2020-01-19 Bayreuther Sonntagszeitung
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2 <strong>19</strong>. Januar <strong>2020</strong> Aktuell/Ratgeber <strong>Bayreuther</strong> <strong>Sonntagszeitung</strong><br />
Ihr Recht am Sonntag<br />
Thema: Fortgeltung eines Wirtschaftsplans?<br />
Anzeige<br />
Es kommt im Wohnungseigentumsrecht<br />
öfters vor als<br />
man denkt, dass die Wohnungseigentümer<br />
im Unklaren<br />
sind, ob sie nach Ablauf<br />
eines Wirtschaftsjahres weiterhin<br />
verpflichtet sind, die<br />
bisherigen Hausgelder zu bezahlen.<br />
Grund hierfür ist beispielsweise<br />
die Niederlegung des Amtes<br />
durch die Hausverwaltung, der<br />
Vertrag mit der Hausverwaltung<br />
läuft aus und ein neuer<br />
geeigneter Verwalter wurde<br />
noch nicht bestellt, das zuständige<br />
Gericht bestätigt durch Urteil<br />
den Beschluss zur Absetzung<br />
des Verwalters, etc.<br />
Unklar war bislang, ob und<br />
wie eine WEG zur Vermeidung<br />
von Liquiditätslücken zu Beginn<br />
des Wirtschaftsjahres die<br />
Fortgeltung des bisher genehmigten<br />
Wirtschaftsplanes regeln<br />
kann.<br />
In der Entscheidung des<br />
BGH, Urteil vom 14.12.2<strong>01</strong>8,<br />
Az. VZR2/18, hat dieser nun<br />
die Grenzen des Zulässigen<br />
definiert.<br />
Durch Beschluss können<br />
die Eigentümer regeln, dass<br />
ein genehmigter Wirtschaftsplan<br />
bis zur Beschlussfassung<br />
über einen neuen fortgelten<br />
soll. Nicht zulässig ist ein Beschluss<br />
über eine abstrakt-generelle<br />
Regelung, nach der jeder<br />
künftige Wirtschaftsplan<br />
bis zur Verabschiedung eines<br />
neuen Wirtschaftsplans fortgelten<br />
soll.<br />
Was bedeutet dies?<br />
Die Eigentümer können beispielsweise<br />
am 20.<strong>01</strong>.<strong>2020</strong><br />
also beschließen, dass der<br />
Wirtschaftsplan 2<strong>01</strong>9 solange<br />
gelten soll, bis ein neuer Wirtschaftsplan<br />
aufgestellt wird.<br />
Nicht zulässig ist ein (Vorrats-)Beschluss,<br />
nachdem jeweils<br />
der letzte beschlossene<br />
Wirtschaftsplan bis zur Verabschiedung<br />
eines neuen Wirtschaftsplans<br />
fortgelten soll.<br />
Wird ein solcher Beschluss<br />
beispielsweise in 2021 gefasst<br />
und kommt 2023 kein Wirtschaftsplan<br />
zustande, hilft es<br />
den Wohnungseigentümern<br />
nicht, wenn in 2022 ein Wirtschaftsplan<br />
wirksam erstellt<br />
wurde. Dieser gilt dann nicht<br />
für das Jahr 2023 weiter.<br />
Diese Differenzierung muss<br />
immer beachtet werden, da<br />
grundsätzlich durch Beschluss<br />
die Wohnungseigentümer keine<br />
Kompetenz haben, abstraktgenerelle<br />
Regelungen zu treffen.<br />
Wollen die Eigentümer eine<br />
Regelung, nach der jeder künftige<br />
Wirtschaftsplan bis zur Verabschiedung<br />
eines neuen fortgelten<br />
soll, dann müssen sie<br />
dies vereinbaren. Hierzu ist<br />
also die Zustimmung aller im<br />
Grundbuch eingetragener<br />
Eigentümer notwendig.<br />
Mithilfe einer Vereinbarung<br />
können die Wohnungseigentümer<br />
abweichend oder ergänzend<br />
zum WEG ihr Verhältnis<br />
untereinander regeln. Um auch<br />
künftige Wohnungseigentümer<br />
daran zu binden, die sog. Sonderrechtsnachfolger,<br />
bedarf es<br />
zusätzlich noch einer Eintragung<br />
dieser Vereinbarung als<br />
Inhalt des Sondereigentums im<br />
Grundbuch, §10III WEG.<br />
Diese neue Rechtsprechung<br />
bzw. diese Klarstellung<br />
der Rechtslage bedeutet natürlich<br />
aber nicht, dass damit faktisch<br />
der Verzicht auf die Vorla-<br />
ge eines neuen Wirtschaftsplanes<br />
geschaffen wird.<br />
Der Verwalter wird durch einen<br />
Beschluss/eine Vereinbarung<br />
über die Fortgeltung nicht<br />
von der Pflicht entbunden,<br />
auch für das folgende Kalenderjahr<br />
einen Wirtschaftsplan<br />
aufzustellen.<br />
Genauso natürlich kann jeder<br />
Wohnungseigentümer vom<br />
Verwalter verlangen, dass dieser<br />
einen Wirtschaftsplan aufstellt.<br />
Gerade das Wohnungseigentumsrecht<br />
