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KJA Koeln - Medienspiegel 2019

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02.12.2019 | »Personal händeringend gesucht« | General-Anzeiger Bonn

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PUK - Starkestellen.de

GENERAL-ANZEIGER VORGEBIRGE

IX Montag, 2. Dezember 2019 17

Eine Baustelle,

ein Ende und

ein Ausblick

W

as bringt die Woche im

Linksrheinischen? Am

Dienstag einen Termin,

für den sich leidgeprüfte Autofahrer

im Vorgebirge sicher interessieren

dürften. Schließlich sorgt

die Sperrung der Landesstraße

182 zwischen Swisttal-Heimerzheim

und Bornheim-Brenig für

viel Verdruss. Am Dienstag wollen

Frank Klein und Alfred Sebastian

vom Landesbetrieb Straßenbau

NRW über den Baufortschritt

berichten. Beäugt werden sie dabei

von Swisttals Bürgermeisterin

Petra Kalkbrenner, Bornheims Verwaltungschef

Wolfgang Henseler,

dem Landtagsabgeordneten Oliver

Krauß und natürlich dem General-Anzeiger.

Die Woche

im Linksrheinischen

Von GA-Redakteur

Christoph Meurer

Traurige Nachrichten gibt es aus

Meckenheim. Dort endet nach 33

Jahren der Frauentreff. Der General-Anzeiger

wird mit zwei Frauen

aus dem Vorstand der Gruppe

über die Ursachen sprechen

und ein wenig in die Historie blicken.

Einen nicht ganz so weiten

Blick zurück wird am Mittwoch Peter

Protschka werfen. Seit 100 Tagen

ist er Leiter der Musikschule

der Volkshochschule Voreifel.

Er wird über seine bisherige Arbeit

berichten und erzählen, was

er alles vorhat. Noch längst nicht

in die Weihnachtsferien darf die

Kommunalpolitik im Linksrheinischen.

Und gerade in dieser Woche

wird es ziemlich voll. So kommen

die Stadträte in Rheinbach (Montag,

17.30 Uhr), in Swisttal (Dienstag,

17.30 Uhr), Alfter und Bornheim

(jeweils Donnerstag, 18 Uhr)

zusammen. Der General-Anzeiger

wird über alle wichtigen Entscheidungen

berichten.

„Flügel kriegen“ lautet der Titel einer

Doku von Medienschülerinnen

und -schülern des Berufskollegs

Rheinbach. Unter der Leitung

von Filmemacher Bernd Siering

haben sich die jungen Menschen

mit den fatalen Auswirkungen von

Plastikmüll in den Weltmeeren beschäftigt.

Der General-Anzeiger

hat sich mit Filmemachern getroffen

und wird ihr bewegendes Projekt

vorstellen.

Was sind Ihre Themen der Woche?

Schreiben Sie uns an vorgebirge@gabonn.de.

Sperrungen

in Roisdorf

BORNHEIM-ROISDORF. Die Arbeiten

zur Verlegung der Wasserleitung

am Oberdorfer Weg in Bornheim-

Roisdorf schreiten nach Angaben

der Stadtverwaltung voran. Nach

Darstellung der Stadt erstreckt

sich der zweite Bauabschnitt derzeit

von der Berliner Straße bis zur

Straße Rebengarten. Für die Arbeiten

an den Wasserleitungen wird

der Oberdorfer Weg voraussichtlich

bis Montag, 23. Dezember, gesperrt

sein. Die Straße Am Dietkirchrner

Hof kann laut Stadt Bornheim in

dieser Zeit über die Berliner Straße

erreicht werden. meu

Walberberg: Bäume

werden gefällt

BORNHEIM-WALBERBERG. In Walberberg

wird die Coloniastraße in

Höhe des Berggeistsees am Dienstag,

3. Dezember, von 9 bis 16 Uhr

für den Verkehr gesperrt. Das teilte

die Stadt Bornheim jetzt mit. Der

Grund für die Sperrung ist, dass in

der Straße Bäume gefällt werden

müssen. Außerdem werden die

Stämme erneuert, die dort am Straßenrand

liegen.

meu

VON INGA SPRÜNKEN UND

JULIANE HORNSTEIN

RHEIN-SIEG-KREIS. Der Fachkräftemangel

in Pflegeberufen wird viel

diskutiert. Deutlich weniger im Fokus

ist der bei den Kinder- und Jugendhilfen.

