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Bremer Sport Frühjahr 2020

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<strong>Frühjahr</strong> <strong>2020</strong><br />

BREMER SPORT<br />

MAGAZIN DES LANDESSPORTBUNDES FÜR BREMEN & BREMERHAVEN<br />

Nachwuchs<br />

Hockeytalent Lena Frerichs<br />

Mit Schmackes!<br />

Ausprobiert: Krav Maga<br />

Klare Kante<br />

Interview mit BFV-Präsident Björn Fecker<br />

Wahl verschoben – Corona-Pandemie hat <strong>Bremer</strong> <strong>Sport</strong> fest im Griff<br />

Wer wird <strong>Sport</strong>ler des Jahres?


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2


EDITORIAL<br />

„Die Gesellschaft in Deutschland<br />

und die gesamte <strong>Sport</strong>welt stehen<br />

vor riesigen Herausforderungen“<br />

Andreas Vroom, Präsident des<br />

Landessportbundes Bremen. <br />

IMPRESSUM<br />

BREMER SPORT<br />

MAGAZIN FÜR BREMEN & BREMERHAVEN<br />

Herausgeber & Verlag:<br />

Landessportbund Bremen e. V. (LSB)<br />

Auf der Muggenburg 30<br />

28217 Bremen<br />

0421 / 7928723<br />

info@lsb-bremen.de<br />

WESER-KURIER Mediengruppe<br />

Magazinverlag Bremen GmbH,<br />

Martinistraße 43, 28195 Bremen<br />

04 21 / 36 71-4990<br />

info@magazinverlag-bremen.de<br />

Redaktion:<br />

Martin Märtens (V.i.S.d.P.),<br />

Kristina Wiede, Jennifer Fahrenholz,<br />

Jule Lotz, Boris Butschkadoff (LSB)<br />

Grafik/Layout:<br />

Stevie Schulze<br />

Anzeigen:<br />

Volker Schleich (verantwortlich),<br />

Anne Zeidler, Susanne Franke, Anja Höpfner<br />

Yvonne Bittner<br />

Druck:<br />

Bonifatius GmbH Druck - Buch - Verlag<br />

Karl-Schurz-Straße 26<br />

33100 Paderborn<br />

Urheberrechte:<br />

Der Nachdruck von<br />

Beiträgen ist nur mit<br />

Genehmigung des Verlages<br />

und mit Quellenangabe gestattet.<br />

Titelbild:<br />

Lennard Kämna, Foto: Bora Hansgrohe<br />

Foto: LSB<br />

Liebe <strong>Sport</strong>freundinnen und <strong>Sport</strong>freunde,<br />

„Coronavirus“ – wir können<br />

und wollen es eigentlich nicht<br />

mehr hören. Was für eine Dynamik<br />

hat sich in den letzten Tagen<br />

und Wochen in Deutschland entwickelt.<br />

Beim Schreiben dieser Zeilen ist der 16.<br />

März <strong>2020</strong> und fast im Minutentakt gibt es<br />

neue Hiobsbotschaften im Zusammenhang<br />

mit der fortschreitenden Pandemie.<br />

Die Gesellschaft in Deutschland und<br />

die gesamte <strong>Sport</strong>welt stehen vor riesigen<br />

Herausforderungen. Diese Situation ist<br />

auch für uns Vereine und Verbände völlig<br />

neu. Am 13. März erfolgte die Schließung<br />

der <strong>Sport</strong>stätten und Einstellung des Vereinslebens<br />

in Bremen und <strong>Bremer</strong>haven.<br />

Ich gehe davon aus, dass alle Vereinsverantwortlichen<br />

den Empfehlungen des Landessportbundes<br />

zum Schutz ihrer Mitglieder,<br />

Übungsleiter und insbesondere gefährdeter<br />

Bevölkerungsgruppen gefolgt sind. Am<br />

16. März folgen weitere, noch drastischere,<br />

Maßnahmen durch die Bundesregierung<br />

und Bürgermeister Dr. Andreas Bovenschulte.<br />

Das Präsidium des Landessportbundes<br />

dankt allen Verantwortlichen, die<br />

konsequent und einheitlich die nötigen<br />

Schutzmaßnahmen gegen die Ausbreitung<br />

des Coronavirus ergriffen haben.<br />

Trotz der aktuellen Situation gilt es, den<br />

Blick nach vorne zu richten. Es ist weiterer<br />

Schaden von den Vereinen und Verbänden<br />

abzuwenden. Maßnahmen zur Kostenreduzierung<br />

sollten eingeleitet werden. In den<br />

vereinseigenen <strong>Sport</strong>anlagen (und öffentlichen<br />

Gebäuden) können beispielsweise<br />

Heizungen, Beleuchtung und Belüftungen<br />

heruntergeregelt werden. Reinigungsarbeiten<br />

können entfallen oder die Zeit könnte<br />

für eine Grundreinigung genutzt werden.<br />

Auf der Personalseite gilt es mit Bedacht<br />

vorzugehen. Einige Übungsleiter bekommen<br />

nur geleistete Stunden bezahlt, andere<br />

Trainer haben Saisonverträge. Größere<br />

Vereine haben hauptamtliche Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter eingestellt, da die<br />

regelmäßigen Arbeiten nicht mehr ehrenamtlich<br />

erledigt werden können. Gibt es<br />

noch alten Urlaub, der abzubauen ist? Kann<br />

Urlaub möglicherweise vorgezogen werden<br />

oder ein flexibles Stundenkonto eingeführt<br />

werden? Sind Entlassungen wirklich unvermeidlich?<br />

All das sollten die betroffenen<br />

Vereine überdenken. Unklar ist derzeit<br />

noch, inwiefern Kurzarbeiterregelungen für<br />

die Mitgliedsorganisationen des Landessportbundes<br />

gelten.<br />

Hilfreich für die schwierige Finanzsituation<br />

ist, dass die Vereinsmitgliedschaften<br />

gemäß der Satzungen zu handhaben sind<br />

und Kündigungsfristen Bestand haben. Auf<br />

der Einnahmenseite dürften die Mitgliedseinnahmen<br />

daher nicht sofort wegbrechen.<br />

Der <strong>Sport</strong>verein ist eine auf Solidarität<br />

und Demokratie aufgebaute bürgerliche<br />

Institution. Das wissen auch die meisten<br />

Vereinsmitglieder. Gerade in schwierigen<br />

Zeiten wie diesen sollten wir noch näher<br />

Zusammenrücken und zeigen, was unsere<br />

<strong>Sport</strong>gemeinschaft ausmacht.<br />

Es mag etwas komisch klingen, aber historisch<br />

betrachtet bieten Krisenzeiten auch<br />

viele Chancen. Manch einem mag in der<br />

aktuellen Lage bewusst werden, wie wertvoll<br />

unsere <strong>Sport</strong>vereine und deren Angebote<br />

sind. Spiel, Bewegung und Spaß sind<br />

auf vielen Ebenen gesundheitsfördernd.<br />

Sie stärken das Herz-Kreislaufsystem, den<br />

Stoffwechsel und die Abwehrkräfte. Gemeinsamer<br />

<strong>Sport</strong> stärkt Sozialkompetenz<br />

und Gemeinschaftsgeist, in schwierigen<br />

Situationen ein überlebensfähiges gesellschaftliches<br />

Gut. Aber auch weitergehende<br />

Erkenntnisse könnten gewonnen werden.<br />

Maßnahmen und Einschränkungen, die im<br />

Klimaschutz zum Erfolg führen könnten.<br />

Neue Arbeitsplatzmodelle, die gut funktionieren<br />

und Ressourcen freisetzten. Grenzen<br />

der Globalisierung und wirtschaftliche<br />

Fehlentwicklungen werden aufgezeigt, falsche<br />

Einsparungsschwerpunkte, Ausbeutung<br />

und Systemfehler.<br />

Wie dem auch sei. Ich hoffe, dass die<br />

Menschen die Coranavirus-Pandemie gesundheitlich<br />

möglichst gut überstehen<br />

und wir bald zur Normalität zurückkehren<br />

können. Wir freuen uns doppelt und dreifach<br />

darauf, unseren gemeinschaftlichen<br />

<strong>Sport</strong> in hoffentlich absehbarer Zeit wieder<br />

genießen können. Bis dahin passt auf euch<br />

und aufeinander auf!<br />

Euer Andreas Vroom<br />

3


INHALT<br />

STORY<br />

<strong>Bremer</strong> <strong>Sport</strong>ler des Jahres 18<br />

Die Kandidaten im Überblick<br />

Interview:<br />

BFV-Präsident Björn Fecker<br />

22<br />

AKTUELLES<br />

Meine erste Rundfahrt 6<br />

Marie Lagershausen über die UCI Dubai Women‘s Tour <strong>2020</strong><br />

„Bewegung gegen Krebs“ 9<br />

Vereinswettbewerb geht in die sechste Auflage<br />

Förderpreis für den Nachwuchs 10<br />

„Grünes Band“: Commerzbank und DOSB zeichnen aus<br />

Treffpunkt für die Leichathletik 12<br />

Das Stadion des TuS Komet Arsten<br />

Nichts geht mehr 14<br />

Coronavirus: Der LSB gibt Handlungsempfehlungen<br />

UNGEWÖHNLICHE SPORTARTEN<br />

Mit Schmackes 24<br />

Ausprobiert: Krav Maga beim TV Bremen-Walle 1875<br />

Nachwuchs:<br />

Hockey-Talent Lena Frerichs<br />

30<br />

LSB<br />

Spaß an Bewegung 29<br />

Saisonstart für das Deutsche <strong>Sport</strong>abzeichen<br />

GESUNDHEIT<br />

Weit verbreitetes Problem 36<br />

Dr. Götz Dimanski über Schambeinentzündungen<br />

4<br />

Fotos: Jens Lehmkühler, Jule Lotz, <strong>Bremer</strong> Fußball-Verband<br />

Turne bis zur Urne:<br />

Rosi Wahl und Renate Recknagel 34<br />

AUS DEN VEREINEN<br />

Landesskiverband Bremen 38<br />

Rückblick: <strong>Bremer</strong> Ski Open 2019<br />

„Du paddelst nicht allein!“ 50<br />

Weser Pinkies starten in ihre vierte Saison<br />

RUBRIKEN<br />

Editorial 3<br />

Impressum 3<br />

Kolumne 8


AKTUELLES<br />

Integration<br />

durch <strong>Sport</strong><br />

Gute Resonanz beim<br />

Winter-Cup 2019<br />

Fotos: FR<br />

Fördermöglichkeiten<br />

für Klimaschutzprojekte<br />

Unterstützung des Bundesumweltministeriums<br />

<strong>Sport</strong>vereine in ganz Deutschland<br />

können sich mit Unterstützung des<br />

Bundesumweltministeriums für den<br />

Klimaschutz engagieren. Von energieeffizienten<br />

Flutlichtanlagen über eine klimafreundliche<br />

Belüftung in der Halle bis hin zu<br />

Fahrradbügeln vor dem <strong>Sport</strong>platz: Damit<br />

Klimaschutzprojekte künftig noch schneller<br />

und flexibler umgesetzt werden können, hat<br />

das Bundesumweltministerium die Antragstellung<br />

zum 1. Januar <strong>2020</strong> vereinfacht.<br />

Gute Argumente für Klimaschutzmaßnahmen<br />

in <strong>Sport</strong>stätten gibt es viele: Werden<br />

beispielsweise die Hallenbeleuchtung,<br />

die Gebäudeleittechnik oder nicht regelbare<br />

Pumpen in Schwimmbädern energieeffizient<br />

saniert, sinken Energieverbrauch und<br />

Betriebskosten. Das gesparte Geld können<br />

Betreiber von <strong>Sport</strong>stätten vor Ort reinvestieren,<br />

etwa in neue Trainingsgeräte oder<br />

-anlagen – somit lohnt sich Klimaschutz<br />

für sie gleich doppelt.<br />

Betreiber von <strong>Sport</strong>stätten können das<br />

ganze Jahr über Fördermittel für Klimaschutzprojekte<br />

im Rahmen der Kommunalrichtlinie<br />

des Bundesumweltministeriums<br />

beantragen. Starre Antragsfristen gehören<br />

damit der Vergangenheit an. Zudem wird es<br />

leichter, sich für nachhaltige Mobilität stark<br />

zu machen, da die Mindestzuwendung für<br />

investive Radverkehrsprojekte von 10000<br />

auf 5000 Euro sinkt. So kommen auch<br />

Maßnahmen in geringerem Umfang für<br />

eine Förderung in Frage, beispielsweise die<br />

Installation einer kleineren Radabstellanlage<br />

vor einem Schwimmbad oder Stadion.<br />

<strong>Sport</strong>vereine, Kommunen und Betriebe<br />

mit mindestens 25 Prozent kommunaler<br />

Beteiligung, die eine <strong>Sport</strong>stätte<br />

besitzen, pachten oder mieten, sind im<br />

Rahmen der Kommunalrichtlinie darüber<br />

hinaus für eine Reihe weiterer investiver<br />

Klimaschutzmaßnahmen antragsberechtigt.<br />

Darunter fallen beispielsweise<br />

die Optimierung zentraler Warmwasserbereitungsanlagen<br />

oder der Einbau von<br />

Sonnenschutzvorrichtungen mit Tageslichtnutzung.<br />

Informationen zur Antragstellung<br />

gibt es unter www.ptj.de/klimaschutzinitiative-kommunen.<br />

Bei Fragen rund um die Fördermöglichkeiten<br />

der NKI und andere Programme berät<br />

das Service- und Kompetenzzentrum:<br />

Kommunaler Klimaschutz (SK:KK) am<br />

Deutschen Institut für Urbanistik (Difu)<br />

im Auftrag des BMU unter 030 39 001-170<br />

sowie per E-Mail unter skkk@klimaschutz.<br />

de. Weitere Informationen zur Kommunalrichtlinie<br />

finden Sie unter www.klimaschutz.de/kommunalrichtlinie.<br />

(LSB)<br />

Viel Trubel herrschte beim Flutlichtturnier<br />

um den Winter-Cup<br />

im Jugendhaus Hemelingen. Das<br />

Projekt „<strong>Sport</strong> gegen Gewalt, Intoleranz<br />

und Rassismus“ vom Landessportbund<br />

Bremen hat die zweite Auflage des Fußball-Turniers<br />

in Kooperation mit dem Jugendhaus<br />

Hemelingen als Abschluss des<br />

Jahres 2019 durchgeführt.<br />

Angetreten waren sechs Teams der<br />

Altersklasse 14 bis 21 Jahre. Besonders<br />

erfreulich war aus Sicht der Veranstalter,<br />

dass sich unter den sechs Teams<br />

auch eine Mädchenmannschaft befand.<br />

Die mehr als 50 Aktiven packten die<br />

ganze Trickkiste ihres fußballerischen<br />

Könnens aus und beeindruckten die<br />

Zuschauer durch gekonnt vorgetragene<br />

Kombinationen und wunderschöne<br />

Tore.<br />

Über 80 Prozent der Teilnehmer*innen<br />

hatten einen Migrationshintergrund.<br />

Die Mannschaft der „Afghanen“<br />

erwies sich für die übrigen Teams als<br />

starker Gegner und gewann verdient<br />

den Winter-Cup.<br />

Auf den weiteren Plätzen folgten die<br />

JH Hemelingen und die Mannschaft 309<br />

Hemelingen. Alle Teilnehmer erhielten<br />

am Ende des Turniers Preise und konnten<br />

sich mit kleinen Snacks und Getränken<br />

stärken.<br />

Der Landessportbund und das Jugendhaus<br />

Hemelingen waren sich am<br />

Ende einig, dass ein solches Event mindesten<br />

einmal im Jahr durchgeführt<br />

werden sollte, da die Aktiven mit ihren<br />

Darbietungen eindrucksvoll Werbung<br />

für die <strong>Sport</strong>art Fußball betrieben haben<br />

und das Fairplay bei den Spielen immer<br />

im Vordergrund stand.<br />

5


AKTUELL<br />

Fotos: FR<br />

Meine erste Rundfahrt<br />

Marie Lagershausen ist Teil des Berliner Bundesliga-Frauenradteams „Wheel Divas“ und Mitglied<br />

im RCB. Sie berichtet von ihren Erfahrungen bei der UCI Dubai Women’s Tour <strong>2020</strong>.<br />

6<br />

Dieses Jahr begann die Saison<br />

für mich bereits Mitte<br />

Februar mit der viertägigen<br />

UCI Rundfahrt 2.2 in Dubai.<br />

Nachdem sich die UAE Tour<br />

im Jahreskalender der Männer bereits seit<br />

einigen Jahren etabliert hatte, startete am<br />

17. Februar die erste Auflage der Frauen<br />

Version. Als Teil des Berliner Bundesligateams<br />

„Wheel Divas“ ging ich mit fünf weiteren<br />

Fahrerinnen an den Start. Insgesamt<br />

nahmen 17 Teams mit 92 Fahrerinnen an<br />

der Rundfahrt teil.<br />

Da wir bereits zwei Tage vor dem Rennen<br />

anreisten, hatten wir noch etwas Zeit uns<br />

an die dortigen Verhältnisse zu gewöhnen.<br />

Während im Hotel das Thermometer meist<br />

angenehme 22 Grad anzeigte, war es draußen<br />

in der Regel um mindestens zehn Grad heißer.<br />

Da sich, wie wir am ersten Tag merkten,<br />

das Radfahren auf den achtspurigen Straßen<br />

etwas schwierig gestaltete, ließen wir uns<br />

am Vortag des offiziellen Starts, vom Veranstalter<br />

zu einer Trainingsstrecke fahren.<br />

Diese besteht aus einem circa 200 Kilometer<br />

langen Verkehrsnetz, auf dem ausschließlich<br />

Radfahrer unterwegs sind und man die Strecken<br />

beliebig kombinieren kann. Trotz vorheriger<br />

Klimatisierung war die Aufregung<br />

am ersten Renntag doch sehr groß. Die Auftaktetappe<br />

startete zum Glück direkt vor<br />

dem Hotel. Nach dem offiziellen Einschreiben<br />

ging es dann an den Startpunkt, wo<br />

ich bereits mit Puls 140 in der ersten Reihe<br />

stand. Da sich das gesamte Feld so gut wie<br />

nicht eingefahren hatte, hoffte ich auf einen<br />

entspannten Start in das 99 Kilometer lange<br />

Rennen. Als um 9:30 Uhr dann aber der<br />

Startschuss fiel, blieb nicht viel Zeit zum<br />

Einrollen, denn die erste Startattacke wurde<br />

bereits gesetzt. Mit hohem Tempo ging<br />

es dann auf die Autobahn, die komplett<br />

für uns gesperrt worden war. Auch wenn<br />

es immer wieder Attacken gab, kam keine<br />

Fahrerin weg, da es doch sehr windig war<br />

und die schnurgerade, flache Strecke wenig<br />

Potenzial für kleine Ausreißergruppen bot.<br />

Als dann endlich die Verpflegungszone<br />

eröffnet war, versuchte ich auch bald mein<br />

Glück und ließ mich zu unserem Begleitwagen<br />

nach hinten fallen. Dieses im Eifer<br />

des Gefechts zu erkennen, war jedoch eine<br />

Kunst für sich, denn der Veranstalter hatte<br />

die geniale Idee, allen Teams die gleichen<br />

Fahrzeuge zu geben. Zurück am Feld ließ ich<br />

mich die restliche Zeit mitziehen und bekam<br />

auch von den Sprintwertungen wenig<br />

mit. Nach genau 2,5 Stunden erreichte nahezu<br />

das komplette Feld das Ziel. Ich rollte<br />

auf Platz 69 mit rein und freute mich, dass<br />

mein ganzes Team noch mit dabei war. Die<br />

zweite und vierte Etappe verlief recht ähnlich<br />

der ersten, wobei ich am vierten und<br />

letzten Tag doch etwas mehr zu kämpfen<br />

hatte, die 116 Kilometer nach bereits drei<br />

Renntagen noch mit einem 41er Schnitt<br />

durchzufahren. Am härtesten war aber die<br />

dritte Etappe mit drei Bergwertungen. Die<br />

Königsetappe der Tour endete auf dem berühmten<br />

Hatta Water Dam.<br />

Ich war froh, alle vier Etappen durchzufahren<br />

und meine erste Rundfahrt auf<br />

Platz 82 zu beenden. Ich konnte viel lernen<br />

bei meinem ersten internationalen<br />

Rennen und freue mich auf die kommende<br />

Saison mit spannenden Rennen, entspannten<br />

Sonntagsausfahren und schnellen<br />

OBKM.


Qualität seit 30 Jahren<br />

Bernd Wellbrock berät, verkauft und repariert<br />

Fahrräder im Fahrradfachgeschäft „Velo-<strong>Sport</strong>“<br />

Der Inhaber von Velo-<strong>Sport</strong> Bernd Wellbrock hat selbst eine<br />

Karriere im Radsport hinter sich und führt das Radsporthaus<br />

in der Martinistraße. Mit viel Expertise berät er dort<br />

seine Kunden seit nun mehr als drei Jahrzehnten bei allen Fragen<br />

rund ums Rad. Im Fahrradfachgeschäft von Wellbrock ist die<br />

Bandbreite an Serviceleistungen groß. Neben zahlreichen Angeboten<br />

von Rädern und Zubehör können dort auch Reparaturen<br />

erfolgen. Für die kommende Saison erinnert Wellbrock an<br />

den <strong>Frühjahr</strong>s-Check. Bevor Radsportler wieder lange Strecken<br />

fahren, sollten Fahrradfahrer Bremsen, Schaltung und Bereifung<br />

überprüfen. „Wenn die Kette oder die Gänge überspringen,<br />

kann das auch zu Stürzen führen“, warnt der Inhaber. Das Sortiment<br />

ist breit gefächert. Neben Helmen und <strong>Sport</strong>bekleidung<br />

gibt es praktische Gadgets wie zum Beispiel Handyhalterungen.<br />

Besonders gerne verkauft er Fahrräder der Marke Bianchi. „Mit<br />

Bianchi sind schon viele Radsportgrößen wie Jan Ullrich gefahren.<br />

Das ist einfach eine Traditionsmarke, mit der ich auch<br />

privat gerne fahre“, sagt der 54-jährige <strong>Bremer</strong>. Für ein türkises<br />

Bianchi-Rad müssen Radsportliebhaber etwas tiefer in die Tasche<br />

greifen. Etwa 2500 Euro kostet das hochwertige <strong>Sport</strong>rad.<br />

Die letzte größere Tour, die Wellbrock selbst gefahren ist, war<br />

eine Rundfahrt in Belgien. Mittlerweile fahre er zwar nur noch<br />

hobbymäßig, aber durch Velo-<strong>Sport</strong> führt er seine Liebe zum<br />

Radsport weiter. (JL)<br />

Weitere Infos unter www.velo-sport.de<br />

Foto: J. Lotz<br />

Ein möglichst skurriles Outfit ist beim GFBO gefragt. <br />

Foto: GFBO<br />

Klapp- und Faltradrennen<br />

German Folding Bike Open erstmals mit<br />

Swapfietsrennen / Rabatte für Vereinsmitglieder<br />

Die Renaissance des Klapprades produziert mittlerweile seit<br />

über 20 Jahren in deutschen Großstädten eine große und<br />

stetig anwachsende Fangemeinde. Hinzu kommt die moderne<br />

Faltradfraktion, die zumeist ihre Leidenschaft für Edelfalter<br />

entdeckt hat und diese oftmals im Sinne eines Nachhaltigkeitsbewusstseins<br />

in ihren Mobilitätsalltag integriert. Und so scheint es<br />

auch wenig verwunderlich, dass in diesem Jahr bereits zum fünften<br />

Mal die „German Folding Bike Open“ (GFBO) in Bremen stattfinden<br />

– ein Klapp- und Faltradrennen für jedermann. Neben dem Hauptrennen,<br />

dem „100m-DFB-Pokal-Klappradsprint“, steht am 21. Juni<br />

erstmals auch ein Swapfiets-Rennen mit auf dem Programm. „Wir<br />

freuen uns sehr darüber, dass die Veranstaltung jedes Jahr wächst.<br />

Bei uns geht es in erster Linie ums Dabeisein, nicht ums Gewinnen.<br />

Dennoch verliert natürlich keiner gerne ... Mitmachen kann eigentlich<br />

jeder – egal ob als Einzelstarter oder im Dreier-Team. Nur der<br />

Dresscode sollte beachtet werden und der reicht von ‚Very British‘<br />

bis zu ‚Skurril mit Stil‘.<br />

Vereinsmitglieder aus dem Landessportbund Bremen zahlen<br />

gegen Nachweis ihrer Zugehörigkeit nur 50 anstatt 75 Euro<br />

Antrittsgeld für ein Dreierteam.<br />

Die GFBO findet am 16. Juni Am Wall auf Höhe Bischofsnadel statt.<br />

Velo-<strong>Sport</strong><br />

Ihr Radsporthaus GmbH<br />

Martinistraße 30–32<br />

28195 Bremen<br />

Tel. 0421-18260<br />

www.velo-sport.de<br />

Ihr Spezialist für<br />

Ihr Spezialist für Renn-,<br />

Renn-, City- und Trekkingräder<br />

City- und Trekkingräder<br />

7


AKTUELL<br />

Dritter Schritt: Kondition<br />

<strong>Bremer</strong>-<strong>Sport</strong>-Kolumne: Mit Oliver<br />

Sebrantke zum swb Marathon <strong>2020</strong><br />

Moin, Läufer – ja, genau, ich meine Sie. Meinen Glückwunsch:<br />

Sie haben die beinah schwierigste Zeit überstanden und<br />

sich von den unbarmherzigen Bedingungen der Wintermonate<br />

nicht unterkriegen lassen. Darauf können Sie stolz sein! Jetzt<br />

sind Sie bereit für den dritten Schritt unserer Marathonvorbereitung.<br />

Doch lassen Sie mich zunächst einige Worte über ein anderes<br />

Thema verlieren:<br />

Der Frühling ist da und mit ihm all seine sportlichen Vorzüge.<br />

Ich weiß nicht, wie es Ihnen geht, aber ich persönlich schnüre meine<br />

Laufschuhe bei Plusgraden und Sonnenschein deutlich lieber als<br />

bei Dunkelheit und Graupelschauer. Allerdings ist die Erkältungszeit<br />

nach wie vor präsent und ich gebe zu: Es gibt deutlich angenehmeres,<br />

als mit kratzendem Hals und verstopfter Nase einer sportlichen<br />

Betätigung nachzugehen. Sollten Sie bei einer Erkältung das<br />

Training jedoch aussetzen? Nun, ich vertrete folgende Ansicht:<br />

Solange kein Fieber im Spiel ist, spricht erst einmal nichts dagegen.<br />

Hören Sie einfach auf die Signale Ihres Körpers. Ansonsten ist es<br />

nun an der Zeit, unsere Kondition einer ersten Bewährungsprobe<br />

zu unterziehen. Sie haben sich in den letzten Monaten eine Laufbasis<br />

angeeignet, Einheiten von 60 Minuten dürften Sie mittlerweile<br />

gut bewältigen können. Nun steigern wir uns, langsam und<br />

mit Bedacht. Ich empfehle: höchstens zehn Prozent wöchentlich.<br />

Sie haben das Gefühl, noch mehr Kilometer bewältigen zu können?<br />

Auch wenn es schwer fällt: Machen Sie halblang. Sie werden noch<br />

früh genug die Möglichkeit haben, Ihren Ehrgeiz zu beweisen. Und<br />

falls Sie dennoch die Extraportion Herausforderung brauchen:<br />

Ergänzen Sie Ihre drei wöchentlichen Trainingseinheiten einfach<br />

um eine Vierte – Sie Streber! (lacht)<br />

Das Masernschutzgesetz<br />

Informationen für <strong>Sport</strong>vereine<br />

Foto: Pixabay<br />

8<br />

Zur Person<br />

Oliver Sebrantke, 43, ist ein passionierter Marathonläufer<br />

und Triathlet aus der Hansestadt. Er gewann sechs Mal den<br />

Bremen Marathon, verzeichnete als Marathoni Europa- und<br />

Weltmeistertitel (unter anderem 2012 in Tschechien und<br />

2013 in Brasilien) und absolvierte im Jahr 2017 den Ironman<br />

auf Hawaii in 9 Stunden, 43 Minuten und sechs Sekunden. Im<br />

Magazin „<strong>Bremer</strong> <strong>Sport</strong>“ gibt er als Kolumnist einen Leitfaden<br />

zur Marathonvorbereitung.<br />

Foto: FR<br />

Das neue Masernschutzgesetz ist seit 1. März <strong>2020</strong> in Kraft.<br />

