Nikolassee & Schlachtensee Journal Februar/März 2020
Journal für Nikolassee, Schlachtensee, Krumme Lanke und Mexikoplatz
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Nikolassee & Schlachtensee Journal
Heckeshorn
Reichsluftschutzschule, Lungenklinik und Haus Collignon
Der Fabrikant Hans Collignon ließ in Heckeshorn diese Villa für seine
Familie errichten.
Um 1910 erwarb der Fabrikant Hans Collignon
in der Villenkolonie Alsen weiträumige
Waldflächen. Am Nordrand, in der Nähe des
Kindermode · Accessoires · Spielwaren
Öffnungszeiten:
Montag nach Vereinbarung
Dienstag - Freitag 9 - 18 Uhr
Samstag 9 - 13 Uhr
Claudia Eichhorst
Chausseestraße 12
14109 Berlin-Wannsee
Mobil: 0174 - 709 43 92
www.minipünktchen.de
Auch diesen Stichkanal zwischen seinem Grundstück und der Havel
ließ Collignon anlegen.
Erlenbruchs, ließ er sich 1923-26 von Bruno Paul
ein Wohngebäude mit einem Bootshafen mit direkter
Ausfahrt zur Havel errichten (Am Gr. Wannsee
72/76). Das Haus gilt als „herausragendes Beispiel
für den Einfluss des Expressionismus auf die
Berliner Baukunst der 1920er-Jahre“.
Parallel erfolgte die Erarbeitung eines 1928
förmlich festgestellten Fluchtlinienplanes für
das Collignon’sche Gelände, der ein System von
Wohnstraßen und Freiflächenstreifen und die
Abgrenzung des Dauerwaldes vorsah. Aufgrund
mangelnder Nachfrage ist er nicht vollständig
durchgeführt worden, nur die Straßen Am Großen
Wannsee und Zum Heckeshorn wurden nach dem
Plan ausgebaut.
Bereits 1930 verkaufte Collignon sein Haus für
650.000 Reichsmark an Sidney van den Bergh,
Chef eines holländischen Margarine-Handel-
Unternehmens. Dieser verließ Deutschland
1933 wegen seiner jüdischen Herkunft. Als sich
1940 das Reichssicherheitshauptamt für die Villa
interessierte, veranlasste die Gestapo van den
Bergh, die Liegenschaft an den „Auswanderungsfonds
Böhmen und Mähren“ der SS zu verkaufen
(272.000 Reichsmark in bar). Sie betrieb hier bis
zum Kriegsende eine Radiostation. Nach der Restitution
1956 verkaufte van den Bergh Anwesen