Laut Einschätzung der

Arbeitsgemeinschaft für Kinder und

Jugendhilfe (AGJ) wird sich dieser Bedarf

in den nächsten Jahren nicht

durch den demografischen Wandel

und die damit abnehmende Kinderzahl

verringern. Vor diesem Hintergrund

verwundert es kaum, dass

freie Träger der Jugendhilfe wie die in

Eitorf ansässige gemeinnützige Gesellschaft

„Mutabor – Mensch & Entwicklung“

Alarm schlagen. Konkreter

Hintergrund dazu ist die Schließung

einer Wohngruppe mit sechs Kindern

in Eitorf-Käsberg, die normalerweise

von bis zu sechs pädagogischen

Fachkräften betreut werden.

„Wir haben keine Fachkräfte für

die ausgeschriebenen Stellen gefunden“,

erklärt Jürgen Sellge, der

Gründer von Mutabor und geschäftsführender

Gesellschafter.

Gemäß dem pädagogischen Leiter

Matthias Holland macht sich der

Fachkräftemangel auch in anderen

Bereichen bemerkbar. „Wir haben

50 bis 60 Inklusionsanfragen für die

Schulbegleitung, die wir nicht bedienen

können“, sagt er.

Für Intensivgruppen lassen sich

schwer Mitarbeiter gewinnen

DIE SERIE

In der Serie „Kennzeichen

SU“ stellt der General-Anzeiger

immer montags Menschen und

ihre Themen vor – Themen, die

für den gesamten Rhein-Sieg-

Kreis von Bedeutung sind.

Mit seinen fast 600 000 Einwohnern,

verteilt auf 19 Städte

und Gemeinden, ist der Rhein-

Sieg-Kreis bevölkerungsmäßig

einer der größten Landkreise in

Deutschland. pd

VON SONJA WEBER

BORNHEIM. Unter dem Motto „seniorenfreundliches

Bornheim“ nahm

der Seniorenbeirat der Stadt Bornheim

im Jahr 2016 alle 14 Ortschaften

der Stadt unter die Lupe und

überprüfte sie auf ihre Seniorentauglichkeit.

Die dabei gewonnenen

Erkenntnisse wurden in einer

Dringlichkeitsliste zusammengefasst

und im Februar 2017 an die

Stadt übergeben. Auf die Empfehlung

des Beirats hin wurde ein eigenes

Investitionsprogramm zur sukzessiv

barrierefreien Ausgestaltung

des öffentlichen Verkehrsraums in

den kommenden zehn Jahren aufgestellt.

Dafür werden Mittel in Höhe

von 100 000 Euro pro Jahr bereitgestellt.

Auskunft darüber, welche Maßnahmen

bereits umgesetzt wurden

Personal händeringend gesucht

Im Rhein-Sieg-Kreis macht sich der Fachkräftemangel in der Jugendhilfe deutlich bemerkbar

Dieser Platz könnte mit einer Fachkraft belegt sein, meinen Matthias Holland und Jürgen Sellge (r.) von der Mutabor-Gesellschaft.

Den steigenden Bedarf im Bereich

der Schulbegleitung bestätigt auch

das Kreisjugendamt. Alle Träger hätten

Schwierigkeiten, ausreichend

Fachkräfte für die stationäre und

ambulante Leistungserbringung zu

finden, sagt Kreissprecherin Rita Lorenz.

„Das wirkt sich besonders auf

die Sicherstellung der Angebote im

ländlichen Raum aus, aber auch auf

die Intensivangebote in der stationären

Jugendhilfe“, sagt sie weiter.

Diese Situation habe bereits in mehreren

Einrichtungen zur Schließung

von Intensivgruppen und zu einem

Rückzug eines Jugendhilfeträgers an

der oberen Sieg geführt.

Sonja Boddenberg, Heimleiterin

und Geschäftsführerin des Kinderheims

und der Kita Pauline von Mallinckrodt

in Siegburg, bestätigt, dass

die Fachkräftegewinnung für Regelgruppen

einfacher ist als für den Intensivbereich.

„Die herausfordernde

Arbeit mit schwierigen Kindern

und Jugendlichen trauen sich weniger

Pädagogen zu“, sagt sie. Im Kinderheim

mussten indes noch keine

Gruppen geschlossen werden. „Wir

stecken auch einen sehr hohen Aufwand

in die Begleitung von Praktikanten,

in die Ausbildung und die

Vernetzung mit den Fachschulen“,

so Boddenberg, die zudem den zentralen

Standortvorteil in Siegburg

sieht. Sascha

Dinspel, pädagogischer

Einrichtungsleiter

der Caritas-Jugendhilfe-Gesellschaft

St.

