 1 . APRIL 20<strong>19</strong> . 5,00 EURO<br />
Deutschland 5.00 Euro • Österreich 5,80 Euro • Schweiz 9,00 CHF<br />
01 . 2018<br />
AUSGABE 1 . MÄRZ 2018 . 5,00 EURO<br />
012. 2018<br />
AUSGABE 2 . AUGUST 2018 . 5,00 EURO<br />
Deutschland 5.00 Euro • Österreich 5,80 Euro • Schweiz 9,00 CHF<br />
OPEL GT X EXPERIMENTAL<br />
Vollelektrische Studie zeigt<br />
Opels Zukunft<br />
CAKE KALK<br />
E-MOTORRAD IM MBK-STYLE<br />
BMW i8 ROADSTER PLUG-IN-HYBRID MIT SUCHTPOTENZIAL<br />
AUSGABE 3 . DEZEMBER 2018 . 5,00 EURO<br />
Deutschland 5.00 Euro • Österreich 5,80 Euro • Schweiz 9,00 CHF<br />
ALLE ELEKTROAUTOS<br />
UND PLUG-IN-HYBRIDE<br />
IN DEUTSCHLAND<br />
Große Marktübersicht mit<br />
technischen Daten<br />
ZU HAUSE<br />
LADEN<br />
Alles, was Sie über Wallboxen<br />
wissen müssen<br />
Deutschland 5.00 Euro • Österreich 5,80 Euro • Schweiz 9,00 CHF<br />
ELEKTROAUTOS<br />
GÜNSTIGER ALS BENZINER!<br />
Mit der neuen 0,5-Prozent-<br />
Regelung zusätzlich richtig<br />
Steuern sparen<br />
NORDISCH BY NATURE – CHINESE BY HEART POLESTAR 2 – VOLLELEKTRISCH UND BEZAHLBAR<br />
VESPA ELETTRICA<br />
EINE SUMMENDE WESPE<br />
BMW i8 ROADSTER<br />
Plug-In-Hybrid mit Suchtpotenzial<br />
DER HEILSBRINGER?<br />
Tesla Model 3 im Test<br />
HYBRID UNTERWEGS<br />
MIT WASSERSTOFF, SONNE,<br />
BENZIN, DIESEL, GAS<br />
Elektro-mobil sein ohne Abhängigkeit von<br />
Akkus und Strom aus der Steckdose<br />
ZERO MOTORCYCLES SR/F<br />
FÜR DIE LANGE STRECKE<br />
ONE.BOX.DESIGN<br />
CITROËN AMI ONE<br />
Nordisch by Nature<br />
Chinese by Hear<br />
Polestar 2 – Vollelektrisch und bezahlb<br />
DIE E-IKONE BMW I3S – DAS ELEKTRISCHE STATEMENT<br />
GROSSE MARKTÜBERSICHT ELEKTROAUTOS UND PLUG-IN-HYBRIDE IN DEUTSCHLAND<br />
MICROLINO<br />
AUS DER SCHWEIZ<br />
Elektromobilität im Isetta-<br />
Look ab 12.000 Euro JAGUAR I-PACE<br />
NISSAN LEAF 2018<br />
GENUSS OHNE REUE<br />
PORSCHE PANAMERA 4 E-HYBRID<br />
Elektrisch und teilautonom –<br />
wie fährt sich die neue Generation?<br />
BRITISCH AUF BATTERIE<br />
OPEL AMPERA-E<br />
DAS MARATHON E-AUTO IM TEST<br />
SMART ELECTRIC DRIVE<br />
ELEKTRISCHER MINIMALISMUS<br />
DS 3 CROSSBACK e-TENSE<br />
DIE ELEKTRISCHE GÖTTIN<br />
DIE E-IKONE<br />
BMW i3s – das elektrische Statement<br />
BOSCH SHUTTLE<br />
FAHRERLOS, ABER NICHT PLANLOS<br />
LEISETRETER AUF ZWEI RÄDERN<br />
DIE ELEKTRISCHE ZWEIRADWELT<br />
Die leise Faszination<br />
Audis Engagement in der Formel E<br />
Ja, ich will das Electric Drive-Abo für nur 20,00 Euro/Jahr!<br />
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»ALLE 7 BIS 8 MONATE EIN NEUES ELEKTROFAHRZEUG«<br />
Die Elektrostrategie von Mercedes-Benz<br />
JAGUAR I-PACE IM TEST<br />
So sensationell fährt der britische Stromer<br />
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www.electricdrivemagazin.de
BIKES<br />
UMZUG MIT DEM<br />
FAHRRAD, NICHT NUR<br />
IN ASIEN MÖGLICH<br />
AUCH DRAHTESEL KÖN-<br />