Die Deutsche <strong>Sport</strong>jugend und der DOSB haben dazu<br />

wichtige Informationen für <strong>Sport</strong>vereine und -verbände<br />

veröffentlicht: Die Eintragung im Impfpass gilt als Nachweis für<br />

den Schutz gegen Masern. Ziel des Masernschutzgesetzes ist der<br />

wirksame Schutz von Kindern und Jugendlichen vor Masern. Es<br />

besteht keine Kontrollpflicht für <strong>Sport</strong>vereine mit ihren eigenen<br />

Aktivitäten wie dem Trainingsbetrieb. Auch bei ihren Ferien- und<br />

Trainingslagern sind Vereine von der Nachweispflicht zur Immunität<br />

gegen Masern nicht betroffen.<br />

Eine Nachweispflicht ergibt sich allerdings für ehren- oder<br />

hauptamtlich Tätige und Freiwilligendienstleistende aus <strong>Sport</strong>vereinen,<br />

die an Schulen oder Kindertagesstätten Angebote machen.<br />

Hier muss der Masernschutz von der sog. Gemeinschaftseinrichtungen<br />

(Schulen und Kindertagesstätten) kontrolliert<br />

werden. Das heißt, Freiwilligendienstleistende, Übungsleiter*innen,<br />

ehren- oder hauptamtlich Tätige aus <strong>Sport</strong>vereinen,<br />

die im Rahmen von Kooperationen in Schulen oder Kindergärten<br />

regelmäßig eingesetzt sind, müssen die Immunität nachweisen.<br />

Es stehen dafür zwei Verfahren zur Verfügung, die online<br />

unter https://cdn.dosb.de/user_upload/Deutsche_<strong>Sport</strong>jugend/<br />

Masern_Information_fuer_<strong>Sport</strong>vereine_und_-verbaende_<br />

zum_Masernschutzgesetz_06_03_<strong>2020</strong>.pdf ausführlich beschrieben<br />

werden. Für diejenigen, die bereits vor März <strong>2020</strong> an<br />

Schulen oder Kindertagesstätten tätig waren, gibt es eine Übergangsfrist<br />

für den Nachweis der Immunität bis Juli 2021. (LSB)


Mit <strong>Sport</strong> präventiv gegen Erkrankungen<br />

Vereinswettbewerb „Bewegung gegen Krebs“ geht in die sechste Auflage<br />

Gemeinsam mehr Menschen zu Bewegung<br />

und einem lebenslangen<br />

<strong>Sport</strong>treiben animieren – dazu rufen<br />

der Deutsche Olympische <strong>Sport</strong>bund<br />

(DOSB) und die Deutsche Krebshilfe<br />

mit dem bundesweiten Vereinswettbewerb<br />

„Bewegung gegen Krebs“ auf.<br />

Bis zum 31. Dezember <strong>2020</strong> können<br />

sich <strong>Sport</strong>vereine dem Wettbewerb<br />

um den kreativsten Aktionstag stellen<br />

und dabei tolle Preise gewinnen.<br />

Nach Ablauf der Wettbewerbsfrist<br />

werden die besten eingesendeten<br />

Veranstaltungsdokumentationen<br />

von einer unabhängigen Jury ausgezeichnet.<br />

Mit einem Rekord von fast 90<br />

Anmeldungen und sechs glücklichen<br />

Gewinnervereinen ging der<br />

letzte Vereinswettbewerb zu Ende.<br />

Die ersten drei Plätze wurden mit<br />

einem <strong>Sport</strong>-Thieme Gutschein für<br />

Vereinszwecke im Wert von 2.500,-<br />

Euro und die Plätze vier bis sechs mit jeweils<br />

zwei Gutscheinen für Übungsleiterausbildungen<br />

im Wert von 500,- Euro ausgezeichnet.<br />

„Die Preise sind auch dieses Jahr wieder<br />

zu gewinnen und sollten zusätzlicher<br />

Ansporn sein, eine dreistellige Anmeldezahl<br />

zu erreichen“, sagt DOSB-Ressortleiter<br />

für Präventionspolitik und Gesundheitsmanagement<br />

Dr. Mischa Kläber. „Damit die<br />

Kein Supermann und kein Held<br />

Die Symbolfigur Trimmy wird 50 Jahre alt<br />

positive Auswirkung von <strong>Sport</strong> und Bewegung<br />

in der Krebsprävention sowie in der<br />

Nachsorge im Bewusstsein der Bevölkerung<br />

weiter zunimmt.“<br />

Im ersten Schritt wird das Anmeldeformular<br />

unter https://sportprogesundheit.dosb.de/projekte-und-initiativen/<br />

bewegung-gegen-krebs/vereinswettbewerb-bewegung-gegen-krebs/<br />

ausgefüllt.<br />

Teilnehmende Vereine erhalten<br />

nach Anmeldung eine „Aktionsbox“<br />

mit Gymbags, T-Shirts, Thera-Bändern<br />

und weiteren Überraschungen,<br />

Ideen zu Veranstaltungen und Umsetzung<br />

sowie Unterstützung bei<br />

ihrer Öffentlichkeitsarbeit durch<br />

den DOSB.<br />

<strong>Sport</strong> macht Spaß und wirkt<br />

ganz nebenbei präventiv auf viele<br />

Erkrankungen. Regelmäßige Bewegung<br />

kann beispielsweise das Risiko,<br />

an bestimmten Krebsarten zu<br />

erkranken, deutlich senken. Etwa<br />

ein Drittel der rund 500.000 jährlichen<br />

Neuerkrankungen lassen sich<br />

durch eine gesunde Lebensweise<br />

vermeiden. Die Deutsche Krebshilfe<br />

und der DOSB klären seit 2014 mit<br />

der Bewegungsoffensive „Bewegung gegen<br />

Krebs“ über Möglichkeiten in der Krebsprävention<br />

auf und tragen die Botschaft<br />

gemeinsam mit den Vereinen an die dort<br />

organisierten Menschen. (LSB)<br />

Die Trimm-Dich-Aktion, die der<br />

Deutsche <strong>Sport</strong>bund (DSB) 1970 ins<br />

Leben rief, wird 50: Mit einer medienwirksamen<br />

Auftaktveranstaltung in<br />

Berlin wurde die Kampagne „Trimm-Dich<br />

durch <strong>Sport</strong>“ des DSB mit Trimmy als Symbolfigur<br />

gestartet. Fortan sollten sich immer<br />

mehr Menschen im Land sportlich betätigen<br />

– sei es im <strong>Sport</strong>verein oder außerhalb:<br />

„<strong>Sport</strong> für alle“ lautete das geläufige Motto<br />

zur Förderung des Breiten- und Freizeitsports<br />

hierzulande. Der DSB konnte innerhalb<br />

von zwei Jahrzehnten seine Mitgliederzahlen<br />

von 10 auf 21 Mio. Mitgliedschaften<br />

mehr als verdoppeln.<br />

Die Trimm-Dich-Aktion sollte sich<br />

schnell zur größten Sozial-Marketing-Kampagne<br />

in Deutschland entwickeln.<br />

Bereits im Gründungsjahr 1970<br />

erlangte der Slogan „Trimm-Dich durch<br />

<strong>Sport</strong>“ einen Bekanntheitsgrad von 88 Prozent<br />

in der bundesdeutschen Bevölkerung,<br />

später kannten auch Trimmy fast alle.<br />

Betrachtet man die diversen (Massen-)<br />

Veranstaltungen in ihren unterschiedlichen<br />

Formaten, die im Rahmen der Kampagne<br />

Trimm-Dich-durch <strong>Sport</strong> zentral oder<br />

dezentral angeboten wurden, dann gehörten<br />

am Anfang z.B. die Trimm-Spiele,<br />

Trimm-Pfade, Trimm-Dich-Spirale, Lauftreffs<br />

und Spielfeste dazu, später dann u.a.<br />

Trimm-Festivals und Challenge-Days, ganz<br />

zu schweigen von den <strong>Sport</strong>abzeichen-Abnahmen<br />

und Volkswandertagen, die ebenso<br />

Bestandteil des neuen Programms waren.<br />

Die Symbolfigur Trimmy wurde übrigens<br />

schon am Gründungstag der Kampagne<br />

in Berlin als Maskottchen eingeführt:<br />

„Er ist kein Supermann und kein<br />

Held, ein ganz durchschnittlicher, kleiner,<br />

schmächtiger und unscheinbarer Bursche“,<br />

so bezeichnete ihn seinerzeit sein Zeichner<br />

Dieter Sihler, der mit seiner Agentur die<br />

Trimm-Dich-Bewegung für den DSB begleitete.<br />

Trimmy trat in unterschiedlichen<br />

Rollen als <strong>Sport</strong>treibender auf: „Schwimm<br />

Trimmy in Aktion. <br />

Foto: DSB<br />

mal wieder“ und „Lauf mal wieder“ und<br />

„Fahr mal wieder Rad“ appellierte er im<br />

Sinne des „<strong>Sport</strong> für alle“. Trimmy ist jetzt<br />

50. Doch dank seines regelmäßigen <strong>Sport</strong>treibens<br />

strahlt er immer noch im jugendlichen<br />

Out-Fit - inzwischen allerdings mit<br />

dem DOSB-Logo auf der Brust. (LSB)<br />

9


AKTUELL<br />

5000 Euro für vorbildliche Talentförderung<br />

Commerzbank und DOSB zeichnen <strong>Sport</strong>vereine mit dem „Grünen Band“ aus<br />

Das „Grüne Band für vorbildliche<br />

Talentförderung im Verein“ ist der<br />

bedeutendste Förderpreis im deutschen<br />

Nachwuchsleistungssport, den die<br />

Commerzbank und der Deutsche Olympische<br />

<strong>Sport</strong>bund (DOSB) seit 34 Jahren<br />

gemeinsam vergeben. Auch <strong>2020</strong> werden<br />

insgesamt 50 Vereine für ihre exzellente<br />

Nachwuchsarbeit ausgezeichnet. Vereine<br />

oder Vereinsabteilungen können sich<br />

über ihren Spitzenverband bewerben. Eine<br />

hochkarätig besetzte Jury wählt die Gewinnervereine<br />

aus, die jeweils den Pokal „Das<br />

Grüne Band“ und eine Förderprämie in<br />

Höhe von 5.000 Euro erhalten.<br />

Die Auszeichnung belohnt Vereine, die<br />

sich für konsequente Nachwuchsarbeit<br />

einsetzen und diese fördern. „Ihre Wurzeln<br />

haben erfolgreiche Leistungssportler*innen<br />

in den Vereinen, in denen Talente erkannt<br />

und gefördert und <strong>Sport</strong>lerpersönlichkeiten<br />

geprägt werden. Diesen Einsatz<br />

von Trainer*innen, Betreuer*innen und<br />

Bewerbungen bis<br />

31. März möglich<br />

Eltern zu würdigen, damit talentierte Athlet*innen<br />

ihre optimale Leistungsfähigkeit<br />

entfalten können, ist uns als DOSB<br />

ein echtes Anliegen. Wir sind stolz, gemeinsam<br />

mit einem starken Partner wie<br />

der Commerzbank das ´Grüne Band` zu<br />

einem wichtigen Baustein im deutschen<br />

Nachwuchsleistungssport etabliert zu<br />

haben und dies permanent gemeinsam<br />

weiterzuentwickeln“, sagt die DOSB-Vorstandsvorsitzende<br />

Veronika Rücker. Die 50<br />

Sieger-Vereine erhalten im Herbst <strong>2020</strong><br />

entweder bei einer individuellen Verleihung<br />

in ihrer Stadt oder auf der Deutschlandtour<br />

des Grünen Bandes ihren Preis.<br />

Die Bewerbungsphase läuft bis zum 31.<br />

März <strong>2020</strong>. Alle Vereine, die sich in der<br />

Nachwuchsarbeit engagieren, sind aufgerufen,<br />

das Online-Bewerbungsformular<br />

auszufüllen und sich zu bewerben. Die Bewerbungsunterlagen<br />

stehen unter https://<br />

www.dasgrueneband.com/bewerbung<br />

zum Download bereit. (LSB)<br />

Eine Woche Spaß & Action pur<br />

Jugendcamp für Kinder mit Handicap<br />

10<br />

Eine Woche Spaß & Action pur _ mit Prothese in den Hochseilgarten<br />

und ins Kanu, Schwimmen, Reiten, Bogenschießen,<br />

Handicap-Tauchen mit Sauerstoffflasche im Spaßbad Mellendorf,<br />

ein <strong>Sport</strong>tag mit bekannten Handicap-<strong>Sport</strong>lern und vieles<br />

mehr. Mit dieser europaweit einmaligen Veranstaltung bietet der<br />

Bundesverband für Menschen mit Arm- oder Beinamputationen<br />

(BMAB) betroffenen Kindern im Alter von 8 bis 17 Jahren die Gelegenheit,<br />

nicht nur mit Altersgenossen aus ganz Deutschland zusammenzutreffen,<br />

die ein ähnliches Handicap mitbringen, sondern auch<br />

die Chance, ihr Selbstbewusstsein in Bezug auf die eigene Behinderung<br />

zu stärken. So könnten sie acht Tage lang unbeschwert sie selbst<br />

sein, ihre Grenzen ausloten und sich untereinander austauschen.<br />

Für eine umfassende Unterstützung sorgte ein qualifiziertes<br />

Team von Betreuern, von denen viele ebenfalls Amputierte oder<br />

Prothesenträger sind. Einige Betreuer waren in den Vorjahren<br />

selbst als Teilnehmer im Jugendcamp und dienen den Heranwachsenden<br />

somit gleichzeitig als Vertrauenspersonen und positive<br />

Rollenmodelle. Auch engagierte Physiotherapeuten und Orthopädietechniker<br />

gehören zum Betreuerstab, sodass für alle Eventualitäten<br />

von der Heimweh-Attacke bis zur defekten Prothese der<br />

richtige Ansprechpartner bereitsteht. Information zur Anmeldung<br />

für das BMAB-Jugendcamp gibt es hier: https://www.bmab.de/<br />

jugendcamp/ (LSB)<br />

Foto: bmab


Foto: FR<br />

Sterne des <strong>Sport</strong>s<br />

Angela Merkel zeichnet SAV-Fußballer aus<br />

Bundeskanzlerin Angela Merkel und DOSB-Präsident Alfons<br />

Hörmann haben die SG Aumund-Vegesack bei der<br />

Preisverleihung der „Sterne des <strong>Sport</strong>s“ in Gold für ihr besonderes<br />

gesellschaftliches Engagement ausgezeichnet. Mit dem<br />

Integrationsprojekt „Fußball verbindet“ belegte der Verein aus<br />

Bremen, der von der Volksbank Bremen-Nord unterstützt wurde,<br />

den 4. Platz. Zuvor hatte sich die SG Aumund-Vegesack (SAV) auf<br />

regionaler Ebene durchgesetzt und für das Bundesfinale in Berlin<br />

qualifiziert. Gewinner des „Großen Stern des <strong>Sport</strong>s“ in Gold 2019<br />

wurde der Verein Pfeffersport aus Berlin.<br />

SAV-Projektleiter Holger Franz erhielt aus den Händen der<br />

Bundeskanzlerin einen Scheck in Höhe von 1.000 Euro. Neben<br />

Holger Franz nahmen zudem Trainer Sabri Mrad sowie die beiden<br />

Vertreter des Volksbank Bremen-Nord e.G., Daniela Gercken<br />

und Sven Bredehöft, an der Veranstaltung teil.<br />

Angela Merkel zeigte sich von den Leistungen der Vereine<br />

sehr angetan. „Mein herzliches Dankeschön geht an alle Clubs,<br />

die sich am Wettbewerb beteiligt haben. Mit Ihrem großartigen<br />

ehrenamtlichen Engagement bilden Sie eine zentrale Grundlage<br />

für das Gemeinwesen und leisten einen überaus wichtigen Beitrag<br />

für unsere demokratische Gesellschaft“, sagte Merkel.<br />

Bei der SAV kommen Menschen mit Migrationshintergrund<br />

unabhängig von Alter und Herkunft seit über vier Jahren einmal<br />

die Woche zu einem Fußball-Übungsnachmittag unter Federführung<br />

von Übungsleiter Sabri Mrad zusammen. „Das ist<br />

einer der schönsten Tage in meinem Leben. Die Auszeichnung<br />

durch Frau Merkel ist eine großartige Anerkennung für unser<br />

nachhaltiges Integrationsprojekt“, sagte der sichtlich gerührte<br />

Mrad. Neben dem Training unterstützt die SAV auch bei Amtsgängen<br />

und der gemeinsamen Freizeitgestaltung, etwa wenn die<br />

Projektteilnehmer gemeinsam ein Bundesligaheimspiel des SV<br />

Werder Bremen besuchen.<br />

„Ich bin überwältigt, nach 30 Jahren Ehrenamt ist das der<br />

bisherige Höhepunkt, der kaum zu toppen ist“ freute sich Holger<br />

Franz über die beiden Tage in der Bundeshauptstadt. Neben der<br />

Preisverleihung war auch ein wenig Zeit für ein gemeinsames<br />

Sightseeing, unter anderem wurde die Kuppel des Reichstages<br />

besichtigt. „Wir sagen Danke an alle bisherigen Unterstützer,<br />

die vieles möglich machen und einen großen Anteil am Erfolg<br />

des Projekts haben“, gab der 50-jährige am Rande der Auszeichnung<br />

zu Protokoll. „Die sympathischen SAV-Fußballer sorgen<br />

mit ihrem Projekt dafür, Vorurteile abzubauen und Menschen<br />

mit Migrationshintergrund in die Gesellschaft zu integrieren“,<br />

freute sich Daniela Gercken von der Volksbank Bremen-Nord<br />

e.G. über das vorbildliche SAV-Engagement. Das Preisgeld wird<br />

komplett in das SAV-Projekt fließen. Unter anderem sind weitere<br />

Anschaffungen geplant und es wird ein Netzwerktreffen mit allen<br />

Unterstützern in Angriff genommen. (LSB)<br />

Weitere Infos zum Bundeswettbewerb „Sterne des <strong>Sport</strong>s“ gibt es hier:<br />

www.sterne-des-sports.de<br />

11


AKTUELLES<br />

Foto: TuS Komet Arsten<br />

Erfolgsgeschichte des TuS Komet Arsten<br />

Vereinsinternes Stadion ist beliebter Ort für Deutsche Leichtathletik- Meisterschaften<br />

Es war ein später Ausgleich für den Wegfall der Laufbahn<br />

im Weserstadion 2002: In der Saison 2010/ 2011 wurde<br />

das Stadion des TuS Komet Arsten zu einer sogenannten<br />

A-Anlage ausgebaut und gilt seither als beliebter Veranstaltungsort<br />

für nationale Wettkämpfe in der Leichtathletik.<br />

Großen Anteil daran, dass gerade dieses Stadion ausgebaut<br />

wurde, hatten vor allem die nationalen und internationalen Erfolge<br />

der Leichtathleten des Vereins zwischen 2005 und 2010.<br />

Neben der Erweiterung von sechs auf acht Rundbahnen und<br />

zwei neuen Sprunggruben sticht nun vor allem die große Tribüne<br />

mit ihrem darunter liegenden Laufschlauch hervor – und gilt<br />

Deutschlandweit als einzigartiges Modell. In keinem deutschen<br />

Stadion fanden seit dem Umbau so viele Deutsche Meisterschaften<br />

in der Leichtathletik statt. Eingeweiht wurde das Stadion 2011 mit<br />

den Deutschen U23 Meisterschaften. Nach wie vor bestehen aus<br />

diesem Jahr die Stadionrekorde der späteren Weltmeister im Kugelstoßen<br />

David Storl (20,53 Meter), und Stabhochsprung Raphael<br />

Holzdeppe (5,75 Meter), des Olympiasiegers von 2016 im Diskus-<br />

12<br />

wurf, Christoph Harting (62,07 Meter), und der Europameister<br />

im Hochsprung von Berlin, Mateusz Przybylko (2,16 Meter). Auch<br />

die 2-Meter-Hochspringerin Marie Laurence Jungfleisch gewann<br />

hier 2011 mit 1,87 Meter den Titel. 2013 fand dann die Deutsche<br />

Meisterschaft im 10.000-Meter-Lauf im Stadion statt, bevor sich<br />

die 2014 in Köln erstmals ausgetragene DM U16 in Obervieland<br />

häuslich niederließ. Nach 2016, 2017 und 2019 findet diese Meisterschaft<br />

am Samstag und Sonntag, 5. und 6. Juli <strong>2020</strong>, bereits zum<br />

vierten Mal in Bremen statt. Der Deutsche Leichtathletik-Verband<br />

(DLV) lobt hinsichtlich dieser Veranstaltung und der gesamten<br />

Leichtathletik-Abteilung des Vereins vor allem die familiäre Atmosphäre<br />

und die freundliche Art der Helfer. „Wenn man berücksichtigt,<br />

dass die gesamte Vorbereitung, Durchführung und Nachbereitung<br />

der Veranstaltungen ausschließlich von Ehrenamtlichen<br />

geleistet wird, für die sie sich Urlaub nehmen oder bis in die Nacht<br />

hinein im Stadion sind, kann das Engagement gar nicht hoch genug<br />

eingeschätzt werden“, sagt Jens Ellrott, Geschäftsführer und stellvertretender<br />

Leichtathletik-Abteilungsleiter.


<strong>Sport</strong>liches<br />

Unterhaltungsprogramm<br />

Das GOP Varieté-Theater unterstützt Vereinsmitglieder<br />

mit vergünstigten Ticketpreisen<br />

Fotos: TV Werder,<br />

Rundes Jubiläum<br />

TV Werder: 100-jähriges Bestehen<br />

Lang ist es her: Als im Jahre 1920 der damalige Fußballverein<br />

Werder in einen <strong>Sport</strong>verein umgewandelt wurde, beschlossen<br />

einige Damen und Herren des Hauptvereins, eine<br />

Tennisabteilung zu gründen. Aus einigen Anfängern des Fußballvereins<br />

und durch Anzeigen in der Tagespresse wurde der erste<br />

Kreis von Interessenten gewonnen, und im März 1920 zu einer<br />

Besprechung im Restaurant Hohenzollern gebeten. In Anwesenheit<br />

von etwa 30 Teilnehmern wurde hier die Gründung vollzogen<br />

und am Schwachhauser Ring zwei Plätze gemietet. Diese<br />

konnten zwar kaum Anspruch auf spieltechnische Vollkommenheit<br />

machen, eine bessere Anlage stand jedoch zunächst nicht zur<br />

Verfügung. Der Kontakt unter den Mitgliedern gestaltete sich von<br />

Anfang an als freundschaftlich und herzlich, wenngleich der Tennissport<br />

nicht allzu ernst genommen wurde: Monatlich fand sich<br />

die Gruppe zu Tanzkränzchen zusammen und erhielt laut Angaben<br />

der Vereinschronik den Beinamen „Tanzabteilung“.<br />

Seit 1933 ist der Tennisverein Werder (TV Werder) dagegen<br />

ein eigenständiger Verein mit Sitz im Baumschulenweg<br />

in Schwachhausen. Dort verfügt er über zehn Außenplätze und<br />

eine moderne Dreifeldhalle. Zudem zählt der Verein mit seinen<br />

rund 400 Mitglieder aktuell zu den größten seiner Art in Bremen.<br />

Im Fokus der Arbeit steht vor allem de Jugendförderung,<br />

aber auch für andere Altersgruppen werden entsprechende<br />

Trainingsmöglichkeiten angeboten. Für besonders ambitionierte<br />

<strong>Sport</strong>lerinnen und <strong>Sport</strong>ler gibt es zudem die Möglichkeit, in<br />

einer Mannschaft um Punkte, Spiel, Sieg und Satz zu kämpfen.<br />

Anlässlich seines 100-jährigen Bestehens lädt der TV Werder<br />

am Freitag, 8. Mai, zu einer Festlichkeit auf die Terrasse der<br />

Gastronomie „Cool down“ ein. Sowohl Mitglieder, Förderer als<br />

auch Freunde kommen ab 16 Uhr zusammen. Neben Ansprachen<br />

von Vertretern aus Politik und <strong>Sport</strong> ist ein kleines Show-<br />

Match geplant. Die große, vereinsinterne Feier ist für im August<br />

im Hotel Munte geplant.<br />

Dass sportliche Leistungen einen hohen Unterhaltungsfaktor<br />

haben ist kein Geheimnis. Besonders die Artistik vermag<br />

ihr Publikum ins Staunen zu versetzen und Körperkunst auf<br />

Höchstniveau mit komödiantischen Elementen zu verbinden. Diese<br />

Mischung macht auch die Shows im GOP Varieté-Theater aus,<br />

das den <strong>Bremer</strong> Vereinssport in diesem Jahr mit einer besonderen<br />

Aktion unterstützen möchte. Gruppen ab vier Vereinsmitgliedern<br />

können die anspruchsvollen Darbietungen zu vergünstigten Preisen<br />

erleben. Das Angebot gilt für zwei Shows, die im Mai und September<br />

Premiere in der Überseestadt feiern.<br />

Glitter und Glamour der 1960er Jahre bilden den Kern des Bühnenspektakels<br />

„Bang Bang“, für das Regisseur Anthony Venisse<br />

verantwortlich zeichnete. Die dynamische Show spannt den Bogen<br />

von artistischen Highlights der Luft- und Cyr-Artistin Anna<br />

Ward über komödiantische Einlagen von Xevi Casals (Bild oben)<br />

bis hin zur Clownerie von Philippe Thibaudeau. Letzter verkörpert<br />

den von Missgeschicken geplagten Titelheld, dem die Herzen des<br />

Publikums auf Anhieb zufliegen. Das dritte Programm der Saison<br />

„Bang Bang“ ist vom 7. Mai bis 28. Juni zu sehen.<br />

Im Herbst wird es rhythmisch. In der Show „Elektro“ sind Klänge,<br />

Bewegungen und Spiel unmittelbar miteinander verschränkt.<br />

Der Titel bezieht sich auf die treibende elektronische Musik, für die<br />

„Stachy.DJ“ verantwortlich zeichnet. Er wurde in den 1990er Jahren<br />

als Teil der Hamburger Hip-Hop-Gruppe Fischmob bekannt.<br />

Zudem kommt auch allerhand Elektronik zum Einsatz, wie zum<br />

Beispiel Infrarot-Technik, die die Bewegung von Körpern in Klang<br />

verwandelt. Artistisch wie musikalisch stellt die Show eine enorme<br />

Dynamik und impulsive Spielfreude unter Beweis. Zwischen den<br />

Darbietungen des jungen Ensemble gibt es ein DJ-Set, das einem<br />

richtigen Konzert in nichts nachsteht. Der Vorhang zu „Elektro“<br />

öffnet sich am 4. September und schließt sich am 25. Oktober.<br />

Infos unter www.variete.de<br />

Fotos: GOP / Alexander Dacos<br />

13


AKTUELLES<br />

Nichts geht mehr<br />

Coronavirus-Pandemie legt den <strong>Sport</strong> lahm / LSB gibt Handlungsempfehlungen<br />