Ansgar mit Sitz

in Hennef-Happerschoß,

befürchtet

ebenfalls

aufgrund

des Personalmangels

mittelfristig eine erhebliche

Unterversorgung an geeigneten

Hilfemaßnahmen im vollstationären

und intensivpädagogischen

Bereich. Die Personalgewinnung

sei deutlich schwieriger geworden

und der Bedarf deutlich gestiegen.

„Durch den Anspruch auf einen

Betreuungsplatz im Rahmen

der Kindertagesstätten, den Ausbau

der U 3-Betreuung sowie den

Ausbau von Betreuungsplätzen im

Rahmen des offenen Ganztags an

Grundschulen werden insgesamt

mehr Mitarbeitende benötigt“, sagt

er. Als „zentralen Stolperstein“ bei

der Ausbildung sieht Dinspel, dass

die Erzieher aufgrund der Struktur

der Ausbildung in den ersten Ausbildungsjahren

keine Vergütung erhalten,

Ausnahme sei die praxisintegrierte

Ausbildung. „Die Lösung

kann und muss sein, insgesamt

mehr Fachkräfte an den Fachschulen,

Fachhochschulen und Universitäten

auszubilden und die Bedingungen

so zu gestalten, dass die

Ausbildung finanzierbar und die

Karriere im sozialen Bereich attraktiver

wird“, so der Heimleiter.

Fachkräfte fehlen in der Jugendhilfe

an vielen Stellen. Besonders

schwierig sei es, Stellen mit unattraktiven

Arbeitszeiten

zu

besetzen, erklärt

die Einrichtungsleiterin

des

Dr.-Dawo-Kinderheims

in Rheinbach,

Dorothee

Poschwatta.

„Wer bei uns

arbeitet, muss

Früh- und Spätdienst

bedienen können“, erläutert

sie. Und das auch am Wochenende

und an Feiertagen. Lediglich die

Nachtschichten müssen nicht von

allen Mitarbeitern übernommen

werden. Da seien die Arbeitszeiten

in Kindertagesstätten für viele

angenehmer, vermutet Poschwatta.

Denn auch dort können die gesuchten

Heil- und Erziehungspfleger

unterdessen arbeiten. Es kam

schon vor, dass sich auf ein Stellenangebot

niemand meldete. Das

Heim setzt daher auf eigene Ausbildung.

Immerhin sei das Betriebsklima

gut. „Unsere Mitarbeiter brennen

für die Sache“, so die Leiterin.

Und damit wolle man punkten.

Ganz zufrieden mit der Fachkräftesituation

ist derzeit die Katholische

Jugendagentur Bonn (KJA), die im

Rhein-Sieg-Kreis unter anderem

den offenen Ganztag an Grundschulen

und Jugendtreffs im Vorgebirge

betreibt. „Das kann aber

morgen schon wieder ganz anders

aussehen“, sagt KJA-Pressesprecherin

Eva Plettenberg.

Jugendagenturen werben mit

Internet-Portal um Fachkräfte

ANSTIEG BEI DER SCHULBEGLEITUNG

Gespräch mit dem

Landesjugendamt geplant

Ein Schritt in Richtung Barrierefreiheit

und welche noch verwirklicht werden

sollen, wollte die SPD-Fraktion

jetzt mittels einer Großen Anfrage

im Ausschuss für Schule, Soziales

und demografischen Wandel bekommen.

Wie die Verwaltung erklärte,

konnten Leistungen aufgrund

von Personalausfällen erst verspätet

ausgeschrieben und beauftragt werden.

Trotzdem sei inzwischen eine

große Anzahl von Maßnahmen angegangen

und zum Teil auch schon

umgesetzt worden.

„Die Verwaltung hat bereits jetzt

eine Reihe sehr positiver Rückmeldungen

aus der Bürgerschaft und

aus dem Seniorenbeirat erhalten“,

heißt es in der Antwort der Stadt auf

die Anfrage der Sozialdemokraten.

So konnten in Merten, Kardorf

und Hemmerich bereits Übergänge

an Einmündungen und Kreuzungen

barrierefrei umgebaut werden.

Darüber hinaus wurden laut Verwaltung

Fußgängerüberquerungen an

der Ecke Sechtemer Weg/Königsstraße

sowie die Querung (Bedarfsampel)

auf der Landesstraße 182 in

Brenig auf Höhe des Wasserturms,

eingerichtet.

Umbaupause durch

Glasfaserausbau der Telekom

FOTO: SPRÜNKEN

Bei der KJA spricht man indes nicht

gerne vom Fachkräftemangel, sondern

von einer benötigten Fachkräfteoffensive.