NEN SCHLEPPEN<br />
FAHRRÄDER FÜR’S GROSSE GEPÄCK<br />
Text: Frank Rößler . Fotos: Hersteller<br />
Riese & Müller Packster 80, die<br />
längste Version mit integriertem<br />
Elektromotor schaff einiges weg<br />
Was man mit Fahrrädern transportieren kann, zeigen Bilder aus Asien zur Genüge. Doch<br />
auch ohne Herzrasen lassen sich auf zwei Rädern echte Frachten von A nach B bringen – vor<br />
allem im Stadtverkehr kann das Auto angesichts solcher „Fietsen“ mit Stauraum dann auch<br />
mal stehen bleiben.<br />
Was ist man doch bequem geworden ... Und die „Vollkaskomentalität“<br />
hat irgendwie voll durchgeschlagen: Wenn<br />
man sich vorstellt, was selbst der Autor dieser Zeilen in der<br />
Jugend und zu Zeiten des Studiums alles auf zwei Rädern<br />
mit Muskelkraftantrieb transportiert hat, ohne eine entsprechend<br />
angepasste Lösung für das Problem zur Verfügung<br />
zu haben – da sträuben sich sämtliche nicht mehr<br />
vorhandenen Haare. Was da alles durch die Gegend kutschiert<br />
wurde, was mit Sicherheit nicht transport-, geschweige<br />
denn auch nur ansatzweise verkehrssicher war<br />
... Selbst wenn es im Vergleich zu asiatischen „Logistikvarianten“<br />
geradezu lächerlich erscheint.<br />
HEUTE IST ALLES BESSER<br />
Fietsen – man musste, am Niederrhein aufgewachsen,<br />
erst diverse Jahre alt werden, um zu wissen, dass die<br />
nachbarländische Version des Wortes für Fahrräder auf<br />
dieser Seite der Grenze zwar so gesprochen, aber lange<br />
nicht „Fitzen“ geschrieben wurde – können eine ganze<br />
Menge. Wenn man so eine Fiets richtig baut. Und da gibt es<br />
angesichts der Enge in den Städten inzwischen wirklich<br />
intelligente, schicke Lösungen. Die auch dem eigenen Lifestyle<br />
einen ökologisch-sportlichen Touch geben, tut man<br />
nämlich gleichzeitig etwas für den eigenen Körper und die<br />
Umwelt.<br />
Heute baut man gleich richtige Lastenfahrräder,<br />
die alles aufnehmen, was man so transportieren<br />
wollen könnte.<br />
Und für die eigenen Nerven, denn Staus und Parkplatzsorgen<br />
gehen einem dann weit am Sattel vorbei. Schnelleres<br />
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BIKES<br />
der Taschen war und ist selbst dann gemeingefährlich,<br />
wenn man beide Lenkerenden gleichmäßig belastet. Und<br />
der Gepäckträger hinter dem Sattel scheint heutzutage angesichts<br />
der „clean“ gehaltenen Looks von Fullys, MTBs,<br />
Fixies und anderen Rädern ohne Spritzschutz und Träger<br />
sowas von out zu sein ...<br />
Winora Load: Klassisch anmutende Körbchen stemmen schon<br />
den größeren Einkauf<br />
www.winora.de<br />
Ankommen ist, spätestens mit elektrischer Pedelec-Unterstützung,<br />
eher die Regel als die Ausnahme. Das war<br />
zwar auch zu Zeiten des „analogen“, nicht motorisch unterstützten<br />
Fahrradfahrens machbar, kostete dann aber in<br />
nicht ganz so vollen Städten auch noch wirklich Kraft und<br />