14<br />

Die Coronavirus-Pandemie hat<br />

den <strong>Sport</strong>betrieb in Deutschland<br />

komplett zum Erliegen<br />

gebracht. Veranstaltungen<br />

– egal ob im Profi- oder<br />

Amateursport – sind unter den gegebenen<br />

Umständen und angesichts behördlicher<br />

Anordnungen und massiver Einschränkungen<br />

des öffentlichen Lebens nicht mehr<br />

durchführbar.<br />

Im Zuge der fortschreitenden Coronavirus-Pandemie<br />

mussten im organisierten<br />

<strong>Sport</strong> schwerwiegende Entscheidungen getroffen<br />

werden. Für den Landessportbund<br />

(LSB) Bremen steht die Gesundheit dabei<br />

ebenso an erster Stelle wie für den Deutschen<br />

Olympischen <strong>Sport</strong>bund (DOSB).<br />

Daher hat der LSB seinen Mitgliedsorganisationen<br />

in Abstimmung mit der Senatorin<br />

für Senatorin für Soziales, Jugend, Integration<br />

und <strong>Sport</strong> empfohlen, den Spiel- und<br />

Trainingsbetrieb bis zum Ende der Osterferien<br />

komplett einzustellen. Dies geschah im<br />

Vorgriff auf die behördliche Untersagung<br />

des gesamten <strong>Sport</strong>betriebs auf <strong>Sport</strong>plätzen,<br />

<strong>Sport</strong>hallen sowie Fitnessstudios und<br />

vergleichbaren Einrichtungen durch den<br />

<strong>Bremer</strong> Senat am 16. März. „Wir bedauern<br />

diesen Schritt sehr, da einmal mehr deutlich<br />

wird, welch hohen Stellenwert der organisierte<br />

<strong>Sport</strong> für die Bevölkerung hat“, so<br />

LSB-Präsident Andreas Vroom.<br />

<strong>Sport</strong>senatorin Stahmann hatte bereits<br />

zuvor wegen der zunehmenden Ausbreitung<br />

von Covid-19 die Schließung<br />

sämtlicher städtischer <strong>Sport</strong>anlagen verfügt.<br />

„Ich möchte die Vereine herzlich bitten,<br />

den Spiel- und Trainingsbetrieb dort<br />

ebenfalls einzustellen“, sagte die Senatorin<br />

in enger Absprache mit dem LSB. Analog<br />

zu den <strong>Sport</strong>hallen an Schulen werden<br />

auch die städtischen <strong>Sport</strong>anlagen bis zum<br />

Ende der Osterferien geschlossen. „Uns ist<br />

bewusst, wie sehr diese Entscheidungen<br />

den Breitensport und den Leistungssport<br />

im Land Bremen treffen“, sagte Stahmann<br />

und bat um Verständnis. „Wir dürfen aber<br />

die Erkenntnis von Virologen nicht in den<br />

Wind schlagen, dass die Verbreitung des<br />

Virus sich nur mit drastischen Maßnahmen<br />

merklich verlangsamen lässt.“<br />

Fortbildungen abgesagt<br />

Regelmäßiges, gründliches Händewaschen und Handdesinfektionen beugen Ansteckungen vor.<br />

Um die Ausbreitung von Covid-19 einzudämmen<br />

und die Risiken einer Ansteckung<br />

möglichst gering zu halten, haben der Landessportbund<br />

Bremen und die <strong>Bremer</strong><br />

<strong>Sport</strong>jugend als präventive Maßnahme zudem<br />

sämtliche Fortbildungen, Bildungszeiten<br />

und Ausbildungen des LSB-Bildungswerks<br />

bis einschließlich 30. April abgesagt.<br />

Die abgesagten Veranstaltungen werden<br />

zu gegebener Zeit neu terminiert. Bereits<br />

getätigte Zahlungen werden auf Wunsch<br />

zurückerstattet oder bei entsprechender<br />

Neu-Anmeldung miteinander verrechnet.<br />

Darüber hinaus wird der in der Trägerschaft<br />

der <strong>Bremer</strong> <strong>Sport</strong>jugend befindliche Jugendtreff<br />

Blockdiek als Vorsichtsmaßnahme<br />

zunächst bis zum Ende der Osterferien<br />

geschlossen.<br />

Kontakt zum LSB<br />

per Telefon oder E-Mail<br />

In Anbetracht der aktuellen Lage rund um<br />

das Coronavirus appelliert der Landessportbund<br />

an seine Mitgliedsorganisationen,<br />

von Besuchen in der LSB-Geschäftsstelle<br />

abzusehen und das hauptberufliche<br />

Kollegium stattdessen telefonisch oder per<br />

E-Mail zu kontaktieren. Der Betrieb beim<br />

LSB und der <strong>Bremer</strong> <strong>Sport</strong>jugend läuft bis<br />

auf weiteres normal weiter. Es wurden betriebsinterne<br />

Vorkehrungen getroffen, damit<br />

auch im Falle einer weiteren Ausbreitung<br />

von Covid-19 für eine entsprechende<br />

Erreichbarkeit gesorgt ist.<br />

Der Landessportbund Bremen hält seine<br />

Mitgliedsorganisationen über aktuelle<br />

Entwicklungen und Maßnahmen im Zuge<br />

der Coronavirus-Pandemie sowohl über<br />

seine Homepage www.lsb-bremen.de als<br />

auch per Newsletter bzw. E-Mail auf dem<br />

Laufenden. Grundlegende Informationen<br />

für <strong>Sport</strong>vereine zum Umgang mit Covid-19<br />

bieten die Webseiten des Deutschen Olympischen<br />

<strong>Sport</strong>bundes unter www.dosb.de/<br />

medien-service/coronavirus/ sowie des Robert-Koch-Instituts<br />

unter www.rki.de/Shared<br />

Docs/FAQ/NCOV2019/FAQ_Liste.html.<br />

Bei speziellen Fragen zur Coronavirus-<br />

Pandemie in Bremen und <strong>Bremer</strong>haven<br />

können sich <strong>Sport</strong>vereine an die örtlichen<br />

Gesundheitsämter oder die Coronaviris-<br />

Hotline im Land Bremen wenden. Unter der<br />

zentralen Telefonnummer 115 bekommen die<br />

Anrufer von speziell geschulten Mitarbeitern<br />

Informationen zum Umgang mit dem Coronavirus<br />

und entsprechenden Schutz- bzw.<br />

Vorbeugemaßnahmen. Anschauliche Informationen<br />

bietet auch die Bundeszentrale für<br />

gesundheitliche Aufklärung: www.youtube.<br />

com/playlist?list=PLRsi8mtTLFAyJaujkS-<br />

HyH9NqZbgm3fcvy. (LSB)<br />

Fotos: FR


Ligabetrieb ruht<br />

Fast überall steht der <strong>Bremer</strong> <strong>Sport</strong> still<br />

Der Coronavirius macht auch vor dem<br />

<strong>Bremer</strong> Vereinssport nicht halt. Fast<br />

alle Verbände in <strong>Bremer</strong>haven und<br />

Bremen haben ihren Wettkampfbetrieb für<br />

die kommenden Wochen eingestellt. Dazu<br />

gehören unter anderem folgende Verbände:<br />

Handball, Basketball, Leichtathletik, Hockey,<br />

Schwimm, Tischtennis sowie die Rhytmische<br />

<strong>Sport</strong>gymnastik. Und natürlich sind<br />

davon auch der mitgliederstärkste Verband,<br />

der <strong>Bremer</strong> Fußball Verband, sowie die Eishockeyspieler<br />

der Fischtown Pinguins betroffen.<br />

<strong>Bremer</strong> Fußball-Verband setzt<br />

Spielbetrieb aus<br />

Nach der Entscheidung der Freien Hansestadt<br />

Bremen, diverse öffentliche Einrichtungen<br />

zu schließen, hat der <strong>Bremer</strong><br />

Fußball-Verband entschieden, den Spielbetrieb<br />

im gesamten Verbandsgebiet bis<br />

zum 30.03.<strong>2020</strong> auszusetzen. Über die<br />

Neuansetzung entscheiden die Ausschüsse<br />

des BFV in Kürze. Dabei kann dort, wo<br />

es möglich ist, die Saison bis zu den Sommerferien<br />

verlängert werden als auch Wochenspieltage<br />

angesetzt werden. Eine finale<br />

Entscheidung kann hierzu heute noch nicht<br />

getroffen werden.<br />

Die oberste Priorität ist es nun, die Infektionsrate<br />

zu senken. Auch der Fußball<br />

als Mannschafts- und Kontaktsportart<br />

trägt hierfür eine gesellschaftliche Verantwortung.<br />

Diese Entscheidung sei dem BFV<br />

nicht leicht gefallen, angesichts der aktuellen<br />

Lage ist sie aber ohne Alternative. Im<br />

Laufe des 12. März erreichten den Verband<br />

bereits Meldungen, dass erste Mannschaften<br />

am Wochenende wegen aktueller Corona-Verdachtsfälle<br />

und der damit einhergehenden<br />

Quarantäne nicht werden antreten<br />

können. Es ist davon auszugehen, dass diese<br />

Zahlen gerade in einem städtischen Ballungsraum<br />

in den kommenden Tagen weiter<br />

steigen werden.<br />

Alle Vereine sind daher weiterhin aufgefordert,<br />

aktiv zu prüfen, ob es Spieler*innen<br />

in ihren Mannschaften gibt, die in den<br />

vergangenen 14 Tagen aus einem Risikogebiet<br />

zurückgekehrt sind. Wir appellieren<br />

an das Verantwortungsbewusstsein der<br />

Vereine, diese Spieler*innen – unabhängig<br />

von Symptomen – auch in einem ggf.<br />

aufrecht erhaltenen Trainingsbetrieb nicht<br />

einzusetzen. Darüber hinaus appelliert der<br />

BFV ausdrücklich, den Empfehlungen des<br />

Robert-Koch-Instituts und den zehn wichtigsten<br />

Hygiene-Tipps der Bundeszentrale<br />

für gesundheitliche Aufklärung (BZgA)<br />

Folge zu leisten, das heißt insbesondere<br />

Maßnahmen zum Infektionsschutz zu ergreifen.<br />

Keine Playoffs für die<br />

Fischtown Pinguins<br />

Die aktuelle Coronavirus-Pandemie hat<br />

den Eishockey-Bundesligisten Fischtown<br />

Pinguins besonders hart getroffen. Die<br />

<strong>Bremer</strong>havener Eishockeyprofis hatten<br />

sich in dieser Saison erstmals direkt für<br />

das Playoff-Viertelfinale in der Deutschen<br />

Eishockey Liga DEL qualifiziert. Doch am<br />

11. März verkündete die DEL, die Playoffs<br />

komplett abzusagen und die Spielzeit wegen<br />

der Coronavirus-Epidemie vorzeitig zu<br />

beenden. Daher gibt es in diesem Jahr keinen<br />

deutschen Eishockey-Meister.<br />

„Wir könnten uns in den Hintern beißen.<br />

Wir spielen unsere beste DEL-Saison<br />

und hätten erstmals im Halbfinale stehen<br />

können. Und dann macht uns dieses Coronavirus<br />

alles kaputt“, ärgerte sich Pinguins-Manager<br />

Alfred Prey. „Aber es ist eine<br />

Entscheidung der DEL und damit müssen<br />

wir uns abfinden.“<br />

„Die Spieler sind natürlich nicht erfreut,<br />

sie sagen aber auch, dass es eigentlich keine<br />

andere Wahl gegeben hat“, erklärte Pinguins-Geschäftsführer<br />

Hauke Hasselbring.<br />

„Ich hätte gern weitergespielt und das wirtschaftliche<br />

Risiko von Geisterspielen getragen,<br />

aber das Risiko einer Erkrankung ist<br />

einfach zu groß“, betonte Hasselbring. (LSB)<br />

Die Fischtown Pinguins um Kapitän Mike Moore<br />

können keine Playoffs spielen. Foto: V. Dinev<br />

Fotos: A. Bowinkelmann/LSB NRW<br />

Kunstrasen<br />

folgt Rotgrand<br />

Sanierung der Bezirkssportanlagen<br />

geplant<br />

Insgesamt 1,5 Millionen Euro will der<br />

<strong>Bremer</strong> Senat bereitstellen, damit im<br />

Jahr <strong>2020</strong> <strong>Sport</strong>anlagen saniert werden<br />

können. Drei von diesen Maßnahmen<br />

mit einem Volumen von 1,045 Millionen<br />

Euro müssen bereits im <strong>Frühjahr</strong><br />

umgesetzt werden. Vorgezogen werden<br />

sollen die Arbeiten an den Bezirkssportanlagen<br />

Blockdiek, Hemelingen und Findorff.<br />

Auf der Bezirkssportanlage Blockdiek<br />

steht der Umbau des Rotgrandplatzes<br />

zu einem Kunstrasenplatz für<br />

790.000 Euro an. Die Flutlichtanlage<br />

muss ebenfalls erneuert werden. Durch<br />

die Umstellung der Leuchtmittel auf<br />

LED wird Energie und somit CO2 eingespart.<br />

Der Ballfangzaun weist ebenfalls<br />

deutliche Korrosionsschäden auf<br />

und soll zeitgleich erneuert werden.<br />

Auch die Weitsprunganlage auf der<br />

Bezirkssportanlage Hemelingen ist sanierungsbedürftig.<br />

Die soll für 105.000<br />

Euro mit zwei Anlaufbahnen aus Kunststoff<br />

ausgebaut werden.<br />

Die Bezirkssportanlage Findorff soll<br />

mit einer festen Beregnungsanlage für<br />

die Rasenplätze 3 und 4 ausgestattet<br />

werden, weil die gelegentliche Beregnung<br />

durch den Umweltbetrieb Bremen<br />

mit einer mobilen Anlage zu personalund<br />

zeitaufwendig ist. In den avisierten<br />

Kosten von 145.000 Euro ist die erforderliche<br />

Kampfmittelsanierung eingeschlossen.<br />

Zu den weiteren Sanierungsmaßnahmen<br />

gehören der Einbau einer Beregnungsanlage<br />

auf der Bezirkssportanlage<br />

Gröpelingen (Kosten: 120.000<br />

Euro), der Aufbau einer Flutlichtanlage<br />

auf der <strong>Sport</strong>anlage Horn-Lehe<br />

(70.000 Euro) und die Sanierung des<br />

<strong>Sport</strong>gebäudes Bockhorner Weg in Bremen-Nord<br />

(100.000 Euro). Darüber hinaus<br />

stellt der Senat 170.000 Euro für<br />

kleinere Sanierungsmaßnahmen an<br />

weiteren <strong>Bremer</strong> <strong>Sport</strong>anlagen bereit.<br />

(LSB)<br />

15


AKTUELL<br />

„Wir sind kein Wasserkindergarten“<br />

Geschäftsführerin Martina Baden über die Situation der <strong>Bremer</strong> Bäder GmbH<br />

Foto: M. Meyer<br />

16<br />

Im Interview spricht Geschäftsführerin<br />

Martina Baden über den Sanierungsstau<br />

in den <strong>Bremer</strong> Bädern, das neu<br />

entstehende <strong>Sport</strong>bad in Horn und erklärt,<br />

warum Eltern ihre Kinder nicht<br />

einfach am Schwimmbad abgeben sollten.<br />

Im vergangenen Jahr kam eine Summe von<br />

circa 100 Millionen Euro an Bedarf für die<br />

<strong>Bremer</strong> Bäder auf. Sogar von drohender<br />

Schließung war die Rede …<br />

Die hohen Summen können einem in der<br />

Tat Sorge bereiten. Es ist aber so, dass sich<br />

diese Summen unterschiedlich zusammensetzen.<br />

Es gibt zum einen die Neubauprojekte,<br />

die zum Teil bereits finanziell<br />

abgesichert sind. Hinzu kommt der große<br />

Sanierungsbedarf an praktisch allen<br />

Standorten. So summiert es sich.. Aber wir<br />

arbeiten das über einen längeren Zeitraum<br />

sukzessive ab. Sonst wäre es finanziell und<br />

personell nicht leistbar.<br />

Droht einzelnen Bädern die Schließung?<br />

Kein Bad ist akut von einer Schließung betroffen,<br />

aber wir merken natürlich schon,<br />

dass aufgrund des Sanierungstaus die Bäder<br />

immer längere Ausfallzeiten haben.<br />

Lediglich das Unibad wird geschlossen,<br />

aber erst, wenn das Horner Bad fertig ist<br />

und gleichzeitig das Westbad zur Verfügung<br />

steht. Voraussetzung ist natürlich, dass das<br />

Unibad solange durchhält.<br />

Was bedeuten die Ausfallzeiten?<br />

In der Regel handelt es sich dabei um geplante<br />

Ausfallzeiten. Es ist so, dass wir<br />

versuchen, in den Schließzeiten während<br />

des Sommers die Hallenbäder zu sanieren.<br />

Aber wir haben das Problem, dass aufgrund<br />

des Sanierungsstaus Bäder auch mal ungeplant<br />

vom Markt gehen müssen. Wir können<br />

dabei garantieren, dass in allen Bädern<br />

sicher geschwommen werden kann. Man<br />

sieht den Bädern als Außenstehender oft<br />

den Sanierungsbedarf auch gar nicht an.<br />

Welche Bedeutung haben die Bäder rein<br />

zahlenmäßig für Bremen?<br />

Aus unserer Sicht eine sehr hohe. In Bremen<br />

besucht statistisch jeder Bürger drei<br />

bis viermal im Jahr ein Schwimmbad. Damit<br />

liegen wir bei den Großstädten sehr<br />

weit vorne. Das ist zum einen sehr erfreulich,<br />

bedeutet aber auch gleichzeitig eine<br />

große Herausforderung und Verantwortung.<br />

Wir versuchen dabei den Ansprüchen<br />

unserer Besucher gerecht zu werden.<br />

Haben sich die Ansprüche an ein<br />

Schwimmbad in den vergangenen Jahren<br />

verändert?<br />

Man muss sich erst einmal bewusst machen,<br />

dass man in Deutschland in Trinkwasser<br />

schwimmt. Diesbezüglich nehmen<br />

die Anforderungen und Auflagen stetig zu,<br />

die Parameter, die untersucht werden, sind<br />

zudem mehr geworden. Was uns aber besonders<br />

umtreibt, ist die Erwartung an uns<br />

als Bädergesellschaft.<br />

Was genau meinen Sie damit?<br />

Es passiert häufig, dass Eltern ihre Kinder<br />

am Eingang abgeben möchten und sie dann<br />

zwei oder drei Stunden später wieder abholen<br />

wollen. Wir sind aber kein Wasserkindergarten.<br />

Wir erwarten, dass Eltern<br />

ihre Kinder begleiten – vor allem wenn sie<br />

Nichtschwimmer sind. Wir erwarten, dass<br />

man selber aufmerksam ist und sein Kind<br />

beobachtet. Und wir erwarten zudem, dass<br />

wenn Kinder alleine zu uns kommen, sie<br />

Schwimmen können und ein entsprechendes<br />

Abzeichen haben. Wir als Bädergesellschaft<br />

können so eine Komplettversorgung,<br />

wie sie sich manche Eltern vielleicht erhoffen,<br />

gar nicht leisten. Zumindest nicht bei<br />

Preisen von drei bis vier Euro.<br />

Ist es tatsächlich so, dass Eltern ihre Kinder,<br />

die nicht Schwimmen, an der Tür des<br />

Schwimmbads abgeben?<br />

Ja und es kommt häufig vor, dass Eltern


So könnte das das neue Horener Bad von außen aussehen. Martina Baden geht jedenfalls davon aus, dass das Bad zu einem Vorzeigeobjekt wird.<br />

Fotos: <strong>Bremer</strong> Bäder, MÄR<br />

nicht realistisch einschätzen können, ob<br />

ihre Kinder schwimmen können. Es gibt<br />

einen großen Unterschied, ob das das Kind<br />

wirklich schwimmen kann oder ob es lediglich<br />

an das Wasser gewöhnt ist. Deshalb legen<br />

wir so großen Wert auf die Abzeichen.<br />

Sicheres Schwimmen ist unser großes Anliegen.<br />

Ab welchem Abzeichen können die Kinder<br />

denn bedenkenlos ins Schwimmbad?<br />

Bei uns erhalten Kinder den Zutritt zum<br />

Bad, wenn sie die Abzeichen Bronze, Silber<br />

oder Gold vorweisen können. Viele Kinder<br />

haben bei uns schwimmen gelernt und<br />

werden dann auch an der Kasse automatisch<br />

wieder erkannt.<br />

Wann sollten Kinder schwimmen lernen?<br />

Es ist am besten, wenn Kinder sehr früh<br />

schon ans Wasser gewöhnt werden und<br />

noch bevor sie in die Schule kommen<br />

schwimmen gelernt haben. Es ist für das<br />

Kind in der Regel einfacher schwimmen zu<br />

lernen, wenn es noch jünger ist, da zu dem<br />

Zeitpunkt die Ängste noch nicht so ausgeprägt<br />

sind.<br />

In der Schule haben die Kinder in der Regel<br />

ein Halbjahr lang einmal die Woche 30<br />

Minuten Schwimmunterricht. Reicht das<br />

nicht aus?<br />

Wenn ein Kind in der dritten Klasse noch<br />

gar nicht ans Wasser gewöhnt ist, ist das<br />

schwierig. Es ist auch ein bisschen zu spät.<br />

Wir empfehlen schon früher mit den Kindern<br />

schwimmen zu üben, oder sie bei uns<br />

einen Schwimmkurs besuchen zu lassen.<br />

Es gibt hingegen anders verlautender Meldungen<br />

bei uns auch keine Wartelisten.<br />

Und wer finanzielle Unterstützung braucht<br />

kann sich zudem an „Kids in die Bäder“, ein<br />

Projekt zusammen mit der <strong>Bremer</strong> <strong>Sport</strong>jugend,<br />

wenden. Darüber bekommen Bedürftige<br />

kostenlose Schwimmkurse. Es gibt also<br />

keine Ausreden mehr.<br />

Können auch ältere Menschen bei Ihnen<br />

noch schwimmen lernen?<br />

Ja und die Kurse werden auch in den letzten<br />

Jahren verstärkt nachgefragt. Es ist unser<br />

Anspruch Schwimmbäder für die Menschen<br />

von 0 bis 99 Jahren zu haben.<br />

Das Unibad mit den bisher einzigen<br />

50-Meter-Bahnen in Bremen wird schließen.<br />

Wie stellt sich dann die Situation für<br />

die <strong>Bremer</strong> Schwimmvereine dar?<br />

Wir sind in sehr engem Austausch mit dem<br />

Landesschwimmverband und haben das<br />

gesamte Bäderkonzept gemeinsam mit den<br />

Vereinen entwickelt. Wir bauen das neue<br />

Horner Bad genauso, wie es sich die Vereine<br />

gewünscht haben. Wir haben auch immer<br />

gegenüber der Öffentlichkeit kommuniziert,<br />

dass wir das Bad in erster Linie so<br />

konzipiert haben, dass die Vereine dort eine<br />

optimale Trainingsstätte vorfinden. Aber<br />

natürlich werden auch dort anfangs noch<br />

einige Fragen zu klären sein.<br />

Welche?<br />

Wer hat welche Nutzungszeiten? Wann<br />

ist für wen geöffnet? Wann können Wettkämpfe<br />

stattfinden? Aber das sind organisatorische<br />

Fragen, auf die man sicherlich<br />

Antworten finden wird.<br />

Wie wird das neue Horner Bad dann aussehen?<br />

Im Innenbereich wird es zehn 50-Meter-Bahnen<br />

geben. Diese kann man mit<br />

einer Hubwand aber auch in 25-Meter-Bahnen,<br />

beispielsweise für das Schulschwimmen,<br />

weiter unterteilen. Für die<br />

Wasserballer haben wir es zudem ballwurfsicher<br />

gebaut. Im Außenbereich gibt es<br />

ebenfalls ein 50-Meter Becken. Das Außenbecken<br />

kann funktional getrennt werden.<br />

Dort wird es neben drei 50-Meter-Bahnen<br />

auch 25-Meter-Bahnen sowie einen Nichtschwimmerbereich<br />

geben. Insgesamt soll<br />

das neue Horner Bad das Vorzeigeobjekt<br />

der Region in den kommenden Jahren sein.<br />

Dann könnte ja eigentlich Florian Wellbrock<br />

wieder nach Bremen zurückkommen?<br />

(lacht) Zumindest haben wir von unserer<br />

Seite dann alles dafür getan. (MÄR)<br />

KURSANGEBOTE<br />

Ob klassisches AquaTraining, intensive<br />

Trendkurse, Trockengymnastik<br />

oder Schwimmkurse für jung und alt<br />

– bei den <strong>Bremer</strong> Bädern gibt es ein<br />

Angebot für jeden Anspruch und für<br />

jedes Alter das passende Training!<br />

Die Kurse teilen sich jedes Jahr in vier<br />

Staffeln auf. Jede Staffel hat zwischen<br />

9 und 13 Termine. Es können Einzeltickets,<br />

Staffelkarten und Jahreskarten<br />

erworben werden.<br />

Alle Infos zu Kursen und Veranstaltungen<br />

unter www.bremer-baeder.de<br />

17


SPORTLER DES JAHRES<br />

Wer wird <strong>Sport</strong>ler des Jahres?<br />

<strong>Sport</strong>gala Bremen muss wegen der Coronavirus-Pandemie verschoben werden<br />

Das Coronavirus hat den Veranstaltern der <strong>Bremer</strong><br />

<strong>Sport</strong>gala einen Strich durch die Rechnung gemacht.<br />

Aufgrund der fortschreitenden Coronavirus-Pandemie<br />

und den damit verbundenen Einschränkungen<br />

und Verboten musste die für 17. März geplante Veranstaltung<br />

im GOP Theater Bremen kurzfristig auf unbestimmte Zeit<br />

verschoben werden.<br />

Die <strong>Sport</strong>gala mit den Ehrungen der <strong>Sport</strong>lerinnen und <strong>Sport</strong>ler<br />

des Jahres ist der jährliche Höhepunkt für die <strong>Sport</strong>szene im Land<br />

Bremen. Neben den Ehrungen und Anerkennungen der sportlichen<br />

Leistungen tragen die im Zuge der <strong>Sport</strong>gala gesammelten<br />

Spenden wesentlich zur <strong>Sport</strong>förderung des <strong>Bremer</strong> Nachwuchses<br />

durch die <strong>Sport</strong>stiftung Bremen bei. Die Veranstalter der <strong>Sport</strong>gala<br />

- der Landessportbund Bremen, die <strong>Sport</strong>stiftung Bremen und<br />

die Deutsche Olympische Gesellschaft (Landesgruppe Bremen)<br />

wollen die Ehrungsveranstaltung sobald wie möglich nachholen.<br />

LSB-Präsident Andreas Vroom bedauert die Verschiebung der<br />

<strong>Sport</strong>gala, betont aber, dass Rücksichtnahme, Gesundheit und ein<br />

einheitliches Handeln angesichts der aktuellen Situation im Vordergrund<br />

stehen. Wir stellen die Nominierten vor.<br />

Kim Behrens – Beachvolleyball<br />

Kämpfen, dranbleiben, weitermachen: Tugenden, die die <strong>Bremer</strong>in Kim Behrens im<br />

letzten Jahr nur zu häufig beweisen musste – im und abseits des Feldes. Wieder einmal<br />

nahm man ihr im Januar 2019 ihre Partnerin weg, mit der sie sich bis auf Rang 15 in der<br />

Welt vorgearbeitet hatte. Seitdem ist sie mit Cinja Tillmann auf Punktejagd für die Weltrangliste<br />

und die Qualifikation für die Olympischen Spiele im Sommer – mit respektablen Ergebnissen<br />

wie zwei Siegen auf der nationalen „Techniker Beach Tour“ und dem dritten Platz<br />

bei den Deutschen Meisterschaften.<br />

Der Einsatz bei den hochdotierten, internationalen Turnieren wird Behrens/Tillmann<br />

dagegen vornehmlich vom Verband verwehrt – obwohl sich das Duo sportlich für die<br />

