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Julie und der Klang des Meeres. Leseprobe

Liebe Lesenden, mit Stephanies Frage nach dem Salz im Meer, begann vor vielen Jahren auf einer kleinen Insel im Mittelmeer, das Abenteuer dieses Romans. Ich habe mich auf die Reise gemacht ihn aufzuschreiben. JULIE UND DER KLANG DES MEERES ist die Geschichte einer großen und sinnlichen Liebe, zwischen Julie und Andrej, aber auch der Liebe zum Leben. Sie erzählt von der Entdeckung der Freiheit zu SEIN, dem Geschenk der Lebendigkeit und von der verbindenden Kraft der Musik. JULIE UND DER KLANG DES MEERES ist eine Einladung, sich auf die Reise zu begeben und einzutauchen. Bereichert wieder aufzutauchen und die Flügel auszubreiten. Sich überraschen zu lassen von der Geschichte an sich, von den Menschen und Orten, an die sie führt und vom Leben selbst, das so viel größer sein kann, als unsere Vorstellung darüber. Dann, wenn wir uns ihm öffnen. „If you want to sing out, sing out, and if you want to be free, be free!“ (cat stevens) glückliche Reise Armgard

Liebe Lesenden,

mit Stephanies Frage nach dem Salz im Meer, begann vor vielen Jahren auf einer kleinen Insel im Mittelmeer, das Abenteuer dieses Romans.
Ich habe mich auf die Reise gemacht ihn aufzuschreiben.

JULIE UND DER KLANG DES MEERES
ist die Geschichte einer großen und sinnlichen Liebe, zwischen Julie und Andrej, aber auch der Liebe zum Leben. Sie erzählt von der Entdeckung der Freiheit zu SEIN, dem Geschenk der Lebendigkeit und von der verbindenden Kraft der Musik.

JULIE UND DER KLANG DES MEERES ist eine Einladung, sich auf die Reise zu begeben und einzutauchen.
Bereichert wieder aufzutauchen und die Flügel auszubreiten. Sich überraschen zu lassen von der Geschichte an sich, von den Menschen und Orten, an die sie führt und vom Leben selbst, das so viel größer sein kann, als unsere Vorstellung darüber. Dann, wenn wir uns ihm öffnen.

„If you want to sing out, sing out,
and if you want to be free, be free!“ (cat stevens)

glückliche Reise
Armgard

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und nach am Hafen eintrafen um ihre Boote zu beladen und

die Leinen der schnell in See stechenden Schiffe ans Ufer warfen,

war auch er da. Immer, Morgen für Morgen, und Julie

war sich sicher, dass er in Gedanken und im Herzen noch genauso

mit ihnen in See stach wie all die Jahre zuvor. Das Gleiche

mittags, wenn die Boote schaukelnd, mit leichter Schräglage

manchmal, je nach Fang, wieder in den Hafen einliefen.

Wenn es so warm war wie jetzt, dann half er gelegentlich

noch, die vom Einholen zerrissenen Netze wieder zu flicken

oder die Planken der ‚Mathilde‘ zu schrubben, während die

weißen Möwen kreischend und flügelschlagend das Boot umschwirrten.

Am Nachmittag, wenn dann alles vorüber war, saß

er noch auf der Kaimauer, rauchte Pfeife oder redete mit den

anderen Fischern über ihren Tag. Julie war einmal aufgefallen,

dass er auch hier wenig von sich erzählte, wohl aber alle anderen

sehr offenherzig von ihren Erlebnissen, ihren Ängsten und

Hoffnungen berichteten, wenn er dabei war. Seine Gegenwart

allein, das Funkeln seiner meerblauen Augen und sein Blick

schienen nicht nur bei ihr Schleusen zu öffnen.

Sie schaute ihn von der Seite an. Sein Gesicht, im Profil betrachtet,

war markant. Die Sonne, der Wind und das Meerwasser

hatten seine Haut mit den Jahren gegerbt wie Leder.

Fast immer hatte er einen Dreitagebart. Seltsamerweise konnte

sich Julie allerdings nicht daran erinnern, ihn jemals rasiert

erlebt zu haben. Er roch nach Tabak, nach Holz und nach der

See. Sie liebte diesen Geruch über alles. Wenn es irgendetwas

gab, das für sie Heimat bedeutete, dann war es wohl dieser

Geruch. Heute hatte er ihren Lieblingspullover an, einen dunkelblauen

gerippten Seemannspullover, den er wahrscheinlich

tragen würde, bis er ihm vom Leib fiel, sehr zum Leidwesen

von Tante Luise, die ihn nie waschen durfte. Geronimo war

damals, als Julies Mutter gestorben war, hierher zu ihr und

ihrem Vater gezogen. Zu dritt hatten sie mehrere Jahre in der

kleinen Fischerhütte am Meer gelebt, bis ihr Vater und sie in

die Stadt gegangen waren. Ihre Mutter hatte das kleine Haus

als junges Mädchen entdeckt, als sie einmal am Strand entlanggeritten

war. Sie hatte sich sofort in diesen besonderen

Ort verliebt und es war ihr Traum gewesen, hier irgendwann

einmal zu leben.

Zum Küchenfenster hinaus sah man direkt in die schäumende

Gischt des Atlantiks. Die Wellen brachen sich an zwei riesigen

Felsbrocken, die schräg gegenüber der Hütte in der brandenden

See lagen. Die Rückseite der Hütte war geschützt durch

die direkt dahinter ansteigenden Dünen und eine Gruppe

windzerzauster Kiefern. Als Kind war Julie wie ein Junge auf

ihnen herumgeklettert, hatte vom höchsten Punkt aus Ausschau

gehalten, nach den zurückkehrenden Booten, nach der

untergehenden Sonne oder eventuell eintreffenden Besuchern.

Mehr als einmal hatten Geronimo und ihr Vater sie mit gebrochenen

Rippen, verstauchten Fuß- oder Handgelenken ins

nahe gelegene Krankenhaus nach Arcachon fahren müssen.

Geronimo hatte sie jedes Mal angeschaut, sehr ernst und ohne

zu schimpfen, hatte er nur diesen Blick auf ihr ruhen lassen,

der um alles wusste. Der um ihre Lust wusste, bis an die

Grenzen und darüber hinaus zu gehen, von ihrer unbändigen

Kraft und ihrer tiefen Empfindsamkeit, für die sie zu dieser

Zeit noch keine Ausdrucksmöglichkeit gefunden hatte. Er

hatte sie zum Auto getragen, ihr die Hand gehalten, während

ihr Vater das Auto lenkte und hatte nur geschmunzelt, wenn

sie ihm drei Wochen später bereits wieder von den höchsten

Kiefern entgegenwinkte.

Und auch wenn er über all das wenig Worte verlor, so, wie

er überhaupt nur sprach, wenn er Lust dazu hatte, so war er

doch für Julie immer präsenter gewesen als ihr Vater. Jetzt,

Jahre später, konnte sie auch besser verstehen, warum das so

gewesen war. Sie vermutete, dass ihr Vater den Tod ihrer Mutter

nie wirklich verwunden hatte. Ein Teil von ihm war ihr gefolgt,

ein anderer Teil war notgedrungen bei ihr, Julie, geblie-

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