Schweiß, um den Autofahrern eine lange Nase zu drehen.<br />
STAURAUM SCHAFFEN – FRÜHER<br />
Umhängetaschen? Sind schon prima, aber belasten einseitig.<br />
Und baumeln je nach Fahrradtyp und Sitzhaltung<br />
mehr oder weniger behindernd in der Gegend rum. Rucksäcke?<br />
Eine elegante Lösung, in die je nach Größe auch<br />
eine ganze Menge hinein passt. Belasten aber ganzjährig<br />
durch ihr Gewicht und zumindest im Sommer durch die<br />
schweißtreibende Nähe zur Haut.<br />
Bis zu 200 Kilo wollen beschleunigt werden –<br />
sowohl positiv als auch negativ.<br />
Dabei konnte und kann man an ihm wunderbar Packtaschen<br />
befestigen, ebenso wie vor der Lenkerstütze am<br />
Lenker. In denen auch problemlos allerhand Material für<br />
zweiwöchige Drahteselurlaube untergebracht werden<br />
konnte. Spätestens, wenn man auch dem Vorderrad einen<br />
Gepäckträger verpasste. Außerdem eignet sich so ein Gepäckträger<br />
ausgezeichnet als Position, um einen Akku für<br />
den Elektromotor eines Pedelec unterzubringen.<br />
KAPAZITIVE ALTERNATIVEN<br />
Erste Idee: Anhänger. Richtig – da ist der Stauraum nach<br />
oben offen, und da kippt so leicht nichts. Allerdings hat<br />
man dann auch nicht im Blick, was mit der Fracht so passiert.<br />
Was bei Einkäufen und anderem ja noch einigermaßen<br />
egal ist, wie stark es durchgerüttelt wird, denn es kann<br />
sich ja nicht bewegen und damit die Statik und Dynamik<br />
verändern. Bei Kindern und anderen Lebenwesen ist das<br />
aber eine völlig andere Nummer – vom „Schnüffelfaktor“<br />
an den Auspuffrohren der Welt mal ganz abgesehen, auch<br />
wenn die Abgase heutzutage sauberer sind als je zuvor.<br />
FAHRRADFAHREN<br />
OHNE AUF STAURAUM<br />
ZU VERZICHTEN<br />
Taschen an den Lenkerenden? Was früher gang und gäbe<br />
war, will man eigentlich nie mehr machen. Die Zappelei<br />
Convercycle, das Lastenrad zum Aufklappen,<br />
steht in den Startlöchern für den Marktauftritt<br />
www.convercycle.com<br />
PLUGGED 5 • 20<strong>19</strong><br />
44
BIKES<br />
Außerdem verändern sich mit einem Anhänger die Spurbreite<br />
und die Kurvengeometrie. Denn der breitere Anhänger<br />
bleibt mit Sicherheit an Stellen hängen, an denen man<br />
es nicht vermutet – dann wird der An-Hänger zum Dran-<br />
Hänger – Unfallgefahr inklusive.<br />
SICHER TRANSPORTIEREN<br />
Heute baut man gleich richtige Lastenfahrräder, die alles<br />
aufnehmen, was man so transportieren wollen könnte.<br />
Und das bis hin zur Waschmaschine – sowohl, was die Abmessungen,<br />
als auch, was das Gewicht angeht. Tragfähigkeiten<br />
von 60 Kilo sind kein Problem – Werte in dieser Kragenweite<br />
sind bei der Recherche zu diesem Artikel öfter<br />
mal aufgetaucht, und dieses Gewicht steht nur für den Gepäcktransport<br />
zur Verfügung, der Fahrer darf dann zusätzlich<br />
wiegen. Nicht nur bei Riese & Müller steht dann die<br />