FIVB-Termine qualifiziert hat. Für die derzeit freigestellte Polizeikommissarin Behrens ist<br />

wichtig, dass im deutschen Beachvolleyball das Leistungsprinzip gilt – und sie sich möglichst<br />

bald wieder auf den Kampf im Sand konzentrieren kann.<br />

18<br />

Rike Jürgens – Hip-Hop<br />

Sie erzählt kleine Geschichten. Aber nicht mit Worten, sondern mit ihrem Tanz.<br />

Und der hat Rike Jürgens aus Langen bei <strong>Bremer</strong>haven die Goldmedaille bei der<br />

Hip-Hop-Weltmeisterschaft eingebracht – und das mit nur 17 Jahren und in der heimischen<br />

Stadthalle <strong>Bremer</strong>haven. Lässig und frei, aber voller Energie und Emotion: In der<br />

Solo-Disziplin beim Hip-Hop gibt es keine feste Choreografie. Es kommt zum einen darauf<br />

an, seine Moves zu zeigen. Aber vor allem auch Gefühl und Ausdruck rüberzubringen.<br />

Für Rike Jürgens galt daher auch vor ihrem Finalauftritt das Motto: „Ich gehe jetzt auf<br />

diese Fläche und habe eine gute Zeit.“ Dafür trainiert sie an sechs Tagen in der Woche jeweils<br />

mehrere Stunden. Und weil das für sie immer noch nicht genug Hip-Hop ist, unterrichtet<br />

sie auch noch den Nachwuchs in der Tanzschule Beer. Dieses Jahr kommt neben der<br />

Titelverteidigung eine weitere Herausforderung hinzu: das Abitur.<br />

Pia-Sophie Wolter – Fußball<br />

Klar, in Bremen kennt man besonders ihren Vater Thomas. Aber es gibt für Pia-Sophie<br />

Wolter längst keinerlei Grund mehr, sich dahinter zu verstecken. Die 22-jährige Mittelfeldspielerin<br />

spielt beim Seriensieger Vf L Wolfsburg, kämpft um Titel in der Bundesliga<br />

und der Champions League.<br />

Zur Profispielerin wurde sie aber bei ihrem Heimat- und Herzensverein Werder, kickte<br />

vier Jahre lang auf Platz 11. 2018 folgte dann der Schritt nach Wolfsburg. Wolter wechselte<br />

praktisch vom Abstiegs- zum Titelkampf. Dort kann sie sich komplett auf den Fußball<br />

konzentrieren. Das heißt fast – denn die <strong>Bremer</strong>in studiert gleichzeitig am Vf L-Campus<br />

BWL mit Schwerpunkt <strong>Sport</strong>-Business. Übrigens: Im Januar traf sie zuletzt auf ihren alten<br />

Verein, den SV Werder – und schoss beim Testspiel, das der Vf L mit 5:0 für sich entschied,<br />

das zwischenzeitliche 2:0.<br />

Fotos: F.T. Koch (2), FR (2) A. Hartmann, Fischtown Pinguins, Shirin Abedi


Jan Urbas – Eishockey<br />

Der Königspinguin: Der 31-jährige Slowene sammelt in der DEL Scorer-Punkt um<br />

Scorer-Punkt und lässt die Fans von begeisternden Playoff-Duellen träumen. Denn<br />

Urbas hat mit seinen Toren und Assists entscheidend dazu beigetragen, dass der direkte<br />

Einzug ins DEL-Viertelfinale winkt. Der slowenische Nationalspieler, der bereits bei<br />

zwei Olympischen Spielen aktiv war, steht seit 2017 auf dem <strong>Bremer</strong>havener Eis und war von<br />

Beginn an ein Garant für viele Punkte. Doch derzeit spielt er die bisher beste Saison seines<br />

Lebens. Allein der Januar lief mit sieben Toren und sechs Vorlagen so gut, dass er als erster<br />

Fischtown-Spieler überhaupt zum Spieler des Monats in der DEL gewählt wurde.<br />

Und nicht nur mit Toren und Assists macht der Slowene Verein, Fans und Stadt glücklich<br />

– auch mit der Vertragsverlängerung bei den Pinguins Ende Januar, trotz finanziell<br />

attraktiverer Angebote der Konkurrenz. Für den Team-Manager Alfred Prey macht dies<br />

Urbas zum „König von Fischtown“.<br />

Lennard Kämna – Radfahren<br />

Sicher, im Blockland lässt es sich wunderbar Fahrrad fahren, auch rasant. Aber der Weg<br />

vom flachen Land zu den Bergetappen der Tour de France ist ein weiter. Umso erstaunlicher<br />

ist die Entwicklung, die Lennard Kämna aus Fischerhude im vergangenen Jahr<br />

durchlebt hat. In der Jugend noch Welt- und Europameistertitel im Zeitfahren, begeisterte<br />

er im vergangenen Sommer in den Alpen und Pyrenäen. Beendete Etappen auf dem vierten<br />

und sechsten Platz und wurde im Gesamtklassement starker 40.<br />

Ergebnisse, die er dieses Jahr mindestens wiederholen möchte – mit seinem neuen<br />

Team BORA-hansgrohe, das vor allem mit dem Klassement- Fahrer Emanuel Buchmann<br />

Aufsehen erregte. Genau diesem Buchmann soll Kämna bei der kommenden Frankreich-Rundfahrt<br />

zum Sprung aufs Treppchen verhelfen. Aber auch persönliche Erfolge<br />

sind das Ziel, etwa bei den Zeitfahr-Etappen. Das lässt sich auch immer noch bestens im<br />

Blockland trainieren.<br />

Florian Wellbrock – Schwimmen<br />

Nicht nur im Wasser, auch ganz klassisch im schwarzen Anzug mit Fliege macht der<br />

22-jährige <strong>Bremer</strong> eine gute Figur – wie bei der Bambi-Verleihung im vergangenen<br />

November. Dort bekam er den <strong>Sport</strong>-Bambi für seine Leistungen vor allem bei der<br />

Weltmeisterschaft in Südkorea. Und die waren historisch! Denn Wellbrock war der erste<br />

Schwimmer, der WM-Gold im Becken und im Freiwasser holte. Nach zehn Kilometern und<br />

1:47:55,9 Stunden schlug Wellbrock für seinen ersten Sieg mit zwei Zehntelsekunden Vorsprung<br />

an. Dieser musste zeitweise mit harten Bandagen erkämpft werden.<br />

In einem nervenaufreibenden Dreikampf, bei dem weder Wellbrock noch seine Konkurrenten<br />

Gregorio Paltrinieri aus Italien und der Ukrainer Michailo Romantschuk bis<br />

zum Finish nach 1.500 Metern nachließen, ergatterte sich der <strong>Bremer</strong>, der 2015 ins <strong>Sport</strong>internat<br />

nach Magdeburg wechselte, sensationell seine zweite Gold-Medaille. Das nächste<br />

Ziel ist klar: Olympia in Tokio. Vielleicht ja wieder mit Doppel-Gold für Florian Wellbrock.<br />

Nominiert:<br />

MANNSCHAFT DES JAHRES<br />

- Fischtown Pinguins <strong>Bremer</strong>haven – Eishockey<br />

- Grün-Gold-Club Bremen – Tanzen<br />

- Wassersport-Verein Hemelingen - Segeln<br />

NACHWUCHSFÖRDERPREIS<br />

Naomi Conze – Handball<br />

Palmira Seeger-Suarez & Paul Turbanow – Rollkunstlauf (Foto)<br />

Bereits feststehen:<br />

BEHINDERTENSPORTLER DES JAHRES<br />

Léon Schäfer – Leichtathletik<br />

SONDERPREIS DER HANDELSKAMMER BREMEN<br />

SG Stern Bremen - Betriebssport<br />

19


GESUNDHEIT<br />

„Spezialisierung<br />

bringt Qualität“<br />

Ehab Ebiedou leitet den Bereich Fuß-und Sprunggelenkchirurgie<br />

in der Paracelsus-Klinik<br />

20<br />

Er ist ausgewiesener Spezialist auf<br />

seinem Gebiet. Als Facharzt für<br />

Orthopädie und Unfallchirurgie<br />

sowie zertifizierter Fußchirurg<br />

der „Deutschen Assoziation für<br />

Fuß und Sprunggelenk“ sowie der Gesellschaft<br />

für Fuß- und Sprunggelenkchirurgie<br />

hat sich Ehab Ebiedou mit mehr als 3.000<br />

durchgeführten Operationen einen Namen<br />

gemacht. Seit Herbst letzten Jahres ist<br />

er Leiter des Departments für Fuß- und<br />

Sprunggelenkchirurgie in der Paracelsus-Klinik<br />

Bremen. Im Interview erklärt<br />

der Fachmann, wieso Expertise insbesondere<br />

bei der Behandlung der Füße wichtig<br />

ist – und das nicht nur bei <strong>Sport</strong>lern.<br />

Herr Ehab Ebiedou, welche Umstände haben<br />

dazu geführt, in der Paracelsus-Klinik<br />

ein Department für Fuß- und Sprunggelenkchirurgie<br />

einzurichten?<br />

Ehab Ebiedou: Das hat zweierlei Gründe.<br />

Zum einen war bisher die Versorgung durch<br />

die Fußchirurgie in Bremen noch nicht optimal<br />

ausgebaut, weil es nur wenige spezialisierte<br />

Fachleute gab. Zum anderen ist meine<br />

Expertise in diesem Bereich sehr umfangreich<br />

– und da lag es aus Sicht der Klinikleitung<br />

nahe, ein eigenständiges Department<br />

zu eröffnen.<br />

Wie sieht Ihr Werdegang aus?<br />

Seit etwa vier Jahren widme ich mich ausschließlich<br />

der Behandlung von orthopädischen<br />

Fußerkrankungen. Bevor ich an die<br />

Paracelsus-Klinik Bremen kam, war ich als<br />

Oberarzt und Chefvertreter in der Abteilung<br />

für Fuß- und Sprunggelenkchirurgie in der<br />

<strong>Sport</strong>klinik Hellersen tätig, dann als Leiter<br />

des Malteser-Fußzentrums in Bonn.<br />

Wie wurden Füße in der Paracelsus-Klinik<br />

vorher behandelt?<br />

Einer unserer Schwerpunkte in der Klinik ist<br />

seit langem die Orthopädie - und damit auch<br />

die konservative sowie operative Behandlung<br />

von Füßen. Dieses Leistungsspektrum<br />

haben wir im letzten halben Jahr enorm erweitert.<br />

Während sich die Operationen bisher<br />

meist auf den Vorderfuß beschränkten,<br />

decken wir das gesamte Spektrum ab. Dazu<br />

Ehab Ebiedou widmet sich seit einigen Jahren ausschließlich der Behandlung der Füße und ist einer der wenigen<br />

Experten im Bereich der Fuß- und Sprunggelenkchirurgie.<br />

zählen unter anderem die Korrektur des<br />

kindlichen Plattfußes, aber auch operative<br />

Therapien der Bänder, Sehnen und Sprunggelenke.<br />

Sogar Prothesen können wir im<br />

Sprunggelenk einbauen, wenn bestimmte<br />

Voraussetzungen erfüllt sind.<br />

Ganz allgemein gefragt: Welche Besonderheiten<br />

gibt es in der Fuß- und Sprunggelenkchirurgie?<br />

Die Anatomie des Fußes ist sehr komplex.<br />

Er besteht aus 26 Knochen und mehr als 30<br />

Gelenken, entsprechend vielfältig sind die<br />

Symptome. Die erste Herausforderung für<br />

den behandelnden Arzt besteht darin, die<br />

Ursache der Schmerzen zu lokalisieren. Meine<br />

erste Frage an die Patienten lautet immer:<br />

Wo drückt der Schuh? Da einige Knochen<br />

sehr klein sind und das Zusammenspiel<br />

zwischen Gelenken, Sehnen und Bändern<br />

filigraner Natur ist, bedarf es viel Erfahrung,<br />

um eine exakte Diagnose zu stellen und die<br />

anschließende Therapieform zu bestimmen.<br />

Was sind die besonderen Herausforderungen<br />

unserer Zeit an den Fuß?<br />

Wir sehen zurzeit immer häufiger Erkrankungen,<br />

die vor 20 bis 30 Jahren noch viel<br />

weniger auftraten. Viele Kinder leiden an<br />

Plattfüßen. Das ist zum Teil genetisch bedingt.<br />

Jedoch laufen die Kinder deutlich seltener<br />

barfuß und vermehrt in Schuhen auf<br />

Asphalt. Beides begünstigt diese Fehlstellung.<br />

Spezialisiert sind wir aber auch auf die<br />

Behandlung von <strong>Sport</strong>verletzungen am Fuß<br />

und seinen Gelenken.<br />

Foto: Paracelsus-Klinik Bremen<br />

Wie hat sich die chirurgische Praxis in den<br />

letzten Jahren verändert?<br />

Spezialisierungen im Bereich der Fußchirurgie<br />

gibt es in Deutschland erst seit etwa<br />

20 Jahren. Seitdem haben sich die Behandlungsmethoden<br />

stark entwickelt. Zudem<br />

gibt es neue Techniken für die vielfältigen<br />

Erkrankungen. Die Arthroskopie, ein minimalinvasives<br />

und bildgebendes Verfahren,<br />

kann heutzutage sogar an sehr feinen Gelenken<br />

durchgeführt werden. Für die Untersuchung<br />

der Sehnen verwenden wir die<br />

Kernspintomografie und Ultraschall. Aber<br />

auch konservative Verfahren finden weiter<br />

Anwendung, etwa die Stoßwellentherapie.<br />

Auch Physiotherapie kann helfen, um<br />

Schmerzen zu lindern.<br />

Welche Symptome zeigen sich besonders<br />

häufig?<br />

Da sind zunächst die degenerativen Veränderungen,<br />

die im zunehmenden Alter oft<br />

auftreten. Der Hallux vulgus, also die Fehlstellung<br />

des Großzehs, ist eine häufige Erkrankung.<br />

Bei den Betroffenen drückt dann<br />

meist der Schuh an der Innenseite. Aber<br />

auch Hammerzehen und Schwielen im Bereich<br />

des Mittelfußgelenks sehen wir oft,<br />

ebenso Reizungen im Bereich der Achillessehne.<br />

Bei akuten und alten Verletzungen,<br />

etwa bei <strong>Sport</strong>lern, fehlt oft die Stabilität.<br />

Eine Verletzung der Bänder kann später vermehrtes<br />

Umknicken nach sich ziehen. In<br />

diesem Fall empfiehlt es sich, das Gelenk<br />

zu stabilisieren, damit die <strong>Sport</strong>ler weiterhin<br />

aktiv bleiben können und keine weiteren<br />

Verletzungen davon tragen.<br />

Mit wie vielen Patienten rechnen Sie pro<br />

Jahr?<br />

In der Ambulanz mit bis zu 3000 Patienten<br />

pro Jahr. Wenn dann eine Operation nötig<br />

wird, kann ich durch meine Spezialisierung<br />

auf viel Erfahrung zurückgreifen – und diese<br />

Spezialisierung bringt Qualität.<br />

DIE FRAGEN STELLTE KRISTINA WIEDE.


Der<br />

Medizinische<br />

Partner der<br />

Bundesliga-<br />

Pro fi s<br />

Paracelsus-Klinik<br />

Geballte medizinische<br />

Kompetenz<br />

21


AKTUELLES<br />

„Wir haben<br />

eine sehr<br />

klare Kante“<br />

Fotos: FR, A. Kalka, D. Lange<br />

BFV-Präsident Björn Fecker über Jugendtrainer, Gewalt und Ehrenamt im <strong>Bremer</strong> Amateur Fußball<br />

22<br />

Ich habe Sie neulich bei einem Fußballspiel<br />

auf der Anlage des FC Huchting gesehen.<br />

War das eher Zufall oder sind Sie öfter auf<br />

<strong>Bremer</strong> Fußballplätzen zu Gast?<br />

Ich versuche, so oft es geht, bei den Vereinen<br />

vor Ort zu sein. Der FC Huchting ist<br />

ja mein Heimatverein und ich wohne auch<br />

sozusagen direkt um die Ecke. Früher, als<br />

mein Sohn selbst noch aktiv war, habe ich<br />

versucht, ihn jedes Wochenende zu begleiten.<br />

Wie wichtig ist es für Sie, in Ihrer Funktion<br />

als Präsident des <strong>Bremer</strong> Fußball Verbandes,<br />

möglichst dicht an der Basis dran zu<br />

sein?<br />

Es ist vor allem sehr hilfreich. Es gibt so die<br />

Möglichkeit, direkt mit den Leuten vor Ort<br />

zu sprechen und sich die Themen, die Probleme<br />

und ab und zu auch mal ein Lob direkt<br />

mitzunehmen. Ich bin vor Ort immer<br />

ansprechbar und das wird auch rege wahrgenommen.<br />

Was wird Ihnen auf den Plätzen dann konkret<br />

zugetragen?<br />

Das ist ganz unterschiedlich. Mal geht es<br />

um Fragen zu Spielberechtigungen oder<br />

Testspielen, dann geht es darum, dass man<br />

mit Entscheidungen des Verbandes nicht<br />

zufrieden war oder es wird konkret um Hilfe<br />

bei geplanten Projekten gebeten.<br />

Wie ist der Ton, in dem Sie auf den Plätzen<br />

angesprochen werden?<br />

Sehr respektvoll. Insgesamt positiv und<br />

freundlich. Ich habe bisher überhaupt keine<br />

schlechten Erfahrungen gesammelt.<br />

Wie sind Sie mit der Gesamtsituation im<br />

<strong>Bremer</strong> Amateur Fußball zufrieden?<br />

Mir ist es wichtig, dass wir als Fußballsport<br />

in allen Stadtteilen vertreten sind, so dass<br />

man als Kind, aber auch als Erwachsener,<br />

keine weiten Wege auf sich nehmen muss,<br />

um Fußball zu spielen. Das ist mir besonders<br />

wichtig, weil wir damit ein Angebot<br />

direkt vor Ort machen können. Da sind wir<br />

ordentlich aufgestellt, aber es gibt natürlich<br />

auch Probleme.<br />

Welche sind das?<br />

Das Ehrenamt ist dabei ein großes Thema<br />

oder anders ausgedrückt: Wer macht überhaupt<br />

noch was im Verein? Das gilt sowohl<br />

bei den Trainern, insbesondere im Jugendbereich,<br />

aber auch bei den Vereinsvorständen.<br />

Gerade bei letzteren wird die Situation<br />

bei steuerlichen Fragen und dem Auftreten<br />

gegenüber Behörden nicht gerade leichter.<br />

Und somit wird es für die Vereine auch immer<br />

schwieriger, Leute zu finden, die bereit<br />

sind, sich ehrenamtlich in ihrem Verein zu<br />

engagieren. Und auch den Mädchen- und<br />

Frauenfußball betreffend sind wir nicht zufrieden.<br />

Inwiefern?<br />

Die Mannschaftszahlen sind nicht zufriedenstellend.<br />

Da versuchen wir gerade<br />

gegenzusteuern. Deshalb haben wir das<br />

Projekt „FUSOJA – Fußball soziales Jahr“<br />

ins Leben gerufen. Derzeit sind zwei Vereine<br />

dabei, die sich jeweils mit uns und einer<br />

Schule einen FSJler teilt, der in der Schule<br />

sowie in einem Verein eine Fußball-AG<br />

gestartet hat und betreut. Wir erhoffen uns<br />

davon, mehr Mädchen in die Vereine zu<br />

bekommen oder zumindest die Mädchenmannschaften<br />

zu stabilisieren.<br />

Gerade im Ehrenamt gibt es bei vielen Vereinen<br />

Nachwuchsprobleme. Wie kann da<br />

aus Ihrer Sicht geholfen werden?<br />

Wir müssen die Frage der Entbürokratisierung<br />

angehen. Viele gut gemeinte Programme<br />

sind für einen ehrenamtlich geführten<br />

Verein nicht realisierbar. Vereine, die über<br />

keine hauptamtliche Geschäftsstelle verfügen,<br />

können sich nicht stunden- oder


tagelang mit dem Ausfüllen von Anträgen<br />

beschäftigen. Ein gutes Beispiel ist das momentane<br />

Umrüsten der Flutlichtmasten auf<br />

LED-Beleuchtung. Dafür gibt es Fördermittel<br />

des Bundes, doch die Anträge dafür<br />

auszufüllen ist eine riesige Aufgabe. Hier<br />

sind auch wir als Verband gefragt, den Vereinen<br />

Hilfestellung zu leisten.<br />

Und Sie helfen dann?<br />

Ja, wir versuchen zu helfen wo es geht und<br />

verstehen uns als Lobbyisten für den Fußball.<br />

Wir schauen, wo wir Partner vermitteln<br />

können, helfen aber auch konkret. Wir<br />

diskutieren beispielsweise gerade mit der<br />

Sozialbehörde darüber, wie es für die Vereine<br />

einfacher wird, Kinder aus Familien<br />

mit Leistungsbezug aufzunehmen ohne<br />

eine Menge an Aufwand zu haben. Der Bremen-Pass<br />

ist wichtig, aber die Umsetzung<br />

könnte schlanker sein. Beim Umrüsten der<br />

Flutlichtmasten auf LED vermitteln wir<br />

einen unserer Partner und wir sind die Einsatzstelle<br />

bei der Vermittlung der FSJler –<br />

um nur einiges zu nennen.<br />

Das heißt, bei Problemen sollen sich die<br />

Vereine am besten direkt an den BFV wenden?<br />

Bei uns bekommt jeder sein Problem abgeladen.<br />

Wir schauen dann, wo wir selbst<br />

helfen können oder aber wer für den Verein<br />

der richtige Ansprechpartner ist. Ich selbst<br />

führe aber auch den Vereinsdialog durch,<br />

gehe dabei direkt in die Vereine und diskutiere<br />

vor Ort und höre mir die Probleme an.<br />

Probleme haben viele Vereine nicht nur im<br />

Ehrenamt, auch Jugendtrainer sind rar geworden.<br />

Das ist richtig. Wir müssen unseren Nachwuchs<br />

selbst ausbilden. Die Hoffnung, dass<br />

viele über eine Anzeige in der Zeitung den<br />

Weg zu uns als Jugendtrainer finden, habe<br />

ich aufgegeben. Was mehrere Vereine richtig<br />

gut machen: Sie sprechen die Spieler<br />

ihrer eigenen A-Jugend oder B-jugend an.<br />

Das ist durchaus erfolgreich, aber man darf<br />

die Jugendlichen natürlich am Anfang auch<br />

nicht alleine lassen.<br />

Warum nicht?<br />

Oftmals ist es nicht das Problem, das Jungtrainer<br />

und Mannschaft nicht zusammenpassen,<br />

sondern dass es übermotivierte<br />

Eltern gibt. Um sich dieser An- beziehungsweise<br />

Übergriffe zu erwehren, braucht es<br />

schon eine gewisse Unterstützung seitens<br />

der Vereine.<br />

Zuletzt gab es immer wieder Diskussionen<br />

über aufkommende Gewalt im Amateurfußball,<br />

auch in Bremen …<br />

Wir sind eine Volkssportart und bilden<br />

deshalb auch die gesamte Breite der Gesellschaft<br />

ab. Das heißt, dass die Probleme<br />

unserer Gesellschaft auch sehr schnell bei<br />

uns ankommen. Wir dürfen davor nicht<br />

die Augen verschließen, auch wenn wir in<br />

Bremen noch relativ gut dabei wegkommen.<br />

Vielleicht liegt das auch an der räumlichen<br />

Begrenzung Bremens, da man sich<br />

praktisch immer wieder über den Weg läuft<br />

und sich entsprechend kennt. Wir werden<br />

diesen Bereich aber trotzdem noch stärker<br />

in den Fokus nehmen. Es finden in diesem<br />

Jahr zum zweiten Mal Deeskalationsschulungen<br />

statt – mit Funktionären, Trainern<br />

und Schiedsrichtern – um so auch einmal<br />

die Chance zu haben, die Sicht der anderen<br />

Seite kennenzulernen. Früher gab es solche<br />

Schulungen nicht, heute halte ich sie für<br />

notwendig.<br />

In der Regel kommt es aber auf dem Platz<br />

zu Gewalt …<br />

Wir haben eine sehr klare Kante gegenüber<br />

Leuten, die auf dem Fußballplatz Gewalt<br />

ausüben und sind auch in unseren Strafen<br />

sehr klar. Wir haben aber manchmal<br />

das Problem, dass wir es gar nicht mitbekommen,<br />

wenn es zu Gewalthandlungen<br />

gekommen ist. Wenn es bei einem Kreisklassenspiel<br />

zu einer gewalttätigen Auseinandersetzung<br />

zwischen Spielern kommt,<br />

aber kein Schiedsrichter vor Ort ist und sich<br />

im Anschluss die Mannschaften auf „war gar<br />

nicht so schlimm“ einigen, haben wir auch<br />

keine Möglichkeit, etwas zu unternehmen.<br />

Im Vergleich mit anderen Großstädten ist es<br />

bei uns aber eher ruhig – dennoch nehmen<br />

wir das Thema sehr ernst und es gibt keinen<br />

Grund zur Entwarnung. (MÄR)<br />

23


Mit Schmackes!<br />

Ausprobiert: Krav Maga beim TV Bremen-Walle 1875<br />

Fotos: Jennifer Fahrenholz<br />

Was treibt Frauen dazu an, eine Kampfmethode zu erlernen,<br />

die das israelische Militär anwendet? Dafür gibt es viele<br />

Gründe, sagt Trainerin Britta Kay. An der Krav- Maga-<br />

Übungsstunde für Frauen des TV Bremen-Walle 1875, die wöchentlich<br />

in der Schulsporthalle Melanchtonstraße stattfindet, nehme ich<br />

an jenem Donnerstag zu Testzwecken teil. Meine bisherigen Erfahrungen<br />

in Sachen Kampfsport: Keine.<br />

Das Warmwerden<br />

Nachdem ich vorgestellt wurde und mein Anliegen der zehn Frauen<br />

starken Gruppe dargelegt habe, geht es auch schon ans Aufwärmen.<br />

Wir laufen kreuz und quer durch die kleine Halle, kreisen die<br />

Arme, hüpfen mal vorwärts, mal seitwärts. „Frau“ kennt das Prozedere<br />

aus anderen <strong>Sport</strong>kontexten. Die nächste Übung habe ich<br />

als Kind auf dem Schulhof kennengelernt: „Füße trampeln“ haben<br />

wir dieses Spiel damals genannt. Nun stehen sich zwei Frauen dabei<br />

gegenüber und halten sich gegenseitig an den Unterarmen fest.<br />

Weiter gilt es, auf die Füße des Gegenübers zu treten. Das erfordert<br />

Geschick, Schnelligkeit und ein bisschen Strategie. So weit, so gut.<br />

Nun sind die Muskeln warm und die Aufmerksamkeit geschärft.<br />

Natürliche Reflexe trainieren<br />

Was folgt, sind Übungen, die einen Kampf simulieren, also Schlagund<br />

Tritttechniken, die darauf abzielen, reale Gefahrensituationen<br />

abzuwenden. Wir finden uns dazu erneut in Zweierteams zusammen.<br />

Die eine hält die Pratze – das Schlagpolster – und die andere<br />

übt die Techniken, die Trainerin Kay vormacht: Schläge mit<br />

der offenen Hand, der seitliche Faustschlag und Ellenbogencheck,<br />

Kniehieb sowie Fußtritte. „Stellt euch vor, es kommt ein Schlag.<br />

Der erste Reflex wird sein, dass ihr euren Kopf mit den Armen und<br />

Händen schützt. Und was macht ihr dann?“ Eine gute Frage, auf<br />

die ich persönlich keine konkrete Antwort weiß. Und genau darum<br />

geht es, verrät mir Kay im Anschluss an das Training. Krav Maga,<br />

so wie es im Verein gelehrt wird, ist ein Selbstverteidigungssystem.<br />

24<br />

Britta Kay (Bild rechts) übt sich seit zehn Jahren im Krav Maga. Frauen lehrt sie die Techniken zur Selbstverteidigung in einer gesonderten Gruppe.<br />

Redakteurin Kristina Wiede (im blauen Shirt) erklärt sie, worauf es beim Kampf ankommt.