bietet in der<br />
Praxis immer wieder Konstellationen,<br />
bei denen vor einer Beschlussfassung<br />
oder vor Abschluss<br />
einer Vereinbarung<br />
unbedingt anwaltlicher Rat eingeholt<br />
werden sollte.<br />
Scheuen Sie sich daher<br />
nicht, sich hierbei an einen<br />
Fachkundigen auf diesem<br />
Rechtsgebiet zu wenden.<br />
Christian Ebert,<br />
Rechtsanwalt, Fachanwalt für<br />
Bau- und Architektenrecht,<br />
Fachanwalt für Miet- und<br />
Wohnungseigentumsrecht,<br />
Büro Kulmbach, Wilhelm-<br />
Meußdoerffer-Str.4,<br />
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Ein aktives Leben ist unabhängig vom Alter<br />
BAYREUTH. Die Physiotherapie<br />
als Heilmittel „Krankengymnastik“<br />
ist so alt wie die<br />
Heilkunde. Aus der Antike<br />
und von Naturvölkern her<br />
sind Bewegungen, Massagen<br />
Wärmeanwendungen und<br />
Bäder als Mittel zur Linderung<br />
der Beschwerden bekannt.<br />
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Reisende Ärzte, Heilkünstler<br />
und Bader des Mittelalters<br />
ebenso wie Medizinmänner der<br />
Ureinwohner Afrikas oder Südamerikas<br />
nutzten die Methoden<br />
zur natürlichen Behandlung ihrer<br />
Patienten. Früher als Bademeister,<br />
Krankengymnast oder<br />
als Masseur bekannt, hat sich<br />
dieses Bild der Körpertherapie<br />
RÜCKENKOMPETENZ<br />
REHABILITATION PRÄVENTION<br />
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0921/759680<br />
Die Inanspruchnahme von physiotherapeutischen Leistungen ist ein wichtiger Teil der<br />
gesundheitlichen Versorgung.<br />
Foto: Pixabay<br />
erweitert und gesteigert. Heute<br />
ist der Physiotherapeut ein<br />
Begriff, wenn es darum geht<br />
die körperliche Funktion zu<br />
verbessern, Schmerzen mithilfe<br />
der Therapie zu lindern und<br />
mehr körperliche Beweglichkeit<br />
zu erlangen.<br />
Der Physiotherapeut ist der<br />
Profi für Krankheitsbilder wieRückenschmerzen,<br />
Arthrose, unfallbedingte<br />
Verletzungen und<br />
Herz-Kreislauf-Erkrankungen.<br />
Besonders herauszuheben<br />
ist die Vermehrung der<br />
Muskel-Skelett-Erkrankungen,<br />
die durch eine physiotherapeutische<br />
Behandlung zu einer<br />
Verbesserung, sowie zu einer<br />
Öffnung des Krankheitsbildes<br />
beitragen kann. Die Bewegungs-<br />
und Funktionsfähigkeit<br />
kann durch Unfall, Krankheit,<br />
angeborene Störungen oder<br />
Fehlverhalten im Alltag beeinträchtigt<br />
sein.<br />
Die Physiotherapie ist eine<br />
Alternative oder sinnvolle Ergänzung<br />
zur medikamentösen<br />
oder operativen Therapie.<br />
Inzwischen wendet sich<br />
die Physiotherapie, außer der<br />
ursprünglich orthopädisch-chirurgischen<br />
Ausrichtung, auch<br />
anderen medizinischen Fachgebieten<br />
zu: Innere Medizin,<br />
Frauenheilkunde und Geburtshilfe,<br />
Neurologie, Kinderheilkunde,<br />
Psychiatrie, Zahnmedizin<br />
und Palliativmedizin.<br />
Die Halbwertzeit des medizinischen<br />
Wissens in weitgehend<br />
allen Fachgebieten<br />
liegt heute unter fünf Jahren:<br />
d.h., alle fünf Jahre verdoppelt<br />
sich der Wissensstoff. <strong>19</strong>94<br />
wurde mit der Novellierung<br />
des Berufsgesetzes im wiedervereinigten<br />
Deutschland<br />
eine einheitliche Ausbildung<br />
geschaffen und gleichzeitig<br />
die Berufsbezeichnung Krankengymnast<br />
durch die international<br />
übliche Bezeichnung<br />
Physiotherapeut ersetzt. Neue<br />
Tätigkeitsfelder neben Therapie<br />
und Rehabilitation sind:<br />
•Prävention und Gesundheitsförderung<br />
•Beratung<br />
•Lehre<br />
•Forschung<br />
•Management<br />
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Ab Dienstag,11.02.<strong>2020</strong>,<br />
von<strong>19</strong>.00 bis 20.00 Uhr findet ein Kurs<br />
„Neue Rückenschule nach KddR“ statt.<br />
Dauer:10x 1Stunde | Kosten: 100 € (werden teilweisevon dengesetzlichen Kassen erstattet)<br />
Krankengymnastik &Massagen<br />
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