Gesamtmasse in den Specs – <strong>19</strong>0 Kilo gesamt minus 38,9<br />
TReGo Trolley: Ein kippender Lastentrolley zum Ein- und<br />
Ausklemmen in die Gabel eines ganz normalen Fahrrades<br />
www.trego-trolley.com<br />
Riese & Müller<br />
Load in zwei<br />
Größen und mit<br />
verschiedenen<br />
Einsätzen<br />
www.r-m.de<br />
Kilo für das Packster 80 vario HS machen<br />
70 Kilo Zuladung bei 80 Kilo Fahrer ohne<br />
weiteres möglich.<br />
Da liegt das Augenmerk dann schnell auf<br />
der zu bewegenden Masse: Bis zu 200 Kilo<br />
wollen beschleunigt werden – sowohl positiv<br />
als auch negativ. Elektromotoren, die<br />
mit anschieben, sind daher oft zu finden,<br />
gerade bei Rädern im Stil des Bullit Bikes<br />
oder der Modelle von Riese & Müller geht<br />
es nicht mehr ohne. Und in Sachen Bremsen<br />
haben Felgenbremsen ausgedient.<br />
Veritable Scheibenstopper garantieren,<br />
dass auch die Fünfteltonne, die man da bewegt, zuverlässig<br />
abstoppt.<br />
Fahrradfahren gibt dem eigenen Lifestyle<br />
eine ökologisch-sportlichen Touch – auch<br />
beim Transport.<br />
Außerdem ist erst dann die richtige Ladungssicherung möglich.<br />
Und spezielle Lösungen für integrierte Kindersitze garantieren,<br />
dass die lieben Kleinen ähnlich sicher wie im Auto<br />
untergebracht sind – bei den passenden Geometrieren sogar<br />
im Auge und stetigen Kommunikationsfenster zum Fahrer<br />
bzw. zur Fahrerin.<br />
STAURAUM SCHAFFEN – MODERN<br />
Gerade für größere Lasten gibt es verschiedenste Konstruktionen.<br />
Die Kiste zwischen zwei Rädern, bei der sich<br />
dann ein Lenkbügel vor dem Fahrer hin und her bewegt, ist<br />
schon ein Klassiker. Doch dann ist man wieder so breit wie<br />
AUCH DREIRÄDER<br />
KÖNNEN KIPPEN<br />
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BIKES<br />
schreibt als das Vorderrad. Die Unfallszenarien haben<br />
dann einen ähnlichen Charakter wie die eines Anhängers.<br />
Surly Big Dummy ist mit seinem<br />
verlängerten Hinterbau sicherlich<br />
eine intelligente Lastenlösung<br />
www.surlybikes.com<br />
mit einem Anhänger, und wendig bzw. flink ist man mit so<br />
einem Gefährt eher nicht.<br />
Alternativ dazu kann man den gleichen Stauraum hinter<br />
ein einzelnes Vorderrad verlegen, wie es das Bullit Bike<br />
oder Riese & Müller machen. Dann braucht es aber eine<br />
Mechanik, die unter dem Frachtraum entlang die Lenkung<br />
übernimmt – für den Fahrer fühlen sich treten, lenken und<br />
bremsen nicht anders an als mit einem normalen Rad.<br />
Was auf Fahrrädern alles durch die Gegend<br />
kutschiert wird, was mit Sicherheit nicht<br />
transport-, geschweige denn auch nur ansatzweise<br />
verkehrssicher ist ...<br />
Dann gibt es noch die Fahrräder mit verlängertem Hinterbau.<br />
Der Nachteil: Man muss recht weit vor dem Hinterrad<br />
sitzen, um größere Fracht so unterzubringen, dass der<br />