AUSSERGEWÖHNLICHE SPORTARTEN<br />

Ein Tritt, dann folgt die Flucht. Krav Maga vereint grobe Techniken zur Abwehr von Angriffen, die auch unter Stress abrufbar sind.<br />

Es vermittelt grobe Techniken, ein klares Regelsystem gibt es nicht.<br />

Frauen, die im Durchschnitt weniger Masse und Kraft haben als<br />

männliche potenzielle Angreifer, spielen im Krav-Maga-Training<br />

jede Möglichkeit durch, um sich zu verteidigen. Anders als in den<br />

Kampfkünsten sind Methoden erlaubt, die in anderen Kontexten<br />

als Foul gelten. Das Ziehen an Haaren und Kleidung etwa sind effektive<br />

Techniken im realen Kampf. „Es muss nicht schön aussehen“,<br />

erklärt die 34-jährige Polizistin. Es gehe vielmehr darum, die<br />

natürlichen Reflexe auszubauen und einen gestärkten Willen dahingehend<br />

zu entwickeln, sich in Gefahrensituationen aktiv zu verhalten.<br />

Bei vielen Frauen sei bereits nach wenigen Trainingsstunden<br />

erkennbar, wie das Selbstbewusstsein wächst. Hinzu komme<br />

die sportliche Komponente, die Krav Maga attraktiv mache.<br />

Unterschiedliche Motive<br />

Miteinander üben und voneinander lernen<br />

Neben der reinen Frauengruppe gibt es beim TV Bremen-Walle<br />

drei Mal pro Woche ein gemischtes Training. Etwa 25 der rund<br />

200 angemeldeten Mitglieder kämen regelmäßig, andere eher sporadisch.<br />

Darüber hinaus bietet der Verein Kurse an, in denen die<br />

Techniken neu erlernt oder aufgefrischt werden können.<br />

Was mir an der Frauengruppe auffällt: Sie sind sehr unterschiedlich.<br />

Es gibt junge und ältere Frauen, zierliche und kräftige, die zum<br />

Beispiel Rugby spielen. Während der Übungsstunde bemerke ich,<br />

dass sich die Frauen gegenseitig Tipps geben und korrigieren, um<br />

voneinander zu lernen. Das schafft eine unterstützende Atmosphäre,<br />

in der ich mich sofort wohl fühle. Und während im Training die<br />

Ansage galt „mit Schmackes“ zuzuhauen, geben wir uns zum Abschluss<br />

als Zeichen der Wertschätzung ringsum die Hände. (KW)<br />

Während die einen sich mehr für das Erlernen der Techniken interessieren,<br />

wollen sich andere sportlich auspowern. Und das ist<br />

während des einstündigen Trainings bei mir definitiv der Fall.<br />

Nachdem wir die unterschiedlichen Schlag- und Tritttechniken<br />

stehend an der Pratze ausprobiert haben, wenden wir das Erlernte<br />

im nächsten Schritt aus der laufenden Bewegung an. Wir beginnen<br />

mit einigen Muskelübungen wie Sternsprünge und Squats. Die<br />

Ausgangsposition dafür ist auf dem Boden liegend. Ziel ist es, so<br />

schnell wie möglich aufzustehen und aktiv zu werden. Dieser Bewegungsablauf<br />

ist unter der Bezeichnung „Burpees“ bekannt. Um<br />

die Probe des Ernstfalls noch realistischer zu machen, drehen wir<br />

uns einige Mal um die eigene Achse, bevor wir unseren Zirkel aus<br />

Schlägen und Tritten absolvieren. „Das simuliert Schwindel“, der<br />

sich einstellt, wenn uns zum Beispiel ein Schlag den Kopf trifft, erklärt<br />

Kay. Wir laufen anschließend hin und her, schlagen oder treten<br />

aus dem Lauf gegen die Pratze, zwischendurch werden Burpees<br />

gemacht. Das ist kräftezehrend und für mich als Ungeübte fällt es<br />

zudem schwer, Körper und Extremitäten so in Einklang zu bringen,<br />

dass der Schlag oder Tritt „sitzt“. Bei Kay, die selbst seit zehn Jahren<br />

aktiv Krav Maga betreibt, sieht das alles viel gekonnter aus. Die<br />

Arme sind eng am Körper, die Bewegungen präzise.<br />

Ursprung von Krav Maga<br />

Entwickelt wurde Krav Maga – hebräisch für „Kontaktkampf“<br />

–vor mehr als 50 Jahren in Israel. Seine Ursprünge gehen auf<br />

den in Budapest geborenen Imrich Lichtenfeld zurück, der<br />

im heutigen Bratislava aufwuchs. Während der 1930er Jahre<br />

entwickelte er seine Kampfmethode, um die dort lebenden Juden<br />

gegen antisemitische Übergriffe zu unterstützen. Was das<br />

Verteidigungssystem von anderen Kampfkünsten unterscheidet,<br />

ist die Kompromisslosigkeit. Ziel ist es, sich so schnell wie<br />

möglich auf den Ernstfall vorzubereiten – unabhängig von<br />

Vorerfahrungen, Alter und Geschlecht. Dabei stehen weniger<br />

die Techniken im Vordergrund, sondern die natürlichen Reflexe.<br />

Krav Maga vereint Elemente aus Boxen, Ringen und Jiu-Jitsu,<br />

die um taktisches Verhalten ergänzt werden. Heute unterscheidet<br />

man drei Zielgruppen: Krav Maga für Privatpersonen<br />

zur Selbstverteidigung, zur Deeskalation und für die Fitness,<br />

Krav Maga für den Sicherheitsbereich beziehungsweise die<br />

Polizei sowie Krav Maga für das Militär. (KW)<br />

25


AUS DEM LSB<br />

Landessportbund umgezogen<br />

LSB-Geschäftsstelle ab sofort in der Hutfilterstraße 16-18<br />

Nach knapp neun Jahren hat der Landessportbund (LSB) Bremen<br />

sein bisheriges Domizil in der <strong>Bremer</strong> Überseestadt<br />

verlassen und ist umgezogen. Seit 3. Februar sind der LSB<br />

und die <strong>Bremer</strong> <strong>Sport</strong>jugend (BSJ) mit ihrer Geschäftsstelle nicht<br />

mehr im Kellogg-Haus, sondern in der <strong>Bremer</strong> Innenstadt zu finden.<br />

Die neuen Räumlichkeiten befinden sich in der Hutfilterstraße<br />

16 - 18 (28195 Bremen) in unmittelbarer Nähe der zentralen Haltestelle<br />

„Am Brill“, die mit allen öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen<br />

ist.<br />

Die neue LSB-Geschäftsstelle ist barrierefrei. Im Gebäude<br />

steht ein Aufzug zur Verfügung. Parkmöglichkeiten für Besucher<br />

finden sich in der Nähe der Haltestelle „Am Brill“ oder in den umliegenden<br />

Parkhäusern.<br />

Geschäftszeiten, Telefonnummern und E-Mail-Adressen sind<br />

trotz des Umzugs gleichgeblieben. Neben dem LSB und der BSJ befindet<br />

sich auch das <strong>Bremer</strong> Büro der ARAG <strong>Sport</strong>versicherung in<br />

den neuen Räumlichkeiten in der Hutfilterstraße. (LSB)<br />

Die neue Postanschrift:<br />

Landessportbund Bremen e.V.,<br />

Hutfilterstraße 16 - 18, 28195 Bremen<br />

Foto: LSB<br />

26<br />

Sorgen, Ideen und Wünsche<br />

Arbeitskreis sucht den Dialog<br />

Anfang März hat die Bremische Bürgerschaft in der <strong>Bremer</strong>havener<br />

Stadthalle getagt. Anlässlich der Sitzungswoche hat<br />

der Arbeitskreis <strong>Sport</strong>infrastruktur (Helke Behrendt, Björn<br />

Jeschke, Ingelore Rosenkötter, Frank Steinhardt, Sebastian Stern)<br />

die sportpolitischen Sprecherinnen und Sprecher der Fraktionen zu<br />

Gesprächen eingeladen.<br />

Über den Besuchsservice der Bürgerschaft hatte der Arbeitskreis<br />

Räume in der Stadthalle zur Verfügung und konnte ab 13.30<br />

Uhr mit den Politikerinnen und Politikern ins Gespräch kommen.<br />

In Einzelgesprächen mit den jeweiligen Personen konnten die Mitglieder<br />

des Arbeitskreises ihre Sorgen, aber auch Ideen und Wünsche<br />

anbringen. Zu den erörterten Themenbereichen gehörten die<br />

Nutzung der <strong>Bremer</strong> Galopprennbahn, der Zeit- und Maßnahmenplan<br />

zur Sanierung der Schulturnhallen, Bauvorhaben der Vereine<br />

und Trampolinhalle in <strong>Bremer</strong>haven. Es waren intensive Gespräche<br />

mit Frau Prof. Dr. Eva Quante-Brandt (SPD), Herrn Marco<br />

Lübke (CDU), Frau Birgit Bergmann und Herrn Felix Saad (FDP)<br />

und Mustafa Öztürk (DIE GRÜNEN), die von beiden Seiten fortgeführt<br />

werden sollen. (LSB)<br />

Foto: C. Kuhaupt.<br />

Medienkompetenz für<br />

Seniorinnen und Senioren<br />

LSB-Bildungswerk kooperiert mit der<br />

Bremischen Landesmedienanstalt<br />

Das media lab nord bietet in Kooperation mit dem Bildungswerk<br />

des Landessportbundes Bremen regelmäßig<br />

stattfindende Kurse im Bundeswehrhochhaus an, bei<br />

denen der Umgang mit Smartphone, Tablet und Co. gelernt bzw.<br />

verbessert werden kann. Ziel der Kurse ist es, Seniorinnen und<br />

Senioren die Fähigkeiten<br />

zu vermitteln, sicher mit<br />

Neuen Medien umzugehen<br />

und zu erkennen, welche<br />

Möglichkeiten, aber<br />

auch Gefahren, „virtuelle<br />

Welten“ bieten. Die Teilnehmerinnen<br />

und Teilnehmer<br />

sollen mit Hilfe<br />

des Kurses aktiv am digitalen<br />

Leben teilnehmen<br />

können. Die Veranstaltungen<br />

eignen sich sowohl für „Smartphone-Anfänger“ als auch<br />

für fortgeschrittene Nutzerinnen und Nutzer. AlleKurse sind für<br />

Personen ab 55 Jahren geeignet und kostenfrei. (LSB)<br />

Anmeldungen und Terminabfragen sind bei Tina Brinkmann-Lange<br />

vom LSB-Bildungswerk möglich:<br />

Telefon: 0421 - 79 28 7 36; E-Mail: t.brinkmann@lsb-bremen.de<br />

Foto: Pixabay


<strong>Sport</strong>ler aus 18 <strong>Sport</strong>arten ausgezeichnet<br />

Einzelpersonen und Mannschaften bei Senatsehrung in der <strong>Bremer</strong> Rathaushalle<br />

Bei der diesjährigen Senatsehrung in<br />

der Oberen <strong>Bremer</strong> Rathaushalle hat<br />

Senatorin Anja Stahmann herausragende<br />

<strong>Sport</strong>lerinnen und <strong>Sport</strong>ler aus 18<br />

<strong>Sport</strong>arten ausgezeichnet, die im Jahr 2019<br />

Spitzenplatzierungen bei Welt-, Europaund<br />

Deutschen Meisterschaften errungen<br />

hatten. Moderiert wurde die Veranstaltung<br />

von Roland Kanwicher (Radio Bremen<br />

Vier). „Heute sind die Scheinwerfer auf<br />

die gerichtet, die es verdient haben“, sagte<br />

Kanwicher mit Blick auf den gut 90-minütigen<br />

Ehrungsmarathon, der von einer sehenswerten<br />

Tanzeinlage der amtierenden<br />

Hip-Hop-Weltmeisterin Rike Jürgens aus<br />

<strong>Bremer</strong>haven garniert wurde.<br />

Nach den „Richtlinien für hervorragende<br />

Leistungen im <strong>Sport</strong>“ des Senats der<br />

Freien Hansestadt Bremen werden bei der<br />

Senatsehrung <strong>Sport</strong>lerinnen und <strong>Sport</strong>ler,<br />

Einzelpersonen und Mannschaften aus<br />

Bremen und <strong>Bremer</strong>haven ausgezeichnet,<br />

die einen deutschen Meistertitel errungen<br />

haben, einen deutschen Hochschulmeistertitel<br />

oder die Platzierungen eins bis drei<br />

bei Olympischen Spielen, Welt- oder Europameisterschaften<br />

sowie einer Universiade<br />

in der jeweiligen Hauptklasse.<br />

Geehrt wurden in diesem Jahr <strong>Sport</strong>lerinnen<br />

und <strong>Sport</strong>ler in den <strong>Sport</strong>arten<br />

Casting (Disziplinen „Siebenkampf“ und<br />

„Fliege-Weit-Einhand“), Line-Dance,<br />

Rhythmische <strong>Sport</strong>gymnastik, Handball,<br />

Ultraleichtfliegen Klasse „Dreiachser Doppelsitz“<br />

und „Tragschrauber Doppelsitz“,<br />

Schwimmen, Wasserball, Tanzen Taekwondo,<br />

Cricket, HipHop, Segeln, Muay<br />

Thai („Thaiboxen“), Rudern Kegeln, Bowling,<br />

Schach und Kanusport, darunter auch<br />

<strong>Sport</strong>lerinnen und <strong>Sport</strong>ler aus den Wettbewerben<br />

des Behindertensports.<br />

Mit Sonderehrungen wurden die Handballerinnen<br />

von Werder Bremen für ihre<br />

Teilnahme an den Special Olympics 2019<br />

in Abu Dhabi ausgezeichnet sowie Peter<br />

Scheuer und Wolfgang Schönecker, die<br />

ersten Vorstandsvorsitzenden der <strong>Sport</strong>stiftung<br />

Bremen. Neben der Würdigung<br />

sportlich herausragender Leistungen lenkt<br />

die Veranstaltung den Blick bewusst auf<br />

die vielen Aktiven in den Vereinen, die<br />

das Umfeld für sportliche Spitzenleistungen<br />

überhaupt erst schaffen. Dazu gehören<br />

Trainerinnen und Trainer, Jugendwarte,<br />

Übungsleiterinnen und Übungsleiter, aber<br />

auch Schatzmeister. Diese Akteure, die unersetzliche<br />

Arbeit leisten, aber nur selten<br />

im Rampenlicht stehen, widmen oftmals<br />

den Großteil ihrer Freizeit dem Verein und<br />

dem organisierten <strong>Sport</strong>. Daher werden in<br />

der Oberen Rathaushalle traditionell auch<br />

verdiente ehrenamtliche Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter der <strong>Sport</strong>vereine- und Verbände<br />

geehrt. (LSB)<br />

Foto: LSB / S. Peter<br />

Fotos: LSB<br />

Neue Homepage<br />

Die neue Homepage des Landessportbundes<br />

(www.lsb-bremen.de)<br />

soll eine verbesserte Seitengestaltung<br />

und Menüführung gewährleisten und<br />

die Webseite auch auf mobilen Endgeräten<br />

nutzbar zu machen. Dafür hat der LSB<br />

Bremen nicht nur das Erscheinungsbild,<br />

sondern auch die Inhalte überarbeitet. Die<br />

Nutzer kommen jetzt schnell an Informationen<br />

und Hinweise, zum Beispiel zum<br />

Breiten- und Leistungssport oder zu den<br />

Bereichen Bildung und Integration. Gleichzeitig<br />

erhalten die User aktuelle News rund<br />

um den <strong>Sport</strong> im Land Bremen und können<br />

sich mit Hilfe des neuen Online-Bildungsportals<br />

einen Überblick über die verschiedenen<br />

Aus- und Fortbildungsmöglichkeiten<br />

sowie Bildungszeiten verschaffen und direkt<br />

für alle angebotenen Seminare und Veranstaltungen<br />

anmelden. (LSB)<br />

27


AUS DEM LSB/BSJ<br />

Bewegungsförderung ist Bildungsarbeit<br />

Laut „Motorik-Modul“-Studie bewegen sich Kinder im Alltag immer weniger<br />

Foto: A. Bowinkelmann / LSB NRW<br />

Kinder und Jugendliche bewegen sich<br />

im Alltag immer weniger. Das hat die<br />

repräsentative Langzeitstudie „Motorik-Modul“<br />

(MoMo) gezeigt, die alle drei<br />

Jahre Motorikdaten von bis zu 6200 Kindern,<br />

Jugendlichen und jungen Erwachsenen auswertet.<br />

Nach Angaben des Karlsruher <strong>Sport</strong>wissenschaftlers<br />

Alexander Woll sank die<br />

körperliche Alltagsaktivität in der Altersgruppe<br />

der 4- bis 17-Jährigen in den vergangenen<br />

zwölf Jahren um 37 Prozent und damit<br />

um 31 Minuten pro Woche.<br />

Kinder spielten heute sehr viel weniger<br />

im Freien als früher, nennt Woll einen<br />

Grund für die mangelnde Bewegung im<br />

Alltag. Sie träfen sich kaum noch auf dem<br />

<strong>Sport</strong>platz zum Raufen, Toben oder Ballspielen.<br />

Zudem würden Kinder und Jugendliche<br />

häufig mit dem Auto zur Schule<br />

oder zu Freizeitaktivitäten gefahren.<br />

Andreas Vroom, der Präsident des Landessportbundes<br />

Bremen, kann diese Entwicklung<br />

aus eigener Erfahrung bestätigen.<br />

Und er geht sogar noch einen Schritt weiter.<br />

Seit über 33 Jahren arbeitet der LSB-Präsident<br />

als Übungsleiter beim Kinderturnen<br />

und hat mit Erschrecken festgestellt, dass<br />

immer mehr Kinder große Schwierigkeiten<br />

mit ihrer Motorik und Koordination haben.<br />

Vielen Kindern fehle die natürliche Freude<br />

an der Bewegung. Dabei sei ein vitaler<br />

und gesunder Körper eine wesentliche Voraussetzung<br />

für Leistungsbereitschaft und<br />

Leistungsfähigkeit, so Vroom. Es sei wissenschaftlich<br />

nachgewiesen, dass es einen<br />

Zusammenhang zwischen Bewegungs- und<br />

kognitiven Fähigkeiten gibt.<br />

Für den LSB-Präsidenten ist das mit<br />

dem zunehmenden Bewegungsmangel<br />

und den vermehrten motorischen Defiziten<br />

einhergehende schlechte Abschneiden<br />

von Schülern im IQB Bildungstrend für<br />

Deutsch und Mathematik daher kein Zufall.<br />

Bewegungsförderung sei letztlich auch Bildungsarbeit,<br />

betont Vroom. Er verweist darauf,<br />

dass die negative Entwicklung durch<br />

Fehlernährung und Behinderungen der<br />

psychischen Entwicklung der Kinder noch<br />

verschärft werde. Was die Kinder in den<br />

ersten Lebensjahren verpassen, können Erzieherinnen<br />

und Erzieher, Lehrerinnen und<br />

Lehrer und auch Übungsleiter in den <strong>Sport</strong>vereinen<br />

nach Meinung von Vroom nicht<br />

kompensieren.<br />

Um verstärkt auf die Fehlentwicklungen<br />

in diesem Bereich aufmerksam zu machen,<br />

hat er mehrere Gastbeiträge für den<br />

„Weser Kurier“ verfasst und Interviews gegeben.<br />

Die Resonanz auf seine Ausführungen<br />

bestätigen Vroom in der Ansicht, dass<br />

dringend gehandelt werden muss. Unterstützung<br />

erhält er von der <strong>Bremer</strong> Autorin<br />

Ulrike von Aufschnaiter, die in ihrem Buch<br />

„Deutschlands kranke Kinder“ unter anderem<br />

auf die essenzielle Bedeutung von Bewegung<br />

für eine vitale Gesundheit und die<br />

Vorbeugung und Behandlung von Zivilisationskrankheiten<br />

hinweist sowie die fehlenden<br />

Rahmenbedingungen für eine intensive(re)<br />

Bewegung von Kindern in Kitas<br />

und Schulen anprangert.<br />

Neben der elementaren Bedeutung für<br />

die Gesundheit und Vitalität von Kindern<br />

führt Aufschnaiter in ihrem Buch weitere<br />

positive Aspekte von Bewegung auf, die<br />

wichtig für den Körper sind:<br />

- starke Knochen und Zähne<br />

- Verteilung von Nährstoffen<br />

- bessere Sauerstoffversorgung<br />

- Produktion von Glückshormonen<br />

- gesunder Darm<br />

- gesunde Arterien<br />

- gute Konzentration<br />

- gesunde Haut<br />

- Abtransport von Giftstoffen<br />

- starkes Herz<br />

- langfristig funktionsstarke Muskeln<br />

28<br />

Bewerbungsphase für Freiwilligendienste im <strong>Sport</strong> läuft an<br />

Die <strong>Bremer</strong> <strong>Sport</strong>jugend geht in die<br />

Planung der kommenden Freiwilligendienste-Staffel.<br />

Der Freiwilligendienst<br />

im <strong>Sport</strong> bietet jungen Menschen die<br />

Möglichkeit, sich freiwillig in <strong>Sport</strong>vereinen<br />

und –verbänden zu engagieren und deren<br />

<strong>Sport</strong>- und Freizeitangebote für Kinder und<br />

Jugendliche mitzugestalten.<br />

Eingesetzt werden die Freiwilligen als<br />

Übungsleiter*innen, als Begleitung von<br />

Ferienfreizeiten und Trainingslagern, als<br />

Hausaufgabenbetreuung in der Schule, im<br />

Hort und in Jugendhäusern und als Unterstützung<br />

in der Geschäftsstelle. Ein FSJ<br />

oder BFD im <strong>Sport</strong> dauert in der Regel 12<br />

Monate, startet zum 1.8. oder 1.9. und wird<br />

mit einem Taschengeld von 300€ vergütet.<br />

In 25 Bildungstagen werden persönliche<br />

und fachliche Kompetenzen und Qualifikationen<br />

weiter ausgebaut. Interessierte Bewerber*innen<br />

können sich im Stellenportal<br />

der Freiwilligendienste über Stellen von<br />

anerkannten Einsatzstellen informieren<br />

und direkt bewerben.<br />

Das Stellenportal ist zu finden unter:<br />

https://www.bremer-sportjugend.de/<br />

Themen/Freiwilligendienste/Index.aspx.<br />

Vereine, die ein FSJ oder BFD im <strong>Sport</strong> anbieten<br />

möchten und noch keine anerkannte<br />

Einsatzstelle sind, können bei der <strong>Bremer</strong><br />

<strong>Sport</strong>jugend einen Antrag auf Anerkennung<br />

stellen. (LSB)<br />

Weitere Informationen zur Anerkennung als<br />

Einsatzstelle oder allgemein zum Freiwilligendienst<br />

im <strong>Sport</strong> geben Beke Herbst, b.herbst@<br />

bremer-sportjugend.de, 0421-79 287 48 und<br />

Neele Tödter, n.toedter@bremer-sportjugend.<br />

de, 0421-79 287 49.


Fotos: Pixabay / LSB<br />

Mehr als nur nur Laufen, Werfen und Springen<br />

Saisonstart für das Deutsche <strong>Sport</strong>abzeichen / Spaß an der Bewegung im Vordergrund<br />

