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Wenn sich die heißerwarteten Freunde, die drei Jungen Deppner und<br />
Elisabeth, die Tochter von Julius Meyer zu Siederdissen, dessen großer<br />
Hof gleich südlich von der Bahn nahe der Kirche lag, zu uns gesellten,<br />
dann schwammen und tauchten wir um die Wette.<br />
Das Gelächter war groß, wenn Opa Henn zwischen den Kindern herumschwamm.<br />
Sein langer, weißer Bart kräuselte sich im Wasser. Oft nahm<br />
er Gerda auf seinem Rücken mit, weil sie noch nicht schwimmen konnte.<br />
Opa Henn brachte sie immer wieder sicher ans Ufer.<br />
Einmal hatten wir drei älteren Geschwister die kleine Gerda allein zu<br />
Hause gelassen, weil sie keine Badehose hatte. Als wir vom Baden wieder<br />
heimkamen, saß Gerda vor Ännes Schrank, wo die Wäschestücke sorgfältig<br />
sortiert waren und hatte ein weißes Höschen an. Sie strahlte und<br />
jubelte: „So, jetzt habe ich auch eine Badehose.“ Aber war das noch das<br />
Höschen ihrer größeren Schwester Änne? Die Spitzen lagen verstreut am<br />
Boden, die Schere daneben.<br />
Vater Heinrich sah dem ausgelassenen Treiben seiner vier Kinder mit<br />
Missfallen zu. Er mochte es lieber, wenn sie sich länger mit ihren Schulaufgaben<br />
beschäftigen würden. So verbot er eines Nachmittags das<br />
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