Die betreffe alle Jugendhilfeeinrichtungen

im Kreis, die in

einem engen Netzwerk zusammenarbeiten

würden. Die KJA hat beispielsweise

mit anderen Jugendagenturen

im Erzbistum Köln das

Internetportal starkestellen.de geschaffen.

Dort wirbt sie mit Videos

für diese Berufsfelder. Ausbildung

und Werbung bei Berufskollegs gehören

ebenfalls zur Strategie. „Das

stellt uns immer wieder vor Herausforderungen“,

so Plettenberg.

Eng wurde es in der Vergangenheit

aber schon mal in der offenen Kinder-

und Jugendarbeit. Wenn dort

Stellen nicht schnell nachbesetzt

werden konnten, mussten Angebote

oder Öffnungszeiten eingeschränkt

werden.

Das Familienhaus des Landschaftsverbands

Rheinland (LVR)

in Bornheim hat nach Aussage der

Pressestelle derzeit immerhin keine

offenen Stellen zu verzeichnen.

Auch sei es immer gelungen, für ausscheidende

Mitarbeiter schnell Ersatz

zu finden. Das Haus sei als Arbeitgeber

attraktiv, was die Leitung

laut LVR mit der guten Lage an der

Rheinschiene begründet. Allerdings

denkt man hier bereits an die Zukunft.

Viele Mitarbeiter sind schon

lange im Familienhaus. Wenn sie in

Rente gehen, könnte die Neubesetzung

der Stellen eine Herausforderung

werden.

Ein Anstieg der Hilfen ist auch im

Bereich der Schulbegleitung zu verzeichnen.

Das geht aus jüngst veröffentlichten

Unterlagen des Landes

Nordrhein-Westfalen hervor,

wie die Kreisverwaltung mitteilt. In

den Jahren 2015 bis 2017 war dieser

Anstieg unter anderem auf die

Betreuung zahlreicher unbegleiteter

minderjähriger Asylsuchender,

insbesondere in der stationären Jugendhilfe,

zurückzuführen. Am 25.

September waren die Auswirkungen

des Fachkräftemangels Thema

beim Fachgespräch der Träger

und Jugendämter Rhein-Sieg, einem

zweimal jährlich tagenden Gremium.

In dem sind alle namhaften

Jugendhilfeträger aus dem Rhein-

Sieg-Kreis, mehrere Bonner Jugendhilfeträger,

die Leistungen für die

zwölf Jugendämter im Rhein-Sieg-

Kreis erbringen, sowie die Jugendämter

selbst vertreten.

Im Ergebnis wird nun ein Gespräch

mit der Heimaufsicht des Landesjugendamtes

Rheinland vorbereitet,

das für die Zulassung von Fachkräften

für die stationäre Jugendhilfe

zuständig ist. spn

Die Stadt Bornheim setzt Empfehlungen des Seniorenbeirats um. Pro Jahr stehen 100 000 Euro zur Verfügung

Unter anderem für Menschen mit

Rollator gibt es im öffentlichen Raum

noch immer viele Barrieren. FOTO: DPA

Barrierearme Umgestaltungen seien

unter anderem auch im Zuge des

Radverkehrskonzeptes zur Verbesserung

von Rad- und Gehwegen entlang

der Landesstraße 183 zwischen

Walberberg und Bornheim hergestellt

worden. Weitere Maßnahmen

sollen laut Stadt bei Straßenunterhaltungen

und der weiteren Umsetzung

des Radverkehrskonzepts ausgeführt

werden. In den Straßen, in

denen die Telekom gerade Glasfaserkabel

für schnelles Internet verlegen

lässt, wurden die Straßenunterhaltungsarbeiten

laut Stadtverwaltung

allerdings zunächst zurückgestellt,

um keine weiteren Beeinträchtigungen

des Verkehrs zu erzeugen.

Volker Lederer, Seniorenbeiratsmitglied

aus Sechtem und stellvertretender

Vorsitzender des Gremiums,

dankte der SPD-Fraktion

dafür, dass sie das Thema nochmals

auf den Tisch gebracht hat.

„Wir freuen uns, dass schon viel passiert

ist, aber die Liste ist noch lang“,

sagte Lederer in der Ausschusssitzung.

Allerdings störte sich das Seniorenbeiratsmitglied

an dem von der

Bornheimer Stadtverwaltung in den

Ausschussunterlagen verwendeten

Begriff der „barrierearmen“ Umgestaltung.

Vielmehr solle „Barrierefreiheit“

das Ziel sein, stellte Lederer

klar.

Dieses Dokument ist lizenziert für KJA Köln, ua33267T.

Alle Rechte vorbehalten. © Bonner General-Anzeiger. Download vom 03.12.2019 08:24 von www.genios.de.

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