Von Mai bis Oktober holen viele<br />

<strong>Sport</strong>begeisterte in Bremen<br />

und <strong>Bremer</strong>haven traditionell<br />

ihre <strong>Sport</strong>klamotten heraus,<br />

um das Deutsche <strong>Sport</strong>abzeichen<br />

zu erwerben. Was sie vereint, ist das<br />

Interesse am <strong>Sport</strong>. Viele verbinden mit<br />

dem Erwerb des <strong>Sport</strong>abzeichens jedoch<br />

nur Laufen, Werfen und Springen - die<br />

klassischen Disziplinen der Leichtathletik.<br />

Doch es gibt spannende Alternativen. Anstelle<br />

des klassischen Ausdauerlaufs besteht<br />

etwa die Möglichkeit, zu Schwimmen,<br />

zu Walken oder auch Fahrrad zu fahren.<br />

Ebenso kann eine Schnelligkeitsdisziplin<br />

im Wasser (25m) oder mit dem Fahrrad<br />

(200m Sprint) abgelegt werden. Wer sich<br />

eher im Turnen zuhause fühlt, kann in allen<br />

Disziplingruppen außer Ausdauer alternativ<br />

seine Turnkünste unter Beweis stellen.<br />

Dabei gilt es je nach Altersstufe unterschiedliche<br />

Elemente zu meistern. Außerdem<br />

werden vereinzelnd Verbandsabzeichen<br />

wie das Tischtennis <strong>Sport</strong>abzeichen,<br />

Fußballabzeichen oder Schwimmabzeichen<br />

anerkannt. Dadurch können viele verschiedene<br />

Abteilungen in den Vereinen angesprochen<br />

werden. Aber warum sollte man<br />

das Deutsche <strong>Sport</strong>abzeichen eigentlich<br />

erwerben? Darauf gibt es viele Antworten.<br />

Für den <strong>Sport</strong>leistungskurs in der Schule<br />

ist das Deutsche <strong>Sport</strong>abzeichen in Silber<br />

Pflicht, ebenso ist es eine Voraussetzung,<br />

um sich bei Polizei und Zoll oder für bestimmte<br />

<strong>Sport</strong>studiengänge zu bewerben.<br />

Allgemein gilt das Deutsche <strong>Sport</strong>abzeichen<br />

als eine gute Möglichkeit für Jung und<br />

Alt, um die eigene körperliche Leistungsfähigkeit<br />

zu testen. Für Familien besteht die<br />

Möglichkeit, eine Familienurkunde (min.<br />

2 Generationen) oder eine Generationsurkunde<br />

(min. 3 Generationen) zu erwerben.<br />

Das Alter spielt keine Rolle<br />

Mitmachen und Ausprobieren lohnt sich in<br />

jedem Fall. Das Alter spielt keine Rolle, bei<br />

der Abnahme des <strong>Sport</strong>abzeichens stehen<br />

Lockerheit und der Spaß an der Bewegung<br />

im Vordergrund. Und auch für die Gesundheit<br />

ist etwas dabei, denn die Krankenkassen<br />

unterstützen den Erwerb des <strong>Sport</strong>abzeichens<br />

mit ihren Bonusprogrammen.<br />

Für aktuelle Informationen rund um das<br />

Deutsche <strong>Sport</strong>abzeichen und die verschiedenen<br />

Annahmemöglichkeiten und Termine<br />

in Bremen und <strong>Bremer</strong>haven besuchen<br />

Sie die neue Homepage des Landessportbundes<br />

Bremen unter www.lsb-bremen.de/<br />

themen/breiten-und-gesundheitssport/<br />

deutsches-sportabzeichen/. Auskünfte zum<br />

<strong>Sport</strong>abzeichen können darüber hinaus<br />

telefonisch sowie per E-Mail (sportabzeichen@lsb-bremen.de)<br />

eingeholt werden.<br />

Hintergrund<br />

Das Deutsche <strong>Sport</strong>abzeichen ist eine Auszeichnung<br />

des Deutschen Olympischen<br />

<strong>Sport</strong>bundes (DOSB). Es ist die höchste<br />

Auszeichnung außerhalb des Wettkampfsports<br />

und wird als Leistungsabzeichen<br />

für überdurchschnittliche und vielseitige<br />

körperliche Leistungsfähigkeit verliehen.<br />

Jede(r) kann es machen, auch Nicht-Mitglieder<br />

von <strong>Sport</strong>vereinen. In den vier Disziplingruppen:<br />

Ausdauer, Kraft, Schnelligkeit<br />

und Koordination muss jeweils eine<br />

Disziplin aus den <strong>Sport</strong>arten Leichtathletik,<br />

Radfahren, Schwimmen oder Geräteturnen<br />

absolviert werden. Die Leistungen<br />

sind nach Alter und Geschlecht gestaffelt.<br />

Der Nachweis der Schwimmfähigkeit ist<br />

Voraussetzung für den Erwerb des Deutschen<br />

<strong>Sport</strong>abzeichens. (LSB)<br />

29


30


NACHWUCHSSPORTLER<br />

„Mir bedeutet Hockey alles“<br />

Die 16-jährige Lena Frerichs gilt als Ausnahmetalent ihres Jahrgangs<br />

Berlinpokal, Deutscher Meisterschaftstitel<br />

und Berufung ins All-Star-Team:<br />

Die Auszeichnungen, die Lena Frerichs<br />

2019 erhalten hat, sind kaum zählbar.<br />

Die 16-jährige Nachwuchssportlerin trainiert<br />

beim <strong>Bremer</strong>-Hockey-Club (BHC) und<br />

zählt jetzt schon zu den besten Hockeyspielerinnen<br />

ihres Jahrgangs in Deutschland.<br />

Trainer Martin Schultze überrascht<br />

nichts mehr, wenn Lena Frerichs mit ihrem<br />

Hockeyschläger auf dem Feld steht. „Sowas<br />

gab es im Hockey überhaupt noch nicht,<br />

Lena ist das herausragende Talent im Jahrgang<br />

2004“, sagt Schultze stolz, der seit 25<br />

Jahren als Trainer arbeitet. Er trainiert das<br />

Hockeytalent schon seit klein auf und erkannte<br />

ihr Potenzial sofort. Es bringe ihm<br />

großen Spaß, Talente zu entwickeln, so<br />

Schultze. Und in diese Kategorie passt die<br />

junge Hockeyspielerin auf alle Fälle.<br />

Familie im Hockeyfieber<br />

Die 16-Jährige Schülerin ist seit der 5.<br />

Klasse auf der sportbetonten Schule Ronzelenstraße,<br />

wo ihre Begabung zusätzlich<br />

gefördert wird. Insgesamt spielt sie jeden<br />

Tag durchschnittlich drei Stunden Hockey.<br />

Dieser zeitliche Aufwand störe die aufstrebende<br />

<strong>Sport</strong>lerin aber nicht, im Gegenteil.<br />

„Mir bedeutet Hockey alles“, macht sie klar.<br />

Nach den zahlreichen Erfolgen im vergangenen<br />

Jahr sind die Erwartungen an Lena<br />

Frerichs hoch. „Ich habe mich über jedes<br />

gewonnene Spiel gefreut, aber natürlich<br />

ist auch Druck dabei“, sagt sie. Für ein ausgiebiges<br />

Freizeitprogramm bleibt neben<br />

dem Trainingsplan keine Zeit. „Hockeyfreie<br />

Tage sind im Moment nicht da“, sagt Mutter<br />

Claudia Frerichs. Auch Urlaube seien derzeit<br />

nicht möglich, denn an Wochenenden<br />

führe Familie Frerichs zu Spielen und Turnieren.<br />

„Wir verbringen Zeit als Familie auf<br />

dem Hockeyplatz“, so Frerichs. Denn auch<br />

die beiden Geschwister spielen Hockey.<br />

Geschwisterlicher Neid sei aber kein Thema.<br />

„Wir freuen uns bei Siegen immer füreinander“,<br />

so die 16-Jährige.<br />

Doch nicht nur das Nachwuchstalent<br />

ist für die zahlreichen Siege des <strong>Bremer</strong> HC<br />

verantwortlich. Dahinter steht ein ganzes<br />

Team, das Lena Frerichs als Kapitänin anführt.<br />

Ihre Mannschaft ist für das Ausnahmetalent<br />

ein wichtiger Ort für soziale Kontakte.<br />

„Mein Team sind meine Freunde“, so<br />

die 16-Jährige. Gemeinsam mit ihrem Team<br />

trainiert die Hockeyspielerin seit Anfang<br />

März wieder draußen auf dem Feld des <strong>Bremer</strong>-Hockey-Clubs<br />

in Oberneuland. Das<br />

gefalle ihr auch besser als das Hallentraining.<br />

„Ich spiele lieber auf den Feld, weil ich<br />

da mehr Möglichkeiten habe“, sagt die Kapitänin<br />

und spielt damit auf die gefragte Ausdauer<br />

und den technischen Spielraum an,<br />

den die Nachwuchssportlerin in der Halle<br />

vermisst.<br />

Der Traum von Olympia<br />

Für den BHC geht das Jahr <strong>2020</strong> schon<br />

vielversprechend los. Im Februar gewann<br />

das Team von der jungen Hockeyspielerin<br />

erstmals die Deutsche Meisterschaft in der<br />

Halle der Weiblichen Jugend B. Jeder Sieg<br />

bringt die 16-Jährige einen Schritt näher<br />

an ihr größtes sportliches Ziel: die Olympischen<br />

Spielen 2024 in Paris. Dieser Traum<br />

motiviere sie jeden Tag beim Training. Unrealistisch<br />

ist dieser Plan nicht, denn auch<br />

Trainer Schultze glaubt an das Talent des<br />

Hockeywunders und daran, dass Olympia<br />

in naher Zukunft wahr werden kann. (JL)<br />

Lena Frerichs ist eine ehrgeizige <strong>Sport</strong>lerin: Rund drei Stunden Trainingszeit täglich investiert sie in das Hockeyspielen. <br />

Fotos: Axel Kaste<br />

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FRAUEN IM SPORT<br />

Die Mitglieder des Ausschusses Frauen und Gleichstellung berichten<br />

über Frauen, die in ihrem <strong>Sport</strong>verein ehrenamtlich aktiv<br />

sind, sei es im Vorstand, als Trainerin oder auf andere Weise.<br />

Frauen leisten oft unbemerkt von der Öffentlichkeit wichtige<br />

Arbeit für ihren Verein und damit auch für unsere Gesellschaft.<br />

Seltener als Männer erfahren sie dafür sichtbare Anerkennung.<br />

Dem wollen wir hier entgegenwirken. Sie kennen auch eine<br />

Frau, die für ihren Verein aktiv ist? Schicken Sie uns eine Mail,<br />

wir berichten gerne! (bildungswerk@lsb-bremen.de).<br />

Spaß am <strong>Sport</strong><br />

Mehr als 80 Teilnehmerinnen beim 7. Frauensporttag des Turnkreises <strong>Bremer</strong>haven<br />

Der 7. Frauensporttag des Turnkreises <strong>Bremer</strong>haven war ein<br />

voller Erfolg. Über 80 Teilnehmerinnen konnten die Vorsitzende,<br />

Helke Behrendt, am 29.02.20 in den <strong>Sport</strong>halles des<br />

Schulzentrums Carl-von-Ossietzky begrüßen.<br />

Der Arbeitskreis für den Frauensporttag hatte in den Monaten vorher<br />

ein gelungenes Programm ausgearbeitet, jede Frau hatte Spaß<br />

am <strong>Sport</strong> und kam mit vielen anderen Frauen zum Austausch zusammen.<br />

Von AROHA bis sanfter Gymnastik, von CrossFit bis<br />

Aquafitness konnten sich die Teilnehmerinnen ausprobieren und<br />

austoben. Auch haben 5 Mädchen teilgenommen. Hier konnte der<br />

Turnkreis mit der Weltmeisterin im HipHop eine hochkarätige<br />

Referentin präsentieren. Die Vorsitzende des Ausschusses Frauen<br />

und Gleichstellung, Elke Regensdorff-Gloistein und die Abteilungsleiterin<br />

Bildung und <strong>Sport</strong>entwicklung im LSB, Tina Brinkman-Lange,<br />

haben den Frauensporttag besucht und an den Kursen<br />

teilgenommen. (LSB)<br />

Foto: Turnkreis <strong>Bremer</strong>haven<br />

Großer Bedarf<br />

Frauenschwimmtage im <strong>Sport</strong>bad Grohn<br />

32<br />

Am 8. März sind die diesjährigen Frauenschwimmtage im<br />

<strong>Sport</strong>bad in Bremen-Grohn gestartet. „Der Bedarf an<br />

Schwimmangeboten für Mädchen und Frauen ist ungebrochen<br />

hoch, deshalb setzen wir uns weiter für diese Angebotsreihe<br />

ein“, so Organisatorin Kirsten Wolf vom Programm „Integration<br />

durch <strong>Sport</strong>“ des Landessportbundes (LSB) Bremen. Insgesamt veranstaltet<br />

der LSB an sieben Sonntagen Schwimmtage ausschließlich<br />

für Frauen und Mädchen ab sieben Jahren.<br />

Dabei werden nur weibliche Helferinnen eingesetzt, so dass die<br />

Besucherinnen in einer geschützten Umgebung unter sich sein und<br />

schwimmen können. Der Frauenschwimmtag findet jeweils in der<br />

Zeit von 14 bis 17 Uhr statt. Die Kosten betragen 3 Euro pro Person.<br />

Mädchen unter 18 Jahren zahlen 1 Euro. Um Badebekleidung<br />

wird gebeten. Weitere Infos sind unter Tel. 0421 / 79287-27 oder<br />

per E-Mail erhältlich: k.wolf@lsb-bremen.de (LSB)<br />

Die Termine der Frauenschwimmtage <strong>2020</strong> in der Übersicht: 19. April,<br />

14. Juni, 5. Juli, 30. August, 27. September und 1. November, jeweils im<br />

<strong>Sport</strong>bad Grohn, Friedrich-Humbert-Straße 20, 28759 Bremen.


Übungsleiterin seit fast 50 Jahren<br />

Anneliese Mehrtens FC Sparta <strong>Bremer</strong>haven: Mit 84 Jahren noch immer voll dabei<br />

Viele denken beim Angebot von „Sitzgymnastik“ vermutlich<br />

an recht moderate Bewegungen, nicht so<br />

anstrengend …. Wer Annelieses Planungen für ihre<br />

Kurse verfolgt, bekommt schnell den Verdacht, dass es<br />

hier doch, je nach den individuellen Möglichkeiten der<br />

Teilnehmenden, kräftig zur Sache gehen kann. „Was ich selbst im<br />

Kraftsport bei den Geräteübungen mache, das übertrage ich dann<br />

aufs Theraband im Sitzen“. Die Liebe zum <strong>Sport</strong> hat sie von ihren<br />

Eltern vermittelt bekommen, die Mutter ist ihr Vorbild. Sie war<br />

noch mit 99 Jahren sportlich aktiv, saß kerzengerade auf dem Stuhl,<br />

das Bein mit dem Theraband kraftvoll ausgestreckt.<br />

<strong>Sport</strong> und ehrenamtliche Aktivitäten ziehen sich durch das<br />

gesamte Leben von Anneliese Mehrtens. Geboren wurde sie 1935.<br />

Im Alter von drei Jahren hatten ihre Eltern, die Mutter ebenfalls<br />

Übungsleiterin, der Vater Fußballer, sie zum Kinderturnen bei <strong>Bremer</strong>haven<br />

93 angemeldet. Erst in der Turnhalle, später auch mit<br />

Leichtathletik und Handball, war der <strong>Sport</strong>verein ihre Heimat.<br />

Wenn andere junge Mädchen tanzen gingen, war Anneliese im<br />

<strong>Sport</strong>verein. So ganz viel Zeit blieb dafür allerdings nicht mehr, als<br />

1950 ihre Lehre begann, denn die Arbeitszeit betrug 200 Stunden<br />

im Monat und das bei einem Gehalt von zuerst 25 D-Mark.<br />

Selbst Mutter, brachte sie wiederum ihrem Sohn den <strong>Sport</strong><br />

nahe. Schnell wurde sie von der begleitenden Mutter zur Übungsleiterin<br />

und besitzt ihre Lizenz seit 1972. Mit ihren Enkelkindern<br />

hat sie dann später weitergeturnt. Mit ihrem Sohn zusammen absolvierte<br />

sie auch ihre ersten <strong>Sport</strong>abzeichen – jetzt hat sie gerade<br />

erfolgreich ihre 52. Prüfung abgelegt. Seit kurzem hat sie allerdings<br />

das Radfahren durch Nordic Walking ersetzt, weil die Radwege in<br />

schlechtem Zustand sind.<br />

<strong>Sport</strong> begleitet Anneliese durch die Woche: Jeden Dienstag und<br />

Freitag betreut sie beim FC Sparta, seit den 70er Jahren ihr Verein,<br />

das Seniorenturnen. Montags absolviert sie zehn Runden Nordic<br />

Walking zusammen mit anderen <strong>Sport</strong>frauen. Mittwochs ist frei<br />

– Zeit für Termine, für persönliche Aktivitäten. Donnerstags steht<br />

die AWO-Sitzgymnastik-Gruppe auf dem Programm.<br />

Bereits seit 1985 hatte Anneliese bei der AWO ehrenamtlich<br />

geholfen. Da sie dort auch als <strong>Sport</strong>frau bekannt war, lag die Bitte<br />

nahe, im Betreuten Wohnen aktiv zu werden. So sorgt sie mit ihrem<br />

Knowhow in Sachen Fitness auch bei der AWO für Gesundheit und<br />

Freude an Bewegung. Neben der gemeinsamen Gymnastik gibt es<br />

14-tägig ein Spieleangebote und die Kaffeetafel. Ihre älteste Teilnehmerin<br />

feiert in diesen Tagen ihren 100. Geburtstag.<br />

Sanfte Gymnastik<br />

In ihrer Kirchengemeinde bietet Anneliese 14-tägig einen <strong>Sport</strong>kurs<br />

für Jedermann an. Bei den Kreisturntagen ist sie als Übungsleiterin<br />

mit ihrem Angebot „sanfte Gymnastik“ fest eingeplant, wobei der<br />

Titel „sanft“ trügerisch ist – siehe oben. Außerdem vertritt sie <strong>Bremer</strong>haven<br />

als Delegierte beim Landessporttag des LSB.<br />

„Das hat sich alles so ergeben“ meint sie auf die Frage, was sie<br />

denn sonst noch alles macht. Ihr Verein FC Sparta ist hauptsächlich<br />

ein Fußballverein mit gut 400 Mitgliedern. Sie ist die Leiterin der<br />

Turnabteilung: Termine organisieren, Finanzen planen, die Geräte<br />

auf einem modernen Stand halten, das Vereinsleben mit gestalten.<br />

Dabei erhält sie bei ihrer Arbeit im Verein immer Unterstützung.<br />

Nur einmal in all den Jahren musste sie ihre Kurse ausfallen<br />

lassen. Bei einem Sturz hatte sie sich Hand und Fuß gebrochen. Ihr<br />

erster Gedanke, noch am Boden liegend, war: Was wird denn jetzt<br />

aus den Kursen?! Aber schon nach sechs Wochen war sie wieder fit.<br />

Mit ihren 84 Jahren hat Anneliese gerade wieder ihre Lizenz als<br />

Übungsleiterin verlängert. „Das ist jetzt aber das letzte Mal“, meint<br />

sie und befürchtet, sonst in vier Jahren ausgelacht zu werden. Das<br />

wird wohl kaum passieren. Denn auch wenn sie vermutlich die älteste<br />

amtierende Übungsleiterin im Land Bremen ist, so gehört sie<br />

bestimmt zu den ganz aktiven, zu denen, die mit ihren Angeboten<br />

zu Gesundheit und Fitness gerade der älteren Generation beitragen<br />

und mit ihrem gemeinsamen <strong>Sport</strong> viel Freude vermitteln. Die<br />

Gruppen spiegeln ihr das auch zurück.<br />

Sie rät in ihren Kursen: „Mach das, was du kannst.“ So baut sie<br />

auch ihre Kurse auf und freut sich, dass die Teilnehmerinnen noch<br />

so beweglich sind. Da ist dann auch ein neues Kniegelenk einer<br />

Mitturnerin kein Problem, und die Bewunderung des Arztes für die<br />

schnelle Heilung ist Bestätigung auch für Anneliese.<br />

Selbst fit bleiben, anderen etwas mitgeben. Die Senioren sind<br />

dankbar und freuen sich über die Zuwendung, über den gemeinsamen<br />

<strong>Sport</strong> und die Fröhlichkeit, die Anneliese mitbringt. Das<br />

erfüllt sie mit Zufriedenheit. Ein ausgefülltes Leben: immer aktiv,<br />

Familie mit Enkelkindern, ihre Seniorengruppen.<br />

Anneliese überlegt, ob sie sich nicht doch ein Smartphone zulegen<br />

soll, um leichter in Kontakt zu bleiben und besser organisieren<br />

zu können.<br />

Für die Zukunft hat sie sich das 55. <strong>Sport</strong>abzeichen fest vorgenommen.<br />

Aber die geforderten Werte für die Gruppe der bis<br />

90-jährigen sind zu streng – zu schnell, zu hoch, zu weit für diese<br />

Altersklasse, die müssten reduziert werden! Die <strong>Sport</strong>abzeichen-Verantwortlichen<br />

sollten auf die Fachfrau hören!<br />

TEXT: INGE VOIGT-KÖHLER<br />

Foto: privat<br />

33


FRAUEN IM SPORT<br />

Fotos: WFB / Jens Lehmkühler<br />

Turne bis zur Urne<br />

Deutschlands bekannteste Turn-Omis feiern reihenweise Erfolge<br />

Zusammen sind sie 160 Jahre alt:<br />

Rosi Wahl und Renate Recknagel<br />

gehören zu den ältesten Turnerinnen<br />

in Deutschland. Ans<br />

Aufhören denken sie nicht, im<br />

Gegenteil. Für 2022 haben die beiden <strong>Bremer</strong>innen<br />

einen besonderen Plan.<br />

Kopfstand? Eine ihrer leichtesten<br />

Übungen. Handstand am Barren? Spagat<br />

auf der Turnbank? Kein Problem. „Salto<br />

und Flicflac machen wir nicht mehr“, sagt<br />

Roswita Wahl und lacht. „Aus dem Alter<br />

sind wir raus.“ Die <strong>Bremer</strong>in ist 82 Jahre<br />

alt, und genauso wie ihre beste Freundin<br />

Renate Recknagel (78) tritt sie regelmäßig<br />

bei den Deutschen Seniorenmeisterschaften<br />

im Turnen in den Disziplinen Boden,<br />

Reck, Barren und Bank an. Einen der vorderen<br />

Plätze räumen sie dabei immer ab.<br />

Aufmerksamkeit ist ihnen stets sicher.<br />

Denn sie gehören zu den ältesten aktiven<br />

Turnerinnen in Deutschland. Ihr Lebensmotto<br />

folgt dem Turner-Leitspruch: „Von<br />

der Wiege bis zur Urne, turne, turne turne.“<br />

Auch in diesem Jahr werden sie bei den<br />

Deutschen Seniorenmeisterschaften dabei<br />

sein.Bundesweit bekannt geworden sind<br />

34<br />

die beiden <strong>Bremer</strong>innen allerdings nicht<br />

mit ihren Einzelwettkämpfen, sondern als<br />

Synchron-Turnerinnen „Rosi und Renate“.<br />

Zweimal schon waren sie in der Fernsehsendung<br />

„Das Supertalent“ zu sehen, das<br />

erste Mal 2007. Sie lösten damals Begeisterung<br />

und Bewunderung mit ihrer Darbietung<br />

auf zwei Turnbänken aus. „Wir kamen<br />

unter die zehn Finalisten“, erzählt Renate<br />

Recknagel. 2018 wollten sie es noch einmal<br />

wissen. „Die Sendung wurde in Bremen<br />

aufgezeichnet, da sind wir einfach mit dem<br />

Fahrrad vorbeigefahren und haben uns angemeldet“,<br />

erinnert sich Roswitha Wahl.<br />

Standing Ovations von<br />

Dieter Bohlen und Co.<br />

„Die wussten sogar noch, wer wir waren<br />

und zu welcher Musik wir 2007 geturnt<br />

haben.“ In der TV-Show präsentierten sie<br />

Dieter Bohlen und seinen Jury-Kollegen<br />

dann einen Auftritt am Barren. „Wir haben<br />

Standing Ovations von der Jury und von<br />

den Zuschauern bekommen.“ In eine Stadt<br />

am anderen Ende von Deutschland wären<br />

sie für ihre Bewerbung zur Teilnahme an<br />

der Fernsehsendung wohl nicht extra angereist.<br />

Denn dann hätte Rosi Wahl ihre Kurse<br />

ausfallen lassen müssen; sie leitet mehrere<br />

<strong>Sport</strong>gruppen. Die 82-jährige Großmutter<br />

von zwei Enkelkindern arbeitet seit Jahrzehnten<br />

als Übungsleiterin beim <strong>Sport</strong>verein<br />

Bremen 1860. Es ist der Verein, bei dem<br />

sie schon als Kind geturnt hat und wo sich<br />

die beiden Freundinnen als Erwachsene<br />

kennengelernt haben.<br />

Renate Recknagel turnt ebenfalls von<br />

klein auf, kam aber erst später zu Bremen<br />

1860. Sie wurde als Jugendliche zehn Jahre<br />

hintereinander <strong>Bremer</strong> Landesmeisterin<br />

im Turnen. „Dann habe ich mit den Wettkämpfen<br />

aufgehört, das war ja damals so,<br />

wenn man ein bestimmtes Alter erreicht<br />

hat“, sagt sie. Mit Mitte 20 erwarb sie ihre<br />

Fachlizenz als Kunstturntrainerin und<br />

unterrichtete 20 Jahre Kinder bei Bremen<br />

1860. Eins der Mädchen war die damals<br />

fünfjährige Tochter von Roswitha Wahl, die<br />

damals ebenfalls schon Trainerin bei Bremen<br />

1860 war. „Das war vor 46 Jahren. Seit<br />

der Zeit sind wir Freundinnen“, erzählt Renate<br />

Recknagel.


Während Roswitha Wahl dem Turnen<br />

treu blieb und weiter bei Bremen 1860<br />

unterrichtete, konzentrierte sich Renate<br />

Recknagel zehn Jahre aufs Tennisspielen.<br />

Beide kümmerten sich damals aber vor allem<br />

auch um ihre Familien. Erst mit 57 und<br />

59 Jahren – als die Kinder längst groß waren<br />

– überkam beide die Lust, gemeinsam in<br />

der Kunstturnhalle des Vereins zu trainieren.<br />

„Ich war völlig aus der Übung“, erinnert<br />

sich Renate Recknagel. „Bei der ersten Rolle<br />

vorwärts habe ich Sterne gesehen.“ Davon<br />

ließ sie sich jedoch nicht beirren, im Gegenteil:<br />

Ihr Ehrgeiz war geweckt. Eine frühere<br />

Erfahrung hatte ihr gezeigt, dass auch im<br />

Alter noch Wünsche erfüllt werden können.<br />

„Ich habe mit Mitte 40 noch Blockflöte gelernt.<br />

Das war immer ein Traum von mir.<br />

Als Kind hatten meine Eltern kein Geld dafür.“<br />

Sechs Jahre nahm sie Flötenunterricht.<br />

Als beide merkten, dass sie Fortschritte in<br />

der Kunstturnhalle machten, wollten sie es<br />

wissen: Sie trainierten die nötigen Pflichtübungen,<br />

um 1998 beim Deutschen Turnfest<br />

in München mitzumachen. „Ich war 58<br />

Jahre und turnte in der Altersklasse 55 bis<br />

59 Jahre. Rosi war 60 Jahre alt und turnte in<br />

der Altersklasse 60 bis 64 Jahre“, erinnert<br />

sich Renate Recknagel. Ihr hartes Training<br />

wurde von Erfolg gekrönt: Renate erreichte<br />

Gold, Rosi belegte den zweiten Platz. Ihre<br />

Turn-Leidenschaft war wieder entfacht.<br />

„Es hat so einen Spaß gemacht.“<br />

Gleich beim ersten Wettbewerb<br />

Gold und Silber geholt<br />

Um den Spaßfaktor weiter zu erhöhen,<br />

kam den beiden die Idee, eine Synchron-Kür<br />

einzustudieren. „Wir wollten etwas gemeinsam<br />

auf die Bühne bringen.“ Jeden Tag gingen<br />

sie in die Turnhalle, bekamen sich dabei<br />

auch manches Mal in die Haare. Am Ende<br />

stand eine elegante Synchron-Kür auf zwei<br />

Turnbänken. Im Jahr 2005 - mit 64 und 67<br />

Jahren - präsentierten sie diese als Showeinlage<br />

auf dem Deutschen Turnfest in Berlin.<br />

Es wurde ein voller Erfolg. Dass sie beide<br />

mit 1,60 Meter gleich groß sind und fast<br />

wie Zwillinge aussehen, trug mit dazu bei.<br />

Seitdem kämpfen die beiden nicht nur<br />

jede für sich auf Deutschen Seniorenmeisterschaften<br />

und belegen dort regelmäßig<br />

einen der ersten Plätze, sondern präsentieren<br />

auch ihre Shows; so wie jüngst auf<br />

Norddeutschlands größter <strong>Sport</strong>gala „<strong>Sport</strong><br />

und Schau“ in Verden mit 8000 Zuschauern.<br />

Demnächst sind die beiden Großmütter bei<br />

der Gala des Landessportfestes in Oldenburg<br />

zu sehen. „Unseres Wissens sind wir<br />

weltweit die Ältesten mit solch einer Show“,<br />

betont Renate Recknagel. Ihr Alter sieht<br />

man ihnen nur bedingt an. Für ihre jugendlichen<br />

Beine bekommen sie jedenfalls häufig<br />

Komplimente. „Hat sogar Dieter Bohlen<br />

gesagt: ‚diese Beine!‘.“<br />

Ernsthafte gesundheitliche Probleme<br />

kennen beide nicht. Deshalb haben sie<br />

sich auch überlegt, dass sie im Jahr 2022<br />

ein drittes Mal beim „Supertalent“ antreten<br />

könnten. „Wenn ich 80 bin, versuchen wir<br />

es nochmal mit Synchronturnen auf einer<br />

Bank“, sagt Renate Recknagel, die ebenfalls<br />

zwei Enkelkinder hat. Die Frage nach dem<br />

Warum erübrigt sich: „Wir sind fit wie ein<br />

Turnschuh“, lacht Roswitha Wahl. (JB)<br />

Renate Recknagel (links) und Roswitha Wahl bekommen häufig Komplimente – für ihre sportlichen Leistungen und für ihr Aussehen. <br />

35


36<br />

GESUNDHEIT<br />

„Das Bermudadreieck der <strong>Sport</strong>medizin“<br />

Dr. Götz Dimanski im Interview: Symptome und Ursachen der Schambeinentzündung<br />

