Julie und der Klang des Meeres. Leseprobe
Liebe Lesenden, mit Stephanies Frage nach dem Salz im Meer, begann vor vielen Jahren auf einer kleinen Insel im Mittelmeer, das Abenteuer dieses Romans. Ich habe mich auf die Reise gemacht ihn aufzuschreiben. JULIE UND DER KLANG DES MEERES ist die Geschichte einer großen und sinnlichen Liebe, zwischen Julie und Andrej, aber auch der Liebe zum Leben. Sie erzählt von der Entdeckung der Freiheit zu SEIN, dem Geschenk der Lebendigkeit und von der verbindenden Kraft der Musik. JULIE UND DER KLANG DES MEERES ist eine Einladung, sich auf die Reise zu begeben und einzutauchen. Bereichert wieder aufzutauchen und die Flügel auszubreiten. Sich überraschen zu lassen von der Geschichte an sich, von den Menschen und Orten, an die sie führt und vom Leben selbst, das so viel größer sein kann, als unsere Vorstellung darüber. Dann, wenn wir uns ihm öffnen. „If you want to sing out, sing out, and if you want to be free, be free!“ (cat stevens) glückliche Reise Armgard
Liebe Lesenden,
mit Stephanies Frage nach dem Salz im Meer, begann vor vielen Jahren auf einer kleinen Insel im Mittelmeer, das Abenteuer dieses Romans.
Ich habe mich auf die Reise gemacht ihn aufzuschreiben.
JULIE UND DER KLANG DES MEERES
ist die Geschichte einer großen und sinnlichen Liebe, zwischen Julie und Andrej, aber auch der Liebe zum Leben. Sie erzählt von der Entdeckung der Freiheit zu SEIN, dem Geschenk der Lebendigkeit und von der verbindenden Kraft der Musik.
JULIE UND DER KLANG DES MEERES ist eine Einladung, sich auf die Reise zu begeben und einzutauchen.
Bereichert wieder aufzutauchen und die Flügel auszubreiten. Sich überraschen zu lassen von der Geschichte an sich, von den Menschen und Orten, an die sie führt und vom Leben selbst, das so viel größer sein kann, als unsere Vorstellung darüber. Dann, wenn wir uns ihm öffnen.
„If you want to sing out, sing out,
and if you want to be free, be free!“ (cat stevens)
glückliche Reise
Armgard
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„Ach Gott“, verdrehte sie die Augen. „Wie sehe ich denn
aus?“ Unvermittelt spürte sie den Schmerz der vergangenen
Tage, der Tage seit Frans Tod wieder in sich aufsteigen, als
sie in ihr vom vielen Weinen erschöpftes Gesicht im Spiegel
blickte. Sie hatte geglaubt, da wären überhaupt keine Tränen
mehr, aber als sie jetzt, für einen kurzen Augenblick, Frans
Gesicht vor sich auftauchen sah, wie er sie zuletzt an der Wange
berührt und ihr alle Angst genommen hatte, da schossen
ihr die Tränen sofort wieder aus den Augen.
Jahre würden nicht ausreichen, um den Schmerz und die
Schuldgefühle zu besänftigen, die Frans Tod in ihr ausgelöst
hatten. Während Julie sich das Gesicht wusch und versuchte,
wieder einen klareren Blick zu bekommen, schwirrten unaufhörlich
die Bilder ihrer letzen Reise mit Fran durch ihren
Kopf. Sie bemühte sich, sie beiseite zu schieben. Sie wollte
nicht mehr weinen und sie wollte auf keinen Fall mehr die besorgten,
mitleidigen Blicke der anderen auf sich ruhen sehen.
Es war ihr Schmerz, ihrer allein. Außer natürlich Anna, mit
Anna konnte sie den Schmerz teilen, sie war die Einzige.
Sie schminkte sich ein wenig und bürstete ihre dunklen, langen
Haare, die irgendwie immer so aussahen, als sei gerade
der Wind hindurchgefegt. Sie lächelte still in sich hinein. Née
de la mer! – ihr Vater hatte ihr früher diese Geschichte erzählt,
aus dem Meer geboren zu sein. Es hatte sie getröstet. Sie war
immer schon gerne am Meer gewesen, fühlte sich ohne Furcht
vor der Wucht der Gezeiten und so zu Hause dort, dass sie
mit dem Meer wie mit ihrer Mutter sprechen konnte.
Der Kaffeegeruch tat gut. Als sie die Tür der geräumigen, hellen
Küche öffnete, kam ihr Tante Luise sofort entgegen und
drückte sie an ihre Brust.
„Mein Liebes, wie geht es dir?“
„Es geht, Luise, danke. Hast du noch einen Kaffee für mich?“
Während Luise erleichtert war etwas tun zu können und mit
dem blau-weißen Geschirr zu hantieren begann, wanderte
Julies Blick zur Küchenbank am Fenster. Sie musste schmunzeln.
Ohne es bewusst gesehen zu haben, hatte sie, seit sie den
Raum betreten hatte, Geronimos Blick auf sich gespürt, der
ans Fenster gelehnt auf der alten Holzküchenbank saß. „Na,
kommst du ein wenig zu mir, mein Mädchen und lässt mich
in deine tiefgründigen Augen schauen?“
„Ach Großpapa …“ Sie setzte sich auf den Platz am Tisch ihm
gegenüber, den Kopf auf die Hände gestützt. Geronimo lehnte
sich über den Tisch zu ihr, hob mit dem Zeigefinger der
linken Hand ihr Kinn ein wenig an, bis er ihr in die Augen
schauen konnte. „So ist’s besser, mein Mädchen. Und wie geht
es dir nun wirklich?“
„Geronimo, hör auf, mich so anzuschauen, ich weiß, dass du
bis auf den Grund meiner Seele schauen kannst, aber ich kann
noch nicht darüber reden, bitte!“ Julies Blick begann schon
wieder zu verschwimmen, als die Tränen in ihr hochstiegen.
„Ist ja gut, ich schau ja gar nicht mehr hin!“ Lächelnd stand er
auf, kam um den Tisch herum, setzte sich neben Julie auf die
Bank und zog sie an sich.
Julie lehnte sich an seine kräftige Schulter. ‚Wie früher‘, dachte
sie und musste auch lächeln. Wie er das nur immer wieder
schaffte, sie so weich zu kriegen. Niemand sonst hatte es je
geschafft, so in sie hineinzublicken, sie so zu erreichen, sämtliche
ihrer Warnsysteme und Sicherungsanlagen in aller Seelenruhe
zu umgehen und plötzlich mitten in ihrem Innersten
zu stehen. Was sie bei niemand anderem geduldet hätte, ließ
sie bei ihm geschehen, schmunzelnd, manchmal auch empört,
wenn er sie wieder einmal überrumpelt hatte.
Sie liebte ihn.
Ihr Großvater war sein Leben lang Fischer gewesen und war
es in seiner Seele immer noch. Seit über zwei Jahren konnte
er nicht mehr selbst aufs Meer hinausfahren. Aber jeden Morgen,
in aller Herrgottsfrühe, wenn die anderen Fischer nach