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Aus der Tierwelt

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NABU Niedersachsen bittet Autofahrer um Rücksichtnahme

Amphibienwanderung

beginnt früher

Nach einer stürmischen Kältephase stehen niedersachsenweit schnell

wieder höhere Temperaturen und weitere Niederschläge an – ideale

Bedingungen für Amphibien, um sich auf die alljährliche Wanderung

zu ihren Laichplätzen zu begeben.

© NABU / Jonathan-Fieber

Die nun zu erwartenden Wanderungen

wären nicht die erste Aktivität

von Amphibien in diesem Jahr. Aufgrund

des bisher sehr milden Winters

wurden im Landkreis Vechta bereits

während des ganzen Monats Januar

Einzeltiere beobachtet. „Dort kann

von Amphibienwanderungen von

mehreren Arten (Grasfrosch, Teichund

Bergmolche, Erdkröte) gesprochen

werden, doch auch in weiteren

Teilen Niedersachsens machen sich

die Tiere nach und nach auf den Weg“,

schildert Ludger Frye von NABU Vechta.

„Die jährliche Amphibienwanderung

startet damit etwa drei Wochen

früher als gewöhnlich. Man muss das

auch vor dem Hintergrund des Klimawandels

sehen.“

Entsprechend früh werden nun auch

wieder zahlreiche NABU-Aktive an

stark frequentierten Straßenabschnitten

zum Schutz der Tiere vor dem

Straßenverkehr Amphibienschutzzäune

aufbauen. Diese Zäune halten

die Kröten und Frösche davon

ab, die Straßen zu überqueren. Allein

in Niedersachsen sind Amphibienschützer

der NABU-Gruppen an über

140 Standorten aktiv, stellen Fangzäune

auf und legen bisweilen auch

Ersatzlaichgewässer an. Ohne dieses

ehrenamtliche Engagement wäre es

um unsere Kröten und Frösche deutlich

schlechter bestellt. Auch wenn

immer mehr feste Amphibienquerungen

gebaut werden, gibt es bundesweit

immer noch hunderte Stellen, an

denen Naturschützer Leitzäune aufstellen

müssen. „Die anwandernden

Tiere sammeln sich in Eimern, werden

dann über die Straße getragen, statistisch

erfasst und wieder freigelassen“,

erklärt Ralf Berkhan vom NABU-

Landesfachausschuss Feldherpetologie

und Ichthyofaunistik. „Zusätzliche

Helferinnen und Helfer sind stets

hochwillkommen. Auch für Anfänger

ist diese Tätigkeit gut geeignet, ebenso

für Kinder und Jugendliche.“

Doch nicht überall können Zäune aufgestellt

werden, in manchen Bereichen

mit hohem Amphibienaufkommen

findet sich deswegen das Gefahrenzeichen

„Amphibienwanderung“,

welches davor warnt, dass Tiere die

Fahrbahn überqueren. Der NABU Niedersachsen

bittet darum, generell und

vor allem an solchen gekennzeichneten

Abschnitten Rücksicht zu nehmen

auf wandernde Kröten, Frösche und

Molche. „Dazu gehört auch, sich vor

allem in den Nacht- und frühen Morgenstunden

vorsichtig auf den Straßen

zu bewegen und die Geschwindigkeit

in den gekennzeichneten

Bereichen zu reduzieren“, so Berkhan.

Bereits während der Kaulquappenphase

erfolgt die Prägung der Amphibien

auf das Laichgewässer. Zur Fortpflanzung

kehren viele Arten an ihr

Geburtsgewässer zurück. Die Winterquartiere

wie Hecken, Kiesgruben,

Wälder aber auch Gärten liegen

in bis zu 500 Metern Entfernung

von den Laichgewässern, in denen

Kröten, Frösche und Molche auf Paarungssuche

gehen. Eine gewaltige

und gefährliche Strecke für die kleinen

Tiere.

„Die wandernden Amphibien benötigen

unsere Rücksicht und Hilfe. Mithelfer

sind herzlich willkommen.

Schauen Sie mal bei einer NABU-

Gruppe vorbei“, appelliert Ralf Berkhan.

„Viele Gruppen betreuen jetzt

Krötenzäune und erläutern gerne den

Einsatz für diese Tiere“. (red/mk)

Große Freude über seltenen Schildkröten-Nachwuchs im Erlebnis-Zoo Hannover

Gut gepanzertes Jungtier

Sie sorgen seit geraumer Zeit sehr zuverlässig für riesige Freude im Erlebnis-Zoo Hannover: Die Pyxis arachnoides oder

auch Madagassischen Spinnenschildkröten. Am 15. Februar schlüpfte ein winziges Jungtier nach etwa acht Monaten

Brutzeit. Ein bedeutender Beitrag zum Arterhalt: Madagassische Spinnenschildkröten sind extrem selten und stehen

als „vom Aussterben bedroht“ auf der Roten Liste der Weltnaturschutzunion IUCN!

Fotos: Veranstalter

Madagassische Spinnenschildkröten

zählen zu den kleinsten Landschildkröten

der Welt. Bei Terrarienbesitzern

sind die Tiere aufgrund ihrer kleinen

Größe besonders beliebt. In ihrer

Heimat Madagaskar leben sie im Südwesten

der Insel in Trockenwäldern

und Dornbuschsavannen entlang

eines Küstenstreifens, wo sie zuhauf

an den Stränden illegal eingesammelt

und für viel Geld auf dem Schwarzmarkt

verkauft werden. Außerdem

bedroht der Verlust ihres Lebensraums

den Bestand der Tiere: die Fläche

ihres Habitats wird für Plantagen

zum Anbau von Bananen, Ölpalmen

und Soja genutzt. (red/mk)

Steckbrief Madagassische

Spinnenschildkröte

(Pyxis arachnoides)

Lebensraum: Dornenbuschsavanne

und semiaride laubabwerfende

Trockenwälder

Südwestmadagaskars

Nahrung: Blätter, Wildkräuter,

junge Früchte, Blüten

Größe: bis 12 cm

Brutzeit: 300 bis 330 Tage

Gewicht: 100 g

Erreichbares Alter:

bis 70 Jahre

Bedrohungsstatus:

Vom Aussterben bedroht

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