Wenn sich ein Fußballspieler auf<br />

dem Platz an die Leiste fasst, wird<br />

Dr. Götz Dimanski hellhörig. Als<br />

ehemaliger Mannschaftsarzt von Werder<br />

Bremen hatte er oft mit Beschwerden rund<br />

um das Schambein zu tun. Betroffene Spieler<br />

fallen dann aufgrund starker Schmerzen und<br />

muskulärer Probleme nicht selten mehrere<br />

Monate aus. Doch das muss nicht sein, sagt<br />

Dimanski. Im Interview erklärt er, worauf<br />

es bei der Diagnose und Behandlung von<br />

Schambeinentzündungen ankommt.<br />

Im Fußball fallen Spieler häufig mit der<br />

Diagnose Schambeinentzündung aus.<br />

Welche Symptome haben die Betroffenen?<br />

Oft ist ihr erster Gedanke: Da stimmt etwas<br />

nicht. Den Spielern fehlt der Druck beim<br />

Schießen, sie sind im Sprinten gehemmt<br />

und der Bewegungsablauf ist gestört. Erst<br />

später klagen die Betroffenen über extreme<br />

Schmerzen während des Trainings, beim<br />

Anziehen und nachts im Bett, die ohne<br />

Schmerzmittel kaum auszuhalten sind.<br />

Wie kommt es zu dieser Zunahme der<br />

Beschwerden?<br />

Um das zu verstehen, muss man die Ursache<br />

für die späteren Schmerzen erkennen – und<br />

Foto: RehaZentrum<br />

Dr. Götz Dimanski erlangte 1989 den<br />

Facharzt für <strong>Sport</strong>medizin. 1991 kam er<br />

von Leipzig nach Bremen, wo er 23 Jahre<br />

Werder Bremens Fußballer als Mannschaftsarzt<br />

betreute. Heute führt er die<br />

Geschäfte des RehaZentrum Bremen<br />

und praktiziert dort als Chefarzt der<br />

Abteilung für <strong>Sport</strong>medizin und Physiotherapie.<br />

Seine Tätigkeitsschwerpunkte<br />

liegen im Bereich der nichtoperativen<br />

Diagnostik sowie der Therapie von<br />

Erkrankungen und Verletzungen des<br />

gesamten Bewegungsapparats.<br />

die liegt im gestörten Zusammenspiel der<br />

Knochen und Gelenke des Beckenrings, zu<br />

dem auch das Schambein zählt.<br />

Welche Rolle spielt das Schambein in<br />

diesem Gefüge?<br />

Schambein und Schambeinfuge, in Fachkreisen<br />

Symphyse genannt, übertragen und<br />

federn Kraft ab. Die Symphyse ist ein kleines<br />

Gelenk, das es ermöglicht, die Beckenknochen<br />

minimal zu bewegen. Zusammen<br />

mit zwei weiteren Gelenken im hinteren<br />

Beckenring, den Iliosakralgelenken, bilden<br />

sie ein komplexes System, das beim Gehen<br />

und Laufen mäßig beansprucht wird. Bei<br />

rasanten <strong>Sport</strong>arten nimmt die Belastung zu.<br />

Was genau geschieht im Becken, wenn das<br />

Schambein stark belastet wird?<br />

Bleiben wir beim Beispiel Fußball. Dieser<br />

<strong>Sport</strong> zeichnet sich aus durch abrupte Bewegungen.<br />

Die Spieler beschleunigen ruckartig<br />

und wechseln plötzlich die Laufrichtung. Dabei<br />

kann es passieren, dass sich eines der drei<br />

kleinen Gelenke im Beckenring verhakt, also<br />

den Ruhepol nicht wiederfindet, sondern in<br />

der Endposition verbleibt. Das ist der Moment,<br />

in dem der Spieler spürt: Da stimmt<br />

etwas nicht in der Beckenfunktion. Die heftigen<br />

Schmerzen resultieren aus dieser Dysfunktion,<br />

sind also sekundäre Symptome.<br />

Was genau verursacht die Schmerzen?<br />

Das hat mit der Knochenstruktur zu tun.<br />

Der Knochen hat kein homogenes Inneres,<br />

sondern bildet trabekuläre Strukturen, verzweigte<br />

Verstrebungen, die sich der Belastung<br />

entsprechend ausbilden. Ist nun ein<br />

Gelenk des Beckenrings gestört, gerät das<br />

gesamte komplexe System aus den Fugen<br />

und es kommt zu Überbelastungen. Die Bezeichnung<br />

Schambeinentzündung ist folglich<br />

irreführend, da es sich nicht um eine<br />

Entzündung handelt. Treffender wäre „knöcherne<br />

Stressreaktion“.<br />

Wie lange dauert die Genesung?<br />

Je mehr Zeit vergeht zwischen dem Verhaken<br />

des Gelenks und der Wiederherstellung der<br />

Ruheposition, desto länger dauert die Ausheilung.<br />

Eine Studie zwischen 2011 und 2016<br />

in der Bundesliga hat ergeben: Es kommt<br />

jährlich zu fünf bis sechs schwerwiegenden<br />

Ausfällen aufgrund von Schambeinentzündungen.<br />

Die Betroffenen setzen mindestens<br />

vier Wochen aus, im Durchschnitt 140<br />

und bis zu 370 Tage. Dadurch entsteht ein<br />

riesiger ökonomischer Schaden für die Bundesligavereine.<br />

Ist die Behandlung so kompliziert?<br />

Nein, im Gegenteil. Die Therapie ist sehr einfach.<br />

Es reicht eine manuelle Behandlung, um<br />

die Fehlfunktion des Beckens zu korrigieren.<br />

Wenn die Diagnose und Therapie frühzeitig<br />

erfolgen, gibt es keine muskulären Verletzungen,<br />

keine Stressreaktion des Schambeinknochens<br />

und keine Rezidive, also wiederkehrende<br />

Probleme. Die Ausfälle lassen sich<br />

demzufolge erheblich reduzieren, wenn der<br />

Arzt die Fehlfunktion schnell behebt.<br />

Sie meinen also, Ärzte stellen zuweilen die<br />

falsche Diagnose?<br />

Die Diagnose ist nicht falsch, aber unvollständig.<br />

80 Prozent der untersuchten ausgefallenen<br />

Spieler hatten im Vorfeld muskuläre<br />

Verletzungen. Der nicht informierte Mediziner<br />

behandelt die sekundären Symptome.<br />

Der Patient wird jedoch immer wieder Leistenprobleme<br />

haben, wenn die Ursache nicht<br />

behoben wird. Die Schambeinentzündung<br />

gilt als das Bermudadreieck der <strong>Sport</strong>medizin,<br />

weil der Blick für das Wesentliche fehlt.<br />

Wie kann es sein, dass die Schambeinpro<br />

blematik so vernachlässigt wird?<br />

Das Problem liegt in der hoch technisierten<br />

Medizin. Meines Erachtens machen Ärzte es<br />

sich oft zu einfach, wenn sie die Verantwortung<br />

für die Diagnose an bildgebende Geräte<br />

weiterdelegieren. Bisher gibt es keine Technik,<br />

die eine Beckenfehlfunktion eindeutig<br />

abbildet. Es erfordert stattdessen ärztliche<br />

Grundtugenden, die einfach und effizient,<br />

jedoch leider aus der Mode gekommen<br />

sind. Ein Arzt, der zuhört und seine Hände<br />

benutzt, wird oft von jenen Medizinern belächelt,<br />

die sich auf die Technik verlassen.<br />

Wie sind Sie dazugekommen, sich mit dem<br />

Thema Schambein zu befassen?<br />

Als Mannschaftsarzt bei Werder hat es<br />

mich schlichtweg genervt, keine zufriedenstellende<br />

Lösung für dieses weit verbreitete<br />

Problem zu finden. Die Leistenproble matik<br />

von Rade Bogdanović, der bei Werder ab<br />

1999 im Zusammenspiel mit Pizarro viele<br />

Tore geschossen hat, hat mir vor Augen<br />

geführt, dass ich als <strong>Sport</strong>mediziner an meine<br />

Grenzen stieß. Im darauffolgenden Jahrzehnt<br />

habe ich mich dann eingehend mit<br />

der Thematik auseinandergesetzt. Erst 2010<br />

habe ich die Erkenntnis gehabt, dass die<br />

Ursache im Becken liegt. Zwischen 2010 und<br />

2014 gab es dann bei Werder keinen einzigen<br />

Ausfall mehr wegen Leistenproblemen.<br />

DAS INTERVIEW FÜHRTE KRISTINA WIEDE


Ambulantes Kompetenzzentrum<br />

für Rehabilitation und <strong>Sport</strong>medizin<br />

Für Leistungssportler<br />

und Freizeitaktivisten<br />

Das SporThep ist aus dem medizinischen Leistungszentrum<br />

des SV Werder Bremen entstanden und hat sich über die<br />

Jahrzehnte in der Region zu dem führenden<br />

Kompetenzzentrum für <strong>Sport</strong>medizin und Physiotherapie<br />

entwickelt. Ob Leistungs- oder Freizeitsportler, ob akute<br />

Verletzung oder chronische Schmerzen - im SporThep<br />

erwartet Sie eine ganzheitliche Behandlung aus moderner<br />

<strong>Sport</strong>medizin und funktionellen Therapieansätzen.<br />

Das SporThep-Team unterstützt Sie bei:<br />

● <strong>Sport</strong>verletzungen des Bewegungsapparats<br />

● chronischen Schmerzen & <strong>Sport</strong>schäden<br />

● <strong>Sport</strong>vereinsberatung auf medizinischer Ebene<br />

● <strong>Sport</strong>lerbetreuung<br />

● sportartspezifischen Tauglichkeitsuntersuchungen<br />

● Wunsch auf eine zweite medizinische Meinung<br />

RehaZentrum Bremen GmbH,<br />

Zentrum für ambulante Rehabilitation,<br />

physikalische Therapie und <strong>Sport</strong>medizin<br />

Senator-Weßling-Str. 1a · 28277 Bremen<br />

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37


AUS DEN VEREINEN<br />

Die Siegerinnen und Sieger der „Best-Ager-Meisterschaften“ konnten im Rahmen der <strong>Bremer</strong> Ski Open sportlich überzeugen. Foto: <strong>Bremer</strong> Ski-Club<br />

Bei Sonnenschein und Pulverschnee<br />

Landesskiverband Bremen: <strong>Bremer</strong> Ski Open bringen glückliche Gewinner hervor<br />

Erneut ging es auf die mit Schnee bedeckte Piste: Der Landesskiverband<br />

Bremen präsentierte 2019 zum 49. Mal die sogenannten<br />

<strong>Bremer</strong> Ski Open. Vom 23. bis 30. November maßen<br />

sich die 29 sportlichen Teilnehmerinnen und Teilnehmer auf dem<br />

Stubaier Gletscher in Geschwindigkeit und Durchhaltevermögen.<br />

Bereits rechtzeitig stellten sich in der Region gute Wettkampfbedingungen<br />

ein. So schneite es sowohl vor dem Ankunftstag als<br />

auch am dritten Tag der Woche. Die Kombination aus Sonnenschein<br />

und Pulverschnee rund um die Schaufelspitze steigerte die<br />

Stimmung bei den Athleten. Mit einem Skirennen um die Medaillen<br />

und Sachpreise der <strong>Bremer</strong> Ski Open endete die sportliche<br />

Woche auf dem Stubaier Gletscher. In den „Best-Ager Meisterschaften“<br />

starteten 22 <strong>Sport</strong>lerinnen und <strong>Sport</strong>ler zwischen 53 und<br />

78 Jahren und kämpften um die Sekunden auf der etwa. 450 Meter<br />

langen Rennstrecke am Daunferner. In der Damenklasse Ü60<br />

siegte Ulrike Hinz. In der Klasse Damen Ü70 gewann Inge Thölken<br />

mit 29,4 Sekunden die Goldmedaille. In der Herren Ü50 Klasse gewann<br />

Klaus Alpert. Die Ü60 Klasse entschied Klaus Heidorn für<br />

sich. Die Herrenklasse der 70- bis 80-Jährigen dominierte Johannes<br />

Borchers.<br />

Ein <strong>Bremer</strong> an der Spitze<br />

Wolfgang Lintl führt UL-Flug Kommission<br />

38<br />

Der <strong>Bremer</strong> Wolfgang Lintl (mittig im Bild) ist für ein weiteres<br />

Jahr als Präsident der Kommission für Ultraleichtflugzeuge<br />

und Motorschirme innerhalb des Weltluftsportverbandes<br />

FAI (Fédération Aéronautique Internationale) wiedergewählt worden.<br />

Die Kommission kümmert sich weltweit um das Regelwerk<br />

und die Meisterschaften der beiden ultraleichten Luftsportarten.<br />

Zusammen mit Wolfgang Lintl sind ebenfalls Krisztian Dolhai aus<br />

Ungarn und Endre Molnar aus Rumänien (links) sowie die Briten<br />

Rob Hughes und Barney Townsend (rechts) in den Vorstand der<br />

Kommission eingezogen.<br />

Foto: Deutscher Aero Club e.V.


Triumpf für den <strong>Bremer</strong> Ski-Nachwuchs<br />

Friederike Huber und Jan Krischan Zahn siegen bei Ski-Landesmeisterschaften<br />

<br />

Foto: <strong>Bremer</strong> Ski-Club<br />

Rege Beteiligung bei den alpinen Ski-Landesmeisterschaften<br />

<strong>2020</strong>: Nachdem das Turniers aufgrund von Regenwetter 2019<br />

ausgefallen war, nahmen in diesem Jahr insgesamt 160 Teilnehmer<br />

aus verschiedenen DSV-Landesverbänden an den Titelkämpfen<br />

teil, davon 40 Starter vom <strong>Bremer</strong> Ski-Club. Als besonders<br />

erfreulich galt auch der Start vom <strong>Bremer</strong> Ski-Club-Nachwuchsteam,<br />

bestehend aus 20 Schülern. Sowohl im Riesenslalom, Slalom<br />

und der Kombination wurden Medaillen verliehen und jeweils in<br />

der Klassenwertung sowie im Gesamtranking vergeben. Hans-Jürgen<br />

Böschen, <strong>Sport</strong>wart im <strong>Bremer</strong> Landesskiverband, bezeichnete<br />

die Strecken auf der Bergeralm in Steinach am Brenner trotz Temperaturanstieg<br />

am zweiten Tag als optimal. Friederike Huber gewann<br />

alle drei <strong>Bremer</strong> Titel. Als bester <strong>Bremer</strong> Skifahrer ging Jan Krischan<br />

Zahn aus den Ski-Landesmeisterschaften hervor.<br />

Foto: Tura Pressestelle<br />

Neuer Geschäftsführer<br />

Tura Bremen: Alex Hartung leitet Verein<br />

Seit Beginn des Jahres ist erstmals in der Geschichte von Tura<br />

Bremen ein hauptamtlicher Geschäftsführer für den <strong>Sport</strong>verein<br />

tätig: Alex Hartung. Seit 2011 bei Tura aktiv, kommt<br />

der 29-Jährige sportlich aus dem Fußball, spielte unter anderem in<br />

Holland drei Jahre in der Regionalliga. 2010 baute er sein <strong>Sport</strong>abitur<br />

in Bremen-Nord. Diverse Lizenzen hat der neue Geschäftsführer<br />

bereits erworben:<br />

A-Lizenz Fitness,<br />

Reha Innere Medizin,<br />

Vereinsmanager<br />

C. Bundesweit<br />

wurde Alex Hartung<br />

2014 mit „The Voice<br />

Of Germany“ bekannt.<br />

Dort schaffte<br />

er es als erster Rapper<br />

in der Geschichte<br />

der Sendung in<br />

die Top 10. „Im ersten<br />

Jahr geht es für<br />

mich in erster Linie<br />

darum, den Verein<br />

zu 100 Prozent zu<br />

verstehen und dann<br />

daran zu arbeiten,<br />

ihn weiter zu entwickeln<br />

und zu optimieren“,<br />

sagt er über<br />

seine neue Aufgabe.<br />

Erfolg in Nashville<br />

Gute Ergebnisse für <strong>Bremer</strong> Line Dancer<br />

Anfang des Jahres fand die Weltmeisterschaft des United<br />

Country Western Dance Council (UCWDC) in der Hauptstadt<br />

der Countrymusik Nashville, Tennessee in den USA<br />

statt. Ina und Josh Buchholz nahmen den Weg gemeinsam mit<br />

Trainerin Gina Kargoscha auf sich, um vor Ort das Tanzcentrum<br />

Gold und Silber Bremen zu vertreten – und erreichten gute Ergebnisse.<br />

Einen Weltmeistertitel in der Kategorie Line Dance<br />

Choreography Non-Country New./Nov. konnte Gina Kargoscha<br />

mit ihrer Choreografie „Stack It Up“ mit nach Hause bringen. Im<br />

Line Dance Classic Female Crystal Advanced erreichte die Trainerin<br />

trotz vorheriger verletzungsbedingter Trainingspause einen<br />

guten dritten Platz. Josh Buchholz konnte sich in der Kategorie<br />

Line Dance Classic Male Gold Novice gegen drei Männer durchsetzen<br />

und holte damit den Vizeweltmeistertitel. Ina Buchholz<br />

erreichte in einer starken Gruppe von elf Frauen im Line Dance<br />

Classic Female Silver Novice einen guten sechsten Platz.<br />

Foto: Tanzzentrum Gold und Silber Bremen<br />

39


AUS DEN VEREINEN<br />

Medaillenregen für <strong>Bremer</strong>haven<br />

Karate: Nippon <strong>Bremer</strong>haven e. V. dominiert Landesmeisterschaften<br />

Foto: Nippon <strong>Bremer</strong>haven<br />

<strong>Sport</strong>licher Erfolg für die Seestadt: Bei den Landesmeisterschaften<br />

im Karate konnten die Vereine Nippon und SFL <strong>Bremer</strong>haven<br />

den Großteil der Platzierungen gewinnen.<br />

Von 41 Entscheidungen des Turniers gingen 21 Titel an Nippon,<br />

acht an SFL. Mit dem TuS Huchting, der fünf Titel verzeichnete,<br />

landete ein Verein aus Bremen auf Rang drei des Medaillenspiegels.<br />

Nippons Dominanz ist damit im <strong>Bremer</strong> Karate-Verband weiter<br />

ungebrochen. Medaillengaranten der <strong>Bremer</strong>havener waren zudem<br />

die auch national erfolgreichen Aidan und Aaric Lück in der<br />

Kata und Edgard Merkine im Kumite. „Die Arbeit Nippons ist sehr<br />

beachtlich“, sagte BKV-Präsident Reiner Zimbalski, der allerdings<br />

auch die anderen Vereinstrainer für ihre gute Arbeit lobte. „Das<br />

zeigt, welches Potenzial wir als kleiner Landesverband in Deutschland<br />

haben.“ Insgesamt waren an der Meisterschaft mehr als 180<br />

ehrgeizige Karateka am Start – von den jungen Athleten bis zur<br />

Ü 45-Masterklasse.<br />

Hohes Niveau und Trainingsfortschritte<br />

SVGO: Positives Fazit und umfangreiche Teilnehmer beim Kata-Lehrgang<br />

Foto: SVGO<br />

40<br />

Der zweite Kata-Lehrgang war ein Erfolg für die Karateabteilung<br />

des SVGO: Rund 60 Karateka reisten zum<br />

Lehrgang an. Sowohl aus dem hohen Norden als auch aus<br />

dem tiefen Süden kamen die Teilnehmer, um gemeinsam unter Anleitung<br />

des 9. DAN, Wolf-Dieter Wichmann, zu trainieren.<br />

Neben der zahlreich vertretenen Unterstufe von Weiß- bis Braungurt<br />

gab es eine etwas kleinere, sehr leistungsstarke Oberstufe, die<br />

ausschließlich aus Dan-Trägern bestand. Sensei Wichmann lobte die<br />

Teilnehmer für das hohe Niveau und zeigte sich zufrieden mit den<br />

Training.


Gold und Silber für TURA-<strong>Sport</strong>ler<br />

Taekwondo: Imke Turner von Tura Bremen gewinnt die German Open in Hamburg<br />

<br />

Strahlende Sieger der Internationalen Deutschen Taekwondo-Meisterschaften: Werner Unland (links) und Imke Turner (Mitte). <br />

Foto: Tura Pressestelle<br />

Kampf um die Medaillen: Insgesamt 400 Taekwondo-<strong>Sport</strong>lerinnen<br />

und <strong>Sport</strong>ler aus 17 Nationen traten bei den Internationalen<br />

Deutschen Taekwondo-Meisterschaften im Bereich<br />

Technik gegeneinander an. Besonders wurde dem Turnier hingefiebert,<br />

da es der letzte große internationale Vergleich vor der Weltmeisterschaft<br />

im Mai war. Die amtierende Weltmeisterin Imke Turner<br />

von Tura Bremen dominierte bereits in der Vorrunde vor ihren<br />

Konkurrentinnen. Auch in der Zwischen– und Finalrunde wurde die<br />

technische Überlegenheit der Turanerin mit Höchstnoten bewertet.<br />

Letztendlich konnte sie die Goldmedaille mit einer Gesamtpunktezahl<br />

von 43,0 für sich entscheiden. Auch Werner Unland von Tura<br />

Bremen konnte sich im Kampf um die Medaillen einen Platz auf dem<br />

Podest erkämpfen. Hinter dem Deutschen Meister Kai Müller gewann<br />

er mit 38,3 Punkten die Silbermedaille.<br />

Sieghafte Favoriten<br />

Rückblick: Mannschaftsmeisterschaften<br />

in Degen- und Florettfechten<br />

Eine Blaupause des vergangenen Jahres waren die Landesmannschaftsmeisterschaften<br />

der Fechter. In der Halle des<br />

Hanseatischen Fecht-Clubs Bremen (HFCB) in Walle siegten<br />

die Favoriten: Am Degen war es der FC Bremen-Nord und am Florett<br />

Bremen 1860. Die Fechtmannschaft vom TuS Komet Arsten sagte<br />

kurzfristig ab. Im Degen-Finale setzte sich der FC Bremen-Nord<br />

mit 36:45 Treffern gegen 1860 durch. Im Florettfechten kämpften<br />

der HFCB und Bremen 1860 um die Goldmedaille. Die 1860er bedienten<br />

sich bei der Mannschaftszusammensetzung aus dem Jugendbereich<br />

und waren von Beginn an in Führung. Im vorletzten<br />

Gefecht konnte Alexander Barros den HFCB auf 39:40 Treffer heranbringen.<br />

Doch 1860-Florettfechter Tom Willems ließ gegen den<br />

Waller Karsten Hätscher keinen Zweifel daran, wem der Titel gehörte,<br />

und beendete den Wettbewerb mit 45:41 Treffern und dem<br />

Titel für Bremen 1860.<br />

Foto: Hanseatischer Fecht-Club Bremen<br />

41


AUS DEN VEREINEN<br />

Mit Urkunden und Ehrennadeln<br />

Bremen 1960 zeichnet seine langjährigen Mitglieder aus<br />

Foto: Bremen 1860<br />

Einmal im Jahr verleiht Bremen 1860 seinen erfolgreichen<br />

<strong>Sport</strong>lern und langjährigen Mitgliedern Urkunden und Ehrennadeln.<br />

Knapp 300 zu Ehrende standen in diesem Jahr auf der<br />

Einladungsliste – und obwohl bei weitem nicht alle erschienen sind,<br />

platzte der Festsaal im Ringhotel Munte am Stadtwald beinahe aus<br />

den Nähten. Von „unglaublichen Zahlen“ sprach Vereinspräsident<br />

Hans Claussen bei seiner Begrüßung. Allein 24 Jubilare standen auf<br />

der Liste derer, die seit 25 Jahren dem Verein die Treue halten. Dazu<br />

kamen sieben Frauen und Männer, die seit 40 Mitglied bei Bremen<br />

1860 sind, noch einmal fünf, die schon seit 50 Jahren dabei sind, und<br />

mit Karl Schütte einen <strong>Sport</strong>ler, der seit 60 Jahren 1860-Mitglied ist.<br />

Barbara Schabacker und Folker Rieke treiben seit 70 Jahren <strong>Sport</strong> in<br />

dem Schwachhauser Verein. Sie erzählten Moderator Axel Pusitzky,<br />

wie gut ihnen der regelmäßige <strong>Sport</strong> körperlich tut, aber auch wie<br />

schön die Gemeinschaft mit den <strong>Sport</strong>kameradinnen und -kameraden<br />

ist.<br />

<strong>Sport</strong>liches Zweiergespann<br />

Erfolgreiche Brüder beim Leonfightclub12<br />

42<br />

Die beiden Brüder Aliimran und Cihat Sönmez vom Leonfightclub12<br />

aus Bremen sind sowohl im Muay Thai, dem<br />

so genannten Thai-Boxen, als auch im regulären Boxen erfolgreich.<br />

der 13-jährige Aliimran wurde kürzlich Sieger in seiner<br />

Altersklasse bei der vom Weser-Ems-Boxverband ausgetragenen<br />

Boxmeisterschaft in Oldenburg. Auch Bruder Cihat ist mit seinen<br />

elf Jahren schon ein ganz Großer: Er besiegte seinen Auftaktgegner<br />

nach Punkten und schaffte es zur Freude von Vater und Trainer<br />

Ferhat Sönmez in die zweite Runde.<br />

Foto: Leonfightclub 12


AUS DEN VEREINEN<br />

Meisterehrung des <strong>Bremer</strong> Turnverbandes<br />

Oberschule Ronzelenstraße: 82 <strong>Sport</strong>lerinnen und <strong>Sport</strong>ler aus dem Land Bremen geehrt<br />

Foto: <strong>Bremer</strong> Turnverband<br />

Anfang Februar fand die Meisterehrung des <strong>Bremer</strong> Turnverbandes<br />

in der sportbetonten Oberschule Ronzelenstrasse<br />

statt. Geehrt wurden 82 <strong>Sport</strong>lerinnen und <strong>Sport</strong>ler aus<br />

<strong>Bremer</strong>haven und Bremen, die im Jahr 2019 international, national<br />

und regional, sowohl einzeln als auch mit ihren Mannschaften<br />

für den Verband erfolgreich waren. Schulleiterin Hermi Auner und<br />

die Präsidentin des <strong>Bremer</strong> Turnverbandes Ingelore Rosenkötter<br />

konnten unter anderem LSB-Präsident Andreas Vroom, den Vorsitzenden<br />

der <strong>Sport</strong>stiftung Peter Gagelmann und sportpolitische<br />

Vertreter begrüßen. Beide machten in ihren Statements noch einmal<br />

deutlich, wie wichtig die Zusammenarbeit von Schule und <strong>Sport</strong> und<br />

die Unterstützung der Politik sei und lobten die Übungsleiterinnen<br />

und Übungsleiter sowie Ehrenamtlichen in den Vereinen, ohne deren<br />

Engagement erfolgreicher <strong>Sport</strong> nicht möglich wäre. Die Ehrung<br />

nahmen die Vizepräsidenten und Vizepräsidentinnen innen Dennis<br />

Walther (Turnspiele Korbball und Prellball), Gisela Drygala (RSG,<br />

Gymnastik und Tanz, Geräteturnen) und Carsten Gerken (Trampolinturnen)<br />

vor. Mit Urkunden und kleinen Präsenten wurden die erbrachten<br />

Leistungen gewürdigt. Zwei Schüler untermalten die Veranstaltung<br />

mit Klavierstücken.<br />

Foto: Fred Michalsky<br />

Ungeschlagener Turniersieger<br />

Fußball: BTS Neustadt gewinnt den BFV Futsal-Pokal der Herren<br />

Die BTS Neustadt hat sich den Futsal-Pokal der Herren<br />

gesichert. In einem Dreierturnier mit Hin- und Rückrunde<br />

setzte sich die BTS gegen den SC Vahr-Blockdiek<br />

und den Gehörlosen SV durch. Dieser Pokalwettbewerbe war<br />

für alle Herrenmannschaften offen, die nicht an der BFV Futsal-Liga<br />

teilnehmen. Nach spannenden und fair ausgetragenen<br />

Wettkämpfen setzte sich die BTS Neustadt schließlich mit zwölf<br />

Punkten und 17:3 Toren ungeschlagen vor dem SC Vahr Blockdiek<br />

und dem Gehörlosen SV durch. Die Schiedsrichter Malte<br />

Peters und Tobias Mañasco leiteten die Spiele sehr souverän<br />

und mussten in allen sechs Turnierspielen gerade einmal acht<br />

Foulspiele ahnden. Dieser Wert von nicht einmal zwei Vergehen<br />

pro Spiel bei einer Spielzeit von 15 Minuten ist ein Beleg für die<br />

absolute Fairness der angetretenen Mannschaften.<br />

43


AUS DEN VEREINEN<br />

Neue Mitglieder bei Borgfelder Schützen<br />

Die Schützensportler blicken auf ein erfolgreiches Jahr 2019 zurück<br />

Sascha Hasemann, Wolfgang<br />

Zabel, Marco Tutzek und Claas<br />

Stockmeyer (vordere Reihe)<br />

und Fabian Körber, Peter<br />

Wolfgramm, Manfred Broda<br />

und Michael Söhngen (hintere<br />

Reihe). Foto: Borgfelder Schützen<br />

Marathonschießen, Scheibennageln, Kreis- und Vereinsmeisterschaften<br />

sowie das Borgfelder Schützenfest: Das Jahr<br />

2019 hielt für die Borgfelder Schützen zahlreiche Aktivitäten<br />

und Events bereit. So kam Ingo Buchenau, 1. Vorsitzende der Gilde, bei<br />

der Jahreshauptversammlung kaum noch aus der Aufzählung heraus.<br />

Besonders erfreulich: Die Schützengilde kann sich über einen Mitgliederzuwachs<br />

von rund fünf Prozent freuen und zählt jetzt 350<br />

Schützen. 128 Ehrennadeln vergab <strong>Sport</strong>leiter Marco Tutzek zudem<br />

für besondere sportliche Leistungen, für langjähriges, aktives Schießen<br />

im Verein. Einige Gildemitglieder wurden bei dieser Gelegenheit<br />

sogar mehrfach ausgezeichnet. Auch im kommenden Jahr soll es<br />

mit Schwung weitergehen. Dazu wählten die Schützen einen Teil des<br />

Vorstands neu. „Im Wechsel werden in einem Jahr der 1. Vorsitzende<br />

und die Spartenleiter und im nächsten Jahr die Stellvertreter und<br />

die 2. Spartenleiter neu gewählt, um die Kontinuität der Arbeit zu<br />

wahren“, erklärte Buchenau. Neu dabei sind der stellvertretende Vorsitzende<br />

