Julie und der Klang des Meeres. Leseprobe
Liebe Lesenden, mit Stephanies Frage nach dem Salz im Meer, begann vor vielen Jahren auf einer kleinen Insel im Mittelmeer, das Abenteuer dieses Romans. Ich habe mich auf die Reise gemacht ihn aufzuschreiben. JULIE UND DER KLANG DES MEERES ist die Geschichte einer großen und sinnlichen Liebe, zwischen Julie und Andrej, aber auch der Liebe zum Leben. Sie erzählt von der Entdeckung der Freiheit zu SEIN, dem Geschenk der Lebendigkeit und von der verbindenden Kraft der Musik. JULIE UND DER KLANG DES MEERES ist eine Einladung, sich auf die Reise zu begeben und einzutauchen. Bereichert wieder aufzutauchen und die Flügel auszubreiten. Sich überraschen zu lassen von der Geschichte an sich, von den Menschen und Orten, an die sie führt und vom Leben selbst, das so viel größer sein kann, als unsere Vorstellung darüber. Dann, wenn wir uns ihm öffnen. „If you want to sing out, sing out, and if you want to be free, be free!“ (cat stevens) glückliche Reise Armgard
Liebe Lesenden,
mit Stephanies Frage nach dem Salz im Meer, begann vor vielen Jahren auf einer kleinen Insel im Mittelmeer, das Abenteuer dieses Romans.
Ich habe mich auf die Reise gemacht ihn aufzuschreiben.
JULIE UND DER KLANG DES MEERES
ist die Geschichte einer großen und sinnlichen Liebe, zwischen Julie und Andrej, aber auch der Liebe zum Leben. Sie erzählt von der Entdeckung der Freiheit zu SEIN, dem Geschenk der Lebendigkeit und von der verbindenden Kraft der Musik.
JULIE UND DER KLANG DES MEERES ist eine Einladung, sich auf die Reise zu begeben und einzutauchen.
Bereichert wieder aufzutauchen und die Flügel auszubreiten. Sich überraschen zu lassen von der Geschichte an sich, von den Menschen und Orten, an die sie führt und vom Leben selbst, das so viel größer sein kann, als unsere Vorstellung darüber. Dann, wenn wir uns ihm öffnen.
„If you want to sing out, sing out,
and if you want to be free, be free!“ (cat stevens)
glückliche Reise
Armgard
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heit blitzte für einen kurzen Moment auf, verschwand aber sogleich
wieder. Sie dachte an ihren Traum in der letzten Nacht.
Woran rüttelte das Gesicht des Alten? Auch er betrachtete sie,
ohne einen Hehl daraus zu machen.
„Ich habe eine Bitte an Sie.“
„An mich?“
Nun war Julie endgültig verwirrt. Zum Glück kam in diesem
Augenblick Andrej mit den zwei Teetassen. Sie nahm ihm eine
der Tassen ab und deutete zu dem Mongolen.
„Andrej, das ist Menachin.“
„Darf ich mich bekannt machen?“ Menachin reichte Andrej
die Hand und sie begannen sich auf Russisch zu unterhalten.
Andrej nickte ein ums andere Mal, sah zwischendurch aus
dem Fenster auf die vorbeiziehende Schneelandschaft und
dann wieder zu Menachin. Julie wurde immer unruhiger. Am
liebsten hätte sie die beiden unterbrochen, um zu fragen, worum
es ging. Nach einer endlos langen Zeit nahm Andrej ihre
Hand und sah sie an.
„Julie, er hat uns eingeladen. Er lebt im Kharkhiraatal, das ist
nicht weit von dort, wo ich herkomme.“ Seine Stimme blieb
in der Schwebe.
„Aber warum? Was weiß er von uns? Er wusste, dass du von
hier bist. Warum weiß er das?“
„Er kennt Sascha.“
„Sascha?“ Sie sah zu Menachin.
Ihre Gedanken versuchten mühsam ein Bild zu formen.
„Ja, er hat ihn in Nowosibirsk getroffen.“
„Wollen wir uns ein wenig zusammensetzen? Hier vorne vielleicht?“
Sie gingen an das Ende des Abteils, wo vor dem Durchgang
zum nächsten Waggon drei ausklappbare Sitze um einen kleinen
Tisch herum angebracht waren.
„Dort, wo ich herkomme“, begann der Mongole, jetzt auf
Englisch, „einer entlegenen Region im Hochaltai, gibt es ein
sehr, sehr altes Ritual, das wir vor einigen Jahren wieder zum
Leben erweckt haben. Es ist das Winterfeuer. Das Winterfeuer
ist das stärkste aller Feuer. Es ist stark, weil es uns zeigt, dass
ein Feuer selbst in den kältesten, unwirtlichsten Gegenden,
auch unter schlechtesten Bedingungen wie in Eis, Kälte und
Schnee, brennen kann. Es kann wärmen, Licht bringen und
die Menschen um sich sammeln. Das Winterfeuer ist ein Bild
dafür, was wir als Menschen tun können, solange uns das Leben
auf dieser Erde geschenkt ist. Brennen, leuchten, wärmen.
Für uns selbst und für alle, die sich, kurz oder lang, in unserer
Nähe aufhalten. Es ist unerheblich, wo wir das tun und womit
wir gerade beschäftigt sind, ob die Bedingungen günstig
oder ungünstig sind, ob wir viel haben oder nichts. Das Winterfeuer
lehrt uns, dass jeder, der den Funken, die Urquelle
seiner Kraft gefunden hat, auch in Schnee und Eis, auch in
Einsamkeit und Dunkelheit zu brennen vermag.
Ein Winterfeuer ist ein aus der Tiefe gespeistes Feuer. Ein
Winterfeuer darf, wenn es einmal brennt, nicht erlöschen.
Denn anders als ein Feuer im trockenen, heißen Sommer, wo
jeder dürre Zweig sofort lichterloh entflammt, ist ein einmal
erloschenes Winterfeuer nur schwer wieder zu entfachen. Wer
ein Winterfeuer anzündet, muss sich dieser Verantwortung
bewusst sein.“
Menachin machte eine Pause, sein Blick schweifte zum Fenster,
verharrte, kehrte zurück. Er schien die passenden Worte
für die nächsten Sätze zu suchen.
„Ihr werdet euch natürlich fragen, was das alles mit euch zu
tun hat. Nun, es ist so, dass unsere Gruppe beschlossen hat,
dass ihr beide dieses Jahr an der Zeremonie des Winterfeuers
teilnehmen sollt. Es ist an der Zeit, dass ihr zurückkehrt und
fortführt, was einst begonnen wurde.“
„Andrej.“ Julie sah sich hilfesuchend zu ihm um. Ihr Herz
klopfte bis zum Hals. Unmerklich öffnete sich das Tor zu einer
anderen Welt und der Boden unter ihren Füßen schwank-