Schwerpunkt nicht all zu sehr nach oben wandert. Und<br />
man hat nicht nur die Fracht nicht im Blick, sondern auch<br />
das Hinterrad, das einen weitaus kleineren Radius be-<br />
NICHT NUR IN<br />
HOLLAND WIRD AN<br />
RÄDER GEDACHT<br />
PFIFFIGE LÖSUNGEN<br />
Einen Haken haben diese speziellen Lastenräder alle: Mit<br />
ihnen unterwegs zu sein fühlt sich nicht nach normalem<br />
Fahrradfahren an. Auch darüber haben sich findige Tüftler<br />
Gedanken gemacht, und ihre Lösungen sind gerade auf<br />
dem Weg zur Serienreife bzw. in den Verkauf.<br />
Convercycle, ein CONVERtible biCYCLE, sieht auf den ersten<br />
Blick aus und fährt sich dann auch wie ein normales<br />
Fahrrad, und es weist auf den ersten Blick nichts darauf<br />
hin, dass man es hier mit einem Lastenrad zu tun haben<br />
könnte. Nur ein Detail ist seltsam: ein Stück Rahmen hinter<br />
dem Hinterrad, an dem der verlängerte Kettenantrieb<br />
über ein Umlenkritzel läuft. Der Kniff dieses Fahrrades?<br />
Hebt man das Rad am Sattel an und löst eine Arretierung,<br />
klappt das Hinterrad nach unten und hinten, und eine Ladefläche<br />
für eine Getränkekiste bzw. bis zu 60 Kilo Last<br />
entfaltet sich. Das Fahrrad wiegt gerade mal 18 Kilo, und<br />
mit einer Schaltungsnabe und optionalem Pedelec-Antrieb<br />
fühlt es sich wie ein normales Rad an.<br />
TReGo Trolley ist sozusagen die Sackkarre für das Vorderrad<br />
– in modern. Die Konstruktion aus Israel wird in die<br />
Achsaufnahmen der Gabel eingeklinkt und hängt eine Ladefläche<br />
zwischen zwei Räder. Trotzdem stellt sich das<br />
Gefühl des Fahrradfahrens ein: Eine Kinematik ermöglicht<br />
die gleichen Schwenk- und Schräglagenbewegungen, wie<br />
sie beim Fahrradfahren nun einmal auftreten. TReGo gibt<br />
es als dauerhafte Lösung (Trolley Fix) und als Tauschmöglichkeit<br />
(Trolley Connect) mit einem normalen Vorderrad.<br />
Letzterer kann dann auch als normaler Trolley nachgezogen<br />
werden, während das Fahrrad auf einem integrierten<br />
Ständer abgestellt werden kann.<br />
Das Bullit Bike:<br />
Aus Dänemark<br />
kommt dieser Packesel<br />
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AM 25. MAI 20<strong>19</strong> MIT FOLGENDEN THEMEN:<br />
SCHWARZES GOLD<br />
Wir waren auf der High End, der<br />
Messe für audiophiles Equipment,<br />
und resümieren in der<br />
kommenden Ausgabe darüber,<br />
was uns dort alles bewegt hat<br />
und was unsere Leser bewegen<br />
könnte. Auf jeden Fall mit dabei:<br />
Plattenspieler wie der Alva<br />
TT von Cambridge Audio.<br />
DÄNEN LÜGEN NICHT<br />
Mate heißt ein faltbares E-Bike<br />
aus Dänemark, dass in einer<br />
Crowdfunding-Aktion auf den<br />
Markt gekommen ist, Mate X die<br />
neue Variante fürs Grobe. Wir haben<br />
uns die „Street legal“-Version<br />
mit dem kleinen Motor mal<br />
im Alltag zu Gemüte geführt.<br />
IMPRESSUM<br />
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