Michael Söhngen, die 2. Damensportleiterin Bertha Mügge<br />

und der 2. Bogensportleiter Fabian Körber.<br />

Fiffixe auf dem Eis<br />

SVGO Bremen: Vereinseigener Zirkus<br />

besucht die Paradice Eissporthalle<br />

44<br />

Es ist fast schon eine kleine Tradition: Auch <strong>2020</strong> besuchte der<br />

Zirkus Fiffix die Paradice Eissporthalle zum Jahresanfang. 25<br />

Kinder des vereinseigenen Zirkus des SV Grambke-Oslebshausen<br />

e. V. kamen zum gemeinsamen Schlittschuhlaufen zusammen.<br />

Die Fiffixe übten sich im Eiskunst- und Formationslaufen.<br />

Eine willkommene Abwechslung, hinsichtlich des vollen Terminkalenders:<br />

Unter anderem ist die Teilnahme am Bundesfinale der<br />

Tuju-Stars und am niedersächsischen Turnfest in Oldenburg fest<br />

eingeplant. Zudem müssen sich die Fiffixe auf zwei Jugendvarietés in<br />

der Shakespeare Company und im Bürgerhaus Vegesack vorbereiten.<br />

Foto: SVGO


Gemeinsam gegen den Strom paddeln<br />

Weser-Tidenrallye: 30. Ausgabe des überregionalen <strong>Bremer</strong> Wassersport-Events<br />

Ein Groß-Event auf der Weser: Zum 30.<br />

Mal veranstalten die <strong>Bremer</strong> Wassersportler<br />

in diesem Jahr die sogenannte<br />

Weser-Tidenrallye für Teilnehmerinnen und<br />

Teilnehmer aus Deutschland und den Nachbarländern.<br />

Seit 1973 gibt es die Kanu- und<br />

Ruder-Gemeinschaftsfahrt, die vom Landes-Kanu-Verband<br />

Bremen in zweijährigen<br />

Abständen organisiert wird.<br />

Das Besondere an der Veranstaltung ist<br />

die Fahrt flussaufwärts vom WSV Nordenham<br />

mit dem Tidenstrom nach Bremen.<br />

Nicht nur die Strömung der Weser gilt als<br />

Herausforderung für das Teilnehmerfeld.<br />

Vielmehr können die Windverhältnisse,<br />

ihre Stärke und Richtung wesentlich mitbestimmen,<br />

ob gutgelaunte erholte Paddler<br />

am Ziel aus ihren Booten steigen oder ob<br />

sie sich mit letzter Kraft an Land ziehen.<br />

So notierte der Chronist beispielsweise für<br />

1978, dass ein Massenstart durch Wellengang<br />

verhindert wurde, dass 1984 die Rallye<br />

wegen der Windstärke in Berne abgebrochen<br />

werden musste, dass es in 2002 eine<br />

Unwetterwarnung gab und es in 2004 gar<br />

hagelte.<br />

Fotos: Landes-Kanu-Verband Bremen, Holger Visser<br />

Mit DLRG und<br />

Wasserschutzpolizei<br />

Der Auftakt der diesjährigen Weser-Tidenrallye<br />

ist Samstag, 23. Mai, 11 Uhr im<br />

<strong>Sport</strong>boothafen Großensiel. Dann geht es<br />

im großen Pulk gemeinsam auf die Weser.<br />

Die Reise führt wahlweise zum KC<br />

Rönnebeck (Silberziel, 33 Kilometer, Zielschluss<br />

um 16 Uhr) oder zum Gelände<br />

von TURA in Bremen-Lesum (Goldziel<br />

44 Kilometer, Zielschluss um 17.30 Uhr).<br />

Gesichert wird die Strecke durch Motorboote<br />

von <strong>Bremer</strong> Wassersportvereinen,<br />

der DLRG und der Wasserschutzpolizei.<br />

Dank dieser Unterstützung hat es bislang<br />

keine nennenswerten Zwischenfälle gegeben,<br />

obgleich Begegnungen mit „großen<br />

Pötten“ auf der Weser keine Seltenheit<br />

sind. Wie bei den Tidenrallyes üblich,<br />

gibt es auch in diesem Jahr verschiedene<br />

Angebote, schon vorher auf der Weser und<br />

ihren Zuflüssen zu paddeln.<br />

Darüber hinaus rankt sich im Jubiläumsjahr<br />

ein Kulturprogramm um die eigentliche<br />

Rallye. Bereits eine Woche vor der<br />

Weser-Tidenrallye wird ein buntes Kanu-Event<br />

für Paddel-Interessierte und aktive<br />

Paddler durch den Landes-Kanu-Verband<br />

Bremen (LKV) angeboten: Der LKV<br />

und seine Vereine werden die Vielfalt im<br />

<strong>Bremer</strong> Kanusport am 16. Mai mit einem<br />

bunten Programm vorstellen. Beim kostenfreien<br />

Schnupperpaddeln können alle nach<br />

Herzenslust testen, verschiedene Kanuarten<br />

ausprobieren und fachsimpeln. Mit<br />

dabei sind unter anderem Kajaks, Canadier,<br />

Drachenboot, Auslegerkanu (Outrigger),<br />

Kanupolo, Kanurennsport, Stand up Paddling<br />

(SUP) und Surfski. Namhafte Hersteller<br />

und Händler aus ganz Deutschland werden<br />

vor Ort sein und umfangreiches, innovatives<br />

Kanu-Material mitbringen. Von 10 bis<br />

17 Uhr bietet sich die Gelegenheit, sich bei<br />

den Ausstellern in Ruhe umzuschauen und<br />

ausführlich beraten zu lassen. Neben Bootsmaterial<br />

können auch Wassersportausrüstungen,<br />

wie Neopren- und Paddelkleidung<br />

sowie Outdoor-Equipment erworben werden.<br />

Verschiedene Ausführungen auf dem<br />

Wasser runden das Programm ab.<br />

Weitere Informationen und Anmeldung:<br />

www.weser-tidenrallye.de.<br />

45


AUS DEN VEREINEN<br />

Umfangreiches Programm<br />

Gesundheitssport beim BTS Neustadt<br />

Gesundheit ist das A und O: Das ist auch dem BTS Neustadt bewusst.<br />

Daher bietet der Verein verschiedene Angebote im Bereich Gesundheitssport<br />

an , mit denen allen Menschen im Stadtteil und umzu<br />

angesprochen werden sollen. Die Möglichkeiten umfassen beispielsweise<br />

Trendsportarten wie Yoga und Pilates. Aber auch das chinesische Qigong,<br />

eine Meditations-, Konzentrations-, und Bewegungsform, der Kurs<br />

„Mollig und Fit“ sowie Funktionsgymnastik und Rückentraining<br />

werden angeboten. Vor der Teilnahme an einem<br />

der Kurse empfiehlt der BTS Neustadt im Vorfeld eine<br />

sportärztliche Untersuchung. Zudem plant der Verein in<br />

diesem Jahr neue Präventationsangebote in Kooperation<br />

mit der AOK.<br />

Mehr Informationen unter www.btsneustadt-bremen.de.<br />

Foto: BTS Neustadt<br />

Meister aus Habenhausen<br />

Wojciechowski ist neuer Tischtennis Landesmeister<br />

Foto: ATSV Habenhausen<br />

Erneut ging der Landesmeistertitel im Tischtennis nach Habenhausen: Maximilian<br />

Wojciechowski vom ATSV Habenhausen ist <strong>Bremer</strong> Tischtennis<br />

Landesmeister des Jahres <strong>2020</strong> geworden. Im Vorjahr hatte sein Mannschaftskollege<br />

Justin Gomez diesen Titel erringen können. In diesem Jahr wurde<br />

der ATSV Habenhausen durch Maximilian und Peter Wojciechowski bei den<br />

Landesmeisterschaften der Herren vertreten. Die insgesamt 16 Teilnehmer<br />

kämpften in vier Gruppen um den Einzug in die KO-Runde. Maximilian Wojciechowski<br />

konnte sich in Gruppe A klar als Nummer eins durchsetzen. Das<br />

gelang Peter Wojciechowski in Gruppe B nicht. Hier gewann Christoph Bauer (SV<br />

Werder Bremen). Auch in der KO-Runde kämpfte Maximilian Wojciechowski sich<br />

ohne Satzverlust bis ins Finale. Dort gab es in der Partie gegen Armin Schulze noch<br />

einmal hochklassiges Tischtennis zu sehen. Nach fünf hart umkämpften Sätzen gelang<br />

es Wojciechowski, mit 12:10 im fünften Satz den Sack zu zumachen und sich damit<br />

den Landesmeistertitel zu sichern. Als „Sahnehäubchen“ fügte er den Meistertitel<br />

im Doppel hinzu, zusammen mit seinem Finalgegner aus dem Einzel. Maxi Wojciechowski<br />

und Armin Schulze sind damit Tischtennis Landesmeister im Doppel.<br />

Nationaler Erfolg<br />

Karate-Schule Nippon ist 2019 auf Rang 4<br />

46<br />

Die Karate-Schule Nippon <strong>Bremer</strong>haven e. V. ist im vergangenen<br />

Jahr der vierterfolgreichste Verein in ganz Deutschland<br />

gewesen. Von rund 2.500 DKV-Mitgliedsvereinen konnten<br />

sich die Karateka durch Erfolge auf nationalen Meisterschaften mit<br />

insgesamt 112 Wertungspunkten durchsetzen. Erfolgreicher waren<br />

lediglich der SC Banzai Berlin (183 Punkte), der MTV Ludwigsburg<br />

(164) und der SV Unsu Karate Mömlingen (124). „Dieser Erfolg ist der<br />

guten Nachwuchsarbeit des Vereins zu verdanken“, sagt BKV-Präsident<br />

Reiner Zimbalski. Allein die Titel der Gebrüder Lück sowie die<br />

Platzierungen von Edgard Merkine im Kumite haben Punkte gebracht.<br />

Darüber hinaus konnten durch die Team-Siege bei den Deutschen<br />

Meisterschaften wertvolle Wertungspunkte generiert werden.<br />

Foto: Nippon


Zweimal um den Globus<br />

Brigitte Born paddelt 80.000 Kilometer<br />

Traditionell zum Wintertreff werden bei den Kanu-<br />

<strong>Sport</strong>-Freunden e. V. Bremen die Fahrtenbücher mit den<br />

absolvierten Kanutouren zurückgegeben und Mitglieder<br />

für besondere Aktivitäten geehrt. Dieses Mal bekam Brigitte<br />

Born mit einem dicken Stapel Fahrtenbücher ihr Abzeichen für<br />

Gold 45. Das bedeutet, dass sie bereits zum 45. Mal die Bedingungen<br />

für das goldene Wanderfahrerabzeichen erfüllt hat. Das<br />

jährliche goldene Wanderfahrerabzeichen ist für Born durchaus<br />

üblich, doch gab es von ihrem Verein zusätzlich eine besondere<br />

Auszeichnung: einen gläsernen Globus. Eigentlich hätten es<br />

zwei sein müssen, denn Brigitte hatte zum Ende des Paddeljahres<br />

ihre 80.000 Kilometer vollendet – zweimal rund um den Globus.<br />

Dies dokumentiert auch die zugehörige Urkunde. Offiziell gibt<br />

es kein Abzeichen „zweimal Globus“. Deshalb haben die Kanu-<br />

<strong>Sport</strong>-Freunde zur Selbsthilfe gegriffen und ihrer Brigitte diese<br />

Überraschung bereitet. Die Kanu-<strong>Sport</strong>-Freunde sind stolz auf<br />

ihr Ehrenmitglied, das zu den Gründungsmitgliedern des Vereins<br />

gehört, und lange in ehrenamtlichen Funktionen tätig war.<br />

Foto: Kanu-<strong>Sport</strong>-Freunde<br />

„Wer schwimmen kann, darf starten“<br />

Teams für diesjährige Vegesacker Pappbootregatta gesucht<br />

Bei der Pappbootregatta ist der Fantasie der Teilnehmerinnen und Teilnehmer keine Grenzen gesetzt. <br />

Foto: MTV<br />

Die Planungen laufen bereits auf Hochtouren: Die Vegesacker<br />

Pappbootregatta findet in diesem Jahr bereits zum neunten<br />

Mal statt. „Wer schwimmen kann, darf starten“, lautet auch<br />

<strong>2020</strong> wieder das Motto des Wettbewerbs, der vom Verein Maritime<br />

Tradition Vegesack (MTV) veranstaltet wird. Los geht es am Samstag,<br />

23. Mai, um 13 Uhr mit einem umfangreichen Rahmenprogramm<br />

am Vegesacker Hafen. Hochwasser und damit Startschuss<br />

für die Pappboote ist spätestens um 16 Uhr.<br />

Teilnehmen können Gruppen aller Art: Freunde, Kollegen,<br />

Schulklassen, Vereine und Institutionen sind eingeladen, Teams zu<br />

bilden und an den Start zu gehen. Neben aktiven Pappbootbauern<br />

und Regattateams sind Gruppen und Einzelpersonen auch als Zuschauer<br />

und Standbetreiber willkommen. Das Rahmenprogramm<br />

der Pappbootregatta ist vielfältig: Der MTV Nautilus stellt seine<br />

Sparten und Schiffe vor und der Pullkutter „Vegevogel“, der Jugendwanderkutter<br />

„Vegefeuer“ sowie das Motorboot „Theresia“ bieten<br />

Fahrten an. Dazu gibt es maritime Spielstationen des MTV Nautilus,<br />

ein Team des Radiosenders „Bremen Eins“ ist mit einem Bulli<br />

zu Gast. Zudem können alle teilnehmenden Pappboote besichtigt<br />

werden. Dazu gibt es Stände mit Essen und Getränken. Um 14.30<br />

Uhr wird die Pappbootregatta auf der Nautilusbühne offiziell eröffnet<br />

und die Teams und Akteure vorgestellt. Um 16 Uhr ertönt<br />

von der „Vegebüdel“ aus der Startschuss für das erste Rennen. Ab<br />

17.30 Uhr beginnt auf der Bühne die Siegerehrung. Anschließend<br />

erwartet die Gäste bis etwa 22 Uhr Livemusik am Hafen. Ein DJ<br />

legt auf und es singt die Gruppe „Golden-City-Lokalrunde“, die<br />

aus der temporären Hafenbar am Lankenauer Höft in Bremen bekannt<br />

ist.<br />

47


AUS DEN VEREINEN<br />

Premiere für neuen Staffelwettbewerb<br />

Erster Werdersee Staffel-Swim&Run: Mehrkampf für Freizeit- und Breitensportler<br />

Foto: Pixabay<br />

Ein neuer sportlicher Wettkampf im und am Werdersee: In Kooperation<br />

mit der Hochschule Bremen veranstalten der SV<br />

Bremen 10 und der ATS Buntentor den ersten Werdersee Staffel-Swim&Run.<br />

Dabei handelt es sich um einen Mehrkampf, der sich<br />

aus den <strong>Sport</strong>arten Schwimmen und Laufen zusammensetzt. Das<br />

Angebot ist als Staffelwettbewerb konzipiert und soll in erster Linie<br />

Freizeit- und Breitensportler ansprechen.<br />

Über die klassischen Breitensportdistanzen von 500 Meter Schwimmen<br />

und 5000 Meter Laufen können sich vier Aktive zu einer Staffel<br />

zusammenfinden und gemeinsam die Herausforderung Swim&Run<br />

angehen. Der Wettkampf beginnt mit den ersten 500Meter Schwimmen<br />

im Werdersee als Massenstart und wechselt anschließend<br />

auf das erste Laufen. Hier warten die Läufer in der Wechselzone<br />

auf ihre Runde. Die Laufstrecke führt am Werdersee entlang, über<br />

die <strong>Sport</strong>plätze des ATS Buntentor und durch die angrenzenden<br />

Kleingärten zurück in die Wechselzone, wo dann bereits der zweite<br />

Schwimmer oder die zweite Schwimmerin auf den Staffelstab<br />

wartet. Komplettiert wird der Swim&Run von den Schlussläufern,<br />

die den Wettbewerb mit dem zweiten Lauf abschließen. Die Wechselzone<br />

und das Wettkampfgelände befinden auf der Grillwiese<br />

neben der DLRG-Station am Werdersee. Der erste Werdersee Staffel-Swim&Run<br />

beginnt offiziell um 11 Uhr. Für die Zuschauer soll es<br />

neben dem sportlichen Event diverse Infostände der Vereine sowie<br />

ein Begleitprogramm durch den Studiengang Freizeitwissenschaft<br />

der Hochschule Bremen geben.<br />

Sonntag, 7. Juni ab 11 Uhr. Weitere Informationen gibt es unter<br />

www.werdersee-swim-run.de.<br />

Die besten <strong>Sport</strong>fotos 2019<br />

Kreissportbund Bremen-Nord zeichnet aus<br />

48<br />

Ein Diskuswerfer, der sich voller Konzentration auf seinen Wurf<br />

vorbereitet: Diese Situation hat Günter Buck mit seiner Linse<br />

aufgefangen – und mit dem Bild den Fotowettbewerb 2019<br />

des Kreissportbundes Bremen-Nord gewonnen. Er hat das Foto bei<br />

einem Leichtathletik Wettkampf aufgenommen. Der Wettbewerb<br />

um das beste <strong>Sport</strong>foto wurde zum dritten Mal ausgerichtet. Zugelassen<br />

waren <strong>Sport</strong>fotos von Fotografinnen und Fotografen aus Bremen-Nord<br />

und dem Umland. Hier mussten die Bilder auch entstanden<br />

sein. Wie in den vorherigen Ausgaben gab es auch dieses Mal<br />

Preise zu gewinnen. Sieger Günter Buck durfte sich beispielsweise<br />

über ein Preisgeld in Höhe von 150 Euro freuen. Uwe Wenzel, erster<br />

Vorsitzender des Kreissportbundes Bremen-Nord, überreichte dieses<br />

bei der Siegerehrung im Hotel Union in Blumenthal. Der zweite<br />

Preis ging an Tjark Gerken, selbst aktiver Ruderer, für ein Foto von<br />

Ruderern des Vegesacker Rudervereins auf der Lesum. Auf dem dritten<br />

Platz landete das Foto von Jan-Patrick Jürgens, Vorjahressieger<br />

dieses Wettbewerbs. Sein Foto „Generationensprung“, zeigt zwei<br />

Turner, im Alter von jeweils 3 Jahren und 68 Jahren alt, am Barren.<br />

Insgesamt waren 20 Fotos von neun Teilnehmerinnen und Teilnehmern<br />

eingesandt worden.<br />

Foto: Günther Buck


Engagement für den Nachwuchs<br />

Grün-Gold-Club: Roberto und Uta Albanesa präsentieren ihr neues F-Team<br />

<br />

Das Tänzerinnen und Tänzer des neuen F-Teams ergänzen die Formation des Grün-Gold-Clubs. <br />

Foto: GGC Bremen<br />

Beim Grün-Gold-Club (GGC) wird Nachwuchsarbeit groß geschrieben:<br />

Neben Tätigkeiten in diversen <strong>Bremer</strong> Schulen fördert<br />

der Verein vor allem seine eigenen Talente. Verantwortlich<br />

zeigt sich dafür das Trainerduo Roberto und Uta Albanese.<br />

Die Kinder- und Jugendpaare des Clubs erzielen regelmäßig Erfolge:<br />

Beim Deutschlandpokal der Junioren I B-Latein konnten<br />

die Athleten Dimitrii Kalistov und Luna Maria Albanese an ihren<br />

Sieg vom Vorjahr anknüpfen und die Siegertrophäe nach Bremen<br />

bringen. Auch bei der Deutschen Meisterschaft der Junioren II<br />

B-Latein konnte ein GGC-Paar den Erfolg von 2019 wiederholen:<br />

Daniel Pastuchow und Carina Fabrizius wurden erneut Deutsche<br />

Vizemeister dieser Klasse. Abgerundet wird das Formationsspektrum<br />

im GGC mit der neuen Kinderformation (F-Team), mit der<br />

sich Uta Albanese einen Traum verwirklichen konnte. Sechs Paare<br />

im Alter von 12 bis 15 Jahren,konnten sich auf Anhieb in der Landesliga<br />

Nord Latein unter den fünf besten Teams etablieren.<br />

Für Nachwuchsakrobaten<br />

SVGO Bremen: Zirkuscamp für Kinder<br />

Foto: SVGO<br />

Der <strong>Sport</strong>verein Grambke-Oslebshausen veranstaltet in den<br />

Osterferien ein Zirkuscamp für Kinder. Von Montag, 30.<br />

März, bis Freitag, 3. April, können Kinder und Jugendliche im<br />

Alter von 8 bis 14 Jahren in der Halle an der Sperberstraße verschiedene<br />

Zirkustechniken lernen. Trainingszeiten sind täglich von 9 bis<br />

17 Uhr. Eine Frühbetreuung ab 7 Uhr inklusive Frühstück wird ebenfalls<br />

angeboten. „Von Montag bis Donnerstag wird mit viel Spaß und<br />

Abwechslung trainiert“, sagt Rolf Benecke, Leiter des Camps. Den<br />

krönenden Abschluss bildet eine große Zirkusshow vor Verwandten,<br />

Freunden und Familie. Die Kinder lernen sowohl Bodenakrobatik,<br />

Trapez, Vertikal- und Balancierseil, als auch Jonglage, Rola-Bola,<br />

Balancierkugeln und Slackline kennen. Das Zirkuscamp ist für Anfänger<br />

oder leicht Fortgeschrittene geeignet. Anmeldungen für das<br />

Camp sind telefonisch unter 0421/ 6449361 und per E-Mail an info@<br />

svgo-bremen.de möglich.<br />

49


AUS DEN VEREINEN<br />

„Du paddelst nicht allein!“<br />

Weser Pinkies: Paddler-Team mit Krebspatienten startet in seine vierte Saison<br />

Foto: Weser Pinkies<br />

Teamsporterfahrung, Wir-Gefühl und eine sportliche Auszeit<br />

von Therapie, Trauma und Diagnose: Darum geht es bei den<br />

Weser Pinkies, dem ersten Pink Paddler Team aus Bremen.<br />

Seit 2007 trainiert die Frauenmannschaft, die von Katja Riemer<br />

(Drachenbootabteilung <strong>Bremer</strong> <strong>Sport</strong> Cb) und Maria Rösler (<strong>Bremer</strong><br />

Krebsgesellschaft) gegründet wurde, jeden Mittwochabend<br />

im Sommerhalbjahr auf der Weser – und folgt damit einem echten<br />

Trend: Weltweit gibt es unter dem Namen Pink Paddlers bereits<br />

zahlreiche Teams, in denen (Brust)Krebspatientinnen nicht nur<br />

sprichwörtlich in einem Boot sitzen. Vor allem Austauschmöglichkeiten<br />

der Betroffenen stehen dabei im Vordergrund. Das Motto:<br />

„Du paddelst nicht allein!“. Zudem soll die fließende Bewegung des<br />

Drachenbootpaddelns dabei helfen, Probleme mit Lymphödemen<br />

und Lymphstauung infolge von operativen Eingriffen in den Griff<br />

zu bekommen. Der kanadische Arzt Dr. Don McKenzie beispielsweise<br />

konnte die Stärkung der Rumpfmuskulatur sowie die Beeinflussung<br />

des Lymphflusses bereits 1996 als positive Effekte in<br />

einer Studie belegen.Die Weser Pinkies startet dieses Jahr in ihre<br />

vierte Saison. Der Höhepunk für das Team ist erneut die Teilnahme<br />

am <strong>Bremer</strong> Drachenboot-Cup auf. Im vergangenen Jahr gingen die<br />

Weser Pinkies hierbei erstmals auch im 2000-Meter-Verfolgungsrennen<br />

an den Start und belegten in der Fun-Klasse den 1. Platz.<br />

Zudem erwartet das Team eine neue Erfahrung: An Pfingsten werden<br />

die <strong>Sport</strong>lerinnen beim Internationalen Drachenbootfestival<br />

in Hannover erstmals gegen internationale pinke Teams antreten.<br />

Nähere Informationen gibt es unter www.bremerkrebsgesellschaft.de und<br />

wwww.bremer-sc.de/drachenboot<br />

Vereins- und Verbandsberichte im <strong>Bremer</strong> <strong>Sport</strong><br />

Gerne veröffentlichen wir in unserem Magazin Meldungen und Neuigkeiten aus den <strong>Bremer</strong> und <strong>Bremer</strong>havener <strong>Sport</strong>vereinen- und Verbänden.<br />

Das können zum Beispiel besondere sportliche Leistungen, Ehrungen, Jubiläums-Veranstaltungen oder die Einweihung einer neuen<br />

<strong>Sport</strong>stätte sein. Schicken Sie Ihre Texte bitte per E-Mail mit einem entsprechenden, druckfähigen Bild an pr@lsb-bremen.de.<br />

Die Sommer-Ausgabe des <strong>Bremer</strong> <strong>Sport</strong> ist für Juni geplant. Bitte beachten Sie: Wir versuchen, möglichst viele Artikel im Magazin zu berücksichtigen.<br />

Einen Anspruch auf Veröffentlichung gibt es allerdings nicht.<br />

50


Auf ins Leben.<br />

Tischtennis hat<br />

ein Gesicht.<br />

Hart am Ball. <strong>Sport</strong>lich, wenn es um Leistung<br />

geht und fair in der Sache: Das ist Timo Boll.<br />

Das ist <strong>Sport</strong>. Das ist ARAG.<br />

Viel Erfolg für <strong>2020</strong>!<br />

Die ARAG ist offizieller Sponsor von Timo Boll, Dimitrij Ovtcharov, Borussia Düsseldorf und der Deutschen Tischtennis-Nationalmannschaft.<br />

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BEITRAG<br />

NIEDRIG,<br />

LEISTUNG<br />

RIESIG<br />

DIE<br />

KÖNNEN DAS!<br />

Und wie: <strong>2020</strong> gibt‘s noch mehr Leistung *<br />

bei unverändert niedrigem Beitrag.<br />

*Alle Infos unter aok.de/bremen<br />

Jetzt<br />

wechseln!<br />

52

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